MAN-Traktor.de Forum
Probleme und Fragen zum MAN-Traktor => Technik => Thema gestartet von: Oily am 20.12.2022, 01:10:04
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Hallo
Ich quäle mich derzeit mit dem Anbau einer S&R FW5 an den B45a herum.
Dabei ist mir schon öfter die Idee gekommen, im Bereich der Bergstütze einen zusätzlichen Aufstieg anzubauen.
Da ich ein Dach und die Blecheinhausung habe, muss ich von hinten über die Winde aufsteigen.
Zufällig bin ich gerade über die Preisliste von 1960 gestolpert, wo drin steht:
"Bei angebauter Seilwinde ist der seitliche Aufstieg erforderlich."
https://www.forum.man-traktor.de/alles-weitere/man-4s2-mit-getriebe-a2028/
Kann mir jemand sagen, welches Teil damit gemeint ist?
LG Marc
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Hallo Marc,
ich kann es leider nicht 100% belegen, trotzdem sieht der seitliche Aufstieg schön original aus.
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Moin
Du meinst den langen Aufstieg am rechten Kotflügel?
LG Marc
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Genau,
es gab auch eine ähnliche Ausführung für die Straßenschlepper mit geschlossener Kabine. Das Bild ist eine Werksaufnahme.
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Danke für die schönen Bilder.
Aber ich denke, das ist nichts für mich.
Ich möchte mit dem Schlepper ja noch Holz ziehen, da würde irgendwann im harten Einsatz der Reifen den Ausstieg fressen.
Aber die MANs wurden immer von hinten bestiegen, nicht wahr?
Von den Bulldogs kenne ich den Aufstiegstritt am linken Kotflügel. Da musste man über den Kotflügel rutschen.
LG Marc
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Hier ein Auszug von meinen Unterlagen, hier kann man den Originalen Aufstieg sehr gut erkennen.
Anscheinend wurde dieser Aufstieg auch für die Straßenzugmaschienen verwendet nach Magne seinem Bild.
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Hallo
Das ist interessant. Ich glaube, das war nur so montiert, um der STVZO und der BG Genüge zu tun. Im Alltagsbetrieb hatten die Teile wie Aufstieg und Reflektoren wahrscheinlich keine lange Lebenserwartung. Davon werde ich dann Abstand nehmen.
Ich hatte gesehen, dass Du an dem B45 auch die Bergstütze mit Vierkantrohr verbaut hast.
Diese Bergstütze habe ich auch schonmal in einem Prospekt gesehen, welches Magne hier eingestellt hat.
Ist das die alte Version, oder gab es die für bestimmte Zielmärkte, bzw. nur für den Export?
Hier sieht man ja meist die Bergstützen mit den ovalen Rohren.
Aus welcher Lektüre stammt das Foto?
LG Marc
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Hallo,
Ist ja eine ganze Unternehmung da rauf zu klettern, vor allem wenn es Naß ist.
Ausrutschgefahr.
Trotzdem ist der Aufstieg am Kotflügel die einfachste Lösung, denke ich.
Vielleicht kann man an der Seilwinde noch einen zusätzlichen Trittstelle, Gitter oder Platte, dran machen zum übersteigen.
Weiter frage ich mich warum die damals die Breitebeleuchtung so weit aussen auf die Kotflügel montiert hat. ( Magnes Bild )
Und der Fahrersitz steht auch weiter nach rechts, scheint mir Unbequem aber sicht auf der Arbeit ist besser.
Rest mich euch alle Damen und Herren frohe Festtage zu wünschen, es ist wieder soweit.
Und viele Glücksmomente für 2023.
Tschüss und Beste Grüße aus den Niederlanden ;)
Michael.
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Hallo
Mal schauen, wie ich das löse. ganz ohne ist das Aufsteigen gefährlich, besonders bei Frost und mit Schlamm an den Schuhen.
Aber das ist momentan nur ein Nebenkriegsschauplatz.
Nun zum eigentlichen Thema
Eigentlich wollte ich Euch von der Montage der FW5 am B45a berichten.
Das Problem ist, dass ich schlepperseitig keine Anbauplatte habe und daher selbst eine bauen muss.
Das größte Problem dabei ist das Gewicht der Winde. Die kann man nicht mal gerade auf die Zapfwelle stecken und die Platten verschweissen, da dann etwa 500Kg auf der Welle lasten und diese nachher nicht spannungsfrei laufen kann.
So fährt man sich allerhöchstens Haverie.
Die einzige Möglichkeit besteht darin, die Winde von der Grundplatte abzuschrauben und die Platte samt Kettenkasten auf die Zapfwelle zu schieben. Bei der Demontage der Winde von der Grundplatte muss eh der Kettenkasten geöffnet und das Zahnrad oben im Kettenkasten abgezogen werden. Danach baut man den Kasten nur mit dem unteren Zahnrad wieder zusammen.
Wenn man die Grundplatte jetzt auf die Zapfwelle aufschiebt, kann man diese mit einem Wagenheber leicht anheben, sodass sich das Zahnrad leicht dreht. Das Zahnrad und der Zapfwellenstummel schauen durch eine Bohrung in der Grundplatte hindurch und lassen sich dort packen.
Dann kann man unten das Futterstück und oben einen Haltewinkel anheften.
Später muss das Gebilde dann verzugfrei verschweisst und im schlimmsten Fall die Kontaktflächen plangefräst werden.
Ich habe anstatt der orginalen 10mm eine 20mm Stahlplatte verwendet. So habe ich auch keine Bedenken wegen Verzug.(Ich habe schon Platten vom Hanomag R460 gesehen, welche total krumm gezogen waren.)
Normalerweise hat die Platte eine etwa 25cm große Bohrung mit einem eingeschweissten Ring, welcher sich zur Zentrierung in den Rezess an der Flanschplatte der Zapfwelle setzt. Ich habe bewusst nur eine 11cm große Bohrung gewählt, um diese Schwachstelle in der Platte zu beseitigen.
Für die Zentrierung haben wir eine Kunststoff-Dummy gedreht, welcher stramm auf der Zapfwelle sitzt.
Dann wurden Zentrierdorne in die Gewindebohrungen des Getriebeblocks geschraubt und die Position der Bohrungen durch leichte Hammerschläge auf die montierte Platte übertragen.
Hierzu wurden 12.9er Inbusschrauben gekürzt, eine Spitze angedreht, diese kirschrot erhitzt und dann im Wasserbad abgeschreckt. Hier habe ich dann noch zwei Schlüsselflächen angefeilt, um die Mümmesse mit der Spitzzange packen zu können.
Ich habe zwei Stück davon hergestellt und musste so die Platte zig mal an und abbauen. In jedes neu gebohrte Loch kam dann sofort eine Schraube und die Position war trotz 15,5mm Bohrungen und 14mm Schrauben nach vier Bohrungen schon recht fix.
An der Unterseite der Grundplatte sind 4 M18er Befestigungspunkte.
Hier kommt ein Distanzstück 40x50 zum Einsatz. Die Bohrungen wurden genauso übertragen, wie bereits an der Anbauplatte.
Von der Rückseite des Futterstücks wurden 3 Bohrungen gemacht und mit dem Flachsenker Freimachungen für die Inbusköpfe gemacht. Hier kommen später 3 Schrauben rein, welche das Futterstück halten. Final wird dieses aber auch später nach das Anprobe verschweisst.
Fortsetzung folgt.
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Wie man auf dem letzten Foto erkennen kann, hat da mal jemand eine Buchse in das Antriebszahnrad geschweisst, um die Winde für einen MB-Trac passend zu machen.
Hier musste ein neues Zahnrad her.
Die FW5 für den B45a hat einen kurzen Kettenkasten, da die Zapfwelle am ZF 20/18 recht hoch liegt.
Hier sind normalerweise Zweifachzahnräder mit Duplexkette verbaut.
Leider ist für dieses Doppelzahnrad kein passendes Normbauteil verfügbar.
Den kurzen Kettenkasten gabs aber auch früher mal mit Einfachkette. Hier passte wegen dem Modul aber die Kettenlänge nicht.
Daher gab es den kurzen kettenkasten auch mit einer Gleitschiene.
Die Übersetzungen und Durchmesser der Zahnräder sind identisch.
Die Doppelzahnräder haben beide 30 kleine Zähne und die Einfachzahnräder haben beide 17 Zähne und eine 1" Kette.
Ich habe mich für eine Einfachkette entschieden und mir einen Rohling besorgt.
Hier habe ich ein Dreifachzahnrad mit einseitigem Bund gewählt. Es wurden zwei Zahnräder abgedreht und die die Lagersitze gefertigt. Dann wurde die Grundbohrung auf des Kernmaß des Zapfwelleprofils gedreht und die 6 Nuten gestoßen.
Da die Keilnuten der Zapfwelle nicht ganz bis an den Getriebeblock reichen, musste hier auch noch etwas freigedreht werden, um das Zahnrad weiter aufschieben zu können.
Das Rad besteht aus C45 und wurde nach der Bearbeitung auch nicht gehärtet. Das wird mich im Ölbad laufend jedenfalls überleben.
Fortsetzung folgt.
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Leider sah die Grundplatte schon ziemlich mitgenommen aus.
In der Mitte, genau zwischen Windengetriebe und Spulvorrichtung war die Platte horizontal durchgebogen.
Die linke untere Ecke hatte von der Bergstütze scheinbar mal einen Knuffen bekommen und war etwa 1,5cm nach vorne gebogen.
Die Platte habe ich auf einer 100to Presse gerichtet und dann unten in der Ecke verstärkt.
Hier war eine Gewindebohrung beim Richten aufgeborsten. Die wird nun komplett durchgebohrt und das Gewinde tiefer geschnitten.
Wegen der Montage am MB-Trac wurden die Aufnahmen für die Bergstütze abgebrannt.
Diese musste ich neu herstellen und anschweissen.
Dazu habe ich 12x60er Flachstahl auf der Presse mit einem runden Vollmaterial in ein Prisma gedrückt und hatte somit schonmal einen 110 Grad Radius. Danach habe ich den Flachstahl mit dem Rundstahl zusammen in den Schraubstock gespannt, die Enden mit dem Autogenschweissgerät erhitzt und mit dem Fäustel um den Rundstahl gelegt.
Wenns jetzt wieder wärmer wird, dann fertige den oberen Montagewinkel und passe die Platte mal an.
LG Marc
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Aben Marc,
Vielleicht im Spanner ein Schlitzloch machen, damit du den verdrehen/nachspannen kannst.
Neue Kette längert sich, wird sich hier noch im Rahmen halten, aber trotzdem.
Viel Erfolg.
Gr. Michael.
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Hallo
Das ist ein guter Tip.
Aber der ist hier leider nicht anwendbar. Das Gehäuse ist dünnwandig (ca. 4mm) und ich habe daher die Gleitschiene fest verschraubt und zwischen den Kontaktflächen mit Silikondichtmasse abgedichtet. Die Gleitschiene liegt aussen fest am Gehäuse an. Die zwei Halteschrauben gehen durch das Gehäuse und sind von aussen mit Nyloc-Muttern gesichert. Aber ich habe die alte Kette von dem langen Kasten benutzt und nur eingekürzt. Die wird sich vermutlich nicht mehr längen.
LG Marc
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Es gibt doch bestimmt Bilder wo die Winde noch angebaut war? Stell mal welche ein, damit man mal sehen kann wo man was machen könnte für den Aufstieg.
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moinsen , also der Aufstieg .... hier kann man ja am Schlepper von Peter Streiber sehen das der Aufstieg seitlich über den linken Kotflügel gewählt wurde. Allerdings ist die Lösung nur für sportliche Fahrer um die 1,75m gedacht. ich Brocken mit fast 60 würde danach nicht mehr in der Lage sein noch Holz zu machen ... 8)
Hier noch einige "Varianten aus meinem Archiv......
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Jürgen, wenn er ein Bildhauerdach drauf hat, kannst der seitliche Aufstieg vergessen. Deshalb wäre es interessant zu sehen, was für ein Dach und die Winde dazu.
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An meiner Winde wurde ein zusätzlicher Tritt angeschweißt!
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Oh vielen Dank für die herrlichen Fotos.
Da sind genug Inspirarionen dabei.
Ich bin aber über ein Foto besonders glücklich, und zwar das mit dem gelben Schlepper.
Der hat eine der super seltenen bodenkonstanten Ackerschienen von S&R verbaut.
Die Orginalen Ackerschienen erkennt man an der Aufdoppelung der Lochleiste.
Die möchte ich nachbauen und suche schon geraume Zeit nach den Maßen.
Das scheint jedenfalls eine alte Ausführung zu sein. Die neueren ab Windennummer 3221(mit aufgeschraubtem Zugmaul) haben nämlich zur Befestigung am Anhängerkupplungsträger bewegliche Koppelstangen verbaut.
Ich fahre das orginale MAN-Dach.
Ich hatte schonmal darüber nachgedacht, zumindest für den Arbeitseinsatz ein einsteckbares Schutzgitter anzubauen.
dann wäre ein zusätzlicher Aufstieg über den rechten Kotflügel sinnig.
Ich weiß nicht warum die Fotos alle nach links gekippt erscheinen.
LG Marc
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Es gibt doch bestimmt Bilder wo die Winde noch angebaut war? Stell mal welche ein, damit man mal sehen kann wo man was machen könnte für den Aufstieg.
Nein Leo, der B45 hatte orginal eine bodenkonstante Ackerschiene verbaut.
Ich stell aber ein Foto ein, sobald die Winde am Schlepper hängt, dann kann man sehen, wo eventuell Platz für einen Tritt ist.
Aus welcher Brochüre war die Abbildung vom Schlepper mit FW5 und der eckigen Bergstütze in #5 ?
LG Marc
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Habe ich schon geschrieben aber ausversehen unter den Gewichten.
Das weiß ich nicht mehr, da ich schon Jahre lang Bilder und Unterlagen von MAN suche und sammle.
Wenn man mit solch einer Winde noch arbeiten möchte, rate ich ein Seilgitter anzubringen, da diese Winden noch ziehen bis zum Abriß. Diese besitzen noch keine Totmannschaltung.
Du wärst nicht der erste wo so ums Leben kommen würde oder schwere Kopfverletzungen davonträgt.
Aber solche Entscheidungen muss jeder selbst mit sich ausmachen. Ich habe solch einen Unfall schon selbst gesehen. 🥴
Hier noch ein paar Werksbilder von MAN
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Hallo zusammen,
lt. Preisliste MAN gab es einen Hinweis "zum seitlichen Aufstieg" bei angebauter Seilwinde.
Bei MAN Bedachung war dies nicht möglich, daher wurde
z.B. beim 4R2 das Bildhauerverdeck angeboten. Hier konnte auf Wunsch die linke oder rechte Seite einschließlich Scheibe als Tür geliefert werden.
Diese Tür war so konstruiert, daß sie bei Bedarf auch ausgehängt werden konnte.
Wie Leo schon sagte... hinter den Fahrer gehört in jedem Fall ein Schutzgitter.
Gruß
Gerhard