Autor: MAN-2L2 Thema: Bosch Hydraulikpumpe HY/ZE 16 CR12 abdichten  (Gelesen 11249 mal)

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Bosch Hydraulikpumpe HY/ZE 16 CR12 abdichten
« am: 10.11.2007, 16:55:12 »
Hallo MAN-Freunde,

hat jemand von euch schon mal die Bosch Hydraulikpumpe (Aluminium) überholt und abgedichtet. Ich habe Ölaustritt am Gehäuse und am Simmerring. Nach meinen Informationen müssen die Flächen der drei Gehäuseteile geläppt werden. Dichtungen zwischen den Flächen gibt es keine. Die Abdichtung erfolgt durch die absolut planen und glatten Gehäuseflächen.

Kann mir jemand Tipps geben, vor allem auch wie richtig geläppt wird?
Hat jemand Anzugsmomente für die Durchgangsschrauben?
Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruß
Theo
Ich grüsse alle MAN-Freunde

Offline MAN-2L2

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Re: Bosch Hydraulikpumpe HY/ZE 16 CR12 abdichten
« Antwort #1 am: 08.04.2008, 19:10:24 »
Hallo MAN-Freunde,

die Hydraulik an meinem MAN 2L2 ist schon seit einiger Zeit fertig überarbeitet. Hier ein kurzer Bericht dazu.

Hydraulikpumpe (Zahnradpumpe)
Habe die Pumpe komplett zerlegt und gereinigt. Dann machte ich mich an das eigentliche Poblem, das Abdichen der Pumpe. Die Pumpe besteht aus 3 Gehäuseteilen, deren Flächen direkt (ohne weitere Dichtungen) aufeinander abdichten. Das ist aber nur der Fall, wenn die Dichtflächen 100% eben und feinstbearbeitet sind.
Das Mittelteil ist das eigentlich kritischte Teil. Seine Dicke muss nämlich exakt mit der Stärke der Zahnraeder übereinstimmen. Hat das Mitteil Untermass klemmt die Pumpe, hat es zuviel Übermass lässt die Förderleistung nach und die Zahnraeder haben axiales Spiel.
Ich habe die Flächen in 3 Durchgängen bearbeitet. Im ersten Durchgang mit 400er Schleifpapier, im zweiten Durchgang mit 800er Schleifpapier und im dritten Durchgang mit 1200er Schleifpapier, das ich noch zusätzlich mit Diesel getränkt habe. Als Unterlage habe ich eine Glasscheibe verwendet, so dass ich eine ebene Grundfläche hatte. Beim Schleifen sieht man sehr schön, wie die matten Flächen sich allmaehlich ausbreiten und die Oberflaeche eben wird. Durchgang zwei und drei dienen eigentlich nur dazu, eine sehr feine Oberflaeche zu erhalten.
Da ich die Flächen absolut eben haben wollte, habe ich auch beim Mittelteil ganz bewusst so lange geschliffen, bis es eben war. Das hatte dann allerdings zur Folge, dass die Pumpe beim Probezusammenbau klemmte. So blieb nichts anderes übrig, als die Zahnräder in der Dicke um 0,15 mm abnehmen zu lassen. Dann lief die Pumpe wieder einwandfrei. Selbstverständlich habe ich auch den Simmerring der Antriebswelle und die Kupferringe an den Rohrverschraubungen getauscht.

Hydraulikblock mit Steuergeraet
Den Hydraulikblock habe ich komplett ausgebaut, was nicht ganz einfach ist beim 2L2, da er unter dem Armaturenbrett sitzt und man an die Schrauben nur schwer rankommt. Den Hydraulikblock mit Filter habe ich gereinigt und den Nutenring überprüft. Der Nutenring war i.O., hat noch keine 150 Betriebsstunden und die Hydraulik hält auch stabil ihre Position. Das Steuergerät habe ich auch mit Benzin durchgespült und mit Pressluft ausgeblasen. Dann habe ich noch den Oelraum vom Oelschlamm gereinigt und ausgespült.
Anschliessend habe ich die Hydraulik wieder Schritt für Schritt eingebaut und dabei auch gleich noch die Rohre durchgespült und mit Pressluft ausgeblasen. Dann noch neues Oel (15W-40) eingefüllt und Probelauf gemacht. Es war alles dicht und die Entlüftung der Hydraulikanlage war nach einigen Hub - und Senkbewegungen auch erledigt. Ob wirklich alles 100%-ig und dauerhaft dicht ist kann ich erst nach einer längeren Traktorfahrt sagen, wenn sich das Hydrauliköl richtig erwärmt hat und mit der Hydraulik gearbeitet wurde.


Gruss
Theo
Ich grüsse alle MAN-Freunde