Liebe MAN-Freunde
Heute steht bei mir wieder einmal ein grosses Update an.
Zum jetztigen Stand: Motor zusammengebaut und die ersten 6 Stunden gelaufen, Probefahrt gemacht-> bis jetzt alles i.O.
Nun ein Rückblick zur Motorrevision:
Da der 1. Zylinder gefressen hatte, wollte ich zuerst du Büchsen aufbohren lassen und Übermasskolben verbauen. Daraus wurde nichts, da nach dem Glasperlenstrahlen der einen Büchse Risse zum vorschein kamen. Daraufhin habe ich mich auf die Suche nach neuen Laufbüchsen gemacht, fand aber keine solo Büchsen. Daraufhin habe ich mit Herrn Fedderke (Güldnerspezialist) Kontakt aufgenommen. Dieser bietet einen Kolben-Büchsensatz für M7502 M178 an.
Herr Fedderke nimmt als Grundlage einen Kolben- Büchsensatz des Güldner 2LKN-Motors (Nachbau). Der Kolben besitzt nur eine kleine Bohrung, nicht zu vergleichen mit dem M-Verfahren-Kolben. Diesen Kolben bearbeitet Herrn Fedderke so, dass diese in den auf M-Verfahren umgerüstete Motor passen. Am Telefon hat mir H.Fedderke keine genauren angaben gemacht, in wiefern er den Brennraum verändert, konnte mir jedoch versichern, dass mit seinen abgeänderten Kolben schon ca. 200 M-Motoren laufen.
Daraufhin habe ich bei Herrn Fedderke zwei Kolben-Büchsensätze bestellt und gespannt gewartet... Aber seht selbst:
Laufbüchsen: Sind nicht mehr wie original Büchsen aus einer Aluminiumlegierung, aber dies ist ja kein Problem. Laufbüchsen sehen gut aus, einzig die O-Ring Nut im Bund ist sehr scharfkantig und musst nachgefeilt werden.
Dann die grosse Überraschung, die Kolben!
Naja, da habe ich mir etwas mehr erhofft. Leider wurde der Brennraum lediglich mit einem Luftschleifer nachgearbeitet, sieht nicht gerade professionell aus! Daraufhin habe ich die Kolben kurz gewogen: Wenigstens sind die Kolben gleich schwer. Anschliessend bin ich mit den Kolben zum Motorinstandsetzer gegangen: Dieser schüttelte den Kopf als er die nachgearbeiteten Kolben sah.
Daraufhin hat mein Motorinstandsetzer 75mm Kolben (Nachbau) für den M7502 M178 Motor besorgt. Kein Vergleich zu den nachbearbeiteten Kolben. Aber seht selbst (Links: Kolben mit verändertem Brennraum, Mitte: neuer Nachbaukolben für den MAN-Motor, Rechts: alter Kolben)
Fazit: Kann mir vorstellen, dass der Motor auch mit den Kolben von H. Fedderke laufen würde, aber wie gut und vorallem wie weich kann ich nicht sagen. Für jemanden der einen MAN 2F1 relativ kostengünstig wieder zum Laufen bringen will, ist dies eine Option, für mich jedoch nicht!
Zu den Zylinderköpfen:
Der eine Zylinderkopf hatte Einschlagspuren von einem "früheren" Kolbenringschaden. Auch die Ventilführungen und Ventile mussten ersetzt werden. Mein Motorinstandsetzer hat die Köpfe abgesetzt plangedreht, da die Dichtfläche verzogen war und alle Ventilsitze nachgearbeitet. Neue Ventile und Ventilführungen wurden montiert.
Weiter wurden die Pleuelbüchse, die Pleuellagerschalen ersetzt und natürlich der Pleuel mit neuen Schrauben montiert.
Hier noch weiter Bilder der Motorrevision:
Zum Förderbeginn:
Nachdem ich die Kolben und Laufbüchsen montiert hatte, konnte ich OT und die genaue Förderbeginnmarkierung ermitteln. Nun kann ich eine eine eindeutige Aussage machen: Markierung 1 ist ausschlaggeben!
Als das Geheimnis mit der Markierung gelöst war, habe ich die ESP so eingebaut wie ich sie vorgefunden habe (Einstellscheiben 0.3mm unterlegt). FB kontrolliert -> zu spät!
Also habe ich alle Einstellfolien entfernt und den FB nochmals kontrolliert, nun stimmt der FB. Mein Mechanikerherz war aber damit nicht zufrieden. Habe den Deckel zur Pumpennockenwelle am Stirnradgetriebe demontiert. Alle vor dem Zerlegen gesetzten Körnereinschläge stimmten überein. Nach kurzer Bedenkzeit und konsultieren des Werkstatthandbuchs war die Lösung gefunden:
Ein weiteres Bild dazu folgt.
Kurzer Zwischengruss
Fabian