Hallo MAN-Kollegen
Das hier habe ich im FMSO.DE - Fahren mit Salatöl Forum gefunden. Das betätigt unsere Erfahrungen und auch Magnes Recherchen. Morgen stelle ich noch ein Prospekt von der MAN-Werbeabteilung zum HM-Brennverfahren ein. So wie es aussieht ist die starke Rauchentwicklung "Original M" und auch nicht zu verhindern. Die MAN Leute haben dies wohl selber erkannt und es war ihnen nicht mehr so ganz wohl mit dem reinen M-Verfahren.

Geschrieben von Ralf Hofmann am 25. April 2002 07:55:37:
Als Antwort auf: Vorsicht! MAN-M-Verfahren ist mindestens 30 Jahre alt (L.Elsbett) geschrieben von Obi am 24. April 2002 19:18:57:
Hallo Obi,
>M-Verfahren steht für Mittenkugelverfahren und ist im Prinzip nichts anderes als das, was Ludwig Elsbett für seinen Pkw-Motor (1970 der Öffentlichkeit vorgestellt!), den 1,5l Tdi optimiert hat.
nein, das M-Verfahren ist das genaue Gegenteil dessen, was Elsbett gemacht hat. Ludwig Elsbett ist zu MAN geholt worden, weil die Firma am M-Verfahren fast pleite gegangen ist. Dieses, von Prof. Meurer anfang der 50er entwickelte Verfahren beruhte darauf, in eine, im Kolben eingelassene Brennraummulde den Treibstoff auf die innere Kolbenwand aufzuspritzen. Von der Kolben(Brennraum)wand wurde der Kraftstoff durch die Temperatur und den Luftwirbel Schicht für Schicht vergast und abgetragen. Vorteil: sehr weicher, ruhiger Motorlauf. Nachteil: In der Kaltlaufphase gnadenlos schlechte Verbrennung, unerträglicher Qualm (unverbrannter Kraftstoff) und rel. hoher Verbrauch. Letztere beiden Punkte haben den Verkauf der MAN LKW derart verschlechtert (die hatten in manchen Städten schon Fahrverbot), daß die Firma ganz dringend was machen mußte.
MAN holte also L. Elsbett und machte ihn zum Chefentwickler in der Motorentechnik. Das erste, was er machte, war dar M-Verfahren weiterzuentwickln zum HM-Verfahren. Dabei verkehrte er das eigentliche Arbeitsprinzip (Brennraumwandauftrag des Kraftstoffes) ins Gegenteil. Seine revolutionäre Konstruktion sah vor, daß der Kraftstoff die Brennraumwand eben NICHT berührte, möglichst in keiner Phase der Verbrennung. Er verbesserte den Luftwirbel durch andere Konstruktion der Ansaugkanöle, so daß in der Brennkammer, die immer noch im Kolben lag, ein sehr schnell rotierender Luftwirbel entstand, in den tangential der Kraftstoff eingespritzt wurde, und zwar so, daß der Kraftstoff mit der Luft verwirbelt wurde, bevor er die Brennraumwand erreicht. Dadurch wurden die MAN-LKW sparsamer, hielten die Abgaswerte wieder ein und die Verkaufszahlen kletterten sprunghaft an.
In seiner Firma, die er nach dem Ausscheiden aus der Firma MAN gründete, entwickelte er dieses Verfahren in den 70ern weiter zum legendären Duortherm-Verfahren, das die Konstruktion seines 1,5 ltr. 3-Zylinders ohne Wasser- oder Luftkühlung mit einem irren Wirkungsgrad ermöglichte. Aber das ist eine andere Geschichte.
MfG
Ralf Hofmann