Hallo zusammen,
nach langer Funktstille möchte ich nun ein paar Bilder und Arbeiten präsentieren.
Denn auch wenn das Projekt Restauration nur langsam voran geht (aufgrund beruflichen Belastungen) geht es dennoch vorwärts.
Das Forum war auch in den Monaten meiner Funkstille ein hilfreicher Begleiter (Suchfunktion sei Dank)
Zunächst zum Motor: Auch das weitere auseinandernehmen des Motors war leider nicht so positiv, wie erwünscht.
An der Kurbelwelle fanden wir an einem Aufnahmezapfen (genau der Zylinder mit den Ölrückständen) leider sehr tiefe Beschädigungen der Kurbelwelle. Diese waren so tief, dass die Kurbelwelle leider nicht mehr geschliffen werden konnte.
Das hieß also, dass eine neue Kurbelwelle besorgt oder eine neuere Reparaturmethode (Laserschweißen) zur Anwendung kommen musste. Die Kurbelwelle war zum Zeitpunkt nicht oder nur sehr teuer aufzufinden. Allein für den mechanischen Part sollte eine Reparatur (ohne KW & Einspritzanlage) über 5000 kosten.
Nach langem suchen und überlegen, und nicht zuletzt auch auf Ratschlägen einzelner Forumsmitglieder, entschied ich mich, einen Austauschmotor aus bekannter Quelle zu beziehen. Dieser war zwar kein Schnäpchen, aber doch ein wenig günstiger und besser als das Angebot meines Motorinstandsetzers. Gekauft wurde also ein komplett überholter Motor. Überholt von einem Privatmann aus der Branche, der die nötigen Mittel und Wege hat, dieses zu tun. Einige wissen wahrscheinlich von wem
Der neue Motor wurde also fachmännisch überholt und zudem bei Kauf für eine Weile laufen gelassen. Da alles tadellos klang und gut aussah, wurde der Motor aufgeladen und nach Hause geholt.
Am Ende ist natürlich ein starkes Vertrauen, dass bei so einem Kauf mit dazugehört, aber aufgrund der Referenzen entschloss ich mich für diesen Weg.
Vorderachse: Das Problem mit den festen Bolzen kriegten wir auch hin. Diese waren wirklich bombenfest da diese komplett verschlissen waren. Mit sehr viel Kraft und Geduld konnten wir dann aber doch die Achse auseinander nehmen. Jeder der sich auskennt, weiß genau was jetzt kommt. Eines der Rollendoppelgelenke war komplett hinüber und nicht mehr zu gebrauchen.
Es folgten einige Besuche einzelner Fachwerkstätten. Die ersten konnten leider alle nicht weiterhelfen.
Parallel im Internet (und hier im Forum) habe ich mir die Reparaturmethoden angeschaut. Da mir aber weder die Methode mit den größeren Nadeln und den Messingbüchsen zu 100% zusagte, blieb ich am Ball und fand schließlich doch eine Fachwerkstatt, die genau meine Doppelrollengelenke auf Lager hatten
und einen in meinen Augen sehr fairen Preis für diese anboten. Das zweite Rollendoppelgelenk hatte zwar auch geringfügig Spiel, war aber aber noch i.O. (laut Fachwerkstatt)
Die kaputte Gelenkwelle allerdings wurde dann durch die folgende getauscht.
Für den Zusammenbau entschlossen wir uns für den Luxus von neuen Achsschenkelbolzen (Umbausatz von Ulli).
und wieder zusammengebaut
Entlacken/ Abbeizen des TraktorsParallel zu den Arbeiten lief natürlich das entlacken des ganzen Traktors.
Da der ganze MAN neu lackiert werden soll, haben wir diesen in seine Einzelteile zerlegt.
Um all die Teile am effektivsten zu entlacken, entschlossen wir uns dazu, diese zunächst Abzubeizen.
Für die, die es nicht kennen: Reinigen (mit Kaltreiniger), Einpinseln mit Abbeize, 12- 24 Stunden warten und ab gehts mit der Drecksfräse. Am besten mit einem leistungsstarken Heißwasser Hochdruckreiniger. Da nicht beim ersten Abwasch alles runter geht, muss dieser Vorgang unter Umständen wiederholt werden.
Mit der Abbeize kann man durchaus die komplette Farbe runter bekommen.
Was allerdings nicht heißt, dass man überall bis auf das blanke MEtall kommt. Je nach Stelle und Dicke der Erst-, Zweitlackierung bleiben Reste der Grundierung. Diese werden dann entweder so gelassen oder unter Umstännden nachgearbeitet. Ich habe es so gehandhabt, dass ich alle Stellen im Sichtbereich nachgearbeitet habe, sodass man keine Grundierreste mehr sieht (wahrscheinlich viel viel zu ordentlich
)
Das folgende Bild des Krafthebers zeigt sehr gut, wie die Abbeize helfen kann. Der Kraftheber wurde bislang nicht durch ein mechanisch Schleifverfahren nachgearbeitet.
Für die Kotflügel, Motorhaube und den Kühler entschloss ich mich, diese in ein Abbeizfachbetrieb zu geben, da diese zu sehr fairen Tarifen diese Arbeit durchführen. (Rechnen nach Gewicht)
Mit dem Ergebnis dieser Arbeit bin ich mehr als zufrieden:
Mit dem was sich unter dem Lack hervor tat bin ich ebenso zufrieden, da alle Blechteile in einem guten Zustand sind, sodass kaum Schweißarbeiten erforderlich sind.
Auch wenn sich dieses alles so einfach liest, haben die folgenden Arbeiten eine Menge Zeit, Geld und Geduld gekostet.
Mit dem neuen Motor und der instandgesetzten Vorderachse jedoch, bin ich nun sehr sehr optimistisch, dass wir den Berg überwunden haben. (finanziell zumindest
)
Soooo, morgen gehts weiter !
Gute Nächtle ;-)