Autor: MDM5 Thema: AS 440A  (Gelesen 336443 mal)

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Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #420 am: 10.07.2017, 20:54:26 »
Die sind gut zu, die "Ratsche" (Umschaltknarre) dürfte ruhig etwas größer sein.

AS 440A - 3863.JPG

Nachdem die Lagerschalen entnommen sind, wären die Hauptlager dran, hier geht mir dann die Puste aus...

AS 440A - 3866.JPG

M14 voll angeballert, das ist zuviel. Der Praktiker holt sich ein Wasserrohr aus der Restekiste und weiter kanns gehn.

AS 440A - 3867.JPG

Mit dem Gummihabemmer die Lagerböcke entfernt, das Passlager wehrt sich und wird mit Schrottteilen abgezogen.

AS 440A - 3870.JPG

Herausheben der Kurbelwelle:

AS 440A - 3871.JPG

1 & 4 gehen ganz knapp heraus für die Mittleren beiden musste die untere Passlagersschale entfernt werden.

AS 440A - 3873.JPG

Wenig später auf der Waschanlage:

AS 440A - 3875.JPG

Die Furchen oben sind ganz schön heftig, aber das war zu erwarten.

Motor unten leergeräumt:

AS 440A - 3879.JPG

Anschließend wurde mir noch demonstriert wie man die Kolbenringe entfernen würde. (interessantes Spezialwerkzeug)

AS 440A - 3888.JPG

Das wars soweit:

AS 440A - 3889.JPG

Während ein Bier gezischt wurde habe ich ich noch bis in die Nacht Teile gewaschen.

schöne Grüße aus Tirol

manni

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #421 am: 14.07.2017, 21:46:01 »
Hallo zusammen,

wie versprochen wurde ich wegen der ESP angerufen. Es sieht nicht gut aus, die Düseneinsätze sind total hinüber, eine hat nur mehr getropft, von Sprühen war auch bei den anderen nicht mehr viel zu sehen am Teststand, die Einsätze sind noch beschaffbar und werden getauscht.
Mehr Sorgen bereitet ihm die Pumpe, es hat 2 Pumpelemente "erwischt" eins klemmt und eins hat Korrosion, aktuell kein Ersatz mehr lieferbar. Er versprach mir aber sich darum zu kümmern.
Positiv: Der angesprochene Deckel kann beschafft werden, dauerd allerdings...

Zusammenfassung der letzten Tage:

Der Ansaugkorb wurde zerlegt und gereinigt:

AS 440A - 3797.JPG

Ich versuche die verschlossenen Ölbohrungen wieder zu öffnen, dazu Motor auf die Seite gekippt.

AS 440A - 3892.JPG

So langsam sollte doch auch der letzte Rest Öl ausgelaufen sein möchte man meinen ?

AS 440A - 3894.JPG

Sehr zäh, aber mit Unterstützung des 17er Schlüssels war es möglich die Stopfen zu entfernen.

AS 440A - 3895.JPG

Motor aufgestellt und Schlitzschrauben ausgedreht.

AS 440A - 3899.JPG

Filter, Umgehung und Überdruckventil abgebaut.

AS 440A - 3902.JPG

Der Filter war nicht so sauber beim Ausbau, der war komplett dicht.

Demontage der Antriebsklaue ESP, ausdrücken der Scheibenfeder, ziehen der Welle.

AS 440A - 3911.JPG

Ring + Wellendichtung werden herausgeklopft.

AS 440A - 3914.JPG

Öleinfüllstutzen und Verschraubung der Ölleitung kommen als nächstes weg.
Hinter der ESP gibt eine Schraube welche das Wasserführungsrohr gehalten hat, das die sich noch lösen ließ verblüfft mich.

AS 440A - 3921.JPG

Auf der Kupplungsseite gibt noch einen großen Ölstopfen, hier versagt die "Schraubenschlüsselmethode" er sitzt einfach zu fest.

AS 440A - 3924.JPG


gleich kommt noch einer...

Offline Peer

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Re: AS 440A
« Antwort #422 am: 14.07.2017, 22:03:29 »
Wenn es mit dem großen Schraubenzieher und Schlüssel nicht raus will: Hast du es mal mit einem Schlagschrauber versucht? Ich meine jetzt nicht den Druckluft-Prügler sondern einen Manuellen dem man hinten mit dem Hammer einen drauf gibt während man die Schraube raus dreht.

Ich hab das Teil seinerzeit gekauft um die Schlitz-Senkkopfschrauben am Anlasser auf zu bekommen. War gar nicht mal teuer.

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #423 am: 14.07.2017, 22:12:20 »
Hallo Peer,

ich glaube zu wissen was du meinst, ich kenne diese "Handschlagschrauber" aber nur mit den Standart Biteinsätzen (welche natütlich viel zu klein sind) ich muss mich mal umsehen obs da auch was gröberes gibt.


Ich habe noch mit einem größeren Schraubenzieher versucht den Stopfen zu lösen aber Fehlanzeige, mittlerweile ist er schon gut ausgefranst und es wird zur Grobschlossermethode gegriffen: 1KG Hammer + Meißel

Es brechen nur einige Stücke des Kopfes heraus und bevor noch das Gewinde im Block Schaden nimmt wird die Schraube angebohrt.

AS 440A - 3929.JPG

Aufbohren mit 10,5 einschlagen eines Linksdrehers, ein Großes Windeisen hat immer noch Mühe den Stopfen zu lockern, das wäre niemals mit dem Schraubenzieher gegangen.

AS 440A - 3931.JPG

Einfaches waschen ist bei den Motorteilen zu wenig, die Ölkohlerückstände sind sowas von hartnäckig dass anschließend noch gebürstet werden muss.

AS 440A - 3932.JPG

AS 440A - 3945.JPG

AS 440A - 3946.JPG

Vorreinigen der Lagerschalen mit Diesel.

AS 440A - 3954.JPG

Erst nach dem Bürsten werden Details wie die Beschriftungen wieder sichtbar.

AS 440A - 3958.JPG

Bei den Kolben wurde nur gröbster Schmutz entfernt, der Instandsetzer darf sich hier weiter austoben.

AS 440A - 3961.JPG

Es sieht nach nicht viel aus aber dem Schmierkram Herr zu werden ist sehr Zeit intensiv, langsam vestehe ich warum eine Motor Instandsetzung richtig viel Geld kostet...

schöne Grüße aus Tirol

manni

Offline Bastian

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Re: AS 440A
« Antwort #424 am: 14.07.2017, 23:05:36 »
Hallo Manni , wieder hervorragende Leistung    aber nun habe ich ein Frage und die musst Du nicht als negative Kritik sehen : warum machst Du den Motor sauber  und demontierst Du Teile  während der Zylinderkopf noch montiert ist?    ich demontiere immer erst den ZK  somit der Motor leichter und Handelbarer wird und auch umgekehrt aufgestellt werden kann  .....
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline Peer

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Re: AS 440A
« Antwort #425 am: 15.07.2017, 00:10:58 »
@Manni:

Sowas hier meine ich:
https://www.amazon.de/KS-Tools-515-1003-Hand-Schlagschraubendreher-Satz-11-teilig/dp/B001NYZSTK/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1500069213&sr=8-1&keywords=schlagschrauber+ks-tools
die Schlitz-Bits da drin gehen bis 14mm Breite. Das sollte normalerweise genügen.
Achtung, das sind keine Standard 1/4"-Bits sondern die haben eine größere Aufnahme. Die beiliegende 1/2"-Nuss ist der Bithalter.


Die Story dazu ist aber auch erzählenswert:
Ich kannte den nur als "manuellen Schlagschrauber", also rein in den Laden und danach gefragt. Der (junge) Verkäufer wusste nicht was das sein sollte, wollte mir nen Druckluft-Schlagschrauber verkaufen. Nee, hab ich schon, ich suche was Anderes.
Irgendwann kam dann ein verkäufer aus der Generation 50+. Der hat sich den Katalog geschnappt eine Weile gewühlt und den obigen Satz gefunden.
Alter: "Hier, sowas sucht der Kunde"
Junge: "Boah, sowas haben wir ganz sicher nicht!"
Alter: "Bevor du den Kunden wegschickst, schauste jetzt erstmal im Computer nach."
Junge: *brummel* *tipp* *große Augen* "Also laut Computer haben wir das in der Auslage..."
Daraufhin haben sie zu zweit das Regal hinter sich durchsucht und ganz hinten drin hinter diversem anderen (gängigeren) Werkzeug die Schachtel ausgegraben.


Ein Tipp zur Bedienung: Wenn du mit dem Hammer drauf haust, musst du gleichzeitig weiter drehen. Das geht nicht automatisch, d.h. das Ding hat keine Ratschen-Funktion.

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #426 am: 16.07.2017, 00:09:50 »
Hallo euch beiden.

@Bas : Die Aktion mit dem Sprüher am Anfang kann man getrost als "Verzweiflungstat" verbuchen.
           Bei uns sagt man so : Wenn man sich hinten und vorne nicht auskennt dann fängt man halt in der Mitte an.
           Du siehst, es steckt keine tiefere Logik dahinter, beim "nächsten Motor" bin ich dann schon erfahrener und würde eine
           andere Vorgehensweise wählen... 

@Peer: Optimal, steht schon auf meiner Einkaufsliste.

Heute war Primär aufräumen, Putzen und Sortieren angesagt, ich habe für die Kotflügel einen neuen Platz gesucht, damit ich hier die Motorenteile lagern kann.
Nebenbei sehe ich mir die aktuellen Teile immer wieder an, um Details zu erkennen.

Hier hatte sich wohl ein Sandkorn verirrt...

Umlaufender Kratzer:
AS 440A - 3965.JPG

Einige Teile wurden zum einlagern (gebürstet und entfettet) fertig gemacht wie: Stehbleche vorne und hinten Bodenblech, Seitendeckel.

AS 440A - 3969.JPG

AS 440A - 3976.JPG

Auch gab es wieder Unmengen Schrauben und Kleinteile die gebürstet und eingetütet wurden.
Der Öleinfüllstutzen und die Kurbelgehäuseentlüftung haben Ablagerungen wo ich einfach nicht rankomme, beides wird einige Tage in Diesel eingelegt, das hat sich gut gegen die Ölkohle bewährt.

Es ging doch schneller als gedacht, da mein Vater gerade anwesend ist wird mit der Zerlegung fortgefahren.

Abnahme Kipphebelbrücke:

AS 440A - 3981.JPG

Stangerln ausfädeln und markieren.

AS 440A - 3984.JPG

Die Kopfschrauben sind seltsam, teilweise nur leicht angezogen, die Stecknuss lässt sich auf manche nicht ordentlich aufsetzten irgendwas stimmt hier nicht.

AS 440A - 3987.JPG

Da nicht klar ist was hier läuft, werden die Schrauben nicht einfach herausgezogen sondern in der Reihenfolge des entfernens aufgelegt.

Leicht ziehen und der Kopf ist ab:

AS 440A - 3992.JPG

Mir fällt ins Auge das die Dichtung nicht zentriert aufliegt, außerdem gibt es Löcher in der Dichtung die keinen Zweck zu haben scheinen ?

Kann es sein das hier schon jemand dran war ? die Schraubengeschichte beschäftigt mich am meisten also hier weiter.

AS 440A - 4046.JPG

Vier kurze Schrauben sind bei den Einlässen, dann gibt es noch 2 Schrauben (roter Kreis) die doppelte Beilagscheiben haben.
Augenscheinlich sind die alle gleich lang, also waschen und bürsten.

AS 440A - 4050.JPG

Die Schraubenköpfe sind großteils "verschmiert" Normalerweise passiert das durch stümperhaftes Arbeiten oder falsches/kaputtes Werkzeug.
Um sie nicht zu verlieren werden die Dellen zurückgeformt und die Grate leicht gefeilt, zwischendurch fällt eine Schraube durch kaputtes Gewinde auf die beim einsortieren auch noch kürzer ist. (weißer Ring) Ein Blick auf den Kopf entlarvt sie als nicht original, die werde ich neu brauchen, ich hoffe das Gewinde im Block hat keinen Schaden genommen.

AS 440A - 4049.JPG

Die Schraube sieht aus wie selbstgebastelt, das Gewinde läuft nicht zentrisch zum Schaft.

Aber auch diese Probleme werden sich lösen lassen, ich hoffe nur das kein größerer Schaden noch da drinnen lauert...


schöne Grüße aus Tirol

manni

Offline MAN-fantast

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Re: AS 440A
« Antwort #427 am: 16.07.2017, 09:30:37 »
Hallo manni,

beschädigte Gewinde an den Kopfschrauben hat wohl nur die Ursache, dass der ehemalige "Motorinstandsetzer" nicht das Gewinde vor dem Zusammenbau mit einem Gewindebohrer bzw. -Schneider gereinigt hat.  Bis 1954 (das Jahr 1954 einschliesslich) hatten die G-Motoren die vier kürzere Schrauben bei den Einlässen.  Die Köpfe kommt man dann sehr schlecht an, wenn man nicht die Stiftschrauben der Düsenhalterbefestigung entfernt.  Echt nervend als man später nach z.B. der Einlaufsphase einer Motorüberholung die Anzugsmomente kontrollieren will.  Bei Einführung des Zylinderkopfes mit Düsenmantel aus Kupfer wurde das Detail wie auf meinem Foto in 1955 verändert.

Gruss
Magne
« Letzte Änderung: 16.07.2017, 13:29:22 von MAN-fantast »
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #428 am: 16.07.2017, 21:45:27 »
Hallo Magne,

habe mir die Zylinderkopfdichtung genauer angesehen die besteht aus einem Metallgewebe, (habe sowas noch nie gesehen aber das heißt ja nichts) die ist ordentlich zusammengedrückt, hier wird es sicher in der ersten Phase zu Setzungen kommen...
Ich muss mir noch überlegen wie ich diesem Problem begegnen werde, aber soweit bin ich noch nicht.
Hauptlager und Pleuellager waren augenscheinlich noch nie offen die Schrauben dazu sind in Ordnung.

Nun zu etwas anderem was vor ca 5 Jahren schon von dir angesprochen wurde:

Hallo Manni.

es wundert mich zuweilen, dass ich aus meinem Aussenposten in Europa mir Sorgen über einen MAN in Tirol mache  ::) , aber ich dauere fort:  Ich habe mich mehr über das Rostproblem im Motor überlegt.  Der Motor hat vermutlich ansehnliche Rostablagerungen zwischen den Zylinderlaufbüchsen, also eine Überhitzungsgefahr besteht...

Offen gesagt habe ich fast Angst vor der kommenden Arbeit, es ist die letzte "große Unbekannte "in diesem Projekt.

Aber in den letzten Jahren ist SEHR viel passiert, eine große Menge an Erfahrung ist dazugekommen, damals (als ich den Trekker gekauft habe) hätte ich mir nicht vorstellen können diese Arbeiten am Motor selbst auszuführen.

Anfertigen einer Scheibe:
AS 440A - 3995.JPG

M20 Gewindestangen liegen noch welche rum, so sieht meine Lösung aus.

AS 440A - 3996.JPG

Metallunterlagen möchte ich nicht verwenden, ich habe große bedenken Druckstellen zu machen, deswegen Hartholzblöcke.

AS 440A - 3997.JPG

Vorspannen, Kontrolle ob alles richtig sitzt und langsam weiterdrehen. es beginnt zu knarzen und kurz später wird das drehen so hart das mir wiedermal die Puste ausgeht, die Mutter wird zurückgedreht und geölt da sollte ein bisschen helfen, abermals wird mit aller Kraft gedreht, da gibt es einen Knall und die Holzblöcke fliegen in alle Richtungen.
Ich hatte schon gedacht das es die Gewindestange abgerissen hat aber einer der Holzblöcke hatte aufgegeben.

Schnell einige Eschenbrettchen zusammengeschraubt und neuer Versuch.

AS 440A - 3998.JPG

Ich fahre mich abermals fest, sollte es das gewesen sein? Leider kommt mir erst jetzt der Gedanke an den Kältespray, aber besser spät als gar nicht.
Ordenlich reingesprüht und bein weiterziehen gibt es einen Knacks irgendwas hat sich bewegt.

AS 440A - 3999.JPG

Sie kommt, zaghaft aber es ist möglich, nachdem der Bund überwunden ist geht es leichter zum Drehen.
Es wird weiter gezogen solange der vorhandene Weg es erlaubt, nach gut 8 cm steht sie am Holz an.
Unter vorsichtigen Gewackel wird weitergezogen, sie lässt sich entfernen.

In diesem fast schon "großen Moment"   8)  entsteht das 4000 Foto in der Dokumentation.

AS 440A - 4000.JPG

Wie die Buchse so entfernt wird ist ein Rieseln zu hören, der Blick unter den Motorblock lässt einen erschaudern.

AS 440A - 4003.JPG

Fast eine Hand voll Rostdreck mit den traurigen Resten der Wasserführung ist herausgefallen.

Nach kurzer Verschnaufpause wird zur nächsten Buchse übergesetzt, mir ist noch in den Sinn gekommen von der Blech stanze ein Axialdrucklager zu verwenden um den Widerstand bei drehen herabzusetzen.
Das bewährt sich und kurz später ist auch die Nummer 2 draußen.

Ohne Worte:
AS 440A - 4007.JPG

Die anderen beiden laufen gleich ab.

AS 440A - 4013.JPG

Es ist geschafft, das Rostproblem bzw. die Ablagerungen sind enorm, ich wüßte nicht wie man das herausbekommen sollte ohne die Buchsen zu entfernen.

schöne Grüße aus Tirol

manni

Offline Peer

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Re: AS 440A
« Antwort #429 am: 17.07.2017, 19:26:01 »
Die Alternative wäre allenfalls Chemie gewesen und den Block mit rostlösendem Mittel spülen.
Aber dann weiß man immer noch nicht wie es da drinnen aussieht. Und ein geeignetes Endoskop liegt auch nicht überall rum.


Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #430 am: 23.07.2017, 11:36:57 »
Hallo Peer,

beim Block komme ich jetzt gut rein zum entrosten, beim Kopf wird es schwieriger, ich habe nicht vor alle Löcher vom Kerne-einlegen wieder zu öffnen, wobei die unterseitigen sind ja aus Stahl und teilweise schon heftig angerostet das lasse ich nicht so.
Hier werde ich sicher die "Chemie Keule" zum Einsatz bringen, mal sehen wie heftig das wird.

Nun zum "Wochengeschehen"

Nockenwelle ausgebaut:

AS 440A - 4020.JPG

Die "seltsamen Hülsen" dazu:

AS 440A - 4024.JPG

Vorreinigen der restlichen Teile, nur mehr der Block fehlt.

AS 440A - 4030.JPG

Nockenwelle in die Drehbank gespannt, auf 28U geschaltet und mit Drahtbürsste auf den unbearbeiteten Flächen die Ablagerungen entfernt.
 
AS 440A - 4035.JPG

Kurbelwelle: freimachen der Bohrungen.

AS 440A - 4037.JPG

Anschließend frei drehbar aufgespannt und mit Drahtbürste gereinigt, trotz Schutzmaske konnte man die Ölkohle schmecken...

Nach dem entfetten habe ich den Bereich vor dem Zahnrad (dort wo später der Wellendichtring laufen soll) leicht geschliffen und poliert.

AS 440A - 4041.JPG

Als nächstes hatte ich mir eine Laufbuchse in den Schraubstock gespannt und wollte den Rost abschleifen, nach nur 3 sec. war die Staubentwicklung so stark das ich abbrechen musste, in der Kabine mit Absaugung gings dann weiter.

AS 440A - 4054.JPG

Das Büchsenthema wurde im Forum schon mehrfach debattiert, daher war ich gespannt was zum Vorschein kommt.

AS 440A - 4055.JPG

1&4 mit schmaler Rille 2&3 mit breiter, das wird noch Interessant.

Zum Schluss noch die Kleinteile gemacht, die sind zeitraubender als man glaubt.

AS 440A - 4045.JPG

Der rosa Glanz ist komisch, muss eventuell mal verkupfert gewesen sein.

schöne Grüße aus Tirol

manni

Offline MAN-fantast

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Re: AS 440A
« Antwort #431 am: 23.07.2017, 13:33:04 »
Hallo G-Motor Kenner,

die Ventilstössel mit den spirallaufenden Schlitzen sind meines Wissens nicht original vom Band an einem G-Motor gewesen, sie gehören dem 0026-Motor.  Habe die Sache heute genauer untersucht:  Die 32 mm Ventilstössel vom G-Motor mit 136A38 Block, vom 9614M, vom 0024M und vom 0026M sind alle um einander tauschbar (0026 hatte für eine kurze Periode auch 35 mm Stössel).  Habt Ihr andere Erfahrungen gemacht?

Gruss der wissbegierige Norweger.
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #432 am: 23.07.2017, 21:50:50 »
Hallo Magne,

das wird immer Interessanter, ich bin schon sehr gespannt was mein Instandsetzer dazu sagt aber das dauerd noch eine Weile.

Ich wollte heute Vormittag eigentlich noch einen Beitrag schreiben aber das ging sich zeitlich nicht mehr aus, und der Nachmittag war schon verplant also jetzt:


Die Hauptlagerhalter habe ich nun auch abgeschlossen und eingelagert,

AS 440A - 4063.JPG

bleibt noch die Kipphebelbrücke:

AS 440A - 4064.JPG

AS 440A - 4067.JPG

Den Handschlagschrauber habe ich mir diese Tage geholt, ich habe mich für ein umschaltbares Modell (damit kann man Schrauben Lösen und anziehen) entschieden, außerdem hat er einen 1/2" Stummel somit können z.b Inbus oder Torx Nüsse verwendet werden.

Erster Einsatz:

AS 440A - 4069.JPG

Die Kipphebel habe ich als nächstes geputzt, da ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war und aber vom Bürsten so schnell nichts mehr hören wollte, wurde der Strahler angeworfen.
Ich habe mir einen Holzstab zurecht gedrechselt damit die Bauteile aufgesteckt werden können, außerdem werden so die Bohrungen geschützt.
Da die Hochofenschlacke aus ist und derzeit nicht lieferbar, verwende ich eine schwarze Schlacke die bei der Alu Herstellung abfällt, die ist auch nicht so aggressiv wie das andere Zeug.

AS 440A - 4078.JPG

Ein paar kleine Schmierer auf der Welle deuten auf Mangelschmierung hin, alle Ölbohrungen auf Durchgängigkeit hin überprüft und gereinigt, anschließend zusammengebaut, die Schraube der Ölbohrung wurde eingeklebt, die "Körnermethode" habe ich nicht mehr angewendet.

AS 440A - 4082.JPG

Von mir aus gibt es hier nichts weiter zu tun, den Ölweg von der Pumpe hoch zu den Hebeln werde ich auch noch überprüfen.

Weil grade alles angerichtet ist noch die Schutzhaube innen sauber gemacht, da sind einige hartnäckige Verkrustungen drinnen.

AS 440A - 4083.JPG

AS 440A - 4084.JPG

Aktuell habe ich gerade den Block in Arbeit, Fotos demnächst.


schöne Grüße aus Tirol

manni



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Re: AS 440A
« Antwort #433 am: 28.07.2017, 21:48:53 »
Hallo zusammen,

ich hatte eigentlich vor den Block am Boden in der großen Wanne zu waschen aber das ging nicht sonderlich gut, die Waschanlage wäre zwar groß genug aber würde das Gewicht nicht aushalten. Mit dem Kran als "kräftigen Helfer" könnte das gehen, aber dazu muss erst die Waschanlage ihren gewohnten Platz verlassen.

Nachdem alles positioniert ist will ich den Block raufheben: 5cm unter der Kante schaltet der Anschlag ab, die Kette ist zu lang, also wieder runter auf die kleinere wechseln, diesmal geht sichs aus, es ist schon verdammt lästig wenn man nur ~2m Hakenweg hat. Schon das leichte aufsetzten lässt den Tisch nachgeben, besser nicht zuviel belasten sonst gibts gleich die nächste Baustelle.

AS 440A - 4096.JPG

Die schwierig zu erreichenden Stellen machen es nicht leichter, aber da gröbste geht so recht schnell ab.
Die hartnäckigen Ablagerungen gehen mit der Bürste aber nicht weg, es wir mit dem Schleifpad weitergemacht.

AS 440A - 4099.JPG

Das ist irre Schweißtreibend, die Sonne brennt beim Fenster rein und die Ellenbogenlangen Handschuhe machen es nicht besser.
 
AS 440A - 4102.JPG

Am späten Nachmittag sind gut 90% der Ölkohle abgegangen, aber ich bin zu 100% fix und fertig.
Damit ist es leider noch nicht erledigt, ich muss nochmal ran, aber erst demnächst.

Die Auslastung in der Arbeit war ganz ordentlich so ist nicht viel anderes passiert, bis auf einen Anruf heute: Pumpe abhohlbereit.

Nach der Arbeit noch schnell hingefahren das Ding abhohlen.

AS 440A - 4125.JPG

Der neue Deckel sieht gut aus, die Mechanik (vom Regler) ist nun sehr leichtgängig kein Vergleich zu vorher.
Die Handförderpumpe war leider auch hinüber und wurde ausgetauscht, Kupferringe sind jetzt reichlich vorhanden.
Die Hohlschrauben sollte ich noch tauschen da sie eiern bzw. überdehnt sind.
Die vernudelten Schlitzschrauben wurden gegen Sechskant getauscht, muss mir noch überlegen ob mir das so gefällt..

Das lose im Karton liegende Kärtchen hatte ich vorerst ignoriert, zum Glück dann später doch noch gelesen.

AS 440A - 4127.JPG

Damit ist dieses Thema soweit durch, die Pumpe werde ich derweilen zu Hause im Dachboden aufbewahren.


schöne Grüße aus Tirol

manni

Offline MAN-fantast

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Re: AS 440A
« Antwort #434 am: 28.07.2017, 23:21:21 »
Hallo manni,

original hat der seitlichle Deckel der ESP eine Entlüftung, der neue hat anscheinend nicht (!?)  Ist es ratsam ohne zu fahren, ich weiss ehrlich nicht...

Gruss, Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Bastian

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Re: AS 440A
« Antwort #435 am: 29.07.2017, 10:31:37 »
Hallo wegen ESP scheint mir dies  gesehen den Blechverschraubung am Reglergehäuse ein anfang 60er Jahren Pumpe  , die vorherige hätten noch ein massiven Schraube  , wurdest Du uns  den  ESP Pumpen typ verraten ?  PE4A.........   , wegen Blockreinigung  wurde hier ein Chemischer Reiningung etwas hilfreicher sein aber wer  so ein Gerät herum stehen ?  ich wollte  meine Motor  letztes Jahr beim Motorinstandsetzer  chemisch reinigen lassen aber die haben dann freundlich  doch zwingend gebeten nicht mit meinen verkohlten und verdreckter Motor zu ihm  zu kommen  ......  ::)
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #436 am: 29.07.2017, 22:44:22 »
Hallo euch beiden,

Magne, ich habe es auch schon gesehen das es augenscheinlich keinen Entlüfter gibt, ich muss mich noch schlau machen ob dies ein Problem ist oder nicht.

Bas, die Pumpe heißt PE4A60B410RS98/1 siehe Beitrag #417, an der Pumpe sind am Regler verschiedende Verschlusschrauben.

AS 440A - 4185.JPG

Die Verdreckung ist ein größeres Problem als ich zuerst angenommen habe, nicht jeder Motoreninstandsetzter hat eine richtige Waschanlage. (Damit ist nicht der Teilewäscher gemeint den ich auch habe, es gibt da Geräte die wie ein sehr großer Geschirrspüler aussehen und auch so ähnlich funktionieren.)

Ich habe es schon mal erwähnt: bei den Versuchen einen MI zu finden der mir das "Komplettpaket" macht wurde ich auch hingewiesen das das Reinigen aufwendig ist und erhebliche Kosten verursacht, (oder auch das man gleich wieder weggeschickt wird) damals konnte ich mir nicht so richtig vorstellen welcher Aufwand dahintersteckt, wenn alles mit der hartnäckigen Ölkohle verdreckt ist.

Zwischenzeitlich habe ich beim Kopf die Wasserlöcher zugeklebt und Zitronensäure eingefüllt.

AS 440A - 4124.JPG

So wurde das dann ein paar Tage stehen gelassen, beim auskippen kam dann eine braun-schwarze Masse mit heraus.
Das hat gegen den Rost schon mal ganz gut geklappt muss aber mehrfach wiederholt werden um ordentlich was abzulösen, ob das Zitronenwasser auch gegen die Ablagerungen hilft weiß ich nicht, ich werde mir eventuell noch einen Kesselsteinentferner holen die sollen ordentlich "Bums" haben.

Mehr dann beim nächsten Mal.

schöne Grüße aus Tirol

manni

Offline kobbi

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Re: AS 440A
« Antwort #437 am: 30.07.2017, 09:38:35 »
                           Moin
Die braunen Verunreinigungen an der ESP gehen mit Backofenspray recht gut weg  ;) ,
jedoch wird die Qualität da auch schlechter,und der teure muß nicht der gute sein  :o .

Hatte vor jahren beim D439 IH mal den Motor warm laufen gelassen,eingesprüht,einweichen lassen,
nachgepinselt,und mit Wasser danach abgespühlt.
Mein Nachbar war verdattert,er konnte sich nicht vorstellen,das ich eine neue ESP gekauft hab,
wo er ja recht hatte  :D
                                              Gruß Jens

Offline Bastian

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Re: AS 440A
« Antwort #438 am: 30.07.2017, 12:16:47 »
Hallo Manni dann ist est doch der Orginalpumpe  , den vordere Verschraubung mit schlitz ist dan sicher mal ausgetauscht werden gegen diese Blechverschraubung mit 6 kantmutter , bei viele Pumpen trifft mann schon beschädigte  Sclitzverschraubungen an wegen das schwierig öffnen , und schon becshrieben wurde auch dieser rechteckigen Stößelkammerdeckel   mal erneut  , so weit mir bekannt ist gehört hier Deckel mit den  vertikaler Entluftungskanal in die mitte ,  mit dieser Deckel  könnte die Luft vielleicht entweichen via Ölstandpegel oder die Federringen hinter die 2 Schrauben ?
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #439 am: 06.08.2017, 20:47:36 »
Hallo MAN - Gemeinde,

die letzten Tage war es wirklich sehr heiß, so hält sich der Fortschritt in Grenzen.

Eigentlich wollte ich die Ventile nicht angreifen und die weiteren Schritte dem MI überlassen, da sie aber bei den kommenden arbeiten nur lästig sind werden sie doch demontiert.

Sicherungsringe entfernen.

AS 440A - 4129.JPG

Auf der Drehe wurde eine Hülse angefertigt, ein Loch reingeflext und das ganze auf einem Setzeisen befestigt.
In die Standbohrmaschine gespannt: Fertig ist der Ventilfederzusammendrücker.

AS 440A - 4141.JPG

Durch das Loch können die Keile einfach entnommen werden.
Im ausgebauten Zustand gut zusehen: die asymmetrisch gewickelten Federn.

AS 440A - 4146.JPG

Detail Ventilführung und "Sicherungsdraht" (jedenfalls vermute ich das dieser Draht zur Sicherung des Ventils dient)

AS 440A - 4149.JPG

Die Ablagerungen sind mal wider sehr hartnäckig.

AS 440A - 4151.JPG

Fürs bürsten fehlt mir aktuell der Nerv, also Ventilführungen zugeklebt und Kopf abgestrahlt.

AS 440A - 4156.JPG

Kopf danach mit Druckluft saubergemacht, die Bohrungen und Gewinde mit Azeton durchgespült.

Aus Neugier dann die Stopfen "attackiert" nur bei 2 brauchte ich den Hammer, bei den andern war ich nur mit dem Schrauberzieher allein sofort durch.

AS 440A - 4190.JPG

Dahinter ist noch ordentlich harter Dreck, das ärgste mit einem abgebrochenen Schraubenzieher abgeklopft und mit dem Staubsauger herausgeholt.

Anschließend begonnen die Ventilsitze und Ein/Auslasskanäle mit Stahlwolle zu reinigen.

AS 440A - 4193.JPG

Zum Schluss wieder Zitronenwasser eingefüllt.

AS 440A - 4196.JPG


schöne Grüße aus Tirol

manni