Autor: Swissfritz Thema: Restaurierung eines 4R3  (Gelesen 344439 mal)

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Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #560 am: 17.06.2014, 10:04:14 »
Achsooooooooooooooooo, und ich dachte mit einer Saison Holzfällersteaks mit " Härdöpfel" Ofenkartoffel und Sour Cram , wärs behoben aber da sieht man wieder wie die Maßeinheiten doch variieren können .grinssssss
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline BulliBaer

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #561 am: 17.06.2014, 12:16:37 »
Hallo,

da kann man wieder mal sehen, wie mit zweierlei Maß gemessen wird. Mein Sitz ist jedenfalls zu weich für meine 130 Kg Lebendgewicht .. ich wünschte er wäre härter .. aber mit meinen Zigarillos habe ich mir noch keine Brandmarke in den Nabel gebrannt .. dazu ist mein Sitz wiederum zu weit vorn und das schwabbelnde Fett (wenn ich welches hätte  ;) ..) bleibt immer am Lenkrad hängen. Vielleicht sollte ich mir überlegen, wenn ich den Sitz weiter hinten anbaue, bei meiner nächsten OP gleich noch ein bisschen Fett absaugen zu lassen .. So werden dann die Nabelbrandzeichen verhindert ..

Gruß aus dem tiefergelegenen Hügelland (Odenwald) .. Rudi ..
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

alte Gefährten in meinem Besitz:
MAN 2L4 - Bj. 1961
Dethleffs Beduin WoWa - Bj. 1961
Solo Motorhacke Typ 505 / 12
Ford Kuga Platinum Allrad 150 PS Bj. 2016
Quad TGB Blade 550 EFI LOF

Offline man leo

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #562 am: 17.06.2014, 12:57:45 »
Jürgen, ich ha garid gwisst, dass du lölä kasch.

Fritz,des isch die sach wa du machsch.
Gruß
MAN Leo

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #563 am: 17.06.2014, 16:51:25 »
Rudi:
Schön von dir zu hören und mit dir etwas "das Kalb" zu machen.  ;) Nachdem ich lese, dass du etwas mehr Kampfgewicht auf die Waage wuchtest, kannst gerne bei mir vorbeikommen und meinen Sitz etwas "einfahren".

Aber jetzt mal im Ernst: Vielleicht habe ich auch etwas falsch gemacht. Mir ist eingefallen, dass die beiden Blattfedern, die nach vorne zum Sitz hochziehen, bolzenfest eingespannt sind. Das heisst, die können weder nach vorne noch nach hinten irgend welchen "Weg" machen. Drum ist der Sitz auch so ein Bock. Ist das überhaupt korrekt?  ::) 

Leo:
Klar kann's Fritzli machen, was es will. Aber mein alter Nachbar sagte immer: "Düend rächt, wänn'r düend!". Frei übersetzt heisst das in etwa: "Macht es richtig, wenn ihr's macht!" Er sah die Sache mit dem "es machen" deutlich enger und eindeutiger als ich. Aber wenn man es weit und generell fasst, stehe ich da voll dahinter. Und ich mache es lieber garnicht, als dass ich irgend einen Scheiss ablasse. Und wenn ich im Zusammenhang mit dem Trakti Mist baue, dann sage ich das hier auch deutsch und deutlich. Ich finde, das Forum hat es verdient, dass man ehrlich darüber schreibt, womit man Mühe hat. Immerhin kann dann ein anderer just diese Klippe vielleicht eleganter umschiffen. Und das wunderbare an diesem Forum ist ja einer von Frau Feldbuschs Wahlsprüchen: Hier werden sie geholfen :D Und morgen ändere ich auch die Bauzeichnung für den Sturzbügel auf die korrekten Masse ab.  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

 

Offline Lef.

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #564 am: 17.06.2014, 17:26:43 »
Hallo Fritz,
der jenige, der keine Fehler macht, muß erst noch geboren werden.
Von denen, die nicht darüber reden/schreiben gibt´s deutlich mehr.

Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man die Fehler beschreibt.
Ich hätte meinen Irrtum mit dem Reinigen und Schmieren der Vorderradlager auch verschweigen können,
aber solche Irrwege kommen nun mal vor.
Andere machen den Fehler dann wohl möglich nicht mehr.

Also: Ehrlich währt am längsten ;)

Gruß aus dem sonnigen Norden
Jörg

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #565 am: 17.06.2014, 18:40:35 »
Hallo Fritz,

zum Fahrersitz:  Ich wollte Dir eigentlich heute früh auf zwei Abstandshülsen aufmerksam machen, hatte aber nicht mehr Zeit, denn wir sind zur Zeit auch am Heu machen.  Du hast das Problem mit starrer Federung schon richtig erkannt; die Langlöcher vorn an den Blattfedern sollen ja der freie Federweg besorgen.  Um das zu erreichen muss man die zwei Befestigungsschrauben unter dem Sitz mit Hülsen versehen, ein bisschen länger als die Blattfederstärke.  Dieses Detail ist sehr schnell zu übersehen, es ist dummerweise nicht in der ET-Liste möglich zu erkennen.  Manche finden der Originalsitz schlecht, wir haben Beschreibungen wie z.B. "Krücke" gesehen, man kann aber nichts anderes erwarten wenn man sich nicht mit dem Aufbau/der Logik des Sitzes auskennt...  Die Hülsen sind Verschleissteile, die Reste fallen zum Schluss raus, die Schrauben werden gedankenlos nachgezogen und der Sitz bekommt unverdient sein schlechter Ruf...

Gruss
Magne
« Letzte Änderung: 19.06.2014, 10:47:06 von MAN-fantast »
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline NicNic

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #566 am: 17.06.2014, 19:36:52 »
Hallo Fritz
Mein Senf sollst Du auch noch dazu bekommen, aber Heute den Scharfen.
Die Buchsen hätte ich auch angefragt, ob diese verbaut sind und die Federn gleiten können,
aber was mir noch etwas Kopfzerbrechen bereitet sind die von Dir montierten Fettnippel!!
Wenn die Rohre gut mit Fett gefüllt sind, drückt das Fett beim einfedern der Hohlfedern durch
die Bewegung der Führungen in die Hohlfedern, durch das Fett werden die Hohlfedern zu Anfang
träger und nachher aufgelöst, ob das im Sinne des Erfinders ist!?!?
Bei meinen Sitzen habe ich die 12 mm Rundstahl-Führungen vorn rund an-geschliffen und mit etwas
Kupferpaste bestrichen. Bis die verbraucht ist, das dauert.

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #567 am: 19.06.2014, 08:37:09 »
Guten Morgen die Herren!

Herzlichen Dank für die Kommentare und Erläuterungen.

Magne:
Deine Erklärungen sind wie immer glasklar und logisch. Nur habe ich damit ein kleines Problem! Ich weiss nicht, welche Längslöchern du meinst. Ich habe blöderweise keine Bilder gemacht und bin im Moment auch "im Heu". Ich beschreibe daher kurz, was bei mir Sache ist:

Vorbemerkung: Alle Löcher an der Sitzhalterung sind kreisrund - nur an der merkwürdig geformten Fundamentplatte hat es ovale Löcher, die nach meinem Verständnis für garnix da sind...   ::)   

Vorne am Sitz hat es eine Halterung mit zwei runden Löchern hintereinander in Fahrtrichtung. Der Sitz hat zwei Blattfedern. Die obere Blattfeder hat vorne zwei M12 Löcher, die untere hat nur ein M12 Loch. Am hinteren Ende hat es ein M8 Loch in beiden Federn. Die obere Feder wird erst mit einer Schraube am vordern Loch befestigt. Dann kommt die zweite Feder mit einer Schraube, die durch das hintere Loch der oberen Feder und die Halterung geht. Dann verbindet man die hinteren Enden der beiden Federn mit der M8 Schraube. Das Blöde an der Sache: Die M8 Schraube geht durch die Sitzhalterung (man sieht die Schraube auf dem Foto von hinten unten zwischen dem U-Profil der Sitzhalterung, dort wo die beiden Rohre zur Hohlfeder hochgehen), durch die beiden Blattfedern und durch das Abstandeisen, damit dort Ullis Rolle Platz hat. Wenn deine "Theorie" stimmt, dürfte diese Schraube garnicht existieren, denn sie verhindert, dass die beiden Blattfedern bei Belastung durch die Sitzhalterung nach hinten "durchflutschen" können.

Erst wenn man diese Schraube entfernt und die Distanzhülsen einbaut, müsste der Sitz richtig federn können. Spannend...  ;)

Ulli:
Ich hab vielleicht etwas übertrieben. Klar sind die Rohre nicht platschvoll. Aber ich habe soviel eingefüllt, dass Rohre unten "voll" sind und der "Abrieb" im Fett gebunden wird und nicht fröhlich vor sich hinrostet. Und wenn das Fett dann oben bei den Hohlfedern vom ewigen Gehoppel so richtig raussaftet, schraube ich die Schmiernippel raus und nehme durch die Löcher eine Fettabsaugung vor. OK?  :D

Ab ins Heu!

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt.

Fritz  8) 8) 8)


Offline NicNic

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #568 am: 19.06.2014, 09:46:15 »
Hallo Fritz
An Bohrungen oben unter der Sitzschale in den Federn soll die Bewegung aufgenommen
werden. Die Bohrungen dürften aber fast 15 mm haben und Magne hat mit seiner Aussage
von den Langlöchern in den Blattfedern auch recht, es gibt mal wieder mindestens 2
Ausführungen bei den Blattfedern. Bei den Langlöchern kann man 15 mm Hydraulikrohr
ablängen und als Buchsen verwenden, bei der zweiten Ausführung mit der großen Bohrung
habe ich keine Erfahrung, würde es aber mit zwei 10 mm Schrauben und Haftmuttern
ausprobieren. Das soll heißen, die untere Feder unter der Sitzschale nicht fest anziehen
(so das sie gleiten kann).
Die obere ist ja mit zwei Schrauben Befestigt, wo bei die vordere Schraube fest angezogen
werden kann und dem Sitz den nötigen Halt gibt.

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #569 am: 19.06.2014, 11:16:32 »
Hallo Fritz,

sorry, wieder korrespondiert schlecht was in der ET-Liste steht, die verbaute Teile an Deinem 4R3 und was ich bisher an diesen Rundhaubern gesehen habe (habe auch nicht "alle" gesehen :D).  Nach Deiner Beschreibung hast Du genau die Federung wie in der ET-Liste zu erkennen ist.  Ich kenne nur zwei gleich lange Blattfeder, je mit zwei Langlöcher für die vordere M10 Schrauben, wie auf den Ersatzblattfedern auf dem Foto.  Die kleine Schraube hinten ist ja eigentlich ein sogenannter Blattfeder-Herzbolzen (laut Wikipedia) und soll die Blätter nur zentrieren.  Mit Langlöcher und den erwähnten Distanzhülsen funktioniert die Halterung vorn, unter dem Sitz, genau wie die Gleitplatten in den Vorderfederböcken am 4R3. ::)

Interessehalber habe ich der originale, gepolsterte Deluxe-Sitz an einem 4R3 genauer untersucht.  Dort sind genau die gleiche wie Deine Blattfeder (von ungleicher Längen) fest gezogen verbaut, aber kein Herzbolzen...  Schnell wurde der Sitz abmontiert und ich sah da keine hintere Bohrung dafür, aber 10mm Bohrungen vorn, - also gab es wohl drei Blattfedervarianten...

Deine Idee, falls Du M10 Löcher statt M12 (Tippfehler?) hast, zwei Distanzhülsen, natürlich ein bisschen länger als die Dicke des "Federpaketes", hinten einzubauen und die kleine Schraube entfernen, würde ich durchaus ausprobieren.  Oder vielleicht noch besser, statt Hülsen was von z.B. Flacheisen anpassen, dann würden sogar die Blattfedern eine bessere Führung bekommen.  Wichtig nachher ist jedenfalls ein Nahkontakt zur Unterlage (Bild 38 in der ETL) für die Gewichtsverstellrolle zu haben...

Gruss
Magne
« Letzte Änderung: 19.06.2014, 23:12:33 von MAN-fantast »
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #570 am: 20.06.2014, 08:40:20 »
Liebe Kollegen

So langsam beginnen sich die Nebelschaden zu lichten. Also: Ich habe die ungleichlangen Blattfedern mit den runden Löchern.  ::)
Unter dem Sitz sind in der Halterung auch zwei Löcher. Die Schrauben, mit denen der Sitz und die Blattfedern zusammengehalten waren, sind so verrostet, dass ich sie ersetzt habe. Und weil die Löcher so gross sind, habe ich M12 Schrauben verwendet. Es ist also kein "Dreckfuhler", sondern wieder mal der doofliche Restaurator gewesen (wenigstens nicht der Gärtner).  ;D

Also M10 Schrauben... Den Rest habe ich geschnallt (hoffentlich). Ich werd mal sehen, was sich tut und halte euch auf dem Laufenden.  ;) Wird aber eine Zeit dauern, denn ich habe in den Steillagen 2 ha Elefantenheu am Boden und eine weitere Hektare mit Luzerne muss ich siloballen-bereit machen.

Jedenfalls herzlichen Dank für den Support.

Gruss aus der mit Heuduft durchfluteten buckligen Welt

Fritz  8)

Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #571 am: 20.06.2014, 10:00:20 »
Fritz , mach mal Bilder von den Elefanten hahahahaha........... nein im ernst zeig doch mal was von deiner Aktion ........
Lieferst du an einen Tierpark wegen der Bezeichnung Elefantenheu? Das macht hier im Ort nämlich auch jemand
Gruss Jürgen
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #572 am: 23.06.2014, 08:04:05 »
Hallo Jürgen

Es ist genau wie du vermutest. Das Heu geht an den Zoo in Zürich. Ich bewirtschafte ja unter anderem 4 ha Steillagen mit mehr als 35 % Neigung. Davon sind 0.5 ha mit einer Neigung von über 45%. Die Bewirtschaftung ist daher ziemlich mühsam. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, diese Flächen als sogenannte Biodiversitätsförderungsflächen (BFF) anzumelden, d.h. kein Dünger, später Schnitt, kein Mähaufbereiter, 5-10% müssen als Rückzugsflächen stehen bleiben... Pipapo  ;D

Meine lieben Nachbarn, die dieses Land je nicht pachten wollten und mich damit quasi zur Selbstbewirtschaftung des Betriebes gezwungen haben, sind natürlich ausgeflippt, als sie gemerkt haben, dass ich mit dieser Art der Bewirtschaftung einen geradezu traumhaften Ertrag erziele, den ich jetzt noch steigern werde, weil auf diesen Flächen mittlerweile wieder seltene Pflanzen wachsen, die mit zusätzlichen Fördergeldern honoriert werden. Um dir mal ne Vorstellung davon zu geben: Wenn ich eine Hektare mit Gerste bepflanze, bleiben mir am Ende der Geschichte etwa Fr. 800.-- als Direktkostenfreier Ertrag auf den Küchentisch liegen. Bei den Biodiversitätsförderungeflächen reden wir von etwa dem 4.5 fachen. Es ist also lukrativ, sich damit etwas vertiefter zu befassen.

Für meine Nachbarn ist es einfach unbegreiflich, dass man freiwillig mehr BFF anlegt, als es "Vorschrift" ist. Und um mir ihr Missfallen auszudrücken, meinten Sie, dass ich das Heu von diesen Wiesen dann gerne selber fressen dürfe. Das Zeug könne man ja höchstens als Stroh benutzen oder besser gleich anzünden. Wie gut, dass ein Studienkollege von mir in Zürich am Zoo arbeitet...   

Lieferkonditionen: Dürrfutter, also Heu. Möglichst später Vegetationszeitpunkt, aber kein verfaulter Unterwuchs. Ganz lange Ware, je länger desto besser. Keine Konservierungsmittel (Ca-Propionat, etc.). Ganz locker gepresste Rundballen, nicht mehr als 200 kg pro Ballen.

Dies Auflagen erfülle ich mit meinem Naturwiesenbestand auf Anhieb. Bei spät geschnittenen Kunstwiesen hat man immer das Problem, dass es unten zwischen den Halmen zu modern beginnt. Im Bestand mit Lieschgrass, Frommenthal, Ruchgrass, Rotschwingel und z.T. etwas Knaulgrass passiert das nicht. Das wird oben rum gelb und ist unten drin luftig und grün. Und wegen der Länge: Dieses Jahr sind das Lieschgras und der Frommenthal über 2 m hoch! Einfach geil! Der Ertrag ist natürlich bescheiden. Ich rechne mit etwa 2.5 tonnen Trockenmasse pro ha. Der Preis, den ich dafür bekomme, deck mir aber die Produktionskosten (Diesel für Mähen, Zetten, Schwaden, Wartung und Maschinenabschreibung, Loharbeiten fürs Pressen und den Transport vom Feld in die Scheune). Klar: Lohn habe ich mir auch noch keinen bezahlt. Aber man soll nicht zu gierig werden. Immerhin bleiben die Förderbeiträge als Netto-Rendite auf der Tischkante!  :D :D :D     

Bilder vom Heuen habe ich letztes Jahr schon eingestellt. Dieses Jahr habe ich von der eigentlichen Arbeit keine Bilder gemacht. Aber ich hab sonst ein paar Aufnahmen...

Restaurierung eines 4R3 - 010.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 014.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 016.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 017.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 013.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 012.jpg

Natürlich habe ich mir als studierter Milchviehmensch zu dem Bestand so meine Gedanken gemacht. Interessanterweise wird dieses gelbe Zeug von den Kühen auch noch sehr gerne gefressen. Wichtig: Es muss einwandfrei konserviert sein. Leider ist die BFF bei den Landwirten ein sehr ungeliebtes Kind und die Fläche wird halt abgezwickt wenn's grad passt. Und wenn's dann halt reinregnet, so what!

Mich hat aber die Vielfalt der Schmetterlinge überzeugt. Klar: Früher hatten wir auch welche. Aber seit das überständige Gras dort steht, wimmelt es geradezu von Schmetterlingen. Unglaublich! Ich frage mich vor allem, wovon die dort leben, denn Blüten hat es ja nicht gerade viele. Trotzdem ist die schiere Menge beeindruckend. Vor allem, wenn man gemäht hat und sieht, was sich auf den restlichen 5-10% abspielt!

Und dann war da noch die Sache mit der einen Heuballe. Mein Lohnunternehmer schickte mir einen Angestellten, der mit den Arbeiten und den Gefahren am Berg noch nicht so bewandert war. Seine Aufgabe: Heuballen zur Scheune fahren. Meine Aufgabe: Einlagern der Ballen. Prompt hat er eine Balle nicht richtg angesteckt und das Ding verloren. Da haben sich 200 kg auf eine lange Reise begeben und sind im Dauerlauftempo erst durch meine Gerste und meine Kunstwiese, dann beim Nachbarn durch die Wiese, über einen Güterweg und dann durch ein Feld mit Dinkel. Dann durchbrach das Ding einen Weidezaun, durchquerte die Weide und walzte an der anderen Seiten den Zaun erneut platt. Dann nochmals ein kleiner Güterweg und ein Stück Wiese, ein Hüpfer über eine 80 cm hohe Stützmauer und dann rollte das Ding auf der Kantonsstrasse (bei euch Bundesstrasse) und blieb zu guter Letzt an einem Begrenzungspfosten auf einer Verkehrsinsel hängen.  :-\

Restaurierung eines 4R3 - 003.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 004.jpg

450 m in der Distanz, knapp 80 Höhenmeter! Und ich stand am Mansardenfenster in der Scheune und konnte dem Ding nur noch nachsehen und beten, dass es dort unten auf der Strasse nicht zu einer Kollision kommt. Stell dir mal vor, da wird ein Radfahrer von dem Ding platt gemacht! Zum Glück ist nicht passiert! Aber harmlos ist das nicht und ich hatte ganz schön Bauchkrämpfe! Murphy hat völlig recht: Wenn etwas in die Hosen gehen kann, wird es früher oder später unweigerlich passieren.  :o :o :o :o

So viel zum Elefantenheu.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 
« Letzte Änderung: 23.06.2014, 09:15:06 von Swissfritz »

Offline NicNic

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #573 am: 23.06.2014, 08:15:08 »
Hallo Fritz
Und ich hatte mich gefragt, warum der Tisch bei euch in der
Küche so riesig ist. :) :)


Schöne, eindrucksvolle Bilder!
Aber in Wirklichkeit, wenn man bei Dir am Hang steht, wirkt es noch steiler.
« Letzte Änderung: 23.06.2014, 22:12:52 von NicNic »

Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #574 am: 23.06.2014, 08:22:58 »
Also doch ein kleiner Fritz " Fuchs"   grinns............  Aber im Ernst ich gönne dir den bisherigen Erfolg !Werden die Rundballen dann auf einer ebeneren Fläche gepresst? An den Hängen wäre der Transport der Ballen sicherlich ein " Selbstläufer " oder ?
Gruss Jürgen
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #575 am: 23.06.2014, 09:11:38 »
   Fritz,das finde ich klasse,kleine Lücken zu 100% ausnutzen,weiter so.
                                          Großer Daumenhochsmiley  :D
                                                            Gruß Jens
Das auf den zweitletzten Bild = Ich dachte beim Anblick,das ihr ein Schülerweg gemacht habt  :-\
« Letzte Änderung: 23.06.2014, 09:31:01 von kobbi »

Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #576 am: 23.06.2014, 09:20:27 »
Also Fritz !!!!!!!!!  Ich bin mehr als begeistert!!!!!!!Bei Euch scheint scheinbar nicht nur häufiger die Sonne , auch die Geschichten von Dir sind immer besser !!!!!!!!!  Auch von mir alle Daumen hoch !!!!!!!!!!!
Die Elefanten bei uns im Zoo Hannover bekommen zwar auch das spät gemähte Heu indem auch eine Menge von Kräutern und Wildblumen enthalten sind aber es ist wesentlich unspektakulärer in allen Bereichen !
Gruß Jürgen
Gruß Jürgen

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Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #577 am: 23.06.2014, 09:25:21 »
Ja, Jens, es macht auch sehr viel Spass, sich durch den Direktzahlungsurwald zu hangeln. Andererseits gibt es mir halt schon zu denken. Stell dir mal vor: Im Krieg haben die an diesen Hängen mit der Seilwinde gepflügt und Kartoffeln angebaut. Und heute will das von den "Vollgasbauern" niemand mehr bewirtschaften. Und ich hab nen 100% Job in der Industrie. Mir blieb eigentlich garnichts anderes übrig, als diesen Teil des Betriebes quasi "einzumotten". Mein Vorteil: Ich habe an einer Extensiven Wiese genauso grosse Freude, wie an einem Gerstenfeld. Drum fällt mir das leicht. Für meinen Nachbarn ist das eine schiere "Vergewaltigung".  Die tun sich unglaublich schwer damit.

Übrigens: Der Kollege auf dem einen Bild ist ein Grasfrosch, gell. Es ist kein MAN, obwohl auch er grün ist...  :D :D :D

Und noch ein kleiner Nachtrag zum besseren Verständnis: Vielleicht habt ihr euch gefragt, weshalb der an der Scheune ein Mansardenfenster hat. Wenn ihr das Foto mit der Ballenspur anschaut, erkennt ihr die Mansarde in der Mittes des Daches. Die Häuser bei uns haben sogenannte Hocheinfahrten, d.h. man kann mit den Heufudern ganz oben über dem Heustock "quasi ins Dach" reinfahren und dann von oben herab die Wagen entladen. Und weil diese Verkehrsfläche ganz oben "aufreitet", ist das die sogenannte "Reiti" und das Mansardenfenster ist das sogenannte Reiti-Fenster. Das Reitifenster diente einerseit dazu, dass Licht ins Dunkel kam. Vor allem aber hatte es einen Zweck. Dort wurden beim Abladen die Pferde hingebunden, damit die den Kopf aus dem Fenster strecken konnten und nicht den ganzen Heustaub in die Lungen abbekamen. Bei den Menschen, die dort drinnen abladen mussten, war das ja viel weniger schlimm.... 

So, jetzt wisst ihr's ganz genau!  ;)

Gruss aus der buckligen Welt.

Fritz  8) 8) 8)
« Letzte Änderung: 23.06.2014, 09:41:07 von Swissfritz »

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #578 am: 23.06.2014, 13:47:44 »
Hallo Jürgen

Es ist schön, wenn dir die Geschichten aus der buckligen Welt gefallen. Es hat zwar nicht direkt mit dem 4R3 zu tun und es wäre mir lieber gewesen, die Sache mit der geflüchteten Heuballe wäre nicht passiert. Aber wie halt mal so ist. Es gibt ein Leben ausserhalb des MAN-grünen Bereichs.  ;)

Du wolltest ein Bild von den Elefanten? Hier meine Lieblingsbilder!  :D

Restaurierung eines 4R3 - 001.jpg  Restaurierung eines 4R3 - images.jpg  Restaurierung eines 4R3 - images2.jpg
  [ Ausgewählter Dateianhang ist vorhanden ]

In Zürich haben die Elefanten ein gigantisches neues Gehege bekommen und einen grossen Pool dazu, der unten mit Panzerglasfenstern versehen ist. Da kann man den Elis zuschauen, wie sie unter Wasser schwimmen und den Rüssel als Schnorchel benutzen. Die kleine Elefantendame ist offenbar ganz wild auf das Bad und stürzt sich immer mit Vergnügen ins kühle Nass - zum quietschenden Vergnügen der neidischen Zuschauer (bei dem Wetter!!)

Weniger vergnügen bereitet offenbar die Untugend der Elefantendame, dass sie beim Baden so ziemlich alles fahren lässt, was sie bei sich hat. Pippi geht offenbar, aber die Bollen sind für die Filteranlage ein harter Brocken, vor allem, weil die Elefanten schlechte Futterverwerter sind und deshalb die Rohfasern in elend langen Fusseln ausscheiden. So richtig 2 Meter lange Lieschgras und Frommental-Scheisse halt. Ich ... ehm ...  :) :) :) :) 

Vielleicht sollte ich dem Zoo mal den Vorschlag machen, mit den Filterrückständen ein handgeschöpftes Büttenpapier mit Elefantenwasserzeichen zu machen. Und wenn man dran rubbelt, riecht es auch nach Elefant!! ;) 

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
« Letzte Änderung: 23.06.2014, 14:07:04 von Swissfritz »

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #579 am: 23.06.2014, 14:34:01 »
Hallo Fritz,

Deine Geschichten aus der buckligen Welt gefallen mir immer und die Abschweifungen vom Thema M.A.N finde ich als Agronom/Landwirt äusserst interessant.  Heute hat Tante Google wirklich antworten müssen, bei einem Wort blieb sie aber unsicher und eigentlich eine Antwort schuldig. 

Also, wie ist genau eine Rückzugsfläche in Verbindung mit BFF zu verstehen und warum kann man an BFF-Flächen kein Mähaufbereiter nutzen?

Mit neugierigem Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne