Hallo zusammen,
dieser Tage konnte ich eine langwierige Problemstelle abschließen:
Die Überwurfmutter war so hart angezogen das es das Gewinde herausgerissen hat.
Das sollte ja nicht das Ding sein, bei der Hydraulikbude im Ort mit der Mutter rein, Bauteil war lagernd, 2 Stück mitgenommen.
Beim der Anprobe und dem anschließenden nachmessen wird (wiedermal) klar das der "Teufel im Detail" steckt.
Der alte Dichtkegel fällt fast durch, die Bohrung an den neuen Überwurfmuttern ist erheblich größer.
Der Gewindeauslauf ist anders gestaltet, und 2mm höher sind sie auch.
Der erste Lösungsansatz war ein Schnellschuss: zuschweißen und auf das passende Maß bohren.
Beim nacharbeiten hat es den Bohrer irgendwohin gedrückt und das Loch ist jetzt aus der Mitte...
Ok das muss ich als Lehrgeld verbuchen, ich habe dann versucht die passenden Muttern im Internet zu kaufen, dabei wurden aber nur noch mehr Fragen aufgeworfen.
Zwischenzeitlich wurde versucht den alten Dichtkegel von der abgeschnittenen Leitung auszulöten, das misslang der Kegel ist teilweise geschmolzen.
Da ich nun auch hier ein Ersatzteil brauche habe ich mich mit einem Kumpel getroffen um sein "Archiv" nach Antworten zu durchforsten, und wir sind fündig geworden.
DIN 7608 Dichtkegel sind ausgelaufen, Ersatz ist DIN 3863 Kugelbuchsen Diese konnten dann auch recht einfach beschafft werden.
Zur DIN 7606 Überwurfmutter ist leider nur wenig bekannt, es ist zu vermuten das auch hier die Norm ausgelaufen ist, Ersatz nach DIN 3870.
Beim Blick ins Normblatt wir auch klar warum da bei mir nicht funktioniert hat.
Es gibt vier verschiedenen Varianten wie der Gewindeauslauf gestaltet sein kann. Die von mir gekauften Muttern sind Form "A2" und damit für die gelöteten Kugelbuchsen unbrauchbar. Mein Altteil am MAN hat die Form "B1"
Die Möglichkeit diesen Radius zu stechen habe ich nicht, ich bin aber der Meinung das "B2" auch taugen sollte und das sollte ich hinbringen.
Ein Reststück Baustahl:
Bohrung und Gewinde sind recht leicht gemacht, ausräumen des Bodens ist mangels Sicht schwierig.
Teil abstechen und umdrehen, mit der Microbohrstange auf den geforderten Durchmesser bringen, laut Liste soll die Bohrung 2/10 größer sein als der Schaft der Kugelbuchse.
Das ist gut gelaufen gleich noch eine zweite gemacht.
Neuteile oben:
Probehalber zusammengebaut und nachgemessen, es bleibt ein halber Gewindegang Rest bis die Mutter am Nippel zu klemmen beginnt, das ist zwar nicht viel sollte aber ausreichen.
Die Gegenseiten sind noch brauchbar es wurde nur mit Schleifvlies der Buchsensitz nachgearbeitet.
schöne Grüße aus Tirol
manni