Autor: Swissfritz Thema: Restaurierung eines 4R3  (Gelesen 341336 mal)

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Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #340 am: 12.12.2013, 11:37:22 »
Salü Jürgen

Schön, dass du wieder auf dem Weg der Besserung bist! Allerdings weiss ich nicht, ob ich dich schon mit der Schilderung des Bördelns belasten darf, denn eigentlich waren dir ja "Heidi" oder "Hanni und Nanni" verschrieben worden.  ;)

Psst: Aber ich will mal nicht so sein! Solang es niemand von der Heimleitung erfährt....  ;D ;D ;D

Ich weiss nicht, ob es eine Bördelzange gibt. Bei uns in der Mühle gibt es an allen Rohren des sogenanntes Laufrohrbaus Bördelränder, mit deren Hilfe du die Rohre stumpf gestossen mit Rohrschellen fixieren kannst. Ich hab mal im Vorbeigang gesehen, dass es für die Bördelränder an den Rohren zu machen eine Maschine gibt... Wenn ich mich recht entsinne, sah das Ding etwa so aus, wie die Dengelapparate zum Schärfen der Sensen - womit wir endgültig im Altertum gelandet sind! :o

Aber das hilft uns im Fall des Thermostatgehäuses nicht weiter. Hier musst du mit einem 2-er Schraubenzieher und einem Spielzeughammer die Bördelung ganz vorsichtig aufmurxen. Vor allem musst du die Bördelkante gleichmässig aufdrücken, damit sie nicht einreisst. Zum Ausfädeln des Thermostaten genügt es, wenn die Bördelung nur zu etwas mehr als der Hälfte geöffnet wird. Das Öffnen war eigentlich ganz einfach. Motto: Kaputt kriegst du es immer!  ;)

 
Das Schliessen war wesentlich mühsamer. Beim ersten Anlauf ging es voll daneben, weil ich zwar den Thermostaten wieder durch die Minimal-Öffnung einfädeln und auch einsilikonen konnte. Aber das Zuklopfen der Bördelkante wollte überhaupt nicht mehr gelingen. Die Bördelkante wollte sich einfach nicht über den Rand des Thermostaten legen. Also alles zurück auf Feld eins.  >:(

Offenbar hat das einseitige Aufmurxen der Bördelung die untere Gefässhälfte so unter Spannung gesetzt, dass sie sich nicht mehr gleichmässig schliessen wollte. Ich bin dann auf die gloriose Idee verfallen, die gesamte Bördelkante aufzudrücken und den Rand auf dem Schraubstock so lange sachte mit dem Spielzeughämmerchen zu bearbeiten, bis das Gefäss wieder einigermassen rund war.

Ab da ging es einigermassen einfach und die Bördelung packte den Rand des Thermostaten überall sehr gleichmässig und mit ausreichender Überlappung. Es war allerdings eine ziemliche Schweinerei, weil selbstverständlich überall der Silikongummi heraus-saftete.  ;D

Richtig genervt habe ich mich ganz zum Schluss, weil ich mir trotz grosser Vorsicht wieder zwei Beulen in das Gehäuse "gedroschen" hatte. Der Schraubstock ist für solche Arbeiten einfach nicht das richtige Widerlager. Um hier wirklich saubere Arbeit abliefern zu können, wäre vielleicht ein Sandbett das Richtige, damit sich der Druck gleichmässig auf eine grosse Fläche verteilt.  ::)

Wenn ich mich in 53 Jahren noch daran erinnere, werde ich mir vorher eine Kiste mit Sand besorgen. So war ich gewungen, die Beulen zu verzinnen und mit Karosseriezinn aufzufüllen. Ist zwar ein kleiner B'schiss - aber für den Hausgebrauch reicht's. Und der Trakti hat bis jetzt auch nicht gemotzt. Immerhin: Vorher hatte das Thermostatgehäuse auch schon Dellen - und die waren wirklich grösser!  :)

Jürgen: Du könntes mal versuchen, eine Weihnachtsbaumkugel zu machen! Den Blätterkrokant stellen wir dir ad libitum zur Verfügung!

Herzliche Grüsse aus den Bergen

Fritz
           
« Letzte Änderung: 12.12.2013, 19:02:38 von Swissfritz »

Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #341 am: 12.12.2013, 12:57:09 »
Puh , das scheint mir doch arg mühselig, hier sind die Germanen doch eher fürs grobe :-) .....
Den Blätterkrokant hätt ich damals als ich noch regelmässig als Weihnachtsmann mit dem Töff mit Sietewage unterwegs war gebrauchen können.
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #342 am: 12.12.2013, 15:02:57 »
Na, na, na! Wenn ich mir die Fummeleien von Jens vor Augen halte, dann ist das mit den keulenschwingenden Germanen aber nicht zutreffend.  ;)

Zurück zum Thermostatgehäuse: Ja, mühseelig ist das. Aber du weisst ja: Der Mensch wächst an und mit seinen Aufgaben. Und wenn's dann halt mal nicht gereicht hat, kann man dann immer noch die "Abkürzung" nehmen und ein halbwegs passendes Fremdteil reinfummeln...

Aber ich denke, so als Grundsatz sollte man schon versuchen, so viel wie möglich von der alten Substanz zu retten und die Kisten - so weit es irgend möglich ist - im Originalzustand zu belassen. Aber ich bin mir darüber im Klaren, dass nicht jeder das so sieht und auch nicht sehen muss. Ich meine halt, dass die Ingenieure von damals keine Deppen waren und der Stand der Technik von 1961 völlig ausreicht, um als Trakti bei mir seinen Dienst zu verrichten. Das Ding hat 500-er/1000 Zapfwell, eine Hubhydraulik, Allrad, etc... Was will man mehr? Und wenn mein Enkel fragt: "Du Grossfritz, was ist eigentlich ein Spaltfilter?", dann kann ich ihm das Ding sogar noch in Funktion zeigen.   :)

So, zurück zur Rutschkupplung:
Das Teil sieht innen garnicht mal so übel aus, wie ich befürchtet habe. Sogar die 4 Schrauben liessen sich - bis auf eine - ganz problemlos lösen und Dank des Tipps von Ulli mit den zwei langen Schrauben lief die Sache in sehr geordneten Bahnen ab.

Restaurierung eines 4R3 - P1000810.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000811.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000812.jpg

Links sieht man die ungeöffnete Rutschkupplung mit Plombe. In der Mitte bin ich dabei das Ding zu öffnen. Links und rechts sind Ullis Schrauben, unten musste ich die Schraube aufschweissen, weil der Imbusschlüssel "den Ewigen" hatte. Rechts liegt ein Teil des Innenlebens, die eine Hälfte (links) im Originalzustand, die andere Seite ist mit der Messingbürste grob gereinigt.

Sieht richtig gut aus! Praktisch kein Rost. Auch die Federn sind ohne Rost - nur schwarzer Staub (ich nehme mal an, dass dies Kupferoxyd ist). Ich denke mal, abbürsten und reinigen, zusammenschrauben und neu lackieren sollte ausreichend sein.  :)

Oder muss ich noch was beachten?  ::) ::)   

Gruss aus der buckligen Welt (meine Frau meldet traumhaftes Wetter, klare Fernsicht auf die Schneeberge und 12 Grad. Wenn ich bei mir aus dem Fenster schaue, herrscht dicker Nebel und es ist richtig unter Null. So ungerecht kann das Leben sein...  >:()

Fritz (Ich putze mal die Sonnenbrille, damit ich beim Nachhausefahren nicht geblendet werde)  8) 8) 8)
« Letzte Änderung: 12.12.2013, 19:05:10 von Swissfritz »

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #343 am: 12.12.2013, 21:56:07 »
                                                           Hallo Fritz
Mit den Bördeln bist du aber ja noch nicht verstieg,du hast ja noch das Kombiinstrument  ??? ,oder ist es fertig ?
Das mit den Chromring anbördeln geht bei den 100ter Durchmesser ganz gut,bei den kleinen wird es etwas schwerer.
Ich habe es mit ein runden Plastikschraubendrehergriff gemacht,immer umzu kreisen,immer etwas mehr einbördeln,
und zum Schluß mit einen kantigen Plastik 1x richtig anbördeln.
Es reicht wenn du den Chromring zum bördeln auf ein Lappen legst,du brauchst es nicht gleich in Sand eingraben.  :D
Hast du da eigentlich noch Fragen ? Hast du alles an Teile bekommen ? Scheibe,Fassungen usw.
Was machst du mit den abgewetzten Kesemeisterstiefeln und den Lichtscheiben,hast du da ein Entschluß gefasst ?
Habe da noch ein paar Ideen beim googeln bekommen,später mehr.

Ab morgen ist es bei mir mit den keulenschwingenden Germanen ganz vorbei,habe morgen meine Miniskuss OP  :-\
                                           das heißt,einige Zeit Fuß hoch,und sonst=Kricken   >:(
                                                                  Gruß Jens

Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #344 am: 13.12.2013, 07:11:20 »
Moin Jens , ich drück dir die Daumen das du schnell wieder fit wirst !
Gruss Jürgen
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #345 am: 13.12.2013, 10:09:08 »
Guten Morgen, Jens

Ja, das mit dem Bördeln ist so eine Sache. Technisch gesehen, kriegt man das hin. Dabei aber keine Beulen und Kratzer zu erzeugen - z.B. an besagtem Chromring - ist hingegen ziemlich knifflig...  :-\

Was deine Fragen betreffend Kombiinstrument betrifft kann ich dir Folgenes mitteilen:

Das Kombi-Instrument ist zerlegt (Kaputt kriegt man es immer, gell)  ;)

Der Betriebstundenzähler ist in der Rep beim Uhrmacher (Unruhe defekt)  >:(

Die Instrumenten-Büchse ist unterdessen entrostet und entkäst, die Kadaver entsorgt und das   Ganze neu grundiert.

Den Chromring habe ich unterdessen schon erhalten. Super Ding!  :D :D :D

Gestern Abend habe ich mich mit Bastian Mulders auf der Autobahnraststätte Grauholz getroffen. Der hat mir zwei wunderschöne (60 mm Durchmesser) elfenbeinfarbige Rundinstrumente (ein Ampère-Meter 30-30 und einen Öldruckmesser bis 5 bar) mitgebracht. Damit wären dann die beiden hässlichen Löcher  links und rechts der Lenksäule auch versorgt.   :D :D :D

Bastian holt zwei olle Schweizer Traktis ab. Ich find das prima!!! Der soll unbedingt noch mehr von den alten Kisten abräumen. Das verknappt das Angebot und damit jagt er den Preis für die verblieben Trakis (z.B ein MAN 4R3, Baujahr 1961) durch die Decke! Naja, wer's glaubt ...  ::)   

Für die Temperaturanzeige habe ich gemäss dienen Empfehlungen einen neuen Thermometer samt passender Sonde bestellt. Den will ich im Kombiinstrument dann hinter das alte "Zifferblatt" hängen. Ich habe dazu aber erst noch diverse andere Dinge "aufrupfen und anteigen" müssen, damit ich die dafür benötigten Teile gleich mit auf die Bestellung nehmen konnte (Lenkrad, Blinker, Rücklichter, usw.usw.)

Das Schlimmste daran war die Erkenntnis, dass es Firmen gibt, die sich weigern, Päckchen in die Schweiz zu verschicken und ein Riesen-Affentheater wegen der Rückerstattung der Deutschen MWST machen. Zum Glück besorgt mir Clemens diese Teile. Aber eigentlich sollte man solch unflexible Firmen einfach links liegen lassen (alles A-, B- und C-Löcher!)  :P :P :P :P

Jetzt geht es vor allem mal um das Zusammenbauen der gereinigten Rutschkupplung.  :)

Tja, Jens. Und dann warte ich auf die diversen Ersatzteile, damit ich mir den Spass unter den Weihnachtsbaum legen kann. Und damit mir die Zeit beim Warten nicht lange wird, werde ich versuchen, die abgebrochene M 10 Schraube aus dem Allradgetriebe herauszuschleifen. Der neue Wellendichtring für den "Zapfwellenstummel" zur Rutschkupplung und zur Kardanwelle ist auch da.

Und wenn das nicht reicht, kann ich mit dem Abschleifen der alten Farbe an den Kotflügeln beginnen - ein richtiger Traumjob!  :o :o :o 

Auf jeden Fall halte ich dich auf dem Laufenden! Morgen muss ich die Gunst der Stunde nutzen und auf
200 Metern die im November abgesägten und ausgelichteten Äste einer Hecke zusammenstossen und abtransportieren, resp. an den Wegrand bringen, damit die das Zeug zu Hackschnitzeln verwursten können.

Für die bevorstehende Knieoperation wünsche ich dir auf jeden Fall alles erdenklich Gute.  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Offline Funkel

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #346 am: 14.12.2013, 05:27:39 »
Dann wünsche ich dir gutes gelingen beim schleifen der Schrauben und des Lackes Fritz.
Aber da hast du schon schwierigeres bewältigt.
Ein sehr interesanter Restaurierungsbericht, ich lese hier schon eine ganze weile mit und er gefällt mir sehr gut. Weiter so ;)
Auch dein Art das ganze in Worte zufassen finde ich große klasse.

@ Jens, ich wünsche dir Gute Besserung, das du bald wieder auf deine Beine kommst!

Gruß Christian

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #347 am: 14.12.2013, 21:33:48 »
                       Hallo
Erst einmal danke für die Genesungswünsche,mir geht es soweit schon ganz gut.

Fritz,versuche mal den Linksausdreher auszumeißeln,zu zertrümmern,ein Versuch ist es wert,und ersätze ihn
dann durch einer Torx oder Vielzahnnuß.
                                        Schreibe die Tage mehr.
                                                      Gruß Jens

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #348 am: 16.12.2013, 10:43:34 »
Guten Morgen Jens,
guten Morgen Christian

Das Wochenende war ziemlich entnervend, denn die Schleiferei an der doofen Schraube erwies sich als ziemlich wirkungslos. Der Linksausdreher ist aus dermassen bösartig-hartem Material, dass drei Korrund-Schleifer sich zu Pulver zerschliffen haben, ohne dass ein nennenswerter Erfolg damit einher gegangen wäre! Ich lag buchstäblich auf den Knieen vor dem Ding! Nix die Laus!  >:(  >:(  >:(

Zum Glück habe ich Jens' Vorschlag vom Zertrümmern erst gelesen, nachdem ich mich mit Hilfe einer zen-budistischen Übung wieder ins seelische Gleichgewicht gebracht hatte! Andernfalls hätte die Zertrümmerung vielleicht etwas zu wörtlich genommen...  ;)

Tatsächlich habe ich den Versuch, die abgebrochene Schraube und den darin abgebrochenen Linksausdreher zu entferen, jetzt einfach aufgegeben. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten - es war ein richtiger Vorfrühlingstag und ich dachte so bei mir, ob der der Traktor läuft oder nicht läuft, entscheidet sich nicht an dieser Schraube. Der Deckel hält so oder so bombenfest und für die Optik klebe ich eine abgesägte M10 Schraube ins Deckelloch. Und daneben schreibe ich ganz klein:

"Bis hierher kam Fritz Hartmann am 14.12.2013. LMAA!"  :)   LMAA = Leck's mich am A...  :D :D :D

Die Rutschkupplung ist wieder beisammen, das Getriebe begrünt und montiert, die Karawane zieht weiter. Und wenn er keine anderen Probleme hat, kann sich in 51 Jahren anlässlich der 2. Totalrestauration der nächste Besitzer gerne wieder mit der Schraube beschäftigen. Ich hör' den jetzt schon motzen...  :)

Güsse aus der buckligen Welt mit einer lockeren Schraube

Fritz  8)
     

berschmi325

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #349 am: 16.12.2013, 19:10:26 »
Halo Fritz,

...das mit der lockeren Schraube kenn ich, scheint ja mittlerweile ein
Aufnahmekriterium für's Forum im Allgemeinen  ;) und für eine MAN - Restaurierung im Besonderen
zu sein.

Weihnachtliche Grüße,
Bernhard

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #350 am: 22.12.2013, 12:46:24 »
Hallo Bernhard

Herzlichen Dank für die Weihnachtsgrüsse. Über die lockeren Schrauben reden wir später ausführlicher... ;)

Erst mal einen kleine Rückblende über die Arbeiten, die ich erfolgreich erledigen konnte:

Der Dieseltank ist an seinem Platz und auch der Thermostat hat zu seiner angestammten Ecke zurückgefunden.
Selbst das Allradgetriebe ist fertig und funktioniert - soweit auf dem Tragböcken feststellbar einwandfrei. Nur etwas Farbe feht oben rum noch.

Restaurierung eines 4R3 - P1000813.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1000816.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1000817.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1000818.jpg

Das waren die einfachen Arbeiten! So dann habe ich mich an das Kombiinstrument gemacht. Jens, jetzt gut aufpassen! Jetzt wird's spannend! :D

Mein Trakti hatte zwei Betriebstundenzähler: Einen im Kombiinstrument und - weil der den Geist aufgegeben hatte - einen zweiten in dem Loch, wo bei anderen der Tacho drin steckt. So auf den ersten Blick hatte ich den Eindruck die beiden Instrumente seien eigentlich ganz in Ordnung. Tatsächlich wollte der Externe BSZ sogar anlaufen, als ich ihn an die Batterie angehängt habe. Allerdings musste ich feststelllen, dass die Unruhe irgendwie schepps hing und ich hatte das Gefühl, dass einer der Lagerzapfen abgebrochen war. Ich hab die beiden BSZ zum Uhrmacher geschleppt - in der Hoffnung, dass der die beiden Werke zerlegt und aus zwei defekten ein funktionsfähiges Teil herstellen würde. Welch ein Irrtum!  >:( Nach 14 Tagen erhielt ich die Instrument in exakt dem selben Zustand zurück, wie ich sie hingetragen hatte. "Das sei was für einen Elektroniker!" - "!? :o!?  >:( !!!"

"So ein Heini!", dachte ich und machte mich in der Mittagspause ans Werk. Mein Motto kennt Ihr ja inzwischen: Kaputt krieg ich es immer! Sehr hilfreich war dabei der Umstand, dass in unserem Betrieb die alte Brandmeldeanlage ersetzt und rückgebaut warden musste. Und weil diese Anlagen auch bei Stromunterbruch funktionieren müssen, stand da plötzlich eine grosse 12 V Batterie einsam herum  ::) Och dachte ich, du kommst mir wie gerufen! Komm' doch mal mit.... :)

Mit Hilfe dieser Batterie fand ich heraus, dass an den BSZ der eine Motor funktionierte, der anderer jedoch hinüber war. Der externe Zähler hatte das schönere Zähwerk, jedoch eine defekte Unruhe. Also zerlegte ich die beiden Uhrwerke soweit, dass ich die Antriebe von den Werken trenne konnte. Anschliessend baute ich die defekte Unruhe aus und zur Übung gleich wieder ein. Abgesehen davon, dass meine Augen mit dem Fokusieren Probleme haben (ja, das Alter!  :(), ging das eigentlich ganz passabel. Zum Glück haben ich mir für genau solche Fummeleien im Warenhaus für 15 Franken eine viel zu starke Plastik-Lesebrille gekauft. Die leistete mir jetzt unschätzbaren Dienste!   ;)

Die Transplantation der Unruhe ist mir auch ganz gut gelungen und als ich den Antrieb wieder ans Werk hängte und alles an die Batterie anschloss, kehrte sofort emsige Betriebsamkeit ins Instrument zurück. SUper, dachte ich, jetzt nur noch zusammenbauen... Kaum waren alle Teile montiert war das Werk tot! >:( >:(

Und so verbrachte ich zwei tolle Tage mit der Gummibrille auf der Nase und einem bockigen Zähler. Am Schluss hatte ich das gesamte Werk in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Solange das Antriebsrad für den Stundenzeiger und die dazu gehörigen Traverse nicht montiert war, lief das Werk einwandfrei, sobald die letzten Teile montriert waren, legte sich die Unruhe schlafen!  :P

Am Schluss war es das Zählwerk. Da hatte sich etwas verhakt und brachte dem Werk so viel Widerstand entgegen, dass es stehen bleib. Kleine Ursache, grosse Wirkung! Das kennt man ja... Aber jetzt läuft der BSZ seit 24 Stunden und ich habe schon mehrmals die Position gewechselt. Zur Zeit läuft er auf dem Kopf, wobei ich doch hoffen will, dass er in natura nie in dieser Stellung laufen muss...

Restaurierung eines 4R3 - P1000819.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000822.jpg

Voll Selbstvertrauen habe ich mich anschliessend an den Thermometer gemacht und ich kam zu Beginn wunderbar voran. Erst bei Einbau ins Kombiinstrument wurde es klar -so geht das nicht. Der Organspender, den ich zur Restaurierung besorgt habe, war viel zu gross und zu hoch. Auch mit diversen Schleifarbeiten und Umgruppierungen - mit diesem Innenleben werde ich nicht ans Ziel kommen.  :-\  Und eines steht fest: Ein 60 mm Thermometer geht nicht! Die 45 Euro habe ich voll in den Sand gesetzt! Lehrged halt...   >:( >:( >:(

Dadurch, dass das Innenleben des 60 mmm Rundinstrumentes zu gross ist, überlappt das Zifferblatt des Thermometers das Loch des Betriebstundenzählers. Es muss also ein Thermometer mit wirklich  kleinem   
Innenleben sein!   

Jens! Martin! Hiiiiiiiiiiiilfeeeeeehhh...... ;)
 
Bitte gebt mir mal an, wer, wie, wo, was und warum einen brauchbaren Thermometer anbietet! Dann unternehme ich einen zweiten Versuch. Herzlichen Dank für die Hilfe.

Gruss

Fritz
   
« Letzte Änderung: 22.12.2013, 13:50:59 von Swissfritz »

Offline NicNic

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #351 am: 22.12.2013, 13:36:20 »
Hallo Fritz
Hast Du den Fotokiste verlegt?
Auf dieser Seite ist eindeutig zu viel Text! :)




Das mit dem Text nachträglich ändern ist Link, guckste ein paar Minuten nicht
hin ist dein kompletter Text hinfällig! :o
« Letzte Änderung: 22.12.2013, 14:11:58 von NicNic »

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #352 am: 22.12.2013, 14:05:53 »
Salü Ulli
 
Ich werde versuchen, mich zu besser! Vielleicht besuche ich diesen Winter mal einen Kurs in der Volkshochschule: Technische Comic Strips.  ;)

Du kannst dir meinen Restaurationsbericht auch als Hörbuch (Sprecher: Rolf-Dieter Selmann-Eggebrecht) zu Weihnachten schenken lassen.

Ich möche auf keinen Fall, dass du vor lauter "in die Kiste glotzen" am Ende viereckigen Augen bekommst  :)  :) :)

Offline bolzendreher

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #353 am: 22.12.2013, 16:58:30 »
Hallo Fritz,

wie ist es mit dem Innenleben einen 52mm Thermometers? Oder stimmt da der Widerstand nicht vom Fühler?

Gruß Clemens

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #354 am: 22.12.2013, 17:36:47 »
Hoi Clemens

Das eben ist den Pudels Kern! ;)

Bei Pfrofessor Jens steht geschrieben, dass er ein 50 mm Thermometer verwendet hat, bei Martin weiss ich es nicht. Weil die Thermometer im Prinzip alle gleich funktionieren, hab ich halt ein 60 mm Stück geschlachtet. Es geht also nicht um irgendwelche physikalischen Grössen sondern nur um die physische Grösse der Bauteile. Ich dachte halt, da sei überall so ein 0815 Innenleben drin, egal ob die Büchse drum herum 50 mm oder 60 mm Durchmesser hat! Das war ein Irrtum sprach der Igel und stieg vom Kaktus.... :D

Jetzt muss Jens sich halt ganz genau in die Karten schauen lassen und damit herausrücken, welcher Thermometer das Innenleben aufweist, welches sich harmonisch ins Kombi-Instrument einfügen last.

Der Betriebsstundenzähler fliegt gerade ein paar Stunden im 90 Grad Winkel und funktioniert moch immer. Bin grade daran, die Ganggenauigkeit einzuregeln.

So jetzt hör ich auf, sonst motzt Ulli wieder, weil er keine Bilder vom Ganggenauigkeits-Regler gucken darf... ;)

Gruss aus der frühlingshaften Vorweihnachtszeit

Fritz  8)   

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #355 am: 22.12.2013, 22:30:55 »
                      Hallo Fritz
Welche Marke der Temperaturanzeige hast du bestellt,Vdo mit Metallgehäuse ?
Die 52er und die 60er haben da das gleiche Innenleben.
Es muß nur ein Teil der Platine entfernt werden,und der graue Wiederstand da muß der Draht
gekürzt und neu angelötet werden.(sonst geht das Ding da nicht rein !)
Das hintere Befestigungsblech mußt du neu zuschneiden und bohren.

Die Größte Gefahr ist aber das abziehen des Zeiges,um das Zifferblatt zu wechsenn.
(ich werde mir dazu ein mini Kuhfuß mit Unterlegplatten anfertigen,ob das geht ?)
Das einsätzen des Zeigers ist ganz einfach,nur eindrücken,dazu muß er aber ausgerichtet werden,
und das macht wieder Arbeit.(dazu später mehr)

Sogar das schwarze von Deutz DX Bj 3.83 hat das gleiche Innenleben.(auch vdo 60)
Restaurierung eines 4R3 - IMGP0278_exposure.JPG
                        Vorerst gruß Jens

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #356 am: 23.12.2013, 07:49:54 »
Moin Jens

Danke für deine Antwort. Ich muss erst nachsehen, was das für ein Fabrikat war. Aber im Prinzip ist es völlig egal - es ist einfach an allen Enden und Ecken zu dick, zu hoch und zu gross. Selbst wenn der Durchmesser so gewesen wäre, dass ich mit dem ganzen Instument so weit zum unteren Rand der Kombibüchse hätte rücken können, dass das Temperaturanzeigen-Zifferblatt wieder richtig ausgerichtet in die Büchse gepasst hätte - die Höhe stimmt trotz allem nicht. Ich habe die "Füsse" abgeschliffen und die oberen Befestigungs-Büchsen für den Zifferblattträger eingekürzt, es nutzt nicht, die Sache ist 2- 3 mm zu hoch.

Also von vorne: Wenn ich jetzt zu der Homepage gehen, welche du mir wegen des Chromrings angegeben hast und dort ein neues VDO-Thermometer mit 50 mm Durchmesser bestelle - besteht dann Hoffnung, dass ich das Richtige bekomme? Oder muss ich bei Ebay auf den Elektronikschrott-Handel?

Gruss

Fritz 

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #357 am: 23.12.2013, 08:15:15 »
               Guten morgen Fritz
Ich gehe mal schauen.Ich selber suche/benutze immer gebrauchte,Chromring oder Glas defeckt
ist immer gut  ;) solange sie hinten vertrauenswürdig aussehen .
Reißt man beim neuen den Zeiger ab ???,ich mag es mir garnicht vorstellen,ende des Albtraums. >:(  >:(

http://www.ebay.de/itm/121176788862?ru=http%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_sacat%3D0%26_from%3DR40%26_nkw%3D121176788862%26_rdc%3D1#ht_475wt_996

http://www.ebay.de/itm/111189533777?ru=http%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_sacat%3D0%26_from%3DR40%26_nkw%3D111189533777%26_rdc%3D1#ht_591wt_996
« Letzte Änderung: 23.12.2013, 08:29:31 von kobbi »

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #358 am: 23.12.2013, 08:47:14 »
   Ich VERMUTE das es da sogar das Original Innenleben ist,Schraubanschlüsse !
     Zweiter von links !
    Überlege es dir schnell,die Geier kreisen schon, ::) ,aber da wirst du vermutlich den
         alten Geber brauchen und der ist rar . (die neuere Ausführung ist meiner Meinung nach
        widerstandsfähiger,auch=jederzeit neuer Geber verfügbar)

http://www.ebay.de/itm/VDO-Temperaturanzeige-Drehzahlmesser-Ampere-Uhr-Instrumente-Oldtimer-Youngtimer-/291040785619?pt=DE_Autoteile&hash=item43c361f4d3#ht_107wt_1233

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #359 am: 23.12.2013, 08:53:57 »
               In langer Asführung! Innenleben ?  Durchmesser?
http://www.ebay.de/itm/VDO-Betreibsstundenzahler-/221338003753?pt=Nutzfahrzeugteile&hash=item3388c5e929#ht_114wt_1233

Fast Deutz.   12Volt ??   Die Kabelanschlüsse sind richtig,die Art verwende ich.
http://www.ebay.de/itm/Temperatur-Anzeige-VDO-Oldtimer-Einbaumas-60-mm-/251270388517?pt=DE_Autoteile&hash=item3a80e1db25#ht_309wt_996
  vermutlich ! die hinterseite ist nicht zu sehen
http://www.ebay.de/itm/Opel-Kadett-C-Zusatzarmaturen-VDO-Thermometer-Wasser-120-C-/321278330987?pt=DE_Autoteile&hash=item4acdae486b#ht_370wt_1139

wie zuvor.?
http://www.ebay.de/itm/Hanomag-Henschel-Mercedes-206-306-Temperaturanzeige-VDO-Zusatzinstrument-/161180888844?pt=Automobilia_DE&hash=item2587212f0c#ht_355wt_1233
 
und nochmal
http://www.ebay.de/itm/Hanomag-Henschel-Mercedes-206-306-Temperaturanzeige-VDO-Zusatzinstrument-/161180888188?pt=Automobilia_DE&hash=item2587212c7c#ht_355wt_1233
 
und nocheinm..
http://www.ebay.de/itm/Fernthermometer-Temperaturanzeige-VDO-Mercedes-T1-601-602-207-208-31-Thermometer-/271349210973?pt=DE_Autoteile&hash=item3f2dac5f5d#ht_130wt_1233

Kann passen, die für Kühlwasser gehen bis 120 Grad,der Geber muß dann auch 120Grad haben !
Die mit 150Grad sind zumeist Oeltemp. 
Hier kann man nur ............. ??
http://www.ebay.de/itm/Raritat-Temperatur-Anzeige-VDO-Chrom-Temperaturanzeige-52mm-/271104190829?pt=DE_Autoteile&hash=item3f1f11a96d#ht_3471wt_996

Der wird nicht passen,der Drehpunkt der Nadel ist mittig in Instrument,ist mit Kapilarrohr.
Bei den von mir verwendeten ist die Nadel aus der Mitte ,elecktrisch wie original.
http://www.ebay.de/itm/Fernthermometer-40-120-C-Mech-zB-Hanomag-R35-R40-R45-R455-ATK-bauart-VDO-09-/111127255147?pt=Ersatzteile_Zubeh%C3%B6r_Landtechnik&hash=item19dfb3586b#ht_430wt_996
« Letzte Änderung: 23.12.2013, 13:14:27 von kobbi »