MAN-Traktor.de Forum
Probleme und Fragen zum MAN-Traktor => Getriebe => Thema gestartet von: hajo am 31.03.2013, 12:16:29
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Hallo MAN Freunde,
letztes Jahr habe ich meinen 4R3 auf Schnellgang umgebaut. Bin seitdem ca. 50 Std. damit unterwegs gewesen und es funktioniert soweit ganz gut. Mein Problem ist folgendes: Als ich den Allradantrieb Mal ausprobiert habe (brauche ich normalerweise nicht) ließ er sich nicht mehr ausschalten. Bin dann ganz,ganz vorsichtig nach Hause geschlichen, um nichts zu beschädigen. Zuhause Rückwärtsgang rein und der Allrad war raus. Habe ihn seitdem auch nicht mehr benutzt. Ist aber nicht Sinn der Sache.
Meine Fragen hierzu:Was ist beim Umbau falsch gelaufen (falsches Zahnrad im Allradgetriebe, da wurde eins gewechselt oder Fehler beim Einbau gemacht?)
Vor allen Dingen, habe ich irgendwann einen Getriebetotalschaden , auch ohne dass ich den Allrad einschalte?
Bei einer vorsorglichen Kontrolle der Öle im Vorderrad - u. Allradgetriebe habe ich keinen Metallabrieb oder sogar -splitter gefunden.
Zudem ist das Getriebe recht laut . Ich kann aber nicht orten , woher das Geräusch her kommt. Meine Vermutuing Kardanwelle Allradabtrieb oder Achstrichter. Es ist da ,sobald die Maschine losrollt , auch wenn kein Gang eingelegt ist. Oder ist das ein normales Fahrgeräusch?
Viele Fragen und ich bin gespannt auf Eure Antworten
Frohe Ostertage vom Niederrhein
Hermann
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Hallo
Bin mir nicht sicher was bei deienem ausschalten vom Allrad nicht funktioniert kann nur aus Erfahrung sagen das es vorkommt das verspannungen im System die zahnräder hindern wieder zurück zu ziehen. bei meinem Gator ist das der fall da wenden wir auch den trick mit dem Rückwertsfahren an das steht auch so im Handbuch.
Das Getriebe ist bei mir auch ziemlich laut auch wenn ich keinen schnellläufer habe aber hauptsächlich unter belastung am Berg.
Gruß
Daniel
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Hallo Hajo
Von unseren 18er weiß ich das der Allrad auch schonmal hakt, da hilft entweder der Rückwärtsgang oder ein großer Gang und die Kupplung etwas schneller kommen lassen. Das war aber meistens der Fall wenn man z.B. beim Schneeräumen auf die Strasse kommt, dann hakts schonmal. Bei meinem 4R3 hab ich das manchmal, ich denke das ist einfach normal, alles greift ja mechanisch in einander, der Allradhebel geht dann nicht ganz runter und bleibt ca. in der Hälfte hängen, dann mach ich es wie oben beschrieben, oft hilft auch wenn man während der Fahrt in eine höheren Gang schaltet, dfann geht er alleine runter. Oder passt Deine Bereifung nicht aufeinander? Bei meinem 4R3 ( auch Schnellläufer ) macht das Getriebe auch Lärm, das kommt aber in den meisten Fällen von den Planetengetrieben. Es heißt ja bei der MAN Baureihe immer:,, Ein Getriebe was nicht rauscht ist kaputt''
Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen und frohe Ostern !
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Hallo,
wenn bei mir der Allrad nicht raus geht, fahre ich eine scharfe Kurve.
Dann haben die Vorderräder einen längeren Weg als die Hinterräder
und die Verspannung durch die Voreilung wird reduziert.
Gruß
Jörg
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Hallo,
wenn die Voreilung innerhalb der Toleranzen ist, reicht es eigentlich den Trecker wechselweise mit Zug- bzw. Schubbetrieb zu fahren.
Gruss
Magne
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Hallo miteinander,
vielen Dank für die schnellen Antworten.
Ich bin schon mal froh, daß auch bei Euren MANs ähnliche Probleme und Geräusche sind. Ohne erkennbaren Schaden?
Jörg:Als ich das Getriebe nicht ausgeschaltet bekam,habe ich in jeder Kurve damit gerechnet ,daß das es kracht, da die Maschine auch bei Geradeausfahrt zur Seite zog . Der MAN fühlte sich total starr an. Eine scharfe Kurve zufahren hätte ich mich nicht getraut , weil ich ja nicht wußte was sich da verspannt hatte , habe immer weit ausgeholt.
MAN -fantast: Wie kann ich feststellen , ob die Voreilung innerhalb der Toleranzen ist ?
Und was heißt "wechselweise Zug-u. Schubbetrieb " fahren?
Eifel MAN: "Ein Getriebe, daß nicht rauscht ist kaputt" eine wirklich coole Aussage, die ich
mir merken werde.(ist nicht böse gemeint) Aber Du hast schon richtig gelegen . Das Problem trat auf,als ich einen stark verschneiten Abhang hochfahren wollte und mir gedacht habe, probier mal den Allrad aus. Auch die Geräusche könnten von den Planetengetrieben kommen , denn rechts hört es sich genauso laut an wie links.
Gruß Hermann
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Hermann,
daß der Schlepper schief zieht ist sicher nicht normal.
Hat dein Allradabtrieb keine Rutschkupplung, oder ist sie zu stramm eingestellt?
Gruß
Jörg
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Hallo MANler
Schief ziehen kann von mehreren Faktoren abhängen, aber nicht
von der Rutschkupplung.
Falsch eingestellte Spur, falsch eingestellte Blattfeder, aber auch
Verschleiß in Radlager, Achsschenkelbolzen/Buchsen oder Reifen.
Genauso verhält es sich mit der Lautstärke vom Getriebe, welche
Arbeiten sind beim tauschen der Zahnräder gleich mit erledigt
worden?? Lager / Nadelkränze erneuert, die Laufflächen der Wellen
aufgearbeitet, Teller/Kegelrad wieder optimal eingestellt usw.
Das die Planetengetriebe bei dem A216 Getriebe lauter werden, kann
ich nicht bestätigen, nur in den Achsen sitzt zwischen den Wellen noch
ein Nadelkranz im Planetentrieb, welches sehr oft unberücksichtigt bleibt.
Ich habe schon mehrere Getriebe umgebaut oder aufgearbeitet und alle
machen sie ihre Geräusche, wobei die Schnellläufer etwas lauter sind.
Vergessen darf man aber auch das Alter der Fahrzeuge nicht.
Der Finanzielle Aufwand muß ja auch im Rahmen bleiben.
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Hallo,
das die Maschine leicht schief zieht ,ist ja nur der Fall ,wenn das Allrad eingeschaltet ist. Ohne Allrad habe ich gar keine Probleme.
Ulli:Beim austausch der Zahnräder haben wir das Getriebe auseinandergenommen und wieder zusmmengebaut. Lager oder Nadelkränze haben wir nicht gewechselt ,sie waren augenscheinlich alle o.k. Simmerringe wurden sowohl im Getriebe als auch in den Achstrichtern gewechselt. Die anderen von Dir beschriebenen Arbeiten haben wir nicht durchgeführt.
Interessieren würde mich jedoch , wie stellt man das Tellerrad richtig ein und wie erkennt man falsch eingestellte Blattfedern ,bzw wie werden die wieder richtig eingestellt?
ein interessierter MAN Fahrer
Hermann
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Hallo
Was ich mit laut meine ist, wenn ich in den 4. Gang schalte. Dann hört man im Verdeck nichts anderes mehr wie das Getriebe.
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Hallo Hermann,
ich möchte gern zurück zu Deiner Fragen in Antwort 5: Die richtige Voreilung kannst Du anhand dem sogenannten "Ulli-Test" feststellen. Der Test ist hier im Forum schon mehrmals beschrieben; versuche "Ulli-Test" als Suchbegriff...
Ich bin ja ein schwer MAN-infizierter Norweger und Deutsch ist (leider) nicht meine Muttersprache :-[, aber ich meine es so: Im Zugbetrieb wird das Fahrzeug vom Motor angetrieben und im Schubbetrieb wird der Motor von den Rädern angetrieben. Im Klartext: Fährst Du bergauf mit dem Allrad eingeschaltet, drehst den Allradhebel wieder aus seiner Stellung eingerastet, wird der Allradabtrieb bei richtiger Voreilung automatisch ausschalten wenn es wieder bergab geht - oder gegenteilig.
Sonst habe ich Deine Kardanwelle in Verdacht; eine verdrehte und damit falsch zusammengeschobene Welle kann zu ungeahnten hohen (ruckweise) Verspannungen im Allradantriebsstrang führen, das merkt man besonders steil rückwärts, bei grösseren Lenkeinschlägen.
Gruss MAN-fantast
Magne
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Hallo Hermann
Für die Einstellung von Kegelrad zu Tellerrad habe ich Dir die Grundregeln
aus der MAN Schleppertechnik angehängt.
Zur Einstellung der Blattfeder der Allradachse hast Du links und rechts die
Anschläge in der Aufnahme, die Du über die Beilagscheiben verändern kannst.
Hier messe ich das Kreuzmaß (linker Achsschenkelbolzen zum rechten Radflansch
hinten und rechter Achsschenkelbolzen zum linken Radflansch hinten)
Diese Maße sollen möglichst gleich sein, sonst hast Du schon einen Seitenzug, der
sich mit zunehmender Geschwindigkeit verstärkt.
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Guten Morgen,
Eifel MAN: genauso ist es bei mir auch. Im 4. Gang hört man nur noch das Getriebe. Ob es vor dem Umbau auch so laut gewesen ist, kann ich heute nicht mehr sagen. Letzte Woche fuhr ein Eicher mit Schnellgang vorbei, bei dem hörte sich das Getriebe auch sehr laut an. Kein Unterschied zu meinem.
Magne:Auch ich bewundere Deine Deutschkenntnisse und schließe mich Jörg an, der mal geschrieben hat, daß es nicht an Deinem Deutsch liegt, wenn wir was nicht verstehen , sondern an unserem fehlenden Sachverstand.
Die Kardanwelle wird in Ordnung sein , denn wenn sich die Verspannungen ruckweise lösen , würde ich das mitbekommen. Nichts desto trotz werde ich das , so wie Du vorsclägs, überprüfen.(Schwierigkeit: hier bei uns einen geeigneten steilen Hang zu finden ;D)
Noch eine Frage: Was kann man beim Zusammenschieben der Welle falsch machen,das sie sich verspannt ?
Ulli:An die MAN Schleppertechnik hätte ich auch denken können. Die richtige Einstellung Teller/Kegelrad werde ich ich sobald wie möglich überprüfen.
Das Kreuzmaß habe ich schon heute morgen ausgemessen. Ist fast gleich.(habe deswegen Rüffel bekommen: Ostermontag und Arbeitsklamotten :'( )
Gruß an Euch alle
Hermann
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Moin Jürgen,
das hatte Magne schon vorher geschrieben.
Gruß
Jörg
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Hallo Hermann,
danke für Dein Lob bezüglich meiner "Deutschkenntnisse", das macht Mut weiter zu schreiben ;) Zur Kardanwelle: Wenn richtig zusammengeschoben richten die Mitnehmergabeln zur Befestigung der Kreuzgarnituren eine gerade Linie aus, die ausseren wie die inneren. Es reicht nur eine Keilnut verdreht, so entstehen diese ruckweise extra Verspannungen unter Belastung (eingeschalteter Allradabtrieb), man merkt das sogar am Lenkrad, besonders in Kurven steil rückwärts. Dieses Phänomen erklärt allein nicht dass Dein MAN schief zieht, nur die eventuelle Probleme beim Ein-/Ausschalten des Allrades.
Gruss
Magne
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Hallo Jürgen
Das mit der Voreilung wurde ja von Magne angesprochen und halte ich
für selbstredend.
Wenn die Zahnräder im Allradabtrieb nicht getauscht wurden, währe
auch bei ausgeschaltetem Allrad auf irgend einem Zahnrad schon mehr
als Karies nach 50 Betriebsstunden
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Hallo miteinander,
beim Wechseln der Zahnräder sind 3 Stück im Getriebe gewechselt worden. Die alten Zahnräder habe ich noch . Und eins ist im Allrad- getriebe geändert worden, wobei die Aufnahme des alten Zahnrads in ein neues geschweißt wurde.
Habe heute nachmittag eine Runde gedreht und den Allradantrieb nochmal ausprobiert. Einschalten läßt er sich problemlos , dann merkt man das die Maschine nach rechts zieht, mal stark, mal weniger stark. Jedenfalls muß man gegenlenken. Zudem fängt die Maschine an zu vibrieren und es kommt ein sehr lautes Heulen / schrilles Pfeifen dazu. Je schneller man fährt, desto lauter. Ausschalten: kurz zurückfahren, und der Spuk ist zu Ende. Habe ich mehrmals ausprobiert, ohne jedoch den 4. Gang ganz auszufahren.
Gruß ein beunruhigter MAN Fahrer
Hermann
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Hallo Hermann,
wenn ich das von deinen Testfahrten lese, kriege ich ´ne Gänsehaut und ich
seh die Späne vor Augen.
Bist du schon der Kardanfrage von Magne nach gegangen? Das ließe sich doch am schnellsten
prüfen.
Gruß
Jörg
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Hallo , jeder Allrad hatt ursprünglich mindestens 1 % voreilung,es ist ganz normal dass sich besonders bei Straßenfahrt der Antrieb enorm verspannt,und somit auch ein heulen
zu hören ist,das ist bei jedem Traktor so auch bei neuen,du kannst das probieren indem du bei langsamer Fahrt den Allrad hebel langsam ziest kommt ein langsames rattern zustande im moment wo die Zahnräder ineinander greifen wollen,wenn es ungewöhnlich schnell rattert an den Fingern stimmt die Übersetzung nicht,Hebel nur soweit ziehen bist du das spürst,wenn er nach der Seite zieht stimmt was an der vorderachse nicht,Spur oder Aufhängung weil durch die verspannung Kräfte auftreten die Feder oder Abstützung schräg ziehen
Gruß: Ulrich
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Hallo miteinander
am Wochenende wollen wir den Trecker aufbocken, um die einzelnen Komponenten ( Räder vorne bzw hinten, mit und ohne Allradverbindung) von Hand zu drehen. Ich denke , wenn was hackelt oder knirscht werden wir das fühlen bzw hören.
Zudem können wir dann auch die Achse ein bißchen genauer begutachten.
Das Ziehen zur Seite könnte tatsächlich, so wie Ulli vermutet hat, an der Blattfeder liegen. An der rechten Seite fehlt das Ausgleichblech und das Federende liegt nicht mehr richtig um den Bolzen.(Bilder folgen noch)
Außerdem ist mir eingefallen, daß der Vorbesitzer die Vorderreifen gewechselt hat, von normalem auf AS Profil. Die sehen zwar mittlerweile auch abgenutzt aus, aber bei Strassenfahrt, so vermute ich, könnte da die Hauptursache für die Verspannung sein.
Auch die Kardanwelle wird dann richtig eingesetzt, so wie Magne beschrieben hat, um jede mögliche Fehlerquelle auszuschließen.
Anschließend dann die Tests, die MAN Ulrich, Magne und Ulli beschrieben haben.("Ulli Test" mußich noch suchen) Dabei müßte doch was rauskommen. Werde Euch auf dem Laufenden halten.
Gruß und Danke an Euch alle
Hermann
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100% Voreilungsfehler da irgendein Zahnrad nicht passt, oder die Frontreifen die falsche Größe haben !
Alles andere ist zwar auch wichtig zu überprüfen, aber nicht der Grund für so krasse Verspannungen.