Autor: Swissfritz Thema: Restaurierung eines 4R3  (Gelesen 341009 mal)

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline BulliBaer

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1406
  • auch aus dem Odenwald
    • Rudis Homepage
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #600 am: 26.06.2014, 13:55:20 »
Hallo Fritz,

ich hoffe, Du hast mich nicht missverstanden, meine Ausführung sollte keine Verunglimpfung irgendwelcher Berufe sein, ich wollte nur darstellen, dass die Berufung maßgebend ist. Jemand wie Du, der tagsüber in seinem Büro sitzt und abends und am Wochenende am Steilhang seine Wiesen mäht, macht das sicher nicht aus Profitgier und hat meine vollste Hochachtung. In jungen Jahren habe ich schon mitgekriegt, dass mein Vater nach seinem Schichtdienst (er war mit Leib und Seele Straßenbahner) auf unseren Acker ging um diesen zu bestellen (seine größte Maschine war eine Solo-Motorhacke). Wir vier Kinder mussten bei der Ernte dann immer helfen, was mich damals immer ärgerte, aber mit dem Ertrag hatten wir immer was zu essen (trotz seines kargen Lohnes) und unsere Urlaube (auf einem Bauernhof in Österreich, wo ich auch das erste mal mit einem Traktor (ein 80er Steyr) in Berührung kam) hat er ebenfalls damit finanziert. Wie gesagt, damals habe ich mich immer geärgert zur Himbeerernte morgens um fünf auf dem Acker zu stehen, weil spätestens bis 10 Uhr die Ernte bei der Markthalle abgeliefert sein musste. Heute würde ich mich drum reißen wieder mitmachen zu dürfen. Aber da meine Berufung eine andere ist, habe ich nun den Spass gefunden, wenigstens an einem (MAN)-Schlepper basteln zu dürfen, auch wenn ich ihn eigentlich nicht brauche .. ;) ..

Aber jetzt bin ich doch weit genug abgeschweift, es geht hier schließlich um Deinen 4R3, mit dem Du hoffentlich noch viel, viel Spass haben wirst.

Gruß .. Rudi ..
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

alte Gefährten in meinem Besitz:
MAN 2L4 - Bj. 1961
Dethleffs Beduin WoWa - Bj. 1961
Solo Motorhacke Typ 505 / 12
Ford Kuga Platinum Allrad 150 PS Bj. 2016
Quad TGB Blade 550 EFI LOF

Offline Swissfritz

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 398
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #601 am: 26.06.2014, 15:25:11 »
Liebe Kollegen

Bevor wir jetzt im Interesse des Kinderschutzes die Möglichkleiten eines Himbeervollernters erörtern, kehren wir schnell zum Thema zurück.  ;)

Zur Erinnerung: Der Trakti hat einen Sturzbügel System Binger Seilzug. Leider liess sich das Originalteil am unteren Teil wegen der fortgeschrittenen Verwesung nicht mehr trennen und folglich auch nicht mehr funktionstauglich restaurieren. Und weil es bei mir recht hügelig und steil zu und her geht, hatte ich mich entschlossen, das Ding nachzubauen. Dabei musste ich feststellen, dass ich die Stiefelhülsen zu dickwandig bestellt hatte und dass ich deshalb die Bügelholme nicht in die Hülsen schieben konnte.  >:( (wer erinnert sich noch ans HB-Männchen, dass immer gleich in die Luft gehen wollte? So ähnlich ging's mir dabei!  >:( >:( >:( >:()
Also hab in den ganzen Sche...ss wieder abflexen müssen ...  :P :P

Also: Hier wie versprochen kommt die korrigierte Skizze

Restaurierung eines 4R3 - 008.jpg

Tatsächlich habe ich jetzt bevor ich das Material überhaupt in irgendeiner Weise bearbeitet habe sofort geprüft, ob sich die Rohre wenigstens jetzt ineinanderschieben lassen. Und ja, es klappt hervorragend. Die Holme gleiten also sauber in die "Stiefel" und es bleibt insgesamt etwa 0,4 mm Platz dazwischen. Perfekt! Aber Präzision ist anders...  ;)

Also habe ich erneut die Socken an die Fussplatten geschweist, Löcher gebohrt, die grauenhafte schwarze Schutzfarbe entfernt, dabei den Schleifteller des Schwingschleifers ruiniert! Aber sonst ...

Restaurierung eines 4R3 - 002.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 003.jpg Restaurierung eines 4R3 - 004.jpg Restaurierung eines 4R3 - 005.jpg Restaurierung eines 4R3 - 006.jpg Restaurierung eines 4R3 - 007.jpg
 
... bin ich jetzt ganz zufrieden mit dem Ergebnis!  :)

Jetzt muss ich die Teile noch grundieren und lackieren. Original waren die elfenbeinweiss, wie die Felgen. Geht das oder muss der Bügel auch grün sein?

Gruss aus der Welt der weiten Socken  8)

Fritz 

Offline BulliBaer

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1406
  • auch aus dem Odenwald
    • Rudis Homepage
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #602 am: 26.06.2014, 16:08:51 »
Hallo Fritz,

klar geht das .. Anbauteile waren bei MAN meines Erachtens alle in Kontrastfarbe (hier: hellelfenbein) lackiert. Mir persönlich würde grün am Überrolbügel nicht gefallen, meiner ist auch hellelfenbein .. ;) ..

Gruß .. der Himbeervollerntergeschädigte Rudi .. ;)
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

alte Gefährten in meinem Besitz:
MAN 2L4 - Bj. 1961
Dethleffs Beduin WoWa - Bj. 1961
Solo Motorhacke Typ 505 / 12
Ford Kuga Platinum Allrad 150 PS Bj. 2016
Quad TGB Blade 550 EFI LOF

Offline kobbi

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1771
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #603 am: 26.06.2014, 20:52:53 »
                                    Hallo Fritz,Hallo Rudi
Meines Wissens gab es ab MAN-Werk,bei den Treckern,kein Umsturzbügel.
In der DDR wurden da Versuche gemacht und sie führten sie dann auch ein,zumindest da waren sie
den Westen voraus.
In der BRD wurde es dann in den siebziger Jahren von der Berufsgenossenschaft zur Vorschrift,
und sie mussten nachgerüstet werden.
Die Bauern waren da nicht grade glücklich drüber,den so ein Bügel kostete dann ca. 1000 D-Mark
mit aufbau.
Zu der Farbe,Rudi,du meinst sicher den Fritzmeier-Bügel,der war ganz ganz hell    Grau, oder auch fast
wie MAN-Elfenbein. (der aus runden Rohr)
Der Binger war orange,fast wie eine Apfelsine.
Siehe Bild der hintere.
                                              Gruß Jens
   PS. Eure Abschweifung von Thema hat mir sehr gut gefallen,machte richtig Spaß es zu lesen.

Offline BulliBaer

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1406
  • auch aus dem Odenwald
    • Rudis Homepage
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #604 am: 27.06.2014, 00:22:26 »
Hallo Jens,

ich muss Dir recht geben, Sturzbügel gab es hier erst seit Anfang der siebziger Jahre. Auf meinem 2L4 war ein Fritzmaier-Bügel drauf, der allerdings farblich nicht mehr zuzuordnen war, er war auf jeden Fall hell. Bei dem von mir restaurierten Holder war ein anderer Bügel mit Vierkantrohr drauf, bei dem ich den Hersteller nicht zuordnen konnte. Der war auf jeden Fall in grüner Farbe, vermutlich vom Vorbesitzer dem Holdergrün angepasst.

Meine Meinung ist auf jeden Fall, man kann den Sturzbügel mit der Farbe versehen, die einem am Besten zusagt, bei mir war das eben hellelfenbein.

Gruß .. Rudi .. der froh ist, dass es die Sturzbügel gibt, denn der Vorbesitzer hat den Schlepper einmal umgeworfen, aber ihm und seiner Frau, die mit auf dem Schlepper saß, ist nichts passiert ..
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

alte Gefährten in meinem Besitz:
MAN 2L4 - Bj. 1961
Dethleffs Beduin WoWa - Bj. 1961
Solo Motorhacke Typ 505 / 12
Ford Kuga Platinum Allrad 150 PS Bj. 2016
Quad TGB Blade 550 EFI LOF

Offline Swissfritz

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 398
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #605 am: 27.06.2014, 08:15:26 »
Hallo Rudi
Hallo Jens

Besten Dank für das Feedback. Die Sache mit der orangen Farbe kann ich bestätigen. Oben bei den unzugänglicheren Partien der  Verschraubungsplatten für den Querträger hat sich diese Farbe gut erhalten. Ich dachte allerdings, das sei eine Grundierung. Dass es sich dabei um die Originalfarbe handelt, da wär ich nie drauf gekommen!

Aber Anfangs der 70-er war ja mindestens ein Viertel der Welt knall-orange. Vor allem VW hatte diese Farbe in ungekannter Masslosigkeit auf ihre Autos gespritzt. Es gab orangerote VW-Busse mit weissem Westfalia-Camping-Dach. Es gab den VW Variant, an den ich mich nur in orange erinnere. Es gab den Bügeleisen-VW-Porsche - selbstverständlich in orange mit schwarzem Top. Der Vater eines Schulkollegen fuhr einen NSU RO 80 - in orange... Ab da wurden auch die Einsatzfahrzeuge der Strassenmeistereien - z.B. die Schnauzen-Saurer mit den Schneepflügen - orange. Es gab orange Lampenschirme und orange-braun grossgemusterte Tapeten und orange Teppichböden! Ich erinnere mich an orange Keramikplatten in dunkelbrauen Küchen...  ::) Und weisse Kunststoff-Kugeln als Sessel mit oranges Sitzpolster (waren die von VW??)

Und als ich so langsam begriffen hatte, dass man mit Mädchen auch was anderes machen kann als sie an den Zöpfen zu ziehen und zu verkloppen, stellte ich fest, dass viele der BHs orange waren!  :-* :P :-* :P :-*

Was für einen Zeit!  8) 8) 8) Toll!  8) 8) 8) So richtig Flower-Power!  8) 8) 8)  Seufz....  8) 8) 8)


Aber eines ist sicher: Dies Farbe (kotz-würg)  :o :o :o  kommt mir nicht an den Trakti!  ;)

Ich halte mich mal ans Vorbild und gehe mit Rudi einig: Hell-Elfenbein darf's als Kontrastfarbe schon sein. Macht 'nen optisch tiefen Schwerpunkt...  :D

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Offline man leo

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 3420
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #606 am: 27.06.2014, 08:41:45 »
Guten Morgen Fritz,

da du mir von deiner Art ans Herz gewachsen bist, möchte ich dir unseren elfenbeinfarbenen Überrollbügel an unserem Fahr nicht vorenthalten.   

Er ist zwar nicht mehr ganz so schön,da er vor über 10 Jahren schon lackiert wurde.
                                                                 













Gruß
MAN Leo

Offline Swissfritz

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 398
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #607 am: 27.06.2014, 09:36:23 »
Hoi Leo

Merci für die Bilder. Dein Bügel scheint aus einer wesentlich späteren Zeit als meiner zu stammen. Der schmissige Name "Sirocco" beeindruckt mich gewaltig! Sau-sportlich, gell! Da wird ja der popelige Sturzbügel gleich zum rasanten Heckspoiler!  ;)

Interessant: Die schwarzen Kunsstoffabdeckungen hab ich nicht. Da oben hat es dafür jede Mengen an Schrauben... Wobei: Mir scheint das Innenleben unter den Plasikdeckeln scheint mir gleich oder sehr ähnlich zu sein. Da dienen die Deckel vermutlich eher als Schutz, damit die Traktorbenutzer nicht ihren Sturschädel nicht an den Schrauben anschlagen...  ::) Richtig nett vom Hersteller!  ::)   

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)


Offline BulliBaer

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1406
  • auch aus dem Odenwald
    • Rudis Homepage
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #608 am: 27.06.2014, 10:45:34 »
Hallo,

gestern war es schon spät und ich habe da so eine Krankheit, wo man alles vergisst, aber ich weiß nicht mehr wie die heißt .. Ich habe etwas geflunkert, was die Farben betrifft. Nachdem ich mir nochmals die Bilder angeguckt habe, musste ich das mit Erschrecken feststellen. Das mit dem Grün war nicht am Holder, sondern am MAN und der wurde so lackiert:

Restaurierung eines 4R3 - 012.jpg

Dass der obere Teil heller aussieht, als die Räder liegt am Lichteinfall, er hat die gleiche Farbe ..

Sorry, Fritz, aber ich meine, das hat auch was für sich. Meine Gedankengänge damals waren, soweit ich mich noch erinnere, wenn ich das Grün belasse, fällt der Bügel überhaupt nicht auf. Mache ich ihn komplett hellelfenbein, wird der Blick vom wesentlichen abgezogen und nach unten zwischen die Kotflügel gezogen. So hab ich mich für diese Variante entschieden.

Den Holder-Bügel habe ich übrigens so lackiert:

Restaurierung eines 4R3 - IMG_0099.jpg   Restaurierung eines 4R3 - IMG_0101.jpg   Restaurierung eines 4R3 - IMG_0102.jpg

Gruß .. Rudi ..
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

alte Gefährten in meinem Besitz:
MAN 2L4 - Bj. 1961
Dethleffs Beduin WoWa - Bj. 1961
Solo Motorhacke Typ 505 / 12
Ford Kuga Platinum Allrad 150 PS Bj. 2016
Quad TGB Blade 550 EFI LOF

Offline man leo

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 3420
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #609 am: 27.06.2014, 11:01:45 »
Fritz, deine Vermutung ist richtig mit den Schutzkappen.

Ich habe noch welche da,aber der eine ist etwas eingerissen und der andere hat einen leichten riss von 2 cm.

Wenn du Interesse haben solltest, kannst du sie haben, gebe mir Bescheid über PM.
Gruß
MAN Leo

Offline Swissfritz

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 398
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #610 am: 27.06.2014, 11:49:30 »
Lieber Kollegen

Rudi:
Das mit der Krankheit tut mir leid. Dagegen hilft viel Fruchtsäure - speziell die von Himbeeren...  ;)
Ob jetzt die Farbe so rum oder anders... ...is völlig wurscht... Mach dir blos kein Kopp!  :)
Ich werd das Ding hell-elfenbein pinseln, damit klar ist, dass das Ding nicht zum Trakti gehört.

Leo:
Merci für's Angebot. Lass mich mal den Bügel richtig fertig bauen (und schon geht die Rost-Schleiferei wieder los  :(). Dann sehen wir weiter. Ich muss noch rausfinden, was das für merkwürdige Halter sind. Hab's aber nur so im Vorbeigang mal besehen. War ein U-Profil-Dingsbums... Muen i ersch go luege! Ich geb dir Bescheid.

So und nun muss ich los. Bei uns ist für morgen und Sonntag endlich Regen angesagt. Meine Kunstwiese braucht vorher noch Dünger und morgen muss ich auf der Hocheinfahrt an der Seite den Bühnisboden verbreitern, damit ich diesen Raum auch sinnvoll als Abstellfläche nutzen und das Zeug dort mit dem Palettenhubwagen hinein manöverieren kann.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz 

Fritz  8)

Offline feuermannGZ

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 69
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #611 am: 27.06.2014, 12:37:39 »
Hallo Fritz,
den Fritzmeier Umsturzbügel den ich damals 1976 (der Umsturzbügel zum Nachrüsten wurde ab 01.01.1977 in Deutschland für Land- und Forstwirtschaft Pflicht) auf meinen ersten 4P1 montiert habe hatte die Farbe weißgrau. Der Umsturzbügel und das Verdeck von Fritzmeier auf meinem jetzigen 4p1 sind im Orginalzustand und haben ebenfalls die Farbe weißgrau (kieselgrau).
Ich hoffe das Dir meine Angaben hilfreich waren.

Gruß Feuermanngz.

Offline Breindlbach

  • > 100 Beiträge
  • ***
  • Beiträge: 134
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #612 am: 27.06.2014, 20:43:58 »
Hallo MANler

Wenn festes Interesse nach Originalität nach der Farbnummer der Fritzmeierüberrollbügel besteht könnte ich mal über die Straße gehen und nachfragen da ich direkt am Werk wohne.

Gruß Thomas

Offline Swissfritz

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 398
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #613 am: 02.07.2014, 15:41:28 »
Liebe Kollegen

Sturzbügel:
Besten Dank für eure Bemühungen betreffend "kieselgrau" etc. Ich habe mich entschlosssen, den Bügel hell-elfenbein (gleich wie die Felgen) zu lackieren.

Armaturenbrett:
Erinnert ihr euch noch an die halbverwesten "Irgendetwas wie Kaugummi"-Teile, die ich aus dem Kombiinstrument geborgen habe und nicht wusste, wozu es diente? Nun, es waren die Überbleibsel von "Lichtleitröhren", die z.B. das Licht von der Blinkerglühbirnen vom restlichen Instrument isoliert zum Instrumentendeckel und dort durch die farbige (z.B. beim Blinker eine gelbe) "Linse" leitet. Isoliert deshalb, weil die Glühbirne recht tief unten im Instrument positioniert ist und wenn das Rohr das Licht nicht vom restlichen Instrument isolieren würde, leutete beim Linksabbiegen nicht nur die Blinkeranzeige sondern alle anderen Teile des Instrumentes mit. Ich denke mal, die haben deshalb so einen weiten Abstand gewählt, damit es keine Probleme mit dem Wärmehaushalt gibt.  ::)

Tja, und dann war da ja noch die Geschichte mit Martins Birnen-Parisern...

Vorerst habe ich mir aber ein Bein ausgerissen, um den Betriebsstundenzähler retten zu können. Sinnigerweise hatte der Traktor ja zwei BSZ montiert, die beide nicht funktionierten. Tatsächlich ist es mir gelungen, durch Transplantation von diversen Zahnrädern und der Unruhe aus den beiden defekten einen BSZ zu basteln, der nicht nur lief, sondern - nach diversen Justierungen - auch eine erstaunliche Ganggenauigkeit aufwies. So hing der neue BSZ fröhlich an der Batterie und absolvierte brav sein Testprogramm - bis ich nach etwa 10 Tagen feststellen musste, dass er erneut den Geist aufgegeben hatte.  >:(

Nach langem Hin und Her hat "Autometer" in Bern das Ding dann doch wieder reparieren können. Offenbar war die Unruhe gebrochen!  :'( Aber eigentlich hatte ich das Teil schon abgeschrieben, denn es dauerte beinahe 3 Monate, bis ich den Zähler zurück erhielt.

Also ging es weiter im Text: Birnen-Pariser besorgen! Derr Ausdruck ist echt köstlich! Alle habe einen Mords-Gaudi deswegen und machen sich fast in die Hosen... Und als ich die Dinger dann tatsächlich in den Händen hielt, musste ich mich doch sehr wundern, dass die doch wirklich aus Gummi sind und Martin somit den Ausdruck völlig zu recht benutzt. Da kann man mal sehen! Ich hatte ja eigentlich Glas oder Kunsstoff erwartet.

Und bis ich mit meinen Wurstfingern die Verhüterlis auf den Glühbirnen-Röhrlis im Kombiinstrument draufgefummelt hatte... ;)

Umso grösser der Schock, dass die Veranstaltung samt Verhüterlis viel zu kurz war und die Pariser nicht wie bei Martin den Kopf neugierig durch die Instrumenten-Blende steckten. So ein Mist aber auch (s. Bild zwei)! Ich brauche da ein Zwischenstück - also eine Art "Penisverlängerung" - damit ich die Pariser weiter oben montieren kann. Zum Glück gibt es Aluröhrchen mit 10 mm Innendurchmesser, die präziese auf die Verlängerungen der Sockelhalterungen passen. In meinem Instrument reichen 16 mm, damit die Zwischenstücke bis unter die Instrumentenblende reichen. Ein Problem ergibt sich jedoch: Jetzt passen die Verhüterlis nicht mehr über das Rohr!  :( :o (HB-Männchen!)

Man kann aber einen ganz einfachen Trick anwenden, der viel Zeit und Mühen spart: Man stöpselt die Verhüterlis nicht über die Rohre, sondern man wurstelt die in die Röhre hinein. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits kann man das Penisröhrli jetzt so lange machen, dass es bis unter die Instrumentenblende reicht und (fast) kein Licht mehr nach aussen dringt. Andererseits kann man die Pariser gut im Rohr ankleben und die recken jetzt ganz frech ihre Köpfe durch die Blende, so dass es "wie echt" aussieht.  :) 

Restaurierung eines 4R3 - 001.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 002.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 003.jpg

Ja, ich habe es gesehen, dass beim blauen Lämpchen noch Alu hervorschaut. Sobald die Blende mit dem Glas und dem Ring ordentlich fixiert ist, verschwindet auch dieser Blick "hinter die Kulissen".
 
So, bevor es weitergeht, muss ich mich um die Glasscheibe des Instrumentes kümmern. Ich geb euch dann Bescheid!

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt.

Fritz  8)   

       

 
« Letzte Änderung: 03.07.2014, 07:07:05 von Swissfritz »

Offline feuermannGZ

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 69
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #614 am: 02.07.2014, 19:38:48 »
Hallo Fritz,
nachdem Du mehrere Tage nichts mehr im Forum geschrieben hast hat mir direkt etwas gefehlt, ich hoffe das die Restaurierung Deines Traki noch recht lange dauert (Spaß) damit Du mit Deinen Berichten nicht nur mich sondern auch die anderen Forumsmitglieder erfreust.

Gruß Feuermanngz.

Offline Swissfritz

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 398
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #615 am: 03.07.2014, 07:22:58 »
Hallo Feuermanngz

Schön, dass dir die Berichte gefallen. Und tatsächlich wird die Veranstaltung mit der Restaurierung noch eine Weile andauern. Allerdings: So langsam wäre ich schon froh, wenn ich die Angelegenheit endlich abschliessen könnte. Nicht das ich keinen Spass mehr daran hätte - aber ich bräuchte die Kiste dringend für die "Herbstarbeiten".  ::) Und im Moment gibt es weiss Gott genügend andere Arbeiten, die erledigt werden müssen, so dass die Restauration zu einer sehr zähen Sache geworden ist. 

Mein Nachbar fragt schon jeden Monat mit inquisitorischem Unterton, ob ich den Trakti jetzt den bald "zusammen" hätte. Und wenn ich das verneine, schaut er mich etwas mitleidig an - so nach dem Motto: "Tja - hab ich mir ja gedacht, dass du damit überfordert bist!" Aber mal fragen, ob er den Trakti mal sehen dürfe... Auf gar keinen Fall! Wer will sich schon in das persönliche Elend des Nachbarn reinziehen lassen?!  ;) Was soll's. Is ja auch wurscht.  :D :D

Da schaun ma halt mal...
 
Gruss aus der buckligen Welt (heute Morgen lag im Tal dicker Nebel und über dem Nebelmeer war fantastische Fernsicht mit Alpenpanorama. Es "herbstelet" früh dies Jahr!)  :-\

Fritz  8)

Offline BulliBaer

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1406
  • auch aus dem Odenwald
    • Rudis Homepage
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #616 am: 03.07.2014, 08:39:07 »
Hallo Fritz,

endlich wieder ein Bericht von Dir, ich hatte schon Entzugserscheinungen .. ;) ..

ja ja .. die lieben Mitmenschen, da können auch andere ein Liedchen davon singen .. frage mal Leo .. ;) .. ich wurde hier im Ort auch schon abgestempelt .. für was braucht der Kerl einen solch tollen Traktor, der hat ja noch nicht mal einen Garten geschweige denn irgendwelche Art von Landwirtschaft. Aber wenn ich am Schlepper bastle, was im Moment leider nicht geht, bleibt jeder der vorbei kommt stehen und will sich alles erklären lassen und hält mich von der Arbeit ab. Abends in der Kneipe wird dann erzählt, der "Roigeplackte" (wird hier im Odenwald jeder genannt, der nicht im Ort geboren wurde), bekommt den Schlepper nicht in den Griff und wird ewig nicht fertig. Aber wenn dann der Schlepper wirklich fertig ist (was hoffentlich nicht so schnell passiert, denn das Basteln ist doch das Schönste daran), dann sieht man den blanken Neid in den Augen derer, die dich jahrelang von der Arbeit abhielten ..  8) .. Aber über solchen Dingen stehen wir doch drüber, wir wissen doch, welche Qualität wir mit unseren Schleppern in den Händen halten ..  :P ..

Gruß .. Rudi ..
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

alte Gefährten in meinem Besitz:
MAN 2L4 - Bj. 1961
Dethleffs Beduin WoWa - Bj. 1961
Solo Motorhacke Typ 505 / 12
Ford Kuga Platinum Allrad 150 PS Bj. 2016
Quad TGB Blade 550 EFI LOF

Offline Catweazle

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1027
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #617 am: 05.07.2014, 12:33:04 »
Ich hab nen Eckigen Fritzmeier Bügel am 2L3 und in Kieselgrau sah der total Besch... am Trecker aus

daher hab ich ihn in Hellelfenbein gepinselt... :)
Hui Wäller allemol

gruß Danny

Offline Swissfritz

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 398
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #618 am: 07.07.2014, 08:20:41 »
Liebe Kollegen

Ich denke, wir sind uns einig: Der Bügel muss entweder MAN-grün oder hell-elfenbein sein. Oder aber in einer ganz schrillen Kontrastfarbe gehalten werden, damit man sieht, dass das Ding eigentlich nicht dazu gehört. Helles kieselgrau ist zwar die Original-Farbe ab Werk. Aber das beisst sich wirklich mit der Farbe der Felgen - finde ich zumindest. Aber das ist reine Geschmackssache - also lassen wir das...  ;)

Am Samstag habe die Einfahrt im Haupthaus für die Einlagerung des restlichen Elefantenheus (3 ha) und des Gerstenstrohs (1.7 ha) vorbereitet. Konkret heisst das, dass alles, was dort nicht rein gehört, raus musste. Unter anderem haben dadurch die Räder des 4R3 den Weg zum Traktor gefunden und ich habe die auch gleich montiert, um den Trakti von den Böcken nehmen zu können. Ich muss dort oben mal richtig saubermachen und den ganzen Staub loswerden, damit ich beim Lackieren nicht ständig Flusen und Dreck in der Farbe habe.  :P  Ich war ganz schön überrascht, wie leicht sich der Trakti von Hand herumschieben lässt! Brumm-bumm.... ;D

So, jetzt steht die Kiste in Originalbereifung da und ich muss sagen, der Trakti sieht richtig gut aus - wie auf den Abbildungen der Betriebsanleitung.

Restaurierung eines 4R3 - 011.jpg   Restaurierung eines 4R3 - 013.jpg   Restaurierung eines 4R3 - 014.jpg

Natürlich sieht der Trakti mit den dünnen Reifen nicht so bullig aus. Aber darauf kommt es mir in diesem Moment nicht an - er soll halt möglichst nahe am Original sein. Vorne sind 7,50-20 und hinten habe ich auf den Lemmerz W10-36 Felgen 12.4-36 AS-Reifen aufgezogen. Einfach geil!  :D :D

Für den Alltag stehen uns ja die breiteren Vorderreifen 10.5 - 18 und die 16.9 -14/30 Breitschlappen auf den IHC-Verstellfelgen zur Verfügung. Aber weil diese Felgen noch sandgestrahlt und lackiert werden müssen (Reifen runter/Reifen rauf) halte ich mich da im Moment noch etwas zurück - zumal ich ja vermutlich auch noch Doppelreifen benötige.  ::)

Wie waren die Doppelreifen früher befestigt? Was gab es für den 4R3 aus dem Hause MAN? Ich wäre froh, wenn ihr mir mal ein paar Infos dazu geben könntet.

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Offline M-verfahren

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 2361
    •  
Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #619 am: 07.07.2014, 09:23:45 »
Salü Fritz , also da dürfte Magne alles darüber wissen ,mir sind nur die Varianten  13.30-10.5-18, 13.30-6.50-20 und 11-36-10.5-18 sowie 11-36 - 6.50-20 bekannt. Doppel/Zwillingsbereifung kann ich dir nur am 4P1 zeigen ......

Gruß Jürgen 
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200