Autor: MAN Man Thema: MAN 4N2 Motor  (Gelesen 8240 mal)

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Offline MAN Man

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MAN 4N2 Motor
« am: 14.02.2010, 00:24:22 »
Hallo Zusammen,
als neues Mitglied möchte ich erst einmal Hallo sagen. Ich komme aus dem lippischen Lande und bin stolzer Besitzer eines MAN 4N2 und eines kleine Deutz D40.2. Nach dem ich hier ja schon einiges gelesen habe, jedoch nicht so richtig eine Antwort für mein Problem gefunden habe, möchte ich hiermit einen Versuch starten.
Den MAN habe ich vor 2 JAhren vertig restauriert, habe aber folgendes Problem.

Aus meiner Sicht ( gefühlte Werte ohne Prüfstand) bringt der MAN keine volle Leistung.
-> Den Motor habe ich soweit komplett neu aufgebaut, die Verdichtung liegt bei 27 und 28 Bar.
-> Das Ventilspiel passt mit 0,25 und 0,3 mm, der Ventilhub ( Einlaß und Auslaß) beträgt 8mm.
-> Der Förderbeginn liegt bei 42°, die Pumpe auf Prüfstand eingestellt.
-> Die Einspritzdüsen verneben sauber, tropfen nicht nach und haben den passenden Öffnungsdruck 175 Bar.
-> Dieselfilter ist auch neu.

Generell sprigt der Motor gut an, bei Temperaturen über 0°C eigentlich auf einen Schlag.
Jetzt bei Minustemperaturen kommt zuerst ein Zylinder, der zweite Nebelt ein wenig mit,
nach 10 Sekunden ist auch der 2 da und läuft absolut rund.
Denke mal ist o.k., der Schlepper hat in der Form ja keine Kaltstarthilfe.
 
Soviel dazu.
Der Schlepper lauft gut. Aber sobald er einen Berg sieht, geht ihm ein wenig die Luft aus.
Am Auspuff habe ich eine entsprechende Schwarzfärbung des Abgases, also Brennstoffmangel liegt nicht vor!
Dennoch muss bei mittleren Steigungen 7-8% vom großen Gang runterschalten.
Auch ist der Motor nicht ganz so spontan am Gas. Nun gut, ist ein 2 Zylinder mit großer Schwungmasse.

Vergleiche das immer mit meinem Deutz, eventuell ist das auch der Fehler? Dieser hat halt 0,9 Liter und
einen Zylinder mehr,wiegt aber auch ca 500Kg weniger.

Rein subjektives Empfinden oder doch irgendwas nicht in Ordnung, nur was??
 
Anbei einmal ein kleines Foto...


Offline Lef.

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Re:MAN 4N2 Motor
« Antwort #1 am: 14.02.2010, 08:38:54 »
Hallo MAN man, ich denke, Du kannst von beiden Treckern nicht den
gleichen Sprint am Berg erwarten.

Der Deutz hat 25% mehr Leistung und wiegt 500kg weniger (auch ca. 25%).
Das merkt MAN natürlich besonders am Berg.

Gruß
Jörg
« Letzte Änderung: 14.02.2010, 11:09:29 von Lef. »

Offline kokett

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Re:MAN 4N2 Motor
« Antwort #2 am: 14.02.2010, 09:08:43 »
Hallo und herzlich willkommen im Forum!

Ich denke auch das der Deutz die Nase klar vorne hat. Sind beide 20km/h Versionen?
MfG Florian

Offline man4p1

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Re:MAN 4N2 Motor
« Antwort #3 am: 14.02.2010, 11:06:01 »
Hi,

aber nicht desto trotz hast du einen sehr schönen 4N2 besonders mit dem schönen Frontlader und dem zweifachen Steuergerät.
Hast du da noch ein Zusatztank? Mehr Bilder von den Frontlader Details wären auch nicht schlecht.
Gruß vom Odenwald

Thilo Hartmann

Offline Damal

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Re:MAN 4N2 Motor
« Antwort #4 am: 14.02.2010, 11:43:02 »
Hallo MAN Man, mein 4L2 hat den baugleichen Motor wie dein 4N2, allerdings mit 3 PS weniger. Ich kann zwar nicht beurteilen ob dein Motor die volle Leistung hat, aber etwas träge fühlt sich mein Motor auch an. Auch bei meinem ist die Kompression und alles weitere ok.

Gruß
Thomas
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Offline lukas

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Re:MAN 4N2 Motor
« Antwort #5 am: 14.02.2010, 11:48:26 »
hallo MAN man,
das ist ein super schöner 4N2, klasse hergerichtet. Zur Leistung kann ich dir zustimmen. Besonders der 4N2 mit seinem rel. hohen Gewicht und dem sehr kleinen Motor ist kein Schlepper für die Straße. Der hat vor jedem Berg Angst. Aber solltest du mal in Versuchung kommen einen Wagen Holz aus dem Wald oder Rüben aus dem nassen Feld zu ziehen, wirst du staunen was der kann. Besonders mit den guten Reifen die du drauf hast. Er zieht mehr als 2 voreinander gespannte Deutz D40.2.
Leider waren die 4N2 werkseitig schon so eingestellt, das sie nicht auf Nenndrehzahl kamen und somit kaum die Endgeschwindigkeit erreichen. Damit solltest du dich abfinden und trotzdem in Ehren halten. Wenn er dir nicht mehr gefällt nehme ich ihn gern.
Gruß lukas

Offline MAN Man

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Re:MAN 4N2 Motor
« Antwort #6 am: 14.02.2010, 12:44:38 »
Hallo erst mal und Danke für die vielen schnellen Anworten....
In Ehren halte ich den Traktor, keine Frage. Dafür habe ich zuviel Zeit in die
Maschine investiert.
Die Zugleistung/ Traktion auf nassen Wegen kann ich nur bestätigten.
Der Kleine wühlt sich fast überall durch, gerade in Kombination mit den Allrad der ideale Waldschlepper.
Jetzt wo Schnee liegt, geht der MAN vorwärts ( Allrad sei Dank), wo der Deutz stehen bleibt.   

Also von den Schleppeigenschaften im Wald ist er dem Deutz natürlich überlegen , alleine schon wegen
Allrad und Gewicht. Gestolpert bin ich halt über die Zugleistung auf der Straße, hier ist er halt etwas Schwachbrüstig.
Das habe ich mir aber auch schon Gedacht. Bin im Forum aber ein Foto vom MAN 4N2 mit 5,6 t 3 Seiten kipper gestolpert, 
das hatte mich etwas stutzig gemacht. Gehe aber einmal davon aus, dass diese Kombination ( zumindest in beladenen Zustand )
nicht so ganz gut geht. Nun gut, werde ich auf der Straße weiterhin den Deutz vorspannen. :)

Zu den Fragen...
-> Ja beide Schlepper haben das kleine Getriebe mit 20 km/h.
-> Den Frontlader habe ich auf hydraulishce Gerätebetätigung umgebaut. Da ich die einfachwirkenden durch doppeltwirkende 
    Zylinder getauscht habe, komme ich ohne Zusatztank aus.  Es fließt ja immer eine von der druckabgewandten Zylinderseite das
    Öl zurück, somit immer genügend Öl im Kreislauf vorhanden. Wenn alle Zylinder ausgefahren sind, ist noch Restöl im Tank
    messbar. Fotos vom Frontader direkt habe ich nicht, aber hier kann man etwas sehen.

Habe aber auch einmal eine Frage. Der 4N2 ist ja ein Dirkteinspritzer, als Starthilfe wird im Handbuch von einer Aerosol Anlage gesprochen. Ist das normaler Startpilot, der bei tiefen Temperaturen genutzt wird?

Grüß
MAN Man
 






Offline lukas

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Re:MAN 4N2 Motor
« Antwort #7 am: 14.02.2010, 18:25:04 »
MANman,
also einen 4N2 mit einem 5,6to Kipper loszuschicken ist nichts besonderes. Unser 4N2 hat über 10 Jahre lang die Zuckerrüben zur Fabrik gefahren. Mit einem 8to und 5,7to Kipper im schlepp. Der gesamte Zug wog immer zwischen 17 und 18 to. Die Strecke war bis auf eine 6% Steigung eben und 28 km lang. Eine Tour dauerte 6 Std (1Std abladen). Das würde man heute einem 28er Schlepper nicht zumuten, früher war das normal und wurde jeden Herbst 8-10mal gefahren. Bei mehr als 1-2% Steigung mußte in den 3.Gang zurückgeschaltet werden. bei 6% mußte der 1.Gang genommen werden, das war sehr müßig. 1973 kam dann ein Fiat 550 DT mit 55PS und Allrad dem MAN zur Hilfe. Das war eine Rakete gegenüber dem MAN. Man hatte das Gefühl der Fiat hat Leistung ohne Ende, das waren wir gar nicht gewohnt, der Fiat war ein Klasse Schlepper, absolut unterschätzt in Leistung und Haltbarkeit. Beide Schlepper laufen heute noch, aber leider nicht mehr bei mir auf dem Hof.
Zur Startanlage: da kannst du Startpilot anschließen, empfehl ich dir aber nur wenn`s unbedingt nötig ist.
Gruß L.