Autor: arno Thema: Lenkgetriebe  (Gelesen 16288 mal)

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Offline arno

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Lenkgetriebe
« am: 17.03.2007, 19:28:55 »
Hallo, bin neu hier!

Bin zwar auf MAN groß geworden, kann aber niemanden finden welcher mir beim Lenkgetriebe Antworten geben kann.  Habe einen 4r3 und eine Handbreit Spiel im Lenkrad. Welche Möglichkeiten, neben der Verschrottung (war nen Scherz) bleiben mir.
Bei dem Lenkgetriebe handelt es sich um ein ZF-Gemmer GC 37 (Rechtsausführung, steht so in der Betriebsanleitung, obwohl der Lenkhebel usw. in Fahrtrichtung nach links zeigen.) Ersatzteile sind nicht aufzutreiben.

Wer weiß Rat???

Schöne Grüße aus dem Münsterland

Arno

Offline D-Platoon

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Lenkgetriebe
« Antwort #1 am: 17.03.2007, 19:35:04 »
Naja, hab zwar noch nie eines auseinander genommen, aber irgendwoher muss das Spiel ja kommen.
Ich würd'd mal aufmachen und schauen ob ein Lager ect. augeschlagen ist...

Obwohl ich dazusagen muss: Wenns nur eine Handbreit ist, würd ich mir die Mühe nicht machen. Kann sein, dass du das gar nicht besser hinbekommst...
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Offline kochi

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Lenkgetriebe
« Antwort #2 am: 17.03.2007, 22:58:39 »
hallo,

ich hab mal das Lenktriebe eines 2R3 (gleicher Typ ohne Allrad) zerlegt.
Dort findet sich in Fahrtrichtung rechts ein Schlitzschraube (M14), die mit einer Mutter gesichert ist. Wenn du die Mutter löst kannst du normalerweise die ganze Sache etwas nachjustieren. Alternativ hab ich noch etwas von verschieden dicken Ausgleichsscheiben gelesen, die scheinbar die Position der Lenksäule verändern, ob das was bringt, weiß ich aber nicht.
Bei Bedarf kann ich mal eine Schnittzeichnung scannen.

Gruß aus Dortmund
Sebastian

Offline arno

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lenkgetriebe
« Antwort #3 am: 18.03.2007, 14:06:48 »
Na das ist ja prima! Eine Nacht geschlafen und schon erste Antworten.

Mit der Einstellschraube ist schon alles ausgereizt. Die Schablonen unterhalb des Lenkgetriebe sind bereits entfernt. Hier ist ebenfalls keine Beserung zu erwarten.
Kann mann auf die vorhandenen Wellen etwas aufschweißen bzw. vielleicht per CNC etwas neues anfertigen. Wenn das möglich ist, wer macht sowas?

Gibt's vielleicht jemanden, welcher sich bei einer Kleinserie beteiligen würde?

Schöne Grüße aus dem Münsterland

Arno

Offline hts12h

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Lenkgetriebe
« Antwort #4 am: 18.03.2007, 18:17:40 »
Hallo, Arno!

Ich bin gerade dabei, ein Lenkgetriebe (ZF 622) zu überholen.

Meine Einschätzung zu Deinem Problem:

Wie D-Platoon schon sagte, musst Du erst einmal herausfinden, wodurch das Spiel entsteht. Also: Zerlegen. Wenn Du Pech hast, findest Du eine Mischung aus Öl, Wasser, Dreck und Rost. Im günstigsten Fall nur Öl.

Wahrscheinlich hast Du Verschleiß an allen in Frage kommenden Stellen, was sich dann summiert.

Denkbare sind die folgenden Stellen:
1.
Axialspiel in der Lenkspindel (Welle im Rohr, an die das Lenkrad angeschraubt ist). Ursache: Verschlissene Kugellager (Defekte Kugeln, ausgelaufene Lagerbahnen. Eine Lagerbahn je Kugellager ist dürfte bei Deinem Getriebe bei der Produktion in die Schnecke eingeschliffen worden sein. Das kann dann nur durch eine bessere Lenkspindel verringert werden. Die andere Laufbahn des Lagers ist austauschbar.
Ich vermute, hier liegt ein großer Teil Deines Problems, gerade, wenn die Einstellscheiben für das Axialspiel schon alle entfernt sind.

Ich bin aber auch noch auf der Suche nach einer Bezugsquelle für die Kugellager, ist schwierig, weil meine Lager Zoll-Maße haben.

2.
Verschleiß in den "Schneckenbahnen". Abhilfe: Bessere/weniger verschlissene Schnecke.

3.
Verschleiß der Spitze des "Fingers", die in die Schneckenbahnen eingreift. Hier kenne ich Dein Getriebe nicht genau genug. Bei mir kann man die "Fingerspitze", die "Timkenlager" genannt wird, austauschen. Das Teil wird in Gold aufgewogen, wenn Du es überhaupt bekommen kannst.
Wenn die Spitze und die Welle ein Teil sind, kannst Du nur eine bessere oder neue Fingerhebelwelle einbauen.

4.
Verschleiß der Buchsen im Getriebegehäuse, in denen die Fingerhebelwelle geführt wird. Abhilfe: Neue Buchsen drehen lassen und sie innen auf das Maß der Fingerhebelwelle anpassen (wenige 100stel Millimeter Spiel). Evtl. die Fingerhebelwelle vorher durch Schleifen auf einen geringeren Durchmesser wieder richtig rund und glatt machen.


Schau Dir mal die neueste Schlepper-Post, S. 66 unten links an. In dem Inserat ist mein Lenkgetriebe abgebildet. Den Jens Lieber habe ich neulich kennen gelernt, von ihm habe ich gute Tips bekommen. Er kann Dir bestimmt helfen. Ersatzteile für ZF-Lenkgetriebe hat er auch.

Bevor Du nach Gebrauchtteilen suchst, solltest Du herausfinden, in welchen Schleppertypen Dein Getriebe noch verbaut wurde. Die ZF-Getriebe wurden von vielen deutschen Herstellern verwendet. Hilfe dazu findest Du bestimmt in Traktor-Foren.

Wenn es Dich tröstet: Du hast kein spezifisches MAN-Problem, also schau mal über den Tellerrand hinaus.

Bist Du denn sicher, dass das Spiel nur durch das Lenkgetriebe verursacht wird? Wie steht es mit den Kugelköpfen der Lenkstangen, was ist mit den Achsschenkellagern und den Radlagern?

Viel Vergnügen beim Frickeln!

Thomas

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Offline D-Platoon

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Lenkgetriebe
« Antwort #5 am: 18.03.2007, 18:45:16 »
Hallo nochmals,

hab gelesen, dass du einen Hersteller von Kugellagern suchst.
Ich hab jemanden, der auch die Lager für die Kreuzgelenke herstellt, die es eigentlich nicht mehr gibt...
http://www.petersbearing.de/

Vielleicht hast du Glück und die Firma hat was du suchst!!

Thomas
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Offline hts12h

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Bezugsquelle exotische Lager
« Antwort #6 am: 22.03.2007, 18:54:58 »
Hallo Thomas!

Vielen Dank für Deinen Tip zu den Lagern. Ich bin inzwischen schon in Kontakt mit "peter". Es scheint, als könnte man mir weiterhelfen.

Grüße
Thomas
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Offline D-Platoon

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Lenkgetriebe
« Antwort #7 am: 22.03.2007, 19:20:50 »
Hallo Namenskollege!! :)

Freut mich wenn ich dir weiterhelfen konnte!!

Würde mich freuen, wenn du uns über die etwaigen Kosten deiner Reparatur unterrichten könntest!

Gruß
Thomas
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Offline schattenburg

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Lenkgetriebe
« Antwort #8 am: 24.03.2007, 13:30:37 »
Hallo,
falls mich nicht alles täuscht ist das die gleiche Lenkung wie im 2L4 oder
4L2
Dort kann man nicht von der Seite das Spiel regulieren sondern direkt von unten durch Ausgleichsscheiben!
Vielleicht brauchst Du aus der ET die Bilder ob es die gleiche ist, kann ich die die Blätter mailen!

Gruss aus dem hohen Norden
Gruß aus dem hohen Norden Frank

Offline arno

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Lenkgetriebe
« Antwort #9 am: 27.03.2007, 21:53:38 »
Hallo,
da bin ich wieder. Habe nun (versucht) angefangen zu demontieren. Ist ja ein echtes Problem. Bereits die Kontermutter auf dem Lenkrad bzw unter dem Hupenknopf wollte sich nicht bewegen lassen. Das Werkzeug (angeblich Chrom Vanadium) war nun krumm. Das haben wir dann aber doch noch hinbekommen. Das Lenkrad sitzt aber immer noch da wo es hingehört. Schätze das Caramba mindestens noch ne Woche wirken muss.

Ach ja so eine Zeichnung vom Getriebe wäre sehr schön.  Kann man denn einfach eine e-mail Anschrift eingeben ohne zugemüllt zu werden?

Wenn es fertig ist, werde ich berichten.

Schöne Grüße aus dem Münsterland

Arno

Offline kochi

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Lenkgetriebe
« Antwort #10 am: 27.03.2007, 22:04:10 »
hallo,

das kommt mir irgendwie bekannt vor.
Ich habe im Endeffekt die Mutter kaputtgebohrt, das Lenkrad zw. zwei Tische eingeklemmt und die Lenksäule nach unten herausgehauen. Man könnte das alles auch mal mit einem großen Abzieher versuchen, den ich allerdings nicht hatte. Das mit dem Abzieher wäre allerdings die bessere Variante, da bei mir durch das Aufbohren und die anschließende Gewalteinwirkung leider das Gewinde gestorben ist und ich nun leider ohne Mutter auskommen muß.

Gruß
Sebastian

Offline hts12h

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Lenkgetriebe
« Antwort #11 am: 29.03.2007, 20:21:50 »
Hallo!
Meine Erfahrungen:

Rostlöser für die Mutter ist gut, von Caramba gibt es einen speziellen Rostlöser, den Namen weiß ich gerade nicht, ist eine blaue Spraydose, kostet deutlich mehr als der normale, wirkt aber richtig schnell, bekommt man auch im Autozubehörhandel.

Die Verbindung Lenkrad-Lenksäule ist höchstwahrscheinlich ein Konus. Besorg Dir einen großen Dreiarmabzieher, gut ausrichten/sichern und Spannung draufgeben, und dann die Lenkradnabe mit einer Lötlampe oder Schweißflamme heißmachen. Mit großer Flamme schnell viel Hitze auf die Nabe bringen, gleichmäßig ringsherum, damit die Welle sich nicht mit erwärmt.

Aber Vorsicht, denn das ganze kann sich explosionsartig lösen und das Lenkrad und/oder der Abzieher durch die Gegen fliegen. Wenn Du etwas davon an den Kopf bekommst, hast Du lange erst mal ganz Probleme als mit Deinem Lenkgetriebe.

Viel Erfolg!
Thomas
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Offline M-verfahren

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Lenkgetriebe
« Antwort #12 am: 04.04.2007, 08:28:18 »
Hallo , denkt aber bitte beim abziehen vom Lenkrad daran , dass das gute Stück aus Alu ist , soll heissen , von unten nicht dem Metallhammer draufbuffen !! Und beim reissen von oben aufpassen, das die meist eh eigerissenen Speichen nicht wegplatzen , der TÜV mag das so garnicht !
Und was den Konus angeht , auch hier ganz behutsam, es passt nämlich nicht irgendein Lenkrad einfach so drauf , ich hab es mal mit nem Claas Mercator Lenkrad probiert , passte leider nicht .
Aber berichtet doch bitte wie die Rep. weitergelaufen ist, ich muss auch noch zwei zerlegen.......
Gruss Jürgen.
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200