Autor: Karl-Ernst Thema: Geländegängigkeit der Traktoren  (Gelesen 11139 mal)

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Offline Karl-Ernst

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Geländegängigkeit der Traktoren
« am: 21.05.2009, 22:27:58 »
Die von Chibo geäuserte Vermutung mit dem Dreck nach innen bzw. nach außen drücken erscheint mir auch logisch.
In der Landwirtschaft werden die Vorderreifen generell so wie auch die Hinterreifen montiert, da es hier nur um Vortrieb geht, egal welche Arbeiten verrichtet werden. Wird ein Schlepper aber für Forstarbeiten eingesetzt, kann es auch des öfteren vorkommen das man mal Rückwärts einen Hang hoch muß und man Platz oder geländebedingt keine Wendmöglichkeit hat, so ist es dann sinnvoll die Vorderreifen umgekehrt zu montieren um so  die bessere Traktion der Vorderachse zu nutzen.
Zum Allradantrieb:
Generell kann ein Schlepper nur soviel Arbeit leisten, wie er Kraft auf den Boden bringt, und da geht auf schlüpfrigem Untergrund halt mit Allrad mehr als nur mit Hinterrad Antrieb.
Ich habe einen Zweiachshänger mit 6 t. Nutzlast.
Mein Nachbar hilft mir zur Zeit beim Brennholz machen, und brint mit seinem 65 PS MF-Schlepper die Hänger mit in den Wald, wärend ich meinen Spalter mitnehme.
In der Zufahrt zu meinem Brennholz hat sich mittlerweile ein Schlammloch (Diebstalschutz für Brennholz) gebildet, in dem ich mit der Vorderachse meines 4P1 nun schon bis an die Achse einsinke. Nun zum eigentlichen, leer bekommt mein Nachbar mit seinem Hinterradschlepper den zweiachser gerade noch so durch, aber wenn der Wagen dann so mit 5 Tonnen Holz beladen ist, muß ich den Wagen wieder mit meinen 35 Allrad-PS rausziehen.
Also ist die Leistung nicht durch die Motorkraft gegebe, sondern ausschließlich durch die zusätzlich angetriebene Achse.
Ebenso bietet der Allradantrieb einen nicht zu Unterschätzenden Sicherheitsgewinn auf nassen und abschüssigen Wiesen.
Ich bin mal einer Abschüssigen Wiese runtergefahren und hatte den Allrad nicht eingeschaltet, jetzt hatte ich auch noch den großen Gang drinn, da ich das Gefälle unterschätzt hatte, und bei dem Versuch zu bremsen wurde mein MAN immer schneller, zum Glück hatte ich anschließend eine Auslauffläche. Darauf dachte ich das probierste jetzt noch mal mit eingelegtem Allrad, Bin hochgefahren, Allrad rein, wieder den 4. Gang und runter.
Das Ergebniss war ich konnte den Schlepper schön langsam und gefühlvoll abbremsen, und auch in einen kleineren Gang schalten.
Also ein Sicherheitsgewinn, aber keine Garantie, das manmit Allrad nicht Stecken bleiben kann.

Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline man leo

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #1 am: 22.05.2009, 13:02:09 »
Hallo Karl-Ernst

Du hast recht mit deiner Aussage wegen dem Profil. Ich gehe schon Jahre ins Holz rücken und ich nütze jede Gelegenheit um so nah wie möglich an den Holzstamm heranzufahren. Damit wir nicht so viel das Drahtseil den Berg hoch ziehen müssen.Und wir müssen einfach rückwärts fahren in unserem steilen Gelände deshalb haben wir die vorderen Reifen gedreht und noch Frontgewichte eingesetzt
damit wir den richtigen crip haben und den Luftdruck haben wir auf 0,8 bar abgesenkt. Beim Bergab fahren mit meinem 6 Tonnen Kipper
wäre es mir Angst ohne den Allrad den Berg her runter zu fahren, denn wenn du bremsen musst blockieren die Hinterräder und der Traktor geht mit dir hin wo er will.Ich habe das schon am eigenen Leib gespürt.

Ich grüße Dich
MAN Leo
Gruß
MAN Leo

Offline Chibo

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #2 am: 22.05.2009, 16:17:52 »
Hallo Leo,

das mit dem seitlichen Wegdrücken habe ich auch schon erlebt. Ein Freund von mir hat auf diese Art und Weise mal einen Traktor auf die Seite gelegt. Er hatte aber fatalerweise auch die Auflaufbremse des angehängten Güllefaßes blockiert, weil man dann leichter rückwärts fahren kann.

Jetzt würde mich jedoch interessieren, ob Dein 6-Tonnen-Kipper auch bei eingeschalteter Bremse zur Seite drückt!? Da würde ich nämlich fast einen Defekt in der Bremsanlage vermuten.

Ich bin letztens mir einem geliehenen Kipper mit Auflaufbremse und Brennholz als Ladung auch recht steil bergab gefahren, und der hat den Traktor eigentlich gar nicht geschoben. Allerdings brauchte es hierzu auch einen kräftigeren Bremsruck, damit die Auflaufdeichsel einfuhr, war halt ein (schlecht gewarteter) Einachser.

Gruß, Chibo.

Offline man leo

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #3 am: 22.05.2009, 18:08:04 »
Hallo Chibo

mein Kipper hat auch eine Auflaufbremse und die habe ich nicht so stark eingestellt den bei uns kann es sein das man mehrere Kilometer bergab fahren muss.Dann würde die Bremse heißlaufen und das wäre nicht gerade das gelbe vom Ei. Deshalb fahre ich mit dem Allrad damit er in der Spur bleibt ( Waldwege). Das mein Kipper seitlich wegbricht kann ich nicht behaupten.Warum blockiert dein Kumpel die Auflaufbremse bei mir gibt es eine Rückfahreinrichtung da brauche ich nichts tun.

Gruß
MAN Leo
Gruß
MAN Leo

Offline Eifel MAN

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #4 am: 22.05.2009, 18:13:04 »
Hallo !
Muß euch auch recht geben mit dem Allrad, ich kenn das nur zu gut, zu der Zeit wo unser 18er noch jeden Winter Schnee räumen mußte, gerade auf eisglatter Straße merkt man die Bremskraft beim eingeschaltetem Allrad, der Traktor bleibt in der Spur und lässt sich auch bei höherer Geschwindigkeit gut abbremsen, auch mit angehobenen Schneeschild, man darf das ganze natürlich nicht übertreiben, denn irgendwann ist auch der beste Trecker an seiner Grenze.
Wir haben mal eine Walze gebraucht für einen Rasen abzuwalzen, der Kleine 18er hatte echt mühe die 7 Tonnen vom Fleck zu kriegen, aber als sie erst mal am rollen war gings, wir mussten damit gute 400m einen Weg runter mit ca. 6% Gefälle, da waren wir froh das wir Allrad hatten, denn ab einem gewissen Punkt fuhr die Walze mit uns, (mein Vater hatte glaub ich 2 kg Wasser verloren, im 1. gang wird so eine Srecke verdammt lang) dann kamen wir auf die Haupstrasse, da mußten wir abbiegen, was sich jedoch als garnicht so einfach herausstellte, denn aufeinmal hob sich das rechte Hinterrad um gute 15cm, (wär die Anhängerkupplung nicht fest gerostet...) doch nach ein paar minuten hatte er den MAN auf allen vieren aber mehrere Gummistreifen auf der Strasse. Viele denken jetzt bestimmt,, sind die bekloppt '' aber es ist wirklich so, ohne Allrad wären wir nie heil angekommen.
MfG.: Eifel-MAN

Offline Chibo

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #5 am: 22.05.2009, 20:13:35 »
Hallo Leo,

tja, die lieben Auflaufbremsen ... das mit dem Heißlaufen ist tatsächlich ein verbreitetes Problem.

Mein Kumpel hatte keine Rückfahrautomatik sondern mußte zum Rückwärtsfahren immer an einem Strick für den Blockiermechanismuß ziehen. Das war ihm wohl zu aufwendig, also hat er die Auflaufdeichsel gleich dauerhaft blockiert.

Mit "zur Seite drücken" meinte ich, dass der Hänger die Hinterräder des Schleppers weiter geradeaus drückt, wenn er (der Hänger) nicht bremst.

Gruß, Chibo.


Offline Karl-Ernst

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #6 am: 24.05.2009, 10:32:11 »
Gesten war ich wieder mal im Wald zum Spalten, bei dieser Gelegenheit habe ich mal ein Bild von der Zufahrt zu meinem Holzplatz gemacht, von welcher ich bereits berichtet hatte.
Dies dürfte auch den letzten Zweifel über den Vorteil von Allradantrieb aus den Weg räumen, denn durch diese Zufahrt muß ich nicht nur mit meinem Spalter, sondern auch mit meinem Zweiachshänger, beladen ca. 7t Gesamtgewicht.



Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline D-Platoon

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #7 am: 03.06.2009, 21:39:49 »
Das sieht ja echt heftig aus!

Respekt, da würd ich wohl nicht mehr durchfahren.
Aber bei uns gibts das auch gar net - bei uns ist alles steinig ;)

Und noch was: Bitte ladet die Bilder hier im Forum rauf. So sind se, solange dieses Forum besteht gespeichert und nicht von extern abhängig ;)
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Offline Karl-Ernst

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #8 am: 04.06.2009, 22:26:24 »
@ D-Platoon
Dies ist halt leider die einzigste Zufahrtsmöglichkeit zu meinem Holz, und ein paar meter weiter istwieder alles steinig und fest.
Jetzt bin ich ja mit dem spalten fertig und muß nur noch abfahren, und mein loch trocknet auch endlich etwas aus.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline man leo

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #9 am: 05.06.2009, 21:33:14 »
Hallo Karl -Ernst

das sind die Stellen (Schlammloch) wo man froh ist wenn man eine Allrad Maschine besitzt denn mit einigen Festmetern Holz hinten
dran geht ohne Allrad gar nichts.Oder in Deinem Fall mit einen Kipper voll Holz bist Du auf einen Allrad angewiesen.

Es Grüßt Dich
MAN Leo
Gruß
MAN Leo

Offline Chibo

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #10 am: 06.06.2009, 13:42:26 »
Hallo Karl-Ernst,

ich hätte ja schon Lust, mich mit meinem 2L1-HINTERRAD-Schlepper mal durch Dein Schlammloch zu wühlen. Würde bestimmt Spaß machen!

Gruß, Chibo.

Offline D-Platoon

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #11 am: 07.06.2009, 17:21:55 »
@ chibo:

Im Falle eines steckenbleibens (und die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch) hättest ja dann mit Karl-Ernst jemand, der dich rauszieht  :D

Aber ich finds schade, dass man unsere MAN's nicht auch noch vorne sperren kann, so dass alle Viere treiben.
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Offline Karl-Ernst

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #12 am: 07.06.2009, 21:33:47 »
Mein Förster hat mir erlaubt das Schlammloch mit etwas Erdaushub aufzufüllen, muß es allerdings etwas planieren,
so das es nicht zu stark auffällt.
Also dachte ich mir letzten Samstag, lädst mal 2 m³ Erde auf den Einachser, fährst dann soweit in das Loch rein bis du stecken bleibst, dann abkippen und rausfahren. Hat auch alles geklappt, bis auf das secken bleiben.
Ich war total überrascht das er sogar den mit Erde beladenen Anhänger durch das Loch zieht.
Habe immerhin mit Anhänger leer 4,4t Eigengewicht, und 2m³ Erde wiegen auch bestimmt 2,5t.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline man leo

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #13 am: 08.06.2009, 15:01:40 »
Hallo Karl-Ernst

an Deiner Stelle hätte ich keine Erde in das Schlammloch gekippt sondern einen Kipper voller Steine.Denn wenn es regnet und Du fährst da wieder mehrere Male durch weicht der Boden wieder auf und es geht von vorne los.

Es grüßt Dich
MAN Leo

Gruß
MAN Leo

Offline Karl-Ernst

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Re: Geländegängigkeit der Traktoren
« Antwort #14 am: 08.06.2009, 18:59:28 »
@ MAN-Leo
Da hast du vollkommen recht, aber ich brauch da jetzt nicht mehr hin, und Erde habe ich gerade übrig, bzw. hatte ich eine nah gelegene Entsorgungsmöglichkeit gesucht, und wenns dem Förster recht ist.
Wenn ich nächstes Jahr wieder in der Abteilung mein Brennholz ausgezeichnet bekomme, ziehe ich alles bei Frost direkt raus an den Weg.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst