Autor: Swissfritz Thema: Restaurierung eines 4R3  (Gelesen 337461 mal)

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Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #140 am: 24.06.2013, 17:09:46 »
Sorry Fritz, es war durchaus nicht meine Absicht Dir die letzten Illusionen zu rauben! :D  Aber manchmal hat es mir schon gewundert wie manchen so von der Erstzulassung erfüllt sind, die Gussnummern und alle kleinen Details können das meiste besser erklären ;)

Deine Frage ist etwas schwer zu beantworten, denn ich habe nur ein Verzeichnis für die geringe Stückzahl von fünfzehn in Norwegen geratenen 4R3 zur Verfügung.  Laut diesen Angaben sollte er, natürlich ohne Gewähr, Frühjahr/Vorsommer 1962 gebaut sein.

Ansonsten lasse ich mich dauernd von Deiner sauberen Arbeit begeistern!  Dein 4R3 wird bestimmt ein toller, wagemutiger Alpenkletterer werden ;)

Gruss
Magne
« Letzte Änderung: 25.06.2013, 16:19:18 von MAN-fantast »
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #141 am: 26.06.2013, 21:32:55 »
                      Hallo Fritz
Zu Antwort 129,Fragen nicht beantwortet=
Ich wolte sehen wie ernst es Magne meint,er will sich ja zurückziehen,wie lange er es durchhält?4R3 ist ja eins seiner
Spezialgebiete. Sein Vierus ist zur Zeit schwach,nur zwei Antworten. :'(                                                                  ;) ;)

Ich weiß jetzt nicht ob du die Ersatzteilliste hast,sonst kann ich die Schrift nachreichen.

Frage 1=  Meine Idea war eine Platte aus ein Motorblock oder Gertiebeblock schneiden,Grauguß hat ja eine Schmierwirkung,
Nr9&18     großer Grafitanteil.Die muß den aber unten ja plan aufliegen,so das sie nicht bricht.
                 Bin mir nicht sicher,aber original war sie doch auch aus Guß.

Frage 2= Die Feder spreizt sich ja beim einfedern und darf in ganz gespreizten Zustand ja nicht anstoßen,
                Bin auch der Meinung 2-3mm Luft je Seite.

Frage 3= Nr 13&22    1/2"  Wasserrohr  78mm lang .
               Nr 11&20    16mm Rundmatherial ,120mm lang,Löcher 6mm von Ende,Durchmesser Löcher 5mm (Splint4x25)
                                   
                 Wolte deine Fragen früher beantworten,aber die zeit reichte nicht.
                                             Gruß Jens
« Letzte Änderung: 26.06.2013, 21:37:42 von kobbi »

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #142 am: 27.06.2013, 10:49:24 »
Hallo Jens

Herzlichen Dank für deine Antwort. Ich werde versuchen, etwas Schlaues als Gleitplatte zu finden. Du wirst verstehen, dass ich das Getriebe und den Motor hüsch in Ruhe lasse und kein Loch reinmache. ;)
 
Karl-Ernst hat erwähnt, er habe zwischen die Blattfedern Grafit oder Grafitöl eingebracht. Mir scheint, es ist sinnvoll, so etwas oder ähnliches erst recht an den Stellen anzuwenden, an die du gut rankommst und wo es offensichtlich zu Reibungsverschleiss kommt (mit Staub und Dreck). Auch hier gilt die Devise: Schmieren und salben hilft allenthalben...  ;D

Umso mehr erstaunt es mich, dass das Wartungshandbuch für dieses Teil keinerlei Pflegeanweisung enthält und auch für das "Spiel" der Feder in den Böcken nichts zu finden ist - auch in der Schleppertechnik steht rein garnix drin.  :(

Im Moment warte ich erst mal auf Ullis Bescheid betreffend der Blattfeder und diverser anderer Ersatzteile. Sag mal: Stimmt die Eisvogeladresse für Ullis Email noch? Es herrscht absolute Funkstille. Ulli hat mir zwar mal angetönt, dass er schreibfaul sei...  ::)

Unterdessen gibt es ja noch andere Baustellen und zur Not warte ich auch mal im Liegestuhl  8)

herzliche Grüsse aus den Bergen

Fritz     

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #143 am: 27.06.2013, 13:24:47 »
Hallo Fritz,

selber kenne ich diese gegossenen, austauschbaren Gleitplatten, immer mit leichter Krümmung oben, aus dem LKW-Bereich in den 80'ern.  Sie wurden besonders an Anhängern für Holztransport verwendet, wo ein tiefst möglich Schwerpunkt sehr nachgefragt war.  Sie hatten dann ein Federsystem ähnlich wie z.B. am 4R3, also das Federpaket war auch "upside-down" montiert.  Vielleicht wäre es eine Möglichkeit bei einer gut angesehenen LKW-Werkstatt oder einem Federlieferant nach zu fragen.  Nur so ein Vorschlag...

Gruss nach den Bergen
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #144 am: 27.06.2013, 14:07:22 »
Hallo Magne

Dein Vorschlag mit den "Gussplatten" deckt sich mit dem Lösungsansatz von Jens. Ich habe im Moment mal "aus der Angst heraus" ganz hunzkommunen Maschinenstahl genommen - damit es mit der Kiste endlich mal vorwärts geht - werde aber dem Vorschlag nachgehen und schauen, ob ich etwas grau gegossenes auftreiben kann.  ::)

Ich hatte auch schon mal an diesem schweren Tropenholz herumstudiert, mit denen zum Teil die Lager von Wellen gemacht werden. Aber der Vorschlag mit dem Grauguss gefällt mir definiv besser.  ;)

Herzliche Grüsse an die Fjorde :)

Fritz

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #145 am: 27.06.2013, 17:48:31 »
                    Hallo
Fritz,hast du Uli schon eine PM hier übers Forum geschickt !? Ich rufe ihn sonst an.

Zu der Blattfeder=Habe mal ein Bericht gelesen wo drin stand das man sie nicht schmieren soll.Die Reibung zwischen
   den Lagen soll wie ein Stoßdämpfer wirken.
   Hatte mal vor Jahren mit Uli über gesprochen,ich meine er sagte das er Bienenwachs nimmt.
                                                                                                                       Riemenwachs  ist so grade meine Idea   ???
Was mir aufgefallen ist=Ich habe die Feder (und drumherrum) von 4R3 (45PS) und 4P1(35PS) in der Ersatzteilliste verglichen.
     4R3 =  5  Blatt  70 mm breit und 8 mm stark
     4P1 =  6  Blatt  70 mm breit und 8 mm stark
                Wieso hat der kleinere eine Lage mehr?  ???

Zur Gußplatte,mein Gefühl sagt mir kein Ofenguß der an/in Feuer war  :-\

Fritz zu deiner helblauen KS Farbe,ich wohne ca 70km ostlich wo du den Trecker her hast gleich hinter der Weser.
Das mit helblau und Kalksandstein war auch mein erster Gedanke.
                                                 Gruß Jens
« Letzte Änderung: 27.06.2013, 17:51:58 von kobbi »

Offline Karl-Ernst

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #146 am: 27.06.2013, 18:10:41 »
Mir fällt gerade ein das wir hier in der Nähe eine Werkstadt haben die LKW-Federn herstellt bzw. repariert.
Morgen habe ich mal etwas Luft in meinem Zeitplan, dann werde ich dort mal anrufen und Fragen was man am besten als Unterlage für die Blattfeder verwenden kann/sollte.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline NicNic

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #147 am: 27.06.2013, 20:05:06 »
Hallo Fritz
Hatte nichts mit Schreibfaul zu tun, bin nur Arbeitsmäßig etwas eingebunden!

Offline BulliBaer

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #148 am: 28.06.2013, 00:37:15 »
Hallo,

wir hatten früher immer die Blattfedern mit Altöl eingesprüht, was leider heute aus Umweltschutzgründen nicht mehr angeraten ist. Mir würde da Vaseline in den Sinn kommen. An neueren "Oldtimer-LKWs" habe ich auch schon eine Kunststoffauflage gesehen, so 1-2 cm dick. Hat auch eine gewisse Schmierwirkung und der Verschleiß wird auf den Kunststoff beschränkt.

Gruß .. Rudi ..

Hab etwas recherchiert und ein Bild gefunden, wo zwischen den Lagen eine Kunsstoffzwischenlage zum Vermindern des Verschleißes eingefügt ist. Ist zwar vom Trabbi, aber gibt es auch bei anderen Oldis:

http://pf31.pappenforum.de/index.php?page=Attachment&attachmentID=42257&h=3e071a6787ebd877551ffaff9865d898ec6ad66b&s=699011f89297bb74e07b0ec5ab05b6c29d00220f
« Letzte Änderung: 28.06.2013, 00:43:48 von BulliBaer »
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

alte Gefährten in meinem Besitz:
MAN 2L4 - Bj. 1961
Dethleffs Beduin WoWa - Bj. 1961
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Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #149 am: 28.06.2013, 07:51:26 »
Guten Morgen, liebe Kollegen

Ich habe Jens gestern schon geschrieben, dass es mich immer wieder sehr beeindruckt, wie "aus allen Löchern" die hilfreichen "Geister" herbei eilen, um einem behilflich zu sein. Das hab ich wo anders so noch nie erlebt. Wirklich einen super Sache!!! Ganz herzlichen Dank :D

Rudi: Wieso gibt es eigentlich nicht so ganz dünne Teflonstreifen, die man zwischen die Federblätter legt? Bei den "alten Engländern" sind die Federpakete mit Leinenbinden bandagiert und dann in
Leder-Gamaschen verpackt. Die Gamaschen schützen die Federn vor Staub und Dreck. Und ausserdem haben die einen Öleinfüllstutzen, wo man so ein/zweimal pro Jahr so richtig einfüllen darf. Manche sind an der Zentralchassis-Schmierung direkt angeschlossen. Ist zwar ein elendes Gesabber. Aber die Federn sind immer in erstaunlich gutem Zustand.  ;)

Frage eines Doofen: Wie geht es weiter, wenn ich die einzelnen Federblätter blank geschliffen habe. Jede Feder grundieren und begrünen und dann zusammenbauen oder erst zusammenbauen und dann nur von aussen "bemalen"? ::)     
   
Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz (klein Doofi)

Offline BulliBaer

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #150 am: 28.06.2013, 09:43:38 »
Hallo Fritz,

Kunststoff- bzw. Teflon(PTFE)- Zwischenlagen gibt es schon (siehe Link in meiner vorigen Mail). Du musst es Dir evtl. selbst passend zuschneiden. PTFE-Bänder kannst Du hier bekommen in verschiedenen Breiten und Längen:

http://www.technoplast-onlineshop.de/Teflon-PTFE-Platten-Teflonplatten-natur-virginal-1.

Billig ist das allerdings nicht ..  :'(

Ein Einpacken des Federpaketes wie Du beschreibst ist meines Erachtens an einem Arbeitsgerät wie einem Schlepper nicht angeraten, da er doch ab und an mal irgendwo hängen bleibt und die Verpackung zerstört. Ein Riss in einer solchen und es kann Feuchtigkeit eindringen und durch die Verpackung nicht wieder heraus. Eine schnellere Oxydation der Federn ist dann vorprogrammiert. Lieber das Federpaket ab und zu mal einfetten finde ich besser, zumal man gleich sieht, wenn mal etwas im Argen sein sollte.

Gruß .. Rudi ..

Ach so .. ich würde das Paket nach dem Zusammenbau lackieren, denn durch Reibung zwischen den Federn wird der Lack eh wieder abgeschabt (vermutlich auch mit Teflonzwischenlagen) ..  ;)
« Letzte Änderung: 28.06.2013, 09:49:38 von BulliBaer »
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

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Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #151 am: 28.06.2013, 11:49:44 »
Hallo , das Federpaket wird doch arbeiten( also dehnen und biegen ) dadurch würde der Lack zwischen den Lagen eh platzen oder ? Ich kenne es nur so das die Pakete damals in meiner Lehre zerlegt mit Staucherfett eingeschmiert und wieder verbaut wurden. Die Pakete wurden auch von aussen mit Staucherfett eingeschmiert damit der Dreck gar nicht zwischen die Lagen kommen konnte .
Allerdings waren es Trecker die voll in der Arbeit steckten, bei unseren hier würde ich sie von aussen lackieren allerdings nur wegen der Optik
Gruss Jürgen
Gruß Jürgen

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Offline bolzendreher

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #152 am: 28.06.2013, 12:44:00 »
Hallo zusammen,

an meinem Hanomag hab ich das Paket komplett zerlegt, jedes einzelne Federblatt lackiert und beim Zusammenbau eingefettet. Sieht gut aus. Bei meinem Kollegen seinem Normag haben wir nur von außen lackiert. Jetzt rennt die Rostbrühe zwischen den Lagen raus, sieht sch... aus. Ich würde alle lackieren und gut einfetten.

Grüße Clemens


Offline Karl-Ernst

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #153 am: 28.06.2013, 13:14:37 »
Ebenso habe ich es gemacht, die einzelnen Federblätter lackiert und beim Zusammenbau mit Graphitfett eingestrichen.
Sieht bis jetzt noch gut aus.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #154 am: 30.06.2013, 14:59:08 »
Hallo MAN-Kollegen,

nahm gestern bei einem Oldtimer-LKW-Treffen teil und habe dabei ein guter Scania-Kollege wieder getroffen.  Das Thema , Fett zwischen den Blattfederlagen oder nicht, wurde auch diskutiert, dank des Themas hier im deutschen MAN-Traktorenforum ;).  Der Scania-Mann war in den 80-90'ern als Mechaniker angestellt und hat etliche verkaufte LKWs für Auslieferung bereitet.  Öfter wurden die Federpakete nach Kundenwunsch verstärkt; also ein paar extra Lagen wurden einfach eingelegt.  Die zerlegten neuen Federpakete waren immer mit Fett ab Werk bestrichen, das Fett hatte eine (dunkel)gelbe, sähe, salbenartige Substanz und er meinte das wurde hauptsächlich als Dichtfett gegen Wasser benutzt.  Er meinte es sei das gleiche wie das alte "Wasserpumpenfett" sein - nach Beschreibungen ein hellfarbiges, vollkommen wasserbeständiges Spezialfett für Langzeitschmierung und Korossionschutz in feuchten Umgebungen eingesetzt.  Ich finde es selber sehr glaubhaft...

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline mortl

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #155 am: 30.06.2013, 21:18:37 »
Hallo Magne und Fritz,
das Fett wo der Kollege von Magne verwendet, hat die gleichen Eigenschaften wie das "Bosch-Superfit".Es wird als Bremsenfett bezeichnet, kann aber eigentlich in anderen Einsatzgebieten auch
eingesetzt werden und erfüllt dort seine Zweck noch mehr.
Ich persönlich, habe mit diesem Fett gute Erfahrungen gemacht.
Die Haupteigenschaften bei diesen Fett sind, das es Säurebeständig und Wasserabweisend ist, auch bekannt als Batteriepolfett. Das heißt, Streusalzbeständig im Winter.
Auch Gummi greift es nicht an, und als Bremsmannschettenfett zu verwenden.
Habe es bei Federblättern auch schon oft verwendet, und kann es nur empfehlen.

Gruß Martin

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #156 am: 01.07.2013, 14:56:51 »
Liebe Kollegen

Erstmal möchte ich mich bei Magne und Martin für den Hinweis auf die gelbe Salbe bedanken. Ich werde diese Methode ausprobieren, sobald ich die Teile für die Feder bekommen haben.  ;) 

Unterdessen habe ich mich an die Hinweise von Karl-Ernst gehalten und den Motor samt Halbrahmen mit dem Getriebe wieder zusammengebaut. Zuvor haben ich die Kupplungsglocke und den "Wellentunnel" neu gestrichen, die Grundierung auf der Flanschfläche entfernt und die Flanschflächen mit einem Hauch von Zinkspray angepfupft.  ;D

Dazu habe ich mit Kantholz eine sichere Unterlage auf eine Palette gebaut, den Halbrahmen leicht asymmetrisch draufgesetzt und mit einem kleinen Wagenheber abgestützt. Dann habe ich den Motor in den Halbrahmen gestellt. Den Motor haben ich mit 4 Schrauben am Halbrahmen gesichert, jedoch noch nicht definitiv fixiert.

Restaurierung eines 4R3 - P1000408.jpgRestaurierung eines 4R3 - P1000409.jpgRestaurierung eines 4R3 - P1000410.jpgRestaurierung eines 4R3 - P1000411.jpgRestaurierung eines 4R3 - P1000415.jpg

Anschliessend habe ich mit Hilfe einer Wasserwaage die Getriebeglocke senkrecht ausgerichtet und das selbe mit dem Schwungradgehäuse gemacht.  Mit Hilfe zweier gleichgrosser Kanzhölzchen habe ich die das Schwungradgehäuse mit der Kupplungsglocke in eine Flucht gebracht. Die genaue Höhe habe ich mit zwei überlangen Schrauben geprüft. Dann zog ich den Motor nochmals weg, setzte die Kupplung auf die Welle des Getriebes und schob die beiden Bauteile so nahe zusammen, dann ich gerade noch so ins Schwungradgehäuse blicken und prüfen konnte, ob die Welle auch sauber ins Schwungrad passen würde. Dann konnte ich den Motor mit der rechten Hand "ins" Getriebe ziehen. Plopp!

Ich muss etwas verdattert geschaut haben, den meine Frau frage, ob was kaputt gegangen sei? Nein, meinte ich. Ich bin nur erstaunt, dass es das schon gewesen ist! Ich könne es eigentlich garnicht recht glauben - gemessen an dem Murx, den wir beim Trennen der Teile erlebt hatten.  :P

MAN(n), bin ich froh, dass das so gut geklappt hat :D  Allen Helfern - besonders Karl-Ernst - ein herzliches Dankeschön! Ab jetzt nimmt die Sauordnung und die Anzahl der lose herumliegenden Teile ständig ab. Man kann wieder etwas putzen, lackieren und mehr oder weniger gleich montieren. Und man weiss ab da auch, wo die Teile sind... 8)

Auf dem letzten Bild seht ihr, dass ich die Pedalerie montiert habe. Die Pedale musste ich alle mit neuen Büchsen versehen lassen und die Welle war überhaupt nicht mehr zu retten, so ausgelatscht wie die war...  ::)   

Ganz herzliche Grüsse aus den Bergen

Fritz  8)     
« Letzte Änderung: 01.07.2013, 14:59:57 von Swissfritz »

Offline ackerdiesel

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #157 am: 02.07.2013, 08:19:08 »
Hallo Fritz,

Hut ab, der wird ja besser, als aus dem Werk !  Wirklich eine saubere Arbeit.

Gruß
Klaus


Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #158 am: 02.07.2013, 08:57:23 »
Hallo Klaus

Danke für das Lob. Ich hab' und geb' mit Mühe... ;)

Ich weiss nicht, wie eine EMMA ab Werk aussah. Ich denke mal, wenn die so viel Zeit an jeder Kiste verbracht hätten, wie wir das heute tun, wäre schon 1950 Schluss gewesen mit dem Traktorenbau bei MAN. Da wäre uns allen aber was entgangen!!!!!  ???

Damals war der Traktor ein Industrieprodukt, heute sind die überlebenden Exemplare Papies Liebling und werden nach Strich und Faden gehätschelt, gepflegt und verwöhnt. Insofern gebe ich zu, dass der Traktor vielleicht schöner wird, als er damals vom Band lief, aber besser wird er glaub' ich nicht deswegen...   ;D

Ich gebe aber gerne zu, dass es mir grossen Spass macht, Details zu pflegen - fast wie im Heimatwerk! Vernünftig ist das vermutlich nicht, denn wenn der Traktor dann (ab und zu) im Einsatz ist, zählt die "Bauernmalerei" eher wenig und ich ahne schon jetzt, wie ich mich nerven werde, wenn irgendwo ein Farbabplatzer oder eine Schramme entsteht   :'(   

Aber so ist das halt mit unserem Hobby. Wie geht der Spruch eines unserer Mitglieder gleich noch? Von wegen auf die Schnauze fallen und wieder aufstehen? Ich denke mal, das trifft den Kern der Sache.

Und hier noch eine Frage an unsere Experten. Wie ihr seht, sind die Radnaben noch immer nur grundiert und nicht lackiert. Welche Farbe hatten die Radnaben eigentlich? Weiss oder grün? Die schönen Farbbilder aus neuerer Zeit zeigen immer weisse Felgen und durch das Loch schaut eine grüne Radnabe. Das scheint mir logisch zu sein, denn so wie mein Traktor jetzt liegt, dürfte er auch auf dem Band durch die "Malerei" gegangen sein. Also wenn ich die Achstrompenten begrüne, dann scheint es mir logisch zu sein, die Radnaben auch grün zu lackieren. Es gibt aber viele zeitgenössischen Schwarz-Weiss-Bilder, das sind die Radnaben weiss?  ::)   

Gruss

Fritz
     

Offline BulliBaer

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #159 am: 02.07.2013, 09:34:28 »
Hallo Fritz,

über die Farbe der Radnaben gab es hier schon endlose Diskussionen. Ich meine, jeder sollte es so machen, wie es ihm gefällt und mir persönlich gefällt eine grüne Radnabe besser, auch wenn es vielleicht nicht Original ist.

Gruß .. Rudi ..
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

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