Liebe Kollegen
Erst mal herzlichen Dank für die Lösungsvorschläge zum Thema Rückspiegel (fast hätte ich doch Aussenspiegel geschrieben

). Die längere "Sendepause" war dem Umstand geschuldet, dass letzte Woche gutes Wetter herrschte und ich zumindest auf den flacheren Kunstwiesen-Stücken des Betriebes ins Heu musste. Das war ein ziemliches Stück Arbeit und leider existieren keine Bilder - es war wirklich eindrücklich... Weiss der Schinder weshalb, aber dieses Jahr war ein mehr als ungewöhnlicher Graswuchs zu verzeichnen.
Es fing schon mit dem Mähen an! Das Gras stand so hoch, dass ich zeitenweise im "Urwald" untergetaucht bin und nur noch am oberen Rand der Windschutzscheibe den blauen Himmel sah. Das nächste Problem bestand darin, dass der Graswalm, den das 180-er Scheibenmähwerk dem Metrac zwischen die Räder legt so hoch wurde, dass der mit seinen "Beinchen" nicht mehr drüber kam und deshalb zeitweise den Walm mit dem Differnzial vor sich hinschob! Das hatte ich nun auch noch nie erlebt

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Entsprechend war der Dieselverbrauch!

Und zwischendurch dachte ich, jetzt sei der Motor hin, weil der Motor keine Kraft mehr hatte und nur noch schwarzer Rauich aus dem Auspuff quoll. Ursächlich für dieses Phänomen war das lange Gras. Es hatte offenbar damit begonnen, dass sich ein paar Halme trotz Zapfwellenschutz um das traktorseitige Kreuzgelenk gewickelt hatten. Von da aus nahm das "Unglück" seinen Lauf. Die Zapfwelle wickelte immer mehr Gras auf und dieses würgte den Zapfwellenschutz völlig nach vorne und zusammen. Am Schluss hing ein riesengrünes Dönerkebab an der Zapfwelle und wurde vorn am Mähwerk regelrecht komprimiert. Die Wirkung auf die Technik war als ob man mit angezogener Handbremse rumfährt... Zum Glück waren es am Schluss nur ein paar Quadratmeter, die noch fehlten! Doof, dass man das nicht sieht! Erst als es nach Grastrocknungsanlage roch, wurde mir klar, woran es lag...

An ein reguläres Abhängen der Zapfwelle war nicht mehr zu denken: Viel zu heiss!! Dreipunktaufhängung lösen und dann rückwärts. Zum Glück blieb das Meiste des Krautwickels auf dem vorderen Teil der Welle hängen und ich konnte den hinteren Teil der Zapfwelle vom Stummel lösen. Wo war bloss der Zapfwellenschutz und die Ketten geblieben...?

Keine Zeit zum Suchen. Jetzt den Kreiselheuer angehängt und hopp... geht's weiter! Es gab nur zwei Probleme: Ich habe noch nie in so kurzer Zeit so viel Zinken durch Bruch verloren und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wo ich wohl das ganze Gras zur Trocknung hinstreuen soll. Es waren wirklich absolut idiotische Mengen...

Beim Schwaden gings dann ganz ordentlich - mit der Einschränkung, dass es bei einmal hin und zurück mit dem 180-er Bandrechen einfach eine richtige Monster-Schwade gab. Aber das war mir und dem Metrac für's erste noch egal... Das Theater ging erst am Abend richtig weiter, als der Lohnunternehmer des Bauern aufkreuzte, dem ich das Heu ab Schwad verkauft habe. Ich hielt das zwar für keinen gute Idee aber mein Nachbar wollte unbedingt Quaderballen gemacht haben...
Was dann folgte, war bühnenreif... Nach spätestens drei Ballen brach jeweils der Scherbolzen in der Presse. Anhalten, Deckel an der Presse auf... Volles Programm!!! Dann begann der Traktor (ein grosser ziemlich neuer New Holland mit etwa 120 PS) zu jammern. Bei jeder Kompression des Presskolbens ist der völlig von der Drehzahl runter. Der Fahrer war kurz vor einem Nervenzusammenbruch und wurde ziemlich hysterisch. Das wurde auch nicht besser, als der Oberboss auf dem Acker aufkreuzte. Da standen dann zwei so Ritalinkandidaten und haben rumgemotzt. Dann wurde der Trakti gewechselt, worauf das Drehzahlproblem zwar gelöst war, das mit den Scherbolzen jedoch fröhlich weiterging... bis tief in die Nacht!!
Am nächsten Morgen traute ich meinen Augen kaum! Auch nach mehrmaligem Nachzählen blieb die Anzahl der Ballen gleichhoch: Es waren 49 Stück auf einer Fläche von 1.4 ha! Klar, die Dinger waren extra kürzer gemacht, als üblich. Aber wir haben ein paar von den Dingern gewogen und der Schnitt lag dabei bei gut 300 kg. Also hat diese Wiese dieses Jahr 10.5 to Heu produziert. Es nimmt mich Wunder, was beiden Emdschnitte ergeben werden...
Zur Erläuterung: Auf 800 Metern über Meer rechne ich mit 7.5 - 8.5 to Ertrag für das gesamte Jahr (Heu und 2 Emdschnitte)!!

Immerhin: Der Metrac mit seinen 33 PS hat's gepackt, was man von New Holland nicht behaupten kann. Es ist halt wie mit so vielem im Leben: Es kommt nicht auf die Grösse an...

So, und nun zurück zu unseren Lieblingen: Gestern abend durfte ich den Trakti im Karosseriewerk abholen. Doch seht selbst...

Ja, ich weiss, die Fotos sind nicht ganz optimal. Sobald ich etwas Zeit finde, geht's raus an die Sonne und dan gibt's hoffentlich besseres Bildmaterial!
Und jetzt zum eigentlichen Thema: Den Rückspiegeln!

Ich bin unterdessen mit meiner Mähwerkzapfwelle und ihrem völlig zermatschten und verformten Zapfwellenschutz zu meinem Landmaschinen-Mechaniker gefahren. Er hat mir sechs neue Kreiselheuerzinken als Reserve mitgegeben und als wir von der Zulassung meines Traktis und dem Spiegelproblem sprachen, meinte er, er hätte da vielleicht noch was in seinem Fundus:
Teleskopierbare Rückspiegel mit Flügelmutter zum Verstellen! Einfach geil!!

Und runde Spiegel- damit der artertümliche Eindruck stimmig bleibt. Das Einzige was mich stört ist die Tatsache, dass die Spiegel aus Plastik und flach sind. Da müssen bombierte Metallspeil dran - später! Aber für den Moments taugt's...
So, jetzt kommen noch die letzten Feinheiten: Die Blinkanzeige geht nicht, auf der linken Seite sabbert es noch immer bei den Dieselpumpen und unten ist er auch etwas inkontinent. Ja, Ulli, ich weiss: Das sind die harten Kupferdichtungen. Hast ja recht! Ich hab mir gleich bei Faie ein grosses Dichtring-Sortiment bestellt. Aber die haben ein Lieferengpass. Ich warte seit 2 Monaten auf das Päckchen.

Und das Bremslicht funktioniert zwar am Traktor aber im 7-Pol-Stecker fehlen die Drähte, weil ich Hirsch vergessen habe, die Litzen dorthin weiterzuziehen.
So, ich muss...

Ganz herzliche Grüsse aus der buckligen Welt
Fritz