MAN-Traktor.de Forum

Allgemeines => Restaurierungsberichte => Thema gestartet von: Peer am 12.07.2015, 22:44:28

Titel: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 12.07.2015, 22:44:28
Das Vorgeplänkel findet sich hier: Thread (http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=5872.0)

Heute ging es dann mal weiter. Ich habe an Ersatzteilen besorgt: Dieselfilter, Reichlich Strippen, frisches Getriebe und Hydrauliköl, Dichtungen, Nutring für den Zylinder.


- erstmal raus mit dem alten Dieselschmonz. Normalerweise schraub ich ja an Benzinern rum; aber muss Diesel rostfarben und trübe sein? Im Tank sah es auch nicht viel besser aus. Die Dreckablassschraube hab ich auch mla los gemacht. Kam aber nix raus bis dass ich mit dem Schraubenzieher mal den Dreck da raus gepopelt habe... Lecker 8-/
Der Tank ist von innen ziemlich rostig, das behagt mir nicht.
Ist eine Art Spachtelmasse unten dran normal? Sieht nicht so ganz original aus für mich. Wenn das nicht ab Werk so gemacht wurde würde ich mit Löchern im Tank rechnen...

- die Elektrik wurde erstmal amputiert. Für diese Phase seines Lebens braucht die Mühle nur einen Anlasserknopf. Die Rohre sind zu einem Gutteil vergammelt, geknickt und zerbröselt. Dafür werde ich vermutlich neue fertigen müssen.
Das Thermometer ist leider auch zerbröselt. Hat da noch jemand eins für das Kombiinstrument?

- Für den Kraftheber habe ich ja einen neuen Nutring und frisches Öl. Leider hat sich der alte Nutring bis auf ein paar Reiskorngroße Teile komplett aufgelöst. Das alte Öl hat dadurch etwa die Farbe von Karamellpudding. Und an der Zylinderlaufbahn hat der Kolben auch schon was gefressen.
Das was vom Nutring nicht in Partikelgröße zermahlen im Öl mitschwamm hab ich dann im Ölfilter wieder gefunden. Ein Wunder dass der Kraftheber überhaupt noch funktioniert hat.
Aktuell ist der Kraftheber erstmal demontiert und zur Grundreinigung mit in die Werkstatt gekommen.

Kann man ddie Zylinderbuchse beim Instandsetzer einfach einmal überhohnen lassen und der neue Nutring kümmert sich dann um die Dichtung, oder braucht man dann auch Übermaßkolben für die Hydraulik? Gibts sowas überhaupt? Natürlich könnte ich das einfach wieder zusammen setzen, aber dann werd ich da auf absehbare Zeit wieder ran dürfen.
Und wie bekommt man die Laufbuchse aus dem Gehäuse? Ist die eingepresst?
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[attach=2]

- das Seitenmähwerk wird erstmal demontiert werden. die hintere Halterung hängt noch auf Halb Acht an einer Schraube, von der vorderen Halterung ist eine Seite abgebrochen (war wohl schonmal geschweißt) und der Exzenterantrieb sieht auch nicht mehr so ganz koscher aus.
Da wir das eigentlich nicht brauchen kann es auch später separat instand gesetzt werden.


schönen Abend noch,
Peer

Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 14.07.2015, 23:23:43
Update:
Der Kraftheber ist zerlegt - auch wenn der rechte Arm bislang partout nicht von der Welle will. Die Zylinderbuchse habe ich gezogen und im Landhandel überhonen lassen. Die kleinen Laufspuren sind raus, eine Riefe war hartnäckig. Aber das wird immer noch besser funktionieren als vorher.
Und wenn man schonmal dran ist kommen natürlich auch die ganzen Dichtungen und Simmerringe neu.
der Hebelarm der am Hydrauliksteuergerät nach vorne zur RDV geht ist auch völlig krumm. Der sollte dann mal wieder gerichtet werden.

Den Rest des Tages habe ich mit Putzen verbracht. Das ist etwas was die Vorbesitzer wohl eher nie gemacht haben. Putzen heißt in diesem Fall den Schmodder grob mechanisch entfernen und dann in einer Wanne mit Bremsenreiniger einweichen...
Auf die gleiche Art und Weise ist dann nochmal eine gute Tasse voll Ölschlamm aus dem Krafthebergehäuse raus gekommen.


Die originale Verschlussschraube für den Kraft mit Ölmessstab fehlt leider auch weil da mal ein Zusatztank angeschlossen wurde. Sitzt da zur Entlüftung ein Ventil drin oder ist das lediglich eine Entlastungsbohrung?
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: NicNic am 14.07.2015, 23:37:55
Hallo Peer
Dort sitzt ein Entlüfter drin mit ca geschätzten 7cm langem Peilstab,
wobei die Min/Max Markierungen etwa 10 und 15mm vor dem Ende sind.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: kobbi am 15.07.2015, 09:38:59
                                           Hallo Peer
Bin zur Zeit einwenig schreibfaul,aber du brauchst nur den linken Hebearm abbauen um rechts und links
den Wedi zu wechseln.Dazu hier ein Link,Antwort 14.
http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=5662.msg55210#msg55210

Der von Ulli erwähnte Peiltstarb (Luftfilter mit Pegelstarb) hatte früher die BoschNr. fjsj36p2z ,
er ist auch in 2/4R3 verbaut,bin mir nicht 100% sicher aber ich meine die aktuelle
Bosch Nr. ist 1 457 432 011 . Wie hatten das Thema hier in Forum schon einmal,
aber ich finde es nicht wieder  :'( .

Nun zu deiner Frage =Das Thermometer ist leider auch zerbröselt. Hat da noch jemand eins für das Kombiinstrument?
http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=2233.0
Ich fand den Umbau des Kombiinstrumentes einfacher als das Wort richtig zu schreiben  ::) .

                                 Vorerst Gruß Jens
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 15.07.2015, 11:02:27
Danke kobbi,
deinen Weg der Demontage habe ich dann auch gefunden. Derzeit liegt der rechte Arm mitsamt der Welle auf der Werkbank. Jaaa, er müsste jetzt nicht unbedingt runter, aber solche Sachen wo man sagt "ok, ich lass es einfach so" rächen sich dann später. Erfahrungsgemäß muss man dann nämlich GENAU da dran.
Und es gibt bekanntlich zwei Arten Dinge zu machen: Richtig und Nochmal.

Auf die Bosch Teilenummer werd ich mal meinen Bosch-Teilebeauftragten ansetzen ;-)

Der Tip mit der Temperaturanzeige liest sich gut - ich werde das mal angehen wenn der Rest der Mühle wieder läuft.


Jetzt wo der Kraftheber runter ist, werd ich auch den Deckel vom Getriebe komplett runter reißen. Da drin findet sich genauso Ölschlamm, also eine gute Gelegenheit das zu reinigen und auf Defekte zu untersuchen. Zerlegen möchte ich das allerdings derzeit nicht.

Und um auch mal Info zurückzugeben:

Meine neu gedichtete Wasserpumpe hält nach ca. einer Viertelstunde Einlaufen offenkundig dicht. Zumindest ist nach 2-3 Wochen kein Wasserverlust feststellbar, nachdem sie zu Anfang noch etwas tropfte.
Hier im Forum wurde ja schon die Firma Fluiten genannt, und da die bei mir um die Ecke ist bin ich da einfach mal hin gefahren und wir haben etwas gepuzzelt. Ein sehr freundlicher Mitarbeiter der sich fast eine Stunde Zeit genommen hat um mir zu helfen, trotzdem ich nur ein Einzelstück brauchte.

Als Gleitring habe ich jetzt den Typ "S 032 R" verbaut. Der passt ohne weitere Änderungen anstelle des Originalen und kommt passend mit neuem Dichtring, Feder und Andruckscheibe.

Der Gegenring wurde erstmal nicht ersetzt sondern nur plangedreht und mit 1200er Schleifpapier und Stahlwolle nachbearbeitet.
Als passenden Gegenring haben wir vor Ort ein wenig gepuzzelt und den "Q028" mit d7=43mm gefunden. Um den zu montieren müsste man aber das Pumpenrad ein Stück weit ausdrehen und es bleibt dann nur eine Restwandstärke von etwa 1mm. Da der Vorgang irreversibel ist, habe ich es erstmal mit dem originalen Gleitring versucht. Ausdrehen kann man es ansonsten immer noch.

Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: kobbi am 15.07.2015, 12:03:37
                           Hallo Peer
,,werd ich auch den Deckel vom Getriebe komplett runter reißen"
Dann zerlege den Schaltmechanismuß in Deckel auch gleich in seine Einzelteile,reinigen und neu fetten und auf Abnutzung kontrollieren.Das brauchen nach über 50 Jahren auch ein wenig zuneigung.
Der Dechel geht nur runter wenn der Kraftheber ab ist  >:( ,wirst du schon bemerkt haben.
                                           Gruß Jens
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 15.07.2015, 22:41:11
Na das trifft sich doch prima für das Getriebe, dass der Kraftheber gerade runter ist...
Sind die beiden gesicherten Schrauben am hinteren Getriebedeckel die Halterung für das Schaltgestänge? Müssen die raus bevor der Deckel runterkommt? So wie die Zeichung in der Teileliste aussieht müsste ich ja den Decke mitsamt Schaltgabeln rausnehmen - das kommt mir spanisch vor.


Heute ging nicht viel voran am Trecker, aber dafür steht nun eine Wand mehr im Weg rum. Genug Baustellen gibt es hier ja.

Mein persönlicher Teilehändler hat heute nachmittag die Simmerringe geliefert. Gestern Abend bestellt, heute nachmittag da. Die Teilenummern für den Verschluss hab ich ihm gleich mitgegeben. Mal sehen ob er da fündig wird und ob wir den Preis wissen wollen.
Der Kraftheber ist mittlerweile zumindest mal komplett entlackt, den werd ich morgen früh abkleben und dann kann er schonmal grundiert werden. Mit einer Lage Farbe wird es diese Woche zumindest knapp.

Der rechte Arm vom Kraftheber hat allerdings verloren:
die Kombination aus Vorspannung mit großem Abzieher, heiß machen, Rostlöser und sanften Überredungsversuchen mit dem Kilo-Fäustel hat dann gereicht den Reibungswiderstand des Rostpulvers auf der Verzahnung zu überwinden.
Der wird nun extra gründlich gereinigt und zum Zusammenbau gibts für beide Seiten einen extra Schlag Kupfer- oder Keramikpaste. Vermutlich war da die letzten 54 Jahre keiner dran.

Gruß, Peer
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: kobbi am 15.07.2015, 23:26:18
                                          Hallo Peer
Gesicherte Schrauben sagt mir jetzt nichts,aber beide obere Deckel müssen zu gleich
angehoben werden,den sie sind durch die Schaltstangen verbunden.
Die schrauben sind die die ringsum um den Deckeln sind,an Rand der Deckel.
Die Deckel kannst du so hochheben.

Mit Verschluss meinst du wohl den Peilstarb, JAAAA   frage erst nach den Preis  !
  Und berichte was daraus geworden ist.
                       Gruß Jens
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: M.A.N-Hausen am 16.07.2015, 07:48:35
Hallo Peer
Die gesicherten Schrauben halten das Blech wo die Kugeln und Federn zur Feststellung der Schaltstangen drunter sind ,könnte man auch noch prüfen, reinigen , schmieren aber um den Deckel abbauen zu können ,können sie dran bleiben .Die Schaltgabeln gehen mit dem Deckel raus.
Gruß Hans-Jürgen
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 16.07.2015, 23:26:15
Alles klar, die Deckel sind runter - irgendwas sagt mir, dass das einfädeln der Schaltgabeln fummelig wird.

Die Zahnräder haben zwar Laufspuren, aber keine ausgebrochenen Kanten oder dergleichen.
DIe Lager scheinen soweit ok. Zumindest kann ich an den Wellen nicht wackeln.
Auf ein paar Zähnen scheint es als hätte sich mal Dreck oder Rost etwas rein gefressen. Das dürfte aber für den Betrieb keine große Rolle spielen, zumal der Schlepper höchstwahrscheinlich keinen schweren Ackerbau mehr bewältigen muss.
Ergo: If it ain't broken, don't fix it.

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Ich habe zum Öl ablassen die Schraube unten vorn am Getriebegehäuse benutzt. Aber am Boden ist immer noch was - gibt es für den Endantrieb eine eigene Ablassschraube? Und für den Mähwerksantrieb müsste es ja auch eine geben, immerhin liegt der tiefer als das normale Getriebe.

Das hintere Kupplungsgehäuse ist übrigens überall derbst zugesifft. Wo kommt da der ganze Dreck rein? Eine Mischung aus Altöl und Pusteblumensamen. Das gleiche Zeug klebte auch an den Schaltgabeln. Nachdem die aber auch kein fühlbares Spiel haben belasse ich es auch dort bei einer Reinigung.

Die Schrauben der Deckel sind nicht mehr so wirklich pralle und z.t. schon etwas gammelig (wenn sie nicht im Ölbad konserviert wurden). Da wird es dann wohl mal nen Satz Neue geben.


Der Kraftheber wurde heute zu Ende entlackt und grundiert.

@kobbi: Mein Teilemensch hat die Nummer für den Peilstab nochmal neu umschlüsseln lassen, in deiner war ein Zahlendreher. Die richtige Nummer lautet 1 475 432 011. Lieferbar isser aber wohl gar nicht mehr, die Produktion/das Produkt wurde 1997 eingestellt.

Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: M.A.N-Hausen am 17.07.2015, 07:30:52
Hallo Peer
Das einfädeln kann Geduld brauchen. ;D
Hast du kontrolliert ob der Triebling noch spielfrei ist ? man merkt es durch hin und her schieben des Traktors .Das Doppelrad der Zapfwelle würde ich auch noch anschauen ist auch gerne beschädigt .Das Öl kann man am Mähwerkantrieb voll ablassen .Öl in der Kupplungsglocke kommt von der Getriebeeingangswelle und von der Kurbelwellenabdichtung  :(
Gruß Hans-Jürgen
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: MAN-fantast am 17.07.2015, 08:20:35
Hallo!

Der Be-/Entlüfter am Kraftheber hatte bestimmt einmal die von Jens angegebene Nr.:
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: kobbi am 17.07.2015, 08:41:04
                                         Hallo Peer
Unten an Getriebe sind aber ca 4 Ablaßschrauben,eine kleine seitlich von links und
größere von unten,die größeren sehen alle gleich aus,siehe Betriebsanleitung (hast du sie ? ) .

Auflegen der Decken,die Schaltringe wo die Gabeln eingreifen  grade mittig ausrichten,
und Schalthebel in neutral stellen.
Dann die Deckel seitlich mit ca 3cm Gefälle mit zwei Man langsam auflegen,durch den breiteren Spalt
kann man dan gut sehen ob die Gabeln eingreifen.
Bei aufgelegten Deckel alle Gänge eben durchschaten,aber der Satz war wohl überflüssig  ??? .
                             Gruß Jens
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 17.07.2015, 10:53:25
@MAN-Hausen: Nein, Spiel im Triebling wäre noch nachzuschauen. Wenn die Kupplungsglocke durchgängig bis direkt an das Getriebe ran geht, erklärt das den Dreck. Der wird durch die Abschmieröffnung rein gekommen sein (Deckel fehlt) und Öl findet sich an dem Schätzchen sowieso _überall_ (wo ich noch nicht mit dem putzen angekommen bin). Es ist halt ein dünner klebriger alter Film, nicht richtig nass. Einfach Schmodder von Jahrzehnten.

@MAN-Fantast: Irgendwie sieht das nicht so aus wie an meinem verbauten Kraftheber.
Ich habe nur den Ölfilterdeckel und die Schraube vorne rechts an Öffnungen.
Aber gut, dann kommt da ein Universalentlüfter drauf und "irgendwie" werde ich auch ohne Hydrauliköl-Peilstab zurecht kommen...

@kobbi: Die von unten vorne hab ich gefunden. Jetzt hab ich in der Anleitung auch die richtige Schraube für den Mähwerksantrieb gefunden. Was such ich auch beim Getriebe? ;-)
nach der hinteren seitlichen Ablass-Schraube werd ich mich nochmal auf die Pirsch begeben. Gehe ich Recht in der Annahme, dass die für den Endantrieb zuständig ist, damit man das Öl rausbekommt das unterhalb der Zapfwelle steht?

Ich melde mich dann mal vorerst für das Wochenende ab ;-) Montag oder am nächsten Wochenende gehts weiter...
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: MAN-fantast am 17.07.2015, 20:19:55
Hallo Peer,

Du hast, was mein Foto angeht, ganz Recht, das ist von meinem 4S2.  Die sogenannten "Luftfilter mit Pegelstab" waren aber an allen MAN mit Bosch-Kraftheber gleich.  Die allererste Version hatte zwar, unter die gleiche Nr., eine andere Filter-/Ventilausführung mit Peilstab aus Rundmaterial, anstatt dem später üblichen flach - würde auch an Deinem 2P1 passen.  Leider ist der Bescheid bei Bosch eindeutig - die Produktion wurde vor vielen Jahren eingestellt... :'(

Gruss, Magne
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 23.07.2015, 11:02:13
Es sind mal wieder zwei Fragen aufgetaucht:

- An den Spurstangen befinden sich jeweils zwei Kugelgelenke. Eines ist verpresst, eines mit Gewinde und Klemmung versehen. Die sind mittlerweile ausgeschlagen, und natürlich handelt es sich um die beiden verpressten Gelenke.
Laut Ersatzteilliste sind die scheinbar zu demontieren? Wie tauscht man die Teile oder die ganzen Gelenke aus? Oder muss ich mir dafür neue Spurstangen besorgen?
- Wie bekommt man die Rutschkupplung vom Mähwerksantrieb ab, bzw. wie weit kann man das runter nehmen, ohne dass es aus dem Getriebe raus saut? Einfach die große Mutter drauf lösen und alles abziehen?
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: kobbi am 25.07.2015, 08:30:14
                                             Hallo Peer
Zur den Ölablaßschrauben muß ich mich entschuldigen,das stimmt nicht richtig was ich da geschrieben hab  :-*,
ich weiß jetzt nicht an was für ein Getriebe ich da gedacht habe  ::) .
Die neben /für Mähantrieb hast du ja gefunden.Denn ca 20cm seitlich/links hinter der Bremshebelwelle.
Und untern Allradantrieb,den du ja nicht hast.

Zu der Purstange ,diese Ausführung ist nicht nachstellbahr,und laut Gesetz für den Straßenverkehr
wohl nicht reparabel ...... .
[attach=1]

Diese Ausführung von 4P1 ist nachstellbar,dazu muß der Ring entfernt werden und nachstellen.
[attach=2]  [attach=3]
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 25.07.2015, 23:05:08
@kobbi: Ich habe unter einer dicken Schmock-Schicht tatsächlich seitlich am Getriebe noch eine Ablasschraube gefunden. Nach dem Lösen machte es dann etwa das Geräusch "bloooarp" als auch hier der Pudding nach kam.
Ein weiterer Klumpen entpuppte sich dann als Tachoabgang. (ist ja nicht verbaut)
Auf dem Boden vom Getriebe hat sich ordentlich Ölschlamm gesammelt, ich denke einen Großteil davon habe ich mit Spülen rausbekommen. Da das Getriebe NICHT zerlegt werden soll (zumindest nicht in der nächsten Zeit) und ansonsten auch allenfalls einfache Arbeiten anstehen muss ihm das genügen. Erste Spülung mit 1/2l Bremsenreiniger, 2. Spülung mit 2l frischem Getriebeöl, damit da nix das Gammeln anfängt und in der Hoffnung dass die gröbsten Puddingbrocken beseitigt sind.

@MAN-Hausen: Also das Ritzel am Diff hat ein wenig Umkehrspiel - das erscheint mir aber noch normal. Meintest du noch etwas Anderes mit "Triebling"?


Ansonsten geht es voran. Das Mähwerk haben wir heute runter genommen zur separaten Instandsetzung, wenn mal Zeit ist und der Traktor wieder läuft.
Die Kraftheberteile sind lackiert und hängen zum tocknen ab. theoretisch kann der morgen wieder zusammengesetzt werden.
Praktisch muss der Getriebedeckel erst noch entschmockt werden und neu lackiert. Wenn ich schonmal dran bin...
Für das Lenkrad brauche ich noch eine Lösung - die Mutter ist derbst festgegammelt und nur mit Rostlöser ist da nix zu wollen. Ist aber auch eine sehr ungünstige Stelle um mit nem Hebel anzusetzen.

Gibt es irgendwo noch geeignete Köpfe für die Schalthebel? Der vom Vorgelege ist mittlerweile ziemlich ramponiert.

Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: M.A.N-Hausen am 26.07.2015, 07:26:26
Hallo Peer
Ich meine schon das Zahnrad aber das Kegelrad!
Hast du das Doppelrad der Zapfwelle auch angesehen ?
Ich reinige als das Getriebe mit ca 15 l Benzin das ich mehrmals durchspüle und mit der Pressluftspritze durch sprühe ,dann nehme ich noch ein Magnet und fische darin nach abrieb ,
das geht nur wenn wie bei dir alle Deckel unten sind ,rauchen darf man natürlich nicht !!  :P
Die Mutter sollte mit dem Schlagschrauber ab gehen ,dann solltest du ein Abzieher mit einem Spannteller haben ,oder einer der genügend lange Klauen hat um unters Lenkrad zukommen du Kannst ihn mit einer Schraubzwinge sichern das er sich nicht auseinander geht. Dann Spannung drauf geben und unten das Alu mit dem Heißluftfön erwärmen ,einen Schlag auf den Abzieher dann sollte das Lenkrad unten sein . ;D
Gruß Hans-Jürgen
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Felix am 26.07.2015, 08:32:49
Hallo Peer, Schalthebel- Knäufe gibt es z.B. bei www.Oldtimer-Klepper.de.  Dort habe ich in 2010  2 St. Gekauft um 30 €
Gruß Felix
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: MAN-fantast am 26.07.2015, 19:10:13
 - hier von der Auswahl: 

www.oldtimer-kuepper.de/epages/61009898.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61009898/Categories/Schaltknauf
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Luci am 26.07.2015, 19:43:52
Hallo Felix, die Seite funktioniert bei mir nicht!  :(
Aber es gibt ja reichlich Anbieter!

http://www.oldtimer-kuepper.de/epages/61009898.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61009898/Categories/Schaltknauf

Gruß Alex
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 28.07.2015, 02:32:30
Keine neuen Informationen, aber etwas Bildernachschub:

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[attach=2]
[attach=3]

Ich weiß, dass im Original einfach der fertig aufgebaute Trecker lackiert wurde.
Das muss ich noch etwas üben, aber für eine Gebrauchslackierung reichts. Und von originalgetreu hat ja eh keiner gesprochen.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 24.08.2015, 12:56:46
In den letzten Wochen hatte ich andere Sachen um die Ohren, daher gings am MAN nicht groß weiter.
Vergangenes Wochenende war dann endlich Zeit die Teile wieder zu montieren. Außerdem wurde das abgebrochene Rohr vom Sitz wieder(holt) angeschweißt nachdem die Klebepunkte vom letzten Versuch beseitigt waren.

Ergebnis der Aktion: Die Hydraulik funktioniert wieder einwandfrei und hält das Abziehwerkzeug auch problemlos in gehobener Position. Weil das ganze Gestänge verbogen und zerbröselt war ist die RDV erstmal außer Betrieb. - Außerdem ist der Reitplatz abgezogen und die Geschäftsleitung zufrieden ;-)

Erkenntnis des Tages: die RDV mag Optional sein, nur braucht es den Rücklaufschlauch daran trotzdem wenn man die Hydraulik wieder senken will, denn die eigentliche Rücklaufbohrung T im Steuergerät ist verschlossen.

ToDo:
- Unter viel Dreck zum Vorschein gekommen ist eine ziemlich mies zusammengebratene Stelle an der Halterung für die Unterlenker der Heckhydraulik. Das Ding ist krumm und schief, was auch meine damaligen Probleme erklärt die Bolzen an den Achstrichtern los zu schrauben. Entweder richten oder ersetzen.
- Beim Zerlegen des Armaturenbrettes hat es leider auch den Anlasserschalter zerlegt. der wollte partout nicht abgehen und wird das vermutlich auch zerstörungsfrei nicht mehr. Hier wird definitiv ein Ersatz fällig.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: 00-Schlosser am 24.08.2015, 22:44:40
Hallo Peer,
wenn du nicht schon einen neuen Taster hast guck mal im Teilekalog von Herth+Buss.
Ich habe da neulich gestöbert und die sahen sehr ähnlich aus wie die Original MAN-Schalter.
mfg Christian
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 25.08.2015, 04:07:49
Habe ich noch nicht. Planmäßig bin ich eh erst in 4 Wochen wieder vor Ort, und dann steht schon was an.

Es juckt mich in den Fingern, aber hier kann ich nichts sinnvolles tun außer Teile zu bestellen :-( Und aktuell fehlt mir eher die Zeit die zu verbauen.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: kobbi am 25.08.2015, 09:26:46
                                                  Hallo Peer
Antwort Nr 9
http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=4993.msg48433#msg48433
    Ich hatte sie damals für unter 10Euro bekommen  ??? .
       Bei eine damalige Preisanfrage bei Herth+Buss kam ein Preis kurz unter 100 Euro raus  :P,
            ich glaube aber die wollten mich verarschen  :P .

Zum Raddruckverstärker,ich weiß jetzt nicht was für ein Schlauch du meinst,der .P1 hat kein
auf den Ölfilter  :-\ ,so wie die K und L Modelle.
Ich benutze zum weideschleppen ein Stahlträger mit Hydraulikaufnahme,da kann man
die aufliegelast wunderbar mit den RDV einstellen  ;) ,ob sandiger Boden oder Moor.
                                       Gruß Jens
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 25.08.2015, 13:15:14
Ich meine genau den Schlauch der von der RDV zum Ölfilter geht - ist bei meinem definitiv dran und ohne Schlauch wird das Gerümpel den Druck nunmal nicht los, denn der reguläre Rücklaufanschluss im Steuergerät ist zu.

Für eine funktionierende RDV muss ich erstmal die Betätigungsstange wieder richten, denn die ist ziemlich verbogen und sämtliche Punkte wo die befestigt würde sind im Eimer...
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 26.08.2015, 23:43:28
Da ich weiß dass ihr Bilder mögt...
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 05.07.2016, 02:05:55
Sooo, noch nicht ganz ein Jahr her und ich reanimiere den Thread mal ;-)

Viel hat sich nicht getan, da ist ein Umzug, ein neuer Job und dergleichen dazwischen gekommen.
- Die Lenkung wurde komplett zerlegt, gereinigt, entrostet und neu lackiert. Die Spurstangen aufgrund der komplett ausgelutschten verpressten Köpfe ersetzt.

- Den Anlasser angeschaut. Beim Abnehmen der Kappe hat sich erstmal ein Schwall Motoröl auf der Werkbank breit gemacht. Das Teil hat daher eine komplette Zerlegung, Bad in der Teilewaschanlage, Trocknung im Ofen und - wo ich schonmal dran war - eine neue Lackierung gewonnen.
Der Kollektor hat schon bessere Tage gesehen, geschmort war aber nichts. Ohne Ölbad wieder zusammengesetzt war der Probelauf erfolgreich. Wir werden sehen wie er sich jetzt am Traktor macht.

-Da ich die Sauerei mit dem Ölbadluftfilter nicht mehr haben wollte, wurde der nun kurzerhand auf Papier umgebaut. Nicht original aber praktisch.

Das Metallsieb im Oberteil ist ersatzlos rausgeflogen. Vom Rosshaarsieb unten ist nur der äußere Rahmen mit dem Dichtungsgummi geblieben.
[attach=1]

Der Papierfilter hat einen Innendurchmesser von 60mm, das originale Ansaugrohr hat außen ca. 61,5mm. Das passte selbst mit viel gutem Willen nicht übereinander. Daher wurde das Rohr bündig am Sieb mit dem Dremel-Klon entfernt und ein Blechring auf der Innenseite angeheftet. Da passt der Filter nun saugend drauf.
[attach=2]

Mit eingesetztem Luftfilter. Ich habe versucht das ganze Gehäuse um 90 Grad zu drehen, damit der Filter von außen nach innen durchströmt wird (mehr Platz für Dreck). Dafür hätte ich aber den Flansch zum Kaltstartgerät massiv anpassen müssen. So muss ich vielleicht ab und zu mal die Patrone ausblasen.
[attach=3]

Unterer Verschluss. Einfach mit der 100mm-Lochsäge aus einer Alu-Platte ein Stück ausgesägt. Der Deckel passt auch drüber ohne anzustoßen. Die Mutter wird noch durch eine Flügelmutter ersetzt.
[attach=4]

Feddich. Die Farbe wird voraussichtlich so bleiben.
Zum Einsatz kommt "Brantho Korrux Nitrofest" - wenn man mehrere Schichten aufbringt, braucht es nicht unbedingt noch einen Decklack.
[attach=5]


Als Filter kommt übrigens ein Mann & Hummel Papierfilter C1381 zum Einsatz. Eigentlich wird der in der A-Klasse verwendet, sollte daher noch einige Jahre verfügbar sein.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Lef. am 05.07.2016, 07:14:05
Moin Peer,
ein gelungener Umbau. Das sieht sehr gut aus.

Ich habe auch über einen Umbau nachgedacht, den Gedanken aber verworfen.
Der Ölwechsel wird beim Motorölwechsel mit erledigt.... ohne zu kleckern ;)

Gruß
Jörg
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: CarstenMAN am 05.07.2016, 11:39:36
Hallo Peer,

sieht super aus, eine wirklich praktikable Lösung.

Eine Frage noch zu Brantho Corrux nitrofest:
Hast Du Erfahrungen mit dauerhaftem Rostschutz bei dem Lack:
Bei mir bin ich mir nicht sicher, ob neuer Rost oder alter Rost durchkommt.

Viel Grüße
Carsten
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: CarstenMAN am 05.07.2016, 20:41:39
Besteht interesse an einem Bild, was ich meine; ist aber kein Traktor 8)
Ciao
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 05.07.2016, 23:23:31
Ich weiß was du meinst ;-)
Wenn ich durchblühenden Rost sehen will, schau ich mir die Radläufe meiner Karre an...

Vor ein paar Jahren (2012 oder so?) musste ich da an vielen Stellen am Schweller, am Unterboden und an den besagten Radläufen kurzfristig Blech einsetzen. Da habe ich als Grundierung auch das Nitrofest eingesetzt, und seither nehm ich es für fast Alles.

Die Anleitung schreibt "zwei Schichten", damit es als dauerhafter Korrosionsschutz wirkt. Das ist schon richtig, gilt meiner Erfahrung nach aber nur wenn man pinselt. (Rollen hab ich nicht versucht).
Wenn man sprüht, muss man die Zähe Brühe ja mit Verdünnung erstmal einstellen und erhält in der Folge deutlich geringere Schichtdicken. Ergo muss man häufiger drüber gehen. Ich mache dann meist so 4-5 Schichten. Viel hilft viel ;-)
Das Zeug trocknet eh so schnell an, dass ich, wenn ich am Ende einer Reihe von Kleinteilen angekommen bin, direkt vorne wieder anfangen kann.
Die angegebenen 24h bis zur Durchtrocknung sind meiner Erfahrung nach etwas optimistisch. Für dünne Schichten mag das gelten. Dicke Schichten oder gesprühte Flächen dürfen bei mir so 2-3 Tage abhängen.

Bei Branths Farben gibt es ein detaillierteres Datenblatt dazu, und da steht auch drin welche Schichtdicke man erreichen sollte für welche Stärke des Rostschutzes.
Am Unterboden hab ich das Zeug mit dem Pinsel kräftig drauf gejaucht und dann Unterbodenschutzwachs drüber gezogen. Das hat gut funktioniert. Von außen rostet da jetzt nix mehr. (Von innen isses nen anders Thema...  >:( )

Am Schweller und Radlauf habe ich nur die angegebenen zwei Schichten gesprüht, und das ist vermutlich zu dünn. Dort kommt es leider trotz der vorherigen Entrostungsmaßnahmen nach 1-2 Jahren wieder durch. Die Stellen sind natürlich auch mechanisch besonders belastet, gerade im Winter.
Teilweise hab ich das dann abgeschliffen und gepinselt, und seither ist auch da wieder Ruhe. (2-3 Jahre). Mal sehen wie lange das so hält.
Für mechanisch belastete Stellen würde ich also unbedingt sehr dicke Schichten oder einen stabilen Decklack vorsehen.

Leichter Flugrostansatz ist kein Problem bei der Lackierung mit Nitrofest, also der der sich auf reinem blankem Metall (z.b. sandgestrahlt) bildet, wenn man es einfach ein paar Nächte auf der Werkbank liegen lässt.
Aber Nitrofest ist kein Rostumwandler, daher wird ernsthafter Rost ohne weitere Behandlung irgendwann wieder durchschlagen.
Dafür bräuchtest du einen Roststopper. Dieser verändert die oberste Schicht des Rostes und soll verhindern dass Sauerstoff dort hin diffundiert und die Oxidation wieder in Gang setzt. Da gäbe es z.b. Fertan oder die allseits bekannte Hammerite-Farbe.
Aber selbst Hammerite & Fertan können kein Material da hin zaubern wo keins mehr ist.
Und auch die Roststopper sind eher dazu da letzte Reste Rost davon abzuhalten sich wieder auszubreiten. Den Großteil muss man vorher mechanisch entfernen, denn ansonsten können diese Mittelchen die vorhandene Oberfläche nicht versiegeln. Rost ist da wie ein Schwamm.


Ich hoffe mit dem kleinen Rundumschlag konnte ich deine Frage beantworten.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: CarstenMAN am 06.07.2016, 09:43:02
Super,

vielen Dank. ich sehe schon, ich lackiere ebenfalls mit der Pistole (Brantho in weiss) und habe nur 2 Schichten aufgetragen. Also nochmal punktuell sandstrahlen und dann mehr drauf.

Ciao
Carsten
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 24.07.2016, 12:55:06
Und Nachschlag gibts.

Nachtrag zum Anlasser:
Nachdem der Trecker erst jetzt wieder soweit zusammen ist, dass man einen Startversuch probieren konnte bin ich sehr überrrascht: Beim Starten ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Früher musste man nach einem Monat Standzeit lange Orgeln und der Anlasser langsam und gequält in die Gänge kommen bis er dann vielleicht mal angesprungen ist.
Nach der Reinigungsaktion zieht das Ding geschätzt etwa doppelt so schnell durch und die Maschine ist nur mit Startfüllmenge innerhalb von etwa 10 Sekunden gekommen. Das ist mE völlig im vertretbaren Rahmen.


Ansonsten erstmal das wieder montierte Ansauggeraffel.
Da muss ich aber wohl nochmal bei: Der Schieber am Kaltstartgerät enthält einen Dichtring. Dieser drückt per Federkraft gegen den Zulauf aus der Diesel-Rücklaufleitung. Von dem Dichtring war nur noch eine ausgehärtete Masse übrig. Der Neue scheint aber noch nicht 100%ig zu passen oder der Kupferring ist zu viel. Auf jeden Fall läuft noch Diesel in den Vorratsbehälter wo er ja eigentlich gar nicht hin soll, wenn man den Schieber nicht zieht.

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Vor ein paar Wochen hab ich dem Schrotter mal einen besuch abgestattet und mich nach einer Drehstromlichtmaschine umgesehen. Fündig geworden bin ich in einem Suzuki Swift, das Modell von Anfang der 90er Jahre.
Das Internet ist sich nicht ganz sicher, diese Lima sollte so zwischen 45 und 55A bringen. Auf jeden Fall genug um später mit Festbeleuchtung unterwegs zu sein.

Die Riemenscheibe ist von der originalen Gleichstrom-Lichtmaschine. Die Denso-Lima hat exakt den gleichen Wellendurchmesser, nur ohne Passfeder. Die originale Keilrippenriemen Scheibe wird einfach mit einer Mutter mit Schmackes gekontert.
Die Riemenscheibe musste ein wenig passend gemacht werden: Erstmal habe ich sie umgedreht. Da die Scheibe nicht symmetrisch ist, kommt sie dadurch etwas weiter in Richtung der Lima.
Damit es am Lagergehäuse nicht schleift wurde der Buckel mit der originalen Bohrung außen um etwa 1-2mm abgedreht. So läuft die Scheibe sauber auf dem inneren Lagerring mit.
auf der anderen Seite (vorher innen in Richtung Bosch-Lima) wurde der Buckel plan abgedreht damit für die originale Kontermutter genug Gewinde da ist.
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die obere Befestigung ersetzt den orignalen Lima-Halter. Einfach ein Stück WGSR-Flachstahl welches am Motorblock bis zum Steuergehäuse anliegen kann. So kann sich die ganze Lima möglichst weit nach hinten abstützen und die Hebelkraft auf die (eine) Befestigungsschraube hält sich in Grenzen.
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die untere Befestigung habe ich einfach mit an die Hydraulikpumpenhalterung angeschraubt. Das bedeutet zwar, dass man die Riemenspannung der Hydraulikpumpe und Lima immer zusammen einstellen muss, aber mei. Gibt schlimmeres.
Die Mutter ist durchbohrt und dient nur als Abstandhalter. Da kommt auch noch eine längere Schraube rein.
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Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 28.07.2016, 22:28:23
Und ich lege nochmal nach. Das Bild hab ich beim letzten Mal vergessen.

Die Unterlenkeraugen an beiden Seiten waren total ausgelutscht, daher wurden die durch Schnellkuppler ersetzt.
Gut, ohne den hydraulischen Oberlenker mit Schnellkuppler bringt das noch nicht ganz so viel, aber gut Ding hat bei dem Projekt ohnehin Weile.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 06.10.2022, 00:11:47
Sodele... es ist Zeit diesen uuuuralten Thread zu exhumieren - von Reanimieren kann ja kaum noch die Rede sein.
Nachdem ich die letzten Jahre ja MAN-los war hat sich nun nach fast 5 Jahren die Gelegenheit ergeben genau diesen Trecker wieder zu bekommen, und die habe ich genutzt.
Damit verbunden war nun ein Umzug des Gefährts.

Viele Teile konnte ich vor Ort noch bergen und zusammensuchen. Das Rasspe-Mähwerk ist bis auf den Halter z.B. nahezu komplett.
Auch die Blechteile waren noch da.

Leider ist in der Zeit eine Kiste/Schachtel verschwunden die einen Großteil der Elektrik beinhaltete. U.a. die Scheinwerfereinsätze. Da werde ich also ein paar Teile neu brauchen.
Besonders ärgerlich: Da war auch das reparierte Kombiinstrument dabei! Die Dinger sind ja mittlerweile seltener als Goldstaub.


Aber am vergangenen Wochenende gab es dann erstmal einen Road-Trip.
Freitag den Anhänger besorgt, das Auto gegen ein Zugfahrzeug getauscht und Samstag morgen mit dem Gespann ab auf die Bahn.

Samstag Abend dann vor Ort gewesen.
Mit Startfüllmenge, kurz Vororgeln, 2Min warten und dann starten kam der Gute dann bei ca. 10 Grad Außentemperatur ohne größere Probleme, nachdem er zuletzt vor über einem halben Jahr an einen anderen Abstellort bewegt wurde.
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Danach war es dann auch schon duster und somit wurde das Laden auf Sonntag vertagt.
Ich hatte extra das lange Wochenende rausgesucht weil ich dadurch einen Tag mehr Zeit zur Verfügung hatte.
Vom Laden selbst gibts keine Bilder. Da war ich mit Arbeiten und austarieren beschäftigt. der Anhänger mit 4,5m Ladefläche war kein Stück zu lang, hätte ruhig noch etwas mehr haben dürfen weil der Schwerpunkt beim Trecker ja doch recht weit hinten sitzt, der Frontlader aber trotzdem irgendwo hin muss.
Die Gewichtsproblematik aufgrund begrenzter Anhängelast hat sich zwischenzeitlich erledigt. Das Zugfahrzeug sollte ohnehin für den Wohnwagenbetrieb aufgelastet werden, das wurde jetzt kurzerhand vorgezogen und ist auch tatsächlich rechtzeitig fertig geworden.
Der Tourneo (Transit) darf jetzt 2,8t bis 8%; das reicht.
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Damit ging es dann nach Hause. Die ersten 50km mit gut beladenem Anhänger bin ich irgendwie immer ziemlich nervös am gucken ob das auch wirklich nicht rutscht, aber danach ist das dann bequemes tuckern über die erstaunlich freie Bahn.
Das Wetter hat auch mitgespielt; bei Regen muss man mit der Kombi Frontkratzer + schwerer Anhänger doch piano anfahren. Mit Restfeuchte oder trockener Fahrbahn keine Probleme.
Ich habe aufgrund des langen Wochenendes eigentlich schon mit Stau gerechnet. Es war aber so wenig dass ich sogar die A45 mit der Umleitung durch Lüdenscheid fahren konnte. (Tip: Tut das mit einem Gespann einfach _nicht_ wenn auch nur im Ansatz Stau ist und euch was an eurer Kupplung liegt.)
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Zuhause angekommen dann Batterie dran, angelassen, runtergefahren als hätte es nie was Anderes gegeben.
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Das isser nun in seinem neuen temporären Zuhause. Auf Dauer kann er da nicht wohnen da ich den Platz auch für andere Projekte brauche.
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Dann noch den Anhänger weg gebracht, das Zugfahrzeug wieder gegen das eigene Auto getauscht und gegen 10 war ich dann auch zuhause...
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Der weitere Plan sieht jetzt erstmal vor:
- Bestandsaufnahme
- Teileliste machen
- zum Betrieb notwendige Reparaturen durchführen
- Neubau der Elektrik
- Überrollbügel wieder montieren.

Der Motor lief ordentlich und sprang beim Runterfahren nach 2-3 Umdrehungen an. Da wird außer Wartung und putzen erstmal nichts weiter dran gemacht.
An das Getriebe muss ich hingegen definitiv nochmal dran. Da markiert er sein Revier und das kann so nicht bleiben. Wie weit ich das zerlege muss ich aber noch sehen. Ich hatte das vor Jahren ja schonmal auf und die Lager sahen soweit gut aus. Jetzt habe ich mehr Möglichkeiten und kann nochmal genauer drauf schauen. Aber wenns da kein Problem gibt tausche ich auch gerne einfach nur ein paar Simmerringe.

Die Bremsen will ich auf jeden Fall neu machen. Die tun zwar was aber an der Stelle will ich dann einfach einen definierten Zustand der "in Ordnung" lautet. Da sehe ich keinen Platz für Kompromisse.

Und frische Pellen braucht der Gute dann doch auch mal. Das dürften hinten noch die ersten sein, und da löst sich mittlerweile das stellenweise offen liegende Gewebe auf. Wenn ich 28er Felgen bekomme, könnte man auch von der Pflegebereifung weg gehen.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: NicNic am 07.10.2022, 00:19:36
Moin Peer
Schau mal nach 32er Felgen, die waren mit 11/12,4 X 32 Original in der ersten Wahl verbaut.
Das heist 10 X 32er Felgen.
Oder in Extrabreit dann 14,9 X 28 auf 13 X 28er Felgen. (ergibt den gleichen Abrollumfang)

Gruß Ulli
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 07.10.2022, 01:25:20
Danke für den Hinweis.

Das Spiel breiter,tiefer,härter kenn ich schon und da ist ein Trecker nicht der geeignete Kandidat für ;-)
Dann schaue ich mal nach 10x32.

Angesichts der anderen Baustellen ist das jetzt noch nichts was drängt.

Gruß, Peer

Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 20.04.2023, 00:57:05
So, es hat sich ein bisschen was getan...
Im Winter macht das arbeiten in der zugigen Werkstatt wenig Spaß, aber im Laufe des Frühjahrs hat der MAN einige Teile verloren und in den letzten Tagen ging es ordentlich vorwärts sodass ich in der Werkstatt nun wieder etwas Platz zum arbeiten habe.
Der Trecker ist in kompakte Teile zerlegt die ich mir nun einzeln vornehme.

Natürlich denkt man bei der Arbeit nicht immer an Bilder. Ich habe einige gemacht um zu dokumentieren wie was zusammen gehört, aber nicht immer vom Arbeitsfortschritt.
Überhaupt habe ich ungefär 3 Eimer Schmock mit Spachtel und Schraubenzieher abgekratzt.
Der positive Nebeneffekt: Es gab praktisch kaum festgegammelte Schrauben.

Demontage, die ganzen Anbauteile sind schon ab und verräumt.
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Das Lager vom Vorderachsbolzen hat es definitiv hinter sich. Das könnte daran liegen dass der Schmiernippel unter einer dicken Dreckkruste gut versteckt war.
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Die Anlaufscheiben haben auch schon ein wenig gearbeitet.
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Und das ist der aktuelle Stand: Ein hübsches 2500-Teile Puzzle mit Einzelteilen bis schätzugnsweise 200kg.
Für den Motor mit Hilfrahmen habe ich mir quick&dirty einen Rahmen geschweißt sodass ich die ganze Einheit mit der Ameise verfahren kann.
Für den Rest dann endlich mal den Motorkran fertig gemacht dessen Teile bestimmt schon ein Jahr in der Ecke standen.
Die grauen Kisten im Hintergrund enthalten die ganzen Anbaukleinteile.
Die zusammengehörigen Teile werden in Tüten verpackt und dann thematisch in die Kisten.
Parallel zur Demontage werden die Stück für Stück am Teilewaschtisch, im Ultraschall oder mit der Stahlbürste gereinigt.
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Natürlich habe ich dabei auch ein paar Schäden gefunden. Nicht verwunderlich bei einem 60jährigen der in den letzten 30 Jahren zu wenig Liebe hatte:

[li]Teile vom Bremsgestänge, die Welle und auch der Wellenstummel für das Kupplungspedal sind stark eingelaufen. Bei den Wellen wird es auf Nachfertigung hinauslaufen.
[/li][/list]

Weiterhin hat der linke Planetensatz wohl zu viel Wasser und zu wenig Öl gesehen. Die Nadellager sehen eigentlich noch gut aus aber auf den Laufflächen der Bolzen finden sich Spuren:
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Man kann sie sehen und beim fühlen mit dem Fingernagel gerade eben erahnen. Beim Abrollen vom Lager mekt man nichts. Und sie sind nur auf ca. 1/3 der Fläche.
Ich bin mir noch unschlüssig was ich damit nun anstelle: Kann man das so lassen und das ist erst in 20.000 Betriebsstunden vielleicht ein Problem? Kann man das überschleifen? Oder braucht es die Bolzen unbedingt neu? Weiß jemand wieviel Lagerluft/Toleranzen derartige Nadellager üblicherweise haben?
Wenns Kugellager wären kämen die raus und neu. Aber mit Nadellagern fehlt mir die Erfahrung und ein Austausch des Lagers tauscht halt nicht die Lauffläche mit aus.


Es geht jetzt erstmal weiter mit putzen, putzen, putzen und dann die Baugruppen einzeln weiter zerlegen.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 21.04.2023, 23:29:17
Und wieder ist was passiert: Motor und Hildsrahmen sind getrennt, die Maschine auf dem Montageständer festgeschraubt (Eigenbau, benutzt den selben Fuß wie der Motorkran)

Erkenntnis: Die Kupplungsglocke ist mit M12x1,5 Feingewindeschrauben fest. Normale M12 Bolzen passen da nicht...  >:(
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Den HIlfsrahmen und Motor hatte ich eigentlich schon mit dem Spachtel vom Dreck befreit.
Naja, in den Ritzen und auf den Innenseiten war noch genug Platz wo ich nicht hingekommen bin.
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Das ist alles noch weit weg von sauber, aber die Stellen wo man den Dreck als Millimeterdicke Streifen runter hobeln kann werden weniger.

Aktuell hadere ich noch mit der kleinen Doppel-Riemenscheibe. Die will sich noch nicht von der großen Wapu-Riemenscheibe lösen.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: lukas am 24.04.2023, 13:25:36
Die Spuren auf der planetenachse sind zu vernachlässigen,  es sei denn du willst weitete 20000 h damit fahren.
Ansonsten schönes Objekt , weiterhin viel Freude bei der Arbeit mit dem MAN
Gruß l
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Oily am 25.04.2023, 16:07:36
Hallo

Ich würde da zumindest mal drüber läppen.

LG Marc
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 25.04.2023, 23:25:24
Danke für das Feedback. Dann spare ich mir die Suche nach einem andern Planetengetriebe.
Ich möchte natürlich schon dass die Kiste danach wieder dauerhaft vernünftig läuft.

dauerhaft und vernünftig laufen ist auch ein gutes Stichwort.
Die Riemenscheibe der Kurbelwelle ließ sich mit etwas gutem Zureden entfernen, für die große Mutter gabs den Schlagschrauber und die darunter liegenden Räder waren bis auf Siff im Gewinde problemlos abzuziehen.

Eigentlich wollte ich den Motor doch nicht zerlegen?
Naja, bis auf die Buchsen ist jetzt nichts mehr drin oder dran. Ich denke, das zählt als zerlegt.
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Erstmal aus dem Weg mit den Trümmern.
Die Dinger sind zwar alle noch nicht sauber aber erstmal von den ganz groben Dreckschichten befreit. Jetzt kann man mit sowas wie einer Drahtbürste weiter machen.


Bei der Motorzerlegung ging es mir dann aber wie Thomas Freitag mit seinen deutschen vs. polnischen Handwerkern:
"Oh oh oh. Oh oh, das wird teuer"
Ein sehr wichtiger Satz, denn jedes Oh bedeutet 50€ mehr als im Kostenvoranschlag vorgesehen...

Die eine Laufbuchse zeigte ein seltsames Tagbild im oberen Bereich. da war einfach etwas weniger Ölkohle als überall anders.
Ich habe jetzt kein Bild davon, aber ca. 10cm tief in der Buchse fehlt ein Stück in der Oberfläche und wurde wohl mitgenommen. Die Riefe davon kann man sich vorstellen. Mit "mal drüberhonen" ist da nichts zu wollen.

Also raus mit den Zylindern: Erstmal klimperte es 3x denn bei allen 3 Zylindern waren die oberen Kolbenringe gebrochen.
Das war aber das kleinere Problem wenn man sich die Lagerschalen anguckt:
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Die sind wohl doch etwas warm geworden, riecht wie zeitweise Mangelschmierung. Unklar wann das passiert ist. Zu meiner Zeit, zu der meines damaligen Schwiegervaters oder seinem Bruder.
Ziemlich sicher aber nicht beim Bauern wo der damals lief denn auf den Lagerschalen ist 71 eingeprägt. Das dürfte das Jahr sein und der Gute ist Bj. 61.
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Und wenn man genau hinschaut sieht man auch: Das sind Übermaßlager. Der Motor wurde also vermutlich gegen Anfang der 70er schonmal gemacht. Wahrscheinlich sind in diesem Zuge auch die beiden Bosch-Einspritzdüsen rein gekommen.

Hauptproblem bei der Sache: Die Lagerschalen sind schon 3. und 4. Übermaß. Und mehr als das 4. Übermaß gibt MAN auch nicht an.

Die Kurbelwelle nebst Hauptlagern sieht auch entsprechend aus:
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Gar nicht mal so geil. Die Hauptlager sind definitiv verschlissen, aber immerhin sehe ich im gegensatz zu den Pleuellagern keine Hitzespuren.

Der Lagerzapfen von Zylinder 2 hat Material aus der Lagerschale aufgebaut. Das ist gut so, zumindest besser als anders herum.
Alle Zapfen, egal ob Zylinder oder Hauptlager, sind (dort wo sie kein Material aufgebaut haben) durchweg 1-2/10 unter Nennmaß und somit verschlissen. Ich habe gestern nur grob drüber gemessen und kann noch nichts zur Rundheit sagen.

So, und da haben wir ein Problem, denn Zylinder 3 war schon beim 4. Untermaß (59,00mm).
Mehr ist nicht angegeben, somit wäre die Kurbelwelle formal Schrott. In der Schleppertechnik steht als unterste Verschleißgrenze aber 58,5 - da ginge also noch was.

Die Kolben sind vom Verschleiß her auch nicht mehr neu. Oben rum aber tatsächlich Maßhaltig, unten etwas drunter.
Kolbenbolzen und Pleuel haben kein merkliches Spiel und mit etwas good Will sind auch auf den Kolbenhemden lotrecht zu den Bolzen noch Bearbeitungsspuren erkennbar.
Die Nut für den ersten Kolbenring scheint ziemlich ausgelutscht, aber genau das Maß dafür kann ich in meiner Ausgabe der Schleppertechnik nicht lesen.

Die Pleuellager unten sind um ca. 1/10 oval (mit Nennmoment angezogen). Ich weiß aber nicht ob das so muss und mit eingesetzten Lagerschalen dann passt oder die sich einfach gelängt haben.


Summa summarum also ein eher ernüchterndes Wochenende in der Werkstatt.
So wird die ganze Instandsetzung doch ein paar (viele) Taler mehr kosten als ursprünglich veranschlagt.

Eine Kurbelwelle in gutem Zustand zu finden dürfte nicht trivial werden. Alternativ könnte man Speziallager drauf machen oder die bestehende Welle Laser-auftragschweißen lassen.
geschliffen werden muss sie sowieso.
Alle Lager neu, mindestens 2 Laufbuchsen müssten wegen Riefen neu, also macht man auch da alle 3.
Zylinder muss ich noch gucken. Wahrscheinlich aber auch neu wegen ausgelutschter Nuten.
bei den Pleueln muss ich nochmal viel messen und verstehen ob das so muss oder ein Problem ist. Eventuell ist auch hier eine Instandsetzung der unteren Lageraufnahme notwendig.

Alle diese Arbeiten bekomme ich mit meinen Hobbymaschinen nicht mit der notwendigen Präzision hin.
Einen Normlagersitz spindeln klappt noch, aber das Zeug hier ist nen Job für einen Motorinstandsetzer.
Umbau auf Simmerringe und nen modernen Ölfilter ist dann am Ende das kleinste Problem.


Erstmal geht es jetzt weiter mit anderen Arbeitsvorräten. Hinterachstrichter und Bremsen...
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: SUN am 27.04.2023, 13:12:54
Hallo Peer,

wenn die KW schon auf der 4. Reparaturstufe ist, gibt es keine Fertigmaßlager mehr.
Es bleibt dann nur noch das Semilager die meist bis 2mm Untermaß ausgleichen können.
Bastian hier im Forum kann da bestimmt mit Teilen unterstützen.

Ich hatte damals mit meiner KW das selbe Problem. Nachdem mein Motorfachmann mir aber sagt, dass die Semilager nicht ganz so gut sind, habe ich mich auf die Suche nach einer neuen KW gemacht und zum Glück etwas brauchbares bekommen. Den ganzen Aufwand habe ich aber nur deshalb betrieben, da ich den Motor nicht wieder ausbauen wollte.

Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte ich halt mit dem Semilager weitergemacht. Dafür hätte dann aber der ganze Motorblock zum Motorfachmann transportiert werden müssen.

Gruß
Stefan
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 27.04.2023, 17:37:53
Die Hauptlager sind noch besser glaube ich. War jetzt noch nicht wieder dort zum nachmessen.
Das 4. Übermaß betrifft nur den Zapfen von Zylinder 3. Ich gehe davon aus, dass der Blick nicht unbedingt mit weg muss. Das ist am Ende aber das kleinere Problem. Teuer wirds sowieso.

Erstmal geht es daher planmäßig mit Zerlegen weiter. Achstrichter und Kupplung stehen noch aus, die Steckachsen der Planetensätze und das ganze Getriebe.
Titel: Re: Instandsetzung 2P1
Beitrag von: Peer am 13.10.2023, 01:30:16
Gibt mal wieder eine Wasserstandsmeldung...
Im Frühjahr und Sommer bin ich mit Festivals und Vereinsarbeit komplett dicht, daher ging es nur sporadisch mal nen Abend oder so weiter.
Jetzt ist gerade mal etwas Luft die Bude aufzuräumen und weiter zu machen.

Von der KW gibts noch nichts Neues. Ich hatte eine in den Kleinanzeigen gefunden aber da war der Standort zu weit weg und mit 35kg ist die für ein Paket auch etwas schwer.
Also weiter die Augen offen halten.
Bastian habe ich wegen Teilen angefragt, das gibt dann eine nicht ganz so kleine Bestellung.

Dann habe ich gestern das Schwungradgehäuse umgeschmissen und heute einen Riss an der Unterseite gefunden.
 :-X
Siehe Suche-Bereich. Mal gucken ob sich da was findet. Ansonsten werde ich das wahrscheinlich CuSi löten. Das bringt weniger Wärmeeintrag ins Material als Schweißen weswegen die Gefahr weiterer Risse geringer ist - aber halt nicht weg.
Nachdem der Riss parallel zur Antriebswelle verläuft und der Hilfsrahmen ebenfalls Kraft aufnimmt, sollte die Belastung sich an der Stelle hoffentlich in Grenzen halten.


Die Lager des Vorderachsbolzens wurden ja weiter oben schon gezeigt. Was man auf dem Bild noch nicht gesehen hat: Die haben sich durch Korrosion ungefähr 1/2mm tief in die Oberfläche eingegraben. Wenn man da nur neue Lager rein macht sind die in kürzester Zeit wieder hin.
Die Lösung lautet: Innenringe. Die kommen einfach in die Nadellager und bilden eine harte Laufschicht.
Man muss dafür nur den Bolzen an der Stelle etwas abdrehen. Also da wo er ab Werk aus Verschleißgründen gehärtet ist...
Die Schwächung dadurch ist auch nicht unerheblich, ich bin aber recht zuversichtlich dass die Restmaterialstärke (35mm am hinteren Ende) für das künftige Anforderungsprofil ausreichend sein dürfte.
Die Abstandshalter und Anlaufringe müssen natürlich auch noch neu gefertigt werden.
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Der Kupplungsautomat wurde schon vor einiger Zeit zerlegt. Die Beläge hatten zwar noch ausreichend Reststärke, waren aber allesamt verölt. (Keine Ahnung wie alt die waren und ob da auch noch Asbest ein Thema gewesen sein könnte)
Also runter damit und neu. Kostet nicht die Welt.
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Für den Zusammenbau des Kupplungautomaten habe ich eine Anleitung mit Einstellwerten nebst Zeichnung für das "Spezialwerkzeug" gefunden. Das sollte kein großer Akt sein.


Zu guter Letzt ging es dann noch daran den Motorblock seiner Buchsen zu berauben.
Das war erstaunlicherweise kein Problem. Für die Unterseite eine Druckplatte gebaut, ein bisschen M20 Gewindestange, ein Drucklager und dann mit der Ratsche etwas Kraft ausüben.
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Ansonsten wurden vor ein paar Wochen schon neue Überwurfmuttern für die Einspritzdüsenhalter gefertigt. Ja, die gibts beim Ulli auch zu kaufen, aber es waren prima Übungsobjekte auf der neuen alten Drehmaschine die mir kürzlich zugeflogen ist.
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Ein paar Teile sind noch nicht bis zum Ende zerlegt aber es ist ziemlich motivierend neben zerlegen und putzen auch einfach mal ein paar Neuteile zu verbauen.