Autor: MAN-fantast Thema: Motorenlager  (Gelesen 1745 mal)

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Offline MAN-fantast

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Motorenlager
« am: 18.05.2021, 12:23:34 »
Hallo Forum,

es geht eigentlich um ein Sprachproblem oder eh ein Verständnisproblem.  MAN hat als Benennung für Motorenlager mit Halbfertiglager und Fertiglager operiert.  So tauchen zuweilen "Lager mit Feinbohrzugabe" auf; ist das mit Halbfertiglager zu vergleichen?

Kann mir jemand das klären?  Vielen Dank im voraus.
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline SUN

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Re: Motorenlager
« Antwort #1 am: 18.05.2021, 13:27:01 »
Hallo Magne,

ich hatte mich bei meiner Aktion am Motor auch mit dem Thema zur Verwendungen von Halbfertiglager (Semi-Lager oder auch Untermaßlager genannt) und Fertigmaßlager auseinandergesetzt. Das Wort "Feinbohrzugabe" habe ich aber auch noch nicht gehört und selbst Google kennt das Wort nicht. Ich denke es handelt sich aber schon um eine Art von Halbfertiglager? Zudem gibt es in der MAN Schleppertechnik den weiteren Begriff "mit 2mm Innenzugabe" Vielleicht ist hier der Unterschied in der Möglichkeit wieviel Material abgenommen werden könnte gemeint. Also beim Feinbohren nur so im zehntel Bereich. Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass bestimmt nicht nur MAN solche älteren Begriffe genutzt hat.

Gruß
Stefan


Offline Bastian

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Re: Motorenlager
« Antwort #2 am: 18.05.2021, 14:00:16 »
Hallo  Magne  , da ich Lager  Herstelle und verkaufe  kommt mir immer Semi Lager   , Untermass- oder Übermass   Lager ( wovon ich Untermass   für recht halte)und Lager mit 2mm Zugabe zu Ohren   , von Feinbohrzugabe habe ich noch nie gehört  ,   ich selber hätte nur das Problem    die Benennung  Wälzlager  im MAN Schleppertechnik Buch zu verstehen  ,    Rollen- und Gleitlager  lässt sich für mich leicht verstehen  .
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline hobbyman

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Re: Motorenlager
« Antwort #3 am: 18.05.2021, 22:19:15 »
Gutenabend,
Es gibt ein Deutsch-Englisches Marine Wörterbuch von MAN.
Dieses Wort kommt da drin vor.
So wie ich es verstanden habe meint man hiermit dass man im letzten Arbeitsdurchgang/gänge
etwas genau auf Maß bringt.
Gruß, Michael.

Offline elmi

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Re: Motorenlager
« Antwort #4 am: 19.05.2021, 11:33:39 »
Hallo Magne,

mein Wissensstand, man unterscheidet bei Lagerarten zwischen Gleitlagern und Wälzlagern.
Gleitlager aus Rotguss und anderen Legierungen finden Verwendung, wenn man hohe Drücke bei niedriger Drehzahl übertragen muss, z.B. Hauptspindel an der Drehmaschine, Motorlagerung usw.
Gleitlager aus "GGG", das ist ein Kugelgrafitgrauguss mit hohen Notlaufeigenschaften. Der Vorteil bei diesem Material, wenn z.B. die Schmierung für kurze Zeit abreist erfolgt die Schmierung durch den im Guß eingelagerten Grafit, verhindert dass so genannte "Fressen".
Wälzlager ist der Überbegriff für Rillen-, Schräg-, Pendel-, Zylinder-, Nadel-, Kegel-, Tonnen-, Axialrillenkugellager usw.
Die oben sogenannten Gleitlager gibt es aber auch soweit mir bekannt ab den 60er Jahren aus verschiedenen Kunststoffarten, je nach Verwendungszweck.
Lager mit Übermaß sind mir nur als Gleitlager bekannt, um nach dem Einpressen eine sehr genaue Lagerpassung zu erhalten, oder aber um Fluchtungsfehler nachträglich mit einer Reibahle, einem  Fräs- oder Bohrwerk auf die gewünschte Lagerpassung zu bringen.

Grüße
Elmar