Autor: MAN-fantast Thema: Alternative Abdichtung  (Gelesen 6748 mal)

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Offline MAN-fantast

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Alternative Abdichtung
« am: 30.04.2015, 20:55:23 »
Hallo MAN-Freunde,

es wird ja hier zur Zeit ëtwas über die Reparaturhülsen von SKF diskutiert...  Als vieljährig MAN-Fahrer habe ich wohl erlebt das alle meine MANs vom Problem undichte Zapfwelle eingeholt worden sind.  Anscheinend hatte der Vorbesitzer meines 4S2 auch das Problem, aber er hatte eine ganz einzigartige Lösung die ich bis jetzt nicht gesehen habe.  Er hatte einfach die Schutzkappe abgesägt und ein WeDi mit Gummimantel zwischen sie und dem Lagerdeckel geklemmt. :o  Dicht ist die Zapfwelle bei mir immer gewesen (!), habe heute nur etwas "Konservierungsdreck" anlässlich der Fotosession entfernt.  Was hält Ihr davon? 8)

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Karl-Ernst

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #1 am: 30.04.2015, 21:01:33 »
Hallo Magne,
mein Vater sagte immer "Dumm darf man sein, man muß sich nur zu Helfen wissen".
Diese Lösung hat wohl so schon sehr lange funktioniert und ist vor allem einfach gemacht, also warum nicht.
Ist wohl die erste Reparaturhülse in der Geschichte gewesen sein, hat sich das SKF vielleicht hier abgekuckt?
Wobei, deine Bezeichnung Konservierungsdreck gefällt mir auch sehr gut, ich weis noch nicht genau was mir nun besser gefällt. Werde da die Nacht noch etwas drüber nachdenken.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline Lef.

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #2 am: 30.04.2015, 21:28:59 »
Hallo Mange,
diese Idee hätte ich ein paar Tage früher gebraucht.

Bei meinem AS440A hatte ich die Zapfwelle nicht neu mit einem WEDI versehen,
weil ich den Deckel nicht ab bekommen habe und das Abdrücken des Tellerrades
sehr schwiegig sein soll.

Jetzt fing die Zapfwelle an zu kleckern.
Da ich sie nicht nutze, habe ich eine Schutzkappe gebastelt und mit Dichtmasse
aufgeschraubt. Die kann ruhig voll Öl laufen.

Alternative Abdichtung - DSC04834.jpg

Deine WEDI-Lösung ist natürlich viel eleganter und ermöglicht weiterhin die Nutzung der
Zapfwelle.

Gruß
Jörg

Offline MAN-fantast

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #3 am: 01.05.2015, 15:14:54 »
Hallo..

Danke für die Kommentare ihr beiden! ;)  Die Lösung an meinem 4S2 werde ich nicht gerade empfehlen, war meistens um den Ideenreichtum einiger Treckerfahrer zu zeigen. :)

Im Ernst, was macht Ihr alle, ausser Jörg's Idee zu verwenden, wenn eine Zapfwelle im Laufbereich des Dichtringes stark eingelaufen oder voller Rostnarben ist?  In meinen Augen sind die "Speedi-Sleeve's" hier wie ein Geschenk...  Andere Meinungen dazu?

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Karl-Ernst

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #4 am: 01.05.2015, 19:33:52 »
Hallo,

ich würde sogar sagen das die Reparaturhülsen hier die einzinste anzuwendende Art und Weise einer Reparatur ist.
Wer zerlegt schon aufwendig ein Getriebe wenn es diese Alternative gibt. So wie ich gelesen habe soll die Oberfläche der Hülse ja noch eine wesentlich bessere Standzeit haben wie die Oberflächen der jeweiligen Wellen.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline MAN 2K3

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #5 am: 10.05.2015, 11:43:10 »
Hallo zusammen,

hat jemand von euch schon mal eine Speedy-Sleeve Reparaturhülse an einer Kurbelwelle eingesetzt?
Meine Kurbelwelle ist etwas eingelaufen und nun scheint der Dichtring nicht mehr zu dichten. Da ich nicht wieder den ganzen Trecker auseinanderreißen will, dachte ich, dass die Hülse doch eine gute Alternative sein könnte.
Wie ist das mit den Temperaturen zu sehen? Eine Kurbelwelle wird bei stärkerer Belastung doch bestimmt recht warm (wenn nicht sogar heiß?).
In der Einbauanleitung zu diesen Hülsen steht, das man sie, für den Einbau, nicht erhitzen soll, weil sie sich evtl. nicht wieder richtig zusammenziehen. Jetzt stellt sich für mich Schrauberlaien die Frage, ob die Hülse evtl. für die Motoranwendung nicht geeignet ist.
Wie seht ihr das?

Weiter steht dort bei leicht eingelaufenen Wellen braucht man nichts mit der Welle machen (abgesehen von reinigen) und bei stärker eingelaufenen Wellen sollte man mit geeigenter Epoxid-Spachtelmasse verfüllen. Wann ist noch leicht und ab wann ist stark? Das ist leider nicht beschrieben.

Gruß
MAN 2K3

Offline MAN-ler

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #6 am: 22.05.2015, 22:46:25 »
Was ist denn eine geeigenter Epoxid-Spachtelmasse  für einen Wellendichtring ?

Und ganz nebenbei bemerkt, solch einen Schwachsinn würde ich niemandem empfehlen....
Gruß Ludger
Porsche 329
Eicher Mammut
MAN 2F1 (vom Freund)

Offline MAN-fantast

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #7 am: 23.05.2015, 06:02:55 »
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil... ;)  Es geht doch oben in Antwort 5 um div. Wellenvorbereitungen vor Einbau einer SKF Reparaturhülse???
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline MAN-Ewald

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #8 am: 23.05.2015, 09:31:17 »
Hallo zusammen,
hab die Reperaturhülsen mittlerweile schon an mehreren Stellen eingebaut, da der erste Versuch vor zwei Jahren am Abtrieb der Allradachse ein hervorragendes Ergebnis ergab.

- Abtrieb Vorderachse
- Gelenkwelle Vorderachse
- Zapfwelle
- Bremswelle

Die Spachtelmasse wäre nur gedacht um stark eingelaufene Stellen an der Welle zu füllen und anschließend zu glätten. Hatte noch keine so stark beschädigte Welle, hab bis jetzt noch keine Spachtelmasse verwendet.
Die Wellenreperaturhülsen sind eine tolle Sache, seither ist alles, auch nach längerem Betrieb absolut trocken, hätte ich nicht gedacht.

Übrigens: Das abdrücken des Dichtungsflansches des Zapfwellenausgangs kann doch kein Problem darstellen, ging bei mir ganz einfach. Getriebeöl abgelassen, Schrauben gelöst, mit Schraubenzieher und kleinen Hämmerchen beidseitig ein bißchen eingeklopft und gedrückt, schon war er ab.

Gruß
Ewald

Offline Lef.

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #9 am: 23.05.2015, 09:44:59 »
Hallo Ewald,
das Abdrücken kann ein Problem darstellen.... ein großes.
Ich habe sogar von innen gedrückt. Da hat sich nichts getan. Der Deckel saß/sitzt bombenfest.

Jeder Trecker hat so seine Macken.
Was bei dem einen leicht geht, kann bei einem anderen fast unmöglich sein.

Gruß
Jörg
« Letzte Änderung: 23.05.2015, 18:47:13 von Lef. »

Offline andiman

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #10 am: 03.06.2015, 18:00:18 »
Hallo,
ich habe beruflich mit Pumpen und Wellenabdichtungen, Gleitringdichtungen zu tun. Wir verbauen diese Speedy-Sleeve Hülsen auch des Öfteren in der industriellen Anwendung.
Die Pumpen laufen damit auch mehrere Jahre ununterbrochen durch und kann mich nicht daran erinnern damit Probleme gehabt zu haben. Mein 35er hat auch einen an der Zapfwelle.
Wir kleben sie zusätzlich mit hochfestem Loctide 2701 auf der Welle fest, hält bis 300 Grad Celsius und dichtet einen möglichen kleinen Spalt oder Beschädigung an der Welle zusätzlich ab.

Kann mir gut vorstellen eine Kurbelwelle damit zu reparieren.

Grüße Andi

Offline Weltmeister

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #11 am: 04.06.2015, 13:12:31 »
Macht doch die Radialwellendichtringe einfach neu und dann kann man sich den ganzen Müll sparen!

Gruß
Lars

Offline ackerdiesel

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #12 am: 04.06.2015, 15:57:59 »
Macht doch die Radialwellendichtringe einfach neu und dann kann man sich den ganzen Müll sparen!

Gruß
Lars
Kann man eben nicht, wenn dei Welle eingelaufen ist und der Dichtring nicht mehr dichtet.

Offline Weltmeister

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #13 am: 06.06.2015, 12:12:31 »
Na sicherlich, dann setzt man den Radialwellendichtring eben etwas weiter oder nicht ganz so weit ein, dann läuft er an einer anderen Stelle als die eingelaufen ist!

Gruß
Lars

Offline andiman

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Re: Alternative Abdichtung
« Antwort #14 am: 07.06.2015, 13:23:05 »
Hallo Lars,
das ist natürlich auch eine Möglichkeit, bringt aber nichts wenn der gesamte Bereicht schon beschädigt ist oder der Einbaubereich des wedi's recht eng bemessen ist und keine axiale Verschiebung möglich ist bzw. dann auch keine anderen wedi-breiten lieferbar sind bei dennen die Lippe an anderer Stelle sitzt
Gruß Andi