Lack löst sich ab

[MAN 2K3]

Hallo MAN-Kollegen,
ich habe vor ein paar Wochen, als es das erste Mal wieder wärmer war, meinen Motor neu lackiert. Jetzt wollte ich den Vorderachsbock anbringen und deswegen das Klebeband abziehen, mit dem ich den Bereich wo der Bock hinkommt abgeklebt hatte.
Dabei ist leider der komplette Lack samt Grundierung wieder mitgekommen.
Der Motor war komplett Lackfrei, über Winter mit Korrosionsschutzöl eingesprüht und vor dem Lackieren gründlichst entfettet (Erst mit Bremsenreiniger dann mit Silikonentferner).
Hat jemand von euch auch schon mal ein solches Problem gehabt? Oder hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte?
Morgen werde ich mal meinen Lackierer besuchen und ihn mal befragen, was ich wohl falsch gemacht habe.
Gruß
MAN 2K3

[Karl-Ernst]

Ich könnte mir jetzt nur vorstellen das sich der Silikonentferner nicht mit der Grundierung vertragen hat, da diese beiden Mittel nacheinander angewendet wurden.
Dein Lackierer müßte dir da aber eine bessere Auskunft erteilen können.

[MAN 2K3]

Falls es jemanden interessiert, schreibe ich hier mal ein paar der möglichen Gründe nieder, die dafür Verantwortlich sein können, dass der Lack sich wieder löst.
Es könnte sein, dass die Temperatur zu niedrig war (beim Lackieren selber oder auch beim Trocknen in der Nacht). Dann könnte es sein, dass es Rückstände vom Korrosionsschutzöl gegeben hat, die ich mit den Reinigern nicht entfernt bekommen habe. Dann könnte die Grundierungsschicht zu dick gewesen sein, auch da kann es sein, dass die Verbindung zwischen Metall und Grundierung nicht gut ist. Es könnte auch noch sein, dass der Decklack zu früh auf die Grundierung gekommen ist.
Wie ihr seht kann es viele Ursachen haben, jetzt liegt es an mir beim nächsten Versuch möglichst viele auszuschließen.
Grüße
MAN 2K3

[bolzendreher]

hallo,

hast Grundierung und Lack vom gleichen Lieferanten? passen die sicher zusammen?

Komisch, dass die Grundierung trocken sein muß, bevor der Decklach drauf kommt. Mein Lacklieferant (selber Lackierermeister) hat mir empfohlen sogar nass-in-nass zu lackieren, also Grundierung drauf, und direkt danach auf die noch nicht trockene Grundierung den Decklack, dann brauchst nicht schleifen und nix. Und das gibt ne top Verbindung zwischen Grundierung und Endlack. Und um die Grundierung vom Metall wieder ab zu bekommen, mußt Dich echt anstrengen, darfst halt nicht unter ca. 5°C verarbeiten oder trocknen.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass sich Grundierung und Decklack auch vertragen (idealerweise gleicher Hersteller), nicht dass es eine Grundierung für 2-K ist, und der Decklack ist Kunstharz, dann gibts Probleme, umgekehrt gleich.

Grüße Clemens

[MAN 2K3]

Hallo Clemens,
der Lack und die Grundierung sind aufeinander abgestimmt (gleicher Hersteller, mein Lackierer nutzt die Kombination auch so).
Bei dieser Grundierung ist es so, dass nicht Nass in Nass gearbeitet werden darf, wobei innerhalb von 24 Std. auch kein Zwischenschliff erforderlich ist.
Gruß
MAN 2K3

[Hossmos]

Hallo ....

Das Problem kommt von einem hauchfeinen Wasserfilm der sich auf den Teilen bilden kann, wenn die Teile kälter sind als die Umgebungsluft. Diesen Film kann man auch nicht weg wischen, weil er sich sofort wieder bildet. Wenn die Temperaturdifferenz nicht groß ist, kann man diesen Film auch nicht sehen. Aber da ist er trotzdem. In der Kalten Jahreszeit ist das ganz gefährlich.  Im Sommer kann das morgens auch passieren wenn die Teile von der Nacht noch kalt sind. Nur sieht man es dann besser weil da ja dann durch die große Temperaturdifferenz die Brühe an den Teilen Quasi runter läuft.

Aber egal wie dünn dieser Film auch ist, er bleibt eine absolute Trennschicht.

Daher immer schauen dass die Teile NIE kälter sind als die Umgebung. Eher etwas wärmer.
Vor allem schwere Teile wie Motorblöcke und Getriebe brauchen sehr lange, bis sie die gleiche Temperatur haben wie die Umgebung.


Grüße aus dem Saarland,

Horst

[MAN 2K3]

Hallo Horst,
dass wird einer der Gründe sein, da es zu der Zeit nachts doch noch recht kühl war.
Vielen Dank für die Erläuterung, so hatte ich mir das noch gar nicht vorgestellt.
Gruß
MAN 2K3

[Hossmos]

Nichts zu danken. Ich hatte den gleichen Fehler gemacht und habe das später von einem alten Lackierer erklärt bekommen.
Schade, dass man immer zuerst die Fehler machen muß und somit doppelte Arbeit hat.

Grüße aus dem Saarland,

Horst

[MAN 2K3]

Dann können jetzt ja unsere Schrauberkollegen, von meinem Fehler profitieren.
Gruß
MAN 2K3

[Güldner-Man]

Interessant, wusste ich auch nicht. Das ich demnächst selbst wieder mal lackieren will ist das gut zu wissen. Hatte allerdings auch noch keine derartigen Probleme.
Was haltete Ihr eigentlich von den sogenannten Originallacken die es bei Ebay für die Trecker gibt? Hat da schon mal jemand Erfahrung gemacht? Oder was empfehlt Ihr?

[mancit]

hallo

bei ebay wird unter anderen der erbedol lack angeboten.
diesen haben wir für unseren 4r3 verwendet und sind sehr zufrieden.
wir haben auch alles von erbedol gestellt, farbe(grün, elfenbein), grundierung und verdünnung, das es auch keine probleme gibt.
 

bestellt haben wir den lack hier.
http://www.werny.de/shop/passend-zu-man-c-149.htm

mit dem ergebnis sind wir auch zufrieden

mfg

christian

[Güldner-Man]

Hi Mancit,
der sieht ja echt super aus, zumindest das was man auf den Bildern sieht. Wie hast du das geschafft, dass der Lack so schön glänzend ist? Der Bock sieht ja aus wie frisch aus dem Laden. Wie ist es mit der Stoßfestigkeit bei dem Erbedol?

[mancit]

wichtig beim lackieren ist, das die teile komplett blank geschliffen sind und keine lackrückstände vorhanden sind.
einge teile haben wir auch gespachtet und geschliffen das die oberfläche glatt ist.
nach dem grundieren haben wir immer einen tag gewartet, das alles aushärtet.

beim lackieren ist es besonders wichtig, das die umgebungstemperatur stimmt. des weiteren haben wir die zu lackierenden teile und den lack an der heizung vorgewärmt (weil wir im winter lackiert haben).

mehr war es eigentlich nicht und das ergebnis ist wie gesagt gut geworden.

zu der stoßfestigkeit kann ich noch nicht so viel sagen. aber die haube ist uns mal abgeschmiert und es waren an sich nur kratzer, also keine abplatzungen.

[Karl-Ernst]

Ich verwende auch den Erbedol-Lack.
Man bekommt ihn auch in jedem normalen Farben-Fachgeschäft, also erübrigt sich eine umständliche Bestellung über das Internet, und der örtliche Lackhändler ist meist auch günstiger.
Der Lack ist halt ein normaler Einkomponeten Kunstharz Lack den man auch mit etwas Trocknungsbeschleuniger anrühren kann, dann ist er aber meiner Meinung nach etwas Stoß empfindlicher da härter.
Nach einer frischen Lackierung glänzt der Lack immer so, was sich dann aber mit der Zeit schnell ändert.
Von der Stoßempfindlichkeit ist der Lack sehr unempfindlich, also Ideal für Geräte die noch benutzt werden, und man kann eventuelle Lackschäden leicht mit einem Pinsel ausbessern.

[Catweazle]

Na dann von mir auch mal einen Senf..

ich hab zum Lacieren den Kunstharzlack von Sikken genommen..

Glänzt wie Hulle und selbst die Kotflügel die ich nur Gestrichen hab sehn fast genauso gut aus wie die Lackierte Haube..

der Lack Kostet mit 45€ der Liter Zwar ne Stange Geld aber er ist echt gut..

[Almaito]

An einem Motor ist es wahrscheinlich schiweriger den Lack zu schützen, höhere Temperaturen usw.

[M.A.N]

Hallo Almaito,

die Temperaturen, die unsere MAN erzeugen, stellen keine große Gefahr für den Erbedol-Lack dar. So meine bisherige Erfahrung. Wenn der Untergrund fachmänisch vorbereitet wurde, hält der sehr gut. An den Auspuff muss man halt immer wieder mal ran, mit dem 700 Grad Lack.