Schlang & Reichart Seilwinde am AS 325 Baujahr 1951

[Ackerdiesel82]

Hallo zusammen,

ich möchte euch hier über die Fortschritte bei der Montage der Schlang & Reichart W2 Seilwinde an meinen AS 325 zu berichten, ich hoffe das ist für den einen oder anderen hier interessant.
Wie im Thread von Bastian bereits erwähnt, konnte ich im letzten Frühjahr eine funktionsfähige, aber unvollständige Winde kaufen.
Wichtige Teile wie Anbauplatte, Betätigungs-Handhebel, und Bergstütze fehlten leider.
Ich daraufhin mit Schlang & Reichart Kontakt aufgenommen und bekam netterweise die Bedienungsanleitung und Ersatzteilliste zur Verfügung gestellt - sehr nett!
Leider sind nur noch Verschleißteile für diesen Windentyp lieferbar, jedoch keine sonstigen Baugruppen.

So schlief das Projekt erstmal wieder etwas ein, ich suchte aber nebenher immer mal wieder nach den benötigten Teilen und hatte im Herbst dann endlich Glück.
Ich konnte eine zweite Winde erwerben, dabei war dieses Mal auch die dringend benötigte Anbauplatte für das ZF A15 Getriebe.
Ich habe von beiden Winden nun die besten Teile genommen und diese erstmal zur Probe am Schlepper montiert, um zusahn wie alles passt und wo noch Bohrungen benötigt werden.

[Ackerdiesel82]

weiter gehts...
als die Teile soweit passten, bzw alle erfolderlichen Bohrungen gesetzt waren, musste die Anbauplatte an den Aufnahmepunkten für die Bergstütze gerichtet werden. Dort war sie ziemlich verbogen.
Danach wurden die Teile entrostet und ann grundiert und lackiert.

[Ackerdiesel82]

und weiter....
weil ich keine passende Bergstütze finden konnte, habe ich mich entschieden, diese nachzubauen.
Dazu dienten die Abbildungen aus der Ersatzteilliste als Orientierung. Ich habe mir auch in verschiedenen Büchern zum Thema MAN-Ackerdiesel, Fotos von Bergstützen angesehen.
Die originale Bergstütze war mir zu filigran, ich habe darum eher die Optik der größeren Windentypen übernommen.
Für die Träger der Bergstütze wählte ich abgerundetes U-Profil, im 5mm Blechstärke. Die Träger sind 100 mm hoch und 50 mm tief und haben eine Länge von einem Meter, vor dem Zuschnitt.
Am Dreh- und Aufnahmepunkt ist die Bergstütze original mit 24 mm Bolzen verschraubt, das habe ich auch so gemacht.
Als verstärkung habe ich 20mm starke Stahlplatten passend geschnitten und in die Träger gelegt, gebohrt und dann verschweißt.
Im U-Profil sind über die gesamte Länge, Verstärkungen aus Flachstahl im Zick-Zack eingeschweißt.
Auch hier habe ich vom Original abgeschaut. Aus optischen Gründen habe ich es dann entgegen dem Original, über die gesamte Länge des Trägers eingeschweißt.

[Luci]

Das sieht so weit doch schon mal ganz gut aus!
Hast Du schon alles fertig montiert, oder laufen die Arbeiten noch?
Gruß Alex

[SUN]

Guten Morgen,

hast du den Windenabtrieb auch mal auseinander gehabt ?

Hast du davon ggf. Bilder, würde mich mal interessieren wie das so ausschaut.

Gruß
Stefan

[Ackerdiesel82]

Hallo Stefan,

nein den Antrieb hatte ich nicht zerlegt, weil die Winde grundsätzlich gut funktioniert hat.
Deshalb habe ich mir das erspart und lediglich einen Ölwechsel gemacht.

Ich werde hier auch noch weitere Bilder einstellen, ich bin zwar noch nicht ganz fertig, aber schon ein paar schritte weiter.

Grüße
Florian

[Ackerdiesel82]

Als nächstes hab ich mir dann Gedanken gemacht, wie ich das Schild hinten an der Bergstütze gestalte.
Ich hatte ja leider kein Muster uns so habe ich mir verschiedene Bergstützen von S&R angesehen.
Ich habe versucht, es optisch ähnlich hinzubekommen. Als Material habe ich 6mm starkes Stahlblech genommen.
Die Breit beträgt einen Meter. Ich habe das Blech einmal 90 Grad gekantet. Die Höhe der Kantung beträgt 10 cm.
Dann musste ich einen Winkel finden, in dem das Blech in den beiden Längsträgern liegt.

Da habe ich erstmal mit Besenstiel und Pappe was gebaut und als der Winkel gefunden war, habe ich die beiden Träger entsprechend ausgeklingt

Anbei ein paar Bilder

[Oily]

Hallo

Das sieht schick aus.
Sind die 6mm für die Bergstütze nicht etwas zu dünn?
Im Extremfall steht die ja nur auf den zwei Spitzen des Winkelblechs.
Ich hab mal an meiner FW nachgemessen, da sind es 10mm Materialstärke.
Bei den mir bekannten Bergstützen sind die Winkel stumpf am kurzen Schenkel angeschweisst und nichts an den Längsträgern ausgeklinkt.

Hier FW4/5:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/bergstuetze-schlang-reichart-seilwinde-winde-zb-hanomag-man-lanz/2624060415-276-1146

Hier DW311, da steht der Winkel nur auf dem Kopf:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/schlang-reichart-reichert-bergstuetze/2966497065-276-1466




LG Marc

[Ackerdiesel82]

Hallo Marc,

ja wahrscheinlich hast du Recht. Wenn man unter hoher Belastung mit der Winde arbeiten würde, wäre die Blechstärke von 6mm wohl nicht ausreichend.
Bei mir wird die Winde aber nicht wirklich zum Einsatz kommen, ich möchte sie eher aus optischen Gründen dran haben.
Zumal die Bergstütze nun schon sehr schwer geworden ist.

Deine Anmerkung zur Ausklinkung in den Trägern ist auch richtig. Jedoch sind die von dir verlinkten Bergstützen ja von den größeren Winden-Typen und an der Stelle aus oval-Rohr konstruiert.
Auf so ein Material hatte ich keinen Zugriff. Auch hätte ich stärker als 6mm nicht mehr selbst abkanten können.

Grüße
Florian

[Ackerdiesel82]

nächste Schritte waren das hintere Schild mit Konotenblechen und Handgriffen

Auch hier habe ich frei Hand gebaut, weil ich kein Muster hatte. Ich habe versucht die Form ungefär zu treffen
Als die Form ausgeschnitten war, habe ich zwei Knotenbleche angefertigt und dazu passen aus 8mm Rund-Stahl zwei Handgriffe, aner der man die Bergstütze anheben kann.

[Ackerdiesel82]

als die Bergstütze fertig geschweißt war, habe ich sie zusammen mit der Anbauplatte und der Winde am Schlepper verschraub, um zu schauen, ob alles soweit passt.
Das hat schon mal gut geglappt, ich finde es gar nicht schlecht, dafür das es selbstgebaut ist.

[Ackerdiesel82]

nächster Schritt waren dann eine kleine Aufstiegshilfe in Form eines Trittbügels aus Rundstahl, der einfach unten am Träger angeschweißt ist.
Ich weiß, ist nicht original und würde bei der Waldarbeit vermutlich stören, aber sonst wäre der Schritt, den man zum Aufsteigen machen müsste, sehr hoch.
Damit man von dem glatte Träger nicht abrutscht, habe ich eine kleine Trittfläche aus Tränenblech gekantet und auf dem Träger verschraubt

[Ackerdiesel82]

als letztes musste ich mir überlegen, wie die Bergstütz oben gehalten werden soll.
Original war sie bei der W2 Winde ja mit einem passenden Halter in die Seilführungsrolle geclipst.
Das fällt bei mir auf Grund des Gewichtes der Bergstütze aus.

Bei den größeren Winden-Typen hängt die Bergstütze in Ketten. Auch diese Lösung fand ich nicht so gut.
Erstens hab ich nicht wirklich einen Platz gefunden, an dem ich die Ketten hätte anhägen können am Schlepper und zweitens wären die Ketten dann auch beim Aufsteigen immer irgendwie im Weg.

Ich habe mich deshalb dazu entschieden, zwei Flacheisen von innen in die Träger zu schweißen. Diese kleinen Flacheisen sind von der Größe so gewählt, das sie unter die Ackerschiene schlagen. Ich habe beide Seiten mit einem Gummipuffer versehen und dann durch Ackerschiene und Flacheisen gebohrt.
So ist die Bergstütze jetzt vorläufig erstmal mit der Ackerschiene verschraubt. Hat den Vorteil, dass es bei Fahren nicht klappert,
es aber nerverig wenn man den Bergstütze mal eben schnell runter lassen möchte.
Das fehlt mir zur Zeit noch eine bessere Idee.

[Ackerdiesel82]

das waren im Wesentlichen die Schritte und so weit bin ich nun.
Alles hängt erst mal am Schlepper und passt ganz gut. Auch Optisch bin ich zufrieden.
Klar, es ist nicht original, aber zumindest ähnlich.

Demnächst werde ich alles abbauen und dann grundieren und lackieren.

Ein neues Seil liegt schon bereit, dass wird dann auch bald drauf kommen.

Vorher muss ich nur noch den Betätigungshebel bauen, denn der fehlt leider.
Hier gehts also bals noch weiter.

Zwei bilder noch vom Zwischenstand:

[Oily]

Hallo

Ganz schön sexy das Teil.
Wenn die Winde nicht mehr hart arbeiten muss, dann reicht das so.
Eigentlich sind die beiden Ketten bei den großen Winden dazu da, dass der Weg begrenzt wird und die Bergstütze nicht unter der Achse her nach vorne durchkentert. Oben gehalten wird die Stütze mit einem Rundstahl mit an den Enden angerollten Ösen für Steckbolzen.

LG Marc