Hallo Bernhard
Herzlichen Dank für die Weihnachtsgrüsse. Über die lockeren Schrauben reden wir später ausführlicher...

Erst mal einen kleine Rückblende über die Arbeiten, die ich erfolgreich erledigen konnte:
Der Dieseltank ist an seinem Platz und auch der Thermostat hat zu seiner angestammten Ecke zurückgefunden.
Selbst das Allradgetriebe ist fertig und funktioniert - soweit auf dem Tragböcken feststellbar einwandfrei. Nur etwas Farbe feht oben rum noch.

Das waren die einfachen Arbeiten! So dann habe ich mich an das Kombiinstrument gemacht. Jens, jetzt gut aufpassen! Jetzt wird's spannend!

Mein Trakti hatte zwei Betriebstundenzähler: Einen im Kombiinstrument und - weil der den Geist aufgegeben hatte - einen zweiten in dem Loch, wo bei anderen der Tacho drin steckt. So auf den ersten Blick hatte ich den Eindruck die beiden Instrumente seien eigentlich ganz in Ordnung. Tatsächlich wollte der Externe BSZ sogar anlaufen, als ich ihn an die Batterie angehängt habe. Allerdings musste ich feststelllen, dass die Unruhe irgendwie schepps hing und ich hatte das Gefühl, dass einer der Lagerzapfen abgebrochen war. Ich hab die beiden BSZ zum Uhrmacher geschleppt - in der Hoffnung, dass der die beiden Werke zerlegt und aus zwei defekten ein funktionsfähiges Teil herstellen würde. Welch ein Irrtum!

Nach 14 Tagen erhielt ich die Instrument in exakt dem selben Zustand zurück, wie ich sie hingetragen hatte. "Das sei was für einen Elektroniker!" - "!?

!?

!!!"
"So ein Heini!", dachte ich und machte mich in der Mittagspause ans Werk. Mein Motto kennt Ihr ja inzwischen: Kaputt krieg ich es immer! Sehr hilfreich war dabei der Umstand, dass in unserem Betrieb die alte Brandmeldeanlage ersetzt und rückgebaut warden musste. Und weil diese Anlagen auch bei Stromunterbruch funktionieren müssen, stand da plötzlich eine grosse 12 V Batterie einsam herum

Och dachte ich, du kommst mir wie gerufen! Komm' doch mal mit....

Mit Hilfe dieser Batterie fand ich heraus, dass an den BSZ der eine Motor funktionierte, der anderer jedoch hinüber war. Der externe Zähler hatte das schönere Zähwerk, jedoch eine defekte Unruhe. Also zerlegte ich die beiden Uhrwerke soweit, dass ich die Antriebe von den Werken trenne konnte. Anschliessend baute ich die defekte Unruhe aus und zur Übung gleich wieder ein. Abgesehen davon, dass meine Augen mit dem Fokusieren Probleme haben (ja, das Alter!

), ging das eigentlich ganz passabel. Zum Glück haben ich mir für genau solche Fummeleien im Warenhaus für 15 Franken eine viel zu starke Plastik-Lesebrille gekauft. Die leistete mir jetzt unschätzbaren Dienste!

Die Transplantation der Unruhe ist mir auch ganz gut gelungen und als ich den Antrieb wieder ans Werk hängte und alles an die Batterie anschloss, kehrte sofort emsige Betriebsamkeit ins Instrument zurück. SUper, dachte ich, jetzt nur noch zusammenbauen... Kaum waren alle Teile montiert war das Werk tot!

Und so verbrachte ich zwei tolle Tage mit der Gummibrille auf der Nase und einem bockigen Zähler. Am Schluss hatte ich das gesamte Werk in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Solange das Antriebsrad für den Stundenzeiger und die dazu gehörigen Traverse nicht montiert war, lief das Werk einwandfrei, sobald die letzten Teile montriert waren, legte sich die Unruhe schlafen!

Am Schluss war es das Zählwerk. Da hatte sich etwas verhakt und brachte dem Werk so viel Widerstand entgegen, dass es stehen bleib. Kleine Ursache, grosse Wirkung! Das kennt man ja... Aber jetzt läuft der BSZ seit 24 Stunden und ich habe schon mehrmals die Position gewechselt. Zur Zeit läuft er auf dem Kopf, wobei ich doch hoffen will, dass er in natura nie in dieser Stellung laufen muss...

Voll Selbstvertrauen habe ich mich anschliessend an den Thermometer gemacht und ich kam zu Beginn wunderbar voran. Erst bei Einbau ins Kombiinstrument wurde es klar -so geht das nicht. Der Organspender, den ich zur Restaurierung besorgt habe, war viel zu gross und zu hoch. Auch mit diversen Schleifarbeiten und Umgruppierungen - mit diesem Innenleben werde ich nicht ans Ziel kommen.

Und eines steht fest: Ein 60 mm Thermometer geht nicht! Die 45 Euro habe ich voll in den Sand gesetzt! Lehrged halt...

Dadurch, dass das Innenleben des 60 mmm Rundinstrumentes zu gross ist, überlappt das Zifferblatt des Thermometers das Loch des Betriebstundenzählers. Es muss also ein Thermometer mit wirklich kleinem
Innenleben sein!
Jens! Martin! Hiiiiiiiiiiiilfeeeeeehhh......
Bitte gebt mir mal an, wer, wie, wo, was und warum einen brauchbaren Thermometer anbietet! Dann unternehme ich einen zweiten Versuch. Herzlichen Dank für die Hilfe.
Gruss
Fritz