Autor: Swissfritz Thema: Restaurierung eines 4R3  (Gelesen 336719 mal)

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Offline Andy 4S2

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1020 am: 26.05.2016, 12:30:16 »

Mein Motorinstandsetzer, der Herr Lang meinte, das man nach dem Kaltstart den Drallzerstörer ruhig noch etwas länger gezogen lassen könnte, dies würde die Rußentwicklung in der Kaltlaufphase etwas vermindern, und ich meine auch das er dann nicht ganz so stark rauchen würde.


Kann ich bestätigen.
Gruß Andy

Offline BulliBaer

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1021 am: 26.05.2016, 19:57:16 »
Hallo,

ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass es bei manchen MAN-Motoren Probleme mit dem Drallzerstörer gegeben hat. Dort haben sich eine oder mehrere Klappen gelöst und sind in den Ansaugtrakt gefallen. Es gibt Motoren, bei denen die Bedieneinrichtung des DZ noch vorhanden ist, aber die Klappen entfernt wurden. Ich habe diese bei meinem Schlepper auch noch nie gebraucht. Mein Baby sprang bisher ohne Drallzerstörer und ohne Startfüllung an der EP zu drücken immer gut an. Auch im Winter brauchte ich ihn nicht Vorzuglühen, da brauchte er lediglich ein, zwei Umdrehungen mehr bis er lostuckerte ..

Gruß .. Rudi ..
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Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1022 am: 06.08.2016, 09:08:12 »
Liebe Kollegen

Die Tage, Wochen und Monate vergehen wie im Flug! Erst standen alle Maschinen herum, weil es ununterbrochen geregnet hat und somit kein Schreibstoff verfügbar war. Danach sass ich wochenlang "ununterbrochen" im Sattel und hatte weder Zeit noch Lust zum Schreiben...  :'(

Wir hatten dieses Jahr die späteste Heuernte seit Jahren. Es regnete und regnete und regnete. Und kamen dann endlich ein paar Tage mit Schönwetter, war die Periode zu kurz um den Boden abzutrocknen und man konnte wegen des aufgeweichten Terrains einen Ausflug mit dem Mähwerk ins Steilgelände gleich vergessen! Auch mein lieber Metrac war unter diesen Umständen nicht zu gebrauchen! Und so kam es, dass ich dieses Jahr die erste Wiese mit dem Motormäher (Reform M12 mit Breitspur und Portalachsen, mechanischer Lenkung und Gitterrädern an den normalen Rädern) in strömendem Regen zu mähen begann  :o.   

Der Grasbestand war unterdessen so dick und verfilzt, dass ein Warten auf das Abtrocknen völlig zwecklos wurde. Unter diesem dicken Belag würde der Boden ohnehin nie trocken. Also abrasieren und in Schwaden legen, damit der Boden zwischen den Geleisen endlich Wind und Sonne bekam. Die Methode ist zwar etwas unkonventionell, war aber zielführend. Den Rest der Bearbeitung konnte ich dann zum Glück wieder mit dem Metrac erledigen  :P

Kaum waren die Kunstwiesen gemäht, musste die Gerste gedroschen werden, dann kam das Elefantenheu und dann die Weizenernte, Schlag auf Schlag, ohne Pause. Und zu allem Überdruss fingen Dank der ewigen Niederschläge auch die Drainagen in den Wiesen zu mucken an. Hier kam dann unser MAN mit einem Anbaubagger zum Einsatz. Das ging recht flott voran - nur war der Boden ein solcher Pudding, dass der Graben am nächsten Tag eingestürzt war und ich ihn erneut aufbaggern musste - diesmal  quer zur Grabenrichtung, weil der eingestürzte Graben nicht mehr zwischen die Räder passte!

Hier ein paar Impressionen:

Restaurierung eines 4R3 - P1020251.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1020261.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1020266.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1020267.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1020283.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1020299.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1020259.jpg

Zu den technischen Problemen und Fragen komme ich noch. Morgen geht's weiter...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)



Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1023 am: 06.08.2016, 10:12:55 »
Hallo MAN-Fahrer Fritz,

wie immer schöne und interessante Fotos von dir eingestellt, obwohl einigen etwas gedreht.  Konntest du den Anbaubagger vom "billigen Platz" bedienen? - du hast ja der Beifahrersitz zur Mitte versetzt.  Auf dem letzten Foto erkenne ich wohl ein Heuschwanz mit Seitenzangen (?)  Ist das ein verbreitetes Gerät auch in der Schweiz?

Gruss aus Norwegen
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1024 am: 07.08.2016, 16:10:07 »
Hallo Magne

Ja, mit den Fotos stimmt was nicht. Es ging gestern etwas gar schnell und ich werde mal überprüfen, weshalb es zu diesen Drehern gekommen ist.

Ja, das auf dem Foto ist eine Art Heuschwanz. Eigentlich ist es ein Heuschieber, den ich gekauft habe, damit ich in den extremen Ecken (schmal, steil, dem Bach entlang, sumpfig) das Heu zusammenstossen und an einen Platz transportieren kann, wo der Traktor des Lohnunternehmers mit der Rundballenpresse besser hinkommt.

Restaurierung eines 4R3 - P1020258.jpg

So wie ich die alten Heuschwänze in Erinnerung habe - damit beantworte ich dir gleich deine zweite Frage: Nein, ich glaube nicht, dass das Gerät sehr verbreitet ist, zumindest kenne ich niemanden ausser mir, der bei uns so etwas hat oder benutzt - hat der Heuschieber eine ganze Reihe von geschwungenen und abgeplatteten Zinken (fast wie Löffel), mit denen du im Gelände fahren kannst, ohne dass du gleich jede Bodenwelle durchstichst. Seitlich sind nur "fixe Geländer" und fixiert wird die Fracht mit einem hydraulischen Zylinder, der den Heupacken von oben her festpresst. Weil das Ding ziemlich stabil gebaut ist, benutze ich das Gerät auch zum Transport von Heu- und Strohballen. Man muss zwar absteigen und dem Ballen "ins Häuschen" helfen. Wenn er dann drin ist und mit der "Zange" fixiert wurde, kann er aber nicht mehr abhauen, was ich bei den einfachen "Ansteck-Nadeln" schon erlebt habe... ;D

Zum Baggern auf den billigen Plätzen kann ich nur soviel sagen: Es geht leider nicht! Aber im Gegensatz zu anderen Traktoren kann man recht bequem (es kommt halt darauf an, wie man bequem definiert) auf dem Traversenrohr sitzen und hat dabei auch eine recht gute Übersicht. Der Beifahrersitz ist einem dabei so im Weg, dass man ihn ganz nach vorne klappen muss...  >:(

Aber zurück zur MAN-Technik:
 
Öldruck
Ich bin immer noch nicht ganz zufrieden mit dem Öldruck. Wenn ich den Motor starte, erlischt das grüne Lämpchen sofort und der Öldruckmesser zeigt stolze 3 Bar an (sind das Bar???). Egal: Der Zeiger geht ziemlich bald auf 1.5 runter und wenn der Motor lange läuft und richtig warm geworden ist, bleiben mickrige 0.5 Bar übrig und dann braucht es nicht viel, bis das grüne Lämpchen zu flackern beginnt. Ich denke mal, dass ich ein dickeres Öl verwenden sollte. Im Handbuch steht, man solle 20 W20 benutzen und ab 25 Grad SAE 30. Gibt es was Gescheiteres?

Luftfilter
Letzthin wollte ich den Luftfilter reinigen. Ich klappe die beiden Verschlüsse der Ölwanne auf und stelle zu meiner grossen Freude fest, dass sich die Tasse nicht weit genug nach unten absenken lässt, um seitlich ausgefahren zu werden. Und als ganzes nach oben lässt sich der Luftfilter auch nicht verschieben, weil das obere Ende durch das Ansaugrohr des Motors vorgegeben ist. Na toll!!!  :P

Baut ihr das Ansaugrohr auch jedes Mal mit aus? Ich sehe zwar gerade in der Betriebsanleitung, dass das Ölbad eigentlich gerade abschliesst und ein seitliches Ausfahren ohne "Absenkung" möglich sein sollte. Kann es sein, dass bei meinem Filter der Einsatz (das Zeug, was auf Seite 55 von der Hand gehalten wird) bei mir am Oberteil des Filters "kleben" bleibt. Ich prüfe das morgen und melde mich nochmals...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz



   

Offline BulliBaer

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1025 am: 16.09.2016, 08:40:59 »
Hallo Fritz,

hast Du das Luftfilterproblem zwischenzeitlich gelöst ??? Ich bekomme meinen Filtereinsatz auch nicht heraus, ohne den halben Schlepper zu zerlegen .. nach hinten ist die Batterie im Weg, links die Kaltstarteinrichtung, rechts das Gasgestänge und nach vorne der Motor selbst .. ich muss jedesmal, wenn ich das Öl wechseln will, den kompletten Filter mit dem Ansaugtrakt (Kaltstartgerät) ausbauen ..  :'(

Was den Öldruck betrifft, wirst Du vermutlich um eine Überholung der Ölförderpumpe nicht hinweg kommen. Es gibt zwar Motoröle mit einer Viskosität von SAE 40 bzw. SAE 50, die allerdings eher für die Tropen geeignet sind, aber dadurch hast Du die Ursache nicht beseitigt. Entsprechende Öle kaufe ich meistens bei "http://www.motor-oel-guenstig.de", die bieten auch unlegierte Oldtimeröle an, für Teile der Ölpumpe wirst Du wohl die einschlägigen Teile-Händler kontaktieren müssen (Streiber, Fielenbach u.a.) ..

Gruß .. Rudi ..
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Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1026 am: 17.09.2016, 18:01:13 »
Lieber Rudi

Ja, das mit dem Luftfilter habe ich unterdessen hinbekommen. Tatsächlich war die Sache unnötig erschwert worden, weil sich der Einsatz der Wanne oben verklemmt hatte und ich mit der Wanne nicht ausfahren könnte. Aber auch nachdem ich den Einsatz losbekam und in der Wanne versenkt hatte, war das Ausfahren eine Zangengeburt!!! Und selbstverständlich waren mir dabei so ziemlich alle Kabel und Kabelbäumchen und Kabelbäume im Weg😳. Am Schluss musste ich noch die Hupe abschrauben!!!! Und selbstverständlich gingen die Blinkerkabel dabei drauf. 😡😡😡
Das
Kam hatte ich dieses Problem gelöst, trat das nächste auf. Unter dem Schwungradgehäuse fand sich ein kleiner Ölsee. Na toll, dachte ich, das ist die dusslige Dichtungswurst am Ende der Kurbelwelle!!! Zur Erinnerung: Bei meinem alten Motor hatte ich diese Abdichtung durch einen Dichtring neuester Bauart ersetzt. Und der Austauschmotor ist in dieser Beziehung wieder auf dem alten Stand der Technik... Ich hab innerlich ziemlich geflucht und bin wie Rumpelstilzchen um die Pfütze gesprungen. Ich war stinksauer! Noch beim Hüpfen fiel mir auf, dass das Öl von weiter oben stammte. Tatsächlich ist die Gummidichtung am Luftfilter undicht!! Das geht ja noch... Uff!!😜

Was deine Bemerkung mit der Ölpumpe betrifft: Du machst mir wirklich Freude. Der Motor ist revidiert und dazu gehört doch die Ölpumpe auch! Tatsache ist jedoch, dass mit zunehmender Motortemperatur der Öldruck völlig zusammenbricht. Anfangs liegen bei erhöhter Drehzahl satter 3 Bar an. Mit der Zeit sackt das auf 0,5 Bar ab und die grüne Lampe flackert fröhlich vor sich hin, auch mit SAE 30!!!

Offline NicNic

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1027 am: 17.09.2016, 19:04:04 »
Hallo Fritz
Der Luftfilter hat mich auch mal geärgert, nach einer technischen Anpassung geht es deutlich besser.
Schau mal.                     http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=2900.340
Antwort #354 Die letzten 4 Bilder

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1028 am: 03.10.2016, 10:46:01 »
Liebe Kollegen

Das Landwirtschaftsjahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Das Grünland ist zum letzten Mal abgeerntet und die Getreideflächen sind angesät. Die Gerste schaut schon frech heraus - trotz Mangel an Niederschlägen. Gestern hat es zum ersten mal seit langem wieder mal geregnet und zum Glück ist der Regen schön langsam und zu Beginn als eine Art Sprühnebel gefallen. Unmittelbar nach der Saat sitze ich so ein wenig auf Nadeln wegen der Bedenken, ein Starkregen lässt die Erde und das Saatgut der Steillagen in die Tiefe rutschen... Eigentlich sollte das mit den sandigen Böden kein Problem sein, denn die schlucken problemlos unglaubliche Wassermassen. Aber eben: Don't just sit there, worry! Sitz' nicht einfach so rum, sondern fürchte dich gefälligst.

Bevor wir uns dem alten Problem des Öldruckes wieder widmen, möchte ich schnell rekapitulieren, was sich dieses Jahr am Traktor getan hat:

Zusätzliches Frontgewicht:
Die Geschichte von der Anreise Bastians mit seinem Schwertransporter kennt ihr unterdessen ja. Dass sich die Frontgewichte nicht einfach so aufeinander schieben lassen, wurde auch hinlänglich beschrieben. Wichtig ist die Erkenntnis, dass ich sehr froh bin, dass die zusätzlichen 80 kg dort vorne an meinem Traktor eine Heimat gefunden haben. Er läuft sehr satt auf losem Grund und das macht einem das Fächerpflügen wesentlich einfacher. Fächerpflügen? Die Parzellen bei uns haben alle möglichen und vor allem unmöglichen Formen. Bei zulaufenden Dreiecken muss das Vorderrad des Traktors aus der Pflugsohle und über die letzte Furche steigen, damit der Pflug langsam ins Leere gezogen werden kann. Vorher war das sehr mühsam und das Vorderrad "rutschte einfach ab". Mit dem zusätzlichen Frontgewicht krabbelt das Vorderrad brav auf die Furche hinauf... Und mit der Servolenkung macht das richtig Spass!  8)

Restaurierung eines 4R3 - P1020383.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1020384.jpg


Schalterei
Mit der Schalterei habe ich nach wie vor Probleme - nicht oft, aber so ab und an. Und vor allem dann, wenn man es nicht brauchen kann: Beim Einlegen des Rückwärtsganges oberhalb von Böschungen, vor Zäunen (des Nachbarn ;)), wenn's eilig ist. Kurz: Überall und immer dann, wenn man es wirklich nicht erwartet und wo es wirklich nervt. Eine Ratsche und eine 17-er Nuss gehören unterdessen zum Minimalinventar der Bordwerkzeugs. Der Deckel mit den Schalthebeln ist schnell geöffnet und dann kommt der spannende Moment, bei dem die "Schaltstangen" in die Neutralposition geklopft werden müssten. Und es stellt sich die spannende Frage, ob die Handbremse den Traktor wohl halten wird, wenn man das Getriebe jetzt auf "neutral" klopft??! Für einen kleinen Satz reicht es ja immer... (s. Bild):o :o   
Ich wäre froh, wenn man mir nochmal genau erklären würde, wie ich diese Macke beseitigen kann. Es betrifft nur den Schalthebel des Gruppengetriebes (I-II-R).

Restaurierung eines 4R3 - P1020387.jpg

Doppelräder
Weil der Traktor vermehrt zum Einsatz kommt und das Gelände wirklich steil ist, habe ich mich entschlossen, Doppelräder zu besorgen. Erst dachte ich, ich möchte die IHC-Verstellfelgen liquidieren und Felgen anschaffen, welche dem Original entsprechen. Aber was soll's. Das kostet, ohne dass technisch ein Vorteil dabei rausschaut. Auch die Suche nach preiswerten Doppelrädern mit 42-er Felgen und Anschluss an die 30-er Felgen habe ich etwas entnervt aufgegeben. Vielmehr habe ich mich zu eine pragmatischen Lösung durchgerungen und die 16.9-30 Schlappen mit den IHC-Felgen montiert und die 12.4-36-Reifen als Doppelreifen montiert. Um diese Konfiguration fahren zu dürfen braucht der Fahrer jetzt eine Zusatzausbildung als Kapitän für Raddampfer... ;D ;D ;D

Restaurierung eines 4R3 - P1020226.jpg

Aber toll ist der Gebrauch der Doppelräder "im Felde" auf jeden Fall. Auch mit der schweren Rüttelegge sieht man kaum Fahrspuren und beim Ausheben der Egge oder der Sähmaschinen am Ende des Ackers sträuben sich einem die Nackenhaare nicht mehr so stark! :P  Was mich an diesem System freut, ist die einfache Montage. An dem Moment, wo der Trakti etwas aufgebockt ist, benötigt man pro Rad etwa 2 Minuten. Demontage in 30 Sekunden pro Rad und ohne Aufbocken.

Restaurierung eines 4R3 - P1020385.jpgRestaurierung eines 4R3 - P1020386.jpg

So, beim nächsten Mal widmen wir uns dem Öldruck. Da hab ich unterdessen auch ein paar Sachen erlebt... :P :P :P

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)     
   

Offline mortl

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1029 am: 03.10.2016, 11:35:10 »
Servus Fritz,

schön das du so schöne Einsatzbilder von deinen Hanglagen zeigst.
Ich bin ja Steigungen auch etwas gewohnt aber bei Dir traute ich mich wahrscheinlich auch nicht mit dem MAN zu drehen. :o
Da ist natürlich der tiefe Schwerpunkt mit den Doppelrädern schon ein Vorteil.

Schalterei: Du musst deinen Schaltdeckel mal abbauen da wird der Schaltfinger und die Schaltstange abgenützt sein,
wenn ich dich richtig verstehe passiert dieses Problem immer wenn der Antriebsstrang noch auf Zug ist und da müssen die
Schaltstifte unter Druck aus dem Schaltrad gezogen werden dabei rutscht dann der Finger an der Schaltstange vorbei oder drüber.
Natürlich musst du dabei auch die Druckfedern mit den Kugeln der Schaltstangen prüfen.

Gruß Martin


Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1030 am: 04.10.2016, 20:11:50 »
Ach Martin!

Was soll man zu solchen Fotos sagen...? :-X
Ich glaub', es wird am Besten sein, wenn ich im Spätherbst den Trakti "einmotte" und dir das ganze "Gestöpsel" zur Revision zuschicke. Dann weiss ich, dass es nachher funktioniert und gut is... Ich komme deswegen gerne nochmals bilateral darauf zurück...

Noch eine Bemerkung zu MAN-Traktoren in der Schweiz. Seit es sich herumgesprochen hat, dass hier oben so ein Halbirrer einen alten MAN am Laufen hat, kommen aus allen Löchern Leute auf mich zugeschossen, die behaupten, früher hätter der und der einen MAN-Allrad-Traktor besessen und diesen (wie blöd!!!) gegen einen Fiat 500 eingetauscht... ... und nein, wo der MAN abgeblieben sei, wisse man nicht ... Und dann behauptet der "Traktorist" meines Lohnunternehmers, er habe als Junge mit dem MAN 4x4 Traktor vom Nachbarn Holzstämme aus dem Wald zur Sägemühle geschleppt... ...aber er habe keine Ahnung, was das für ein Typ war...   ...und nein, wo der Trakti abgeblieben sei, wisse er nicht...   :o ::) :o ??? ::) :'( :'( :'(

Eigenartig! Es muss offenbar doch während einer kurzen Zeit ein paar grössere MAN Traktoren bei uns gegeben haben. Aber das waren offenbar alles Einzelimporte (von wem?) und die Traktoren sind spurlos verschwunden. An den Oldtimertreffen sieht man praktisch nie welche und wenn, dann sind es Traktis, die so wie meiner sehr spät in die Schweiz gekommen sind.

Umso mehr freut mich mein Ostfriesen-Trecker! Ik se di! - Dat freit mi! ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)



 

Offline halihalo

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1031 am: 04.10.2016, 21:55:06 »
Salü Fritz

Schön wieder einmal von dir zu lesen.

Eine kleine Ergänzung zum Thema MAN- Traktoren in der Schweiz: Angeblich soll in der nähe von Freiburg (CH) ein Landmaschinenhändler  einige wenige MAN importiert haben. Wenn man heute noch einen richtigen Schweizer MAN findet, dann ist es im Berner Seeland. Mein kleiner 2F1 kommt auch aus dieser Region. Auf Treffen sind die wenigen ausgestellten MAN fast ausschliesslich durch die Oldtimerliebhaberei vor nicht allzu langer Zeit in die Schweiz gekommen. Kenne nur ganz wenige einzelne Exponate die von NEU auf in der Schweiz liefen.

Auch die vielen Erzählungen, wie z.B. "där da im Seetal, hed au en MAN gha, sogar en Allrad!" habe ich schon viele male gehört. Und wie auch  Fritz erfahren hat, kennt niemand eine Antwort auf die Frage: "was ist mit dem MAN passiert, wo ist dieser heute?" Sehr schade..

Aber Fritz, wenn du einmal einen richtigen Schweizer Scheunenfund findest, dann melde dich doch bei mir  ;)

So nun wünsche ich dir und deinem "MAN-Arbeitstier" einen schönen Winterschaf  ;)

Grüsse aus dem Nachbarkanton

Fabian



Offline Bastian

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1032 am: 04.10.2016, 21:56:50 »
Grüzie Fritzli , in den 50er und 60er jahren sind tatsächlich  M.A.N Traktoren nach die Schweiz exportiert ( für dich importiert) werden , ich habe hier vor etwa 2 jahre her ein Tabelle mit die genaue Anzahlen plaziert ,weiss nun eben nicht wo es steht  :-\ , es sind dan nur einige 10ten Stückzähle pro jahr gewesen ; weiterhin sind deiner Geschichte und Bilder  besonderes interessant , anscheinend bist Du neben hier nun auch in deiner Heimat ein lebende Legende   8)
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline NicNic

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1033 am: 04.10.2016, 22:22:14 »
Hallo Fritz
Ich muß die Ausführungen von Martin ergänzen.
Auf dem ersten Bild von Martin ist rechts zwischen den Schaltstangen
das Sperrblech zu sehen ( mit einer 10 mm Schraube auf dem Gehäuse
und mit einer Zweiten unter dem Lagerbügel befestigt ).
Auf diesem Bild ist das Blech in einem sehr guten Zustand.
Bei häufigen Schaltvorgängen ist dieses Blech seitlich und im Durchgang
sehr ausgeschliffen.
Die originalen Maße lassen sich aber im unteren Bereich nachmessen,
dann ist es kein Problem das Blech wieder aufzuschweißen und mit der
Fächerscheibe wieder in seine Form zu schleifen. Meist kann man dann
den Verschleiß an den Schalthebeln vernachlässigen.

 

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1034 am: 07.10.2016, 06:24:18 »
Liebe Kollegen

Schalterei
Das mit dem Sperrblech am Getriebe werde ich mir demnächst zu Gemüte führen. Vorher muss ich erst noch ein paar Aufräumarbeiten erledigen. Dann öffne ich den Deckel...   :o
Bis dahin erst mal besten Dank, ihr Lieben.

MAN-Importe in die Schweiz
Die Aussagen von Bastian und Fabian decken sich mit meinen Erkenntnissen. Es wurde tatsächlich eine grössere Menge von F-Typen importiert. Die Menge muss so gross gewesen sein, dass der Importeur dafür sogar eine Typenprüfung beim Strassenverkehrsamt (TÜV) durchführen liess. Der Typenschein ist noch heute aktiv und kann jederzeit beim TÜV aufgerufen werden.

Fabian: Wenn du nett fragst, drücken sie dir den Typenschein sicher aus und geben ihn dir. Dann kannst du vergleichen, ob dein Trakti noch so da steht, wie er seinerzeit importiert worden ist.

Deine Bemerkung, dass man die Effchen vor allem im Berner Seeland findet, macht Sinn. Immerhin ist dort die grösste Gemüseanbaufläche der Schweiz und als Geräteträger kamen die Effchen vorteilhafter Weise genau dort zum Einsatz.

Tatsächlich müssen aber auch ein paar Allradler importiert worden sein, als Einzelstücke, ohne Typenprüfung. Zumindest einer war hier in Dürrenroth und verschwand dann in den 70-er Jahren. Der Sohn des damaligen Besitzers bestätigte mir das unterdessen. Aber was das für ein Typ war, weiss er nicht... Toll!! Da geht es ihm so, wie Bastian... ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)

Offline Bastian

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1035 am: 07.10.2016, 19:51:25 »
Grüezi miteinand , habe mir einige Mühe gemacht wegen die Tabelle vom Traktorimport in der Schweiz 1953-1960 auf zu finden :

 
 Jahr               1953   1954   1955   1956   1957  1958   1959  1960 

MAN                 5         15      48     71      36     31       45      37

Total           2128   2347   2959   3858   4003  3657   4683  4204



total   betrifft der Gesamtverkauf inkl. Schweizer marken .

 vermeldenswert ist das es bis März 1958 zum Schutz Einheimische  Hersteller   ein Eifuhrkontingent für Ausländische Traktorenmarken gilte , dies wurde auf 28 März 1958 aufgehoben und gleichzeitig die Zollansätze von ChFr 20 auf ChFr 100  pro 100kg erhöht .....
« Letzte Änderung: 07.10.2016, 21:11:23 von Bastian »
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1036 am: 15.10.2016, 14:26:06 »
Liebe Kollegen

Wenn Bas recht hat - und wer wollte daran zweifeln - dann wäre der Import eines 4R3 mit einem saftigen Zuschlag von über Fr. 2'000.-- belastet worden. Das war richtig viel Geld! Was hat so ein Traktor damals wohl gekostet? Egal: Es erklärt, weshalb es in der Schweiz praktisch keine MAN-Traktoren gab.

Und nun zum Hauptproblem der letzten Zeit, dem Öldruck!
Es wurden ja diverse Ursachen erörtert. Einerseits habe ich von 20 W20 auf SAE 30 gewechselt, ohne dass dies etwas gebracht hat. Andererseits wurde auch vermutet, dass die Ölpumpe hinüber sei... Unsere Technikgelehrten, Wolfgang Stenzel und Ulli Dweger, sind nun der Ansicht gewesen, dass es sich bei diesem Problem um etwas zu lahme Federn für die Druckenlastungs-Ventile handeln könnte... ::)

Der 4R3 hat vorne beim Spaltfilter zwei Ventile, die bei zu hohem Öldruck öffnen. Das eine Ventil - es "steht" senkrecht neben der Ölablass-Schraube des Spaltfilters - schützt den Spaltfilter vor zu grossem Druck, das heisst, durch Öffnen dieses Ventils strömt ein Teil des Öls am Filter vorbei. Damit wir verhindert, dass der Motor ohne Öl läuft, wenn der Spaltfilter sich zugesetzt hat. Die Druckentlastung geht aber in den Hochdruckbereich, d.h es wird nur der Filter umgangen, der Druck im System bleibt erhalten. Selbst wenn diese Ventil-Feder zu lahm wäre, hätte dies also keinen Einfluss auf den Öldruck (In-sha-Allah  ;D ;D).

Es muss also an der Feder des Überdruckventils liegen, welches von vorne horizontal in das Filtergehäuse führt. Wenn ich die Zeichnung mit dem Schmierplan richtig interpretiere, entlastet dieses Ventil den Hochdruckkreislauf, indem es bei Überdruck "im Hochdruckbereich" Öl ins Kurbelwellengehäuse entweichen lässt. Da die Pumpe vermutlich mehr fördert, als es für 3 bar braucht, ist dieses Ventil immer etwas offen - vor allem wenn der Motor kalt und das noch Öl dick ist. Weil die Feder lahm ist, schliesst das Ventil bei warmem Motor und dünnflüssigem Öl nicht genügend. Deshalb sackt der Öldruck ins Bodenlose ab. Ich muss deshalb die Vorspannung der Feder erhöhen. :o

Vor ein paar Tagen hab ich das mittels einer Unterlegscheibe gemacht. Das hat überhaupt nichts gebracht! Nur schwarze Pfoten und total versaute Ärmel! :P Ich muss da nochmals ran und mit etwas Gröberem zu Werke gehen! Sobald ich wieder sauber bin und was weiss, melde ich mich wieder.  ;)

Ein paar Stunden später und schon geht's weiter...  8)

Das Werkeln mit Unterlegscheiben ist eine unzumutbare Fummelei. Ich fummel zwar gerne, aber nicht so!!!  >:( Ich habe mir deshalb für die Erhöhung der Vorspannung zwei Imbus-Schrauben hervorgekramt, die mit ihrem Gewindeschaft in die Feder passen. Dann hab ich in Ermangelung eine Drehbank den Schaft in die grosse Bohrmaschine gespannt und die Schraube drehen lassen. Dann hab ich mit der Fächerscheibe den Schraubenkopf so geschliffen, dass dieser in die Bohrung des Ventils passt. Anschliessend hab ich den Gewindeschaft so eingekürzt, dass die Schraube beim Montieren nicht aus der Feder "kippt".

Die folgende Abbildung zeigt die Original-Anordnung der beweglichen Teile: Recht der Ventil-Kolben, dann die Druckfeder und ganz links der "Verschluss-Zapfen" mit dem Kupferdichtring. Die modifizierte Imbus-Schraube wird auf der dem Kolben gegenüberliegenden Seite in die Feder eingesetzt.

Restaurierung eines 4R3 - P1020432.jpg Restaurierung eines 4R3 - P1020433.jpg

Wenn man den Schraubenkopf etwas "scharf" schleift, besteht die Möglichkeit, die Teile mit einem Imbus-Schlüssel einzusetzen und die Schraube so leicht zu verkanten, dass sie im Gewinde "hängenbleibt". Dann kann man den Verschlusszapfen ganz gemütlich eindrehen. Aber Vorsicht! Wenn man nicht aufpasst, kommt das Zeug wie der Teufel aus der Schachtel dahergeflogen!  :o

Und das Ergebnis? Der Öldruckanzeiger schnellt im Leerlauf auf 5 Bar und blieb dort oben. Das war nun wirklich zu viel des Guten! Wolfgang und Ulli meinten zwar, dass da nicht viel passieren könne. Aber dem Öldruckmesser tut es garantiert nicht gut, wenn der Zeiger ständig gegen den oberen Anschlag gepresst wird.

Also da capo und nochmal alles auffummeln. Die Schraube für den Spaltfilter-Bypass habe ich 3 mm herunter geschliffen und wieder eingesetzt. Dann habe ich den Trakti wieder angeworfen und - als Bestätigung der oben getroffenen Annahme - festgestellt, dass der Öldruck unverändert hoch war. Nach dem Ausbau des Druckbegrenzungsventils habe ich die Schraube auf etwas mehr als 5 mm herunter geschliffen und dann wieder alles zusammengebaut.

Restaurierung eines 4R3 - P1020434.jpg 
   
Jetzt steigt der Öldruck auf 4 Bar und dann bleibt die Nadel zitternd stehen - auch bei Vollgas. Im Leerlauf geht die Nadel jetzt auf etwas mehr als 2 Bar zurück. Damit sollte auch bei warmem Motor genügend Druck aufgebaut werden, dass dem Fahrer nicht mehr ständig wegen des "Nullers" im Messgerät und der permanent flackernden grünen Kontrolllampe die letzten Haare zu Berge stehen!  :)

Das Zittern der Anzeigenadel interpretiere ich als ständige kleine Druckentlastungen mit anschliessendem Zurückschnellen des Ventilkolbens in den Ventilsitz. Das passt mir, denn das bedeutet, dass das Ventil jetzt wieder richtig schliesst und nicht ständig auf "Durchzug" steht!!! Morgen werd' ich das schöne Wetter nutzen und mal ein paar Schritte fahren und schauen, was passiert, wenn der Motor wirklich warm wird. Aber ich denke, damit sollte die Angelegenheit erledigt sein. 

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
     



« Letzte Änderung: 15.10.2016, 16:48:01 von Swissfritz »

Offline BulliBaer

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1037 am: 15.10.2016, 23:52:14 »
Moin Fritz,

ich liebe Deine Berichte .. es gibt immer etwas zu schmunzeln, auch wenn es sich um eine ernsthafte Angelegenheit geht. Das lockert das Ganze etwas auf ..  ;) ..

Da sieht man mal wieder: "Dem Inschenör is nischt zu schwör" und auch ganz klar, wie es geht .. ich als Feld-, Wald- und Wiesen-Autoschlosser wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dort mit einer Unterlagscheibe oder mit einer Inbus-Schraube zu arbeiten .. in meinem Kleinhirn hätte sich da eine Feder mit einer größeren Vorspannung festgebohrt, bzw. eine längere Feder festgebissen. Nach diesen hätte ich auch recherchiert und tief in mein Zwiebelleder-Porte­mon­naie greifen müssen, dabei hätte ich Inbus-Schrauben in allen Größen in meinem Fundus (und Unterlagscheiben natürlich auch, das wäre aber, wie Du sagst, eine Riesenfummelei, die ich mit meinen unegalen Fingern wohl kaum hinbekommen würde) .. Respekt vor Deiner Arbeit (und natürlich auch vor Deinem Ingeneur-Wissen) .. 🚜  8) ..

Gruß .. Rudi ..

PS.: Nächste Woche ist ja das Forum-Treffen .. bist Du eigentlich dabei ??? würde mich freuen, Dich mal wieder zu sehen ..
wenn Du auf die Schnauze fällst, so ist das nur ein Grund aufzustehen.

alte Gefährten in meinem Besitz:
MAN 2L4 - Bj. 1961
Dethleffs Beduin WoWa - Bj. 1961
Solo Motorhacke Typ 505 / 12
Ford Kuga Platinum Allrad 150 PS Bj. 2016
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Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1038 am: 16.10.2016, 02:31:49 »
Grüss dich, Rudi

Danke für den "Weihrauch"  :D
Das mit der Imbus-Schraube war eine Erfindung, welche mir bei meinem Wurstfinger-Problem helfen sollte... Ich krieg's mit Unterlegscheiben einfach nicht hin.  ;)
Jetzt schaunmamal...

Zum Treckertreffen komme ich leider nicht. Sämtliche Hotels waren alle völlig ausgebucht. Und mittlerweile hat sich Besuch aus USA angesagt: Nachfahren von der Familie der Vorbesitzer unseres Hofes. Die sind um 1890 ausgewandert. In der Schweiz sind die im direkten Mannesstamm unterdessen ausgestorben. Dort drüben leben aber unterdessen über 2500 Nachkommen. :o Und ab und zu kommen welche, die sehen möchten, wo sie her sind.
Viele von ihnen meinen, wir gehören zur Familie. Und die, welches es besser wissen, wollen meine Frau und mich adoptieren... ;)

Gruss Fritz, der Wurst-Familien-Inscheniöhr

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #1039 am: 18.10.2016, 14:22:05 »
Liebe Kollegen

Bevor ich alle gen Osten abmarschiert und vor lauter Treckertreffen kaum mehr ansprechbar seid, will ich noch kurz berichten, wie es mit dem Öldruck weitergegangen ist.

Am Sonntag habe ich am Traktor das "Kindersitzchen" montiert, Hedy kletterte auf diesen Sozius und schon ging's los... :) Nachdem der Öldruck kurz auf 5 Bar kletterte, sackte er sofort auf 4 Bar ab und blieb eine ganze Weile dort. Dann kam er auf 3 Bar herunter und solange man flott unterwegs war, blieb er auch dort. Nach 15 Minuten ging er allmählich auf 2 Bar zurück, im Leerlauf war es dann noch 1 Bar. Nach einer weiteren halben Stunde leuchtete die grüne Lampe im Leerlauf!!!  >:( >:( >:( Ja zefix... Es ist zum Davonlaufen!

Heute habe ich den Trakti in den "Versuchsstand" gesperrt! Zuerst hab ich die Zylinderkopfhaube entfernt und dann den Ölmessstab gegen ein Präzisions-Thermometer ersetzt. Anschliessend habe ich den Motor gestartet und mit mittlerer Drehzahl laufen lassen. Mich nahm es jetzt wirklich Wunder, was der Öldruck in Abhängigkeit von der Öltemperatur macht. Das Ergebnis habe ich auf der folgenden Tabelle visualisiert.

Restaurierung eines 4R3 - P1020446.jpg

Bei 10 Grad war der Öldruck wie erwartet sehr hoch und lag dann eine Zeit bei 4 bar, dann ging der Öldruck linear mit der Temperaturzunahme kontinuierlich zurück. Bei 50 Grad lag er noch immer deutlich über 1 Bar. Nach meinem Öldruckmesser sollten das 1.2 Bar gewesen sein - also völlig korrekt und genügend. Oben bei den Kipphebeln saftete und sabberte es überall fleissig heraus, alle Ventilstössel waren dick mit Öl beschmiert und allmählich begann der Traktor, sich und mich richtig einzusauen. Ich sah schon beinahe aus wie "Johann, das Gespenst" aus dem Film "Das Boot"  :P :P :P

Bei 50 Grad Öltemperatur hab ich das Gas zurück genommen und den Traktor in der untersten Drehzahl laufen lassen - grad so, dass er nicht verreckt (ich mag es, wenn er so schön vor sich hin blubbert). Auch jetzt waren die Springbrunnen bei den Kipphebeln aktiv und die Sauerei wurde immer schlimmer. Unterdessen lief das Öl vorne bei der Wasserpumpe und seitlich beim Auspuff runter... Der Öldruck blieb bei 0.8 Bar. Aber die grüne Lampe brennt!!!!! Das ist völlig entnervend!

Offenbar unterbricht der Öldruckschalter erst bei 0.8 Bar und treibt mich damit in den Wahnsinn! Ich finde aber keine Angaben, welcher Typ von Schalter da eigentlich hingehört. Reicht einer mit 0.4 Bar?
Der Schalter ist am "hintersten Loch", der Öldruckmesser am "zweithintersten Loch" angehängt. Soweit ich es verstanden habe, entspricht diese Anordnung derjenigen, wie Karl-Ernst sie beschrieben hat.  Gerne würde ich mal eure Ansicht dazu erfahren...

Mit herzlichen Grüssen aus der buckligen Ölwelt

Fritz  8)