Liebe Kollegen
Ich habe in der letzten Zeit an verschieden "Baustellen" gleichzeitig gewerkelt und gebe an dieser Stelle mal einen Zwischenbericht:
Spurstange: Ich habe versucht, die Spurstange nach Magnes Vorgabe zu biegen. Aber wie Jens richtig bemerkt: Die Biegeradien sind schon wichtig. Bei der Original-Spurstange sind die Biegeraden sehr klein und das krieg ich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln einfach nicht hin. Vor allem der "grosse Knick" vor dem Differenzialgehäuse ist so eine mühsame Ecke. Damit ich hier nicht einen unflätigen Geigenbogen machen muss, habe ich einen Teil der Biegung entsprechend meiner ursprüglichen Vermassung auf die rechte Fahrzeugseite verlegt. Meine Spurstange macht jetzt dort ein kleines Häkchen, das eigentlich kaum zu sehen ist und andererseits die Spurstangen davor bewahrt, in Rechtskurven mit dem Rollendoppelgelenk zu kollidieren.
Gasgestänge:Das Gasgestänge ist fertig und montiert, inkl. des Hebelwerkes für das Handgas. Die ETL nennt das Fahrpedal? Also bei mir weckt dieser Ausdruck Gefühle von einem Führerstand in einer Strassenbahn. "Beim Einbiegen in die Lessingstrasse ist das Fahrpedal in die Mittelstellung zu verbringen. Nächster Halt: Lessingstrasse" Plim-plim!
Ja ich weiss: Der obere ES-Bolzen ist noch nicht lackiert! Selbstkontrolle durch fotografische Aufklärung, gell!
Zahnsegmentbogen für HandbremseHier hat es mich voll erwischt! Bei der Demontage habe ich festgestellt, dass der Zahnsegmentbogen mit zwei unterschiedlichen Schrauben am Getriebe befestigt ist: Vorne Sechskant, hinten Linsenkopf, und dann waren da noch die Distanzhülsen hinten auf den Schrauben. "Uih, dachte ich, da musst du besonders Acht geben!" Und so habe ich mir bei meiner Frau einen kleinen Gefriergutbeutel besorgt und diese Teile extra allesamt in diesen Beutel gegeben, den Minigripverschluss zugemacht und den Beutel in die Schachtel mit den übrigen Teilen gelegt.
Also ich vor ein paar Wochen diesen Beutel hervorkramen wollte, war er weg! Einfach weg - samt Inhalt!!
Auch nach stundenlanger Suche blieb das verdammte Ding unauffindbar! Ich habe die ganze Werkstatt auf den Kopf gestellt und die Alteisenkiste durchwühlt... Das Ergebnis war und blieb das selbe. Selbst die innere Zwiesprache mit dem heiligen Antonius brachte die Teile nicht mehr zum Vorschein!
Also musste ich mir dieses Zahnsegment selber basteln... Zum Glück hat mir Martin Distner zwei Fotokopien seines Zahnsegmentes zukommen lassen.
Die Verwendung der Fotokopie entbindet einem vom Planzeichnen. Einfach das Teil auf den Kopierer legen, Starttaste drücken und schon kann's losgehen. Leider funktioniert die Methode nur mit "flachen" Teilen und nur bis zu einer Grösse von DIN A 3. Die Spurstangen hat im Kopierer leider keinen Platz!
Obwohl mir die Vorlagen schon seit geraumer Zeit zur Verfügung standen, hab ich die Arbeit eine ganze Weile vor mich hingeschoben, weil mich der "Verlust" so gewurmt und die "Strafe" so angesch... hat!
Gestern habe ich mich dann in mein Schicksal ergeben, ein Stück Flachstahl sauber geschliffen und die Fotokopie auf das Eisen aufgeklebt. Anschliessend hab ich mit dem kleinen Winkelschleifer die Zähne ausgeschnitten und dann das Teil als Ganzes "entwickelt". Bevor ich mich mit der Feile an die endgültige Form der Zähne mache, habe ich gestern Abend sofort kontrolliert, ob das Teil auch passt und mit dem Bremshebel zusammenarbeitet. Es passt und in Bezug auf die Funktion könnte ich mir das Nacharbeiten der Zähne eigentlich sparen.
So, dann kann ich ja getrost das hintere Loch für die Linsenkopfschraube aufbohren und noch etwas an den Zahnen raspeln, denn wie sagte Jürgen so schön: "Da geht noch was!"
Tankanzeige:Dass der Trakti keine Tankanzeige hat, wurmte mich von Anfang an. Andererseits ist die Schwimmeranzeige im "Tunneltank" auch nicht das Gelbe vom Ei und bei uns "im Gebirge" überhaupt nicht aussagekräftig. Fährt man bergab, ist der Tank voll! Fährt man bergauf, ist der Tank leer! Der Blick auf die Tankanzeige dient also mehr als Zeitvertreib und Spielerei, als der gesicherten Information.
Mein Metrac hat aber eine Leerstandanzeige, die relativ zuverlässig und von der Hangneigung unabhängig funktioniert. Wenn die blinkt und dann permanent brennt, ist es Zeit, das Betriebstoff-Depot aufzusuchen.
Ganz unten am Tank ist leider kein Platz, weil der Tank dort aufliegt und auch eine Wölbung hat. Hinten hat der Tank eine Aussparung für die Spurachse des Hinterradschleppers. Dort wäre ein horizontaler Boden vorhanden. Aber der ist viel zu hoch oben. Es macht keinen Sinn, einen Leerstand angezeigt zu bekommen, wenn der Tank noch zu einem Drittel gefüllt ist.
Also habe ich ein "Vogelhäuschen" in die Lenkstangen-Aussparung geschweisst, welches durch drei Löcher mit dem Tank kommuniziert. Dadurch wird der Tank etwas grösser, der Leerstand-Anzeiger ist tiefer plaziert und signalisiert jetzt bei etwa einem Sechstel der Füllung, dass der Treibstoff zu Ende geht.
Die Angelegenheit kann unter "hässlich, aber zweckmässig" abgebucht werden. Als ich mir die Fotos angesehen habe, bin ich selbst etwas erschrocken.... Es sieht aber auch so schrecklich aus, weil ich die drei Löcher zwischen Tank und "Vogelhäuschen" dokumentieren wollte - also mitten in der Arbeit. Wenn dann die Schweissnähte geputzt und der Tank neu lackiert ist, sieht es (hoffentlich!
) auch nicht mehr so trotzlos aus!
Frage zum Inneren des Diesel-Tanks: Lasst ihr den blank oder macht es Sinn, sich mit einer Beschichtung auseinander zu setzen?
Grüsse aus der Schweiz
Fritz