Autor: rozwod Thema: Forstausrüstung 4P1  (Gelesen 2877 mal)

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Offline rozwod

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Forstausrüstung 4P1
« am: 16.01.2011, 20:46:39 »
Hallo,
eine Frage an unsere Forstprofis, möchte eine BGU FSW 4.5 M an meinen Schlepper anbauen. Macht es Sinn einen Hydraulikzylinder einzubauen der die Winde auf den Boden drückt.Der Schlepper würde dabei angehoben und sicher stehen.Wie kann man das wenn es Sinn macht verwirklichen.
Gruß
4P1 Ackerdiesel

Offline Karl-Ernst

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Re:Forstausrüstung 4P1
« Antwort #1 am: 16.01.2011, 23:01:38 »
Hallo rozwod,
wenn ich die Winde und dein Vorhaben jetzt richtig einschätze ist es eine Dreipunktwinde, und dann willst einen zusätzlichen Zylinder in das Dreipunktgestänge hängen um die Winde auch nach unten zu drücken.
Im Prinzip ist das richtig, dann kannst du den Schlepper besser abstützen und erreichst einen besseren Halt, aber bedenke das die ganzen auftretenden Kräfte dann nur durch die zwei schlanken Bolzen der Unterlenker und dem recht klein ausgelegtem Oberlenkerhalterung auf den Schlepper übertraen werden. Wenn du die Zugkraft von 4,5 Tonnen so ausnutzen willst, wird es mit Scherheit früher oder später verbogene Unterlenkerhalterungen und/oder eine abgerissene Oberlenkerhalterung geben. Ich selber hatte mit mit einer 3,5 Tonnenwinde mehrmals die Oberlenkerhalterung abgerissen und auch einmal den Oberlenker auseinadergerissen(gut, er war nicht mehr der beste).
Dann kommt noch hinzu, die max. Hubkraft am Dreipunkt beträgt beim 4P1 1,3 Tonnen, hiervon geht dann das Gewicht der Winde ohne Seil ca 400 kg und noch mal das Seilgewicht von 60 m Seil ca. 50 kg je nach Stärke wie auch dein zusätzlich eingebauter Zylinder ab. Dann verbleiben noch ca. 8-900 maximale Hubleistung, und das heist noch lange nicht, das du dieses Gewicht dann auch noch ziehen kannst, erst recht wenns mal einer Steigung hoch geht. Du must nehmlich bedenken wie weit hinten das Gewicht dann eigentlich hängt, hier macht sich der phsykalische Hebelarm extrem bemerkbar. Wenns Holz mal etwas stärker wird oder das Gelände etwas schwieriger, ist man schneller wenn man mit seinem Spalthammer zum Holz geht, und trägt dann die Scheide einzeln raus. Es gibt Leute die sagen, das sie dann nach dem ranziehen den Stamm dann halt wieder ablegen, ein Stück vorfahren und ihn wieder beiseilen. Ich kenne diese Verfahren alle, und habs auch schon selber hinter mich gebracht, man probiert doch immer wieder mal obs nicht vieleicht doch geht, und dann gehts auf den Schlepper.
Also kurz gesagt, ich persönlich halte von den ganzen Dreipunktdingern garnichts, zumindest nichts für die kleinen Schlepper, auch der 4R3 ist dafür zu klein und leicht.
Das einzige was Sinn macht ist eine schöne Trommelwinde mit Hydraulischer Bergstüze, welche dann direkt an der Hinterachse montiert wird. Ich habe da ja schon einige Bilder von meinem System hier eingestellt. Das maximum was ich bis jetzt damit gezogen und aus dem Wald gefahren hatte war eine Douglasie, sie war bei 45 cm gezopft, hatte einen Stockdurchmesser von 65 cm und war 15,5 m lang, und das ging noch ohne zusätzlichem Balastgewicht auf der Vorderachse. Das Gewicht kannst du dir ja sicher selber ausrechnen, ich gehe mal so von 850 kg/m³ aus bei einer frischen Douglasie.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline Eifel MAN

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Re:Forstausrüstung 4P1
« Antwort #2 am: 17.01.2011, 16:59:51 »
Hallo rozwod

Guck mal nach einer Holzknecht Seilwinde, die sollen gut sein, da wiegt eine 4to. Seilwinde mit Seil um die 200Kg. Die sind aus ST50 hergestellt. Ich hab die mal auf einer Ausstellung gesehen. Du kriegst dafür auch Untersetzungsgetriebe, damit ziehen die auch langsam, wie die Winden früher.
MfG.: Eifel-MAN