Autor: Damal Thema: Restaurierungsbericht 4L2  (Gelesen 22152 mal)

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Offline Damal

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Restaurierungsbericht 4L2
« am: 18.06.2011, 16:25:56 »
Als kleines Dankeschön ans Forum und den tollen Mitgliedern möchte ich hier einen kleinen Bericht über die Restaurierung meines 4L2 schreiben. Nicht wenige von euch waren mir eine große Hilfe, vielen Dank dafür!
Gerne könnt ihr hier Fragen, Kommentare, Lob und Kritik loswerden.

Im November 2008 war ich eigentlich auf der Suche nach einem B18A. Zufällig erfuhr ich, das ein 4L2, Bj. 61 und mit 11600 Stunden bei einem Landmaschinenhändler in meiner Nähe stand. Die erste Besichtigung konnte mich nicht gerade beeindrucken, rote Felgen, ein häßliches Fritzmeier Verdeck und mehrer Schichten Farbe per Pinsellackierung aufgetragen zum Preis von 4400 Euro.
Eine Woche später die zweite Besichtigung mit Probefahrt. Getriebe und Allrad funktionierten ohne Geräusche, der Motor lief sehr schön aber er drückte Öl aus dem Einfüllstutzen und der Motorentlüftung. Neuer Preis 4000 Euro, immer noch viel zu teuer.
Nach zwei weiteren Wochen und zähen Verhandlungen hab ich ihn für immer noch zu teure 3400 Euro gekauft.

Fortsetzung folgt...
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Offline BELA G.

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #1 am: 19.06.2011, 11:27:14 »
Weißt du was für ein sinn die Platte vorne am schlepper hatte.

Gruß Béla
Gruß Béla

Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #2 am: 19.06.2011, 12:21:24 »
Das war eine Anbauplatte für ein Schneeschild, das war aber nicht dabei. Die Platte war mit Streben am Halbrahmen verschraubt, hat nicht sehr professionell ausgesehen und wanderte auf den Schrott.

Gruß
Thomas

PS: Bald gehts weiter...
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Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #3 am: 21.06.2011, 10:11:55 »
Nachdem ich dann die Anbauplatte und das Dach abmontiert hab sah er schon eher wie ein MAN aus.
Jetzt war ich mir sicher, aus dem kann ich was machen...
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Offline M-verfahren

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #4 am: 21.06.2011, 10:58:56 »
Hallo , sag mal die Achsanschlagbegrenzer, sind die nur beim 4L2 so verbaut worden? Ich dachte immer der Schlepper wäre BAugleich mit dem 4K1 aber scheinbar ist der Vorderwagen komplett anders oder ? Gruss Jürgen
Gruß Jürgen

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Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #5 am: 21.06.2011, 11:42:26 »
Hallo Jürgen,

der 4L2 hat Halbrahmen und MAN 9422 M-Motor - der 4K1/4L1 hat Güldner Basis und reine Blockbauweise.  Ein fast baugleicher Pendelungsbegrenzer wie beim 4L2 findet man auch beim 2L4, 2L5 und 2N1.

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #6 am: 21.06.2011, 12:26:14 »
4K1 und 4L1 sind ja nahezu identisch bis auf die Leistung, beide haben auch das A8/6 Getriebe und die 1er Allradachse. Das war mir noch gar nicht so richtig bewußt.
Hier im Forum ist wirklich jeder Beitrag hochinteressant, oft erst auf den 2. oder 3. Blick.

Gruß
Thomas
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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #7 am: 21.06.2011, 13:30:35 »
somit währe ja dann der 25 er der erste runde Schlepper der diese Bauweise dann bekommen hat und die 28 er 35 er und 45 er bauen darauf auf . interessant ...
Gruss Jürgen
Gruß Jürgen

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Offline man leo

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #8 am: 21.06.2011, 14:41:43 »
Wo ich meinen 4L1 Bj: 59 restaurierte hatte ich auch einen Schlachtschlepper 4L1 Bj 60 und dabei musste ich feststellen,dass vom selben Typ nicht alles hundertprozentig  gepasst hatte.

Manche Dinge sind schon sehr seltsam bei MAN.
Gruß
MAN Leo

Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #9 am: 01.07.2011, 17:18:33 »
Da ich mir also jetzt sicher war den 4L2 zu behalten, galt meine größte Sorge dem Motor. Also Kompression geprüft, am 2 Zylinder fehlte es, deswegen Zylinderkopf runter aber der war ok. Dann eben noch Kolben und Pleuel raus und schon war der Übeltäter gefunden: Ein gebrochener Kolbenring! Kein Wunder das er überall das Öl rausdrückte.
Insgesamt war der Motor aber in einem recht guten Zustand, Pleuel- und Hauptlager gut und alle Verschleissmaße in der Toleranz. Ich vermute er wurde schon mal überholt, deswegen hab ich nur die Zylinder per Hand gehohnt oder besser gesagt etwas aufgerauht und neue Kolbenringe verbaut. Die Ventile hab ich eingeschliffen und die Düsen abgedrückt.
Vor der eigentlichen Restauration hab ich ihn nochmal laufen lassen um sicher zu sein das alles passt.
« Letzte Änderung: 01.07.2011, 17:36:07 von Damal »
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Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #10 am: 06.07.2011, 08:40:34 »
Das "Problem" Motor war also gelöst, nun prüfte ich die Kupplung und ersetzte den alten, verhärteten Burgmann Dichtring gegen einen neuen.
Auch alle anderen Dichtungen und Simerringe am Motor und dem übrigen Schlepper hab ich erneuert, das war zum größten Teil auch bitter nötig!
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Offline H.Petersen

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #11 am: 06.07.2011, 09:25:58 »
Moin Damal,

besonders Sympathisch finde ich ja die blaue Plop-Sitzgelegenheit.




Mfg
Heiko

Offline BELA G.

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #12 am: 06.07.2011, 14:12:54 »
Moin Damal,

besonders Sympathisch finde ich ja die blaue Plop-Sitzgelegenheit.




Mfg
Heiko
Bestimmt sind in der Kiste noch Flaschen und abends dreht er die Kiste um und trinkt erstmal einen. ;)
Gruß Béla

Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #13 am: 07.07.2011, 11:20:36 »
Gut aufgepasst! ;D
Leider ist die Kiste schon seit Jahren leer, die stammt noch aus der Zeit als ich regelmäßig in Hamburg war.

Ich hab den 4L2 dann Stück für Stück zerlegt, gereinigt, geschliffen usw., ihr kennt diese Schweinearbeit ja. Die Achstrichter hab ich abgenommen und abgedichtet, die Bremsbeläge erneuert und alle Gestänge und Umlenkhebel gangbar gemacht, Getriebedeckel abgenommen, alles überprüft und auch wieder abgedichtet, Lenkung abgedichtet usw.,kurz Arbeit ohne Ende...
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Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #14 am: 25.07.2011, 16:10:40 »
Weiter gings mit der Vorderachse, die Kreuzgelenke wurden schon mal überholt und ich brauchte nix dran zu machen. Ich hab aber alle Lager und Wellendichtringe erneuert.
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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #15 am: 25.07.2011, 16:54:55 »
Moin, saubere Arbeit - woher hast Du die Achsschenkelbuchsen?
Matthias

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #16 am: 25.07.2011, 18:58:18 »
Hallo Thomas,
sei froh, daß Du die Glenke nicht machen mußtest. Das ist eine böse
Fummelei.

Die lange Welle sieht an der Simmerringstelle eingelaufen aus, willst Du sie abschleifen lassen?
Oder trügt das Bild?

Gruß
Jörg

Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #17 am: 26.07.2011, 08:11:21 »
18 Ender, die Messingscheiben und Buchsen hab ich selbst gedreht. An so einfache Teile trau ich mich selbst ran, wenns kniffliger wird hab ich einen gelernten Dreher an der Hand der mir hilft. In Antwort 10 siehst du im Hintergrund meine Drehbank :)

Jörg, wie problematisch die Überholung der Kreuzgelenke ist hab ich in deinem Bericht gelesen, das ist mir erspart geblieben. Die Wellen waren zum Teil leicht eingelaufen, hast du richtig gesehen. Ich hab sie ganz einfach mit Schmirgelleinen abgezogen. Nach mehreren Ausfahrten zu Traktortreffen ist bis jetzt alles dicht.

Gruß
Thomas
« Letzte Änderung: 26.07.2011, 08:16:20 von Damal »
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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #18 am: 05.10.2011, 10:12:49 »
Die Saison ist fast vorbei, der 4L2 hat schon mehrere Ausflüge ohne große Probleme überstanden aber mit meinem Bericht hänge ich arg hinterher. Also, weiter gehts!

Technisch war ich nun so weit durch, langsam gings ans Entrosten, Schweißen, Ausbeulen..., kurz gesagt Lackiervorbereitungen  :)
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Offline Damal

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Re: Restaurierungsbericht 4L2
« Antwort #19 am: 07.10.2011, 07:54:12 »
Zwischenzeitlich lies ich mir einen neuen Auspuff anfertigen, der alte war schon sehr schlecht.
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