MAN-Traktor.de Forum
Probleme und Fragen zum MAN-Traktor => Technik => Thema gestartet von: Felix am 22.10.2012, 20:41:29
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Hallo,
nachdem ich bemerkt hatte, daß der Vorderradantrieb nicht funktioniert und die Antriebswelle nur leicht zuckt, vermute ich daß die von meinem Verkäufer "neu" eingebaute Rutschkupplung nicht greift. Vor Einbau der Rutschkupplung ging noch alles.
Da mein Schlepper mit Frontlader nachgerüstet wurde, hatte mir mein Verkäufer auch angeboten, eine andere Kardanwelle mit Rutschkupplung im Austausch einzubauen.
Vorher gings - jetzt geht nichts mehr! Kann also wohl nur an der Kupplung liegen.
Den Schlepper hochgebockt, im Standgas dreht sich die Welle und ein Vorderrad, natürlich ohne Belastung.
Ich habe die Rutschkupplung nun freigelegt und mit Erstaunen festgestellt, daß hier eine Kupplung eingebaut wurde mit der Aufschrift: Aromag 1951 Nr. 44 06 11 (Fabrikat war schlecht lesbar, ich hoffe es stimmt so).
Ist dies eine Kupplung die in einem MAN verbaut wurde? Auch passend für 4 P1? oder zu schwach?
Beim Forum-Treffen wurde mir von einigen Kollegen der Tip gegeben, daß an der Rutschkupplung Schlitzschrauben zum Nachstellen wären. Wo sind diese?
Die Bilder der Kupplung stelle ich ein; kann mir jemand den Weg weisen, wie ich weiter verfahren soll?
Auf der linken Seite sind Muttern und auch eine Schraube zum Kardangelenk, rechts sind Imbusschrauben, die teilweise ausgebrochen sind.
Ich habe einen Schlepper mit vielen Überraschungen!
Vielen Dank für eure Hilfe
Gruß
Felix
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Hallo Felix
Ob das die richtige Rutschkupplung ist weiß ich nicht. Um an die Einstellschrauben zu kommen mußt Du die Kardanwelle abschrauben, dann müßten 8 oder 10 Madenschrauben sein, die kannst Du durch reindrehen spannen aber wie in vielen Fällen werden sie fest sein. In der Mitte ist eine dicke Mutter womit die Rutschkupplung auf dem Allradabtrieb festgeschraubt ist. Am besten schraubst Du die Rutschkupplung ab und guckst sie nach, nicht das sie von einem anderen MAN stammt und voller Öl ist und daher nicht richtig geht.
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Hallo..
Meines Wissens waren alle MANs mit "Ortlinghaus"- Rutschkupplungen ausgerüstet, bin mir doch nicht ganz sicher betreff die letzten Rundhaubertypen. Diese Rutschkupplung sieht jedenfalls nach Gehäuseform schon richtig aus - die ehemaligen Rutschkupplungen hatten immer ein zylindrisches Gehäuse.
Gruss MAN-fantast
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Hallo MANler,
bin mal eben in die Garage ein paar Fotos von der Kupplung zu machen. Nach 2 Tagen WD 40 Bad habe ich den Deckel noch schnell demontiert.
Jetzt ist der Rest der Dose noch verbraucht, um die einzelnen Lamellen nächste Tage lösen zu können.
Auf einem Bild sind die Schlitzschrauben zum Einstellen der Rutschkupplung zu sehen.
Gruß Helmut
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Servus MAN Freunde
Ich habe ebenfalls ein Problem mit der Allrad-Rutschkupplung. Kann mir jemand bitte Fotos von der Befestigungsmutter machen, die die Rutschkupplung am Ausgang vom Getriebe befestigen. Ich habe zwar die Rutschkupplung, aber leider weiß ich nicht wie sie befestigt und vor allem gesichert wird.
Danke für eure Mithilfe
Grüße aus dem Süden Bayerns
kamaman
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Zum Thema "Baden" in Rostlöser oder WD 40 - dass geht auch hervorragend in einem nur reinen Dieselbad!!! Das ist eines der besten Feinöle die ich kenne nur riechen, Caramba oder WD 40 besser, sonst ist da kaum ein Unterschied.
Ach ja - bei Deiner Rutschkupplung handelt es sich sicher um die Richtige! MAN Rutschkupplung!
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Hallo..
Anbei ein früher eingestelltes Bild von den Befestigungsteilen der Rutschkupplung beim Allradantriebsstrang der Grösse II. Die besondere Mutter hat aussen beim P1, R3 und ich vermute auch 4N2 eine zusätzliche Nut für einen O-Ring.
Gruss
MAN-fantast
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Danke MAN-fantast für die Bilder
Hat Jemand von Euch zufällig so eine Mutter mit Scheibe übrig? Ich benötige Sie für einen 4N2.
Oder kann mir jemand Maße dieser Mutter geben?? (SW, Höhe Mutter, Aussendurchmesser, Gewinde, Breite der Nut in der Mutter usw.)
Danke für eure Hilfe
kamaman
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Hallo kamaman,
über die Größe für den 4P1 kann ich dir leider nichts sagen.
Das Lösen hat bei meiner Rutschkupplung mit dem Schlagschrauber SW30
wunderbar geklappt.
Gruß
Jörg
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Hallo,
ich habe die Kardanwelle nun abgeschraubt und sehe die 12 Schlitzschrauben, wie Helmut (Tenost) sie im Bild dargestellt hat. Alle lassen sich gut drehen; ich habe nun alle Schrauben um 1/2 Drehung eingedreht.
Reicht dies aus oder wäre eine ganze Drehung besser, wenn der Antrieb bisher bei N U L L war?
Gibt es dafür nur den Praxistest?
@ Eifel-MAN: danke für die Rep.Anleitung
Danke für eure Tips
Gruß
Felix
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Hallo,
noch mal ein Bild und eine Zeichnung meiner Kupplungs-Mutter. Das Gewinde habe ich noch nicht kontrolliert, müsste aber M24x1,5 sein.
Laut Betriebsanleitung ist ein Rundschnurring zur Abdichtung vorhanden. Warum dann dort so eine breite Nut ist kann ich nicht nachvollziehen. (Seite 87 .Pos 2). Auf dem Bild mit der Mutter von Magne ist keine Nut ( Einstich) zu sehen. ?? Pos. 5 ist eine Dichtscheibe. Leider konnte ich die bei unserem 4P1 nicht entdecken. Hat jemand die Abmessungen und aus welchem Material ist die Dichtscheibe?
Gruß Helmut
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Hallo..
mein obiges Bild zeigt die Teile aus einem älteren Eckhauber auch mit dem mittleren Allrad-Antriebsstrang... Die Dichtscheibe habe ich auch nie an einigen MAN entdeckt, - z.B. in der ETL eines AS 440 A ist sie als "Dichtung Papier, 0,3 dick" angegeben. Selber habe ich hier, mit Erfolg, immer Dichtmasse verwendet.
Gruss
Magne
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Hallo,
ich habe die Schlitzschrauben (sichtbar nach Lösen der Kardanwelle) um eine Drehung angezogen. Der Allrad-Antrieb zeigt noch immer keine Wirkung.
Kann ich diese Schrauben ganz stramm anziehen?
Da von den 4 Imbusschrauben zum Getreibe hin, bereits zwei ausgebrochen sind (Bild) habe ich doch Bedenken die Kupplung ganz abzubauen und zu öffnen - wenn ich die grosse Sechskant-Mutter lösen kann.
Wie lang sind die Imbusschrauben, gehen sie weit über meine Ausbrüche in das Kupplungsgehäuse hinein?
Sind auf der anderen Seite der Kupplung ebenfalls Schlitzschrauben, die ich anziehen könnte?
@ tenost,
Hallo Helmut, deine Bilder Nr. 2 und 4 zeigen wohl die Seite der Rutschkupplung zum Getriebe hin oder? also sind auf beiden Seiten dann Schlitzschrauben oder ?
Gruß und Danke
Felix
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Hallo Felix,
habe Dir eine Schnittzeichnung angehängt, sie sollte das meiste erklären können. Die Schlitzschrauben soll man nicht ganz stramm anziehen, ein gewisser Federweg soll hier immer vorhanden sein. Selber ziehe ich die Schrauben erst ganz stramm an und dann alle um eine Drehung (jedenfalls gleich) zurück. Die Rutschkupplung ist kein Problem zu öffnen wenn man sie mit z.B. ein paar Schraubzwingen sichert. Eine alte Hobelbank ist für eine solche Aktion einfach perfekt... Deine Rutschkupplung solltest Du unbedingt öffnen, hier scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. Auch eine verölte Kupplung hat eine gewisse Wirkung, vielleicht ist was von der Innereien ausgebaut worden - wir erinnern uns alle dem Schlauch-Thermostat an... :o
Gruss MAN-fantast
Magne
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Hallo Felix
Wir ersetzen immer alle Schrauben machen sie aus Madenschrauben und drehen sie ab.
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Hallo Felix,
ich habe dir mal die Bilder von meiner geöffneten Rutschkupplung vom 4R3 raus gesucht.
Es ist die gleiche wie am 4P1.
Bei den Problemen wie du beschreibst solltest du sie auf jeden Fall mal öffnen um sie genauer überprüfen zu können.
Beim Öffnen des Deckels zuerst alle Madenschrauben raus drehen, damit der Federdruck so gering wie Möglich ist, und dann das Gehäuse wie Magne schon schrieb mit einer Schraubzwinge zusammen halten.
Geht eigentlich Problemlos
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Hallo,
zuerst danke @ Karl-Ernst für die ausführliche Bilddarstellung und @ Magne und andere für Hinweise!
Nachdem ich die Kupplung (noch) nicht vom Antrieb lösen konnte, habe ich - wie Magne beschrieben - die Schlitzschrauben nochmals angezogen. Der heutige Test im Schnee hat jedoch keinen Erfolg gezeigt.
Also doch (Danke auch an Leo): Kupplung abbauen und öffnen.
Mein erster Versuch mit Steckschlüssel (SW 30) die Befestigungsmutter zu lösen war ohne Erfolg. Kann ich mit "starker Kraft" versuchen und den Allrad einschalten um ein Drehen zu verhindern und hält das Getriebe dies aus?
Zuerst deshalb die Frage: Links oder Rechtsgewinde??
Wie kann ich die in meinen Bildern dargestellten Ausbrüche der Schrauben reparieren? Schweissen?
Danke für eurere Ratschläge
Gruß Felix
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Hallo Felix,
war bei mir auch so, alles versottet. Beim Lösen der Mutter mußt du bestimmt ein Rohr aufstecken. Ist Rechtsgewinde.
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Hallo Felix,
ich habe zum Lösen einen Schlagschrauber genommen.
Die kurzen Impulse sind sehr effektiv.
Du kannst den Allrad zuschalten um das Verdrehen zu verhindern.
Das Abreißmoment der Rutschkupplung liegt bei 1200Nm also 120kg am Ende eines 1 m langen
Rohres. Das Getriebe hält einen großen Hebel also auch aus.
Gruß
Jörg
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wieso verbauten die damals diese kupplungen? heute gibt es solche kupplungen in keinem allradstrang mehr.
genau dann, wenn man die maximale zugleistung benötigt(das ist dann wenn die hinterräder durchdrehen) rutschte bei meinem B18A dann immer die kupplung durch... :-\
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Hallo MF 273,
wie ich sehe bist du noch jung und hast dir sicherlich noch keine Gedanken über die Anfänge und Entwicklung des Allradantriebes gemacht. Die frühen Allradachsen in den 50er und 60er Jahren hatten noch keine Planetenuntersetzung . Somit traten um ein mehrfaches höhere Drehmomente an allen Bauteilen von der Kardanwelle bis zum Kreuzgelenk auf. Um diese Spitzendrehmomente zu vermeiden und Schäden zu verhindern wurde ein Überlastungsschutz eingebaut. Auch in den 70er und 80er Jahren wurden bei ZF auch bei Planetenachsen noch Überlastschutz innerhalb der Lamellenzuschaltung integriert. Nebenbei konnten diese Zuschaltungen auch bei schon durchdrehenden Hinterrädern geschaltet werden.
Lediglich Fiat und Landini ( sind mir bekannt) bauten schon in den 60er Jahren Antriebsstränge ohne Überlastungsschutz. Allerdings wurden hier etwas größere Differentialuntersetzungen und kleinere Vorderräder verwendet.
Selbst mein Fendt 614 hat mich schon beim bergen eines Mähdreschers in Stich gesetzt und die Traktion an den Vorderrädern verweigert. Der Fendt 716 macht das allerdings nicht mehr und spurt bis zum abwinken.
Gruß L.
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Hallo
Mein Nachbar hatte einen Deutz 6206 Allrad, dieser hatte auch eine Rutschkupplung verbaut und die sah aus wie die, die ich an meinem 4R3 habe. Der Schlepper war von '79 oder '80. Er ist früher im Forst gelaufen bevor er ihn kaufte und hatte bei meinem Nachbar später einen Industriefrontlader angebaut bekommen, jetzt weiß ich aber nicht ob das von Deutz so ausgestattet wurde. Leider hat er ihn nicht mehr, sonst hätte ich mal ein Bild eingestellt.
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Danke fürs Aufklären, ich sehe ich werde immer Älter und lerne immer noch dazu!Das haben die Ing doch gut gemacht sonst gäbe es heute wohl keine Allrad MAN schlepper mehr^^
An meinem MF dreht sichs auch bis zum abwinken.Der hat sogar eine MAXI-BOLCK selbstsperrende Allradachse drin.Wenn ich mit der Seilwinde im Wald arbeite lasse ich meist den Frontlader inkl Schaufel dran und Ballastiere noch mit den Éinhängegewichten für zusätzl Traktion. Selten das er dann nicht mehr Vorwärts will.
Selbst bei meinem ehm. HANOMAG 601A war es über die Lamellenkupplung nie möglich das er mal kapituliert hat.