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Allgemeines => Restaurierungsberichte => Thema gestartet von: Long am 17.07.2010, 21:41:19

Titel: Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 21:41:19
Hallo,

nach dem die Restaurierung meines C 40 A hoffentlich demnächst abgeschlossen ist, möchte ich ein paar Bilder davon einstellen.
Den Traktor hat mein Schwiegervater im Sommer 2009 in Kroatien zufällig entdeck. Er hat mich daraufhin angefrufen und mir erzählt, dass er einen 50 PS Allrad MAN gefunden hat.
Ich habe am Telefon kurz entschlossen den Traktor gekauft. Es hat sich nachträglich heraus gestellt, dass es kein 50 PS Traktor sonder eben ein  C 40 A ist. Aber auch egal.
Der Transport hat sich noch etwas schwierig gestaltet, mit verzollen, Kaufvertrag und fahren. Der Kaufvertrag muss beim Notar gemacht werden.  Es war noch der deutsche KFZ-Brief dabei und die Ausfuhhr genehmigung.
Aus Kostengründen war ich dann mit meinem Schwiegervater im Sept. 2009 nochmal eine Woche in Kroatien und wir haben noch einen Eicher und einen Schlüter gekauft, um den LKW der den Transport durch führen sollte, voll zu bringen. Es hätte noch einer Platz gehabt, aber wir konnten keinen mehr auftreiben, bei dem der Zustand und der Preis gepasst hat.
Für den EICHER und SCHLÜTER hatten wir nur kroatische Papiere. Das sollte sich aber an der Grenze dann als gut heraus stellen. Es gab nur Probleme mit dem MAN, wegen der deutschen Papiere. Der Fahrer ging mit dem Grenzer zum Essen und auf einmal hat es geklappt.
Gefahren wurden die drei Traktoren übrigens in einem Kühllaster. Naja hat anscheinend keinen gestört.



Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 21:58:45
Als der Traktor endlich zuhause war, haben wir einen halben Tag lang, versucht ihn zum laufen zu bringen. Mein Nachar hat ihn angeschleppt. Als er schließlich gelaufen ist, sind wir bzw. mein  Kumpel gefahren und es hat den Dieselschlauch runter gehauen, weil er nur mit einem Draht befestigt war.
Also den Karren in die Werkstatt und mal schauen was fehlt.
Dort mussten wir fest stellen, dass der Motor hinter der Einspritzpumpe aufgefroren war. Also beim Streiber ienen neuen Motorblock besorgt.
Den Traktor vorne komplett zerlegt und folgenden Arbeiten durch geführt:
- Kupplung neu belegt
- Anlasserzahnkranz umgedreht, da auf der einen Seite die Zähne schleicht waren
- Motor wie gesagt neu
- neue Kolben besorgt, weil die alten total hinüber waren
- anderen Zylinderkopf besorgt und  Ventilsitze neu eingeschliffen
- neue Einlass- und Auslassverntile
- Vorderachsbock neu gelagert, weil verschlissen

und es hörte nicht auf.[attachment=1][attachment=3]

Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 22:16:04
So und es ging weiter mit abbauen, reinigen, schleifen, grundieren usw.

Long[attachment=3][attachment=3][attachment=4]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 22:26:38
Die Lager der Vorderräder waren auch hinüber. Die Handbremes ebenso, wobei es eine Woche und viel WD 40 brauchte um den Handbremhebel überhaupt zum bewegen zu bringen.
Die nächster Überraschung war, dass die Kotflügel unten total durch waren. Die werden gerade noch gemacht und sind die letzten großen Teile die noch nicht fertig sind.

So noch ein paar Bilder.

Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 22:37:32
Dann wurde die Einspritzpumpe wieder eingebaut und der Zylinderkopf in Angriff genommen.

Long[attachment=1]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 22:47:33
Die Arbeiten gingen weiter.
Ich erldigte diese immer Vormittags vor meinen Nachschichten, wenn die Kinder außer Haus waren. Es zog sich also und meine Freizeit war nur mit schwarzen Händen ausgefüllt.

Long
[attachment=1]

[attachment=7]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 22:54:55
Nach einem Probelauf wurde der Traktor aus einander gebaut und zum lackieren vorbereitet.
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:04:00
Nach dem Grundieren noch Farbe ran und den Sitz in angriff genommen.

Long[attachment=1][attachment=2][attachment=5]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:08:49
So nun kommt aber der Sitz und dann haben wir uns an die Hydraulik gemacht. War leider ein Arbeit umsonst, da die Kroaten irgend eine andere drauf gebaut haben und die war total hinüber. Der Streiber hat uns eine andere besorgt, die ich in Stuttgart abholen musste.

Long[attachment=3]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:17:33
Dann kam das Projekt Auspuff dran. Eigentlich war gedacht nur die Löche zu zuschweißen, allerdings war der Topf total am Ende.
Die Kroaten haben noch gelacht als ich ihnen sagte, sie sollen über den Auspuff eine abgeschnitte Flasche, falsch herum aufstecken, damit der Regen nicht in den Topf läuft.
Er war nicht mehr zu retten und wir haben uns einen neuen gemacht. Nur die vier Rohre die vom Zylinderkopf weg gehen, haben wir verwendet.

So nund die Bilder dazu.

Long[attachment=1]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:23:35
Der Sitz wurde auch lackiert, neue Trittbleche angefertigt und die "neue" Hydraulik mit Zubehör angebaut.


Long[attachment=1]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:29:29
Zwischen drin die Kleinteile gemacht und leider noch kein Land in Sicht.

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Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:34:41
Noch ein paar Kleinteile. Ich kommt auch nochmal der alte Motorblock mit dem Frostschaden.
Die hintereren Felgen habe ich Sandstrahlen lassen und dann grundiert und lackiert.

Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Lef. am 17.07.2010, 23:37:32
Hallo Long, Glückwunsch zur guten Arbeit.

Obwohl ich bei Weitem noch nicht so weit bin, habe ich sehr viel wiedererkannt.

Besonders das mit dem Handbremshebel...ich habe 3 Monate gebraucht.

Auch dein Auspuff ist seht ineressant, der ist bei mir auch fällig.

Viel Erfolg noch für den Rest.

Gruß
Jörg
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:40:31
Hier kommt die Farbe an die Felgen und der Tank war wieder vom löten da. Ich habe ihn lackiert. Nach dem montieren musste ich aber leider feststellen, dass er immer noch ein Leck hat. Das war letzte woche. Hoffe dass er jetzt dicht ist.

Long[attachment=1]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:42:30
Hallo Jörg,

das große Rohr vom neuen Auspuff ist eines aus dem Baumarkt. Gehört eigentlich zu einem sog. Schwedenofen. Hat gut geklaptt.
Allerdings weiß ich noch nicht wie laut er ist, dass er seit dem nicht mehr gelaufen ist.
Das Inneleben haben wir nach dem Origianl nach gebaut, müsste also schon hin hauen.

Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:45:29
So nun die fehlenden Bilder.

Long[attachment=1]
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 17.07.2010, 23:49:43
Noch ein paar Bilder

Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: MAN-fantast am 18.07.2010, 00:41:24
Hallo Long,

sehr, sehr interessante Bilder ...  Was die Hydraulik angeht, das war ein original Bosch BG 750 an Deinem C40A verbaut.  Die Kroaten hatten nur ein unoriginales Steuergerät angepasst.  Die gegossene Sitzkonsole gehört zu dem Bosch-Kraftheber und passt nur für BG 750.  Am Bild kannst Du das originales "Ate"-Steuergerät ansehen.  Dein jetziger Kraftheber stammt von einem Deutz F2L 514, erkennbar am Deckel und Hubärme mit Gabeln.

Gruss
Magne
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 18.07.2010, 21:17:17
Hallo Magne,

da hast du Recht. An der Originalhydraulik war an der Stelle wo normalerweise das Steuergerät angebracht war, ein Metallwürfel angebracht und von dort aus gingen die Leitungen zu dem "Austauschsteuergeärt" geführt wurden. An dieser Stelle war aufgrund des Pfusches das Gewinde / Bohrungen vermurkst. Ausserdem war der Kolben in der Hydraulik hinüber.
So wie es ist gefällt es mir jetzt besser, auch wenn es nicht original ist.


Ich hatte auch noch Bilder von den Kreuzgelenken der Vorderachsantriebs. Die hat aber leider meine Frau gelöscht. Es waren die Nadellager hinüber. Die Nadel waren heraus gefallen und die Bolzen an den Steckachsen waren stark eingelaufen.

Es wurden neue Bolzen angefertigt, die alten aus den Steckachsen heraus gepresst. Die anderen wurden abgedreht.
Schlussendlich wrude alles neu zuasammen gebaut und jetzt hat das Gelenk noch 2/100 mm Spiel.

Long
Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: man leo am 19.07.2010, 18:27:32
Long das gefällt mir sehr gute Arbeit das kann sich sehen lassen. Wenn ich Deine Bilder anschaue kommt mir meine Restauration wieder
komplett vor Augen,denn bei mir sah es genauso aus wie bei Dir. Hast Du ein eigenes Gerät um die Ventilsitze zu Schleifen ?
Das dies nicht Dein erster Schlepper ist den Du reparierst sieht man an Deinen Arbeiten.
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: MAN-fantast am 19.07.2010, 20:17:45
Hallo Long,

ich kann mich nicht zurückhalten ...  Hast Du die Ventilfedern falsch montiert? - sie sollen wie an meinem Bild stehen.  Die Federn sind vom progressiven Typ, d.h. unterschiedlicher Abstand zwischen den Windungen oben und unten.  Die meisten sind dann mit "Top" gemerkt.  Bitte nicht meiner Einwand als Kritik verstehen, Dein Bild kann auch täuschen.

Gruss
Magne
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 20.07.2010, 01:23:51
Hallo MAN Leo,

das Gerät zum schleifen der Ventilsitze gehört nicht mir, sondern einem Kumpel.

Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 20.07.2010, 01:27:38
Hallo MAN-fantast,

hoffe nicht das die Federn der Venile falsch eingebaut sind. Muss ich noch mal über prüfen.

Der Traktor ist übrigens gestern, seit längerer Zeit endlich wieder mal gelaufen. Nach dem der Tank jetzt dicht ist. Wenn der Motor mal läuft ist der ganze Ärger  gleich vergessen.

Allerdings musste ich fest stellen, das dass Gehäuse des Schlauchthermostates defekt ist, es spritzt das Kühlwasser raus. Ausserdem muss ich das Übelaufrohr des Kühlers noch mal anderes befestigen, da der Kühlerflügel daran streifte.

Ansonsten läuft er super und es wird einem ganz warm ums Herz.

Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: MAN-fantast am 20.07.2010, 20:12:44
Hallo Long,

vielleicht Dir bekannt? - die Firma Restauration und Service in 42289 Wuppertal (Unimog-Spezialist) herstellt ein zweiteiliges Thermostatgehäuse aus Messing für MAN, so ein Austausch des Reglereinsatzes ermöglicht ist.  Ich finde die Lösung einfach elegant.  Bestellung unter 0202-624242 oder 0172-2005020.

Gruss
Magne
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Long am 21.07.2010, 22:54:58
Hallo Magne,

wusste ich nicht. Guter Tipp. Vielen Dank.

Long
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: BulliBaer am 22.07.2010, 09:25:54
Hallo Long,

Glückwunsch, da hast Du ein schönes Gerät ergattert und so schöne Bilder von der Restauration gemacht. Was mir allerdings aufgefallen ist, Du hast die Kopfdichtung mit Hylomar zusätzlich abgedichtet. Zu meiner Zeit waren die Kopfdichtungen so genau bemessen, dass ein zusätzliches Dichtmittel abträglich zur Verdichtung des Motors war. Einzig was wir gemacht haben, war die Dichtung mit Fett auf beiden Seiten einzustreichen, damit sie nicht verrutschen konnte. Nach dem Zusammenbau wurden dann nach ca. 500 km die Kopfschrauben nachgezogen. Die Teile waren immer 100 % dicht und die Kompression nach Vorschrift. Meines Erachtens wird durch die Zugabe von Hylomar der Abstand zwischen Kopf und Motorblock um einige 100stel MM zu groß, was eine Änderung des Verdichtungsverhältnisses mit sich bringt. Ich kann mich natürlich auch täuschen und die neuen Dichtungen müssen so eingebaut werden. Ist bei mir schließlich schon über 35 Jahre her, als ich den Beruf erlernt habe (die Bezeichnung damals "Autoschlosser" ...  ;D ...).

Gruß ... Rudi ...
Titel: Re:Restaurierung meine MAN C 40 A
Beitrag von: Karl-Ernst am 22.07.2010, 10:41:57
Das Zusätzliche abdichten mit Hylomar war mir auch etwas negativ aufgefallen.
Ein Bekannter von mir hatte mir mal erzählt das bei seinem Schlepper der Kopf auch zusätzlich mit einem Dichtstoff ähnlich wie Hylomar abgedichtet wurde. Beim anziehen der Schrauben hätte sich dann wohl überschußiger Dichtstoff in die Wasserkanäle gedrückt so das diese dann verstopft waren und die Kühlung nicht mehr funktionierte. Man kann es ja halt nicht kontrollieren wo sich so ein Dichtstoff überall hindrückt.