Autor: MDM5 Thema: AS 440A  (Gelesen 340815 mal)

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Offline Bastian

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Re: AS 440A
« Antwort #160 am: 21.05.2012, 19:21:05 »
abend , es gibt jedoch ein alternative :ich habe es von ein kollegen  mit ein grosse industrielle Abzieher  abbekommen,er arbeitete bei ein grosse strassenbau firma  ,  solche Geräte sind ja nicht üblich in unsere Werkstatte wo ein alte traktor instandgesetzt wird.
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline MAN-fantast

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Re: AS 440A
« Antwort #161 am: 21.05.2012, 20:30:34 »
Nichts für ungut Leo, aber wenn ich Dein Bild "Achs-Trichter 011" genauer studiere, hat ja der Werksmeister Deiner Lagerdeckel tatsächlich zerstört - also der Sitz/Bund für den Simmerring ist weg ...  Das braucht nicht tragisch sein, der Simmerring dichtet sicher ab - aber er ist nun mehr ausgesetzt, besonders beim Gras-/Heuaufwickeln.  Zum Vergleich habe ich mir erlaubt Dein Bild zu nutzen.

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline man leo

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Re: AS 440A
« Antwort #162 am: 21.05.2012, 21:00:59 »
Magne, der Sitz hatte schon von Anfang an gefehlt, dies war auch mein bedenken ob er nachher dicht ist.
Aber er ist dicht und arbeiten tut er bei mir nicht mehr. Hätte ich ihn nicht dicht bekommen, hätte ich den Z. Schutz eingeklebt,
und mit Öl volllaufen lassen da ich diese nicht brauche.
Aber so ist es mir auch lieber das sie noch verwendbar ist.

Auf dem Bild kann man es sehen, es ist nicht gerade das beste habe noch eins wo man es besser sieht, aber da sind mehrere Personen drauf und dies möchte ich hier nicht einsetzten.
« Letzte Änderung: 21.05.2012, 21:02:49 von man leo »
Gruß
MAN Leo

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #163 am: 26.05.2012, 12:51:49 »
Hallo,

gestern wars soweit, mit so einer ausführlichen Beschreibung kann ja fast nichts mehr schief gehen..  8)

Ich darf die Presse in der Arbeit meines Vaters benutzen.

Aus dem Schrott werden zwei 10mm Tafelreste zum unterlegen gezogen, dann wird der Schlitten auf die unterste Stellung gebracht. (viel Luft bleibt nicht aber es reicht aus)

AS 440A - bild 1078.jpg

Um die Buchse zu schonen wird noch ein dickes Stück Alu eingelegt, dann gehts los.

Bei 5t biegen sich die Tafeln schon durch und das Holz knarzt, bei 9t gibt es einen Knall und das Losbrechmoment ist überwunden.
Beim restlichen Abdrückvorgang bewegt sich der Druck zwischen 1-3t, recht wenig würde ich meinen.

AS 440A - bild 1080.JPG

Nun lässt sich das Lager entsichern und der Gussteller runterziehen, das Lager stellt sich nach dem Waschen noch als brauchbar heraus, der Dichtring ist wie erwartet stark rissig.

AS 440A - bild 1082.JPG

schöne grüsse aus Tirol

manni
« Letzte Änderung: 26.05.2012, 12:53:32 von MDM5 »

Offline Lef.

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Re: AS 440A
« Antwort #164 am: 26.05.2012, 13:31:31 »
Hallo Manni,
super, du bist schon wieder einen kleinen aber entscheidenden Schritt weiter gekommen.

Gruß
Jörg

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #165 am: 14.07.2012, 21:28:48 »
Hallo zusammen

nach längerer Zeit mal wieder was neues von mir.

Bei einer Aufräumaktion wurde die linke Radnabe "wiederentdeckt", damit sie nicht nochmal in der Versenkung verschwindet arbeite ich sie auf.

AS 440A - bild 1105.JPG

Das zerlegen der Nabe ist gleich wie beim letzten mal, da hat das auch recht gut funktioniert.

Beim Rollendoppelgelenk angekommen habe ich mir allerdings was anderes überlegt.
M20 Federringe aufgeschnitten passen genau auf die Welle und drücken die Buchse heraus.

AS 440A - bild 1127.JPG

AS 440A - bild 1129.JPG

Die Nadeln lassen sich gut mit einem Magneten herausziehen.

AS 440A - bild 1140.JPG

Eigentlich hatte ich schon gedacht das ich hier gut davonkomme allerdings hat einer der 4 Zapfen bei genaueren Hinsehen Druckstellen und kleine Rostkrater.

AS 440A - bild 1141.JPG

Weil ich grade so gut in fahrt bin wird auch gleich entlackt und nach einem Waschgang sieht das ganze recht gut aus.

AS 440A - bild 1143.jpg


Die Teile liegen sicher noch eine weile deswegen hab ich mir eine Ecke mit Regal eingerichtet.

AS 440A - bild 1144.JPG


Die ramponierten Teile der Handbremse habe ich zum aufarbeiten weitergegeben >> das ist mittlerweile 2 Monate her, so wies aussieht erlebe ich hier nichts mehr.


schöne grüsse aus Tirol

manni

Offline Lef.

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Re: AS 440A
« Antwort #166 am: 14.07.2012, 21:58:03 »
Hallo Manni,

ich habe es mit ebenen Scheiben versucht, um die Dichtringe zu retten.

AS 440A - Kreuzgelenk_li (19).jpg

AS 440A - Kreuzgelenk_li (20).jpg

Leider habe ich sie nicht heil raus bekommen.
Haben deine überlebt?

Gruß
Jörg

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #167 am: 15.07.2012, 12:07:38 »
Hallo Jörg,

beim rechten Gelenk habe ich versucht die Ringe zu retten aber es hat nicht wirklich funktioniert ( Antwort #113). Die Metallkappe hat es zwar überlebt aber der Gummi war schon brösel.
Ob es überhaupt eine einfache Möglichkeit gibt die Büchsen zu demontieren ohne das etwas zerstört wird ??
Die halsbrecherische Methode (Bolzen auf die Büchsen schweissen) vom letzten mal war sicher nicht gerade schonend...  :-\
 
Habe in einem anderen Beitrag gelesen das man kleine Wellendichtringe als Ersatz verwenden kann. (hoffentlich habe ich das richtig verstanden)
Deswegen wurden hier beim linken keine Bemühungen mehr unternommen die Dichtung zu retten. So waren in ca. 20min alle 4 Büchsen raus.

schöne grüsse aus Tirol

manni

Offline Lef.

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Re: AS 440A
« Antwort #168 am: 15.07.2012, 18:25:12 »
Hallo Manni,
ich habe Simmerringe eingesetzt.
Ich müßte nachsehen, wie der Innendurchmesser ist.
Messe mal den Bolzen nach, ich denke, e waren 25mm.
Der Aussendurchmesser entspricht dem der Buchse, und der Ring ist 5mm dick.
Die Feder habe ich entfernt, damit ich wenn´s blöd läuft kein Metall im Lager habe.
Ich habe die Buchsen am Rand abdrehen lassen, so daß der Simmerring bündig auf der Buchse
sitzt, und somit zentriert wird.

AS 440A - DSC00354.jpg

AS 440A - DSC00356.jpg

Gruß
Jörg

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #169 am: 12.08.2012, 21:16:29 »
Hallo Jörg

Der Bolzen hat nur 20mm, die Wulst hinten aber 25mm. Ich habe mir 25 x 35 x 5 Ringe geholt die passen gut und sind eine günstige Lösung.

AS 440A - bild 1147.JPG


Lange habe ich überlegt wie ich das Schaltgetriebe angehe, nun habe ich eine Taktik und ein paar Tage frei.

Beim einzelnen Rad der Kriechganges gehts los.

AS 440A - bild 1052.jpg

Der Schraubenzieher ist gerade noch lang genug um die Madenschraube zu fassen.

Die Welle einfach auszutreiben habe ich nicht gewagt da die "Gussaugen" recht schmal sind.
Ich zerlege den Abzieher und schraube die Druckspindel verkehrt wieder ein, sodass er sich mit Holzblöcken an der Gehäuserückwand abstützen kann.

AS 440A - bild 1054.JPG

Die Welle wird langsam unter Druck gesetzt, zusätzlich wird vorn reichlich WD-40 eingesprüht, durch das Loch der Zapfwelle kommt man mit 2 Verlängerungen recht gut zu fahren.
Als der Druck schon recht gross ist beginnt sich die Welle zu bewegen.

AS 440A - bild 1055.JPG

Wie die Welle dann durch die Zwischenwand ist, geht es plötzlich leicht und es ist ein metallisches Klingeln zu hören, ich habe eine böse Vorahnung und halte sicherheitshalber das Zahnrad fest bis die Welle durch ist.

Nach oben raus und sofort die Seiten zuhalten, auf der Werkbank sehe ich mir an was Sache ist.

AS 440A - bild 1057.JPG

Die Nadeln haben die Stege des Käfigs durchgeschliffen, nach einer Zählung lies sich aber feststellen das alle 60 Nadeln noch da sind.
Die Ersatzteilliste habe ich zwar vorher studiert aber dieses "Detail" war mir nicht aufgefallen...

Die Rücklaufwelle ist mein nächstes Ziel.

AS 440A - bild 1060.JPG

Hier ist es nicht mehr so einfach, die Welle sitzt sehr fest, die Holzklötz beginnen bereits zu knacken. Es wird ein Kunstoffhammer zur Verstärkung geholt. 2-3 Schläge auf die Verlängerung dann wieder nachspannen, so arbeite ich mich langsam vor.

AS 440A - bild 1062.JPG

Wie die Welle so ein Drittel draussen ist beginnt der Widerstand zu schwinden, der Rest geht recht einfach.

Genug der Nervenaufreibenden Arbeiten fuer heute, ich reinige noch grob das Hinterradgetriebe.
Beim durchwühlen des am Boden abgesetzten Schlammes fällt ein Metallstück auf.

AS 440A - bild 1058.JPG

Nach einer kurzen Reinigung glaube ich das Ding zu kennen, es sieht aus wie eine Passfeder von der Ritzelwelle.
Schnell den Beutel mit den Teilen zum vergleich geholt >>> Bingo.
Das Beste ist aber, ich habe schon 2 davon, die Feder muss also von einer Reparatur oder so stammen ???
Wenn dem so ist war es grosses Glück das, das Stirnrad die Feder nicht "zwischen die Zähne" bekommen hat.


Fuer die vorhandenen Bohrungen habe ich mir Ringschrauben geholt, so kann der Kran das Gehäuse sicher heben.

AS 440A - bild 1074.JPG

AS 440A - bild 1076.JPG

weiter gehts wenn ich die Fotos sortiert habe  ::)

schöne grüsse aus Tirol

manni

Offline MAN-fantast

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Re: AS 440A
« Antwort #170 am: 13.08.2012, 23:33:12 »
Hallo Manni,

Dein Ideenreichtum und immer durchgedachte Lösungen beim Zerlegen Deines MAN, beeindruckt mir andauernd  ;) - hier kann kaum einiges schief gehen...  Vielleicht tauschen Deine Bilder oder der Text, aber konntest Du in der Tat den Rücklaufbolzen in der Bohrung im Stirnwand durchschieben ohne die zwei Kugellager der Vorgelegewelle erst zu entfernen?  Der Rücklaufbolzen stosst, meiner Erfahrung nach, dann immer dem Stirnrad konst. an und man kann das Doppelrücklaufrad nicht frei bekommen.  Also, ohne verbaute Lager an der Welle, wird es sofort möglich den Bolzen durchzuschieben...

Ich freue mich auf zu erfahren, wie Du die Herausforderungen bei der Vorgelegewelle löst, - das ist für mich immer wie eine "halsbrecherische" Aktion gewesen  :o

Gruss
Magne
« Letzte Änderung: 13.08.2012, 23:34:50 von MAN-fantast »
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Bastian

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Re: AS 440A
« Antwort #171 am: 14.08.2012, 00:13:25 »
ich sehe dass die weisse Lack ins Getriebe überall abgeblättert ist , welche LAck hat ZF damals bebraucht? , wird das getriebegehäuse von euch wieder neu lackiert ?
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #172 am: 14.08.2012, 06:41:35 »
Hallo Magne,

einem alten Fuchs wie dir entgeht nicht das kleinste Detail  ;)

Der Text ist leider nicht ganz eindeutig und das Foto von der Reinigung ist erst ein paar Tage danach entstanden.

Du hast recht, der Rücklaufbolzen kommt nicht am am Stirnrad vorbei, ich musste zu erst das vordere Lager herausziehen, dann hat die Welle so stark gewackelt das er daran vorbei ging.

Um das vordere Lager zu entfernen gäbe es Spezialwerkzeug, ein neues Lager is aber wesentlich billiger deswegen werden Bolzen aufgeschweisst.

AS 440A - bild 1065.JPG

Die 17er Stecknuss mit 2 10er Muttern drinnen hält den Abstand, die grossen Schraubenzieher verhindern das sich die Bolzen verbiegen.

Das hintere Lager ist so stark ausgeschlagen das die Welle nun weit genug weg bewegt werden kann und der Rücklaufbolzen geht daran vorbei.

AS 440A - bild 1066.JPG

AS 440A - bild 1067.JPG



Bastian ich hätte vor das Gehäuse innen auch neu zu lackieren, es wird eine Menge arbeit das ganze sauber genug und vor allem fettfrei zu bekommen.
Ich vermute das der Schaden am Lack durch die Wasser einlagerung und überaltetes Öl entstanden ist.


schöne grüsse aus Tirol

manni

Offline Karl-Ernst

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Re: AS 440A
« Antwort #173 am: 14.08.2012, 09:39:22 »
Soweit mir bekannt ist, geht man heute davon ab Getriebe und Öltanks von innen zu lackieren, da die eventuell abblätternde Lackschicht mehr Probleme bereiten kann wie sie nutzt.
So hatte mir das ein Bekannter der im Maschinenbau arbeitet erklärt, sie bauen immer wieder mal Hydraulische Pressen für das Airbuswerk in Norddeutschland.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #174 am: 16.08.2012, 22:13:51 »
Hallo zusammen,

ich mache "laut Anleitung" (Antwort #144) weiter das sollte fuer mich als Laien am einfachsten sein.

Am Plan steht das hintere Lager der Vorgelegewelle mitsamt des Dichtrings auszutreiben.
Das Spezialwerkzeug dazu wäre ein halbrund förmiger Meissel der gegen den Innenring des Lagers gesetzt wird, das Teil ist recht klein man muss also im Gehäuse mit einem schweren Hammer zu Werke gehen. Gefällt mir überhaupt nicht, wenn ich abrutsche sind die Stirnräder bzw. Gussteile schnell getroffen, mein Ansatz ist die Stange so zu verlängern das von ausserhalb gearbeitet werden kann.

AS 440A - bild 1086.JPG

Aus einem 20er Rundstab und dem Stück 2" Wasserleitung wurde der "Schaber" geschweisst, durch die länge von 60cm kann problemlos durch das Loch der Hauptwelle gearbeitet werden.

Im Hinterachsgetriebe wird mit Kanthölzern abgespreizt.

AS 440A - bild 1088.JPG

Das rausklopfen selber ist recht schnell erledigt, beim sortieren der Teile ergibt sich folgendes Bild.

AS 440A - bild 1099.JPG

In der Ersatzteilliste ist nur ein Zwischenring beschrieben, hier sind zusätzlich 2 "Beilagscheiben" eingelegt.
Die 3 Ringe sind in sehr schlechten Zustand, besonders der grosse links hat tiefe Schrammen.

Die Vorgelegewelle wurde von einem der Vorbesitzer bereits einmal ausgebaut, dabei muss ziemlich rücksichtslos vorgegangen worden sein.



Es ist soweit: die Vorgelegewelle wird zerlegt, vor dieser Arbeit habe ich mich lange gedrückt, nach einigen Tagen intensiver recherche glaube ich nun einen Weg gefunden zu haben.

Die Vorderseite wird gereinigt und vermessen.

AS 440A - bild 1148.JPG

Eine 12mm Druckplatte wird gebohrt und eine M20x1,5 Mutter wird aufgeschweisst.

AS 440A - bild 1153.JPG

Ich habe mich fuer eine Gewindestange mit Feingewinde entschieden um den Widerstand beim drehen zu minimieren. Die Stange wurde zusätzlich angespitzt, die 2 Ringe (innen übermass aussen untermass) sollen die Welle ruhighalten.

AS 440A - bild 1155.JPG

Fuer die Abstützhaube hab ich ein Stück 4" Feuerlöschleitung zerschnitten, und vorne Finger ausgeformt die in die sich in der Vertiefung des Stirnrades abstützen

AS 440A - bild 1159.JPG

Auf die Gewindestange werden 2 Muttern aufgekontert, zusätzlich wird Fett aufgetragen. Die Druckplatte ist mit Abstand montiert so bekomme ich noch 2-3 Millimeter die benötigt werden um die Haube einzufädeln

AS 440A - bild 1161.JPG

Tja, es kommt wie es kommen muss, das Blech wird wie Pappe zusammengefaltet und bevor das Stirnrad den Gussbogen berührt ist erst mal Endstation.
Genug fuer heute weiter gehts im nächsten Beitrag.

schöne grüsse aus Tirol

manni
« Letzte Änderung: 16.08.2012, 22:16:28 von MDM5 »

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #175 am: 16.08.2012, 23:41:36 »
Neuer Tag neues Glück - so hoffe ich zumindest.

Die verbogene Abstützhaube wird zurückgebogen und durch aufschweissen mit 5mm Flacheisen verstärkt.
Es gab noch 3 weitere Versuche die Haube zu verstärken, alle endeten das entweder die Finger eingedrückt oder die Seiten auseindergebogen wurden.

Ich muss meine Konstruktion von Grund auf überdenken, der Bereich mit den abgewinkelten Fingern ist viel zu schwach.
Ein 5er flacheisen wird zu einem Halbkreis gebogen welcher genau in die Vertiefung des Stirnrades passt, das ist mein Ausgangspunkt.
Aus dem Schrott wird ein langer 18er Bolzen gezogen und in kurze Stücke zersägt. Das ganze wird halbkreisförmig auf die Haube geheftet.
Nachdem die Masse kontrolliert sind, werden mit dem grossen Elektroschweisser alle Zwischenräume aufgefüllt. (mit meinem 0,8er Schutzgas komme ich nicht weiter) Die Unterseite wird mit einer Schruppscheibe geglättet bis das Stirnrad wieder Platz findet.

AS 440A - bild 1160.JPG

Jetzt komme ich erstmals richtig auf Druck, aber es rührt sich nichts. Ich säge die Gewindestange kurz vor den Kontermuttern ab und ein schwerer Fäustel wird zum Einsatz gebracht. Wie bereits bei den kleinen Wellen hantle ich mich mit kleinen Schritten vor, 2-3 klopfen, nachspannen,...
Auf einmal scheint der Widerstand nachzulassen, nach einem kurzen Blick auf die Welle wird klar das hier etwas anders nachgegeben hat.

AS 440A - bild 1164.JPG

Das Gewinde der aufgeschweissten Mutter wurde herausgezogen (an der Mutter oben steht ein Stück davon heraus). Ausserdem habe ich die Stange vor den Kontermutten plattgeschlagen, egal die Mutter wird heruntergschnitten und dieses mal werden 2 Stück aufeinander angeschweisst. Das Ergebnis ist abermals das selbe, diesesmal versagt eine kontermutter und die Welle rührt sich keinen Millimeter.

Hmm, die Feingewindestange wird es nicht schaffen...,  :-\ ich habe vorsorglich noch eine M20 mit Regelgewinde besorgt, das rechnet sich jetzt.

AS 440A - bild 1165.JPG

Dieses mal habe ich eine Gewindemuffe im Einsatz, zusätzlich gibt es jetzt noch einen tiefgekröpften 30er so kann man auch zu zweit drehen.
(Der Rest des letzten Versuches liegt rechts unter der Feile)

Wie erwartet ist der Kraftaufwand durch das steilere Gewinde höher aber mein Kollege kann den Ausgleich schaffen.
Nach einigen Runden wird kurz pausiert und auf ein gutes Ergebnis gehofft.

AS 440A - bild 1166.JPG

Dem ist leider nicht so, die Stange und die Haube scheinen zwar zu halten, nun gibt aber die Platte nach. In einer Anfall von Ratlosigkeit wird ein paar mal ordentlich auf die Kontermuttern geschlagen, >>> das sollte sich gleich als grober Fehler heraustellen, das Gewinde wurde gestaucht es geht nun weder vor noch zurück.

Nachdem die Reste aus der Gewindemuffe rausgefummelt sind, gibt es erst mal eine Verschnaufpause.


Was ich auf diesem Foto erst zu Hause erkannt habe, es hat sich etwas gerührt

AS 440A - bild 1163.JPG

Die Platte wird mit einem Vorschlaghammer geradegerichtet, die Streifen vom Zuschnitt werden aus der Mülltonne gehohlt und oben angepunktet.
Ich habe noch alte dickumhüllte 4er Elektroden, bei 200A (stand auf der Packung) frisst sich der Lichtbogen wie durch Butter.

AS 440A - bild 1168.JPG

Nach dem Abkühlen bin ich bereit fuer einen neues Versuch. Dieses mal scheint es zu gelingen, mit reichlich Fett bahnt sich die Stange ihren Weg.
Das alte Prozedere, 2-3 Schläge (dieses mal vorsichtiger) und wieder nachspannen, wirkt

Eine halbe Ewigkeit später ist ein erster Erfolg zu sehen, ein weiteres Problem taucht auf, der Führungsring ist zu schmal, er kann die Welle nicht mehr greifen.
Dem begegne ich mit 2 Holzklötzen.

AS 440A - bild 1173.jpg

Jetzt ist es nur mehr "Formsache", der Kraftaufwand ist zwar noch gross aber es geht nun ohne zu klopfen schnell voran.

AS 440A - bild 1174.JPG

Es ist getan, das erste Rad fällt von der Welle, genau so wie in der Anleitung beschrieben lässt sich jetzt, (nach Abbau meiner Konstruktion) das Stirnrad anheben und die Welle herauskippen.

AS 440A - bild 1175.JPG

Das entfernen der beiden anderen Räder ist ein reines Kinderspiel, der Abzieher ist zu Sicherheit fest eingespannt, so kann der Kollege sich aufs drehen und ich mich auf die Welle konzentrieren.

AS 440A - bild 1188.JPG

Das war bis jetzt mein mit Abstand härtester Einsatz, ich habe das Gefühl ich werde einen Urlaub vom Urlaub brauchen.  ::)

schöne grüsse aus Tirol

manni
« Letzte Änderung: 16.08.2012, 23:57:12 von MDM5 »

Offline MAN-fantast

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Re: AS 440A
« Antwort #176 am: 17.08.2012, 00:24:58 »
Hallo Manni..

Gratuliere zum erfolgreichen Ergebnis!!  Mit Geduld wird immer das Ziel erreicht  ;)  Was meinst Du, waren meine "Schreck Scenarien" völlig übertrieben?  8)

Gruss begeisterter Zuschauer
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #177 am: 17.08.2012, 10:59:59 »
Hallo Magne,

deine Einschätzungen waren sicher nicht übertrieben, mit der Blechhaube am Anfang war ich ziemlich naiv.
Ich hätte nicht gedacht das die Teile so extrem fest sitzen, zwischenzeitlich als nur noch mit dem Hammer gedroschen wurde habe ich mir gedacht: jetzt fliegt mir gleich alles um die Ohren.
Das der Gusseisen den enormen Druck standgehalten hat ist beindruckend, unterstreicht aber gleichzeitig die hohe Qualität des Getriebes, welche man heute oft vergeblich sucht...

Ich möchte mal sehen, wenn bei einem heutigen Getriebe ein Laie wie ich mit der "Holzhammermethode" kommt, was da übrig bleibt...


Ein paar Fotos habe ich noch, die gibt es jetzt.

AS 440A - bild 1176.JPG

Der Schaden ist gut erkennbar, auch das die Welle einen blauen Fleck hat.

Jetzt wird mir klar was ich zu besorgen vergessen habe: die 90° Sicherungsringzange, nach etwas rummfummeln gehts auch mit der geraden.

AS 440A - bild 1181.JPG

Im Hinterachsgetriebe wird der Seegerring entfernt und der Abdichtungsdeckel mit der Welle rausgedrückt, das vordere Lager ist nun frei und wird heruntergehebelt. Ich klopfe wie Welle wieder nach vorne, jetzt ist nur mehr der Sicherungsring in der Mitte der Welle das Hinderniss.
Mit etwas Geschick gelingt es den Ring zu verschieben und wie Welle wird weitergeklopft bis alles vorne reinfällt, die Welle lässt sich nach einigen Versuchen aus dem Gussauge entfernen.

Das vordere Lager ist durch die Anschweissaktion des Gussbogens stark Wärmegeschädigt.

AS 440A - bild 1187.JPG

Auch am grossen Stirnrad sind Überhitzungsspuren erkennbar.

AS 440A - bild 1192.JPG

Hier noch mal alle Teile nach dem Waschgang.

AS 440A - bild 1190.JPG

Ohne die tatkräftige Unterstützung meiner Kollegen hätte ich es nicht geschafft, jetzt kann ich endlich das Gehäuse reinigen.

Zum Schluss noch die "Schadensbilanz" an den Geräten  :D

AS 440A - bild 1194.JPG

schöne grüsse aus Tirol

manni

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Re: AS 440A
« Antwort #178 am: 17.08.2012, 18:57:30 »
Hallo Manni..

Sei nicht so bescheiden! - ein Laie, denke ich, hätte nie mit Deinen Ideen und Lösungen auftischen können  ;)

Selber verwende ich eine kleine (20 Tonnen) hydraulische Presse für diese Arbeit, das finde ich einfacher.  Das Getriebegehäuse kann ich gerade noch in der Presse senkrecht stellen; auf diese Weise braucht man die Platte (V2), die Gewindbüchse (V3) und der Gewindespindel (V6) nicht.  Hätte ich besser Deutsch schreiben können, sollte ich hier meine alternative Vorgehensweise gezeigt...  :-[

Betreff die Beilagscheiben an der Vorgelegewelle; sie sind ja nicht in der ET-Liste beschrieben, sind aber fast an jeden Getriebe eingelegt.  Sie sind benötigt um das richtige Längsspiel zu sichern, das weder grösser noch kleiner als 0,2-0,3 mm bei angebautem Kupplungsgehäuse sein darf.  Hat man zu grosses Spiel, kann die Vorgelegewelle samt die Lager eine "Längswanderung" beginnen, mit ausgeleierten Lagerbohrungen als Endergebnis...

Dein Getriebe ist wahrscheinlich Ausf. II, die Vorgelegewelle hat dann ZF-Nr. 4.100.0 eingeschlagen - stimmt das oder ist das Schaltgetriebe mal umgebaut worden?

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

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Re: AS 440A
« Antwort #179 am: 19.08.2012, 21:03:45 »
Hallo Magne,

ich würde sagen das es sich noch um das Originalteil handelt.

AS 440A - Welle1.JPG

Mit der Presse wäre es sicher schonender gewesen, aber egal jetzt ist es auseinander und ich kann mich der Reingung widmen.

schöne grüsse aus Tirol

manni