Autor: G. Rasch Thema: MAN 4n2 Restaurierung  (Gelesen 52554 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline G. Rasch

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 71
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #20 am: 12.11.2023, 13:26:46 »
Hallo MANler,

durch zufall ist der alte Messinghahn wieder aufgetaucht, durch bearbeitung der dichtsitze wurde dieser wieder dichtend gemacht und verbaut. Danke für die Infos in bezug auf Teileversorgung.

Da mir mit der übergebliebenen Scheibe aus dem Allradabtrieb kein Mensch weiter helfen konnte hab ich ihn mit der neuen Übersetzung, Lagerung und Welle wieder zusammengebaut und die Scheibe weggelassen.
Der Abrtieb wurde innen mit einem Tanklack neu beschichtet.

Auch die Achsen sind wieder zusammengebaut worden, nach bearbeitung von Lager und Dichtstellen. Die eingelaufene Steckverzahnung auf den Planetenträger hab ich jetzt so gelassen, vor allem wegen des Preises für Reperatur. Dafür werde ich Geräusche in kauf nehmen müssen. Für mich als Schlosser wäre die Stahlsorte der Hinterachswelle interessant, um evtl. eines Tages eine aufschweißung und Nacharbeit der Verzahnung in Betracht zu ziehen oder eine Aufschrumpfung und verschweißung einer neuen Verzahnung in Betracht zu ziehen. Vielleicht weiß da ja jemand bescheid!

Die lauffläche des Simmerrings an der Achse hab ich abgedreht und geschliffen um einen Untermaß Wellendichtring zu verbauen.
Die ZF Manschette hab ich gegen einen V-Ring ersetzt, der 2 statt 80 Euro kostet ;)

Alle Lager in den Achsen wurden ersetzt. Die Planeten wurden in der Vergangenheit schon mal getauscht, einer war von einem Güldner (rot).

Inzwischen hab ich das ZF a208 Getriebe zerlegt und eine Schadensbegutachtung gemacht.
Wie bereits erwähnt ist die Verzahnung im Zapfwellenstrang beleidigt, die meisten Nadellager lassen beim Ausbau ihre Nadeln fallen, der Triebling hatte axial Spiel, die scheiben im Differential sind hauchdünn oder weg und Bronzebuchsen haben Luft.
ABER: es könnte schlimmer sein, die meisten Verzahnungen sehen brauchbar aus.

Hat jemand einen Reperaturansatz für den Nadelkranzsitz auf der Tannenbaumwelle?
Da sind spuren von Verschleiß zu erkennen. (Siehe Bild)

Das Differential hab ich zwischenzeitlich neu Gebuchst/Gelagert, sowie die Buchse im Mähwerksantrieb.
Die Stärken der Anlaufscheiben im Differential betrugen bei mir 1,0mm (ZF 23.1208.0) und 1,75mm (ZF 23.1209.0).
Vielleicht freut sich mal jemand über die Maße ;D

Gruß Gregor



Offline Felix

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 357
  • Fahre 2N1 und 4P1
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #21 am: 12.11.2023, 18:10:29 »
Hallo Gregor,
Bei solchen Leistungen kann man nur staunen! Danke für die guten und bebilderten Berichte.
Hast du am Tank , Tankhahn auch schon etwas gemacht? Bei meinem 2N1 tropft es etwas.
Gruß Felix
 

Offline G. Rasch

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 71
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #22 am: 26.11.2023, 15:31:29 »
Hallo Felix,
auf deine Nachfrage habe ich noch kurz nachgeschaut, der vordere Wagen steht abgedeckt auf einer Palette im Stadl.
Und tatsächlich hat sich da auch ein Tröpfchen gebildet.
Ich werde mir den Knaben nochmals zur Brust nehmen wenn es Richtung Hochzeit geht. Zumindest die Vorderachse scheint dicht zu sein.
Hab den Hahn damals zerlegt und für gut empfunden, es scheint so als schwitzt das Gewinde zwischen Tank und Hahn.

Mit der Scheibe aus dem Allradabtrieb konnte mir Mortl aus dem Forum helfen:
Die Scheibe gehört zu einem Zylinderrollenlager das warscheinlich falsch verbaut wurde
Alt: 307 NUP
Neu und ETL-konform: 307 NJ

Danke Martin! :D

Inzwischen konnte ich neue Verzahnungen für die Zapfwelle verbauen und mit dem Getriebezusammenbau fortfahren.
Auf dem Wege kommen natürlich immer wieder Probleme auf einen zu, mehr dazu beim nächsten Bericht ;)

Gruß Gregor

Offline G. Rasch

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 71
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #23 am: 11.12.2023, 21:27:34 »
Servus MANler,

Nachdem ich den Nadellagersitz der Tannenbaumwelle eigentlich Flammspritzen lassen wollte, mir aber von mehreren Seiten davon abgeraten wurde (Bruchgefahr des neuen Materials) hab ich es WIG geschweißt. Das entpuppte sich dann als Königsklasse, da die Welle bolzengerade sein muss, hat aber dann doch geklappt. Da es beim rundlauf um 1/100stel ankommt dauert sowas seine Zeit. Das Glück die meisten Technischen Geräte für derartige Aktionen zur Hand zu haben hat warscheinlich nicht jeder. Aber Reperatur bleibt Reperatur. Wenn's mal rumpeln sollte weiß ich zumindest wo es klemmen könnte ;)

Das Doppelrad der Zapfwelle hab ich neu bekommen, die Welle dafür hab ich nachgefertigt (hab gleich mehrere gemacht falls jemand bedarf hat). Das Doppelrad ist leider nicht die breite ausführung die ich hatte, sondern die schmale Ausführung. Wird trotzdem ein weilchen gehen. das Gegenrad/Schaltrad wurde von einem Fendt Farmer 2 ergattert, nachdem ein Teil aus einem Eicher ein Griff ins Klo war :'(. Ebenfalls von einem Farmer 2 stammt der Abschlussdeckel für die Zapfwelle, der bei mir einen Riss hatte. Diese musste modifiziert werden dass er passte.

Des weiteren wurden alle Bronzebuchsen (Rücklaufrad, Differential, Mähantrieb), sowie alle Kugel,Schräg,Wälz,Nadel und wie sie alle heißen Lager, Simmer und O-Ringe ersetzt.

Treu der Montageanleitung wurde alles zusammengebaut, das Differentialaxialspiel musste duch Passscheiben etwas ausgeglichen werden. Jetzt passt das Tragbild auch.

Durch das besagte Wasser im Getriebe sind zum Teil Nadellagerfächen nicht mehr so wie sie sein sollten. Diese wurden aufpoliert, was natürlich auch kein Neuteil daraus macht.

Wie es der Teufel will war kurz nach Getriebe-Fit-Aktion ein Eicher ZF 208 Getriebe in meiner nähe zum Verkauf, im Top Zustand. Ich hab es trotzdem gekauft, vor allem wegen den Planeten, die fast kein Spiel haben. Sie stammen eigentlich von einem Fahr D177. Die werden jetzt auf Weihnachten nochmals umgeschraubt.

Die Schaltkulisse muss mal Instandgesetzt worden sein, sie war in gutem Zustand. Konnte es fast nicht fassen ;)

Ebenfalls wurde eine schnelle Übersetzung verbaut, außerdem gabs neue Kreuzgelenke für die Kardanwelle

Der Kraftheber wurde frisch gemacht, das Zylinderrohr gehohnt, Nutring, Wellendichtringe, usw gewechselt. Es handelt sich um den MAN Kraftheber mit 8,5l Ölvolumen.

Weiter geht es jetzt dann mit dem Zwischengehäuse, Pedalen usw. Langsam gehts aufwärts.
Ich werde wieder berichten.

Gruß Gregor

Offline G. Rasch

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 71
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #24 am: 13.03.2024, 07:44:43 »
Hallo MANler,

seit ein paar Tagen steht der 4n2 wieder auf eigenen Beinen.
Ich hab noch eine Getriebepumpe verbaut,Rohrleitungen neu verlegt und das Steuergerät neu abgedichtet.
Nachdem Öl eingefüllt wurde konnte ich die ersten Meter fahren. Auf die Lackierung wurde vorher bewusst verzichtet.
Das war auch kein Fehler, wie sich bald herrausstellte.
Die Bremshebel in der Achse für die Handbremse wurden bei der Montage vertauscht, daher war ein zusammenbau der Handbremse nicht möglich.
Das heißt nochmal Öl ablassen, Allradabtrieb weg, Achsen weg. :'(
Kleinere Undichtigkeiten konnten gleich behoben werden, die Kupferringe schreien nach mehr Drehmoment.  ;)

Nach längerem Probelauf konnte ich feststellen dass der Motorenöldruck eigentlich nie unter 2,8 bar abfällt. Ein Manometer wurde in die Druckleitung eingebaut. Die Öldruckproblematik sollte daher Passen.
Der Lüfter am Kühler wurde auf 4 Flügel umgebaut, dahinter fühlt man sich wie an der Nordseeküste.  :D
Durch aufbocken und zählen wurde der Allradfaktor ermittelt, er beträgt bei mir 1:1,45.
Laut Schlagstempel ist bei mir eine 11/27 Achsübersetzung verbaut.

Ein Problem habe ich noch, vielleicht hat jemand mal Erfahrung damit gesammelt:

Der Kraftheber macht noch Faxen,
Bei position "Heben" hebt er : OK
Bei Position "Halten" hält er: OK
Bei position "Senken" hebt er : schlecht.

Allerdings hebt er nicht mit voller Kraft, sondern mit ca 50 kg.
Ein senken ist nicht ohne erhöhtem Kraftaufwand möglich.
Ist es möglich dass ich bei "MAN Druck" etwas falsch zusammengebaut habe?
Oder fehlt es am Steuergerät?

Ein Bild gibt es noch, vielleicht freut sich ja jemand darüber.


Vielen Dank und bis bald,

Gruß Gregor




Offline M-verfahren

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 2339
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #25 am: 13.03.2024, 09:19:05 »
weiter sooooooooo............
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline Luci

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 2622
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #26 am: 13.03.2024, 11:17:35 »
Hallo Gregor,
sieht soweit doch prima aus!
Zu der Hydraulik:
Kenne die von MAN jetzt nicht, aber bei der BOSCH wird mit der Zeit der Nutring spröde und zickt dann rum!
Ich denke das Prinzip und somit das Bauteil wird hier ähnlich sein!

Vielleicht kann ja jemand der das System kennt einen Tipp geben.
Gruß Alex.
Alex fährt MAN 2P1
               MAN 4R2
               Güldner ADN 8H
               Güldner 517G

Offline G. Rasch

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 71
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #27 am: 13.03.2024, 14:29:08 »
Hallo Alex,

der Nutring, alle O-Ringe, Wellendichtringe usw. wurden gewechselt.

Gruß Gregor

Offline SUN

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 428
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #28 am: 14.03.2024, 06:23:53 »

Der Kraftheber macht noch Faxen,
Bei position "Heben" hebt er : OK
Bei Position "Halten" hält er: OK
Bei position "Senken" hebt er : schlecht.


Moin Gregor,

du schreibst beim SENKEN hebt er. Hast du dich dort einfach nur versehentlich verschrieben oder meinst du das wirklich so?

Wenn der Kraftheber beim SENKEN einfach nur langsam runter geht, scheint ja etwas den Rückfluss zu verhindern. Ich kenne jetzt MAN Druck nicht so genau, müsste ich mich mal einlesen wie das intern genau geregelt ist.

Wenn er beim SENKEN wirklich hebt, scheint ja irgendwie der Druckölkanal das Öl durch das Ventil in die falsche Richtung zu leiten.
Da könnte etwas falsch zusammen gebaut sein.


Anders rum schreibst du, er hebt nur mit 50KG und senken geschieht nur mit erhöhtem Kraftaufwand.
Erkläre das vielleicht mal etwas genauer was, wie warum geht/nicht geht.



Gruß
Stefan





Offline MAN-fantast

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 5460
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #29 am: 14.03.2024, 07:09:48 »
Hallo Gregor,

kennst Du die Literleistung der angebauten Getriebepumpe?  Das Symptom scheint wie Rückstau vor dem Filter zu sein, so meine erste Gedanken....
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline refschousda

  • < 10 Beiträge
  • Beiträge: 5
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #30 am: 16.03.2024, 18:54:21 »
Hallo Gregor,
hatte das gleiche Problem, Hydraulikarme haben sich nicht gesenkt.
Im Rücklauf ist oben am Motorblock links neben dem Sitz ein Filter eingebaut, habe mir von Ulli einen neuen besorgt - jetzt senkt er ab.
Gruß aus Franken
Klaus-Dieter

Offline G. Rasch

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 71
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #31 am: 17.03.2024, 09:47:04 »
Hallo MANler,
danke für die vielen Antworten.
Die verbaute Pumpe hat eine Fördermenge von 16ccm pro umdrehung. Das entspricht der gleichen Fördermenge wie die Pumpe die mit der Kurbelwelle betrieben wird.
Der Haken an der Geschichte wird der sein, dass die Pumpe im Getriebe viel höher dreht als die an der Kurbelwelle, was zu einem Problem führen kann.
Der Filter ist neu, ich werde ihn mal ausbauen und es ohne Filter testen. Das sollte dann Gewissheit bringen.

Grüße aus dem Allgäu

Gregor

Offline Oily

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 445
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #32 am: 17.03.2024, 12:22:00 »
Moin

Das ließe sich aber doch leicht testen, indem Du den Motor mal mit verschiedenen Drehzahlen laufen lässt.
Wenn das Problem bereits bei Viertelgas da ist, dann liegt es sicher nicht an der Fördermenge der Pumpe.


LG Marc

Offline J.M.

  • < 10 Beiträge
  • Beiträge: 6
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #33 am: 17.03.2024, 12:30:53 »
Hallo,
16ccm pro Umdrehung ist etwas viel.
16 Liter pro Minute bei Nenndrehzahl (2000 1/Min) wäre richtig.
Das wäre dann eine 8 ccm Pumpe.

Viele Grüße
Jörg

Offline SUN

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 428
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #34 am: 18.03.2024, 06:41:49 »
Hallo Gregor,

auf meine letzten Fragen bist du ja nicht wirklich eingegangen.
Denke solche Infos würden schon gut helfen besser zu verstehen was passiert.


Wie genau funktioniert dein Hydrauliksystem am Hubzylinder. Ich denke es ist nur einfachwirkend?
Oder doch ein Doppeltwirkender Zylinder?

Aber eigentlich ist es auch egal. Dein Ventil wird ja irgendwie 3 Stellungen haben müssen:
1. Stellung HOCH / 2. Stellung HALTEN / 3. Stellung SENKEN

Bei einem Einfachwirkenden System muss die Gewichtskraft der Dreipunktaufnahme eigentlich den Zylinder schon nach unten drücken. Das klappt schon nicht oder ? Zumindest lese ich das so aus deiner Info vom #24.

Beim heben scheint auch nicht die volle Kraft da zu sein. Du schreibst 50Kg. Das heißt, wenn sich eine Person auf das Dreipunktgestänge stellt, geht nix mehr hoch ?

Gruß
Stefan

Offline G. Rasch

  • > 50 Beiträge
  • **
  • Beiträge: 71
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #35 am: 18.03.2024, 10:12:11 »
Hallo MAN ler,



""du schreibst beim SENKEN hebt er. Hast du dich dort einfach nur versehentlich verschrieben oder meinst du das wirklich so?""

nein, ich habe mich nicht verschrieben.

Der Hubblock ist der Orginale, also einfachwirkend, genauso wie das Steuergerät, ebenfalls Einfachwirkend.



So sollte es sein:

Stellung hoch: Kraftheber Hebt bis zum Anschlag mit voller Kraft

Stellung halten: Kraftheber hält die Position

Stellung senken: Kraftheber senkt sich bis zum Anschlag

Wie ein Kraftheber halt so funktioniert.



So ist es aktuell:

Stellung hoch: Kraftheber Hebt bis zum Anschlag mit voller Kraft

Stellung halten: Kraftheber hält die Position

Stellung senken: Kraftheber hebt sich gemächlich, bei ca 50 kg belastung hört das heben auf, der Kraftheber lässt sich bei mehr Gewicht auch nach unten drücken,  bei loslassen des Krafthebers hebt er sich weiter.




""Bei einem Einfachwirkenden System muss die Gewichtskraft der Dreipunktaufnahme eigentlich den Zylinder schon nach unten drücken. Das klappt schon nicht oder ? ""

Nein, das ist eben das beschriebene Problem dass das senken aus eigener Kraft nicht möglich ist, im Gegenteil, auf Stellung "Senken" hebt sich der Kraftheber an, wenn auch nicht mit gleicher Kraft wie bei Stellung "Heben".


""Beim heben scheint auch nicht die volle Kraft da zu sein."
Ein halten zu zweit ist auf Stellung "Heben" unmöglich, ob es die vom Hersteller angegebenen 1700 kg sind hab ich allerdings nicht probiert. Kraft ist da auf jeden fall da.



Bei Eicher mit Getriebepumpe am ZF a208 ist Orginal eine 8ccm Pumpe verbaut.
Daher denke ich auch dass die von mir verbaute 16ccm Pumpe einfach zu viel Volumenstrom liefert.



Ich melde mich wenn ich was probiert habe und mehr weiß und hoffe dass ich das Thema jetzt nicht Überstrapaziert habe.

Gruß aus dem Alpenvorraum

Gregor

Offline SUN

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 428
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #36 am: 18.03.2024, 12:53:02 »
Hallo Gregor,

das sind ja mal ein paar verständlich aussagen, jetzt ist auch (mir) klar was du mit 50Kg meinst.


Wenn sich der Kraftheber auf der Stellung SENKEN befindet und trotzdem nach oben fährt ist das wohl definitiv nicht richtig. Es scheint Drucköl von der Pumpe über das Hand-/Regelventil falsch geleitet zu werden. Wie kann das passieren, ist jetzt die Frage.
Da du ja eine zu große Pumpe verbaut hast kann es sein, dass über irgendwelche Dichtungen Öl an eine falsche Stelle gelangt, da die Dichtungen einfach nicht halten. Vielleicht ist aber auch eine Dichtung beim Einbau verrutscht bzw. kaputt gegangen. Ist es möglich, dass Ventil beim Einbauen in eine falsche Stellung zu bringen.

Oder aber es entsteht irgendwo ein Gegendruck, der sich beim SENKEN dann in den Kraftheber entlädt und mit etwas Gegengewicht zurück gedrängt werden kann.

Ein Schema wäre hier nicht schlecht. Ist es der Kraftheber BG825 ?
Irgendwer müsste doch dazu eine Anleitung haben?



Gruß
Stefan






Offline Oily

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 445
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #37 am: 18.03.2024, 14:41:28 »
Hallo

Das von der Pumpe kommende Drucköl kann eigentlich nur in zwei Richtungen weg.
Der eine Weg geht über den Rücklauffilter zurück in den Block/Tank und der andere Weg ist in den Hubzylinder.
Öl geht bekanntlich den Weg des geringsten Widerstands.
Wenn der Hubzylinder in Senkstellung halbherzig mit Druck beaufschlagt wird, dann ist scheinbar der Weg in den Hubzylinder einfacher als zurück in den Block. Da ist entweder der Ölstrom zu groß für Rücklaufleitung und Filter, oder der Filter/Filtertopf  ist verschmutzt, bzw. das  Filterelement hat eine zu kleine Maschenweite. Eventuell ist auch die Viscosität des Öls zu hoch.

So zumindest beim BG825 mit Steuerblock HY / SEC 1/13 und 1 B 13.



LG Marc
« Letzte Änderung: 18.03.2024, 15:09:07 von Oily »

Offline SUN

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 428
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #38 am: 18.03.2024, 18:32:05 »
Hallo Gregor,

wenn ich mir das Bild von Marc anschaue und dabei die Darstellung C (Senken) betrachte, kann über das Überdruckventil (Darstellung A Pos. 10) ein kurzschluss in den Kolbenraum rückwärts erfolgen. Dies wäre aufgrund des zu hohen Volumenstrom möglich. Ein verstopfter Filter bzw. falsche Maschenweite für die höhere Ölfördermenge begünstigen das noch weiter. Die Feder des Überstromventil ist dann wohl überlastet.

Die einfachste Möglichkeit wäre, den Filter zu entfernen, denke das hilft aber nur bedingt weiter. Eigentlich muss eine Pumpe mit original Fördervolumen eingebaut werden. Oder aber zumindest ein Stromregelventil eingestellt auf den korrekten Wert.

Die Feder des Überstromventil könnte auch Müde sein.

Gruß
Stefan

Offline Oily

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 445
    •  
Re: MAN 4n2 Restaurierung
« Antwort #39 am: 19.03.2024, 00:19:06 »
Moin

Das Überdruckventil ist nur in der Hebestellung relevant.
Da öffnet das aber nur, wenn die Dreipunktaufhängung überladen ist oder in den oberen Endanschlag fährt und der Hebel nicht auf Neutral gestellt wird. Ansonsten steht nur der rot gekennzeichnete Bereich unter Druck.
Beim Senken wird das Drucköl nur im Kreis gepumpt und kann ungehindert durch den Steuerkolben durchströmen oder aussen her rum in Richtung Rücklauffilter.
Gleiches geschieht bei der Haltestellung, nur dass da der Weg zum Hubzylinder versperrt ist.
In beiden Fällen sind die Druckverhältnisse vor und hinter dem Überdruckventil gleich, was ein Öffnen dieses unmöglich macht.

LG Marc