Autor: Swissfritz Thema: Restaurierung eines 4R3  (Gelesen 340747 mal)

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Offline Rocco G.

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #160 am: 02.07.2013, 10:11:34 »
Hallo Fritz,
ich persönlich finde sie in Grün lackiert besser und habe auch schon viele verschiedene Erklärungen dafür erhalten.

Gruß Rocco

Offline Karl-Ernst

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #161 am: 02.07.2013, 10:24:01 »
Ich denke auch sie waren ab Werk grün und wurden dann mit der Zeit Elfenbein, wenn einer mal in zeitlichen Abständen seine Felgen nachgestrichen hat.
Ich würde es an deiner Stelle so machen wie du es für am schönsten empfindest.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #162 am: 02.07.2013, 15:29:12 »
Hallo..

Über den Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten ;) ::), aber zu der konkreten Frage von Fritz kann man trotzdem sagen:

Die Nürnberger-MANs hatten bis 1950 immer dunkelgrüne Felgen und Radnaben.  Ab 1950 wurden sie für den deutschen Heimatmarkt mit MAN-grünen Felgen und Radnaben bestückt - die Exporttraktoren bekamen Felgen und Radnaben in Hellelfenbein (Weiss).  Die in den München-Allacher Werksanlagen gefertigten MANs (ab 1956) hatten alle weisse Felgen und Radnaben.  In 1950 und 1955 gibt es laut Forummitgliedern Ausnahmen, sie waren wohl von der Übergangsphase beeinflusst...

Auf jeden Fall ist es sicher, dass M.A.N selbst nie die Kombination grüne Naben/weisse Felgen bei der Auslieferung vom Werk benutzt hat.

Gruss einen Norweger der auch diese Kombination gut ausstehen kann 8)
« Letzte Änderung: 03.07.2013, 20:36:15 von MAN-fantast »
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Karl-Ernst

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #163 am: 02.07.2013, 22:28:55 »
Hallo Magne,
danke noch mal für deine Richtigstellung.
ich wusste ehrlich gesagt nicht mehr wie rum es war.
Ich habe zwar die Naben an meinen beiden Man's damals nach deiner Erläuterung entsprechend umlackiert, da ich sie aber beide seit Mitte Mai nicht mehr zu Gesicht bekommen habe wußte ich auch nicht mehr wie ich die Naben lackiert hatte.
Es hört sich zwar unglaublich an, ist aber wirklich so :o
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Prototyp 4P1

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #164 am: 03.07.2013, 20:02:06 »
Hallo MAN's,

in dem Thema Farbgebung Antwort 5 gibt es die glaube ich richtige Antwort.

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,4248.msg40463.html#msg40463

Gruß, Jürgen.


Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #165 am: 04.07.2013, 09:06:15 »
Och Leut', is die Sache kompliziert!  :o

Magnes Aussage deckt sich mit den schwarz-weiss-Bildern, die ich im Kopf habe und Karl-Ernst ist bei seinem 4R3 offenbar diesem Farbschema gefolgt. Jedenfalls sind bei diesen Aufnahmen die Felgen und die Radnaben "weiss".  ::)

Aber schaut euch mal die beiden letzten Bilder an, die Jürgen ganz am Anfang unseres Erfahrungsaustausches aufgeschaltet hat. Da sind die Felgen weiss und die Radnaben grün. Nun kann man sich fragen, ob der 4N-(?)-Traktor tatsächlich die "übliche" Lackierung trägt. Wenn ich mir die Lampen besehen, sieht das schon beinahe wie im Krieg aus - komplett übermalt und nur ein winziges Loch - so eine Art Tarnscheinwerfer. Wer macht denn so was?  :-\

Mir kommen da unwillkürlich die grau-schwarzen Märklin-Lokomotiv-Modelle im so genannten "Fotografie-Anstrich" in den Sinn. Ob es sich bei diesem Foto wohl um so etwas handelt? Das würde bedeuten, dass der Trakti in zwei verschiedenen hellen Grautönen stumpf lackiert wurde und die Lampengläser wurden gleich übermalt, damit das starke Kunstlicht  beim Fotografieren nicht zu unerwünschten Reflexen und Spiegelungen führte.  ;)

Spätestens bei dem Bild mit den kleinen Rundhaubern am Fliessband scheint es mir aber definitiv so, als ob die Naben grün und die Felgen weiss wären. Das wäre aber ein krasser Gegensatz zu Magnes Ausführungen!!!!!!!!! Wir sind da auf eine intergalaktische  Anomalie gestossen und bevor sich da noch ein schwarzes Loch auftut, wollen wir das lieber nicht weiter erörtern, damit uns nicht wie bei den Galliern der Himmel auf den Kopf stürzt!! :) :D

Nun, am Ende hat Karl-Ernst mit seinem Votum ganz recht, wenn er sagt, dass man das nach eigenem Gusto erledigen soll. Und nachdem wir ja festgestellt haben, dass wir unsere Schätzchen zwar nicht besser, aber vielleicht schöner machen, als sie bei MAN vom Band gelaufen sind, werde ich die Radnaben grün lackieren und freue mich über den schönen Kontrast zu den "weissen" Felgen. Ist vielleicht nicht ganz wie beim Original, sieht dafür aber richtig frech aus...  ;D

Und spätestens dann, wenn einer mit einem rot lackierten Auspuff daher kommt, sind wir uns sicher alle einig, dass dies zwar originell aber nicht original ist.  ;)

So, ich muss. Auf mich warten 4 ha Steillagen-Oekowiesen mit Elefantenheu!

Herzlichen Grüsse

Fritz  8)

   

Offline H.Petersen

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #166 am: 04.07.2013, 09:36:47 »
Moin,

ich vermute, dass die Räder zum Schluss überlackiert wurden um abgeplatzte Farben an Schrauben, Felgen und Nabe zu reparieren/kaschieren.
Da würde ich als Fabrikant auch nicht abkleben oder mit Pinsel beigehen.

Mfg
Heiko

PS: Fritz, Deine Fotos sind wirklich klasse. Endlich mal alles ohne 90°. ;-)

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #167 am: 04.07.2013, 10:50:53 »
Moin Heiko

Schön, dass dir die Bilder gefallen. Ich lege Wert darauf, dass ich das Meiste sauber dokumentiere.  Aber ich schicke nicht alle Bilder und die, welche ich aufschalte, muss ich auch immer vorher noch zensurmässig bearbeiten, damit ihr nicht zu viel vom ganzen "Puff" drumherum mitkriegt. ;D

Deiner Bemerkung betreffend 90o glaube ich entnehmen zu können, dass du während einer "Computer-Session" auch nicht gerne Handstand vor dem Bildschirm machst.  :D Da stimme ich mit dir voll überein...

Gruss

Fritz

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #168 am: 10.07.2013, 14:35:07 »
Liebe Kollegen

Ich habe übers Wochenende man etwas in den Man Büchern herumgeschaut und ich glaube eine Erklärung für die "Radnaben-Annomalie" gefunden zu haben. Die Radnaben sind nämlich zweifarbig!
Ursprünglich sind die Radnaben ringsum grün lackiert. Das liegt in der Natur der Sache, dass die Naben die selbe Farbe haben, wie die Achstrompeten und die Vorderachse. Sonst hätten die Jungs bei MAN die Achstrompeten etc. abdecken müssen, bevor die die Naben "weiss" gespritzt haben. Das haben die aus Zeitgründen bestimmt nicht gemacht. So läuft also unser grüner Trecker auf dem Band bis zur Stelle, wo die Räder montiert werden. Die Felgen der Räder sind weiss, und nun kommt die Schutzlackierung für die Schrauben und damit das zügig geht, werden die auch "weiss" gespritzt und damit man auch hier nichts abdecken muss, wird der Teil der Nabe, der durch die Felge schaut, auch gleich weiss lackiert.  ::)

Auf sämtlichen Fotos sieht man von aussen auf weisse Radnaben. Schaut man aber auf die Innenseite der Räder, sind mit Ausnahme der Felgen alle Teile grün! Ich habe mal ein paar Fotos abgekupfert und zusammengestellt (ja, ich weiss, sollte man nicht machen, dient aber nur zur Instruktion):  ;) 

* SKMBT_C45213071013250.pdf (634.05 KB - runtergeladen 370 Mal.)

Huch! 900!!! Tut mir leid! Ich versuche es, noch zu ändern....

Ich denke, damit habe auch ich es begriffen, wie es mit der Farbe der Radnaben sein müsste und wie es dazu kam.  :D

Grüsse aus den Bergen

Fritz
« Letzte Änderung: 10.07.2013, 14:39:28 von Swissfritz »

Offline Karl-Ernst

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #169 am: 10.07.2013, 20:10:18 »
Hallo Fritz,
deine Erklärung ist absolut einleuchtend.
Demnach hat Magne absolut recht mit der Aussage das kein MAN das Werk mit grünen Radnaben verlassen hat.
Mit freundlichen MAN-Gruß

Karl-Ernst

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #170 am: 11.07.2013, 09:36:14 »
Hallo Karl-Ernst

Ja, Magne hat mit seiner Aussage wirklich recht. Ab dem Moment, als die Felgen weiss wurden, sind auch die Schrauben und die Teile der Naben weiss gespritzt worden, welche durch die Felgen nach aussen ragen. Auf der Innenseite blieb alles grün. Es wäre also aus der Sicht des Denkmalpflegers falsch, die ganze Radnabe weiss zu pinseln! Das wäre also der generelle Sachverhalt und ich glaube auch, dass die Herleitung der Zweifarbigkeit der Naben Sinn macht.  :)

Tatsächlich gibt es aber auch Ausnahmen: Es gibt ein paar wenige Werk-Fotos, auf denen sieht man Traktoren mit weissen Felgen und grünen Naben, z.B. der 4P1 mit dem nach oben mündenden Fischschwanz-Auspuff. Es gibt auch ein Bild von einem 2K1 mit grünen Naben und vielleicht das berühmteste Bild scheint mir der letzte Traktor zu sein, der bei MAN vom Band lief.  ::)

Nur ist es gerade dieses Bild, welches vermutlich die Regel der weissen Naben bestätigt. Auf dem Foto sind die Felgen weiss, die Naben grün und die Schrauben blank. Ich denke mal, das liegt nicht daran, dass die "Jungs" nicht rechtzeitig fertig geworden sind, sondern daran, dass die "Weissmalerei" der Naben und Radschrauben nicht "auf dem Band", sondern später stattfand. Und die Kühlermaske bekam auch erst dann ihren weissen Rand. Da das Foto den letzten Traktor zeigen soll, wie er "vom Band läuft", sind die Naben halt noch grün und die Schrauben blank. ;D

So, jetzt ist aber wirklich genug mit der "Klugscheisserei"!  ;)

Gruss aus den Bergen

Fritz

 

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #171 am: 08.08.2013, 10:46:48 »
Liebe Kollegen

Es ist mir doch tatsächlich gelungen, an ein paar Dingen meines 4R3 weiter zu werkeln!

Die Schutz-Abdeckungen für die Entlüftungsventile auf den Planetengetrieben sind fertig und montiert. Die sind zwar nicht so gediegen, wie die von Danny und die Materialstärke ist mit 1.5 mm Blech vermutlich weniger dick ausgefallen. Aber ich denke, sie erfüllen ihren Zweck und sind v.a "selbstgebacken"  ;) Und das will was heissen, denn was Metallverarbeitung betrifft bin ein ziemlicher Anfänger!  ::)

Restaurierung eines 4R3 - P1000537.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000538.jpg

Ein weiteres Häkchen kann ich unter das Federpaket der Vorderachse machen. Da ist einiges nicht mehr original, aber um hier nicht vom 100-sten ins 1000-ste zu kommen, haben ich hier die Abkürzung genommen und alles so belassen, wie ich es vorgefunden habe.

Offenbar hat jemand die beiden Nadellager rausgerupft und dort Bronze-Lager eingepresst. Das ist nicht im Sinne des Erfinders und ich weiss nicht, wie sich das auf die Dauer bewährt. Aber im Moment sitzt das Federpaket tipptopp, pendelt leichtgängig, hat jedoch horizontal kein Spiel! Nimmt mich Wunder, was Martin zu diesem Befund meint.  ;)

Was die unterste und grösste Blattfeder betrifft, so konnte Dank Ullis Fleissarbeit betreffend Exportformulare eine einfache und schnelle Lösung herbeigeführt werden. Ulli gehört nun zu Gilde der exportierenden Maschinen-Industrie! Super Sach!!  :D 

Als dann alle Teil beisammen waren, habe ich mich an den Rat von Karl-Ernst gehalten und alle Teil abgeschliffen, mit Rostumwandler behandelt, grundiert und lackiert. Mit den begrünten Teilen bin ich dann zu MOTOREX gepilgert und habe mich mit diesen "Schmierstoff-Leuten" über das weitere Vorgehen besprochen. Auf Grund von Magnes Geschichte mit dem Batteriefett haben dir mir folgendes Vorgehen empfohlen, welches nun bei mir zur Anwendung gelangt ist. Ich hoffe, Magne kann mir das verzeihen!

Ich habe erst alle Federflächen mit sogenannter Zahnradlubrikose besprüht. Das ist das schwarze Zeug, das die bei den offenen Getrieben (z.B. Bei Zahnradbahnen, Seilbahnen, etc.) benutzen. Das ist eine eher klebrige Geschichte, die nach ein paar Minuten nach dem Auftragen ziemlich trocken wird, dafür aber extrem anhänglich ist. Das Zeug haftet dermassen, das es sich von Wind, Regen, Schnee, Hagel, etc. nicht entfernen lässt. Dafür bleibt aber auch nicht alles dran hängen (Sand, Staub, Löwenzahn-Fallschirme, Hühner, Touristen mit Hund, etc.). Trotzdem hat es eine sehr gute Schmierwirkung. Und damit das Ganze noch etwas sanfter gleitet, habe ich noch etwas Graphit-Fett zwischen jedes Blattfeder-Paar gegeben. Das hat beim Zusammenbau des Federpaketes ganz schön geschmatzt!  :P ;D

Restaurierung eines 4R3 - P1000534.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000539.jpg

Als nächste werde ich ausprobieren, ob sich aus einem Stück Kühlwasserschlauch wirklich eine Dichtung für das Kugelkopf-Abstützlager der Vorderachse machen lässt. Ich halte euch auf dem Laufenden.  :)

Noch ein kleiner Nachtrag zum Federpaket: Ulli hat mir per Email geschrieben, dass er meine Kombination aus Federn unterschiedlicher Dicke "sehr interessant" findet. Sieh mal an! Darüber habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht, denn mit der dicken Mittel-Feder und der dicken Basisfeder ist das Paket so dick, dass "die Bolzen" bei "den Klammern" (wie nennt man diese Teile?) gerade noch passgenau durchgingen.  :)  Eine dickere Feder mehr, und dann wäre der Tanz erst richtig losgegangen!  >:(

Gestern Abend habe ich die noch unfertige Vorderachse man unter den Traktor geschoben und "zum mal gucken" montiert. Die Bolzen in den Federböcken mit den neuen Schleissplatten passen jetzt
wie angegossen! Da ist keine "Luft" mehr für die beiden Gummis, die Ulli erwähnt hat. Und für zwei Federn, die beide so dick sind, wie die unterste Feder (Ullis Export-Schlager!  :D) wäre der Platz viel zu gering gewesen und ich hätte mit Sicherheit ein Herzkasperle bekommen! ;)

Restaurierung eines 4R3 - P1000541.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000542.jpg

Schon merkwürdig! Gab es unterschiedliche Federböcke? Für eine Bohrung oberhalb der beiden Löcher für die Sicherungsbolzen ist bei meinen Federböcken überhaupt kein Platz. Wenn dort zwei dicke Federblätter durchpassen sollen, müsste die Wand der Federböcke höher oder die Schleissplatten müssen wesentlich dünner sein. Ich werde heute Abend die Dinger mal messen und gebe euch Bescheid!  ::)

 
Gruss aus der buckligen Welt

Fritz   
« Letzte Änderung: 09.08.2013, 08:34:10 von Swissfritz »

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #172 am: 09.08.2013, 09:46:07 »
Hallo Fritz,

von unterschiedlichen Federböcken habe ich noch nicht gehört, denke aber beim damaligen Anbau von verstärkten Frontlader-Federpaketen wurden die Hülsen (Bild 22 in der ETL) einfach entfernt.  Ich meine sie waren nur für Ausgleich gedacht.

Ansonsten finde ich Deine Schmierstoff-Lösung für die Federflächen vorbildlich, - dass Du nun die Hanglagen befahren kannst, ohne immer Hühner und Touristen mit Hund fest am Federpaket gekleistert zu haben, ist ja ein befreiender Nebeneffekt  8)

Gruss
Magne

Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #173 am: 09.08.2013, 12:21:20 »
Hallo Magne

Ja, ich finde es toll, wenn einem bei der Arbeit nicht alles am Traktor kleben bleibt, was gerade vorbeikommt. Die Hühner und Hunde gingen ja noch, aber die Touristen meckern immer gleich lauthals herum... Echt schlimm! Mit der Zeit kann dir das richtig auf die Nerven gehen!  :D

Wegen der Hülsen: Richtig, da sollten ja auch noch Hülsen über die Bolzen. Das wird spannend!  ::)
Und was mir gestern bei meiner Stich-Furz-Galopp-Übung auch aufgefallen ist: Der seitliche Abstand von Ullis Feder in den Federböcken ist auch ziemlich geschrumpft. Vorher hatte ich dort sicher je 1 cm oder mehr Spiel. Jetzt stimmt das sehr schön und mit den beiden Ausgleichsplatten und den beiden vorhanden Ausgleichsblechen stimmt das wieder "auf's Loch".  :)

Gruss

Fritz
   
 

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #174 am: 12.08.2013, 08:46:55 »
Liebe Kollegen

Ich habe über das Wochenende die Platzverhältnisse in den Federböcken der Vorderachse nachgemessen. Das Ergebnis: Es wird eng!  ???

Die Dicke der Mehrheit der Federblätter beträgt 8 mm. Die mittlere Feder ist 12 mm dick und Ullis Feder weist einen Stärke von 10 mm auf. 

Restaurierung eines 4R3 - IMG_0001.jpg

Die Distanz von der Oberkante im Tragbock bis zur Unterkante des Lochs, durch welches der Sicherungsbozen geschoben wird, beträgt 30 mm. Ullis grosse Feder ist 10 mm dick, die zweite Feder
hat eine Dicke von 8 mm. Die Gleitplatte (rot) ist 10 mm stark. Also stehen mit zwischen dem SIcherungsbolzen und der Oberkante der zweiten Feder theoretisch 2 mm zur Verfügung. In Tat und Wahrheit hat der Sicherungsbolzen beim Durchtreiben schon die schöne Farbe weggeraspelt.  :(

Muss der Sicherungsbolzen eine Hülse haben? Oder anders rum gefragt: Meine Bolzen sind M14- Brummer und genauso dick wie das Loch im Tragbock. Ist das überhaupt das richtige Mass und muss "dort vorne" alles so prall und satt sein oder sollte es mehr Luft haben und "schlottern"?

Das selbe Problem ergibt sich mit den seitlichen Distanz-Ausgleichsplatten. Ich habe zwei unterschiedlich dicke Distanzplatten mit M8-Gewindelöchern. Die eine ist 5 mm dick, die andere 12 mm. Zusätzlich waren dort 3 Distanzbleche verbaut und trotzdem war auf beiden Seiten von jede Menge Luft. Mit der neuen Feder ist der Spalt zwischen "Feder-Ohr" und Tragbockwand auf je 6 mm geschrumpft!  :o

Wieviel Spalt muss dort im Minimum vorhanden sein. Gibt es irgendwelche Werksangaben dafür? In der "MAN-Schleppertechnik" finde ich überhaupt nichts darüber...  :-[

Herzlichen Grüsse aus der Enge

Fritz

     
« Letzte Änderung: 12.08.2013, 09:46:37 von Swissfritz »

Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #175 am: 12.08.2013, 09:01:53 »
Grüss Dich Fritz, also ich werd heute Abend wenn ich aus dem Büro komme mal nachmessen an meinen beiden Treckern, vielleicht kann aber schon jemand vorher helfen .
gruss Jürgen
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #176 am: 12.08.2013, 12:24:30 »
Grüss, dich Jürgen

Dank für dein Hilfs-Angebot! Ich bin wirklich froh, wenn ich ein paar Anhaltspunkte bekäme. Die Geschichte wird nämlich immer wirrer. Ich habe ein paar Bilder vom Forum mit der ETL und der Betriebsanleitung verglichen und ich werde einfach nicht schlau daraus.  :o

Gemäss den Bildern der ETL und der Betriebsanleitung besteht das Federpaket der Vorderachse aus 5 Federblättern, wovon 4 Stk. mit den äusserne Bügeln zusammengehalten werden. Bei den Traktoren von Mortl und Karl-Ernst zähle ich jeweils nur 4 Federblätter! Davon sind nur 3 Stk. mit den "Bügeln zusammengefasst   >:(

Nun gibt 5 x 8 mm = 40 mm. Hat man bei den stärker dimensionierten Federblättern auf ein Federblatt verzichtet? Denn 4 x 10 mm gibt auch 40 mm?  ::) Aber wenn bei mir das zweitunterste Federblatt nicht 8 sondern auch 10 mm dick wäre, dann hätte ich mit den Sicherungsbolzen in den Federböcken aber Mühe, denn dann wären die beiden Federblätter zusammen 20 mm dick und die Gleitplatte mit ihren 10 mm würde die Distanz bis zum Sicherungsbolzen komplett füllen! Und da habe ich aber die Farbe und die diversen Gleitsalben garnicht mitgerechnet!  ;)

Was meint ihr dazu?
 
Gruss

Fritz

Offline BulliBaer

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #177 am: 12.08.2013, 22:02:53 »
Hallo Fritz,

ich denke, dass bei MAN wie auch bei anderen Herstellern das verbaut wurde, was gerade günstig vorhanden war. Wenn 10 mm Federpakete vorhanden waren, wurden diese eben verbaut .. wenn die 8 mm hatten, dann nimmt man eben diese und legt noch ein Teil dazu. Die Schleppertechnik ist ein Buch mit sieben Siegeln .. da wurde immer so günstig wie möglich gearbeitet und so kommt es vor, dass in einer Baureihe verschieden Teile montiert wurden. Ich denke, dass unser MAN-Gott Magne darüber auch einiges erzählen kann .. ;) ..

Gruß .. Rudi ..
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

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Offline Lef.

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #178 am: 12.08.2013, 22:13:21 »
Hallo Rudi,
das glaube ich nicht.
Die werden schon nach Plan verbaut haben.
Für den 4R3 habe ich die ERL nicht griffbereit, aber beim C40A sind Normal- und verstärkte Ausführung
getrennt aufgeführt.

Restaurierung eines 4R3 - Federpaket.jpg

Gruß
Jörg

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #179 am: 13.08.2013, 08:25:15 »
Liebe Kollegen

Normalerweise stimme ich mit Jürgens Experimentierfreude überein. In diesem Fall gebe ich zu, dass mir bei der Sache einfach nicht wohl ist. Und in diesem Fall macht ein Experiment zwar schlau, im Worstcase aber auch arm! 

Problem Nr. 1
Ohne irgendwelche Distanzstücke hat die Feder auf jede Seite noch etwa 6 mm Weg bis sie an die Seitenwand des Federtragbocks knallt. Ich will wissen, wie viel Federweg ich einrechen muss und ob ich an den hochgezogen Ohren der Feder gegebenfallls etwas abraspeln muss. Ich möchte es einfach nicht erleben, dass es beim Durchfahren einer Bodenwelle mit z.B. angehängtem Pflug "Zing" macht und die Feder einen Teil des Federtragbocks weggesprengt hat!  >:(

Streiber in Mammendorf ist sehr weit weg und das Geld für einen neuen oder gar zwei neue Federtragböcke geb ich lieber für etwas anderes aus!  ;)

Problem Nr. 2 
Die bei mir (ich denke mal original) verbauten Distanzstücke sind so ungleich dick, dass ich davon ausgehen muss, dass die im Werk damit offensichtlich eine Korrektur gemacht haben. Ich denke mal, dass damit die Ausrichtung der Achse zum Rahmen justiert wurde. Da die Achse im Abstützlager fixiert ist, wird mit diesen Distanzstücken also nicht nur "links-recht" sondern auch der Winkel zum Rahmen, resp. der Hinterachse korrigiert - theoretisch zumindest.  ::) 

Was passiert, wenn ich diese Korrektur nicht mache? Kommt dann der ganze "Vorderwagen" im Quergalopp daher? Wenn ich in der Rubrik "Räder und Reifen" lese, dass es Reifen gibt, deren Profil sich beim einen in kurzer Zeit in Luft auflöst und bei anderen halten die "ewig", dann gibt mir das halt zu denken.

Ich kann aber auch noch anders herum fragen: In der Bedienungsanleitung gibt es eine technische Zeichnung. Dort ist der Abstand zwischen dem Ohr der untersten Blattfeder und der Ausgleichsplatte gleich Null. Vielleicht ist das sogar richtig und all die Mutmassungen  betreffend minimalen "Federweg" sind völlig überflüssig. Im Restaurierungsbericht von Armin aus Eichsfeld gibt es im Beitrag Nr. 75 ein Photo und auch dort ist der Abstand scheinbar sehr gering, wenn nicht sogar "Null".
Was stimmt wohl?  :)

Gruss

Fritz 
« Letzte Änderung: 13.08.2013, 08:51:29 von Swissfritz »