Autor: SUN Thema: Vorstellung AS440A  (Gelesen 31004 mal)

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Vorstellung AS440A
« am: 23.06.2021, 08:37:43 »
Hallo an alle,

ich bin ja nun schon etwas länger im Forum unterwegs, habe unseren Schlepper und mich aber nie so ganz richtig vorgestellt.
Dies möchte ich nun endlich mal nachholen, da ich gemerkt habe, dass es aus vielerlei Hinsicht doch nicht unwichtig ist, wenn ein paar Informationen mehr zum (normalerweise) Anfang eingestellt werden.


Erstmal zu mir selbst, ich heiße Stefan Matheis und komme aus dem Siebengebirge nähe Bonn. Ich bin 42 Jahre alt und im Maschinenbau tätig. Unser Schlepper ist ein AS440A aus Baujahr 1953.


Wie bin ich zum MAN gekommen. Eigentlich wollte ich schon immer einen MAN Traktor haben, da ich zum damaligen Zeitpunkt viel mit MAN zu tun hatte, auf Wunsch meiner Frau kam aber zuerst ein Deutz F1L514 in Haus, wegen der Größe. Naja, irgendwann Anfang 2016 ist mir dann der besagte MAN über den Weg gelaufen. Es war ein Projekt wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. Aus einem Haufen Metall wieder einen ansehnlichen MAN Schlepper machen. Nachträglich kann ich sagen, dass der Kauf ziemlich blauäugig war. Viel zu teuer und ohne Wissen was da auf mich zukommt. Sicherlich hat mir mein Wissen durch meinen Beruf immer geholfen, trotzdem war es eine Leidensgeschichte. Ich denke jeder weiß wovon ich spreche.

Da ich im Nachgang nicht mehr einen kompletten Restaurierungsbericht erstellen möchte, gebe ich im nachfolgenden eine kleine Übersicht, wie es gelaufen ist. Ich hoffe damit zumindest einen kleinen Einblick der letzten 5 Jahre zu geben. Speziell das letzte Jahr ist ja bereits durch meine kleinen Berichte zum Getriebe- und Motorproblem etwas mehr beschrieben.


Wie gesagt Angefangen hat es im Januar 2016 mit diesem Zustand:
Vorstellung AS440A - CIMG1834.jpgVorstellung AS440A - CIMG1835.jpgVorstellung AS440A - CIMG1836.jpgVorstellung AS440A - CIMG1837.jpg

Der MAN konnte zwar gestartet werden, war aber nicht wirklich Fahrbereit (ein Fehler der mir nicht nochmal passiert).
Der Motor hat stark gequalmt. Hinweis des Verkäufer, der ist ja noch kalt und die MAN räuchern eh immer ein bisschen.
Es gab noch weitere Info was schon so alles gemacht worden ist (95% stellten sich später als unwahr heraus, nur Lima und Anlasser hatten wirklich neue Kohlen bekommen). Wie es dann so ist, nach Preiseinigung 3-2-1 meins :).

Nach einiger Zeit bei mir zu Hause hatte ich dann erstmal alle Anbauteile am Schlepper um zu sehen was zumindest äußerlich fehlt um ein Bild zu haben was an ET gebraucht wird. So sah er dann aus:
Vorstellung AS440A - CIMG1900.jpg

Eigentlich doch schon ganz gut für den Anfang, so dachte ich. Hatte mir vom MAN Archiv auch extra Bilder besorgt um einen möglichst orginalen Zustand auf die Beine zu stellen. So ähnlich müsste er Schlepper damals ausgesehen haben. Er war definitiv eine Strassenzugmaschine mit Druckluftanlage und Erdschieber, sowie feststehenden vorderen Kotflügeln. Die Kabine war aber eher wohl nur die luftige Version mit Fenster und Dach gewesen, keine komplette Kabine wie im nachfolgenden Bild:
Vorstellung AS440A - AS 430_440 mit Erdschieber.jpg

Die vermeintliche Kabine war beim Kauf nicht mehr vorhanden, lediglich ein paar Blechteile sowie der Rohrrahmen im Kniebereich. Mir gefielen die feststehenden vorderen Kotflügel nicht wirklich und eine Kabine musste ich auch nicht unbedingt haben. Auch wenn jetzt viele sagen warum, ich habe mich dazu entschieden den Schlepper zu einem Ackerdiesel zu machen. Strassenzugmaschinen hatten oftmals nur einen DIESEL-Schriftzug an der Kühlermaske angebracht.
Die nicht benötigten Teile der Strassenzugmaschine sind nicht im Schrott gelandet. In der Anfangszeit habe ich alles an den MAN bringen können  ;)

Warum auch immer habe ich zuerst hinten beim Getriebe angefangen (ein Fehler wie sich im letzten Jahr ziemlich deutlich herausgestellt hat). Der erste Blick ins Getriebe sah eigentlich gut aus. OK das Öl war natürlich eher bräunlich mit Wasser durchsetzt, aber die Zahnräder waren OK:
Vorstellung AS440A - CIMG2033.jpg

Da eine Strassenzugmaschine keine Riemenscheibe und Differentialsperre besitzt, habe ich hierzu die Teile beschafft und eingebaut:
Vorstellung AS440A - IMAG1679.jpgVorstellung AS440A - IMAG1709.jpg

Das hat alles sehr gut geklappt. Weiter ging es mit der Beschaffung eines neuen Sitz. Als Strassenzugmaschine war hier ein verstellbares Gestell, eher eine Sitzbank vorgesehen. Nachdem augenscheinlich das Getriebe OK war (wieder ein Fehler) ging es weiter Richtung Kupplungsglocke. Die Kupplung war echt runter gerockt. Die brauchte eine Schönheitskur bei Fichtel & Sachs:
Vorstellung AS440A - IMAG0356.jpg


Weiter gehts im nächst Text >>>>>>>







« Letzte Änderung: 23.06.2021, 14:22:52 von SUN »

Offline SUN

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Vorstellung AS440A
« Antwort #1 am: 23.06.2021, 09:09:20 »
Weiter gehts ....


Auch das Druckstück bzw. die Betätigungsgabel brauchten Zuwendung. Die letzten Arbeitsjahre war die Kupplung scheinbar nicht richtig eingebaut gewesen und hat einseitig gedrückt. Die Gabel hatte hier entsprechende Spuren. Mein Kumpel musste das erstmal auserodieren (Das Bauteil konnte nicht vernünftig auf eine Fräsmaschine gespannt werden) und hat dann kleine Buchsen angefertigt, damit es wieder gerade ist. Top Arbeit:
Vorstellung AS440A - IMAG0488.jpg


Weiter ging es am Motor. Hier die ersten Eindrücke:
Vorstellung AS440A - CIMG1838.jpgVorstellung AS440A - IMAG0534.jpgVorstellung AS440A - IMAG0537.jpgVorstellung AS440A - IMAG0548.jpg

Da ich ja die Info hatte, dass ja bereits viel durch den Vorbesitzer gemacht wurde, hatte es mich doch schon sehr verwundert, als ich den Motorölwannendeckel abgenommen habe. Es war eine ca. 10mm dicke Ölschlammschicht vorhanden. Wenn da wirklich mal jemand am Motor was gemacht haben soll, unten schien er nicht gewesen zu sein. Der ZK sah nicht anders aus. Dort haben wir die Ventile und Führungen komplett getauscht. Am Motor anfänglich nur die Laufbuchsen gehohnt und an den Kolben die Ringe neu gemacht. Der oberste Ring hatte extrem viel Spiel und sollte ursächlich für das starke Qualmen sein (ich möchte hier wieder mal einen Fehler erwähnen).

Die Wapu bekam neue Lager und Abdichtung. Ein netter Herr aus dem bayrischen wollte mir aber partout nicht die notwendigen Teile verkaufen, da ich die Lager bereits woanders besorgt hatte. Hier ein Lob auf das Forum. Es gab glücklicherweise die Info, dass die Teile bei MAN und MB noch zu bekommen sind.

Der Kühler war glücklicherweise Dicht und hat eine Außen- / Innenreinigung bekommen.

Die Vorderachse war dann wieder extrem abgerockt. Der Vorderachsblock eingelaufen. Mein Kumpel konnte helfen:
Vorstellung AS440A - IMAG0808.jpgVorstellung AS440A - IMAG1211.jpg

Er hatte den Block ausgebohrt und entsprechende Büchsen aus Bronze angefertigt.
Auch an den Achsschenkel war er tätig. Ich mag gar nicht wissen was es unter normalen umständen gekostet hätte:
Vorstellung AS440A - IMG-20190326-WA0003.jpg

Die Achswellen waren durch den Wedi ziemlich eingelaufen. Wieder eine Arbeit für meinen Kumpel. Die dünnstellen aufgeschweißt und wieder auf Normalmaß abgedreht. Leider sind trotzdem kleine Einbrandstellen geblieben. SKF Speedi Sleeve sei dank, konnte das auch behoben werden.

Letztendlich wurden viele Wedi und auch das ein oder andere Lager hier und da getauscht. Soweit möglich alte Teile aufgearbeitet und wieder eingebaut.
Vermeintlich war ich fertig für den ersten Probelauf. Dieser verlief dann aber eher ernüchternd. Das Qualmen war immer noch da. Da bis zu diesem Zeitpunkt doch schon eine geraume Zeit ins Land gegangen war und mehr Wissen vorhanden war, folgte der Tausch der Laufbüchsen und Kolben in neue Teile. Wieder ein Probelauf, das Qualmen war endlich weg. Super, dann steht einer Probefahrt und dem TÜV ja eigentlich nichts mehr im Weg (ich merke hier wieder einen Fehler an). Das war vor 14 Monaten. Wie anfänglich schon erwähnt folgten die Berichte zur Getriebe- und Motorproblemen.


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« Letzte Änderung: 23.06.2021, 14:26:03 von SUN »

Offline SUN

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Vorstellung AS440A
« Antwort #2 am: 23.06.2021, 09:25:04 »
Weiter gehts ....


Nach nunmehr ca. 5,5 Jahren ist der MAN endlich fertig. 1,5 Jahre müsste man noch für den Arbeitsaufenthalt in Schottland abziehen, bleiben also 4 Jahre Restauration. Den TÜV hat der Schlepper wohlbehalten überstanden. Es gab anfänglich zwar auch ein paar Probleme mit der Reifenkombination, aber auch hier konnten mir Mitglieder aus dem Forum weiterhelfen.

Hier nun der fertige MAN AS440A:
Vorstellung AS440A - IMAG4321.jpgVorstellung AS440A - IMAG4322.jpgVorstellung AS440A - IMAG4323.jpgVorstellung AS440A - IMAG4324.jpgVorstellung AS440A - IMAG4325.jpgVorstellung AS440A - IMAG4326.jpg

Es fehlen noch die hinteren Radgewichte. Die liegen schon fertig lackiert da. Kommen dann beizeiten auch noch dran.

Die erste gemeinsame Ausfahrt mit unserem Knubbel hat auch schon stattgefunden ;D:
Vorstellung AS440A - IMAG4380.jpg


Tja, jetzt bleiben die vielen Ausfahrten und hoffentlich Schleppertreffen in Zukunft.
Ein Projekt hab ich noch im Auge, einen Müller Mitteltal UDBK (Drei-Seiten-Druckluftkipper mit Druckluftbremse)
Das könnte bestimmt ein schönes Gespann abgeben und der MAN auch etwas sinnvoll mit Transportaufgaben genutzt werden.
Mal sehen.


Zum Schluss möchte mich nochmals bei allen aus dem Forum bedanken. Viele haben mir mit Rat und Tat speziell im letzten Jahr zur Seite gestanden. Macht alle weiter so. Ich denke es gibt da noch den ein oder anderen MAN der auf eine Schönheitskur oder Reparatur wartet und der Besitzer bestimmt etwas Hintergrundwissen vertragen kann (falls nicht schon vorhanden).

Danke und Gruß
Stefan



Offline RMW-Gerhard

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #3 am: 23.06.2021, 09:45:46 »
Hallo Stefan,

Das ist eine tolle Vorstellung. Liest sich spannend wie ein Krimi!

Danke!

Gruß
Gerhard
Bei allem was du tust........denk an das Ende!

Offline Jacoby

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #4 am: 23.06.2021, 15:05:33 »
hallo Stefan, tolle Leistung. Es ist schon beachtlich was du alles erreicht hast und dass im Laufe der Jahre dein Engagement nicht auf der Strecke geblieben ist. Ein toller Schlepper. Gruß Jacoby

Offline FrontMAN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #5 am: 23.06.2021, 20:48:11 »
Hallo Stefan,
dein Bericht erinnert mich stark an meine Restauration/ Instandsetzung vom 4R3. Wenigstens hatte dein Trecker noch die originalen Räder. Da sah es bei meinem ganz anders aus. Trotzdem Glückwunsch zu der gelungenen Instandsetzung.
Gruß Armin
Grüße aus dem Eichsfeld

2N1  1992
4R3  2011
2P1  2015
4R3  2018
2F1  2020

Offline MAN-Rhöni

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #6 am: 23.06.2021, 21:51:29 »
Hallo Stefan,
wirklich eine saubere Arbeit, die du trotz einiger Rückschläge vollbracht hast. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, auch wenn es etwas länger gedauert hat. Da kann ich mich über meinen 4L1 nicht beschweren, da gabs nur ein paar kleinere Probleme. Mal sehen, wie es bei meinem nächsten Projekt aussieht, hier ist sicherlich etwas mehr zu machen.

   Gruß  Thomas
MAN-Grüße aus der Rhön

MAN   4R3
MAN   4L1
Deutz D 4807
Bautz 300 E

Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #7 am: 24.06.2021, 07:16:55 »
Guten morgen an alle,

ich danke für die netten Zusprüche von euch.

Ja manchmal war ich schon an der Grenze den Schlepper in den Schrott zu fahren. Aber irgendwann gibt´s ja den bekannten
"Point of no return" wenn schon zu viel Arbeit und Geld drin steckt. Dann macht MAN halt weiter. Aber klar bin ich sehr froh, dass er nun endlich fertig ist und man die Ausfahrten genießen kann.

@FrontMan, die hinteren Felgen musste ich mir auch erst besorgen. Original waren 24"-Felgen mit 11,25x24 (Ballonreifen) verbaut.
Bekanntlich gibt es diese Ballonreifen schon seit Jahrzehnten nicht mehr zu kaufen. Also habe ich wie in der Schleppertechnik angegeben auf 28"-Felgen umgesattelt. Das gab dann auch die erwähnten Probleme beim TÜV. Ich hatte hier einen sehr jungen Vertreter dieser Zunft mit wenig Erfahrung. Mit dem beibringen einiger Dokumente und technischen Daten hat er dann irgendwann eingelenkt und die Kombi vorne 7.50x20, hinten 12,4x28 abgesegnet. Ich hatte ja selbst viel Zeit damit verbracht um die richtige Kombi von Größe und Hersteller dem notwendigen Vorlauf anzupassen. Ich meine diese Excel Liste auch hier ins Forum gestellt zu haben, damit alle etwas davon haben.

Gruß
Stefan


Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #8 am: 18.03.2022, 08:17:01 »
Guten Morgen an alle,

lange ist bei mir nichts passiert.
Hatte da ja noch offene Punkte im Bereich Motor und Getriebe.
Bisher hatte ich das im jeweiligen Fachbereich gepostet, werde das nun hier mal zusammenfassend weiterführen.
Denke das ist einfacher.

Die Tage sind endlich die Deckel-Einspritzdüsen wieder zurück vom ESP-Techniker.
Es hat doch gute 4 Monate gebraucht, die wieder hinzubekommen. Naja, ich denke er wird wohl nicht jeden Tag daran gearbeitet haben. Vor Weihnachten waren bereits 3 Stück fertig. Sprühbild schön zerstäubend und nicht tropfend (war ja der eigentliche Punkt)
Der vierten Düse war nach Beschreibung des ESP-Techniker das Tropfen aber nicht abzugewöhnen. Nach einigem hin und her brauchte er einen neuen Düsenstock. Einen guten gebrauchten habe ich von Magne bekommen (nochmals vielen Dank dafür) und siehe da, die Düse ist jetzt auch in Ordnung. Damit habe ich wieder das Einspritzsystem komplett Original von Deckel beisammen.
Hoffe nun, dass dies dann auch dem stärken Rauchen ab 3/4 Last etwas beikommt. Alles ist wieder bereits an Ort und Stelle verbaut. Mal sehen heute oder Morgen (oder an beiden Tagen) ist Probefahrt. Muss mal sehen wieviel Diesel noch im Tank ist. Tanken gehen wollte ich aktuell bei den Preisen nicht wirklich gerne.

Nach der hoffentlich erfolgreichen Probefahrt werde ich mich dann auch endlich wieder der Leckage am rechten Achstrichter begeben können. Der MAN stand in einer Ecke leider falsch herum, so das ich an die Seite nicht dran kam. Bewegen konnte ich ihn auch nicht, da keine Düsen vorhanden. Ich werde da mal den kleinen Auffangbehälter kontrollieren, wie viel Öl wirklich über einen gewissen Zeitraum raus kommt. Ab Sonntag geht es auf Dienstreise und in zwei Wochen kann ich es dann mal nachschauen.

Gruß
Stefan





Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #9 am: 18.03.2022, 08:25:12 »
Hallo nochmal,

es geht auch gleich weiter mit einer kleinen Anfrage zur Druckluftanlage.
Hoffe jemand kann mir ein paar Infos geben.

Soweit funktioniert die Druckluftanlage wie es sein soll.
Jedoch verliert die Anlage an Druck, obwohl nix angeschlossen ist.
Ich habe dann mal überall geschaut. Während der Motor/Kompressor läuft, kommt Luft aus der Überströmöffnung ganz leicht raus. Bei mir habe ich da einen Schlauch dran gemacht und nach unten unter das Getriebe geführt.
Der Kompressor treibt den Druck auf 5,5-5,6bar, dann erfolgt die Abschaltung. Der Druck sinkt bis auf ca. 5 bar und der Druckaufbau erfolgt erneut. Es gibt in der BAL eine kleine Düsenschraube (Pos.4 in beigefügte Schnittzeichnung). Ich habe diese auch real gefunden, siehe zweites Bild. Meine Frage nun, ob man damit den Luftverlust drosseln bzw. ganz abstellen kann.

Vorstellung AS440A - IMG_20220318_074926.jpg
Vorstellung AS440A - IMG_20220317_190156.jpg

Gruß
Stefan

Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #10 am: 20.03.2022, 09:05:11 »
Guten Morgen,

die Probefahrten waren soweit erfolgreich. Der Motor läuft und Emma fährt. Haben das auch mal für eine gemeinsame Ausfahrt bei schönem Wetter genutzt.
Vorstellung AS440A - IMG_20220319_150536.jpg

Ein kleines Thema hat sich aber nun auch schon wieder aufgetan. Der Motor nagelt nun. Verstehe ich nicht so ganz.

Da ich bisher immer nur im kalten Zustand das Ventilspiel einstellen konnte, hab ich nach Rücksprache 0,30mm jetzt eingestellt. Zuvor hatte ich 0,35mm. Ansonsten habe ich am Motor nichts verändert. Es stellt sich wie folgt dar:

Der Förderbeginn laut Betriebsanleitung soll 30° vOT sein. Laut MAN Schleppertechnik 34° vOT. Finde ich ja schon mal komisch.
Eingestellt hatte ich bisher 30° mit den Bosch Zapfendüsen da er damit ganz gut lief, bis auf das Rauchen.
Nun mit den Deckel Plansitzdüsen gibt es das Nageln, was zuvor nicht da war.

Ich habe zuerst auf ca. 34° danach auf ca. 36° gestellt. Das Nageln war dann immer noch da, vermeintlich etwas
weniger. Das Rauchverhalten unter Volllast super, quasi nichts zu sehen. Hatte nur das Gefühl, die Leistung wäre weniger bzw. nach klang Auspuff als wenn er sich verschlucken würde. Die Entfaltung scheint irgendwie anders🤔

Ich bin dann versuchshalber mal auf ca. 26° gegangen. Das Nageln war komplett weg. Dafür aber wieder sehr starker Rauch unter Volllast. Hab noch 28° probiert, da wurde das Nageln schon wieder sehr leicht vernehmbar und Rauch war immer noch stark.

Aktuell bin ich auf 34° damit der Rauch OK ist.
Ob das nageln gut für den Motor ist, bzw. ein gewisses Maß OK ist?

Bitte dringend mal eure Erfahrungen dazu.
Auch bitte Erfahrungen zur Druckluftanlage mitteilen.

Danke

Gruß
Stefan


Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #11 am: 15.06.2022, 07:58:30 »
Hallo an alle,

bisher ist bei mir wenig gelaufen. Das ein oder andere Problemchen konnte noch nicht final gelöst werden. Werde ich demnächst aber wieder intensiver dran arbeiten, grundsätzlich läuft der MAN ja.

Zwischenzeitlich kann ich eine Neuanschaffung vermelden. Wegen der verbauten Druckluftanlage hatte ich schon immer den Wunsch gehegt, diese auch praktisch nutzen zu können. Nun ist der Anhänger von Müller Mitteltal ein UDBK endlich Wirklichkeit geworden.
Grundsätzlich steht er gut da. Der Vorbesitzer hatte viele Dinge am Fahrgestell bereits gemacht. Da ist keine Arbeit notwendig, vielleicht hier und da ein paar Kleinigkeiten. Was in jedem Fall neu gemacht werden muss, ist der Boden. Die Stahlbleche müssen komplett raus, da diese im vorderen Bereich komplett Durchgerostet sind. Die Bretter darunter sind auch nicht mehr die besten, also auch neu. Wenn dann eh alles raus ist, kann die Kipppritsche auch komplett entrostet und neu lackiert werden. Das wäre es dann an notwendigen arbeiten schon gewesen und der TÜV könnte kommen. Mal sehen wie lange das Projekt Zeit in Anspruch nimmt. Zuerst soll auch wirklich nur der Boden gemacht werden. Die Bracken sind zwar stark von oberflächlichem Flugrost betroffen, aber es gibt keiner Durchrostungen. Denke die sind irgendwann mal neu gekommen, da die Brettervariante durch war.

Die ersten Arbeiten damit sind auch schon geplant, da wir in diesem Herbst spätestens im Frühjahr einen Traktorunterstand bauen wollen. Wenn das mal rum ist, schaue ich, ob nicht die ein oder andere Transportaufgabe für Privatpersonen unternommen werden kann. Mal sehen.

Gruß
Stefan

Vorstellung AS440A - IMG_20220611_133634.jpg
Vorstellung AS440A - IMG_20220611_133653.jpg




Offline ali

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #12 am: 15.06.2022, 09:40:17 »
Hallo,
Glückwunsch zum AS, gute Arbeit hast Du da geleistet.
Zur Druckluftanlage:
Die Luft entweicht im Druckregler über die alten Dichtungen bei 3, 5 und 6, kaum merklich über das Anhängersteuerventil und Absperrhahn in der Bremsleitung.
Du kannst versuchen, die Dichtungen zu erneuern, wird aber wohl nicht funktioneren. Kauf einen neuen einstellbaren Druckregler. Kostet nicht die Welt. Wenn dann noch Luft entweicht, ein unbenutztes Anhängersteuerventil für Einleitungsanlagen habe ich wohl noch.
Zum Motornageln:
Der G-Motor nagelt doch grundsätzlich, mal mehr mal weniger. Nicht vergleichbar mit M-Motor. Deckel -Pumpe mit Deckel- Düsen bevorzugt einbauen. Das Thema wurde hier schon intensiv behandelt.
FB Einstelldaten sagen  nichts von 30 Grad.
Genaues Einstellen ist bei Deckelpumpen aber schwierig, da hier eine Vorrichtung mit Messuhr benötigt wird.Siehe https://www.forum.man-traktor.de/motor/deckel-esp-foerderbeginn-einstellen/msg79339/#msg79339

Gruß
ali
Ich schreib ali, weil Ernst-Heinrich zu lang ist.

Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #13 am: 15.06.2022, 12:08:57 »
Hallo Ali,

danke für deine Nachricht.

Ich werde deine Angaben mal sorgfältig am MAN prüfen und schauen was zu machen ist.

Gruß
Stefan

Offline bolzendreher

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #14 am: 15.06.2022, 15:04:34 »
Hallo Stefan,

hattest mal Kontakt mit MM wegen Deinem Kipper?

Ich hab nen MM Tandemkipper der optisch die gleiche Brücke drauf hat wie Deiner, und der hatte 1971 ab Werk exakt genau die gleichen Stahlbordwände. Das Wellblech in 2 Teilen mit dem senkrechten Mittelsteg, die Verschlüsse vorne und hinten...

Vorne sieht man noch wo bei Dir die beiden U-Schienen waren, wo die vordere Bordwand eingesteckt wird.


Grüße
Clemens

Offline bolzendreher

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #15 am: 15.06.2022, 15:08:01 »
ich schon wieder. :)

hier in Antwort 43 siehst Du ihn:

https://www.forum.man-traktor.de/alles-weitere/ich-gehe-schon-wieder-'fremd'-kramer-u800/40/

Grüße
Clemens

Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #16 am: 20.06.2022, 07:02:28 »
Moin Clemens,

danke für deine Infos.

Ja ich hatte zu MM Kontakt. Ich habe dort die Datenkarte angefragt.
Da der Anhänger 1964 ursprünglich mal für einen stätischen Betrieb geliefert worden ist,
waren die Bracken innen mit Blech ausgekleidet. Es steht nichts über komplette Stahlblechbracken drin.
Die werden bestimmt getauscht worden sein.

Gruß
Stefan

Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #17 am: 31.08.2022, 15:55:13 »
Hallo an alle,

es gibt endlich mal wieder positive Neuigkeiten zu vermelden.

Da ich ja mit dem Motorlaufverhalten mit Deckel Einspritzdüsen nicht wirklich zufrieden war, habe ich mich dazu entschieden, die Düsen komplett auf Bosch umzustellen. Der damalige Versuch mit Deckel Düsenstock und Bosch Düse war ja auch nicht so von Erfolg gekrönt. Magne hat mir freundlicherweise 4 Bosch Düsenstöcke KB50SA361 geschickt. Diese wurden von einem ESP Fachmann aus Nordhorn mit Bosch Düsen DNOSD126 bestückt und auf 140bar eingestellt. Nach Einbau der Düsen in den Motor habe ich den Einspritzzeitpunkt auf 35°vOT eingestellt. 35° steht in der Bedienungsanleitung von MAN für Bosch Ausrüstung.
Was soll ich sagen, der Motor nagelt nicht mehr wirklich oder so schwach das man zumindest keinen Unterschied zwischen Last/Schubbetrieb hören kann. Das Rauchverhalten ist wahnsinnig viel besser als zuvor. Klar unter voller Last immer noch da aber sehr durchsichtig und die Leistung bzw. Geschwindigkeit hält er auch bei Bergfahrt.
Für mich ist das dann endlich mal eine gute Nachricht. Ich werde das so lassen.

Leider gibt es aber mit der Ölleckage an den Achstrichter nicht wirklich Verbesserung. Ich habe inzwischen auch originale Distanzstücke bekommen können und diese verbaut. Es tropft trotzdem. Ich weiß da nicht mehr weiter was man noch machen könnte. Wer noch irgendwelche Ideen hat, bitte melden.

Mit der Leckage am Druckluftsystem habe ich mich noch nicht weiter beschäftigt. Denke das gehe ich mal nach meiner Dienstreise an. Da werde ich mal die Dichtungen wie von Ali beschrieben prüfen.

Gruß Stefan

Offline SUN

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #18 am: 11.11.2022, 10:50:23 »
Hallo an die Gemeinde,

ich bin schon länger auf der Suche nach einer Lösung für den Tachoantrieb.

Die Eingangswelle in den Tacho ist ja in gerader Ausführung. Das ragt aber ziemlich weit raus und die Wand des Dieseltank ist recht nahe. Daher ist an der Eingangswelle ein doch recht enger Radius vorhanden.

Da musste ich schon 1x eine neue Welle besorgen, da durchgebrochen.
Die neue hatte ich dann mal original von VDO genommen, und bisher ist die noch OK.
Aber wer weiß schon wie lange das diesmal hält. Damit kein Rost an der Welle entsteht habe ich etwas Öl in die Ummantelung eingeträufelt

Gibt es ggf. eine Welle die einen 45° Knick am Ende hat, oder vielleicht einen Winkeltrieb mit 45°.
Gibt es irgendwelche anderen Lösungen. Bitte um eure Infos.

Vorstellung AS440A - IMG_20221111_104135.jpg

Gruß
Stefan

Online Oily

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Re: Vorstellung AS440A
« Antwort #19 am: 11.11.2022, 20:25:15 »
Hallo Stefan

Kommst Du da auch mit einem 90 Grad Winkel hin?
Dann sollte das mit einem 1:1 Winkeltrieb funzen.
Wichtig ist nur, einen mit gleichbleibender Drehrichtung zu nehmen, sonst läüft der Km-Zähler rückwärts.

https://jehle-oldtimer.de/de/Ersatzteile/winkelgetriebe/

LG Marc