Hallo MANler....
Wie schon angedroht wollte ich für die anstehende Instandsetzung meines B 18 A einen eigenen Beitrag starten weil sich das sicherlich über eine ganze Weile hin ziehen wird.
Da selbstständig habe ich eh wenig Zeit und diese muss dann auch noch mit einem Umbau am Haus und natürlich auch der Familie geteilt werden.
Zu dem brauche ich den Trecker ab und an, sodass ich ihn nicht einfach komplett auseinander reißen kann. Ich kann also immer nur Stück für Stück herrichten, damit ich ihn schnell fahrbereit habe. Da ich den Motor selbst auch nicht zerlegen muss dürfte das aber auch klappen.
Zuerst mal eine Zustandsbeschreibung.
Ich habe den Trecker 1986 gekauft aus zweiter Hand. Nicht als Oldtimer sondern zum „Gebrauchen“ Der Verkäufer damals hat mich ganz schön geleimt. Der wusste nämlich, dass beide Kolben hinüber waren, die Ventile krumm geschlagen, die Führungen und Sitze ausgelutscht und die Einspritzdüsen vorne ebenfalls verballert waren.
Die Wasserpumpe war auch hin.
Der feine Herr hatte damals alles wieder zusammen gepfriemelt und einen Dummen gesucht UND gefunden. Nämlich MICH.
Na ja, wie dem auch sei, nach heutigen Maßstäben war das für mich immer noch ein Schnäppchen.
Den Motor habe ich damals von einem richtigen Meister der alten Schule instand setzen lassen und da er auch heute noch bei -10 Grad ohne jede Hilfe anspringt zeigt, dass der seine Arbeit gut gemacht hat.
Damals wurden folgende Arbeiten durchgeführt:
Zwei neue Übermaßkolben
Buchsen aufgebohrt, gehohnt und neu eingedichtet
4 neue Ventile mit neuen Führungen gekauft und eingebaut.
Neue Ventilsitze gedreht, eingepresst und eingeschliffen
Alle Lager am Motor erneuert außer das hintere Tonnenlager
Wasserpumpe überholt und neu eingedichtet
2 neue Einspritzdüsen eingestellt und mit neuen Kupferkonen verbaut
Kipphebel umgebaut auf Rotgußbuchsen, da ich die Nadelhülsen damals nicht besorgen konnte.
Neue Kipphebelachsen angefertigt und oberflächengehärtet.
Den Auspuff hatte ich mir damals selbst gebaut und auf Originalität keine Rücksicht genommen.
Tja, und so läuft das gute Stück. Zuverlässig und ohne Probleme Jahr ein Jahr aus.
Neben den üblichen Flüssigkeiten musste ich nur einmal vor 20 Jahren den Anlasser reparieren lassen und vor 10 Jahren die Einspritzpumpe.
Neben dem desolaten optischen Zustand (das tut schon weh) stehen jetzt aber auch noch viele andere Instandsetzungen an.
Die da wären:
Alle Lager kontrollieren
Alles neu abdichten
Kompletten Allradantrieb überholen
Lenkung überholen
Komplette Hydraulik überholen.
Komplette Dreipunktaufhängung neu lagern. (Bolzen und Augen/Gabeln)
Das Mähwerk werde ich abbauen, das Verdeck (Fritzmeyer) wieder an bauen.
Die gesamte Elektrik erneuern.
Alle Verschleißteile austauschen.
Und natürlich die Optik wieder herstellen. Also ca fünf Schichten Lack runter, Blechteile ausbeulen und schweißen wo erforderlich, alle Stahlteile die sich abbauen lassen spritzverzinken (flammspritzen) und alles neu pulverbeschichten oder lackieren. Neue Lampen und Deckel.
Sicherlich wir da das ein- oder andere noch im Laufe der Zeit hinzu kommen.
Ich habe das so vor dass ich Baugruppe um Baugruppe abbaue, instand setze und wieder anbaue. Wenn rund herum alles fertig ist werde ich dann alles noch mal ab bauen, das Triebwerk trennen, Getriebe, Kupplung und hintere Motordichtung überholen und dann den ganzen Block lackieren.
Anfangen werde ich mit dem Kraftheber, da der gar nicht mehr hält und ich die schwereren Geräte gar nicht mehr in die oberste Position bekomme um sie wenigstens feststellen zu können.
Sicherlich werde ich da auf eine ganze Menge Hilfe angewiesen sein. Auch wenn ich Metaller bin und keinerlei Probleme mit der Herstellung von Teilen habe, schweißen oder Pulver beschichten.
Was KFZ-Technik angeht bin ich blutiger Leihe.
Ich freue mich schon auf Kommentare und Ratschläge.
Bevor ich jetzt hier für den Literaturnobelpreis nominiert werde muss ich mal was schaffen.
Grüße aus dem Saarland,
Horst