Interessanter Artikel: Wenn's kracht mit grüner Nummer

[M.A.Ngönntsichjasonstnix]

Hallo Kollegen,

ich möchte euch auf einen interessanten Artikel im aktuellen "Oldtimer-Traktor" aufmerksam machen.

Die beleuchten da in einer Serie die rechtlichen Sachen der Oldtimerei.

Diesmal geht es um grüne Kennzeichen und deren Verwendeung bei Fahrten zu Oldtimertreffen. Grüne Nummern sind ja definitionsgemäß ausschließlich für land-und forstwirtschaftlichen Einsatz gedacht.

Fazit: Wenn's auf einer Nicht-"lof"-Fahrt kracht, kann's teuer werden, da die Versicherungen in so einem Fall Regress verlangen können. Sie ersetzen zwar den entstandenen Schaden, können aber bis zu 5000 Euro zurückverlangen.

Bei grober Fahrlässigkeit oder Alkohol kann's noch mehr werden.

Unbedingt lesenswert!

Gruß

Rainer

[man leo]

Hallo Rainer
 in dem Artikel haben sie aber auch keine klare Aussage gemacht in meinen Augen ist das sehr wachsweich und nicht eindeutig
es kommt wohl immer auf die Versicherung an wie die das sehen ? Ich habe den Artikel meinem Versicherungsvertreter zum Lesen gegeben und der sieht das auch nicht richtig definiert.

Gruß
MAN Leo

[Lef.]

´nabend,
wenn der Schaden hoch genug ist, wird die Versicherung wohl mit allen Mitteln
versuchen aus der Nummer raus zu kommen.
Ich bin am überlegen, ob ich meine grüne Nummer vom IHC gegen eine
schwarze tausche. Dann müßte ich auch den Anhänger separat versichern.

Für den MAN kriege ich eh keine Grüne mehr. Die lockere Erteilung der grünen Nummer
wurde vor einem Jahr abgeschaft.

Durch die Duldung der grünen Nummern für nicht-lof kann man ganz schön aufs Glatteis geführt werden.

Gruß
Jörg

[M.A.Ngönntsichjasonstnix]

@Leo
Dass da nix ganz eindeutig ist, sagen sie in dem Artikel ja auch. Und die Betonung liegt auch im Artikel auf es kann teuer werden.

@ Lef.
Ich denke auch, wenn der Schaden hoch genug ist ...   > Keine Versicherung zahlt gern.

Schönen Abend noch für euch alle

Rainer

[Karl-Ernst]

Hallo Jörg
Ich fahre meinen MAN mit schwarzer Nummer, habe aber meine Hänger nicht angemeldet.
Für die Hänger exestieren auch gar keine Papiere oder Unterlagen so das ich sie anmelden könnte.
Letztens hatte ich mich mal mit einem Polizisten darüber unterhalten, und der sagte, solange ich nicht schneller als 25km/h fahren würde könnte ich die Hänger auch mit schwarzem Nachfolgekennzeichen zu LoF-Zwecken ziehen. LoF-Zwecke liegen vor, wenn ich landwirtschaftliche oder Forstwirtschaftliche Güter transportiere.
Versichert ist ein Hänger immer durch das Zugfahrzeug, egal ob mit oder ohne Zulassung, das hatte mir so mein Versicherungsvertreter erklärt. Im Falle eines Unfalls wenn sich der Hänger vom Zugfahrzeug trennt, ist er versichert bis er zum Stillstand kommt, das heist reist der Hänger ab und trifft ein Auto, ist die Sache noch versichert, ist der Hänger amStrßenrand zum Stillstand gekommen, und es fährt ein anderes Auto da rein, besteht kein Versicherungsschutz bei einem ncht angemeldeten Hänger.

[Lef.]

Hallo Karl-Ernst, wie unterschiedlich doch die Auskünfte sind.

Ich habe meinen Anhänger aus einem alten Bauwagen gebaut.
Dadurch (weil andere Bauart) war es nötig eine Vollabnahme beim TÜV und Betriebserlaublnis von der
Zulassungsstelle zu holen. In den Papieren stehe ich als Hersteller drin.
Streng genommen muß ich die BE ständig mitführen. Egal ob LOF oder nicht.
Wie sich das mit der schwarzen Nummer und Folgekennzeichen verhält, habe ich noch nicht nachgefragt.

Das ganze Regelwerk ist in meinen Augen ein großer Unsinn.
Die paar Oldtimertrecker, und die noch weniger vorhandenen Anhänger sollte man wie LOF einstufen.
Um gewerblichen Mißbrauch (z. B. Verwendung am Bau) zu unterbinden, kann man ja ein 30Jahre-Alterslimit einführen.

Gruß aus dem prächtig sonnigen Norden
Jörg

[Karl-Ernst]

Hallo Jörg
Ja mit dem Regelwerk hast du absolut recht.
Wenn ich nun anfangen wollte und zum Beispiel mit meinem 4P1 und Einachser gewerblich Schotter zu transportieren, läge der gewerbliche Schaden doch sowieso auf meiner Seite, wenn man mal z.B. rechnet die Anfahrt von mir zum Steinbruch mit 5km, max. zu transportierende Menge Schotter 2m³ entspricht 3,6 t Wert max 20€, Fahrt vom Steinbruch zum Kunden 15 km und vom Kunden nach hause wieder 10 km. Das ergäbe dann bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15 km/h (Gefäll und Steigungsstrecken bis 15%) eine Reine Fahrzeit von 2 Stunden  plus einer Wartezeit im Steinbruch zwischen 15 und 30 min.
Was sollen denn dann die 2 m³ Schotter kosten?
Also einen gewerblichen Schaden kann man mit so einem langsamen und klienen Gespann nun wirklich nicht anrichten.

[Lef.]

Karl-Ernst,
mit dem gewerblichen Mißbrauch meinte ich die großen Schnellläufer, die mit 15m³-Mulde
Baugrubenaushub und ähnliches fahren.
Damit wird bei Lohnern gern die Zeit zwischen den Feldarbeiten überbrückt.
Wie Du richtig beschreibst, schließt sich eine gewerbliche Nutzung mit unseren "lahmen" Oldtimern aus.

Die fahren bei uns auch mit "Grün", werden aber wohl Steuern und Versicherungen angepaßt abrechnen.

Gruß
Jörg

[D-Platoon]

Also das Thema ist ja in der Oldtimer-Traktor schon öfter diskutiert worden, genauso wie das mit den Führerscheinen.
Alles in allem, wie schon Vorredner sagten ist das recht schwammig.
Für alles haben wir hier Gesetze und klare Vorschriften, aber wir Oltimer-Traktoristen scheinen damit so ziemlich immer mit nem halben Bein im Knast zu sitzen.
Naja, ich für meinen Teil werde meinen AS718A wenn er soweit ist auf alle Fälle grün anmelden.

@ Lef.:
Bei uns fährt der große Lohnunternehmer mit seinem 936 Vario und seinem 930 Vario auf "schwarz". Hat wohl damit zu tun, dass er zumeist damit seine Bagger durch die Gegend zieht. Im Lohn fährt er eigentlich nur im Sommer mit der großen Presse...

[Karl-Ernst]

Habe mal was davon gehört, das Lohnunternehmer zum schwarzen Nummerschild verpflichtet sind, weil alles was sie machen eine Gewerbliche Tätigkeit darstellt, auch wenn sie für einen Landwirtschaflichen Betrieb arbeiten ausführen.
Ist schon verwirrend, der Landwirt darf mit grünem Nummerschild seine Strohballen heimfahren, ein Lohnunternehmer der ihn dabei unterstützt muß mit schwarzem Schild fahren, nur weil diese Tätigkeit sein Gewerbe ist, obwohl er ein landwirtschaftliches Gut tansportiert.

[BulliBaer]

Hallo,

ich finde das ganze Tohubawohu mit den Kennzeichen ist eine reine Abzocke. Mein Kumpel züchtet Pferde und hat ca. 10 ha Land, das er bewirtschaftet. Hier im Ort gibt es nur einen Bauern, der mehr Land hat. Trotzdem muss mein Kumpel seine beiden Traktoren mit schwarzem Kennzeichen versehen, da er sie auch für seine Firma nutzt. Er macht Extrembaumfällung und schneidet Brennholz, hat aber keinen eigenen Wald. Ein anderer Typ im Ort macht das gleiche, hat aber eigenen Wald, aus dem er das Brennholz verkauft. Der darf seinen Schlepper mit grünem Nummernschild betreiben. Irgendwie verstehe ich das ganze nicht ...

Ich werde meinen Schlepper auf jeden Fall mit einem schwarzen Kennzeichen betreiben müssen, nach Möglichkeit ein H-Kennzeichen. Wie ist es eigentlich dann mit Anhängern, müssen diese angemeldet sein und TÜV-Prüfung nachweisen, oder darf ich da auch mit Folgekennzeichen fahren? Oder darf ich vielleicht gar keinen Hänger dranhängen aufgrund des H-Kennzeichens? Hat jemand diesbezüglich schon Informationen gefunden und kann mir evtl. die Quelle nennen? Ich habe deshalb auch schon recherchiert, konnte aber bisher nichts genaues finden ...

Gruß ... Rudi ...

[Lef.]

Hallo Rudi, ist dein Kumpel Lohnunternehmer?

Soweit ich weiß, sind LOF-Trecker der Lohnuternehmer auch von der Steuer befreit.

Das Thema "Was darf, kann und muß ich machen" wurde auch schon im IHC-Forum rauf und runter diskutiert.
Ich habe den Überblick verloren, und werde keine verbindlichen Äußerungen machen.
Angeblich soll es auch Versicherungen geben, die bei schwarzen Kennzeichen LOF nicht versichern.


mit verwirrtem Gruß
Jörg

[Karl-Ernst]

Soweit ich weis, darf man mit dem H-Kennzechen keine Anhänger mehr ziehen.
Darum hatte ich mich damals für ein einfaches schwarzes Kennzeichen entschieden, damit ich dann alles mit meinem Schlepper machen darf.
Die Versicherung habe ich bei der BBV und bezahle 46€/Jahr. Das ist ja noch billiger als ein etwas größerer PKW Anhänger
Ich denke billiger geht es nicht mehr.

[M.A.Ngönntsichjasonstnix]

@Rudi

Hallo Rudi,
ein H-Kennzeichen rentiert sich für einen kleinen Traktor wie deinen nicht, da der Staat dafür pauschal 191 Euren im Jahr Steuer einzieht.

Wenn du ganz normal Steuer zahlst (schwarze Nummer) richtet sich die Steuer nach der Masse und da fallen, wenn ich mich recht erinnere, pro angefangene 200 kg 11 Euro an. Ein Schlepper von 2 Tonnen (so wie mein B18A) kostet danach also 110 Euro. Bei mir sind's 112, aber das lass ich auch noch gelten ...

Gruß
Rainer

[BulliBaer]

Hallo,

@Jörg
Beide sind keine Lohnunternehmer sondern arbeiten nur für sich. Wenn mein Kumpel etwas für andere Bauern macht, dann nur aus reiner Gefälligkeit. Er fällt für seine Kunden Bäume, an die sich kaum ein anderer rantraut, weil sie an Stellen stehen, wo sie beim Fallen schon einigen Schaden anrichten können. Anschließend spaltet er das Holz und sägt es brennholzgerecht zu. Der andere macht wie gesagt das Gleiche (Fällen und sägen) allerdings in seinem eigenen Wald. Das Brennholz verkauft er dann (z. Zt. glaub ich 90.- € der Meter). Ich bin genauso verwirrt wie Du, glaub mir ...   ...

@Karl-Ernst
Aha. Für den Preis rentiert sich ein H-Kennzeichen mit Sicherheit nicht.

Hoppla, Rainer war schneller als ich ...  ... wenn das so ist, würde ich mit einem normalen schwarzen Kennzeichen um 80.- € günstiger fahren. Da lohnt sich der Verzicht auf "H" auf jeden Fall ...

Gruß ... Rudi ...

[M.A.Ngönntsichjasonstnix]

Im Septemberheft 2009 von "Oldtimer-Traktor" wurde die ganze Anhängergeschichte rechtlich genauer beleuchtet.

Ich stelle hier mal die wichtigsten Aussagen des dort zitierten Experten über Hänger mit und ohne Zulassung in Kurzfassung zusammen:

• Schwarze Nachfolgezeichen gibt es nicht.
• Im lof-Einsatz darf man fast alles. (Hänger ohne eigene Zulassung und TÜV und Versicherung benutzen, das auch wenn der Traktor eine schwarze Nummer hat, sogar Leute mitnehmen, etc.)
  
• Im Nicht-lof-Einsatz darf man zulassungsfrei nix. (Wiederholte Aussage des Experten: Hänger im Nicht-lof-Einsatz müssen grundsätzlich eine eigene Zulassung (und damit auch Versicherung und TÜV) haben und es dürfen keinesfalls Leute darauf transportiert werden.)

Dahinter steckt ganz einfach die Tatsache, dass der Staat die Landwirtschaft steuerlich und sonstwie unterstützen will und alles andere eben nicht.

Wer's ganz genau wissen will, möge selber den Artikel nachlesen.

Gruß

Rainer

[BulliBaer]

Danke, Rainer,

das ist mal ne Aussage. Also muss ich mit meinem Wohnanhänger zum TÜV und diesen extra zulassen, wenn ich mit diesem zu einem Treffen fahren will. Oder ich muss diesen auf einen zugelassenen Hänger stellen und damit rumgurken ...   ... Es wäre so schön gewesen, wenn mein Bulli mehr als 1200 kg ziehen dürfte, dann bräuchte ich das Theater mit dem Wohnanhänger nicht ...  :'( ...

Gruß ... Rudi ...

[M.A.Ngönntsichjasonstnix]

Hallo Rudi,

viele Oldie-Traktor-Fahrer haben solche Wohnwägele oder Planwagen hinter ihrem Traktor und haben es mit schwarzem Nachfolgekennzeichen bestückt.

Kurz nach dem ersten Lesen des oben zitierten Artikels habe ich auf einem Treffen einen Lanz mit einem solchen Anhänger gesehen und nebenbei zu meiner Frau gesagt, dass das wohl nicht so ganz legal sei.

Des Lanz-Besitzers Frau hat das zufällig mitgekriegt und sie und ihr Mann waren dann ganz entsetzt:

Sie haben nämlich extra bei ich weiß nicht mehr welchem Amt nachgefragt und dort habe man ihnen gesagt, dass das in Ordnung sei. Außerdem seien sie schon oft von Polizeifahrzeugen überholt worden, und auch da habe nie jemand was gesagt.

Der gute Mann hatte auch zwei Bänkle in seinem Planwagen montiert und war der Meinung, dass er mit seinem Dreier-Führerschein bis zu 8 Personen befördern dürfe. Auch das habe ihm das befragte Amt bestätigt. Das mit den 8 Personen gilt aber laut Experte nicht für Anhänger, sondern nur für PKWs.

Ich habe zu der Problematik auch einen Bekannten befragt, der lange Zeit Leiter der Zulassungsstelle im Landratsamt war, und der hat die Aussagen des Experten aus der "Oldtimer-Traktor" voll bestätigt.

Fazit: Auch die Leute auf Ämtern oder Polizisten kennen sich nicht immer genau aus.

Und oft wird die Sache auch gut gehen.

Aber dann kommen wir wieder auf den Beginn dieses Themas zurück:

"Wenn's kracht mit grüner (oder in dem Fall schwarzer Nachfolge-) Nummer ..."

Dann kann es teuer werden, wenn die Versicherungen auf ihr Recht pochen.

Gruß

Rainer

[Karl-Ernst]

Jetzt noch mal was zum Nachdenken wegen der grünen Nummer.
Mein Nachbar, Bänker von Beruf, hat eine Reitpferd für die Tochter und dafür natürlich auch einen Pferdeanhänger mit grüner Nummer.
Nun frage ich mich, warum bekommt man für ein Hobby wie ein Pferd eine grüne Nummer?
Transportiert werden damit immer Sperrmüll und sonstiger Unrat.

[M.A.Ngönntsichjasonstnix]

Hallo Karl-Ernst,

da muss ich nochmal bei meinem Zulassungskumpel nachfragen. Aber wenn ich mich recht erinnere, gibt es eine Steuerbefreiung für reine Sportanhänger (die für nichts anderes verwendet werden).

Wir haben für unsere Radausfahrten so einen: Ein umgebauter Wohnwagen, der ca. 20 Fahrräder transportieren kann und an einen VW-Bus angehängt wird. Der Hänger hat eine eigene Zulassung, muss zum TÜV, ist aber steuerbefreit. Und ich glaube, die Nummer ist grün.

Das mit dem Sperrmüll darf dein Bänker, wenn es denn so ein steuerbefreiter Sportanhänger ist, rechtlich wohl nicht machen.

Gruß

Rainer