Autor: Bernhard_2R3 Thema: Erfahrungen Hydrauliklenkung  (Gelesen 3643 mal)

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Offline Bernhard_2R3

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Erfahrungen Hydrauliklenkung
« am: 27.04.2023, 10:36:54 »
Hallo zusammen,

ich möchte gerne eine hydraulische Lenkhilfe für meinen 4R3 einbauen,
habe dazu den Satz von Calzoni gefunden.
Es gibt Anbieter, die einen Satz ohne Pumpe anbieten und Anbieter die diesen Satz mit Hydraulikpumpe (14ccm, stärke Version) anbieten. Hat da jemand Erfahrungen mit diesen Lenkhilfen bzw. diesen Anbietern?
Viele Grüße, Bernhard
Ein Tag ohne MAN ist möglich aber sinnlos :)
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Offline OldMAN Holle

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #1 am: 27.04.2023, 20:09:44 »
Hallo Bernhard,

ich habe an meinem 4S2 eine Calzoni - Lenkhilfe. Hammer - lenkt sich mega easy....

Bin sehr zufrieden damit. Was hast Du für Fragen?

Gruß Holle

Offline Marcus4r2

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #2 am: 27.04.2023, 22:23:00 »
Wir haben am 4R2 eine Ahs Hydro Lenkung wie Calzoni

Funktioniert super gut


Offline Bernhard_2R3

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #3 am: 27.04.2023, 22:26:57 »
Moin Holle,

es gibt da bei einem Anbieter zwei Ausführungen. Einmal mit 11ccm für 899€ und einmal mit 14ccm für 999€.
Was für eine Hydraulikpumpe hast du bei dir eingebaut, oder hast du die originale drin gelassen?
Mein Plan ist, am 4R3 noch einen Frontlader anzubauen.

Dann erstmal Erfahrung sammeln und ggfs. später die Calzoni vom 4R3 auf den 2R3.
Der 2R3 soll noch eine Fronthydraulik erhalten und der 4R3 dann eine vollhydraulische Lenkung.
Geht aber leider nicht alles auf einmal, und man muss ja auch immer was zum schrauben behalten  :D
Ein Tag ohne MAN ist möglich aber sinnlos :)
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Offline Bernhard_2R3

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #4 am: 27.04.2023, 22:28:35 »
Wir haben am 4R2 eine Ahs Hydro Lenkung wie Calzoni

Funktioniert super gut


Hallo Marcus,

welche Pumpe hast du denn von AHS bekommen?
Warst du mit Service und Lieferzeit zufrieden?
Ein Tag ohne MAN ist möglich aber sinnlos :)
2R3
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Offline Marcus4r2

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #5 am: 28.04.2023, 08:22:22 »
Moin

Die Lenkung haben wir vor ca 10 Jahren eingebaut, es ist nicht die Calzoni Lenkung,

wir haben die Lenkung mit Pumpe und extra Öltank von AHS

Ich muss nachgucken welche Pumpe montiert ist, aber ich glaube die hat nur wenig Literleistung, die versorgt ja nur die Lenkung

Lenkverhalten ist durch die etwas schwammige Mitte, im ersten Moment gewöhnungsbedürftig,.

Der TÜV hat die Lenkung ohne Probleme eingetragen

Mit freundlichen Grüßen

Marcus

Offline barny

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #6 am: 28.04.2023, 10:13:17 »
Hallo zusammen
Habe schon mehrere hydraulische Lenkungen eingebaut.
Hauptsächlich an Kramer Schleppern mit und ohne Allrad
Meine Meinung sind diese Hilfslenkungen von Calconi oder AHS halbe Sachen und z.T. anfällig ( Dichtungen)
Eine Vollhydraulische Lenkung ist daher sinnvoller, weil u.a. die Lenkstange und das Lenkgetriebe wegfällt.
Für die "alten" mechanischen Lenkgetriebe gibt es fast keine Teile mehr.
Alle  hydr. Lenkungen habe ich selbst berechnet und ausgelegt. ( auftretende Kräfte usw.)
Formulare und gibt es bei den namhaften Herstellern im Internet.
Tüv war dann kein Problem.
Beim Orbitrol kann ein Prioritätsventil angeflanscht werden ( kein Mengenteiler)
Das Priöritätsventil gibt es auch als Leitungsventil.
Für die gemeinsame Pumpe, Arbeitshydraulik und Lenkung, reicht ein 16cm³ Pumpe
Auch der Ölhaushalt (Ohne Frontlader) reicht aus, da die Lenkung wenig Öl, bei nicht Betätigung der Lenkung kein Öl braucht.
Bei Hydrospindellenkung von ZF ist ein Mengenteiler erforderlich, der immer etwa 8 Liter Öl abnimmt, die an der Arbeitshydraulik fehlen. Bei größeren Ölbedarf kann auch eine zweite Pumpe (Lenkungspumpe/Tandempumpe ) eingebaut werden (8-11cm³)

viele Grüße Bernd

Offline Oily

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #7 am: 28.04.2023, 11:10:08 »
Moin

Die vollhydraulische Lenkung ist eine saubere Lösung.
Allerdings geht nichts mehr, wenn diese mal ausfallen sollte.
Was mich an den Lenkorbitolen stört ist, dass das Lenkrad gelegentlich andere Stellungen einnimmt.
Sowohl bei meinem Radlader wie auch am Radbagger steht der Lenkfix öfter mal an einer anderen Stelle, was das Fahren dann erschwert.
Gibt es auch Orbitole, wo das nicht passiert?

LG Marc

Offline barny

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #8 am: 28.04.2023, 13:26:31 »
Hallo Marc
in den Schleppern dürfen nur Orbitrole verwendet werden, die eine Notlenkung haben.
Z.B. Sauer-Danfoss OSPC, LÖSI HKUS, oder Bosch Rexroth LAGC, usw.
Das heißt es kann auch gelenkt werden wenn die Lenkpumpe ausfällt.
Die Lenkung geht dann sehr schwer, aber man kann lenken.
Ein Nachteil ist, wie du beschrieben hast, dass sich die Stellung des Lenkrades nach jeder Lenkbewegung geringfügig ändert.
Ich habe keine "Knöpfe" am Lenkrad bzw. alle demontiert, weil die Lenkung so leicht geht, dass sie im Stand nur mit dem Handballen zu bewegen ist.
Es gibt Schlepper bei denen sich die Lenkradstellung nicht ändert.
Habe bis jetzt nicht herausgefunden um welche Orbitrole es sich handelt.
( Mein großer Schlepper hat 3200,-Kg Leergewicht)
MAN 4L3
Kramer 514 AS
Gruß Bernd

Offline elmi

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #9 am: 29.04.2023, 13:22:29 »
Hallo Bernd,

eine saubere Arbeit, der Umbau an der Kramer-Allradachse!
Der Kramer gefällt mir gut!

Der Nachteil bei dem verbauten Lenk-Zylinder ist die unterschiedlich große Lenkbewegung beim Richtungswechsel,
aber ein Einbau von einem Gleichlaufzylinder lässt sich leider nicht überall realisieren.

Grüße
Elmar

Offline barny

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #10 am: 30.04.2023, 10:08:03 »
Hallo Elmar,
Beim Gleichlaufzylinder, wie du richtiger weise schreibst, sind zwei gleich große Volumen vorhanden.
Diese Variante ist natürlich vorzuziehen.
Leider habe bei der Allradachse von Kramer nach vielen Konstruktionen keine Lösung gefunden.
Das Problem ist, dass diese Achse ein Einschlagwinkel von 60° hat. ( Vorteil der Kramer-Baumaschinenachse)
Bei vollem Einschlag geht der Lenkhebel am kurveninneren Achsschenkel in einen negativ Winkel.
Hier wäre nur ein längerer Hebel erforderlich. Da wird aber der Knickwinkel von den Axialgelenken zu groß.
Bei den Allradachsen von MAN und ZF kann man einen Gleichlaufzylinder einbauen, weil diese Achsen einen max. Einschlagwinkel von 50° haben.
Habe schon ein Bild von einem MAN mit der vollhydraulischen Lenkung und Gleichlaufzylinder gesehen.
Darf das Bild nur mit Genehmigung des Besitzers weitergeben.
In der Praxis merkst du nicht, dass bei den Differenzial-Zylinder, die Lenkradumdrehung zur einen Seite eine halbe Umdrehung größer ist. (Volumen)
Das machst du automatisch. Das habe ich noch nie bewusst bemerkt.
Viele neuere Schlepper  haben  einen Differenzial-Zylinder eingebaut.
viele Grüße Bernd

Offline elmi

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #11 am: 01.05.2023, 12:32:35 »
Hallo Bernd,

dass das mit dem Gleichlaufzylinder nicht immer möglich ist, hatte ich erwähnt und der Differenzialzylinder ist ja zulässig!

Habe meine MAN Schleppern vor ca. 10 Jahren auf die hydrostatische Lenkung mit Gleichlaufzylinder umgebaut und möchte diese auch nicht mehr missen.
Gerade mit einem verbauten Frontlader war das immer eine Qual mit dem Lenken!
Habe im System noch ein Druckbegrenzungsventil verbaut, um die Achse beim Arbeiten mit dem Frontlader nicht zu überlasten.
Das Danfoss OSPC 40 Orbitrol passt zu diesem Lenkzylinder. Es werden 3,2 Umdrehungen am Lenkrad für eine Lenkbewegung von links nach rechts benötigt.

Grüße
Elmar

Offline Bernhard_2R3

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #12 am: 01.05.2023, 20:28:29 »
Vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte bei AHS Hydro bestellt und musste mehrere Wochen warten, nun ist meine Lenkhilfe endlich eingetroffen.
Diese wird wie bereits geschrieben am 2R3 eingebaut, am 4R3 plane ich die vollhydraulische Lenkung.
Im aktuellen Lieferumfang ist eine 14ccm Pumpe mit rückseitigen Anschlüssen enthalten.
Über den Einbau halte ich euch in meinem Restaurationsbericht auf dem laufenden
Ein Tag ohne MAN ist möglich aber sinnlos :)
2R3
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Offline barny

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #13 am: 02.05.2023, 09:50:39 »
Hallo Elmar,
auch eine sehr gute Konstruktion hast du da gebaut.
An den Orbitrolen kann man den Druck einstellen. Wird beim Kauf vorgegeben ( Standart ist 140 bar)
Ich habe sie bei dem Gleichlaufzylinder ist auf 70bar einstellen lassen
Da kannst du auf das Druckbegrenzungsventil verzichten.
Die Fronthydraulik gefällt mir sehr gut
Gruß Bernd
Auf dem Bild die Innensechskantschraube für die Druckeinstellung

Offline ali

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #14 am: 02.05.2023, 12:23:13 »
Hallo,
da hat barny schöne Sachen gebaut. :)
Info für alle:
 Einbau eines zweiten Zylinders auf der anderen Seite, sofern der Platz es hergibt. Beide sind über Kreüz verbunden.
Bei meinen Umbauten auf Danfoss hat der Tüv ein " Nachsaugeventil" gefordert. Die  sind bei Danfoss in 'OVP undOVR' eingebaut. Bei Pumpenausfall dient es bei Lenkraddrehung  zur Ölversorgung der Lenkeinheit vom Tank . Das OVR hat den Vorteil, daß die Hydraulikanschlüsse nach unten (bezogen auf das Lenkrad) ausgeführt sind. Das hat ausserdem den Vorteil, daß Winkelverschraubungen gespart werden.
Weiterhin fordert der TÜV eine dreifache Drucksicherheit der Hydraulikanlage. Wenn dann das ÜV auf 70 bar eingestellt ist, wie schon geschrieben, ist das optimal.
Wird nur eine Pumpe verwendet, muss ein Prioritätsventil in die Druckleitung eingebaut werden, die dann vorzugsweise die Lenkung versorgt wenn andere Verbraucher angeschlossen sind. Das erfordert eine entsprechend größere Pumpe, oder eine separate für die Lenkung (dann kein Prio-ventil).
Es gibt abe noch eine andere Lösung für die Lenkung:
ein Drehmomentverstärker. Er wird in die Lenksäule eingebaut. Belastet natürlich dann das Lenkgetriebe mehr. Nur als Hinweis.

Ich habe ein paar Seiten aus einem Danfosskatalog angehängt.

Vor Einbau meiner Anlagen hatte ich mit dem TÜV gesprochen, kann ich nur jedem empfehlen.

Gruß
ali
Ich schreib ali, weil Ernst-Heinrich zu lang ist.

Offline barny

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #15 am: 02.05.2023, 16:26:21 »
Hallo Ali,
wie schon beschrieben, haben die von mir eingebauten Orbitrole
ein, wie du es nennst, Nachsaugventil integriert.
Das Prioritätsventil ist direkt an das Orbitrol angeflanscht.
Keine Leitung dazwischen
Gruß Bernd

Offline elmi

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #16 am: 03.05.2023, 11:02:26 »
Hallo Bernd,


danke für den Hinweis, bzg. Druckvoreinstellung. Habe die Orbitrole nicht neu, sondern über Ebay günstig erworben.
Im Nachhinein wird es wohl nicht möglich sein, da etwas zu korrigieren!

Danke und Grüße
Elmar

Offline ali

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #17 am: 03.05.2023, 11:29:32 »
Hallo, einfach ein ÜV in die Leitung zwischen Pumpe und Orbitol einbauen und fertig.  :D
Guß
ali
Ich schreib ali, weil Ernst-Heinrich zu lang ist.

Offline barny

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Re: Erfahrungen Hydrauliklenkung
« Antwort #18 am: 04.05.2023, 09:15:20 »
Hallo Ali,
geht nur bei einer separaten Lenkungspumpe. Hier wird auch kein Prioritätsventil gebraucht.
bei einer gemeinsamen Pumpe Lenkung und Arbeitshydraulik geht das nicht.

Gruß Bernd