Guten Morgen, liebe Kollegen
Danke für die zahlreiche Info und das mehr als informative Foto vom Magne. Ich denke, damit haben wir die Ursache für die Druckaussetzer eigentlich schon erklärt. Durch die Schräg-Fahrt am Hang und die zunehmende Beschleunigung schaut offenbar das Ansaugrohr kurze Zeit aus dem "Ölsee" heraus. Das war's.
Magne: Tatsächlich sollte man meinen, dass die Stege als Schwallwände funktionieren und deshalb auch bei Beschleunigungen immer genug Öl über dem Ansaugrohr bleibt. Dass einer den Traktor über den Steuerbordbug abgesenkt rückwärts den Berg hoch beschleunigt, damit haben die Konstrukteure nicht rechnen können. Was bin ich aber auch ein Schlimmer!!

Hans-Jürgen: Danke für den Hinweis. Ich werd mal schauen, ob ich was sehe. Das mit der höheren Betriebstemperatur des Traktors nehme ich zurück. Das war offensichtlich eine Fehlinterpretation meinerseits. Es müsste eigentlich "mit zunehmender Betriebstemperatur des Fahrers" heissen. Will sagen: Je länger ich mit dem 4R3 am Hang tätig war, desto sicherer fühlte ich mich und desto mehr habe ich der alten Technik zugemutet. Merke: Der 4R3 ist am Hang ein Super-Traktor. Er hat aber eine Schwachstelle: Er hat keine Ölwanne! Das führt zur Erkenntnis, dass man da etwas vorsichtig sein muss - vor allem bei Beschleunigungen. Kurz und gut: Das schont den Trakti und die Nerven des Fahrers - was nun sicher kein Fehler ist!

Darüber hinaus habe ich noch etwas gelernt, worüber ich mir früher mal Gedanke gemacht habe und wofür ich mir keine Erklärung geben konnte.
Ich habe mal an meinem Oldtimer-Auto die Oelwanne runtergenommen und zu meiner Verwunderung festgestellt, dass diese einen Zwischenboden mit einem ganz kleinen Loch hat. Das Loch ist so eng bemessen, das man bei der kleinsten Verkantung der Wanne das Sieb am Ende des Ansaugstutzens nicht aus der Oelwanne bekommt. Grosses Angstschwitzen und Gefluche damals... solche Deppen... ...nur A..chlöcher unterwegs...!!

Jetzt ist mir natürlich klar, was das Gefummel sollte: Der Zwischenboden sorgt dafür, dass bei Beschleunigungen (z.B. bei zügigen Kurvenfahrten) das Öl in den Wanne bleibt und die Pumpe ausreichend versorgt wird! Ganz schön clever, was die Alten sich da haben einfallen lassen. Ich nehme das von den Deppen, A..chlöchern und Nashörnern gerne zurück!
MAN-ler: Ob die Teile der Kurbelwelle ins Oel eintauchen, kann ich mit Sicherheit nicht sagen. Ich hab mit in der Betriebsanleitung den Motorquerschnitt besehen und mir vorgenommen, den darin eingezeichneten Ölmessstab mit den Ölstandmarken zu versehen und dann weiss man, ob die unteren Enden der Pleuel durchs Öl gezogen werden. Ich vermute schwer, dass das so ist, denn in der Betriebsanleitung steht, dass die Zylinder und Kolben durch Spritzölung geschmiert werden. Ich bin mir nicht sicher, ob genau dieser Ausdruck verwendet wird. Aber im Prinzip geht es darum, dass die rotierenden Teil ständig Öl nach oben schleudern. Ich kenne Maschinen, die haben unten an den Schrauben mit denen dass "Schloss" an die Pleuel angeschraubt ist sogar extra "Löffelchen" angeschraubt, damit die Menge des verspritzten Oels maximiert wird. Der Trick besteht also nicht darin, das Eintauchen der Kurbelwelle "ums Verrecken"

zu vermeiden, sondern darin, ein Oel zu nehmen, das sich nicht sofort zu Mayonnaise schlagen lässt. Für alle, die es genauer wissen wollen, darf ich an dieser Stelle die Hompage von Bucher-Motorex wärmstens empfehlen. Unter Tribologie und bei Produkte "klassische Fahrzeuge" kann man sehr gute Beschreibungen nachlesen. So, das war zwar etwas Schleichwerbung... Aber ich versichere euch, dass ich bei denen weder Aktien noch eine Umsatzbeteiligung habe!

Aber: Du hast mit deinen Bedenken durchaus recht und deshalb bin ich dem Chef-Ingenieur dort ziemlich auf den Hals gekniet. Der hat mir feierlich versichert, dass es für den 4R3 nichts besseres als Extra 20W 20 gibt und dass dieses Öl sich sehr schnell von Schaum zu flüssig zurück verwandelt. Und eben deshalb kann man dieses Öl auch in der Hydraulik des Traktors verwenden. Denn wenn das nicht so wäre, würde man es in der Hydraulikanlage schon bemerken, bevor einem der Motor ärger macht.
Bevor ich jedoch etwas mehr Öl in den Motor einfülle, muss ich mit Sicherheit noch Folgendes machen: Das Gummiringli auf dem Oelmesstab muss ersetzt werden. Sonst läuft mir beim nächsten Manöver übern Steuerbordbug ganz sicher die Brühe dort raus! Muss ja auch nicht sein.

Herzliche Grüssse aus der buckligen Welt
Fritz