Autor: BulliBaer Thema: Traktor-MANie  (Gelesen 3575 mal)

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Offline BulliBaer

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Traktor-MANie
« am: 14.06.2010, 23:17:58 »
Hallo,

schade, dass es keinen Bereich gibt, in dem man Geschichten rund um Traktoren veröffentlichen kann, aber ich denke, dass die Nachfrage nicht os groß ist. Deshalb hoffe ich, dass Ihr mir nicht böse seid, wenn ich hier meine selbst erfunden Geschichten reinstelle, denn ich möchte auch andere an meiner Freude einen Traktor von MAN zu besitzen teilhaben lassen.

Hier nun die Geschichte:

Traktor-M*A*Nie

Manfred hatte es satt. Seit fünf Jahren bewirtschaftete er nun den Hof seines Vaters und nun hatte er keine Lust mehr. Anfangs hatten sie noch zwei Pferde, mit denen sie die 15 ha Land bestellten, die zum Hof gehörten und auch der kleine Wald am Hang des 300 Meter hohen Trutzberges, in dem sich die zwei Kaltblüter mehr schlecht als recht plagten, um die gefällten Bäume durch den dichten Bestand heraus zu ziehen, gehörte zum Hof. Das Land in dem hügeligen Gebiet wurde zum großen Teil als Wiesen und Weiden für die 80 Stück Fleckvieh, 10 Deutschen Edelziegen und die 15 Merinowollschafe bewirtschaftet und ein kleiner Teil für Silagefutter und Mais angebaut. Nachdem sein Vater, der nun langsam auf die 60 zugeht, ihm den Hof überschrieb, beschlossen Sie sich einen Traktor zu kaufen, da sein Vater, durch einen Unfall in jungen Jahren, ein Bein nicht mehr richtig bewegen konnte, nun im Alter damit Schwierigkeiten hatte und ihm dadurch nicht mehr so viel auf dem Hof helfen konnte. Es waren schlechte Zeiten und das Geld war knapp, aber ohne Traktor würde er den Hof nicht mehr in dem Maße halten können, da auch die Kaltblüter schon ein gesegnetes Alter hatten und irgendwann die Stämme nicht mehr aus dem Wald bzw. den Pflug nicht mehr ziehen konnten. Sein Vater, der die Wiesen bisher immer mit der Sense gemäht hatte, meinte, dass sie sich einen Traktor mit einem Mähwerk zulegen sollten.
 
Mit dem wenigen Geld, das sie entbehren konnten, kauften sie sich 1960 einen kleinen Holder B10 mit einem Raspe-Mähwerk. Der Kleine ackerte zu ihrer Zufriedenheit, nur wenn der beladene Heuwagen oder Stämme aus dem Wald zu ziehen waren, tat er sich schwer mit seinen 10 PS, er war einfach zu leicht und für solche Arbeiten mussten doch wieder die Pferde ran, die eigentlich nicht mehr arbeiten sollten und auf dem Hof ihr Gnadenbrot bekamen. Manfred wusste, dass es die Pferde nicht mehr lange tun würden und er sparte sich das Geld zusammen für einen größeren Schlepper, obwohl ihm das weh tat, er konnte sich es nicht leisten, irgendetwas für sich zu kaufen, oder auch mal abends aus zu gehen um sich eine Bäuerin zu suchen. Viel zu lange lebte er nun schon allein mit seinem Vater auf dem Hof, denn seine Mutter starb vor 10 Jahren im Wald, als ein Baum in die verkehrte Richtung fiel und sie unter sich begrub.

Endlich hatte er das Geld zusammen und er konnte sich 1963 einen Güldner G25, der damals mit 25 PS seiner Ansicht nach ausreichend war. Aber wie sich nach einiger Zeit herausstellte, auch der war zu leicht gebaut und konnte zwar die Heuernte ohne Beanstandungen machen, aber für die Waldarbeit war er auch nicht so geeignet. Wenn der Wald in der Ebene gelegen wäre, dann hätte er keine Schwierigkeiten gehabt, aber die Stämme den Hang hochziehen, damit tat er sich schwer und nach einiger Zeit fing der Motor an zu kapitulieren. Er sprang morgens schlecht an, im Winter nur mit Hilfsmitteln, wie Zündfix oder Startpilot. Natürlich wurde der Motor durch diesen Zusatz noch schlimmer und als das Öl aus dem Öleinfüllstutzen gedrückt wurde, wusste er, dass es Zeit für einen neuen Trecker war. Die Pferde wollte er nicht mehr ran holen, zwar hätten sie noch die Arbeit schaffen können, aber er meinte sie hätten genug gearbeitet und sich ihr Gnadenbrot redlich verdient. Lediglich die Kutsche zogen sie ab und zu sonntags, wenn er mit ihnen spazieren fuhr.
Es musste also ein stärkerer Traktor her und er dachte dabei an einen Deutz D40L, der mit 35 PS kraftvoll genug sein könnte, um die Heu und Maisernte und auch im Wald seine Arbeit verrichten könnte. Allerdings schlug sein Herz eigentlich immer für einen 45 PS M*A*N – Ackerdiesel, natürlich ein Allrad, den er sich aber nicht leisten konnte, da er um etliches teurer war als er es sich leisten konnte. Sein Freund und Nachbar, der etwa in gleichem Alter war wie er, hatte einen 4R3, mit dem er ab und zu die Waldarbeit leistete. Trotzdem kaufte er sich 1964 den Deutz mit Frontlader und einem Balkenmähwerk. Es war eine gute Entscheidung, denn der Deutz arbeitete zu seiner vollsten Zufriedenheit. Trotzdem war er immer noch unzufrieden, der M*A*N ging ihm nicht aus dem Sinn. Die Produktion war inzwischen eingestellt, aber er hoffte, dass er evtl. einen gut Gebrauchten ergattern könnte.

1966, er war mittlerweile 32 Jahre alt und immer noch unverheiratet, starb sein Freund im Wald, als er mit der neuen Kettensäge einen Baum entasten wollte. Die Säge verhakte sich irgendwie, sprang zurück und traf die Halsschlagader und er verblutete, bevor ihm sein Knecht helfen konnte, der ein paar Meter weiter mit dem M*A*N Stämme auf den Weg zog. Der Sohn seines Freundes war erst 8 Jahre alt und die Frau konnte den Hof nicht alleine bewirtschaften. Also half er ihr so gut er konnte, damit sie über die Runden kam und nach einiger Zeit verliebten sie sich ineinander, da sie sich auch früher schon gut verstanden und der Sohn seines Freundes ihn auch als Onkel ansah. Ein Jahr später heiraten die beiden und er war überglücklich die Frau seiner Träume gefunden zu haben. So kam er, wenn auch mit Schmerzen, an seinen geliebten M*A*N, der besser als jeder andere Schlepper, den er je besessen hatte, die Waldarbeit erledigte. Bei seinem vielen Glück war natürlich auch ein Wermutstropfen dabei, denn es stellte sich heraus, dass er keine Kinder zeugen konnte und somit keine eigenen Kinder großziehen konnte. Deshalb adoptierte er den kleinen Sohn seiner Frau und sah ihn als sein eigenes Kind an.
Mit seinem eigenen Hof und dem Hof seines Freundes, die er beide zusammenlegte, hatte er nun mehr als doppelt so viel Land und Forst zu bewirtschaften, dass der kleine Deutz damit überfordert war. Da er mit dem Kleinen sehr zufrieden war, blieb er der Marke treu und kaufte sich einen D8006 mit 80 PS, der nur für die Feldarbeit zuständig war. Die Waldarbeit erledigte er weiterhin mit dem 4R3, den er hegte und pflegte, denn er liebte ihn fast so sehr wie seine Frau und seinen Sohn. 1968 hatte er das Glück und ergatterte einen 4S2 der letzten Baujahre in einem sehr guten Zustand, mit Seilwinde und Forstschild ausgestattet, so dass er nun zwei sehr gute Schlepper für den Wald hatte.

1980 hatte er die beiden Höfe soweit ausgebaut, dass er mittlerweile über 400 Stück Vieh, 250 Milchrinder und 150 Deutsche Angus, die sein Freund hatte angefangen zu züchten. Die Schafe hatte er abgeschafft und Ziegen hielt er sich nur noch zum Vergnügen. Traktoren besaß er nun 5, einen Deutz-Fahr DX 85 mit 80 PS, einen DX 140 mit 125 PS, die beiden M*A*N und er hat sich noch einen dritten zugelegt, einen 25 PS 2L4, die er immer noch hegte und pflegte. Seinen Sohn, der mittlerweile 22 Jahre alt war, und seine Frau hat er mit seinem M*A*N-Fieber angesteckt, der Sohn besaß auch zwei, einen B18A und einen B45A, die beide ebenfalls im Forsteinsatz laufen ließ und seine Frau hatte einen AS 718 günstig kaufen können. Der 2L4 ist mit einem Frontlader ausgestattet und läuft nur noch als Hofschlepper und wird genauso gepflegt wie alle anderen Traktoren. Und alle drei schauen sich immer noch um und wo ein M*A*N zum Kauf angeboten wird, da sind sie hinterher, denn es ist nicht nur ihre Ansicht, dass M*A*N-Schlepper die Besten Schlepper gewesen sind, die je gebaut wurden.

Ich hoffe, die Geschichte hat Euch gefallen ...

Gruß ... Rudi ...
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Offline 18ender

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Re:Traktor-MANie
« Antwort #1 am: 15.06.2010, 07:36:07 »
Ja Moin! Du hast echt Talent zu schreiben! Ob war oder erfunden, toll zu lesen!
Matthias

Offline MAN B18A

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Re:Traktor-MANie
« Antwort #2 am: 16.06.2010, 18:12:12 »
Hey...Respekt;)
Tolle Geschichte...!
Aber nicht wahr, oder?
MfG Niklas

Offline Jochen S.

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Re:Traktor-MANie
« Antwort #3 am: 16.06.2010, 19:36:38 »
Hi,
ist ja fast wie bei X-Faktor, wahr oder nicht wahr?? Auf alle Fälle gut zu lesen und man kann sich die Situation sehr gut vorstellen.
Vielen Dank für Deine kleine Geschichte
Grüße
Jochen
Grüße an alle Trakorenfreunde
McCormick 217S

Offline BulliBaer

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Re:Traktor-MANie
« Antwort #4 am: 16.06.2010, 22:53:05 »
Hi,

also, bevor hier eine neue Diskussion losgeht über wahr oder nicht ...  ;D ... löse ich das Ganze mal auf ...  ??? ... oder doch nicht? ...  :P ...

Doch, steht auch in der Einleitung der Geschicht schon drin ... Ich habe sie selbst erdacht ...  :-[ ...

Es freut mich, dass sie Euch gefällt ... irgendwann kommt wieder was, ich hab schon ein neues Konzept das mir im Kopf rumschwirrt ...  ;) ...

Gruß ... Rudi ...
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Offline MAN-DET

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Re:Traktor-MANie
« Antwort #5 am: 17.06.2010, 00:47:52 »
Ei Rudi ,sehr schön - gefällt mir gut
Du hast ja Buch Autor Talente  8)
lg Det
MAN-DET ( Detlev )

Offline BulliBaer

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Re:Traktor-MANie - Nochn Gedicht
« Antwort #6 am: 22.06.2010, 20:19:43 »
Ein M*A*N, glaubts mir ihr Leut
den Bauern täglich neu erfreut

er tuckert mit ihm übers Land
das Lenkrad fest in seiner Hand

Er pflügt, er eggt, er säht mit ihm
Das Feld bis zum Horizonte hin

Und auch im Forst drin, ei der Daus
da zieht er all die Bäume raus

Und sollt er mal stecken tief im Schlamm
der Allrad zieht ihn raus, ganz stramm

Und ist der Bauer fertig auf seinem Felde draus
der M*A*N bringt ihn heil und sicher wieder nach Haus
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

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