Hallo Chris,
daß billiges Öl wegen Zweitrafinat schlechter ist als teures, da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Ist wie bei Lebensmittel, wenn man gutes Fleich will, muß man eben zum Fleischer gehen und nicht das Super-Sonderangebot vom Supermarkt kaufen. Spätestens in der Pfanne merkt man den Unterschied.
Was Deine Aussage "Früher war das Öl besser als heute" angeht, geb ich Dir nicht recht! Vergleiche mal die Ölwechselintervalle von Autos vor 30 Jahren mit denen von heute? Früher lagen die Wechselintervalle bei 5000km, heute liegen sie bei 30000km und mehr. Auch neue Technologien erfordern höherwertiges Öl, wie z.B. nikasilbeschichtete Laufflächen oder Kolben, die direkt ohne Buchsen im Block aus AlSi-Legierung laufen. In diesem Bereich hat sich bei den Ölen sehr viel getan!
Irgendwer hier im Forum hat einen guten Leitsatz geschrieben, ich weiß nur nicht mehr, wer es war und wo er steht. Trotzdem sinngemäß:
"Alte Filtertechnik, 'altes' Öl, / moderne Filtertechnik, modernes Öl"
Das Problem ist ganz klar die alte Filtertechnik in unseren MAN's, die eben nicht zu modernen Ölen mit Schwebstoffen passt. Und da macht in meinen Augen ein Umbau auf Papierfilter oder Filterpatrone sehr viel Sinn.
Ich brauch meine Schlepper im Winter nicht, da komme ich mit un- oder niedriglegiertem Einbereichsöl 20W20 gut aus. Wär dies nicht der Fall, dann hätte ich längst auf Patronenfilter umgebaut und würde modernes Mehrbereichsöl fahren. Wirklich sinnvoll ist der Umbau auf moderne Filtertechnik in meinen Augen aber auch nur bei den Motoren, bei denen der Hauptstrom durch die Filter läuft (z.B. D8613, D8614 und D9422). Bei allen anderen Motoren mit Nebenstromfilter sollte genau auf die Wechselintervalle geachtet werden, denn sonst ist der beste Filter wirkungslos.
Grüße,
Simon