MAN-Traktor.de Forum

Allgemeines => Restaurierungsberichte => Thema gestartet von: Swissfritz am 03.04.2013, 16:37:42

Titel: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.04.2013, 16:37:42
Hallo MAN-Kollegen

Ich bin neu "im Club" und möchte euch zu diesem Forum herzlich gratulieren. Ich habe schon viel darin rumgeschmökert und so einiges gelernt. ;)

Ich bewirtschafte im Nebenerwerb einen Bergbauernbetrieb in der Schweiz. Bis vor kurzem war der Betrieb verpachtet, doch mein Pächter hat gekündigt und meine Nachbarn wollten nur das flachere Land pachten. Auf den restlichen 50% der Betriebsfläche wäre ich also sitzen geblieben. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen - und mir deshalb auch ein kleines, berggängiges Maschineninventar zugelegt.

Bei der Suche nach einem einfachen und alltagstauglichen Traktor ging ich von der Überlegung aus, dass ich einerseits gerne einen "historischen" Traktor haben wollte, andererseits aber unbedingt einen mit Allradantrieb und möglichst tiefen Schwerpunkt benötige. Tja, und da wird die Auswahl dann sehr klein...

Nun, ich hatte letzten Herbst die Gelegenheit, einen 4R3 zu erwerben. Da es bei uns in der Schweiz bei der Motorfahrzeugkontrolle (TüV) keinen Typenschein fü den 4R3 gibt, steht uns da eine Einzelprüfung ins Haus. Aber das ist ein Kapitel für sich!

Da der Traktor bisher im nordeutschen Flachland unterwegs war und dort der Funktion der Bremsen offenbar etwas weniger Bedeutung zugemessen wird, musste ich die Achstrompeten entfernen und sämtliche Bremsbeläge erneuern lassen. Ich hoffe, die Handbremse zieht in Zukunft in einem vernünftigen Bereich und nicht erst, wenn der Handbremshebel "zwischen den Pobacken" durchgeschoben worden ist.  ;D

Da der Traktor für die Demontage der Achstrompeten ohnehin in seine grösseren Bestandteile zerlegt werden musste, haben ich die Gelegenheit ergriffen und spendiere dem Trakti eine neue Grundierung und ein neues Original-Farbkleid.

Beim Entfernen der alten Lackschichten habe ich festgestellt, dass der ganze Traktor einmal knall-orange und einmal marineblau lackiert worden ist. Die Farbabfolge von innen nach aussen: Hellbeige Grundierung, MAN-grün, Orange, Marineblau, irgendwas-grün. Hat jemand eine Erklärung für orange und marineblau? Ich meine mich erinnern zu können, dass schon mal jemand gefragt hat, ob es auch blaue Emmas gegeben hat. ::)

Und nun zu meiner eigentlichen Frage: Was wird alles MAN-grün eingefärbt. Bei mir ist einfach alles von oben bis unten grün angesabbert, inkl. Kühlwasserschläuche, Kabelbäume, sogar der Messinghahn um das Kühlwasser abzulassen, ist mit dicker grüner Farbe bedeckt. Oder ein anderes Beispiel: Der obere Teil des Treibstofffilters ist Alu und hatte mal eine schwarze Alu-Plakette vom Hersteller. Werden solche Teile auch "begrünt" oder lasst ihr Alu blank. Was ist mit den Schrauben? Spätestens beim nächsten Filterwechsel ist die schöne Farbschicht am Sechskantkopf doch hin?

Ich wäre froh, wenn ich diesbezüglich einen Input bekäme. Besten Dank im Voraus und viele Grüsse aus den Bergen. 

Fritz 8)   
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: MF 273 A am 03.04.2013, 16:47:31
Moin Moin 8)

....schick uns doch mal ein paar Kremlinge Bilder wie die farbschichten aussehen von Deinem 4R3

Grüße MF273
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: H.Petersen am 03.04.2013, 18:19:41
Moin Fritz,

der 4p1 meines Vaters war komplett mit grüner Farbe versiegelt. Schläuche, Kabel einfach alles.
Alles bis auf: Räder. Zierrahmen der Frontmaske, Firmenlogo und komischerweise sämtliche Typenschilder.

Hier ein Bild des Sicherungskasten mit originaler Lackierung
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Mfg
Heiko
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 03.04.2013, 18:50:29
Sally Fritz,

darf ich dich fragen, wo du in der Schweiz Zuhause bist ?
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M-verfahren am 04.04.2013, 07:09:51
Guten Morgen in das Land der Schoki..
also was die Lackierung anbelangt, so wird M.A.N damals den gesamten Schlepper  grundiert und danach in M.A.N Grün lackiert haben einschliessich allem ausser Lankrad und Leuchten. Auf den Bilder (wenn auch schwarz weiss) kann man erkennen das die Elfenbein Farbe erst später ( nachlackiert) wurde.
Ich darf behaupten ein recht grosses Archiv von Bildern zu besitzen , und daher behaupte ich , das grün ist die Standard Farbe, orange ist die Farbe für Baufahrzeuge (Komunale) und Blau kann nur der Sonderwunsch eines Kunden gewesen sein .
Gruss Jürgen
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 04.04.2013, 08:24:36
Liebe Kollegen

Besten Dank für die schnellen Antworten. Ich werde versuchen, die Farbschichten "archäologisch" darzustellen und ein paar Fotos davon zu machen. Die Fotos mit den begrünten Kabelbäumen und Sicherungskasten etc. decken sich mit meinen Befunden. Alles grün! Ich finde das etwas grausam und wenn die Farbe von den Kabeln bröckelt, sieht es auch ziemlich uncool aus!  :(

Das mit der orangen Farbe als Baumaschine haben ich mir auch schon überlegt. Tatsächlich soll der Traktor in einem Kalksteinwerk bei Wilhelmshafen zum Ziehen von Anhängern benutzt worden sein. Aber die blaue Farbe ist schon merkwürdig - sieht fast nach THW aus! ::)

Eine weitere Merkwürdigkeit ist die, dass man nichts über die Vorbesitzer weiss. Der Traktor kam aus dem Kalksteinwerk zurück in die Landwirtschaft - offenbar ohne Papiere. Der Vater des Besitzers, dem ich den Trakti abgekauft habe, musste sich ein Gutachten erstellen lassen, damit er beim TüV in Oldenburg einen Fahrzeugausweis ausgestellt bekam. Immerhin haben die guten Leute dem Trakti richtig Sorge getragen und damals auch den Motor überholen lassen.  Und sie haben den Trakti so nach uns nach mit allem aufgemotzt, was von MAN für den 4R3 zu haben war - unter anderem ein Kaltstartgerät mit Direktspeisung ab Leckölleitung... Dafür fehlt der Drallzerstörer, d.h. das Stängeli ist zwar noch im Motorblock, aber der Kabelzug fehlt und die Flabs sind auch weg. Was soll's: Im Moment habe ich andere Sorgen und Hauptsache ist, dass er anspringt. Um den fehlenden Drallzerstörer und solche Dinge kümmere ich mich später.  ;)

Interessant: Das Kaltstartgerät ist nur beige grundiert, der Thermostat ebenfalls.

Zur Frage wo ich daheim bin: Das ist im finsteren Emmental (ja, da kommt der Käse mit den grossen Löchern her) auf 800 m über Meer.  Das Dorf heisst Dürrenroth und der Hof heisst Knubel - eigentlich ist es der Hinter-Knubel. Ich denke, es wird ein paar eindrückliche Bilder von Emma bei der Arbeit geben.

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt :)

Fritz



 
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 04.04.2013, 08:52:12
Sally Fritz,

ich glaube du solltest den Kollegen erklären was das Wort Flabs und Stängeli heißt oder bedeutet.
Da ich selbst von der Schweizer Grenze stamme, kann ich doch einiges deuten,aber die Kollegen im Norddeutschland stehen "vielleicht" auf dem Schlauch.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M-verfahren am 04.04.2013, 09:11:47
Moment Leo , nur weil wir mit Salzwasser getauft wurden :-) ?
 Klar wissen wir das Stängli für Stange und Flabs für die Klappen steht :-) .
gruss Jürgen
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 04.04.2013, 09:17:57
Hallo Jürgen,

es ist immer wieder klasse Deine Fotos anzuschauen ! 8)
Ich fühle mich immer wieder für einen Moment in diese Zeit zurück versetzt, Danke.  :)

Gruß, der andere Jürgen.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 04.04.2013, 09:20:43
Jürgen, ich glaube nicht jeder versteht es, habe jetzt vielleicht dazu geschrieben ist das für dich ok.  ;)

Wenn ich mich mit dem Oldenburger unterhalte, muss ich Hochdeutsch sprechen,da er mich sonst nicht versteht.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M.A.N am 04.04.2013, 09:52:30
Hallo Fritz,

willkommen hier im Forum. Mit dem MAN hast Du Dir aber einen richtigen Exoten in die Schweiz geholt. Oder liege ich da falsch? Ich finde es jedenfalls Klasse!  :)

Herzliche Grüße aus Franken

Stefan
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M-verfahren am 04.04.2013, 10:53:41
Hallo jürgen , Danke für das Lob wegen der Bilder, auch für mich ist es jedesmal ein Art Zeitsprung wenn ich in den Fotos stöbere und abtauche, so ein wenig wie in der alten Fernseh Serie Time-Tunnel, ich hab die Serie geliebt :-) .........http://www.youtube.com/watch?v=nhLdjhdsHqA
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 04.04.2013, 11:29:13
Hallo Stefan

Du hast völlig recht. Die Schweiz war - was MAN-Traktoren betrifft - ein weisser Fleck. Ich denke mal, mein 4R3 steht ziemlich allein auf weiter Flur. Möglicherweise ist er der einzige hier im Land. Tatsache ist, dass MAN als Traktorenmarke bei uns eigentlich unbekannt ist und dass erst sehr spät ein paar Traktoren der kleinen Baureihen den Weg vor allem in die französische Schweiz gefunden haben. Dabei hatte MAN mit Saurer betreffend Lastwagenbau ja zusammengearbeitet. Ob da "Protektionismus" als Ursache ausgemacht werden kann? Das glaube ich eher nicht, denn es gab alle möglichen ausländischen Traktoren zu kaufen, u.a. Fendt und Porsche.

Eigentlich ist die Sache ja verrückt. Ausgerechnet bei uns wurden diese Allradler nicht eingesetzt und wenn ich mir vor Augen halte, wie lange unsere "berühmten" Traktorenbauer (Hürlimann, Bührer, Bucher) die Allradtechnologie ignoriert haben, befremdet es mich sehr.

Bei uns in den Steillagen mussten wir entweder von Hand, mit dem Pferd, mit Einachstraktoren (Rapid, Aebi) oder mit so verrückten Dingern wie Merck Pullax oder Motrac herum-wursteln. Das waren zwar alles sehr geländetaugliche Maschinen und es gab auch eine beeindruckende Palette an Anbaugeräten. Aber die waren zum grössen Teil markenspezisch und nicht austauschbar. Konkret heißt das, dass der Bindemäher meines Nachbarn nicht an meinen Motrac passt. Und Allradtraktoren gab es bei uns zu dieser Zeit überhaupt keine! Bei Hürlimann und Bührer hat man den Anschluss wie mir scheint einfach verbummelt. Vevey, Grunder und Köpfli waren schon damals weg vom Fenster!  :'(

So blieb es Fiat überlassen, den ersten Allradtraktor zu lancieren und Steyr kam dann mit der ersten Vierrad-Bremse. Und als dann Hürlimann mit dem ersten Allradler daher kam, hatte das Ding Dimensionen und ein Kampfgewicht wie ein 4S2. Das Fahrzeug sieht zwar unglaublich eindrücklich aus, ist bei uns in den Steillagen einfach nicht einsetzbar.  >:(     

Und so musste auch ich erst einmal an einem regnerischen Sonntag per Zufall im einem Dritten Programm in eine Sendung über alte Landmaschinen reinzappen und staunend zur Kenntnis nehmen, dass MAN mit der Produktion von Allradtraktoren aufgehörte, als man bei uns noch garnicht angefangen hat! Und an die gefederte Vorderachse will ich garnicht erst denken, sonst rege ich mich wirklich noch auf! ;)

Klar: Am Anfang war ich wegen der grossen Eckhauber ganz aus dem Häuschen und hin und weg. Aber als ich die Mass- und Gewichtsangaben gesehen habe, wurde mir schnell klar, dass sich die Techniker bei MAN mit den Rundhaubern für uns Bergler wirklich etwas ganz Schlaues haben einfallen lassen.

Und so musste es ein 4R3 sein - auch wenn ich dafür fast "ans Ende der Welt" reisen musste. ;D

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M-verfahren am 04.04.2013, 12:42:55
Hallo Fritz, was hälts Du davon uns den " Trakti " mal zu zeigen ?
gruss Jürgen
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 04.04.2013, 13:35:56
Hallo Jürgen

Hier ein paar Bilder vor der Zerlegung. Die ersten beiden sind in der alten heimat des Trakti aufgenommen, Die anderen zeigen ihn unmittelbar nach der Anlieferung bei mir auf der Hocheinfahrt. Der Halflinger trägt eine mordsschwere Kiste mit Ersatzteilen. Müsste im Prinzip für einen kompletten Motor reichen. Allerdings fehlt der Zylinderkopf und die Kurbelwelle. Für den Transport waren die "Breitreifen" für die Vorderachse in der Dreipunktaufhängung verzurrt.     

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Und ja, ich weiss. Die Hinterradfelgen sind grauenvoll. Ich habe unterdessen ein paar Lemmerz W 10 x 36 erstanden, so dass der Trakti zwei paar Schuhgarnituren hat. Die IHC-Felgen mit den breiten Schlappen sind für die Arbeit, die Lemmerz sind für den Ausgang. 

Gruss aus den Bergen

Fritz
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M-verfahren am 04.04.2013, 13:40:05
Hallo Fritz, den kenne ich vom sehen, mit den Felgen hinten vom IHC 624-824 ein Schlepper an den ich mich gut erinnern kann.
gruss Jürgen

Genial finde ich den Baustil deines Hauses. Diesen Stil kenne ich aus dem Schwarzwald absolut Klasse !
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: MF 273 A am 04.04.2013, 15:28:14
moin moin würd ich sagen.. einen MAN mit IHC felgen kenne ich auch.. der stand vor nem halben jahr in mobile zum verkauf.allerdings zu teuer damals^^ 8)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 04.04.2013, 16:40:33
Fritz, du bist nicht alleine mit deinem MAN in der Schweiz.
Du hast noch einen Kollegen aus dem Kanton Schwyz, der ist letztes Jahr beim Streiber seinem Treffen gewesen ich habe dir das Bild dazu.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M.A.N am 04.04.2013, 20:17:20
Hallo Fritz,

also wie Du die Lage analysierst - Respekt! Stelle Dich schon mal darauf ein, den Nachbarn, Freunden, Bekannten, Landesbewohnern usw. Rede und Antwort wegen dem MAN zu stehen. Das ist teilweise sogar hier bei uns so. Ein fränkisches Bäuerlein konnte sich früher keinen MAN leisten. Weit und breit bei uns keiner mehr vertreten. Aber die älteren Herrschaften kennen die Marke schon. Sobald sie den MAN sehen, geht die Fragerei los.  ;)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 04.04.2013, 20:51:37
Liebe Kollegen

Besten Dank für das Echo.

Leo:
Dass es diesen MAN in Schwyz gibt, wusste ich schon. Ich habe diesen Traktor im MAN-Buch von Albert Mössmer schon gesehen und hatte mich ob er unglaublichen Fahnen-Deko schon gefragt, ob  der Fahrer wohl als Wilhelm Tell verkleidet aufgetreten ist. :) Aber im Ernst: Im Welschland gibt es eine kleine Anzahl an Emmas und letzthin war sogar einer bei Agriaffaires zum Verkauf ausgeschrieben. Für die gibt es beim Schweizer TÜV sogar einen Typenschein! Der Trakti aus Schwyz ist ein Einzelfall - so wie mein 4R3. Ich denke, früher oder später wird mir der "Fahnenschwinger" über den Weg laufen. 
 

Stefan:
Da kannst du was drauf wetten, dass der MAN zu reden gibt. Der Trakti wurde in finsterer Nacht mit einem Autotransporter angelandet. Aber es weiss schon die halbe Talschaft, dass der Knubel-Bauer einen MAN-Traktor gekauft hat. Die haben zwar alle keinen Dunst, aber dass MAN eine Abkürzung für "Murx aus Nürnberg" sein soll, dass blöken ein paar Heinis mir schon von weitem entgegen!!  :-X

Aber das gehört zum Spiel und dass ich wegen der Pacht nicht lange gefackelt habe und den Betrieb jetzt selbst bewirtschafte, ist einigen in den falschen Hals geraten. Was soll's. Viel Feind, viel Ehr. ;)

Aber am 21. Juli ist in Schötz das grosse Treffen der alten Landmaschinen. Da wird ich mit meinem 4R3 und meinem Motrac hingehen und dann wollen wir mal sehen... ;D

Gruss

Fritz   

   
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 04.04.2013, 21:16:22
Fritz,was glaubst du wie ich schon als Spinner hingestellt wurde, wegen meinen Traktoren.

Aber dies ist nur der Neid von den Anderen, und jedes mal wenn ich wieder einer mit dem Tieflader gebracht habe, ging am anderen Tag schon das Gerücht herum, jetzt muss er sein Haus verkaufen wegen den Böcken der Spinnt doch.  >:(

Aber das komische ist, ich habe mein Haus immer noch, und die Garagen sind alle voll mit den Böcken.
Deswegen die haben alle keine Ahnung reden lassen.  ;D

Habe ich noch vergessen.
Vor einigen Wochen hatte mich ein Kollege besucht der in Süddeutschland einen MAN abgeholt hatte, und danach hieß es jetzt muss er alles verkaufen wir haben es doch gewusst.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Bastian am 04.04.2013, 21:21:18
Grüzie miteinand und speziell für Fritz , angenehm kenntnis zu machen ein Schweizer mit ein MAN traktor in unsere mitte zu haben ,   ich habe deine beitrage gelesen , das mit dem Allradgeschichte stimmt schon aber das mit den gefederte vorderachse nicht ! ich habe  einige Bührer und Alpina Oekonom traktoren aus die 50er jahren und die haben schon  gefederte vorderachsen  , sogar mit doppelte blattfeder  :)   schöne grüsse aus dem Flachland...
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Luci am 04.04.2013, 21:26:55
Hallo Fritz,
auch von von mir Gratulation zu deinem MAN und willkommen im Forum!  :D
Wenn über einen geredet wird, lebt man noch- sagt man bei uns!
Und mein Lieblingsspruch ist:
"Neid ist die höchste Form der Anerkennung!
In diesem Sinne.....
...allzeit gute Fahrt!
Gruß Alex
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 05.04.2013, 07:36:09
Moin zusammen,
Hallo Bastian,

Die Bemerkung, dass die Traktoren von Alpina, Hürlimann und Bührer schon gefederte Vorderachsen hatten ist natürlich richtig. Vielleicht haben ich mich auch etwas unpräzise ausgedrückt. Ich meine natürlich Allradtraktoren - what else!  ::)

Als Fiat seinerzeit endlich mit einem Allradtraktor auf den Markt kam, war die Vorderachse natürlich nicht gefedert. Und bei allen anderen auch nicht. Und deshalb hat Leo eigentlich unrecht, wenn er bei einem MAN-Traktor von einem "Bock" redet. Ich pflichte ihm aber bei, wenn er die anderen Allradler als Böcke bezeichnet! Das Geschüttel und Geholpere auf unserem Steyr war und ist ja zum Davonlaufen. Da grüsst die Halswirbelsäule ganzer Landwirtsgenerationen.  ;)

Anders herum formuliert: Ich habe mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass sich - ausser MAN - alle anderen Traktorhersteller mit der Allradtechnologie äusserst schwer getan haben und als es dann gegen Ende der 60-Jahre endlich so weit war, wurde diese sensationelle Vorderachs-Errungenschaft als ungefederter Stahlprügel angeboten. Echt toll!  :o

Wie schön, dass ich das Glück hatte, einen MAN 4R3 ergattern können! 8)

Viele Grüsse aus dem No-MANs-Land

Fritz
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 05.04.2013, 08:29:31
Hallo Fritz,

Zitat:
Und deshalb hat Leo eigentlich Unrecht, wenn er bei einem MAN-Traktor von einem "Bock" redet.

Dieser Spruch kommt von den Neidern bei mir im Dorf, ich gebe nur weiter wie man meine Traktoren betitelt.  >:(
Wenn dies so wäre, hätte ich bestimmt keinen mehr.   ;)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Friedrich B45A am 05.04.2013, 08:39:42
Hallo Fritz

Willkommen im Forum und Glückwunsch zum Man.

@Leo
Meinst Du mich damit.


Habe ich noch vergessen.
Vor einigen Wochen hatte mich ein Kollege besucht der in Süddeutschland einen MAN abholt hatte, und danach hieß es jetzt muss er alles verkaufen wir haben es doch gewusst.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 05.04.2013, 09:15:17
Ja Friedrich ,damit bist du gemeint.

So kann es einem gehen, wenn ein unrestaurierter Traktor auf einem LKW vom Hof fährt.

Aber da steh ich mittlerweile darüber.  :D
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M.A.N am 05.04.2013, 09:28:16
Hallo Fritz,

deswegen, wegen der ganzen Geschichte die Du uns so schön näher gebracht hast, gönne ich Dir den MAN umso mehr. Einziger Wehrmutstropfen derzeit bei unserer tollen Marke: Der Preis. Aber das wirst Du auch gemerkt haben...  ;D

Und auf die Nachbarn, gibt da wirklich wer was drauf was die von sich geben?  ;)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Karl-Ernst am 05.04.2013, 10:00:12
Hallo Fritz,
auch ich möchte dich hier im Forum herzlich begrüßen, und dich zu deiner Entscheidung dir einen 4R3 zu zu legen beglückwünschen.
Auf Einsatzbilder von dir bin ich schon jetzt richtig gespannt.
Ich kann mich auch noch gut Erinnern das der MAN schon mal im Internet zum Verkauf angeboten war, weis aber den damaligen Preis auch nicht mehr.
Die Spezialisten welche jetzt den Spruch "Murx aus Nürnberg" loslassen, werden sich mit Sicherheit noch schwer umsehen, wenn sie mit bekommen wie Leistungsfähig der 4R3 doch wirklich ist. Ich sehe auch immer wieder schwer überraschte Gesichter am Straßenrand wenn ich mit einer Wagenladung Holz oder Hackschnitzel unterwegs bin, das macht dann richtig Freude.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Friedrich B45A am 05.04.2013, 11:00:07
Hallo Leo

Hatte ich mir gedacht aber daq kann man drüber stehen geht uns nicht anders. ;)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 05.04.2013, 11:48:13
Ja, Stefan!
Mitleid wird an jeder Ecke wohlfeil angeboten. Neid muss man sich hart verdienen! ;)

Zu den Preisen kann ich nur Folgendes sagen: Mir scheint, auch hier spielen Angebot und Nachfrage. Und wenn man sich die Produktionszahlen von MAN anschaut, dann ist das Angebot doch sehr überschaubar. Immerhin gibt es bei MAN noch Allradler, die zum Kauf angeboten werden. Sei bloss froh, bist du nicht vom Hürlimann oder Bührer-Affen gebissen worden!!

Auch ich habe mal in einem Anflug von Chauvinismus gemeint, es müsse ein roter Hürlimann mit Allrad sein. Nun kenne ich jemanden, der ein paar dieser seltenen roten Maschinen besitzt und den hab' ich dann schüchtern gefragt, was so ein "kleiner" Allradtrakti bei ihm wohl kosten würde. Die Antwort ist bezeichnend: "Erstens trenne ich mich von keinem meiner Traktoren und wenn schon, dann höre ich erst hin, wenn ein Gebot über 35'000.-- gemacht wird!"

Klar: Diese Traktoren sind wirklich top-restauriert und sehen besser aus, als sie damals vom Band gelaufen sind. Aber bei Ricardo (so was wie Ebay) hat letzthin ein kleiner, völlig abgelutschter und versiffter roter 4x4 Hürlimann für 17'000.-- Franken den Besitzer gewechselt. Wenn man dann die Faustregel anwendet, dass zum Kaufpreis nochmals die selbe Summe an Restaurationskosten ins Fahrzeug gesteckt werden muss, dann ist mir unterdessen schon klar, weshalb die Preise dort oben sind. Erschwerend kommt hinzu, dass bei Hürlimann die Ersatzteillage extrem problematisch ist. Und beim 4 x4 Bührer wird dann völlig utopisch...

Wie schön, dass der 4R3 günstiger in der Anschaffung ist und die Ersatzteillage deutlich besser ist. Ausserdem bin ich überzeugt, dass der 4R3 - obwohl er 10 - 15 Jahre älter ist - mehr Alltags-tauglichkeit bietet. Aber bitte nicht weitersagen... ;)

Hallo Karl-Ernst:
Besten Dank für den freundlichen Empfang. Ich denke, ich werde dich in Laufe der Zeit noch mit dem einen oder anderen Problem beglücken. Vor allem über den Pflug müssen wir uns noch ausfühlich unterhalten. Ich habe gesehen, dass du ganz keck mit einem Zweischarpflug (an einem 4P1?) zu Gange bist. Aber eines nach dem anderen...

Zurück zum Thema:
Ich zeig euch mal ein paar Bilder vom jetzigen Zustand des Traktis. An der rechten Motorseite kamen unter den vielen Farbschichten wunderschöne Messig-Stopfen zum Vorschein, die sich auch polieren lassen. Das selbe gilt für die Wasser- und Treibstoffhähne. Im Kontrast mit dem Original-MAN-Grün sieht das doch einfach kluftig aus. Mich erinnert das sehr an richtig alte Technik und auch ein wenig an unseren Kachelofen. Also ich hab da ein Problem damit, so herzige Details mit Farbe anzusabbern.

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Leo:
Du als des Alemannisch mächtiger und erfahrener Bockhalter: "Wa meinsch"? Gibt es einen technischen Grund, weshalb man das Messing begrünen sollte?

Für alle Nicht-Alemannen heisst das "Was meinst du". Da kann man mal sehen, wie schnell und präzise wir sind. Wir können also mit 66% der üblichen Geschwindigkeit reden und sind trotzdem gleich schnell!  ;) 

Herzlichen Grüsse

Fritz       

 
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 05.04.2013, 16:55:10
Fritz, nein es gibt keinen Grund.
Ich schleife sie auch blank und gehe nachher mit Klarlack darüber, auch die Aluminium Teile damit sie schön zur Geltung kommen und auch so bleiben.  ;)
Mir Persönlich gefällt es besser wenn nicht alles in MAN Grün lackiert ist, der Aufwand ist halt höher aber jeder wie er es möchte.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: FrontMAN am 05.04.2013, 21:00:26
Hallo Fritz,

erstmal willkommen unter den Infizierten, und Glückwunsch zu deinem 4R3. Ich habe mir vor knapp 2 Jahren auch einen zugelegt, in der Nähe der franz. Grenze gekauft. Auch bei musste es ein 4R3 sein, obwohl ich schon einen 2N1 hatte. Den 4R3 habe ich generalüberholt, kannst ja mal schauen bei den Restaurierungsberichten unter Restaurierung 4R3. Habe damals auch viele Bilder vom Werdegang
 eingestellt. Und die Forumsmitglieder haben mir auch manchen guten Tip gegeben, war echt hilfreich. Wirst schon sehen, wenn deiner fertig ist, ist er ein absoluter Hingucker. Weiterhin viel Erfolg.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: mortl am 06.04.2013, 07:22:08
Hallo Fritz,
auch von mir Herzlich Willkommen im Forum, ich freu mich schon auf die Bilder von deiner Restauration.
Du wirst sicher hier im Forum viel Spaß haben.

Gruß aus Bayern
Martin
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Catweazle am 06.04.2013, 09:24:01
Find ich Krass wie Unterschiedlich die Leute Reagieren ..
Ich hab bei uns im Dorf damals Stolz Erzählt das wir uns nen Trecker gekauft haben und egal wer da stand alle haben es schon Gewusst das wir nen MAN ohne Allrad aber im Guten Zustand haben und jeder hat sich Gefreut das jetzt in Unserem kleinen Dorf (341 Einwohner) auch ein (inzwischen 2) MAN´s Vertreten sind..

es war absolut kein Neid oder Missgunst zu merken..

ich werde immer auf die neusten Termine Hingewiesen wo dann einige aus dem Ort zum Treffen Tuckern und gebeten doch mit dem Schönen MAN mit zu kommen :)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: man leo am 06.04.2013, 09:31:32
Danny, wenn du ein Schlepper bringst sagen die Leute noch nichts,aber wenn der 2-3 und und........ dann wirst du anders gesehen.
Für was, warum das kostet doch alles..... was könnte man mit diesem Geld.......
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Lef. am 06.04.2013, 10:23:32
Moin Leo,
die Leute haben doch recht, was willst du damit?  ;)

Ich kenne nur 2 Lager:
Die einen verstehen die ganze Sache nicht, von denen kommt aber auch kein Neid.
Die anderen haben leuchtende Augen, können/dürfen sich selber keinen Schlepper leisten.
Da ist durchaus Neid zu entdecken. Der ist aber nicht böse gemeint, sondern anerkennend.

Bei den aktiven Traktoristen gib es teilweise eine etwas übertriebene "Markentreue", will sagen,
die lassen nix gutes an anderen Marken.

Ich sehe das ganz gelassen.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Catweazle am 06.04.2013, 11:22:48
Ich seh das auch recht gelassen..

wenn einer bei uns in der Firma fragt wie kannst du dir das leisten mit den Motorrädern und Traktoren und so..

dann frage ich gelassen was er für ein Auto fährt und wie groß sein TV ist..

ich spare halt an anderer stelle :)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M.A.N am 06.04.2013, 13:53:28
So halte ich es auch Danny. Der eine Arbeitskollege macht z.B. jedes Jahr eine Fernreise für 10k. Das brauche ich nicht, da ist mir der MAN viel lieber. Zum Glück sind die Geschmäcker so verschieden.  ;)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: BulliBaer am 07.04.2013, 12:30:57
Hallo Fritz,

auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Forum und Glückwunsch zu Deinem schönen Schlepper, der nur einen Fehler hat .. er steht nicht in meiner Garage ..  ;) ..

Auch ich werde hier in meinem Dorf (1100 Einwohner) mit Neid überschüttet .. was will der Kerl überhaupt mt einem Traktor .. der hat weder Landwirtschaft, noch macht er Holz .. und dann auch noch ein MAN in einer LANZ-Gegend (durch die Nähe zu Mannheim) .. jedoch .. viele kommen und wollen meinen Schlepper mal ausleihen .. aber nicht mit mir .. grins .. nur einer bekommt meinen Schlepper, der, der mir ihn besorgt hat.  8)

In diesem Sinne: Viel Spass mit Deinem Schlepper und möge er immer Diesel im Tank haben ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 07.04.2013, 15:25:43
Hallo Leute

Ich komm grad' aus der Werkstatt von meinem 4R3. Ich habe feststellen müssen, dass der Lenkstock undicht ist und ich deswegen das Teil ausbauen muss. Also habe ich das hintere Teil der "Karosserie" mit dem Instrumentenbrett auch ausgebaut. Eigentlich habe ich das um's Verrecken nicht tun wollen, denn mir graut vor dem Kabelsalat! Ob ich das wohl je wieder zusammenkriege?!? ::)

Na wenigsten komme ich jetzt gut an das Innenleben der Handgasvorrichtung heran. Da ist die Feder gebrochen und muss ersetzt werden.

Nachdem ich ja nun wirklich alles weggenommen habe, möchte ich den Motor und den Halbrahmen vom Getriebe trennen. Dann kann ich auch gleich einen Blick auf die Kupplung werfen und die bei Bedarf auch gleich neu belegen lassen. Ausserdem kann ich so die Innenseite des Halbrahmens und die Unterseite des Motors von ihren Ablagerungen befreien und mit neuer Farbe beglücken.

Bevor ich mich da mit irgend etwas in die Nessel setze, ob es für diese Arbeit eine Prozedur gibt. Für das Getriebe und den Mähantrieb, etc, gibt es im bei mir im Anschluss zur ETL ein paar Arbeitsanweisungen. Betreffend Kupplungsausbau/einbau, Motorausbau/einbau etc. fehlen mir die Angaben. Achtung: Mein 4R3 hat eine Doppelkupplung. Mann, worauf habe ich mich da bloss eingelassen... ???

 

Ich wär froh, wenn die erfahren 4R3-Piloten mir Frischling ein paar Nachhilfestunden in "grosser Zerlegung" geben würden. Herzlichen Dank im Voraus.

Viele Grüsse vom Berg

Fritz :)


             
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 07.04.2013, 15:51:45
Hallo,

wenn Du Motor und Getriebe trennst würde ich Dir raten sogleich die Schwungscheibe abzunehmen
und den hinteren Kurbelwellendichtring ausbauen und durch einen neuen zu ersetzen.
Wenn möglich anstatt des Burgmannringes einen Simmering !

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,1591.msg9776.html#msg9776

Motorausbau 4P1-ähnlich wie bei 4R3
http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,1091.0.html

Gruß, Jürgen.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 07.04.2013, 16:40:02
Hallo Jürgen

Soweit ich es verstanden habe, ist die Kupplung mit 6 Schrauben an der Schwungscheibe befestigt, d.h. wenn ich den Motor von der Kupplungsglocke trenne, ziehe ich die Kupplung mit dem Motor aus der Glocke. Korrekt?

Bei dem Link zum 4P1 wird erwähnt, dass die Schrauben, mit denen die Kupplung an der Schwungscheibe befestigt ist, vor der Trennung durchs "rechte Fenster" an der Kupplungsglocke abgeschraubt wurden. Ist das notwendig, oder ist das ein "kann man machen"? ;)

Gruss Fritz     
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Wiechmann am 07.04.2013, 16:57:56
Hallo Fritz,

die Kupplung ist ein Paket,welches mit 6 Schrauben an der Schwungscheibe befestigt ist.Um Motor und Getriebe zu trennen,schraubst Du die Schrauben von der Kupplungsglocke heraus.Dann kannst Du Motor und Getriebe trennen.Die Kupplung brauchst Du nicht zentrieren,weil diese im Paket sitzt.


mfg Heinz
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 07.04.2013, 17:09:33
Hallo Fritz,

es ist keine leichte Übung, da der Platz um den Motor herauszubekommen fast nicht ausreicht.
Ich habe die Vorderachse weggefahren mit Halbrahmen, die Antriebswelle steckt ja in der
Kupplung Du musst also den Motor vorsichtig gerade herausziehen wenn Du die Kupplung
vorher abschraubst (durch das Fensterchen) hängt sie auf der Welle das wollte ich nicht.
Den Vorderwagen mit Halbrahmen wegfahren ist keine große Sache und war mir angenehmer.
Das Getriebe muß natürlich unterbaut und der Motor im Kran oder Frontlader hängen.
Jeder so wie er mag.

Gruß, Jürgen
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: H.Petersen am 07.04.2013, 17:53:37
Moin Fritz,

ich habe eine Palette und einen Palettenheber verwendet. Das ging wunderbar.

Beim Zusammenbau habe ich die neue Kupplung "lose" auf die Schwungscheibe geschraubt und erst nach dem verschrauben
des Rahmens/Motor mit der Kupplungsglocke festgeschraubt.

Anbei zwei Bilder:
[attach=1]

[attach=2]

Mfg
Heiko
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Karl-Ernst am 08.04.2013, 08:50:55
Hallo Fritz,
du kannst gerne mal in meinen Restaurierungsbericht "Instandsetzungsbericht meines 4R3"rein schauen. Dort müßtest du einige nützliche Hinweise finden.
Das ausbauen des Motors geht am besten wenn der Schlepper getrennt wird, unterbauen mit stabilen Böcken und einem Hubwagen, an der Kupplungsklocke trennen und dann das mobile Teil wegfahren.
Beim Zusammenbau habe ich die Kupplung auf die Antriebswelle geschoben, dann das Getriebe und Motor wieder verschraubt und anschließend die Kupplung auf der Schwungscheibe wieder verschraubt. Man hat zwar nur die kleine Öffnung rechts in der Kupplungsklocke, geht aber recht gut. Wenn man erst die Kupplung auf die Schwungscheibe schraubt und dann den Schlepper zusammenschiebt ist es nicht so einfach die Wellen in die Kupplung ein zu fädeln. Dabei hatte ich mir einmal die Kupplungsscheiben verbogen. Wenn du ihn gerade auseinander hast würde ich auch auf jeden Fall das Zwischengehäuse vom Getriebe trennen und die Wellendichtringe der Voll-und Hohlwelle erneuern.
Sitzt der Lagerbolzenfür den Handbremshebel noch stramm im Getriebegehäuse?
Dieser war bei mir schon locker, ich habe ihn ausgebaut, eine Nut für einen O-Ring eindrehen lassen und ihn dann bei der Montage noch zusätzlich eingeklebt. Hierrüber findest du auf jeden Fall einiges in meinem Bericht, da man für den Ausbau des Bolzens eigentlich das Getriebe zerlegen muß. Ich bin allerdings dran gekommen wo ich nur die obere Schaltradwelle ausgebaut hatte, und Magne hatte auch noch einen sehr guten alternativen Weg gefunden der in meinem Bericht auch gut beschrieben ist.

Mit dem Pflug habe ich mit dem 4P1 und auch schon mit dem 4R3 gearbeitet, die letzten Einsatzbilder sind vom 4R3.
Für den 45er brauchte ich allerdings einen anderen Pflug, da der für den 4P1 am 45er zu klein war, er lies sich nicht weit genug zur Seite verstellen.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 08.04.2013, 10:58:14
Hallo Karl-Ernst

Vielen Dank für den Hinweis. Ich werde die Berichte über deinen 4R3 genau lesen und mich melden, wenn ich was nicht richtig verstanden habe.

Dass du mit dem 4R3 am Pflügen warst, habe ich unterdessen auch festgestellt. Ich hatte nur so im Hinterkopf, dass du am 4R3 eine Forstwinde fix montiert hattest und nicht gedacht, dass du wegen des Pflügens die Winde runternimmst. Da mein ehemaliger Pächter Forstunternehmer ist und einen Traktor mit festangebauter Winde hat, weiss ich, was das für ne Heidenarbeit ist.

Nun, bis ich einen Pflug an die Dreipunkthydraulik nehme, wird's wohl noch ein Weilchen dauern.  ;)

Vorerst muss ich die Kupplung rausfummeln, Rost "klopfen" und die Teile neu lackieren. Ach ja... :P

Immerhin: Gestern habe ich durch "das Fenster" in der Kupplungsglocke gesehen, dass sich am Schwungrad ziemlich viel Originalfarbe erhalten hat, die - oh Wunder - mit meiner neu gekauften MAN-Farbe gut übereinstimmt (Ufff). Auf den Bildern von deinem Traktor und auch von anderen sieht immer alles "so blau" aus, dass ich mit meiner Farbe immer etwas gehadert habe.  :)   

Gruss

Fritz

 
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: BulliBaer am 08.04.2013, 13:15:40
Hallo,

es gibt für ein paar €uronen ein Zentrierwerkzeug für die Mitnehmerscheibe. Die habe ich auf jeden Fall investiert, denn wenn ich daran denke durch das, bei mir ca. 5 cm kleine Loch an den Schrauben herumzufummeln ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 10.04.2013, 13:32:06
Liebe Kollegen

Ich bin um ein paar Erfahrungen und Adrenalinstösse reicher.

Erst haben ich das Getriebe bei der Kupplungsglocke unterbaut und den Motor mit dem Stirnradkettenzug an den Hebebolzen fixiert. Anschliessend hab ich den Halbrahmen, die Vorderachse, das Frontgewicht und den Tank losgeschraubt und wie eine Schubkarre weggerollt. Hat mich sehr beeindruckt, denn ich dachte nicht, dass sich dieses Teil einfach wegrollen lässt und im Gewicht beinahe austariert ist.   

Als ich dann die 12 Verbindungsschrauben  zwischen Kupplungs- und Schwungscheibengehäuse gelöst habe, tat sich überhaupt nichts - weder so noch so. Etwas haben sich die beiden teile getrennt, aber nur etwa 2 cm - dann war Ende!  :o

Ich habe dann alles Mögliche unternommen - nix zu machen. Irgend etwas wollte einfach nicht, was ich vorgesehen hatte. Nun, dachte ich, dann schraube ich dich halt wieder zusammen. Aber auch dies liess sich nicht bewerkstelligen. Ausser der Feststellung, dass ein paar Schrauben in den Gewinden des Schwungscheibengehäuses den "Ewigen" haben, musste ich unverrichteter Dinge vom Platz. Ich habe schlecht geschlafen... :-\

Ich habe mir dann aus einer Gewindestange ein paar Bolzen gemacht und wollte mit deren Hilfe die beiden Teile vorsichtig und gleichmässig trennen. Also habe ich alle Schrauben entfernt und den ersten Bolzen durch das Loch in der Kupplungsglocke gesteckt. Gerade wollte ich nach der Mutter greifen, um sie zwischen den beiden Gehäusen auf den Bolzen zu fädeln, macht es hinter mir "Klonk" und ich sehe wie der Motor mit der Kupplung frei am Kettenzug baumelt!!!!! ???

Unterdessen ist die Kupplung zum Neubelegen weggebracht und ich kann mich nun richtig um die Einzelteile kümmern!  ::) 

Herzlichen Dank für all die Schützenhilfe. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Karl-Ernst am 10.04.2013, 21:16:39
Hallo Fritz,
hast du evtl. die Möglichkeit Bilder zu machen, würde mich brennen interessieren.
Beim Zusammenbau hatte ich den Motor in den Halbrahmen gestellt und von unten nur locker fixiert, und dann den Vorderwagen an das Getriebe dran gefahren.

Die Seilwinde ist an meinem 4P1 montiert. Habe ein Aufstecksystem gebaut.
Sie ist in 15 min ab oder dran, nur einen Hubwagen und eine ebene Fläche benötige ich dafür.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: NicNic am 10.04.2013, 23:18:58
Hallo Fritz
Auch ein Willkommen aus S.H.
Das dein Motor nicht vom Zwischengehäuse weg wollte, lag daran das er sich
verkantet hatte.( Die Abstände oben, unten, links und rechts müssen beim trennen
immer parallel sein) Dieses ist sehr schwer am Kettenzug hin zu bekommen.
Die Wellen hatten sich in der Kupplung verkeilt und durch ein leichtes wackeln
bei deinen weiteren Bemühen hat der Punkt einmal gepasst und es flutschte auseinander.
Beim montieren wird es einfacher den Motor gemeinsam mit dem Halbrahmen wieder vor
zu flanschen. Die Achse wird hierbei mit Keilen gesichert, damit der Motor nicht zur Seite
kippen kann. Unter dem Halbrahmen nutze ich einen Rangierwagenheber und unter dem
Zwischengehäuse einen einfachen Wagenheber. Wichtig beim zusammenschieben ist, das
die Flanschflächen Parallel zu ein an der stehen und nur sanfter Druck angewendet wird,
eben mit Gefühl. Denk an die Frau!!
Da die Hohlwelle so wie die Vollwelle in der Kupplung eingeführt werden müssen und auch
noch in die Verzahnung passen sollen, schalte ich einen Gang und die Zapfwelle ein und
drehe den Motor beim Zusammenschieben langsam weiter.
Je nach dem wie viel Hilfe Du dabei hast, ist es auch möglich längere Schrauben als Führung
zu verwenden.
 
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: M.A.N am 11.04.2013, 06:41:24
Hallo Fritz,

gutes gelingen bei Deinen weiteren Arbeiten wünsch ich Dir. Und schließe mich an, schiesse bitte ein paar Bilder für uns von Deinen Aktionen.  :D
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 11.04.2013, 08:11:01
Liebe Kollegen

Besten Dank für die Hilfestellungen. Ich bin wirklich froh! :D

Im Moment mache ich lieber keine Fotos von der Baustelle. Ich muss erst aufräumen, denn ich haben so ziemlich alles angeschleppt, was bei einer "Zangengeburt" hätte hilfreich sein können. Ausserdem starrt alles vor Dreck! Oben unter dem Lenkstock befindet sich in der Kupplungsglocke einen Vertiefung, der ich ein lebkuchenartiges Gemisch aus Dreck und Oel entnommen habe, etwa ein Kilo. Und in der Kupplungsglocke selbst siehts auch aus wie in der Geisterbahn! Ich muss das erst mal putzen, damit die Lichtstrahlen den Weg ins Objektiv der Kamera finden. ;)

Immerhin: Unter all den archäologischen Ablagerungen unter dem Lenkstock kam eine Öffnung im Kupplungsgehäuse zum Vorschein. Und in der Kupplungsglocke selbst schaut hinter der Ausrückgabel aus einen massiven Berg aus mehr oder weniger alter Karrensalbe und Dreck ein herziger Schmiernippel hervor. Jöh!  ;D

Es ist ganz offensichtlich, dass der in all den Jahren nicht vergessen gegangen ist, obwohl er nun wirklich nicht "am Weg" liegt. Was macht der Schmiernippel dort? Erst dachte ich, dort sei ein Lager. Aber gemäss ETL ist dort kein Lager und auch kein Schmiernippel!? ::)   

Abgesehen von dem Dreck und dem Schmierfett ist aber alles von beiden Seiten trocken. Zum Getriebe hin sieht es sogar sehr neu aus. Was hinter der Schwungscheibe an Dichtungsmaterial verbaut ist, werde ich noch abklären. Offenbar ist der Motor Mitte der 90-er Jahre generalüberholt worden. Ich werde lieber erst mal fragen, bevor ich da auch noch was voneinander reisse und halte mich an das Motto der alten Cracks englischer Oldtimer: Don't fix it, if it not broken (Repariere nichts, wenn es nicht defekt ist).  ;)

Wenn ich geputz und aufgeräumt habe, gibt's Bilder - auch aus der "Kammer des Schreckens"!

Das mit der Montage und dem Motor auf dem Halbrahmen ist ein guter Tipp, den ich sicher umsetzen werde.

Viele Grüsse aus der buckligen Welt 
 
Fritz
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: NicNic am 11.04.2013, 09:29:35
Hallo Fritz
Kammer des Schreckens würde ich so nicht sagen, ist aber schon mal schön
wenn es hier bis auf ein paar Kg Fett trocken ist.
Das Fett kommt von den beiden Schmierstellen links und rechts der Ausrückwelle
so wie vom Ausrücklager.
Der vom Ausrücklager wird bei den meisten ganz vergessen.
Bei deiner Untersuchung würde ich mir das Nadellager vorne in der Hohlwelle mit
ansehen, es dient zur Führung der Vollwelle und wird auch gerne übersehen.
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: D-Platoon am 11.04.2013, 09:40:28
Sorry, ich habe jetzt hier nicht alles gelesen, aber geht es hier noch wirklich um die Farbgebung oder läuft das schon eher in einen Restaurierungsbericht über?
Im letzteren Fall gibts zwei Möglichkeiten:
1. neues Thema unter "Restaurierungsberichte" beginnen.
2. kurze Info an mich und ich verschiebe dieses Thema dorthin und geb ne neue Überschrift

Ansonsten: Weitermachen! ;)
Titel: Re: Farbgebung
Beitrag von: Swissfritz am 11.04.2013, 11:33:33
Hallo Platoon

Da hast du uns aber voll erwischt!!!! Im Ernst, wir sind da wirklich vom 100-ten ins 1000-te geraten. Aber das liegt wohl an der Sache.  ;D

Von mir aus kannst du das alles gerne in die "Restaurations-Berichte" umplatzieren. Ich habe da nichts dagegen.

Besten Dank für deine Bemühungen.

Gruss

Fritz 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: D-Platoon am 14.04.2013, 10:34:54
Hiermit geschehen! ;)

Ihr könnt euch nun also weiter austoben ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.04.2013, 16:40:20
Liebe Kollegen

Ich habe doch noch ein paar ruhige Minuten gefunden, um an meinem 4R3 ein paar Dinge zu erledigen und auch ein paar Fotos zu machen. Ich schicke euch mal die versprochenen Bilder aus der Kupplungsglocke. Abgesehen von den Tonnen von altem Schmierfett, welches sich im vorderen Teil der Glocke befindet, ist der hintere Teil zum Getriebe hin völlig trocken und dicht. Da wurde auch schon mal etwas erneuert - zumindest interpretiere ich dies so, denn die deutliche Spur an rotbrauner Dichtungsmasse sieht mir einfach danach aus. Oder irre ich mich da? :-\

[attach=1][attach=2][attach=3]

Darüber hinaus habe ich noch die Schwungscheibe runtergefummelt um die Abdichtung gegen den Motor eines Blickes zu würdigen. Dort ist's ein Bisschen "saftiger". Darüber hinaus habe ich nach dem vollständigen Entfernen der Farbe festgestellt, dass sich in der Schwungscheibenglocke ein Riss vom Schraubenloch hinter dem Anlasserloch in Richtung Anlasserloch hinzieht! >:(

[attach=4][attach=5][attach=6]

Was meint Ihr dazu. Ist der Oelverlust des Motor an der Abdichtung des hinteren Kurbelwellenlagers normal oder muss es dort staubtrocken sein. Viel ist es ja nicht, denn das Gehäuse selbst ist absolut sauber.  ;)

Muss ich den Simmering wechseln? Wie muss ich vorgehen? ::)

Gerne erwarte ich euren fachmännischen Rat.

Gruss aus den Bergen

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MF 273 A am 17.04.2013, 20:29:19
moin fritz bei dir befindet sich noch kein Kurbelwellenradieldichtring drin. nur dichtfilz.solltest aber deinen aludecke umbauen auf Wellendichtring. geht ganz einfach. die ablaufbohrungen unten aber nicht vergessen rein zu bohren.passen müsste ein mercedes lkw dichtring.den habe ich bei mir auch eingebaut.es passen auch kurbelwellendichtringe von hanomag-henschel lkws.hatten dieselben maße.

grüße andreas
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: erbiman am 17.04.2013, 21:39:29
Und dann auch beim Zusammenbau darauf achten, dass die unteren Schrauben mit Dichtungsmasse versehen werden bzw. die Dichtung selber wie in der Ersatzteilliste vermerkt, auch eingebaut wird. Kann viel Doppelarbeit ersparen. Gutes Gelingen....
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Friedrich B45A am 18.04.2013, 03:40:29
Hallo Fritz

Hier mal das Foto von der Dichtung darf nicht vergessen werden.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.04.2013, 20:00:13
Hallo Friedrich

Ich habe die ganze Chose abgebaut und auseinandergefummelt. Es ist tatsächlich ein Textilring mit 4-kantigem Querschnitt drin. Und jetzt bitte noch etwas präziser, damit ich's auch begreife. ;)

Es gibt also einen Simmering, der genau in die Fassung der Textilringes passt? Er muss nur eingepresst werden.

Oder muss da erst rumgefräst und abgeändert werden - mal abgesehen vom Bohrloch?

Was sagen eigentlich die "Denkmalpfleger" zu dieser "Abänderung"? Ist das notwendig?

Ich wäre sehr froh, wenn ich ein konkretes Mass für den Simmering bekommen könnte. Es würde sehr vieles vereinfachen, denn als ich letzte Woche bei "Technomag" (das ist ein Zulieferer für Autowerkstätten, die machen Kupplungen, belegen Bremsen, etc.) mit der Doppelkupplung ankam, ging's gleich wieder los: Was ist das denn? MAN? 4R3? Traktor? Ham' wir nicht im System! Baujahr 61? Oh Gott!! ::)

Wenn ich jetzt mit der Filzdichtung antrabe und ihnen die Teile auf den Tischlege und etwas von einem Mercedes oder Hanomag erzähle, rufen die garantiert in der Klappsmühle an und ich krieg' ne Zwangsjacke verpasst....  ;D

Also bitte, schick mir mal die Masse für die Wunderdichtung.

Oh! Heute hab ich geschlagene 4 Stunden die Kupplungsglocke und den dahinter liegenden Raum geputzt. Nachdem ich den Dreck draussen hatte, sah alles ganz manierlich aus. Aber bis es soweit war... Ich schick euch sobald wie möglich wieder ein paar Bilder.

Schönen Sonntag 8)

Fritz

         
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 21.04.2013, 03:17:16
Hallo Fritz,

den Filzring (Burgmannsring) kann man problemlos gegen einen Simmerring tauschen. Es gibt dafür auch einen Umbausatz. Leo hat im Beitrag

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,1216.msg16373.html#msg16373 (http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,1216.msg16373.html#msg16373)

den Umbausatz beschrieben. Sprich ihn mal an, vielleicht kann er Dir auch eine Bezugsadresse nennen.

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Friedrich B45A am 21.04.2013, 04:47:00
Hallo Fritz

Ich lasse die Deckel immer von Herrn Zintl umarbeiten und er macht es sehr gut.

Johann Zintl
Hauptstr. 6
94551 Rohrstetten
Tel.: 09904/354
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 21.04.2013, 08:04:07
Hallo Fritz,

hier mehr über die Alternativen/Möglichkeiten für 9422=8613=8614:

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,1591.msg9776.html#top

Gruss aus Norwegen
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.05.2013, 21:24:17
Liebe Kollegen

Ich habe die verregneten Wochenenden genutzt und ein wenig an meinem 4R3 gewerkelt.  ;D

Nach langem inneren Hadern habe ich mich dazu entschlossen, die hintere Wellenabdichtung tatsächlich mit einem Simmering aus- und aufzurüsten. Eigentlich war ich aus innerer Überzeugung der Auffassung, dass ich auch dieses Teil im Originalzustand belassen möchte - nicht zuletzt deswegen, weil ich den Traktor regelmässig nutzen werde und es deshalb nicht zum "Austrocknen" der Filzdichtung mit den bekannten Erscheinungen der Inkontinenz kommt. Aber auch der "denkmalpflegerische Aspekt" bewirkte, dass ich eigentlich eher zum Original tendierte und es mir nicht recht in den Kopf wollte, weshalb ich jetzt ums Verrecken einen Simmering einbauen sollte...  ::)

Nun, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Irgendwer von euch hat in diesem Zusammenhang geschrieben, im Zentrallager von MAN in Dachau lagern noch 62 (?) der tollen Burgmann-Ringe und also nix wie los und denen ein Mail geschickt, sie sollen mir so ein Teil zukommen lassen oder mir zumindest mitteilen, wie ich an das Teil gelange. Ich habe bis heute keine Antwort - auch auf mein zweites Mail nicht!!  >:(  In der Zwischenzeit habe ich recht fleissig weiter geputzt, geschliffen, grundiert und lackiert.

Ja, dachte ich so bezüglich Zentrallager: Dann blast mir doch in die Schuhe!  :P

Und wegen dem Simmering: Wenn's halt so ist, dann wird es halt so sein müssen...  ;)

[attach=1][attach=2][attach=3][attach=4][attach=5][attach=6][attach=7][attach=8][attach=9] 

   
So, nun ist der Simmering montiert und jetzt komme ich zur Motorkühlung. Da sieht es auch etwas bescheiden aus. Die sogenannten Kühlwasserrohre haben ihre besten Zeiten bei weitem hinter sich und müssen dringend ersetzt werden.

[attach=10]

Falls jemand von euch vier dieser Teile am Lager haben sollte, soll er sich bitte mit mir direkt in Verbindung setzen. Das Geschäftliche erledigen wir dann bilateral.

Jetzt fehlt also noch das Kühlsystem, die Leckölleitung, das Schwungrad, der Anlasser und der Kurbelgehäuse-Entlüftungs-Pilz braucht noch ein rotes Käppchen. Und das Gasgestänge! Aber sonst wäre ich fast fertig... :-X   

Unterdessen geht's mit dem Getriebe weiter. An Himmelfahrt ist schon wieder Regen angesagt (wie schön!)  8)

Ich wünsche euch schöne Tage

Herzliche Grüsse aus den Bergen

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 05.05.2013, 22:27:33
Hallo Fritz,

den von mir und Forummitglied "rozwod" erwähnte Burgmann-Ring Nr. 51.01510.0249 ist nur möglich durch das Händlernetz der MAN Nutzfahrzeuge AG zu kriegen, also man muss sich immer an einen MAN LKW-/Bushändler wenden - nur zur Info ;)

Sonst bin ich von Deiner sauberen Arbeit echt beeindruckt!

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M.A.N am 05.05.2013, 23:00:44
Ich auch!  ;D

Saubere Arbeit Fritz! Man sieht, mit welcher Akribie Du an´s Werk gehst. Gefällt mir sehr gut, dein Stil.  :)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 06.05.2013, 09:25:25
Hallo Fritz,
auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zu der super sauberen Arbeit.
Ich würde mal sagen das es kein Fehler ist wenn man von dem Filzring auf einen Simmering umsteigt. Originalität hin oder her, hier überwiegt der praktische Nutzen.
Ebenso würde ich auch bei der Ölfilterung auf einen Umbausatz mit Filterpatrone wechseln. Das öl wird einfach besser gereinigt und dies schont dann die Motorlager, gerade wenn er öfter benutzt wird. Im Extremfall könnte man ja den Deckel des Umbausatzes optisch so gestalten wie den Deckel des Spaltfilters und auch einen Knebel oben drauf schrauben.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: manomann am 06.05.2013, 09:48:14
Auch von mir Respekt!

Kupplungsglocke innen in hellefenbein hat schon was Edles ;D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.05.2013, 14:05:26
Liebe Kollegen

Vielen Dank für "die Blumen". :-[ ;D

Zur Farbwahl für das Innere des Schwungradgehäuses bin ich eigentlich gekommen, weil im Kupplungsgehäuse ab Werk crembeige (also fast hell-elfenbein) schon vorhanden ist. Ich finde die helle Farbe wesentlich freundlicher, als das grausliche ochsenblut-rot. Immerhin ist das ein "Maschinen-Saal" und kein Schlachthaus... Ich denke, dem Schwungrad wird's gefallen.  ;)

Was ich noch fragen wollte: Beim Runterbürsten der alten Farbe kamen am Motorblock unglaublich viele
eingestanzte Nummern zum Vorschein. Hat einer von euch eine Ahnung, was es damit auf sich hat? Auch die Kurbelgehäuse-Deckel, überall sind eingestanzte Nummern...

Die Bedeutung der Gussnummern ist mir unterdessen klarer. Letzten Sonntag war eine Nichte meiner Frau und deren Mann zu Besuch. Er arbeitet in der Entwicklungsabteilung für die Motoren von Liebherr in Bulle. Der war wegen des 4R3-Motors ganz aus dem Häuschen und hat mir einen grossen Vortrag über die Gussnummern gehalten. Liebherr arbeitet offenbar mit MAN eng zusammen und er enzückte sich drüber, dass er die Gussnummern "lesen" konnte, weil MAN nach über 50 Jahren die Gussteile noch immer gleich numeriert, wie damals. Viele Fotos gemacht - muss ich unbedingt meinen Kollegen zeigen...
 :o

Güsse aus den Bergen

Fritz
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 06.05.2013, 22:44:45
Hallo Fritz,

auf meinem Foto sind, meiner Meinung nach, die wichtigste eingeschlagene Nummern eines 8614-Motors zu erkennen (mein Beispielblock hat die Nr. "287").  Die Nummer am Motorblock und an sämtlichen Tonnenlager müssen immer überein stimmen!  Das hat mit der ursprünglichen Grundbohrung der Lagertrasse für die Hauptlager zu tun; besonders aktuell wenn man z.B. von zwei Motoren ein besserer machen will...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.05.2013, 08:40:48
Hallo Magne

Danke für die Antwort. Das mit den übereinstimmenden Teilnummern macht Sinn. Ich meine aber nicht diese Nummern. Ich will versuchen, über die Feiertage ein Schema zu zeichnen und die Nummern einzutragen.

Aber weil wir gerade dabei sind: Du bist doch der Spezialist für Kaltstart-Geräte. Mein Traktor hat so ein technisches Wunderwerk - allerdings ist es ziemlich "abgeändert" und ich habe Mühe, das Gerät mit den Zeichnungen der Ersatzteilliste und der Bedienungsanleitung in Übereinstimmung zu bringen.

Möglicherweise war das ein Kaltstartgerät mit dem kleinen Tank hinten dran. Der wurde weggenommen und das Gehäuse im hinteren Bereich ziemlich brutal mit einer Flex bearbeitet. Die Glühkerze wurde von "unten stehend" nach "hinten liegend" versetzt.  :o

Dann wurde von der hintersten Einspritzdüse eine Zusatzleitung an die Leckölleitung angehängt, mit einem Rückschlagventil versehen und direkt an der Glühkerze angehängt. Der Bowdenzug für die Chokeklappe wurde weggeschmissen. Die eine Achse lässt sich überhaupt nicht mehr drehen. Der Drallzerstörer wurde völlig zurück gebaut und besteht nur noch aus dem Rundeisen, an dem die Klappen früher mal angehängt waren...  ::)

Man mag nun sagen was man will. Eines jedoch ist klar: Es funktioniert hervorragend!  ;) 

Wenn du den Zugschalter für das "Vorglühen" ziehst, beginnt es ziemlich schnell nach heissem Diesel zu stinken und nach 30 Sekunden Wartezeit und zwei Umdrehungen des Anlassers meldet sich der Motor auch bei grösster Kälte bereitwillig zum Dienst. Und das Tolle an der Sache ist, dass man sich das Öffnen der Motorhaube sparen kann. Kein Pumpen, kein Starterspray, keine Klimmzüge, kein Fluchen. Einfach in den Sattel schwingen, den Zugschalter betätigen, die halbe Rudolf-Diesel-Gedächtnis-Minute abwarten und los geht's. Was will man eigentlich mehr?

Und jetzt zu meinen Fragen: Speist der Abzweiger der Leckölleitung eigentlich die ganze Zeit Diesel in das Kaltstartgerät? Der Blick in das Kaltstartgerät ist schon etwas grauslich - ein ziemlich schwarzes Gesafte und Gesabber. Müsste zwischen dem Rückschlagventil und dem Kaltstartgerät nicht ein Absperrhahn montiert werden, damit im Normalbetrieb die Zufuhr von Diesel ins Kaltstartgerät gestoppt wird? Oder kann ich die Installation so lassen, wie sie ist?

Ich stelle fest: Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung!  :-[

Zur Illustration gibt's ein paar Bilder. Ich haben gestern noch die neue Leckölleitung montiert und auch das Kaltstartgerät provisorisch angehängt.

[attach=1][attach=2][attach=3][attach=4][attach=5][attach=6]   

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Friedrich B45A am 07.05.2013, 09:11:23
Hallo Fritz

Vieleicht hilft Dir das weiter.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 07.05.2013, 09:56:06
Hallo Fritz
Ist zwar nicht so gedacht von MAN aber eine TOP Lösung!!
Eine Absperrung für die Diesel Zufuhr wird nicht benötigt,
in der Flammenkerze ist ein Ventil über Bimetall steuerung
verbaut.
Du setzt beim Vorglühen die Kerze unter Strom, sie wird
heiß und gibt ab einer bestimmten Temp. den Diesel frei
zur Verbrennung.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.05.2013, 10:17:37
Liebe Kollegen

Erst mal herzlichen Dank an Friedrich. Es sind genau diese Abbildungen, die du mir geschickt hast, mit denen die Realität nicht übereinstimmt. Der vordere Teil des Kaltstartgerätes ist (zumindest in der Form) noch im Originalzustand. Hinten wird's dann völlig "fremdartig".  ::)

Was die Bemerkung von Ulli betrifft: Ich hab schon gerüchteweise von so etwas gehört. Das wäre dann vielleicht auch eine Erklärung, weshalb es im Kaltstartgerät dermassen saftet. Das Ventil ist vom Vorglühen noch heiss und tropft noch nach, aber die Heizwendel glüht nicht mehr. Und weil ich den Traktor im letzten Winter nie längere Zeit bewegt habe, ist dieser Teil auch nicht richtig warm geworden und der Diesel deshalb nicht verdunstet.   

Danke Ulli, wieder was gelernt!  ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 07.05.2013, 10:58:36
Hallo Fritz,
wenn das System so gut funktioniert würde ich es in der Art belassen.
Ich denke auch das das System mit der Flammkerze eine bessere Möglichkeit ist wie mit der Glühkerze.
Nur zu deiner Frage, was will man mehr, würde ich sagen einfach die Rudolf Diesel Gedenkminute weg lassen, und einfach draufsetzen und starten.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.05.2013, 16:30:40
Hallo Karl-Ernst

Danke! Wieder was gelernt! Es gibt Flamm- und Glühkerzen! Und was die übrigen "frommen Wünsche" beim Starten des Trakors betrifft: Wie wäre es mit einer Duftkerze?  :D

Aber du hast natürlich recht. Ich belasse die Sache wie sie ist. Eigentlich bin ich sehr für Originalität. Aber der Traktor hat ein paar Dinge, die er im Laufe seines Lebens über sich ergehen lassen musste und die ich nicht rückgängig machen werde, weil sie zur Geschichte des Traktors gehören und weil sie mir im Alltag weiterhin gute Dienste leisten werden.  ;)

Dazu gehört der Sturzbügel. Bei dem Gelände, wie ich es bewirtschafte, geht ohne das Ding garnichts.
Leider ging bei dieser Installation das Traversenrohr mit dem Klappsitz verloren. Ob man beides montieren kann? Die Holme des Bügels stehen genau vor den Schraubenlöchern.  >:(

Dann wurde der Batteriekasten nach rechts vorne an den Halbrahmen verlegt. Das find ich enorm praktisch für das Warten der Batterie und gibt zudem mehr Beinfreiheit. Ursächlich für diesen Umbau war aber vermutlich die Aufrüstung der Hydraulik mit einem doppelt- und einem einfachwirkenden Ventil. Da wurde es mit den Batterien auf dem Trittbrett einfach zu eng.

Apropos Originalität: Ich haben gesehen, dass du an deinem 4R3 die ursprünglichen Rücklichter montiert hast. Bei mir sind Riesendinger von einem Deutz (glaub ich) hingeklotzt - mit allem Schnickschnack, z.B Warnblinkanlage. Ist das in Deutschland Pflicht? Und akzeptiert der TüV die kleinen Rücklichter mit Zweifadenbirne und nur rotem Geblinke und Geleuchte? Ich hirne schon seit Wochen daran herum, was ich da unternehmen soll. Die Deutzlampen fliegen definitiv in den Müll. Aber womit ersetzen? Die Originallämpchen scheinen mir schon sehr klein und ich hab Schiss, dass man die nicht gut sieht. Oder hängst du im Alltag noch eine Zusatzbeleuchtung drauf (z.B. mit Magnet)?  ::)   

Gruss aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 07.05.2013, 18:47:25
Hallo Fritz,

ich möchte kurz zurück zu der angebauten Flammkerze; kenne das effektive System - als "Thermostart" bezeichnet - von einer meinen IHC mit D246 Motor, dennoch ohne das Rückschlagventil.  Ist das tatsächlich ein solches?, also dichtet in einer Richtung komplett ab?  Aber egal, wenn es hervorragend funktioniert ist das ja nur perfekt.  Die halbe Rudolph-Diesel-Gedächtnis-Minute kann man bei stränger Kälte zusätzlich mit elektrischer Motorvorwärmung besser und motorschonender komplett umgehen, - die Lösung habe ich hier im Forum schon unermüdlich verfochten, ist Dir vielleicht nicht vorbei gegangen... ;)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 07.05.2013, 23:31:20
Hallo Fritz,
erst hatte ich auch vor Dreikammerleuchten zu montieren, und hatte mir auch schon zwei Stück besorgt und mal angefangen mir dafür ein Gehäuse zu basteln. Ist auch irgendwo in meinem Bericht zu sehen. Zum Glück haben mich dann aber das eine oder andere Mitglied hier aus dem Forum dazu umgestimmt auf die Nachbauten vom Original zurück zu greifen. Sieht einfach besser aus.
Allerdings sind die Fassungen der Nachbauten absoluter Schrott. Bei der Verkabelung hatte ich laufend Kurzschlußprobleme. Immerhin ist diese auch nicht ganz so einfach wenn man auch das Bremslicht bei zwei Birnen mit unterbringen muß.
Die perfekte Lösung kam dann, wie soll es anders sein, von Ulli (als NicNic im Forum). Er hat eine Fassung für zwei Birnen, wobei eine Birne eine Zweifadenbirne ist. So kann man dann eine ganz einfache Bremslicht bzw Blinklichtschaltung bauen da für jede Funktion ein extra Verbraucher da ist. Das rote Blinklicht wird bei uns hier so akzeptiert, da es Bestandschutz hat. Wie es bei euch in der Schweiz ist weis ich allerdings nicht. Am Anhänger habe ich normales gelbes Blinklicht und rotes Bremslicht.

Noch mal kurz zum Kaltstart, hier muß ich Magne uneingeschränkt recht geben, die Kühlwasservorwärmung ist die einzige wirklich perfekte Kaltstarteinrichtung, auch für unsere Breiten. Wenn du ihn öfter im Winter benötigst würde ich so etwas unbedingt einbauen, alleine schon weil dadurch der Motor keine Kaltlaufphase mehr hat und sofort im optimalen Temperaturbereich arbeitet.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.05.2013, 07:48:08
Hallo Magne

Das mit der Motorvorwärmung gefällt mir. Ich werde mich mal auf die Suche nach dem Beitrag machen.  ;)

Das Rückschlagventil ist so eine Sache. Wir haben die Funktion auch besprochen. Es verhindert, dass der Diesel von der Flammkerze her in Richtung der regulären Leckölleitung zurückströmen kann. Möglicherweise hatte der "Erfinder" Angst, dass dort Luft eintritt und es zur "Belüftung" des Treibstoffsystems kommt. Vielleicht hatte der Erfinder nach der gewalttätigen Abänderung des Kaltstartgerätes aber auch nur Schiss vor der eigenen Courage. Das Rückschlagventil dient also nur der Nervenberuhigung - so eine Art technischer Baldrian. Wer weiss?  ::)

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz

Andererseits: Es gibt Teddybären "mit dem Knopf im Ohr" und so ist mein 4R3 der MAN Traktor "mit dem Rückschlagventil". ;D

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.05.2013, 08:17:07
Hallo Karl-Ernst

Ich habe die Geschichte von der technischen Lösung des Original-Blinkers gelesen, mir aber noch keinen Kopf darüber gemacht, weil mich die Grösse, resp. die Kleinheit der Lampe abschreckt. Aber ich will mal unseren TüV fragen, was er von den "verzwergten VW-Rücklichtern" hält. Wenn die sich querlegen, ist die ganze Überlegung ohnehin vom Tisch. Dann geht es nur noch darum, den "Schaden" möglichst klein zu halten.  ???

Micht stört, dass die Rückleuchte rot ist. Die Autofahrer sind sich das einfach nicht mehr gewohnt. Und wenn dich so ein Blitzmerker "abgeschossen" hat, nutzt es garnichts, sich auf Originalität etc. zu berufen.  :o

Bei gewissen Oldtimer-Fahrzeugen aus den 60-er-Jahren sah die Schweizer Typenprüfung so aus, dass das ganze Blinker-Rücklichtglas gelb gefärbt war und die Birne des Rücklichts rot war. Du hattest also ein rot leuchtendes Rücklicht, obwohl das Lampenglas gelb war. Die Birne für Blinker und Bremslicht waren weiss. Die Birne des Blinkers leutete aber etwas stärker als das Bremslicht. Also hast du rot geleuchtet, orange gebremst und beim Bremsen und Linksabbiegen hat das linke Rücklicht rot geleuchtet und hellgelb geblinkt und das rechte Rücklicht gelb und rot geleuchtet. Aber eigentlich ist auch das keine "saubere" Lösung... ::) ;D

Ich frag' mal den TüV, dann sehen wir weiter...

So, für die Feiertage haben die Wetterfrösche wieder einmal Regenwetter verheissen. Das heisst, dass ich noch etwas an meiner EMMA werkeln kann. Ich wünsch euch allen eine gute Zeit.

Herzliche Grüsse

Fritz  8)


       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 08.05.2013, 10:03:08
Hallo Fritz,
das stimmt durchaus das es den heutigen Autofahrern durchaus etwas schwer fällt das rote Blinklicht auch als Blinklicht war zu nehmen, oft wird gedacht es wäre ein technisch nicht einwandfreies Bremslicht. Wenn ich allerdings auf den Straßen unterwegs bin, habe ich ja in der Regel sowieso einen Hänger dran, und die sind alle mit Dreikammerrückleuchten ausgerüstet.
Wenn man sich allerdings eine schöne Abdeckung baut, geht es auch durchaus mit einer eckigen Dreikammerrückleuchte.
Ulli hat es so gelöst. Ich glaube er hatte auch Bilder von seiner Lösung in meinem Beitrag eingestellt.
Das Problem was ich mit dem Lösungsversuch für die runde Dreikammerrückleuchte hatte, war das diese mir einfach im Durchmesser viel zu groß war, und dann der Aufbau mit Gehäuse auf dem Kotflügel etwas zu klumpig auf dem 4R3 aus sah.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 08.05.2013, 12:07:44
Sally Fritz,

hier das anderen Innenleben von der Originalrückleuchte, so wie es Karl.Ernst beschrieben hat.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.05.2013, 13:38:39
Sali Leo

Was die Original-Rücklichter betrifft, habt ihr mich schon beinahe überzeugt!  :D
Schon erstaunlich, wie Ulli so viel Innenleben in die kleine Lampe gefummelt hat.  ;)
Jetzt muss ich also nur noch rausfinden, was der gute Herr Winkelmann von der MFK (Motorfahrzeugkontrolle = TüV) in Bützberg dazu meint.  ::)

Ich bin gerade dabei, eine Bestellung für diverse Teile zusammenzustellen, z.B. neues Lenkrad (das alte krümelte nur noch so vor sich hin und damit hätte ich beim TÜV alt ausgesehen), Fixlenker, Hupenknopf, Staubkappen für die Lenkung, Blinker, Rückleuchten (noch nicht definitiv!!!!), Gummikeile unter die Scheinwerfer, etc.  :(

Wie sieht das  mit der Qualität der Teile aus? Spielt es eine Rolle, wo man die Teile bestellt (z.b. Treckergarage, der hat glaub als einziger die Lampenkeile)? Ist das alles gehüpft wie gesprungen (Hans was Heiri, gäll Leo  ;D) oder gibt es da Unterschiede - vom Preis mal abgesehen? 

Gruss

Fritz



   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 08.05.2013, 15:14:54
Fritz, für die Lenkungen gibt es verschiedene Staubkappen von der Größe her,du solltest hier darauf achten beim Kauf. ;)

Was die Teile anbelangt gibt es etliche Anbieter,  die Qualität ist heute nicht mehr so wie früher, siehe Innenleben von den Rückleuchten. Nur Schrott. >:(
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 08.05.2013, 15:18:54
Moin Fritz,
ich hatte hinsichtlich der Minilampen ähnliche Bedenken wie Du.

Ich habe die Lampen von Karl-Ernst übernommen und mit Hilfe eines 120mm-Ofenrohres mit 2mm Wanddicke
Lampenhalter gebaut.

[attach=1]

[attach=2]

[attach=3]

[attach=4]

Ich finde, das ist ein schöner Kompromiß. Es sieht zeitgemäß aus und bietet gute Lichtausbeute.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Daniel am 08.05.2013, 15:25:34
Hallo

Ich verwende auch den Umbau von Uli hatte keine Probleme beim Tüv.
Die Birnen habe ich in größeren Gebinden in ebay bestellt aber wie Leo schon sagt die Qualität ist beschissen.

Ich wollte unbeding bei den Original Lampen bleiben weil sie sehr gut zum 4N2 passen da die Kodflügel nicht so riesig sind.
Beim 4R3 würde mir persönlich die Lösung von Jörg auch sehr gut gefallen.

Gruß
Daniel
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 08.05.2013, 19:27:25
Grüezi miteinand,

ich habe auch die Version von Jörg an meinem Schlepper, aber beim Rundhauber sehen diese einfach be...scheiden aus. Die nehmen fast 2/3 der Kotflügelbreite ein, ich tendiere auch zu den Original-Nachbauten .. Beim großen Eckhauber, wie Deinem 4R3, passt Jörgs Variante besser, da der Kotflügel ja auch breiter ist .. und Originalität hin oder her .. die Sicherheit geht vor und die großen Lampen werden auch besser gesehen.

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 08.05.2013, 21:05:23
Hallo Rudi, der 4R3 von Fritz ist auch ein Rundhauber.

Die Kotflügelbreite wird bei Jörgs MAN wohl die gleiche sein wie beim 4R3, allerdings ist Jörgs Eckhauber vom ganzen Erscheinungsbild her größer wie der 45er Rundhauber, und da fallen dann die großen runden Lampen nicht mehr so arg auf.
Es gibt auch Leute die meinen das die original Rücklichter irgendwie verlassen bei dem 4R3 wirken würden, das meine ich allerdings nicht.
Wenn der TÜV seinen Segen zu den originalen gibt würde ich auf jeden Fall dabei bleiben, und wenn er Dreikammerleuchten zwingend fordern würde, ginge ich auf Ullis Version, da diese nicht so hoch sind und nicht so weit vom Kotflügel abstehen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 08.05.2013, 21:38:54
Karl-Ernst .. Danke .. wieder was gelernt .. ich war der Meinung der R sei auch ein Eckhauber .. hätte ich aber aufgrund der Bezeichnung selbst drauf kommen können .. ;) ..

Auf jeden Fall ist der R größer als mein L und daher würden Jörgs Lampen nicht so sehr ins Gewicht fallen, als bei dem meinigen .. Ich bin natürlich auch für das Originale, aber wie schon gesagt: Sicherheit geht vor! und Dreikammerleuchten mit "gelbem" Blinklicht sind meines Erachtens sicherer als mit "rotem" .. die Erkennung für den nachfolgenden Verkehr ist auf jeden Fall besser, wenn man gleichzeitig bremst ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 08.05.2013, 21:40:21
hallo,
das ist eine Frage der Prioritäten.
Originalität oder mehr Sicherheit.
Wenn ich jenseits von großen, viel befahrenen Straßen wohnen würde, hätte ich mich sicher auch für die kleinen originalen
Lampen entschieden.
Da ich aber hier im Umkreis von Hamburg häufig auf Bundesstraßen fahren muß, die auch als mautfreie Alternative von vielen
LKWs befahren werden, stand die Sicherheit bei mir im Fordergrund.
Als ich das letzte Mal in der Dunkelheit aus Klein Meckelsen 20km die B75 gefahren bin, war ich heilfroh die großen Lampen
zu haben. Was und wie da von hinten angerauscht kommt ist beachtlich. Der Blick in den Rückspiegel war obligatorisch um ggf.
auf den Fahrradweg ausweichen zu können.

Jeder sollte es so machen wie es am besten paßt.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN 2K3 am 08.05.2013, 22:21:54
Hallo zusammen,
die Rückleuchten würde ich, wenn es denn die Originalen werden sollen, bei Delegro bestellen, da die dort eine Zulassung haben und nichts mehr kosten als die der anderen Lieferanten.
http://webshop.delegro.nl/product_info.php?cPath=2_26&products_id=872 (http://webshop.delegro.nl/product_info.php?cPath=2_26&products_id=872)
Gruß
MAN 2K3
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.05.2013, 13:21:09
Liebe Kollegen

Ich stelle mal die neuesten Bilder meines Motors in Netz. Bis auf die Pendenzen mit den Wasserröhrchen und dem Gasgestänge ist er jetzt komplett. :)

[attach=1][attach=2][attach=3][attach=4][attach=5]

Das mit den Wasserrohren liegt jetzt bei Martin. ;)

Und was das Gasgestänge betrifft, bin ich auch etwas ratlos. Laut ETL findet beim Gasgestänge auf der linken Motorseite eine Art von Stafettenwechsel statt, d.h. der hintere Teil des Gestänges wird nahe am Motor bis zum Reglergehäuse geführt und dort (wie oben am Schwungscheibengehäuse) mit einem Lagerbock und einer Welle aufgenommen. Die Welle überträgt die Zugbewegung des Gestänges nach aussen und von da an geht es nochmals mit einer Zugstange bis zum eigentlichen "Gashebel".

Nun, bei meinem Traktor fehlt der Stafettenwechsel. Statt dessen wird die Drehbewegung des oberen Lagerbocks mit einem ganz "windigen" Eisenstängelchen (ein besserer Draht halt) , welches z-förmig verbogen wurde, direkt vermittelt.

Beim Studium diverser Restaurationsberichte von anderen 4R3 ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich nirgends den ursprünglichen "Stafettenwechsel" gesehen habe, sondern überall das Prinzip mit dem z-förmigen Drahtgestänge erblickt habe.

Gibt es einen Grund dafür? Ich wer froh, wenn ihr mich mal aufklären würdet. ::)

Gestern haben ich das Getriebe und die Kupplungsglocke fertig geputzt, neu grundiert und die erste Farbschicht aufgetragen. Das bedeutet, das ich jetzt bald einmal mit den ganzen Anbauteilen beginne.
Auch da hab ich eine Frage, welche sich um die Pedalerie dreht.

Alle drei Pedale sind auf einer gemeinsamen Achse montiert. Durch das Alter sind die Pedale schon sehr ausgeschlagen und "bammeln" auf der Achse in alle möglichen Richtungen herum und führen dort ein richtiges Lotterleben. Wie löse ich das am Elegantesten.  >:(

Grüsse aus der Schweiz

Fritz
 
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 13.05.2013, 14:03:23
Hallo Fritz,
eine sehr saubere Arbeit, so perfekt hatte wohl kein Motor jemals das Werk verlassen.
Zum Gasgestänge, an meinem 45er ist das selbe windige System mit nur dem Draht verbaut wie auch bei dir.
Bei meinem 35er allerdings ist die Umlenkung über die kleine Welle verbaut.
Ich tippe mal drauf das es vielleicht etwas mit dem Frontlader Aufbau zu tun haben könnte.
Mein 35er hatte von früher her keinen Frontlader verbaut. Als ich hier die Konsolen aufgesetzt habe mußte ich diese etwas ausschleifen damit der Hebel an der Welle ausrechend Platz hat.
Beim 45er soll angeblich mal ein Frontlade verbaut gewesen sein, er hat auch das verstärkte Federpaket verbaut wie es für die Schlepper mit Frontlader angeboten wurde. Da das Drahtgestänge weniger Platz beansprucht wie die Hebelwelle gehe ich mal davon aus das es aus diesem Grund so gehandhabt wurde.

Bei den Pedalen würde ich dir empfehlen sie etwas aufbohren zu lassen und mit einer Rotguss Buchse aus zu buchsen.
Das werde ich bei meinem 35er auch mal mit dem Kupplungspedal machen, es baumelt auch so da hin und her als wolle es Garnichts mit dem Schlepper zu tun haben.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 13.05.2013, 22:26:31
Hallo Fritz,

Deine Gasgestängefrage ist schon interessant und wir haben mehrmals darüber hier im Forum spekuliert.  Der Vorschlag von Karl-Ernst finde ich sehr glaubhaft; wer eine BA/Anbauanleitung/ET-Liste für den Baas-Frontlader besitzt, könnten das vielleicht auch bestätigen(?).  Meiner Erfahrung nach findet man original die Umlenkungsausführung besonders an der ersten Motorblockversion mit Gussnummer 445 A 38 und nur an den früheren von 51.01101.3037; schliesslich hatte die Version 51.01101.3022 diese Ausf. überhaupt nicht.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 14.05.2013, 07:36:13
Hallo Magne , ich habe die BA für den Frontlader , frage mich aber was du meinst? Welche Abbildung meinst Du genau?
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 14.05.2013, 08:22:07
Moin Magne

Herzlichen Dank für den Hinweis. Ich habe gleich nach den Gussnummern gesucht und schicke dir mal die Vergrösserungen von der linken Motorseite.

[attach=1][attach=2][attach=3]

Demzufolge müsste mein Traktor eigentlich mit dem "Gestängewechsel" ausgerüstet sein. Ist er aber nicht!  :(

Soweit ich weiss, hatte der Traktor nie einen Frontlader. Ich denke mal, dass damit dieser Grund ausscheidet. Aber vielleicht liegt es am Auspuff. Wie du gesehen hast, hat mein 4R3 keinen Original-Auspuff sondern nach dem Kollektor ein U-Rohr und dann kommt ein stehender Topf mit Endrohr (Fiat?). Kann es sein, dass durch diese Auspuffführung das Original-Gestänge im Wege war? Ich werde das mal prüfen. Wenn's daran liegt, werde ich mich - wohl oder übel - dazu entschliessen, auf den "Wechsel" zu verzichten, denn ich finden den stehenden Auspuff einfach praktisch, weil ich mir beim Geräteanhängen nicht die Nase zudieseln lassen muss.  ;)

Oder gibt es bei euch da auch einen Trick gegen Boden-Nebel?  ;D

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz 
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 14.05.2013, 08:30:47
Hallo Jürgen,

mir wurde nur interessieren ob ein Umbau von der Umlenkungsausführung beim Reglergehäuse zu der langen "Z"-gebogenen Drahtstange seitlich am Motor bei ev. Frontladeranbau vorgeschrieben war...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 14.05.2013, 08:48:59
Hallo Magne , ich habe nochmal schnell durchgeblättert aber von einem Umbausatz der Regelstange ist in dem Buch nicht die Rede . Anbei einige Auszüge .
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 14.05.2013, 09:35:09
Wenn das Drahtgestänge erst ab einer späteren Motornummer zu finden ist, könnte es auch eine vereinfachte Ausführung sein.
Immerhin erspart man sich so den Lagerbock und zwei zusätzliche Gelenke.
Beim 4R3 dürfte eigentlich der Hebel des Lagerbocks auch gar nicht an der Konsole stören, da der Motor ja um einen Zylinder länger ist als am 4P1.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 14.05.2013, 13:22:18
Hallo Fritz,

danke für die klärende Fotos.  Das deckt sich unter was ich in Antwort 96 schrieb, die Umlenkungsausführung ist nur an früheren "3037"-Motorblöcke zu finden.  Deiner ist nach "meiner" Einordnung spät (30.10.61).  Ich habe natürlich nicht alle 8614-Motoren gesehen, aber ich meine herausgefunden zu haben:  Der 445 A 38-Block ist immer 1960 gegossen (alle mit Umlenkung), der 3037 habe ich nur bis Gussnummer Sept.-61 mit Umlenkung gesehen.  Der 3022 tauchte im Laufe erste Hälfte 1962 auf und dann war es mit der Umlenkung definitiv Schluss.

@ Jürgen:  Vielen Dank für deine Mühe mit dem Einstellen der Auszüge.  Ich tendiere jetzt zu meiner ursprünglichen Vermutung, eine Vereinfachung von M.A.N ab Herbst 1961 ;)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.05.2013, 13:15:57
Liebe Kollegen

Ich hatte vor dem Mittagessen noch eine kleine Unterredung mit der Motorfahrzeugkontrolle betreffend der Rücklichter. Die Antwort des Experten lautet: "Sie können installieren, was immer Sie möchten. Die Lampen müssen jedoch homologisiert sein!" Auf meine doofe Frage, was "homologisiert" bedeutet, meint er, die Lampengläser müssen eine Code-Nummer eingegossen haben, die mit einem "E" beginnt.  :o

Ich soll die Lampen mal doch mal vorbeibringen!!!!!! Genauso so habe ich mir das vorgestellt - damit er die Dinger mit schehlem Blick mustert und mir dann in furztrocken Ton mitteilt, dass ich die Lampen jetzt in den Kübel hauen kann!!!  :P

Meine Frage an euch: Haben die kleinen Rücklichter von "Delegro", von denen gesagt wird, dass sie eine "Zulassung" hätten, so eine "E-Nummer" auf dem Glas? Und wenn ihr dabei seid, bitte schaut doch auch noch gleich nach, ob die Hella-Blink-und Positionsleuchte (orange-weiss) die vorn am Kotflügel montiert wird, auch so eine Nummer hat und teilt die mir bitte mit. Noch toller wären Bilder, auf denen diese Nummern zu lesen sind. Makro-Zoom oder so, gell... ;D

Sobald ich die Nummern habe, drucke ich die Bilder der Lampen aus und schreibe die Nummer dazu. Dann sollen die Hüter der Strassenverkehrssicherheit sich die Sache nochmals ansehen. Erst dann kaufe ich...  ;)

Herzlichen Dank im Voraus für eure Hilfe.

Güsse aus der Schweiz

Fritz


 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Friedrich B45A am 16.05.2013, 13:52:33
Hallo Fritz

Hier mal Fotos hoffe Du kannst es erkennen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.05.2013, 15:54:32
Moin Friedrich

Besten Dank für die Fotos. Die "E" sind glaub' ganz gut zu erkennen. Schaun ma mal.... ;)
Und für deine Fahrt nach Kaltenberg zum MAN-Treffen wünsche ich dir eine gute Reise. Ich hoffe, das Wetter wird nicht so besch... wie es angekündigt wurde.  ;D

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Friedrich B45A am 16.05.2013, 17:02:26
Hallo Fritz

Nichts zu danken  es gibt kein schlechtes Wetter – es gibt nur die falsche Kleidung ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 16.05.2013, 20:42:03
Hallo Fritz,

auf den Blink- Positionleuchten ist eine E4 und auf den Rückleuchten eine E9 eingeprägt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 16.05.2013, 23:23:30
Hallo,

ich weiß, das ist nicht ausschlaggebend, aber ich habe diese Woche in Der Kabel1-Serie "Achtung: Kontrolle" gesehen, dass zwei Herren von der Blau-Weißen Zunft einen PKW angehalten haben, der rote Blinkleuchten an sein Fahrzeug verbaut hatte. Angeblich wären die nicht (mehr) zulässig, es handelte sich dabei um einen Mercedes 123. Ich weiß nicht, ob bei Oldtimern da eine Sonderregelung gilt und wenn die Teile eine "E"-Nummer haben (egal ob E4 oder E9 (??) .. ), dann sollten diese auch für den Anbau zugelassen sein.

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 17.05.2013, 14:20:09
Soweit ich weiß haben ältere Fahrzeuge (so auch unsere EMMA´s) Bestandschutz, das heißt das sie so fahren dürfen, wie es dem damaligen Stand der Technik entsprach!
Wenn ich mich irre korrigiert mich bitte!  ::)
Gruß Alex
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 21.05.2013, 13:24:43
Liebe Kollegen

Von der "Lampenfront", resp. dem Schweizer TÜV gibt's noch keine Neuigkeiten. Der zuständige Experte weilt noch in den Ferien... 8)

Bei uns war das Wetter so toll, dass ich während der gesamten Feiertage an meinem Trakti werkeln konnte. Ich habe die Gelegenheit benutzt und Achstrompeten von der alten Farbe und Rost befreit. Weil die Bremsen zuvor schon revidiert worden waren, habe ich die Achstrompeten gleich wieder an das Getriebe angeschraubt - wieder zwei Teile weniger, über die man drüber stolpert!  ;D 

Mir ist dabei aufgefallen, dass die Verbindung vom Planetengetriebe zwischen dem Hohlrad und der inneren Achstrompete doppelt so viele M 14 Schraubenlöcher hat, wie auf der Aussenseite des Hinterachsdeckels M 14 Schrauben eingesetzt werden können. Natürlich hat sich in den nichtbelegten Schraublöchern in den letzten 50 Jahren so einiges angesammelt (v.a. Rost), was eigentlich keinen rechten Spass macht. Wozu dienen die Leerstellen? Vielleicht als Wildbienen-Hotel?  ;)

Lasst ihr die Löcher einfach offen oder schliesst ihr die und wenn ja, womit?

Und noch eine andere Frage: Die Schrauben sind dort alle mit Schnorrsicherungen unterlegt, nicht mit Federringen. Kann mir jemand einen Tipp geben, mit wieviel Drehmoment ich die M12 Schrauben für die Verbindung zwischen Achstrompete und Getriebe anziehen soll. Und nachdem ich die ziemlich rostgeschädigten M 14 Verbindungsschrauben und ihre Schnorrsicherungen am Planetengetriebe auch ersetzen werde, wüsste ich gerne, wieviel Drehmoment ich dort anlegen soll.

So wie es aussieht, bleibt das Wetter besch...   ...eiden. Am Freitag soll es bis auf Höhe des Hofes runterschneien und bei uns steht das Heugras hüfthoch und die Gerste sollte blühen. Echt toll >:(
Da werden wir mal sehen, was der Halbrahmen an Überraschungen für mich bereit hält.  :)

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 22.05.2013, 14:05:49
Hallo Fritz,

zu den Leerstellen bzw. Wildbienen-Hotel ;D  An jeder Seite dienen doch sechs Schraubenlöcher zur Befestigung des Kotflügels und zusätzlich drei Löcher für die Halterung der Unterlenker-Pendelbegrenzung.  Dann bleiben vier Löcher übrig und ich denke diese waren für Anbaumöglichkeiten gemeint, - z.B. sind bei mir drei Löcher für eine Laufwerk-Aufnahme der Kettenband hier benutzt; so bei diesem 4R3-Hotel gibt es ingesamt nur zwei Zimmer für die Wildbienen frei  8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.05.2013, 15:11:04
Hallo Magne

Du hast natürlich recht mit den Leerstellen. An die Kotflügel und die beiden Unterlenker-Dinger habe ich nicht mehr gedacht. Da werden die Wildbienen aber schwer enttäuscht sein... ;D

Was meinst du zum Drehmoment für die Schrauben? ::)

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 22.05.2013, 15:46:58
Hallo nochmals..

Es gibt ja dafür Tabellen, selber verwende ich hier mein Fingergefühl.  Um Deine Frage ganz richtig zu beantworten sind wohl eher Fachleute gefragt...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 22.05.2013, 23:39:03
Hallo Magne,
wenn ich mal eine M39er Schraube anzuziehen habe must du aber vorbei kommen.
Ich zahle auch die Fahrtkosten :D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 23.05.2013, 08:37:33
 - mein Koffer ist schon gepackt! 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.05.2013, 12:17:46
Au fein, da will ich aber unbedingt auch dabei sein!! Vor allem möchte ich den Drehmomentschlüssel sehen, den Magne aus seinem Koffer holt!  :D

Aber im Ernst. Mir ist aufgefallen, dass beim Auseinandernehmen des Traktors praktisch alle Federringe gebrochen waren und auch bei den Schnorrsicherungen welche dabei waren, welche mit Sicherheit nicht mehr "schnorren" konnten.  ;D

Und ausgebrochene Gewinde, wie ich sie an der Kupplungsglocke entdeckt habe, kann ich erst recht nicht gebrauchen...  ;)

Magne: Ganz herzlichen Dank!

Karl-Ernst: Wenn du selbstgebackenen Streuselkuchen auftischst, komme ich sehr gerne - auch wenn Magne "bei dir" keine M 39-er Schraube anziehen muss ;) :D ;D 8)

Gruss aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 23.05.2013, 21:53:11
Der Streuselkuchen soll nicht das Problem sein :)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 23.05.2013, 21:56:23
Also, Streuselkuchen mit extra Zucker oben drauf ess ich auch sehr gerne. ;)

Gruß, Jürgen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.06.2013, 16:51:06
Liebe Kollegen

Mit dem Streuselkuchen bei Karl-Ernst wurde es einstweilen nichts und ausserdem war in letzter Zeit das Wetter schön  8)!!!!!!!!!!! und so musste "Emma" warten.  :'(

Nun, etwas geht bekanntlich immer. Mit dem Getriebe und der Hinterachse bin ich inzwischen fast fertig. Ich habe dabei festgestellt, dass die Entlüftungsventile auf den Planetengetrieben und dem Schaltgetriebe völlig defekt sind und habe sie deshalb ersetzt. Jetzt geht es darum, die Entlüftungsventile der Planetengetriebe vor herabstürzenden Brocken zu schützen. Dafür gibt es gemäss ETL sogenannte Abdeckbleche und die fehlen bei meinem MAN.  :(

Blöderweise zeigt die ETL diese Teile nicht detailliert genug. Ich glaube mich aber erinnern zu können, dass ich vor einiger Zeit hier im Forum Bilder davon gesehen habe. Einer von uns hat diese Abdeckbleche super nachgebaut!  ::) Aber ich finde die Bilder dazu nicht mehr (leise rieselt der Kalk)! Auch mit der Eingabe von diversen Suchbegriffen werde ich nicht fündig... >:(

Wenn sich jemand besser daran erinnern kann als ich, wo die Bilder zu finden sind, wäre ich ihm sehr dankbar, wenn er mir bei der Suche auf die Sprünge helfen könnte.  ;)

Herzliche Grüsse

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Friedrich B45A am 12.06.2013, 17:55:50
Hallo Fritz

Lese mal hier.

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,3455.msg30534.html#msg30534
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 12.06.2013, 17:58:14
Hallo Fritz,

habe zufälligerweise zwei Fotos vorrätig, das eine zeigt die Abdeckbleche auf ihrem Weg zu Humuserde :D und das andere noch heil an einem 4R3 verbaut.
Wenn ich mich recht erinnere hatte mal unser "catweazle" diese extra für "NicNic" nachgebaut.

Gruss
Magne

Ps.:  Friedrich war schneller, aber egal... :D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.06.2013, 12:08:06
Hallo Friedrich
Hallo Magne

Herzlichen Dank für die Hinweise und die informativen Bilder! :D

Noch ein kurzer Kontrollgriff: Soweit ich die Funktion der defekten Entlüftungsventile begriffen habe, lassen diese den Überdruck aus den Getrieben entweichen und wenn sich das Getriebe dann abkühlt, entsteht im Getriebe ein Unterdruck. Das hätte dann den Vorteil, dass es nicht aus den Dichtringen saftet! Schon schlau, was die sich damals schon alles überlegt haben ... ;) :D

Grüsse aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.06.2013, 09:39:09
Liebe Kollegen

Im Anhang stelle ich ein paar Bilder von fertigen Getriebe ein. Die ganzen Gestänge für die Bremsen, die Kupplung etc. fehlen halt noch. Und damit das Innere der Kupplungsglocke zum Schwungscheibengehäuse passt, muss ich sie auch noch in MAN-weiss lackieren. Die Kupplung soll sich schliesslich wohl fühlen...  ;D

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Unterdessen habe ich mir den Halbrahmen und die Vorderachse vorgeknöpft. Die Mengen an Dreck, die ich aus Höhlen des Gussteils herausgeholt habe, füllt in lockerer Form sicher einen 20 Liter Kübel. Das Zeug war aber in einem einzigen kompakten Klumpen dort drin und ich habe das Zeug "bergmännisch" entfernen müssen.  ;)

Ausserdem bin ich dazu übergegangen, die Gussteile nach dem Entfernen der alten Farbe mit Rostumwandler zu behandeln, denn wenn ich die Teile 12 Stunden rumstehen lasse, bildet sich sofort wieder Flugrost. Ich denke, der Rost sitzt in den Poren des Gussteile... ::)

[attach=5][attach=6]

Und für Magne haben ich noch etwas Besonderes betreffend des Wildbienenhotels fotografiert: Die leeren Schraubenlöcher des Halbrahmens , die eine geschlossene Rückwand haben - also nicht durchgebohrt sind - waren prompt durch Wildbienen belegt - so quasi ein M14 Pollendepot! Der Traktor macht also nicht nur mir Freude. Wenn das so weitergeht, melde ich den Trakti später als Oekoelement an.  :D

[attach=7][attach=8][attach=9]

Frage 1:
In den Tragböcken für die Vorderachsfeder gibt es je eine Gleitplatte. Die sind ziemlich abgenutzt und ich möchte die ersetzen. Kann ich dafür normalen Stahl nehmen?
 
Frage 2:
Im Moment besteht zwischen den "Ohren" der Blattfeder und den sog. Ausgleichsplatten auf jeder Seite etwa 5 mm. Das scheint mir etwas viel zu sein. Da kann die Vorderachse fröhlich hin und her pendeln. Andererseits braucht es einen gewissen Weg, damit die Feder schön arbeiten kann. In der Betriebsanleitung gibt es einen schönen Vertikalschnitt der Vorderachse. Dort sieht es so aus, als ob die "Ohren" der Feder mit den Ausgleichsplatten bündig wären. Wie viel Spiel soll ich der Feder in den Federböcken lassen?

Frage 3:
Damit die Feder nicht aus den Tragböcken raushüpfen kann, ist sie mit Bolzen gesichert. Auf die Bolzen ist eine Hülse aufgesteckt. Bei meinem Traktor sind es je drei Wasserrohrstücke, die wie eine Babuschka-Puppe ineinander geschoben sind. Eine etwas wilde Sache!!! Was ist die richtige Dimension für diese Hülse?

UND ÜBERALL DIESE BLÖDEN SICHERUNGSBLECHE!!!
Erstens sind die schon im fortgeschrittenen Zustand der Verwesung. Zweitens rostet es unter den Blechen sofort wieder und drittens gurkt es mich ziemlich an, diese Dinger von Hand nachzubauen. Habt ihr die alle wieder 1:1 ersetzt? Gibt es da nicht etwas Schlaueres? An der Hinterachse sind ja auch alle Schrauben mit Schnorrsicherungen gesichert.  ??? :o

Herzliche Grüsse aus der sommerlichen Hitze
 
Fritz 

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 17.06.2013, 11:35:40
Hallo Fritz,

die Sicherungsbleche auf Bild 5 "rechts" gibt es als Normteil beim Schraubenhändler. Müsste eigentlich auch bei den Eidgenossen zu bekommen sein.

Glaub wenn ich nächste Mal an den Lago runter fahr, mach ich mal nen "Einkehrschwung" bei Dir  ;) der Umweg ist ja überschaubar  ;D

Grüße Clemens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: m_driver am 17.06.2013, 11:39:32
Hallo Fritz,

wie immer saubere Arbeit an Deinem Öko-MAN!

Anstatt der Sicherungsbleche verwende ich ganz normale Federringe. Falls Du das nicht möchtest, musst Du die Sicherungsbleche nicht selber schnitzen, sondern kannst sie hier kaufen:
http://www.schrauben-shop.de/index_prod.asp?cache=41442,4844675926

Gruß,
Simon
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.06.2013, 08:45:57
Hallo Clemens

Wenn du einen MAN-Gedächtnisbogen zu mir unternehmen möchtest, bist du jederzeit willkommen. Aber bitte gib' rechtzeitig Bescheid, damit sicher ist, dass wir auch zu Hause sind und wirklich Zeit haben. Wenn wir am Heuen oder Güllen wären, geht betreffend "MAN-Tourismus" garnix.  ;) 

Was die Einloch-Sicherungsbleche betrifft, gibt es die tatsächlich in allen Grössen zu kaufen - sogar bei uns in der Alpenrepublik. Wer hätte das gedacht?!?!  Aber es ist halt schon merkwürdig: Die heissen bei uns nicht Sicherungsbleche sondern Sicherungsscheiben und es gibt sie mit ein der zwei Lappen. Noch besser wird es, wenn du Schnorrsicherungen verlangst. Da wirst du mit einem milden Lächeln bedacht und der Begriff findet sich in keinem Katalog oder Verzeichnis. Der Begriff existiert bei uns offenbar überhaupt nicht! Und das Lächeln kommt daher, weil die sich unter ein Schnorrsicherung ein entsprechend grosses Stück Heftpflaster vorstellen, dass man dem Plappermaul auf den Mund klebt - damit es nicht mehr schnorren kann!  ;D

Wenn du hingegen "Rippenscheiben" verlangst, tut sich der Fundus sofort auf und du bekommst das Gewünschte in allen Grössen. Fremdsprachen muss man halt können...  :D

Gruss Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 19.06.2013, 12:47:08
Hallo Fritz,

naja, hier im alemannischen hätte "Schnorren" eine andere Bedeutung... Bin zwar Nichtraucher, aber Zigaretten kann man "schnorren" (bei einem anderen "betteln")

Aber Gott sei Dank gibt es ja "Onkel google" da kann man ja mal nachschauen, und im schlimmsten Fall ein Bild ausdrucken, das man(n) dem Fachverkäufer auf den Tisch legen kann.

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 20.06.2013, 09:34:19
                 Hallo Fritz
Deine Arbeit an deinem MAN gefällt mir ganz gut,jedoch die Farbe auf den Flanschflächen ! ich weiß nicht ob du es so lassen willst !?
Ich meine die Farbe wo die Kupplungsglocke und das Getriebe ,und auch die Kupplung und die Schwungmasse ,
aufeinander aufliegen(die Flanschflächen).
Die Haupt-Flanschflächen sollten,in allgemeinen, metallisch sauber sein,auch kein Fett.
Die Farbe quetscht nachher weg ,und dann hast du eventuell lose............
Ist nur gut gemeint, Vorsicht ist besser wie Nachsicht .
                                    Gruß jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.06.2013, 10:56:34
Hallo Jens

Herzlichen Dank für den Hinweis. Du hast natürlich vollkommen recht. Ich bin noch nicht fertig und damit das Zeug nicht gleich wieder vor sich hin gammelt, ist da noch graue Farbe drauf (Epoxi-Grundierung). Vor dem Zusammenbau wird die weggeschliffen. Ich lasse die Flanschflächen aber nicht blank sondern ich versehe sie mit einem Hauch Zinkspray. Beim Motor habe  ich das beim Schwungscheibengehäuse schon gemacht (s. weiter oben).  :)

Im Moment bin ich an der Vorderachse von wegen Sicherungsbleche und dergleichen... ;)

Komisch: Letzthin habe ich an unsere Experten 4 Fragen betreffend der Vorderachse gestellt und noch immer keinen Antwort erhalten?! Ob die alle wohl alle in den Ferien sind? Womöglich mit den MAN-Traktoren!!??!! 8)

Und da kommt mir noch eine Frage in den Sinn: Bei den alten Autos aus dieser Zeit waren die Blattfedern als Rostschutz und als Gleitmittel kadmiert. Das Zeug ist aber höllisch giftig und krebserregend. Sind die Blattfedern bei unseren Traktoren eigentlich auch mit Kadmium beschichtet? Nicht dass ich da fröhlich rumschleife... :o

Gerne würde ich da was Genaueres von euch hören.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 23.06.2013, 17:58:04
Hallo Fritz,

deine Arbeiten sehen aber wirklich gut und perfekt aus.
Ob eine Beschichtung an den Flanschflächen mit Zinkspray wirklich notwendig ist denke ich nicht.
Bei mir ist da in diesen Bereichen noch keine Rostspur aufgetaucht. Ich denke dadurch das sie richtig plan aufeinander liegen dringt hier auch keine Feuchtigkeit ein.
Das bei dir mehrere Röhrchen an dem Bolzen übereinander geschoben waren kommt mir etwas seltsam vor. Bei mir fehlten sie ganz.
Ich habe mir ein Röhrchen angefertigt so das die Feder gut 2mm Luft hat, und soviel würde ich ihr auch seitlich geben.
Mit den Unterlagplatten unter der Feder, würde ich denken ist es kein Fehler wenn sie etwas weicher ist wie die Feder, dann nutzt sich zuerst die Platte ab, und nicht der Federstahl.
Ich glaube kaum das die Federblätter mit Kadmium beschichtet waren, kann dies aber auch nicht behaupten das sie es nicht vielleicht doch sind?
Meine Federblätter waren mäßig angerostet. Die Rostschicht habe ich abgeschliffen, die einzelnen Blätter lackiert und beim Zusammenbau Graphitfett dazwischen gemacht. Obs die richtige Lösung war wird wohl die Zeit bringen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Felix am 23.06.2013, 20:38:30
Abdeckungen für Entlüftungsventile Getriebe / Hinterachse

Hallo Fritz,
angeregt durch deine Anfrage wegen der Abdeckbleche über den Getriebe-Entlüftungsventilen  suchte ich diese auch bei meinem 4P1. Habe aber keine gefunden; wo muß ich konkret suchen?
Hat der 4P1 diese Abdeckungen auch?
 Vielleicht kann diese Frage auch ein 4P1 - Fahrer beantworten? am besten mit Bild!


Gruß
Felix
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 23.06.2013, 20:48:13
Hallo Felix, ich kann ja mal eine Tafel aus der ETL anhängen wo man´s sieht!
Vielleicht hilft´s  ;)
( Teil Nummer 2)
Gruß Alex
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.06.2013, 09:28:24
Hallo Karl-Ernst

Herzlichen Dank für die Rückmeldung. Betreffend der Flanschoberflächen sind wir uns im Prinzip einig. Da gehört mit Sicherheit keine Farbe drauf. Was die möglichen Kadmium-Beschichtung der Blattfedern betrifft, bin ich lieber etwas vorsichtiger. Man macht so oder so noch allerlei Unfug genug...

Übers Wochenende war ich wieder mal tätig und haben so nebenbei zwei Dinge herausgefunden, die beide etwas mit der Geschichte des Traktors zu tun haben. Wie du sehr richtig schreibst, sollten sich die "Gleitplatten" abnutzen nicht die Feder. Bei mir ist das umgekehrt. Zwar sind auch die Gleitplatten ziemlich schitter und haben richtige Dellen reingeschliffen bekommen. Aber richtig schlimm dran ist die grosse Blattfeder. Die ist unglaublich runtergeknuspert und ich denke, die werde ich wohl oder übel neu anfertigen lassen müssen. Die beiden seitlichen Auflagenflächen sind so hauchdünn, dass man die Feder als "Rasiermesser" benutzen kann. Unglaublich! Ich bin etwas von den Socken... :o 

[attach=1][attach=2][attach=3]

Ich denke mal, dass dies mit dem langjährigen Einsatz als Werkstraktor im Kalksteinwerk zu tun hat. Die Gleitplatten waren in Federböcken links und rechts wie einbetoniert und ich musste die effektiv raussprengen. Der ewige Staub, Ziegelbruch etc. hat an dieser Stelle ziemlich gewütet. :(

Das erklärt vermutlich auch, weshalb ich dort vorne so Babuschka-Hülsen zur Sicherung der Blattfeder habe! Dank der Abrasion an Gleitplatten und Feder fehlen da 6 - 8 mm! 

Das zweite Rätsel ist das Datum der Erstzulassung: Im Fahrzeugbrief steht drin, der Traktor sei am 01.07.1961 zum ersten Mal in Verkehr gesetzt worden. Aber alle Daten auf den Gussteilen sind später. Wie kann das sein?

[attach=4][attach=5]

Am Getriebe steht 15.3.62, am Motor steht 30.10.61, auf den Federböcken steht auch 20.x.62 (den Monat kann ich nicht lesen, weil der wegen des Bolzenloches plangeschliffen wurde. Nur am Halbrahmen steht kein Gussdatum, sondern nur die Rahmennummer 954 302. Aber wie Magne an anderer Stelle schon ausgeführt hat, stammt der Rahmen - weil der nur zwei Kühlerlöcher hat und nicht vier - aus der späteren Serie. Zudem weiss ich, dass der Traktor in der himmelblauen Phase noch einen runden Tank aufwies, der später vom Vorbesitzer gegen den Tank mit Loch ausgetauscht wurde. Merkwürdig!! ::)

Also mache ich mich mal auf die Suche nach einem "Federbauer". Die Kiste verlangt einem schon allerhand ab... (seufz)...

Grüsse aus der Schweiz

Fritz
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 24.06.2013, 11:51:14
Hallo Fritz,
wegen der Blattfedern kannst du mit Ulli in Kontakt treten. Er hat sie im Programm.

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,1729.0.html (http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,1729.0.html)

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.06.2013, 12:46:40
Hallo Jörg

Ganz heissen Dank für den Hinweis! Die Liste war mir zwar bekannt, aber dass da auch die Blattfeder drauf ist, hab' ich in meinem gestrigen Frust ganz vergessen! Ich muss mit Ulli sowieso Kontakt aufnehmen wegen des Innenlebens der Bremslichter. 

Uff, mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen - vor allem weil in der Liste ein Preis für das Teil angegeben ist! So denkst du immer gleich: Federstahl? Handgeschmiedet?! Was mag das wohl wieder kosten? Das kostet mit Sicherheit 500.-- Fränkli oder vielleicht sogar ne Tonne?! Vom Hin- und Her, ganz zu schweigen!  :o  >:( 

Nachdem sich das in diesen Kategorien abspielt, hält sich der Schaden ja wenigstens in Grenzen.  :P ;D

Nochmals herzlichen Dank für den Hinweis und Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 24.06.2013, 12:53:34
Hallo Fritz
Die Blattfeder an meinem 4P1 sieht ganz genau so aus.
Eine Instandsetzung ist auch schon geplant, nur steht der Termin noch nicht fest.

Das die Datumsangaben auf dem Zwischengehäuse und Motor abweichen und jünger sind wie das erst Zulassungsdatum, kann ich mir nur so erklären das hier schon mal diverse Teile ausgetauscht wurden.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.06.2013, 14:32:40
Hallo Karl-Ernst

Neue Blattfeder für deinen 4P1: Ulli! ;)

Ausgetauschte Teile am Traktor: Ja, alle Teile sind deutlich jünger als das Erstzulassungsdatum - mit einer Ausnahme: Die Kühlermaske. Die ist so verbeult - die muss einfach älter als der Rest sein! :D

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 24.06.2013, 15:43:09
Hallo Fritz,

die Kühlermaske gehört eigentlich auch Deinem "neuen" 4R3.  Das kann man auf Bildern in Deiner Antwort 14 erkennen; an der Maske fehlen an beiden Seiten vor den Scheinwerfern zwei Bohrungen zur Befestigung der Maske an dem Tragbock für die Ausführung Loch-Tank, also die Maske ist für die "Altteile" nur leicht angepasst.  Habe Dir ein Bild (leider unklar) zum Vergleich geschossen.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.06.2013, 16:02:28
Och Mensch, Magne!

Du nimmst einem aber auch die letzten Illusionen! Na dann ist vielleicht wenigstens der Zündschlüssel von 1961! :D

Deine Bemerkung macht aber schon Sinn. Ich habe mich auch schon gewundert, weshalb es am Tragrahmen des Lochtanks überall "Fang-Löcher" hat, die dazu dienen, die Kühlermaske anschrauben zu können und in der Maske selbst fehlen die passenden Löcher dazu.

Deshalb: Das Datum der Erstinverkehrsetzung ist blanker Nonsense!
Merke: Auch in amtlichen Dokumenten steht bisweilen blanker Unsinn! Ist doch irgendwie tröstlich....  ;D

Magne: Hast du ein Chassis-Nummer-Verzeichnis, aus dem hervorgeht, wann mein Traktor effektiv vom Band gelaufen und in den Verkauf gelangt sein könnte? Ich finde das ganz schön spannend!   ;)
Herzlichen Dank für den Hinweis.

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 24.06.2013, 17:09:46
Sorry Fritz, es war durchaus nicht meine Absicht Dir die letzten Illusionen zu rauben! :D  Aber manchmal hat es mir schon gewundert wie manchen so von der Erstzulassung erfüllt sind, die Gussnummern und alle kleinen Details können das meiste besser erklären ;)

Deine Frage ist etwas schwer zu beantworten, denn ich habe nur ein Verzeichnis für die geringe Stückzahl von fünfzehn in Norwegen geratenen 4R3 zur Verfügung.  Laut diesen Angaben sollte er, natürlich ohne Gewähr, Frühjahr/Vorsommer 1962 gebaut sein.

Ansonsten lasse ich mich dauernd von Deiner sauberen Arbeit begeistern!  Dein 4R3 wird bestimmt ein toller, wagemutiger Alpenkletterer werden ;)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 26.06.2013, 21:32:55
                      Hallo Fritz
Zu Antwort 129,Fragen nicht beantwortet=
Ich wolte sehen wie ernst es Magne meint,er will sich ja zurückziehen,wie lange er es durchhält?4R3 ist ja eins seiner
Spezialgebiete. Sein Vierus ist zur Zeit schwach,nur zwei Antworten. :'(                                                                  ;) ;)

Ich weiß jetzt nicht ob du die Ersatzteilliste hast,sonst kann ich die Schrift nachreichen.

Frage 1=  Meine Idea war eine Platte aus ein Motorblock oder Gertiebeblock schneiden,Grauguß hat ja eine Schmierwirkung,
Nr9&18     großer Grafitanteil.Die muß den aber unten ja plan aufliegen,so das sie nicht bricht.
                 Bin mir nicht sicher,aber original war sie doch auch aus Guß.

Frage 2= Die Feder spreizt sich ja beim einfedern und darf in ganz gespreizten Zustand ja nicht anstoßen,
                Bin auch der Meinung 2-3mm Luft je Seite.

Frage 3= Nr 13&22    1/2"  Wasserrohr  78mm lang .
               Nr 11&20    16mm Rundmatherial ,120mm lang,Löcher 6mm von Ende,Durchmesser Löcher 5mm (Splint4x25)
                                   
                 Wolte deine Fragen früher beantworten,aber die zeit reichte nicht.
                                             Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.06.2013, 10:49:24
Hallo Jens

Herzlichen Dank für deine Antwort. Ich werde versuchen, etwas Schlaues als Gleitplatte zu finden. Du wirst verstehen, dass ich das Getriebe und den Motor hüsch in Ruhe lasse und kein Loch reinmache. ;)
 
Karl-Ernst hat erwähnt, er habe zwischen die Blattfedern Grafit oder Grafitöl eingebracht. Mir scheint, es ist sinnvoll, so etwas oder ähnliches erst recht an den Stellen anzuwenden, an die du gut rankommst und wo es offensichtlich zu Reibungsverschleiss kommt (mit Staub und Dreck). Auch hier gilt die Devise: Schmieren und salben hilft allenthalben...  ;D

Umso mehr erstaunt es mich, dass das Wartungshandbuch für dieses Teil keinerlei Pflegeanweisung enthält und auch für das "Spiel" der Feder in den Böcken nichts zu finden ist - auch in der Schleppertechnik steht rein garnix drin.  :(

Im Moment warte ich erst mal auf Ullis Bescheid betreffend der Blattfeder und diverser anderer Ersatzteile. Sag mal: Stimmt die Eisvogeladresse für Ullis Email noch? Es herrscht absolute Funkstille. Ulli hat mir zwar mal angetönt, dass er schreibfaul sei...  ::)

Unterdessen gibt es ja noch andere Baustellen und zur Not warte ich auch mal im Liegestuhl  8)

herzliche Grüsse aus den Bergen

Fritz     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 27.06.2013, 13:24:47
Hallo Fritz,

selber kenne ich diese gegossenen, austauschbaren Gleitplatten, immer mit leichter Krümmung oben, aus dem LKW-Bereich in den 80'ern.  Sie wurden besonders an Anhängern für Holztransport verwendet, wo ein tiefst möglich Schwerpunkt sehr nachgefragt war.  Sie hatten dann ein Federsystem ähnlich wie z.B. am 4R3, also das Federpaket war auch "upside-down" montiert.  Vielleicht wäre es eine Möglichkeit bei einer gut angesehenen LKW-Werkstatt oder einem Federlieferant nach zu fragen.  Nur so ein Vorschlag...

Gruss nach den Bergen
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.06.2013, 14:07:22
Hallo Magne

Dein Vorschlag mit den "Gussplatten" deckt sich mit dem Lösungsansatz von Jens. Ich habe im Moment mal "aus der Angst heraus" ganz hunzkommunen Maschinenstahl genommen - damit es mit der Kiste endlich mal vorwärts geht - werde aber dem Vorschlag nachgehen und schauen, ob ich etwas grau gegossenes auftreiben kann.  ::)

Ich hatte auch schon mal an diesem schweren Tropenholz herumstudiert, mit denen zum Teil die Lager von Wellen gemacht werden. Aber der Vorschlag mit dem Grauguss gefällt mir definiv besser.  ;)

Herzliche Grüsse an die Fjorde :)

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 27.06.2013, 17:48:31
                    Hallo
Fritz,hast du Uli schon eine PM hier übers Forum geschickt !? Ich rufe ihn sonst an.

Zu der Blattfeder=Habe mal ein Bericht gelesen wo drin stand das man sie nicht schmieren soll.Die Reibung zwischen
   den Lagen soll wie ein Stoßdämpfer wirken.
   Hatte mal vor Jahren mit Uli über gesprochen,ich meine er sagte das er Bienenwachs nimmt.
                                                                                                                       Riemenwachs  ist so grade meine Idea   ???
Was mir aufgefallen ist=Ich habe die Feder (und drumherrum) von 4R3 (45PS) und 4P1(35PS) in der Ersatzteilliste verglichen.
     4R3 =  5  Blatt  70 mm breit und 8 mm stark
     4P1 =  6  Blatt  70 mm breit und 8 mm stark
                Wieso hat der kleinere eine Lage mehr?  ???

Zur Gußplatte,mein Gefühl sagt mir kein Ofenguß der an/in Feuer war  :-\

Fritz zu deiner helblauen KS Farbe,ich wohne ca 70km ostlich wo du den Trecker her hast gleich hinter der Weser.
Das mit helblau und Kalksandstein war auch mein erster Gedanke.
                                                 Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 27.06.2013, 18:10:41
Mir fällt gerade ein das wir hier in der Nähe eine Werkstadt haben die LKW-Federn herstellt bzw. repariert.
Morgen habe ich mal etwas Luft in meinem Zeitplan, dann werde ich dort mal anrufen und Fragen was man am besten als Unterlage für die Blattfeder verwenden kann/sollte.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 27.06.2013, 20:05:06
Hallo Fritz
Hatte nichts mit Schreibfaul zu tun, bin nur Arbeitsmäßig etwas eingebunden!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 28.06.2013, 00:37:15
Hallo,

wir hatten früher immer die Blattfedern mit Altöl eingesprüht, was leider heute aus Umweltschutzgründen nicht mehr angeraten ist. Mir würde da Vaseline in den Sinn kommen. An neueren "Oldtimer-LKWs" habe ich auch schon eine Kunststoffauflage gesehen, so 1-2 cm dick. Hat auch eine gewisse Schmierwirkung und der Verschleiß wird auf den Kunststoff beschränkt.

Gruß .. Rudi ..

Hab etwas recherchiert und ein Bild gefunden, wo zwischen den Lagen eine Kunsstoffzwischenlage zum Vermindern des Verschleißes eingefügt ist. Ist zwar vom Trabbi, aber gibt es auch bei anderen Oldis:

http://pf31.pappenforum.de/index.php?page=Attachment&attachmentID=42257&h=3e071a6787ebd877551ffaff9865d898ec6ad66b&s=699011f89297bb74e07b0ec5ab05b6c29d00220f (http://pf31.pappenforum.de/index.php?page=Attachment&attachmentID=42257&h=3e071a6787ebd877551ffaff9865d898ec6ad66b&s=699011f89297bb74e07b0ec5ab05b6c29d00220f)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 28.06.2013, 07:51:26
Guten Morgen, liebe Kollegen

Ich habe Jens gestern schon geschrieben, dass es mich immer wieder sehr beeindruckt, wie "aus allen Löchern" die hilfreichen "Geister" herbei eilen, um einem behilflich zu sein. Das hab ich wo anders so noch nie erlebt. Wirklich einen super Sache!!! Ganz herzlichen Dank :D

Rudi: Wieso gibt es eigentlich nicht so ganz dünne Teflonstreifen, die man zwischen die Federblätter legt? Bei den "alten Engländern" sind die Federpakete mit Leinenbinden bandagiert und dann in
Leder-Gamaschen verpackt. Die Gamaschen schützen die Federn vor Staub und Dreck. Und ausserdem haben die einen Öleinfüllstutzen, wo man so ein/zweimal pro Jahr so richtig einfüllen darf. Manche sind an der Zentralchassis-Schmierung direkt angeschlossen. Ist zwar ein elendes Gesabber. Aber die Federn sind immer in erstaunlich gutem Zustand.  ;)

Frage eines Doofen: Wie geht es weiter, wenn ich die einzelnen Federblätter blank geschliffen habe. Jede Feder grundieren und begrünen und dann zusammenbauen oder erst zusammenbauen und dann nur von aussen "bemalen"? ::)     
   
Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz (klein Doofi)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 28.06.2013, 09:43:38
Hallo Fritz,

Kunststoff- bzw. Teflon(PTFE)- Zwischenlagen gibt es schon (siehe Link in meiner vorigen Mail). Du musst es Dir evtl. selbst passend zuschneiden. PTFE-Bänder kannst Du hier bekommen in verschiedenen Breiten und Längen:

http://www.technoplast-onlineshop.de/Teflon-PTFE-Platten-Teflonplatten-natur-virginal-1 (http://www.technoplast-onlineshop.de/Teflon-PTFE-Platten-Teflonplatten-natur-virginal-1).

Billig ist das allerdings nicht ..  :'(

Ein Einpacken des Federpaketes wie Du beschreibst ist meines Erachtens an einem Arbeitsgerät wie einem Schlepper nicht angeraten, da er doch ab und an mal irgendwo hängen bleibt und die Verpackung zerstört. Ein Riss in einer solchen und es kann Feuchtigkeit eindringen und durch die Verpackung nicht wieder heraus. Eine schnellere Oxydation der Federn ist dann vorprogrammiert. Lieber das Federpaket ab und zu mal einfetten finde ich besser, zumal man gleich sieht, wenn mal etwas im Argen sein sollte.

Gruß .. Rudi ..

Ach so .. ich würde das Paket nach dem Zusammenbau lackieren, denn durch Reibung zwischen den Federn wird der Lack eh wieder abgeschabt (vermutlich auch mit Teflonzwischenlagen) ..  ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 28.06.2013, 11:49:44
Hallo , das Federpaket wird doch arbeiten( also dehnen und biegen ) dadurch würde der Lack zwischen den Lagen eh platzen oder ? Ich kenne es nur so das die Pakete damals in meiner Lehre zerlegt mit Staucherfett eingeschmiert und wieder verbaut wurden. Die Pakete wurden auch von aussen mit Staucherfett eingeschmiert damit der Dreck gar nicht zwischen die Lagen kommen konnte .
Allerdings waren es Trecker die voll in der Arbeit steckten, bei unseren hier würde ich sie von aussen lackieren allerdings nur wegen der Optik
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 28.06.2013, 12:44:00
Hallo zusammen,

an meinem Hanomag hab ich das Paket komplett zerlegt, jedes einzelne Federblatt lackiert und beim Zusammenbau eingefettet. Sieht gut aus. Bei meinem Kollegen seinem Normag haben wir nur von außen lackiert. Jetzt rennt die Rostbrühe zwischen den Lagen raus, sieht sch... aus. Ich würde alle lackieren und gut einfetten.

Grüße Clemens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 28.06.2013, 13:14:37
Ebenso habe ich es gemacht, die einzelnen Federblätter lackiert und beim Zusammenbau mit Graphitfett eingestrichen.
Sieht bis jetzt noch gut aus.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 30.06.2013, 14:59:08
Hallo MAN-Kollegen,

nahm gestern bei einem Oldtimer-LKW-Treffen teil und habe dabei ein guter Scania-Kollege wieder getroffen.  Das Thema , Fett zwischen den Blattfederlagen oder nicht, wurde auch diskutiert, dank des Themas hier im deutschen MAN-Traktorenforum ;).  Der Scania-Mann war in den 80-90'ern als Mechaniker angestellt und hat etliche verkaufte LKWs für Auslieferung bereitet.  Öfter wurden die Federpakete nach Kundenwunsch verstärkt; also ein paar extra Lagen wurden einfach eingelegt.  Die zerlegten neuen Federpakete waren immer mit Fett ab Werk bestrichen, das Fett hatte eine (dunkel)gelbe, sähe, salbenartige Substanz und er meinte das wurde hauptsächlich als Dichtfett gegen Wasser benutzt.  Er meinte es sei das gleiche wie das alte "Wasserpumpenfett" sein - nach Beschreibungen ein hellfarbiges, vollkommen wasserbeständiges Spezialfett für Langzeitschmierung und Korossionschutz in feuchten Umgebungen eingesetzt.  Ich finde es selber sehr glaubhaft...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 30.06.2013, 21:18:37
Hallo Magne und Fritz,
das Fett wo der Kollege von Magne verwendet, hat die gleichen Eigenschaften wie das "Bosch-Superfit".Es wird als Bremsenfett bezeichnet, kann aber eigentlich in anderen Einsatzgebieten auch
eingesetzt werden und erfüllt dort seine Zweck noch mehr.
Ich persönlich, habe mit diesem Fett gute Erfahrungen gemacht.
Die Haupteigenschaften bei diesen Fett sind, das es Säurebeständig und Wasserabweisend ist, auch bekannt als Batteriepolfett. Das heißt, Streusalzbeständig im Winter.
Auch Gummi greift es nicht an, und als Bremsmannschettenfett zu verwenden.
Habe es bei Federblättern auch schon oft verwendet, und kann es nur empfehlen.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 01.07.2013, 14:56:51
Liebe Kollegen

Erstmal möchte ich mich bei Magne und Martin für den Hinweis auf die gelbe Salbe bedanken. Ich werde diese Methode ausprobieren, sobald ich die Teile für die Feder bekommen haben.  ;) 

Unterdessen habe ich mich an die Hinweise von Karl-Ernst gehalten und den Motor samt Halbrahmen mit dem Getriebe wieder zusammengebaut. Zuvor haben ich die Kupplungsglocke und den "Wellentunnel" neu gestrichen, die Grundierung auf der Flanschfläche entfernt und die Flanschflächen mit einem Hauch von Zinkspray angepfupft.  ;D

Dazu habe ich mit Kantholz eine sichere Unterlage auf eine Palette gebaut, den Halbrahmen leicht asymmetrisch draufgesetzt und mit einem kleinen Wagenheber abgestützt. Dann habe ich den Motor in den Halbrahmen gestellt. Den Motor haben ich mit 4 Schrauben am Halbrahmen gesichert, jedoch noch nicht definitiv fixiert.

[attach=1][attach=2][attach=3][attach=4][attach=5]

Anschliessend habe ich mit Hilfe einer Wasserwaage die Getriebeglocke senkrecht ausgerichtet und das selbe mit dem Schwungradgehäuse gemacht.  Mit Hilfe zweier gleichgrosser Kanzhölzchen habe ich die das Schwungradgehäuse mit der Kupplungsglocke in eine Flucht gebracht. Die genaue Höhe habe ich mit zwei überlangen Schrauben geprüft. Dann zog ich den Motor nochmals weg, setzte die Kupplung auf die Welle des Getriebes und schob die beiden Bauteile so nahe zusammen, dann ich gerade noch so ins Schwungradgehäuse blicken und prüfen konnte, ob die Welle auch sauber ins Schwungrad passen würde. Dann konnte ich den Motor mit der rechten Hand "ins" Getriebe ziehen. Plopp!

Ich muss etwas verdattert geschaut haben, den meine Frau frage, ob was kaputt gegangen sei? Nein, meinte ich. Ich bin nur erstaunt, dass es das schon gewesen ist! Ich könne es eigentlich garnicht recht glauben - gemessen an dem Murx, den wir beim Trennen der Teile erlebt hatten.  :P

MAN(n), bin ich froh, dass das so gut geklappt hat :D  Allen Helfern - besonders Karl-Ernst - ein herzliches Dankeschön! Ab jetzt nimmt die Sauordnung und die Anzahl der lose herumliegenden Teile ständig ab. Man kann wieder etwas putzen, lackieren und mehr oder weniger gleich montieren. Und man weiss ab da auch, wo die Teile sind... 8)

Auf dem letzten Bild seht ihr, dass ich die Pedalerie montiert habe. Die Pedale musste ich alle mit neuen Büchsen versehen lassen und die Welle war überhaupt nicht mehr zu retten, so ausgelatscht wie die war...  ::)   

Ganz herzliche Grüsse aus den Bergen

Fritz  8)     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: ackerdiesel am 02.07.2013, 08:19:08
Hallo Fritz,

Hut ab, der wird ja besser, als aus dem Werk !  Wirklich eine saubere Arbeit.

Gruß
Klaus

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 02.07.2013, 08:57:23
Hallo Klaus

Danke für das Lob. Ich hab' und geb' mit Mühe... ;)

Ich weiss nicht, wie eine EMMA ab Werk aussah. Ich denke mal, wenn die so viel Zeit an jeder Kiste verbracht hätten, wie wir das heute tun, wäre schon 1950 Schluss gewesen mit dem Traktorenbau bei MAN. Da wäre uns allen aber was entgangen!!!!!  ???

Damals war der Traktor ein Industrieprodukt, heute sind die überlebenden Exemplare Papies Liebling und werden nach Strich und Faden gehätschelt, gepflegt und verwöhnt. Insofern gebe ich zu, dass der Traktor vielleicht schöner wird, als er damals vom Band lief, aber besser wird er glaub' ich nicht deswegen...   ;D

Ich gebe aber gerne zu, dass es mir grossen Spass macht, Details zu pflegen - fast wie im Heimatwerk! Vernünftig ist das vermutlich nicht, denn wenn der Traktor dann (ab und zu) im Einsatz ist, zählt die "Bauernmalerei" eher wenig und ich ahne schon jetzt, wie ich mich nerven werde, wenn irgendwo ein Farbabplatzer oder eine Schramme entsteht   :'(   

Aber so ist das halt mit unserem Hobby. Wie geht der Spruch eines unserer Mitglieder gleich noch? Von wegen auf die Schnauze fallen und wieder aufstehen? Ich denke mal, das trifft den Kern der Sache.

Und hier noch eine Frage an unsere Experten. Wie ihr seht, sind die Radnaben noch immer nur grundiert und nicht lackiert. Welche Farbe hatten die Radnaben eigentlich? Weiss oder grün? Die schönen Farbbilder aus neuerer Zeit zeigen immer weisse Felgen und durch das Loch schaut eine grüne Radnabe. Das scheint mir logisch zu sein, denn so wie mein Traktor jetzt liegt, dürfte er auch auf dem Band durch die "Malerei" gegangen sein. Also wenn ich die Achstrompenten begrüne, dann scheint es mir logisch zu sein, die Radnaben auch grün zu lackieren. Es gibt aber viele zeitgenössischen Schwarz-Weiss-Bilder, das sind die Radnaben weiss?  ::)   

Gruss

Fritz
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 02.07.2013, 09:34:28
Hallo Fritz,

über die Farbe der Radnaben gab es hier schon endlose Diskussionen. Ich meine, jeder sollte es so machen, wie es ihm gefällt und mir persönlich gefällt eine grüne Radnabe besser, auch wenn es vielleicht nicht Original ist.

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Rocco G. am 02.07.2013, 10:11:34
Hallo Fritz,
ich persönlich finde sie in Grün lackiert besser und habe auch schon viele verschiedene Erklärungen dafür erhalten.

Gruß Rocco
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 02.07.2013, 10:24:01
Ich denke auch sie waren ab Werk grün und wurden dann mit der Zeit Elfenbein, wenn einer mal in zeitlichen Abständen seine Felgen nachgestrichen hat.
Ich würde es an deiner Stelle so machen wie du es für am schönsten empfindest.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 02.07.2013, 15:29:12
Hallo..

Über den Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten ;) ::), aber zu der konkreten Frage von Fritz kann man trotzdem sagen:

Die Nürnberger-MANs hatten bis 1950 immer dunkelgrüne Felgen und Radnaben.  Ab 1950 wurden sie für den deutschen Heimatmarkt mit MAN-grünen Felgen und Radnaben bestückt - die Exporttraktoren bekamen Felgen und Radnaben in Hellelfenbein (Weiss).  Die in den München-Allacher Werksanlagen gefertigten MANs (ab 1956) hatten alle weisse Felgen und Radnaben.  In 1950 und 1955 gibt es laut Forummitgliedern Ausnahmen, sie waren wohl von der Übergangsphase beeinflusst...

Auf jeden Fall ist es sicher, dass M.A.N selbst nie die Kombination grüne Naben/weisse Felgen bei der Auslieferung vom Werk benutzt hat.

Gruss einen Norweger der auch diese Kombination gut ausstehen kann 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 02.07.2013, 22:28:55
Hallo Magne,
danke noch mal für deine Richtigstellung.
ich wusste ehrlich gesagt nicht mehr wie rum es war.
Ich habe zwar die Naben an meinen beiden Man's damals nach deiner Erläuterung entsprechend umlackiert, da ich sie aber beide seit Mitte Mai nicht mehr zu Gesicht bekommen habe wußte ich auch nicht mehr wie ich die Naben lackiert hatte.
Es hört sich zwar unglaublich an, ist aber wirklich so :o
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 03.07.2013, 20:02:06
Hallo MAN's,

in dem Thema Farbgebung Antwort 5 gibt es die glaube ich richtige Antwort.

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,4248.msg40463.html#msg40463

Gruß, Jürgen.

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 04.07.2013, 09:06:15
Och Leut', is die Sache kompliziert!  :o

Magnes Aussage deckt sich mit den schwarz-weiss-Bildern, die ich im Kopf habe und Karl-Ernst ist bei seinem 4R3 offenbar diesem Farbschema gefolgt. Jedenfalls sind bei diesen Aufnahmen die Felgen und die Radnaben "weiss".  ::)

Aber schaut euch mal die beiden letzten Bilder an, die Jürgen ganz am Anfang unseres Erfahrungsaustausches aufgeschaltet hat. Da sind die Felgen weiss und die Radnaben grün. Nun kann man sich fragen, ob der 4N-(?)-Traktor tatsächlich die "übliche" Lackierung trägt. Wenn ich mir die Lampen besehen, sieht das schon beinahe wie im Krieg aus - komplett übermalt und nur ein winziges Loch - so eine Art Tarnscheinwerfer. Wer macht denn so was?  :-\

Mir kommen da unwillkürlich die grau-schwarzen Märklin-Lokomotiv-Modelle im so genannten "Fotografie-Anstrich" in den Sinn. Ob es sich bei diesem Foto wohl um so etwas handelt? Das würde bedeuten, dass der Trakti in zwei verschiedenen hellen Grautönen stumpf lackiert wurde und die Lampengläser wurden gleich übermalt, damit das starke Kunstlicht  beim Fotografieren nicht zu unerwünschten Reflexen und Spiegelungen führte.  ;)

Spätestens bei dem Bild mit den kleinen Rundhaubern am Fliessband scheint es mir aber definitiv so, als ob die Naben grün und die Felgen weiss wären. Das wäre aber ein krasser Gegensatz zu Magnes Ausführungen!!!!!!!!! Wir sind da auf eine intergalaktische  Anomalie gestossen und bevor sich da noch ein schwarzes Loch auftut, wollen wir das lieber nicht weiter erörtern, damit uns nicht wie bei den Galliern der Himmel auf den Kopf stürzt!! :) :D

Nun, am Ende hat Karl-Ernst mit seinem Votum ganz recht, wenn er sagt, dass man das nach eigenem Gusto erledigen soll. Und nachdem wir ja festgestellt haben, dass wir unsere Schätzchen zwar nicht besser, aber vielleicht schöner machen, als sie bei MAN vom Band gelaufen sind, werde ich die Radnaben grün lackieren und freue mich über den schönen Kontrast zu den "weissen" Felgen. Ist vielleicht nicht ganz wie beim Original, sieht dafür aber richtig frech aus...  ;D

Und spätestens dann, wenn einer mit einem rot lackierten Auspuff daher kommt, sind wir uns sicher alle einig, dass dies zwar originell aber nicht original ist.  ;)

So, ich muss. Auf mich warten 4 ha Steillagen-Oekowiesen mit Elefantenheu!

Herzlichen Grüsse

Fritz  8)

   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: H.Petersen am 04.07.2013, 09:36:47
Moin,

ich vermute, dass die Räder zum Schluss überlackiert wurden um abgeplatzte Farben an Schrauben, Felgen und Nabe zu reparieren/kaschieren.
Da würde ich als Fabrikant auch nicht abkleben oder mit Pinsel beigehen.

Mfg
Heiko

PS: Fritz, Deine Fotos sind wirklich klasse. Endlich mal alles ohne 90°. ;-)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 04.07.2013, 10:50:53
Moin Heiko

Schön, dass dir die Bilder gefallen. Ich lege Wert darauf, dass ich das Meiste sauber dokumentiere.  Aber ich schicke nicht alle Bilder und die, welche ich aufschalte, muss ich auch immer vorher noch zensurmässig bearbeiten, damit ihr nicht zu viel vom ganzen "Puff" drumherum mitkriegt. ;D

Deiner Bemerkung betreffend 90o glaube ich entnehmen zu können, dass du während einer "Computer-Session" auch nicht gerne Handstand vor dem Bildschirm machst.  :D Da stimme ich mit dir voll überein...

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 10.07.2013, 14:35:07
Liebe Kollegen

Ich habe übers Wochenende man etwas in den Man Büchern herumgeschaut und ich glaube eine Erklärung für die "Radnaben-Annomalie" gefunden zu haben. Die Radnaben sind nämlich zweifarbig!
Ursprünglich sind die Radnaben ringsum grün lackiert. Das liegt in der Natur der Sache, dass die Naben die selbe Farbe haben, wie die Achstrompeten und die Vorderachse. Sonst hätten die Jungs bei MAN die Achstrompeten etc. abdecken müssen, bevor die die Naben "weiss" gespritzt haben. Das haben die aus Zeitgründen bestimmt nicht gemacht. So läuft also unser grüner Trecker auf dem Band bis zur Stelle, wo die Räder montiert werden. Die Felgen der Räder sind weiss, und nun kommt die Schutzlackierung für die Schrauben und damit das zügig geht, werden die auch "weiss" gespritzt und damit man auch hier nichts abdecken muss, wird der Teil der Nabe, der durch die Felge schaut, auch gleich weiss lackiert.  ::)

Auf sämtlichen Fotos sieht man von aussen auf weisse Radnaben. Schaut man aber auf die Innenseite der Räder, sind mit Ausnahme der Felgen alle Teile grün! Ich habe mal ein paar Fotos abgekupfert und zusammengestellt (ja, ich weiss, sollte man nicht machen, dient aber nur zur Instruktion):  ;) 

[attach=1]

Huch! 900!!! Tut mir leid! Ich versuche es, noch zu ändern....

Ich denke, damit habe auch ich es begriffen, wie es mit der Farbe der Radnaben sein müsste und wie es dazu kam.  :D

Grüsse aus den Bergen

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 10.07.2013, 20:10:18
Hallo Fritz,
deine Erklärung ist absolut einleuchtend.
Demnach hat Magne absolut recht mit der Aussage das kein MAN das Werk mit grünen Radnaben verlassen hat.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.07.2013, 09:36:14
Hallo Karl-Ernst

Ja, Magne hat mit seiner Aussage wirklich recht. Ab dem Moment, als die Felgen weiss wurden, sind auch die Schrauben und die Teile der Naben weiss gespritzt worden, welche durch die Felgen nach aussen ragen. Auf der Innenseite blieb alles grün. Es wäre also aus der Sicht des Denkmalpflegers falsch, die ganze Radnabe weiss zu pinseln! Das wäre also der generelle Sachverhalt und ich glaube auch, dass die Herleitung der Zweifarbigkeit der Naben Sinn macht.  :)

Tatsächlich gibt es aber auch Ausnahmen: Es gibt ein paar wenige Werk-Fotos, auf denen sieht man Traktoren mit weissen Felgen und grünen Naben, z.B. der 4P1 mit dem nach oben mündenden Fischschwanz-Auspuff. Es gibt auch ein Bild von einem 2K1 mit grünen Naben und vielleicht das berühmteste Bild scheint mir der letzte Traktor zu sein, der bei MAN vom Band lief.  ::)

Nur ist es gerade dieses Bild, welches vermutlich die Regel der weissen Naben bestätigt. Auf dem Foto sind die Felgen weiss, die Naben grün und die Schrauben blank. Ich denke mal, das liegt nicht daran, dass die "Jungs" nicht rechtzeitig fertig geworden sind, sondern daran, dass die "Weissmalerei" der Naben und Radschrauben nicht "auf dem Band", sondern später stattfand. Und die Kühlermaske bekam auch erst dann ihren weissen Rand. Da das Foto den letzten Traktor zeigen soll, wie er "vom Band läuft", sind die Naben halt noch grün und die Schrauben blank. ;D

So, jetzt ist aber wirklich genug mit der "Klugscheisserei"!  ;)

Gruss aus den Bergen

Fritz

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.08.2013, 10:46:48
Liebe Kollegen

Es ist mir doch tatsächlich gelungen, an ein paar Dingen meines 4R3 weiter zu werkeln!

Die Schutz-Abdeckungen für die Entlüftungsventile auf den Planetengetrieben sind fertig und montiert. Die sind zwar nicht so gediegen, wie die von Danny und die Materialstärke ist mit 1.5 mm Blech vermutlich weniger dick ausgefallen. Aber ich denke, sie erfüllen ihren Zweck und sind v.a "selbstgebacken"  ;) Und das will was heissen, denn was Metallverarbeitung betrifft bin ein ziemlicher Anfänger!  ::)

[attach=1]  [attach=2]

Ein weiteres Häkchen kann ich unter das Federpaket der Vorderachse machen. Da ist einiges nicht mehr original, aber um hier nicht vom 100-sten ins 1000-ste zu kommen, haben ich hier die Abkürzung genommen und alles so belassen, wie ich es vorgefunden habe.

Offenbar hat jemand die beiden Nadellager rausgerupft und dort Bronze-Lager eingepresst. Das ist nicht im Sinne des Erfinders und ich weiss nicht, wie sich das auf die Dauer bewährt. Aber im Moment sitzt das Federpaket tipptopp, pendelt leichtgängig, hat jedoch horizontal kein Spiel! Nimmt mich Wunder, was Martin zu diesem Befund meint.  ;)

Was die unterste und grösste Blattfeder betrifft, so konnte Dank Ullis Fleissarbeit betreffend Exportformulare eine einfache und schnelle Lösung herbeigeführt werden. Ulli gehört nun zu Gilde der exportierenden Maschinen-Industrie! Super Sach!!  :D 

Als dann alle Teil beisammen waren, habe ich mich an den Rat von Karl-Ernst gehalten und alle Teil abgeschliffen, mit Rostumwandler behandelt, grundiert und lackiert. Mit den begrünten Teilen bin ich dann zu MOTOREX gepilgert und habe mich mit diesen "Schmierstoff-Leuten" über das weitere Vorgehen besprochen. Auf Grund von Magnes Geschichte mit dem Batteriefett haben dir mir folgendes Vorgehen empfohlen, welches nun bei mir zur Anwendung gelangt ist. Ich hoffe, Magne kann mir das verzeihen!

Ich habe erst alle Federflächen mit sogenannter Zahnradlubrikose besprüht. Das ist das schwarze Zeug, das die bei den offenen Getrieben (z.B. Bei Zahnradbahnen, Seilbahnen, etc.) benutzen. Das ist eine eher klebrige Geschichte, die nach ein paar Minuten nach dem Auftragen ziemlich trocken wird, dafür aber extrem anhänglich ist. Das Zeug haftet dermassen, das es sich von Wind, Regen, Schnee, Hagel, etc. nicht entfernen lässt. Dafür bleibt aber auch nicht alles dran hängen (Sand, Staub, Löwenzahn-Fallschirme, Hühner, Touristen mit Hund, etc.). Trotzdem hat es eine sehr gute Schmierwirkung. Und damit das Ganze noch etwas sanfter gleitet, habe ich noch etwas Graphit-Fett zwischen jedes Blattfeder-Paar gegeben. Das hat beim Zusammenbau des Federpaketes ganz schön geschmatzt!  :P ;D

[attach=3]  [attach=4]

Als nächste werde ich ausprobieren, ob sich aus einem Stück Kühlwasserschlauch wirklich eine Dichtung für das Kugelkopf-Abstützlager der Vorderachse machen lässt. Ich halte euch auf dem Laufenden.  :)

Noch ein kleiner Nachtrag zum Federpaket: Ulli hat mir per Email geschrieben, dass er meine Kombination aus Federn unterschiedlicher Dicke "sehr interessant" findet. Sieh mal an! Darüber habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht, denn mit der dicken Mittel-Feder und der dicken Basisfeder ist das Paket so dick, dass "die Bolzen" bei "den Klammern" (wie nennt man diese Teile?) gerade noch passgenau durchgingen.  :)  Eine dickere Feder mehr, und dann wäre der Tanz erst richtig losgegangen!  >:(

Gestern Abend habe ich die noch unfertige Vorderachse man unter den Traktor geschoben und "zum mal gucken" montiert. Die Bolzen in den Federböcken mit den neuen Schleissplatten passen jetzt
wie angegossen! Da ist keine "Luft" mehr für die beiden Gummis, die Ulli erwähnt hat. Und für zwei Federn, die beide so dick sind, wie die unterste Feder (Ullis Export-Schlager!  :D) wäre der Platz viel zu gering gewesen und ich hätte mit Sicherheit ein Herzkasperle bekommen! ;)

[attach=5]  [attach=6]

Schon merkwürdig! Gab es unterschiedliche Federböcke? Für eine Bohrung oberhalb der beiden Löcher für die Sicherungsbolzen ist bei meinen Federböcken überhaupt kein Platz. Wenn dort zwei dicke Federblätter durchpassen sollen, müsste die Wand der Federböcke höher oder die Schleissplatten müssen wesentlich dünner sein. Ich werde heute Abend die Dinger mal messen und gebe euch Bescheid!  ::)

 
Gruss aus der buckligen Welt

Fritz   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.08.2013, 09:46:07
Hallo Fritz,

von unterschiedlichen Federböcken habe ich noch nicht gehört, denke aber beim damaligen Anbau von verstärkten Frontlader-Federpaketen wurden die Hülsen (Bild 22 in der ETL) einfach entfernt.  Ich meine sie waren nur für Ausgleich gedacht.

Ansonsten finde ich Deine Schmierstoff-Lösung für die Federflächen vorbildlich, - dass Du nun die Hanglagen befahren kannst, ohne immer Hühner und Touristen mit Hund fest am Federpaket gekleistert zu haben, ist ja ein befreiender Nebeneffekt  8)

Gruss
Magne

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.08.2013, 12:21:20
Hallo Magne

Ja, ich finde es toll, wenn einem bei der Arbeit nicht alles am Traktor kleben bleibt, was gerade vorbeikommt. Die Hühner und Hunde gingen ja noch, aber die Touristen meckern immer gleich lauthals herum... Echt schlimm! Mit der Zeit kann dir das richtig auf die Nerven gehen!  :D

Wegen der Hülsen: Richtig, da sollten ja auch noch Hülsen über die Bolzen. Das wird spannend!  ::)
Und was mir gestern bei meiner Stich-Furz-Galopp-Übung auch aufgefallen ist: Der seitliche Abstand von Ullis Feder in den Federböcken ist auch ziemlich geschrumpft. Vorher hatte ich dort sicher je 1 cm oder mehr Spiel. Jetzt stimmt das sehr schön und mit den beiden Ausgleichsplatten und den beiden vorhanden Ausgleichsblechen stimmt das wieder "auf's Loch".  :)

Gruss

Fritz
   
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.08.2013, 08:46:55
Liebe Kollegen

Ich habe über das Wochenende die Platzverhältnisse in den Federböcken der Vorderachse nachgemessen. Das Ergebnis: Es wird eng!  ???

Die Dicke der Mehrheit der Federblätter beträgt 8 mm. Die mittlere Feder ist 12 mm dick und Ullis Feder weist einen Stärke von 10 mm auf. 

[attach=1]

Die Distanz von der Oberkante im Tragbock bis zur Unterkante des Lochs, durch welches der Sicherungsbozen geschoben wird, beträgt 30 mm. Ullis grosse Feder ist 10 mm dick, die zweite Feder
hat eine Dicke von 8 mm. Die Gleitplatte (rot) ist 10 mm stark. Also stehen mit zwischen dem SIcherungsbolzen und der Oberkante der zweiten Feder theoretisch 2 mm zur Verfügung. In Tat und Wahrheit hat der Sicherungsbolzen beim Durchtreiben schon die schöne Farbe weggeraspelt.  :(

Muss der Sicherungsbolzen eine Hülse haben? Oder anders rum gefragt: Meine Bolzen sind M14- Brummer und genauso dick wie das Loch im Tragbock. Ist das überhaupt das richtige Mass und muss "dort vorne" alles so prall und satt sein oder sollte es mehr Luft haben und "schlottern"?

Das selbe Problem ergibt sich mit den seitlichen Distanz-Ausgleichsplatten. Ich habe zwei unterschiedlich dicke Distanzplatten mit M8-Gewindelöchern. Die eine ist 5 mm dick, die andere 12 mm. Zusätzlich waren dort 3 Distanzbleche verbaut und trotzdem war auf beiden Seiten von jede Menge Luft. Mit der neuen Feder ist der Spalt zwischen "Feder-Ohr" und Tragbockwand auf je 6 mm geschrumpft!  :o

Wieviel Spalt muss dort im Minimum vorhanden sein. Gibt es irgendwelche Werksangaben dafür? In der "MAN-Schleppertechnik" finde ich überhaupt nichts darüber...  :-[

Herzlichen Grüsse aus der Enge

Fritz

     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.08.2013, 09:01:53
Grüss Dich Fritz, also ich werd heute Abend wenn ich aus dem Büro komme mal nachmessen an meinen beiden Treckern, vielleicht kann aber schon jemand vorher helfen .
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.08.2013, 12:24:30
Grüss, dich Jürgen

Dank für dein Hilfs-Angebot! Ich bin wirklich froh, wenn ich ein paar Anhaltspunkte bekäme. Die Geschichte wird nämlich immer wirrer. Ich habe ein paar Bilder vom Forum mit der ETL und der Betriebsanleitung verglichen und ich werde einfach nicht schlau daraus.  :o

Gemäss den Bildern der ETL und der Betriebsanleitung besteht das Federpaket der Vorderachse aus 5 Federblättern, wovon 4 Stk. mit den äusserne Bügeln zusammengehalten werden. Bei den Traktoren von Mortl und Karl-Ernst zähle ich jeweils nur 4 Federblätter! Davon sind nur 3 Stk. mit den "Bügeln zusammengefasst   >:(

Nun gibt 5 x 8 mm = 40 mm. Hat man bei den stärker dimensionierten Federblättern auf ein Federblatt verzichtet? Denn 4 x 10 mm gibt auch 40 mm?  ::) Aber wenn bei mir das zweitunterste Federblatt nicht 8 sondern auch 10 mm dick wäre, dann hätte ich mit den Sicherungsbolzen in den Federböcken aber Mühe, denn dann wären die beiden Federblätter zusammen 20 mm dick und die Gleitplatte mit ihren 10 mm würde die Distanz bis zum Sicherungsbolzen komplett füllen! Und da habe ich aber die Farbe und die diversen Gleitsalben garnicht mitgerechnet!  ;)

Was meint ihr dazu?
 
Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 12.08.2013, 22:02:53
Hallo Fritz,

ich denke, dass bei MAN wie auch bei anderen Herstellern das verbaut wurde, was gerade günstig vorhanden war. Wenn 10 mm Federpakete vorhanden waren, wurden diese eben verbaut .. wenn die 8 mm hatten, dann nimmt man eben diese und legt noch ein Teil dazu. Die Schleppertechnik ist ein Buch mit sieben Siegeln .. da wurde immer so günstig wie möglich gearbeitet und so kommt es vor, dass in einer Baureihe verschieden Teile montiert wurden. Ich denke, dass unser MAN-Gott Magne darüber auch einiges erzählen kann .. ;) ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 12.08.2013, 22:13:21
Hallo Rudi,
das glaube ich nicht.
Die werden schon nach Plan verbaut haben.
Für den 4R3 habe ich die ERL nicht griffbereit, aber beim C40A sind Normal- und verstärkte Ausführung
getrennt aufgeführt.

[attach=1]

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.08.2013, 08:25:15
Liebe Kollegen

Normalerweise stimme ich mit Jürgens Experimentierfreude überein. In diesem Fall gebe ich zu, dass mir bei der Sache einfach nicht wohl ist. Und in diesem Fall macht ein Experiment zwar schlau, im Worstcase aber auch arm! 

Problem Nr. 1
Ohne irgendwelche Distanzstücke hat die Feder auf jede Seite noch etwa 6 mm Weg bis sie an die Seitenwand des Federtragbocks knallt. Ich will wissen, wie viel Federweg ich einrechen muss und ob ich an den hochgezogen Ohren der Feder gegebenfallls etwas abraspeln muss. Ich möchte es einfach nicht erleben, dass es beim Durchfahren einer Bodenwelle mit z.B. angehängtem Pflug "Zing" macht und die Feder einen Teil des Federtragbocks weggesprengt hat!  >:(

Streiber in Mammendorf ist sehr weit weg und das Geld für einen neuen oder gar zwei neue Federtragböcke geb ich lieber für etwas anderes aus!  ;)

Problem Nr. 2 
Die bei mir (ich denke mal original) verbauten Distanzstücke sind so ungleich dick, dass ich davon ausgehen muss, dass die im Werk damit offensichtlich eine Korrektur gemacht haben. Ich denke mal, dass damit die Ausrichtung der Achse zum Rahmen justiert wurde. Da die Achse im Abstützlager fixiert ist, wird mit diesen Distanzstücken also nicht nur "links-recht" sondern auch der Winkel zum Rahmen, resp. der Hinterachse korrigiert - theoretisch zumindest.  ::) 

Was passiert, wenn ich diese Korrektur nicht mache? Kommt dann der ganze "Vorderwagen" im Quergalopp daher? Wenn ich in der Rubrik "Räder und Reifen" lese, dass es Reifen gibt, deren Profil sich beim einen in kurzer Zeit in Luft auflöst und bei anderen halten die "ewig", dann gibt mir das halt zu denken.

Ich kann aber auch noch anders herum fragen: In der Bedienungsanleitung gibt es eine technische Zeichnung. Dort ist der Abstand zwischen dem Ohr der untersten Blattfeder und der Ausgleichsplatte gleich Null. Vielleicht ist das sogar richtig und all die Mutmassungen  betreffend minimalen "Federweg" sind völlig überflüssig. Im Restaurierungsbericht von Armin aus Eichsfeld gibt es im Beitrag Nr. 75 ein Photo und auch dort ist der Abstand scheinbar sehr gering, wenn nicht sogar "Null".
Was stimmt wohl?  :)

Gruss

Fritz 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 13.08.2013, 09:16:38
Salü Fritz,
also du kannst bei einem guten Ricola ( den habt Ihr ja erfunden:-)).  entspannt wieder ans Werk treten.
Ich hab da grad mal einige Bilder gemacht , die deinen Eindruck denk ich mal untermauern werden.
Genug der Worte hier die Bilder ..........
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.08.2013, 11:46:25
Salü Jürgen

Super Sach! Merci vielmohl!! :D

Ich dachte es mir, dass die Federohren an den Ausgleichsplatten anliegen dürfen, resp. müssen. Der "Trick" besteht vermutlich in der Form der Gleitflächen, d.h. wenn die unterste Feder Druck von oben bekommt, biegt sich diese zwar, rutscht aber nicht mit den Ohren weiter zur Aussenwand des Federtragbockes sondern bleibt mehr oder weniger stationär.  ::)

Das macht auch Sinn! Stell dir mal vor, du hast links und rechts grosses Spiel und fährst damit in flotter Fahrt! Und dann flattert die Vorderachse fröhlich vor sich hin! Einfach grausam... Oder beim Lenken! Man dreht das Lenkrad nach rechts und schon setzt sich die ganze Vorderachse in diese Richtung in Bewegung. Ich denke, beim TüV würden sie mich mit dieser Transversallenkung ganz schön feiern... ;D

Ich will heute Abend mal die äusseren Ecken der Federtragböcke in Bezug auf den Rahmen vermessen. Mal sehen, was dabei raus kommt.  ::) 

Unter dessen werden sich unsere Topshots vielleicht auch noch zu dem Thema äussern.  ;)

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 13.08.2013, 18:25:34
Hallo Fritz,

also, ich bin kein gelernter Mechaniker, mache es aber immer so:  Bringe erst die Vorderachse so mittig am Trecker wie möglich, stelle sie dann ganz waagrecht (der Trecker soll natürlich im voraus auch auf eine ebene, waagrechte Fläche stehen).  Für das Kontrollmessen verwende ich ein normaler Meterstock zwischen dem Loch für das Fettnippel am oberen Achsschenkelbolzen und dem seitlich hinteren, oberen Loch (von gesamt 4) am Vorderachsbock.  Persönlich finde ich die Achsschenkelbolzen besser geeignet als Anhaltspunkt als z.B. die Radflanschen beim Messen (sie sind nicht von der Lenkung beeinflusst).  Ein Endergebnis wie auf meinen Fotos und den Fotos in Armins Bericht ist dann nicht unnormal...  Behalte immer an beiden Seiten ein paar millimeter Luft zwischen Federbogen und Ausgleichplatte bzw. evtl. Aussenwand im Federbock.  Die Sicherungsbolzen sind an meinen 4R3s 16 mm und die Hülsen sind aussen 22 mm (5x8 mm Blätter im Federpaket).

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 13.08.2013, 19:59:42
Hallo Fritz
Im Prinzip mache ich es wie Magne, nur ich nutze die Fettnippel der unteren
Achsschenkelbolzen und messe über Kreuz zu den Achstrichtern hinten.
Es ist zwar ein Graus, aber die Genauigkeit überzeugt.
Spiel zwischen Federbogen und Anschlag lasse ich ges. ca. 4 mm
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: FrontMAN am 13.08.2013, 20:49:01
Hallo,
auch ich habe die V-Achse neu eingemessen und dann nach dem Einbauen diese seitlichen Abstände zum Tragbock vorgefunden.
Warum diese so unterschiedlich sind, weiß ich leider auch nicht. Der Trecker läuft aber gut in der Spur, kein auffälliger Abtrieb an den Vorderreifen zu sehen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 14.08.2013, 09:01:38
Liebe Kollegen

Erst mal ganz herzlichen Dank für die zahlreiche Unterstützung. Es tut gut, nicht so allein "im dunklen Wald" zu stehen!  :)

Ich habe gestern in der "MAN Schleppertechnik" geschmökert und als Prozedur für das Einmessen der Vorderachse den Abstand zwischen den plangeschliffenen Teilen der Achstrompeten (bei mir sind dort später die Konsolen für den Überrollbügel montiert) und den Schmiernippeln der Achsschenkelbolzen gefunden. Ich habe mich da Punkt für Punkt durch das Fachchinesich gekämpft und versucht, mit den Bezeichnungen der ETL zu verstehen, was die da eigentlich treiben. Ich muss gestehen, dass ich keinen Dunst habe, denn die Teilebezeichnung der Prozedur findet sich in der ETL für den 4R3 überhauptnicht.   :o >:(

Ich habe anschliessend die Messung sosolala mit dem Zollstock ausgeführt und festgestellt, dass links der Zollstock mit 2000 mm "gepriesen" zwischen die Messpunkte passt (unteres Loch bei Achstrompete - Schmiernippel). Auf der rechten Seite beträgt die Distanz aber nur 1990 mm. Das stimmt mit der Beobachtung überein, das das Federpaket quer in den Federböcken liegt (rechts streift die Feder an der hinteren Wand, links an der vorderen Wand des jeweiligen Federbockes. Wenn die Achse rechts um ca. 1 cm nach vorne wandert, sollte das Federpaket tatsächlich mittig in den Federböcken zu liegen kommen.  :P

Tja, ich werde mir also ein paar 52 /26-Unterlags- und Distanzscheiben besorgen um die Sache zu korrigieren. Dass ich dazu die Achse wieder ausbauen muss, geht ja noch, aber dass ich die Achsverstrebung (das Vau) nochmals aus der Achse ziehen muss, nervt mich schon etwas! Die schöne Farbe!! Und die vielen tollen Sicherungsbleche! Ich krieg die Motten!!! :'(

Die Lehre aus dem Krieg: Die Vorderachse nur grundieren, dann einbauen und messen, evtl. korrigieren und erst wenn alles fertig ist lackieren.  ::) Es ist wirklich schön, wenn man im Nachhinein so schlau ist. Oder wie wir sagen: Man sollte erst Kuh, dann Kalb sein! ;)

Sei es wie es wolle. Ich habe alle vorhanden Teile wieder so montiert, wie sie ursprünglich vorhanden waren und trotzdem ergibt sich jetzt diese Diskrepanz. Das würde bedeuten, dass mein Trakti vorher im Quergalopp daherkam!? Kann auch nicht jeder.... ;D 

Sobald ich diese Arbeite erledigt habe, mache ich ein paar Bilder und gebe die gemessen Distanzen an. Nimmt mich Wunder, wie die Korrektur der Achse die Distanz zwischen Feder und äusserer Tragbockwand beeinflusst. Theoretisch müsste es etwas mehr Platz geben.

Nochmals ganz herzlichen Dank und Grüsse aus der Schweiz

Fritz
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 14.08.2013, 09:23:10
Salü Fritz , na  wenn ich das lese , bin ich immer wieder froh, das ich den Wiederaufbau meines zweiten 4R3 deutlich auf die Zeit nach meinem 50. Geburtstag ( also ab nächstem Jahr) verschoben habe . Aus deinem und den anderen Beitragen werde ich mir mal einen Leitfaden basteln :-)
Aber schön gesagt ist auch das mit dem Kalb , hier bei uns sagt man , " erst das Kalb und dann die Bucht" Also die Box.

Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.08.2013, 13:14:50
Salü Jürgen

Wenn das mit den 50 Jahren ein Massstab wäre, dann habe ich sowohl beim Alter als auch bei Trakti 10% Vorsprung!  :D

Und damit der Vorsprung nicht kleiner wird, habe ich gestern Abend mal eine Spätschicht eingelegt und mich der Problematik mit der Vorderachse gewidmet. Die schlechte Nachricht vorweg: Die schönen Sicherungsbleche und ein Teil des Lacks - v.a. an den Muttern - sind im A... und müssen ersetzt werden. Die gute Nachricht lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Abgesehen vom Lack und den Sicherungsblechen war die ganze Aktion viel unproblematischer als ich gedacht und befürchtet habe. Es ist mir gelungen, die V-förmige Achsverstrebung an Ort und Stelle zu belassen und die Vorderachse so präzise herauszufummeln, dass ich jeweils an einer Seite die Unterlagsscheiben zur Korrektur drauf, resp. runternehmen konnte, ohne auf der anderen Seite die Achse und die Verstrebung gänzlich ausfahren zu müssen.  ::)

Auf der linken Seite beim Diff musste ich eine Unterlagsscheibe rausnehmen und dafür auf der rechten Seite oben und unten zwei 3mm dicke Unterlagsscheiben aufstecken. Das reichte, um die ursprüngliche Differenz von beinahe 1.5 cm zwischen Hinterachse und den Achsschenkelbolzen auf beiden Seiten auf praktisch "Null" zu korrigieren! Natürlich könnte ich die Sache jetzt noch mit 0.1 mm Scheiben auf die Spitze treiben.

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Aber wie Jürgen's so schön schreibt, ist auch mein 4R3 ein gaanz laangsaaaaamer. Kein Wunder, er ist ja jetzt auch im Kanton Bern zu Hause! Bei den unerhörten Endgeschwindigkeiten kommt es auf einen Millimeter wirklich nicht an. ;D

Der eigentliche Grund ist jedoch ein anderer! Seht euch mal die Bilder von den Federtragböcken an:

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Präziser krieg ich die Abstände zwischen dem Federpaket und den Wandungen der Tragböcke nicht hin!  ;) Jetzt muss ich noch die Ausgleichsplatten basteln, den Nachlauf einstellen und dann widme ich mich dem ruinierten Lack und den Sicherungsblechen. Anschliessend geht es an die Achsschenkel und die Gelenkwellen.

Was noch nicht gut ist, sind die Sicherungsbolzen in den Tragböcken. Die liegen mir einfach zu satt auf den Blattfedern und an ein Rollen-Röhrli, wie Armin es auf die Bolzen gesteckt hat, ist vorerst nicht zu denken. Aber diese Arbeit spare ich mir auf. Erst will ich mal etwas fahren. Möglicherweise setzt sich die ganze Chose noch etwas. Dann schaun wir weiter...

Herzliche Grüsse

Fritz


 
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 15.08.2013, 13:24:18
Hallo Fritz,
alle Achtung bei der Präzision.
Jetzt weiß ich, warum die Schweiz ein bedeutender Hersteller von mechanischen Uhren ist. :)

Bei lackierten Schrauben ist der Lack schnell ab, wenn man die wieder aufmachen muß.
Schon die Schlüsselweite läßt den Lack meistens abplatzen.
Schlüsselweiten für lackierte Schrauben mit Schonflächen habe ich noch nicht gesehen ;)

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 15.08.2013, 15:54:20
Hallo Fritz,

das mit den Bernern war ein Insider, der nur in den südlichsten Teilen "des großen" Kanton verstanden werden (das war übrigens auch einer  :P)

Gruß Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 15.08.2013, 21:23:09
Hallo Fritz,

als wir erst dem Thema so akribisch annähern  :), - Deine Vorderachse ist jetzt, wie ich es verstanden habe, auf Parallelität zur Hinterachse ausgerichtet, es wäre interessant wenn Du auch über Kreuz zu den Achstrichtern messen würdest.  Auf diese Weise kann man feststellen ob die VA auch ganz mittig zum Trecker ausgerichtet ist, - es scheint wie die unterste Hauptblätter nicht immer ganz symmetrisch zum Loch der Federschraube (ist bei uns Zentrierschraube benannt) sind (?).  Das Thema finde ich echt interessant und lehrreich, selber bin ich bisher mit der Problematik allzu nachlässpig umgegangen (allein wegen Unwissenheit)...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.08.2013, 08:59:46
Hallo Magne

An die Diagonal-Vermessung habe ich auch schon gedacht. Aber dazu müsste ich mit dem Zollstock durch das Kurbelwellengehäuse und das Getriebe. Etwas unangenehm... Und ruiniert mit Sicherheit die Farbe...  ;D

Aber vielleicht geht es "unten rum". Mit zwei als Verlängerung auf den Achstrompeten aufgeschraubten Flacheisen könnte man die Distanz zum unteren Achsschenkel-Schmiernippel messen. Aber wenn es "nur" um die Mittellage der Vorderachse geht, müsste die Messung zwischen dem Lagerbolzen für das Federpaket und den beiden Schmiernippeln der Achsschenkelbolzen ausreichen.  ::)

Ich schau's mir über's Wochenende an und gebe dir dann Bescheid.

Ich habe aber auch noch einen: Gestern hatte ich die ominöse MAN-Schleppertechnik wieder am Wickel und habe geglaubt verstanden zu haben, wie der Nachlauf eingestellt wird. Als ich dann vor dem Objekt stand, musste ich leider feststellen, dass ich um eine Illusion ärmer war. Das Zeug, was dort drin geschrieben steht, ist für den 4R3 schlichtweg unbrauchbar!!! >:(   
"Gegenseitiges Schrauben verdrehen" und anderes mir völlig unverständliches Zeug! Erstens hat es dort überhaupt keine Schrauben und zweitens: Dreh' mal an diesem Eisenprügel irgend etwas!  :o

Das Einzige, was ich mir jetzt noch vorstellen könnte ist das "Höhenverstellen" des Abstützlagers, d.h. dass man die für den Nachlauf notwendige Neigung durch mehr oder weniger viele Unterlagsscheiben zwischen dem sogenannten Abstützlagerdeckel und dem Halbrahmen einstellt.

Wer weiss, wie's wirklich gemacht wird?  ;)

Jörg:
Das mit den "Supersoft-Schraubenschlüsseln" für lackierte Schrauben und Muttern find ich eine geniale Super-Idee! Die haben doch so eine semi-induktive Innenbeschichtung aus echtem Hasen-Haar-Filz, gell! Steck' doch bitte noch etwas Zeit in die Produkte-Entwicklung!! Dann machen wir Fotos davon und stellen es am 1. April bei EBay zum Verkauf :D

Clemens!
Was die Berner Intera und den grossen Kanton betriff: Wir sprechen uns noch! Zu unserer Geschwindigkeit vorab dieser: Weisst du, weshalb die "Wegknechte" (das sind die, die in leuchtorangeroten Gewändern mit Schaufeln, Besen, etc. so verloren am Strassenrand herumstehen) mit Elektroschockern ausgerüstet worden sind und Gamaschen mit 4 Schnallen tragen? Damit sie die Blitz-Attacken der Schnecken abwehren können und ihnen dabei die Jungwuchs-Bäume nicht durchs Hosenbein hochwachsen!   ;D

So, genug geblödelt!

Herzliche Grüsse

Fritz     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 16.08.2013, 09:27:34
Hallo Fritz,

ups, da hab ich wohl voll ins Schwarze getroffen  ::)   ;D

Hab übrigens auch den "Berner" Bär im Familienwappen  ;) eigentlich müßte Bernauer von Bernau kommen, aber irgendwie haben meine Vorfahren das wohl anders gemacht, jedenfalls ist in der Familienkronik "Bern" als Ursprung, und deshalb auch der "Berner" Bär im Wappen. Und das mit dem "großen Kanton" weiß ich auch nur, weil Sandra in BS arbeitet.  :)

In diesem Sinne

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 16.08.2013, 09:35:51
Nachtrag,

immer wenn wir ein Auto mit BE auf dem Kennzeichen sehen, fängt Sandra an zu singen:

http://www.youtube.com/watch?v=Q42kP9fjXVQ

 ;D

Dialekt isch eifach ebbis netts  :o

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.08.2013, 12:29:30
Hoi Clemi

Du weisch aber scho, as d'Basler zu eu "Tuttlinger" säggid? Aus ännet em Rhy si Tuttlinger. För e Räscht vo us Düdschschwyzer si das d'Schwobe! S'isch aber aus echli ne Frog vom Standpunkt. För di Wälsche si mir Düdschschwyzer "les Toto" (vo Teutone) und das gilt au für'd Tuttlinger u aui Schwobe u Souschwobe! Vogulisi hin oder här!  :D

U ne Bäremanni im Familiewabbe z'ha isch ömmu e gueti Sach. De chönntisch du dr Sandra as mal ds Lied vom "Teddybäär" vorsinge. Hesch äch ou e Chnopf im Ohr? Ehm, ja...   ;)

Muesch zu Youtube go lose: Rumpelstilz Teddybär!

Vöu Vergnüge de u ne liebe Gruess

Fritz

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 16.08.2013, 12:50:59
Hallo Fritz,

bin echt mol gspanne, wie viel wohl Din letschde Beitrag hän läse könne  ::) un vustande hän.

Aber ich glaub um die anderen nicht auszuschließen, sollten wir uns wieder einigermaßen Schriftdeutsch unterhalten.   ;D

Ach übrigens, Nein, ich hab kein Knopf im Ohr  ;)

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 16.08.2013, 13:00:13
Hallo Leo,

ich glaub Du musch erschd mol de andere "Brämme" erkläre, wie heiße die eigentlich normal? Kenn nämlich au nu "Brämme" oder "Schwizerwiible".

Wobei ich ja echt sage muss, die Fritz spricht glaub ich e perfekteres Hochdeutsch wie mir 2 zämme. Naja kannsch net alles könne  :P

Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 16.08.2013, 13:02:03
ähm, jetz mol e blöde Frog,

wo isch im Leo sin Betrag na kumme?

Gruß Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 16.08.2013, 13:22:49
Meine Herren keine Geheimsprachen , sonst müssen wir Nordlichter mit Platt anfangen , Magne mit Norwegisch und Bastian mit Holländisch ..............von unseren Belgischen Freunden ganz zu schweigen :-)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.08.2013, 15:21:08
Plattdütsch, Jürgen? Denn man toe! Dat freit mi!   8)

Aber du hast recht uns hier zur Ordnung zu rufen. Wir sind ja schliesslich nicht zum Spass hier!  ;)

Abgesehen davon: Bei Norwegisch, Flämisch und Niederländisch wird die Luft vermutlich nicht nur bei mir entsetzlich dünn! Umso erstaunlicher ist es, wie wacker Magne hier mithält!

Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, beim Nachlauf des 4R3 und wie man ihn einstellt! Niemand eine Idee?  :-\  Och, Jungs! Was gibt das denn für ein Wochenende?  Die MAN Schleppertechnik steht bei mir schon neben dem Klo und ich weiss noch immer nicht, wie man den Nachlauf einstellt :P

Ich wünsch' euch ein schönes Wochenende.

Gruss

Fritz


 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 16.08.2013, 19:10:38
                      Hallo Fritz
Der Nachlaub ist ein fester Wert ,der baubedingt vorgegeben ist.Er verendert sich nur mit der Federhöhe.
Er ist nur dazu da,das wenn du das Lenkrad losläst die Räder auf gradeauslauf gehen und sich das
Fahrverhalten stabilisiert.

Deine kunterbunte Feder macht mir mehr Gedanken  :-\

Wolte dir letztes Wochenende Bilder von der Frontladerfeder schicken,aber die Zeit, die ist eindeutig schneller wie ich  :'( >:(
        Versuche es die Tage  ::)
                                                                  Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.08.2013, 10:00:13
Hallo Jens

Die Fotos von der Frontladerfeder interessieren mich schon und wenn ich was korrigieren kann, mach ich das - soweit es sinnvoll und finanziell in einem vernünftigen Rahmen ist.
Also nur zu! Es ist nicht aller Tage Abend.  ;)

Was den Nachlauf betrifft. Die dickeren Blattfedern bewirken, dass der Nachlaufwinkel kleiner wird. Also müsste der Nachlauf kontrolliert und korrigiert werden. In der Schleppertechnik gibt es dafür eine Prozedur und die Achse Nr. II (4R3 / 4P1) ist explizit erwähnt. Nur verstehe ich die Prozedur nicht, bzw. die darin erwähnten Teile sind am 4R3 nicht vorhanden. Wenn der Nachlauf ab Werk "eingeschmiedet" worden ist, und nicht korrigiert warden kann (so interpretiere ich dein Votum), weshalb geben die dann eine Prozedur zur Korrektur an. Das wäre doch Quatsch und die würden besser schreiben: "Ab Werk... kann nicht korrigiert werden."  ::)   

Gestern habe ich die Achsschenkel gelöst und die äusseren Teile der Achse abgenommen.
Die unteren Achsschenkelbolzen waren angerostet und es hat über 3 Stunden gedauert, bis ich die beiden Teile mit Klopfen und viel Rostlöser losbekommen habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass die linke Seite sehr viel Spiel hat und ich vermutlich neue Achsschenkelbolzen und Büchsen brauche.  >:(

Kriegt man die Büchsen irgenwie elegant und einzeln aus der Achse oder muss ich das ganze Monstrum aufladen und zum Büchsenschmied damit?  :o

Grüsse aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 18.08.2013, 21:30:23
Hallo Fritz,

anbei ein paar Fotos von meinem "Spezialwerkzeug" für den Ausbau der Achsschenkelbolzen-Buchsen.  Ingredienzen; M16 Schraube mit Mutter, eine passende 3/4'' Nuss, ein altes PKW-Ausrücklager und diversen Scheiben.  Das funktioniert immer einwandfrei bei den I'er und II'er Allradachsen  ;)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 19.08.2013, 07:38:49
Moin Fritz , also bei meinen Achsen ließen sich die Buchsen "Thor " sei Dank leicht entfernen...........beim einsetzen muss ´man aber sehr zart beseitet sein , denn die neuen Messingbuchsen sind sehr empfindlich gegen "Stauchungen".Kann man denn den Nachlauf nicht über die Spurstange verstellen???? Ich dachte immer nur Sturz wäre Werksseitig vorgegeben??  Und was für Frontladerfedern meint Ihr ?
ich steh auf´m Schlauch ........ ???
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.08.2013, 10:19:30
Liebe Kollegen

Besten Dank für die zahlreichen Hilfestellungen. Ich bin jedes Mal beeindruckt!  :D

Übers Wochenende habe ich mich also um die äusseren Teil der Frontachse hergemacht. Dass die Achsschenkelbolzen nicht mehr taufrisch sind, war zu erwarten. Dass ich die Achse aufladen und als Ganzes zum Büchsenschmied bringen sollte, hat mich richtig (Tschuldigung für den Ausdruck) angeschissen. Dank Magnes visuellem Lehrgang in "Advanced Tractoring" bin ich optimistisch, dass mir das erspart bleibt.

Magne:
Herzlichen Dank! Die Fotos sind sehr informativ! Das begreift sogar ein Doofchen wie ich eins bin.

Jürgen:
Wieso Messingbuchsen? Ich halte das Material bei mir vor Ort für Stahl. Ist Messing nicht viel zu weich? Was ist hier die Lehrmeinung?

Jürgen und Leo:
Leo hat mir nochmals eine Kopie der MAN Schleppertechnik geschickt. Herzlichen Dank, Leo. Aber dieses "schröckliche" Dokument ist mir bereits bestens bekannt und es ist genau diese Prozedur, die mir so auf den Geist geht, weil darin die Achse Nr. II für 4R3 zwar erwähnt wird, aber die darin zur Ausführung der Prozedur erforderlichen Teile an der Achse überhaupt nicht vorhanden sind!  :o

Ich komme mir beim Lesen dieser Seiten so vor, wie wenn ich die Betriebsbeschreibung lese und dort steht drin: Zündschlüssen drehen, Zugschalter ziehen bis die Spirale rot glüht, Kupplung drücken, Zugschalter durchziehen... Aber es gibt keinen Zündschlüssel, es hat keinen Zugschalter, keine Glühwendel und die Kupplung fehlt auch! Ich meine, hier wird die Sache ziemlich surrealistisch!!  ;)
 
Aber lassen wir das für's erste. Ich komme auf diesen Punkt zurück, wenn ich die anderen Baustellen an der Vorderachse abgearbeitet habe. Ich habe nochmals eine Frage zu den Achsschenkelbolzen und den Büchsen: Es gibt da Verschlussscheiben (ETL Gruppe 1.36, Teile-Nr. 91, Verschlussscheibe 40 DIN 470). Raus kriege ich die mit Sicherheit. Aber wie kriegt man die wieder rein? Und: Kann man die wieder verwenden oder braucht das neue "Deckeli"?  ::)

Und noch eine Verständnisfrage: Die Achse hat links und rechts Dichtringe. Läuft das Oel aus em Getriebe eigentlich bis an die Achsenden? Mir ist aufgefallen, dass das Differenzial leerer als leer ist und ich denke, das liegt an den defekten Dichtringen. Und die lange Antriebswelle hat irgend so ein Zeug aussen rum (s. Bild). Es ist nicht Korallenkalk, der Trakti stand also nicht im Meerwasser. Aber es sieht aus wie eingetrockneter Farbbrei. Was mag das sein? Waren die Antriebswellen lackiert?

[attach=5] 


Und zum Abschluss der Geschichte noch ein paar Bilder von der ganzen Sauerei! Leckerli!! Eigentlich grenzt das Ganze schon an Tierquälerei ;D

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3] 

Beim Abschleifen des alten Lacks kamen alle in der Geschichte des Traktor verwendeten Farben zum Vorschein. Dabei hat sich die Theorie betreffend der Farbgebung bewahrheitet: Die Naben sind ursprünglich grün und werden nach der Montagen der Räder elfenbeinfarbig gespritzt.

[attach=4]

Die Abfolge aller Farbschichten von unten nach oben:

Graugrün (Grundierung), Man Grün, Elfenbeinweiss, Enzianblau, Menningrot, Froschgrün

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz  8)
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 19.08.2013, 10:38:50
Hallo Fritz,

welche Ausgabe der Schleppertechnik hast Du? Bei meiner ist bei der Nachlaufenstellung nur vom Achsrohr und dessen Befestigung die Rede. Ich verstehe das so, dass bei hochgebocktem Schlepper ein Wagenheber unter den Ritzelhals (Kardaneingang) gestellt wird. Dann den Schlepper langsam ablassen, bis er auf den Rädern steht und den Nachlauf messen (der untergestellte Wagenheber muss frei sein). Sollte der Nachlauf zu weit vorne liegen, die Achshalterung lösen und das Achsrohr mit dem untergestellten Wagenheber verdrehen, bis die richtige Einstellung passt. Sollte er zu weit hinten sein, den Schlepper leicht anheben, damit sich das Achsrohr nach unten verdrehen kann, dann wieder ablassen und nach vor beschriebenem den Nachlauf einstellen.

Hier der Auszug aus meiner Schleppertechnik (wenn die Datei nicht immer noch zu groß ist):

[attach=1]

[attach=2]

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 19.08.2013, 11:00:22
.. ach Kuck !!!!  jetzt hab aúch ich verstanden um was es hier geht!!!!!!

-Farbgebung : - hab ich doch schon immer behauptet ,das hinterher Elfenbein gelackt wurde........
                         aber so einem jungen " Schnoppen " wird hier ja keine Bedeutung zugemessen  ( hahahahaha) .......
- Messingbuchsen: - ich habe als neuen Satz Messing Buchsen verbaut , drin waren Stahlbuchsen .........Hab die alten Bolzen plan drehen lassen udn mir dann für das "neue" Bolzenmass die passenden Buchsen machen lassen .....
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.08.2013, 11:33:48
Hallo Rudi

Danke für die Kopie der Schleppertechnik. Du sprichst mir vollkommen aus der Seele. Genauso habe ich die Prozedur verstanden. Das Problem: Es gibt an dieser Vorderachse überhaupt nichts, dass man lösen könnte. Ich hatte mich vor ein paar Tagen schon so gefreut, denn auf der rechten Seite gibt es einen Bügel, der um die Achse herumgeführt ist und diese mit zwei Muttern an den Flansch für die Achsabstützung zieht. Ich dachte, wenn man diese Muttern löst, liesse sich die Achse in ihrer Aufhängung drehen. Aber das ist leider nicht so, denn dazu müsste die Befestigung der Achsabstützung auch gelöst werden können. Die ist aber angegossen. Und hier Endet der Weg im Unterholz!  :o

Ich behaupte: Beim 4R3 muss man die gesamte Vorderachse montieren und parallel zur Hinterachse ausrichten. Wenn das alles gemacht ist, kommt die Geschichte mit dem Wagenheber. Dann muss man die Schrauben des Abstützlagers lösen und mit dem Wagenheber den Nachlauf korrekt einstellen. Wenn die Achse korrekt positioniert und ausgerichtet ist, muss die Differenz zwischen dem Abstützlager und dem Halbrahmen mit Unterlagsscheiben "geschiftet" werden. Das Problem: Mit dem "Absenken" des Achslagers kann man den Nachlauf grösser machen. Wenn er zu gross ist, weiss ich auch nicht weiter, es sei den, man "würgt" an der Achsabstützung (dem V) herum. Das kann's ja auch nicht sein....  ::)

Also nochmals: Die Vorderachsaufhängung des 4R3 müsste irgendwelche "Schellen" haben die man lösen kann, um mit Hilfe des Wagenhebers die Neigung der Achsschenkel gegenüber der Aufhängung verdrehen zu können. Hat'se aber nich! Die Gabel (das V) mit der die Achse am Halbrahmen abgestützt ist, wird in der Achse durch Bohrungen geführt, die als Gussteile mit der Achse fest verbunden sind.  :-\

Offensichtlich sind wir hier auf etwas gestossen, dass die alten Entdecker mit "terra incognita" bezeichnet haben. Bei uns könnte man das als weisse Seiten im Wartungshandbuch bezeichnen.  ;D

Martin:
Du hast doch die Achse deines 4R3 auch gemacht und noch nicht montiert. Schau dir doch das Teil mal an und gib deinen Kommentar dazu ab. Vielleicht dämmert es mir dann!

Warten wir mal auf die Erleuchtung!  :D

Grüsse

Fritz
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 19.08.2013, 12:02:05
Also Fritz , da bin ich bei Dir , auch ich habe momentan keine Möglichkeit gefunden , den Achsträger oberhalb des Federpaketes zu verstellen. Hab mir grad mal von Karl Ernst ein Bild geliehen und gedreht , die beschriebene Achsaufnahme ist hier doch garnicht verbaut, die gab es doch nur bei den eckigen ................
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 19.08.2013, 13:12:20
Hi,

das heißt also, dass die Achse allein am Triangel und über die Federn am Halbrahmen befestigt ist. Dann vermute ich, dass eine Verstellung nur über den Haltebock der Triangelkugel durch Unterlage bzw. Entfernen von Scheiben zu verstellen ist. Vielleicht kannst Du das mal prüfen? Ich kenne den 4R3 leider nur von Bildern, aber ist das Federpaket nicht mit Bügelschrauben am Achsrohr befestigt? Die zu lösen wären vielleicht auch eine Option.

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 19.08.2013, 13:20:03
Hallo Rudi , das verdrehen wird nicht gehen , weil , ja weil auf der linken Seite der Federbock direkt am Gegäuse vom Diff. verschraubt ist . Auf dem Bild von mir kannst du es erkennen. Da weder Uli noch Magne oder Karl Ernst  " aufschreien" denke ich das es nicht möglich ist diesen Wert bei der Achse zu verstellen.
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.08.2013, 14:31:52
So, langsam gefällt es mir wieder bei euch! Ich hatte langsam das Gefühl, ich käme von einem anderen Stern und das Einstellen des Nachlaufs beim 4R3 sei so etwas wie der "Flugbahn-Wischer" bei der Artillerie.  :D :D :D :D :D

Ganz langsam setzt die Dämmerung über den nebeldurchwaberten Niederungen des Nichtwissens ein!
Offenbar hat noch nie jemand ernsthaft an einem 4R3 den Nachlauf kontrolliert und korrigieren müssen. Nun, solange die neuen Achsschenkel nicht drin sind und der Trakti mit allen 4 Rädern am Boden steht, muss ich mir noch keine Sorgen machen. So wie ich euch kenne, kommt sicher jemandem die Idee, wie man das genau macht.  ;)

Grüsse aus der Schweiz

Nachlauf-Fritz
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 19.08.2013, 16:44:40
Hallo, ich bin zur Zeit nur sehr wenig im Forum da mir die Zeit im Moment weg rennt wie warme Butter durch die Finger.
Ich muß gestehen das ich diese Kapitel damals bei der Instandsetzung auch der Einfachheit halber einfach zur Seite geschoben habe.
Irgendwie ging es mir genau wie Fritz. Sobald ich mal wieder etwas mehr Luft habe werde ich mir die Sache noch mal genauer anschauen, denn es macht ja keinen Sinn wenn eine Prozedur in der Schleppertechnik beschrieben wird, die nicht ausführbar ist.
Aber vielleicht kann auch Martin noch etwas Licht ins dunkel bringen?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 19.08.2013, 21:33:50
Hallo Fritz,

ich möchte zurück zu Deiner Fragen in Antwort 204; die Verschluss-Scheiben kann man im Notfall wieder verwenden, ist aber nicht zu empfehlen.  Die Deckscheiben sind eigentlich Spreizscheiben oder Froststopfen.  Die Scheiben sind noch bei M.A.N-Nutzfahrzeuge möglich zu beziehen, Artikelnr. 06.15109.0005 - Vorteil, man bekommt die Teile in originalen MAN-Plastiktüten eingepackt ;).  Ein richtiges Verfahren für den Einbau ist schwer zu geben, man muss sich immer etwas einfallen lassen.  Mein Traum ist was hydraulisches dazwischen zu setzen ::).  Wichtig ist auf jeden Fall erst die alte Körner-/Meisselmarken best möglich zu entfernen...  Will man die Deckscheiben-Problematik ganz vermeiden ist ein Buchsenumbau auf Ullis Töpfe sehr empfehlenswert (s. das Foto von seinem Restaurierungsbericht).

Du hast Recht, die Antriebswellen laufen in Öl bis an die Wellendichtringe aussen in den Achsgabeln.  Die Antriebswellen waren immer rot lackiert (Rundhauber und späteren Eckhauber), aber Dein "Zeug" aussen rum kommt mir etwas fremd vor, ist das wegen langer Standzeit und (Kondens)Wasser entstanden...(?)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.08.2013, 09:01:41
Hallo Magne

Herzlichen Dank für die Info. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Ulli statt Röhren-Büchsen Topfbüchsen drehen lassen und damit auf den Ersatz der "Deckel" verzichtet. Gute Idee! Ich werde dies mit meinen "Büchsenschmied" besprechen. Erst muss ich aber die ausgelatschten alten Büchsen mit einem Nachbau von Magnes-Patent-Büchsenöffner herauskurbeln. Kann man statt des PKW-Ausrücklagers auch ein Stück Hartkäse mit Loch nehmen?  :)

Das mit dem Belag auf der Antriebswelle ist merkwürdig. Das Zeug war spröde-plastisch - fast wie Knäckebrot - und hatte Blasen geworfen. Natürlich war darunter etwas Flugrost und an ein paar Stellen hat der Rost auch etwas tiefer gewirkt. Aber richtig schlimm war das nicht. Eigenartigerweise  ist davon nur die lange Welle betroffen. Die kurze Welle hatte weder Farbe noch Rost.

Die Farbe war alles andere als menning-rot/braun, eher grau - braun. Aber so wie ich die Sache interpretiere, stammt meine Welle aber auch nicht von der Firma "Klein" sondern von "Gelenkwellenbau" - zumindest haben die Lager des Rollendoppelgelenkes die viereckigen Abdeck-Plättchen, die bei der Firma "Klein" nicht vorhanden sind.

Eines hat dein Votum klar gezeigt: Die Dichtringe und vermutlich auch die Lager am Ende der Achse muss ich wechseln und den Antriebswellen spendiere ich einen Anstrich - am besten Ferrari-rot: Für ein sportliches Fahrverhalten!  ;)     

Ich halte euch auf dem Laufenden

Herzliche Grüsse

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 20.08.2013, 11:09:27
Hallo Fritz,

der Belag sieht mir so aus, als ob Feuchtigkeit durch den kaputten WeDi eingetreten ist und mit dem vorhanden Ölschlamm reagiert hat. Wenn eine längere Standzeit folgt, sieht das Ganze dann so aus, wie auf der Welle. Den Urzustand Wasser im Öl kannst Du erkennen, wenn man den Öleinfülldeckel an einem Motor mit defekter Zylinderkopfdichtung von innen anschaut. Da ist das Zeug noch flüssig.

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.08.2013, 12:02:05
Salü Rudi

Deine Theorie klingt plausibel.  ::)  Ich hatte eher das Gefühl, dass die Farbschicht auf der Welle mit irgend etwas geärgert worden ist, denn das "Knäckebrot" findet sich wirklich nur in den Bereichen der Welle, die gestrichen waren. Es findet sich weder in den Flächen, wo die Achse als Sternwelle ausgebildet ist und auch dort nicht, wo sie durch den Dichtring geht. Wenn es Oelschlamm und "weiss der Schinder was" gewesen wäre, müsst das Zeug doch auch an diesen Orten zu finden sein.  :P

Handkehrum ist es ja auch hunde-wurst! Hauptsache man kriegt es wieder zum Laufen!  ;)

Aber eines ist schon klar und da hast du wirklich recht: Es gibt ein paar Stellen, wo der 4R3 Wasser übernehmen kann und v.a. bei der hirnlosen Anwendung eines Hochdruckreinigers empfindlich reagiert. Wenn man lange genug und fröhlich auf die Entlüftungsschraube des Vorderachs-Differenzials schiesst, kriegt man das Oel schon zu Kondensmilch. Das gilt auch für die Dichtung auf der Getriebeabdeckung - besonders, wenn ein paar Schrauben nicht fest angezogen sind...   :D

Gruss

Fritz

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 20.08.2013, 20:36:02
                      Hallo Fritz
Ich weiß schon garnicht mehr womit  ich anfangen soll zu schreiben,so viele Fragen,Hauptsache ich vergesse nichts. :-[

Zur Schleppertechnik(bei mir 2.Ausgabe.stand Juli 1961) =
Gruppe V-1   Mittlere Allradachse . Dort ist nur die Achse gemeint,nicht die Federung.
  Hattest du ja auch erkannt,die Rundhauber 4R3,4P1 und der nicht aufgeführte 4N2 haben eine andere Federaufhängung.
Gruppe V-7  Einbau & Einstellung. Die Beschreibung bezieht sich auf die Eckhauber und ist nur zum Teil für den Rundhauber 4R3
    verwendbar.
   Abgebildetes Teil nicht gefunden,beim Rundhauber ist das Teil nicht verbaut ! Als Ersatz hast du das Teil ,Abbildung
   Ersatzteilliste Gruppe 1.43 Tafel 1  = Federlager.
 Das abgebildete Teil,findest du hier in verschiedenen Bauhöhen,  Antwort 29 Magne =
      http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,3706.20.html
     Man braucht verschiedene Federtragzapfen wegen der unterschiedlichen ReifenKombination.Beim Hochrad nicht nur                 
     damit der Tracki  :) Grade steht,es verändert auch den Nachlauf.
     Ich kenne die Reifenkombinationen der Eckhauber nicht genau,aber sie sind unterschiedlicher als beim Rundhauber.
                            Fürs erste, Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 21.08.2013, 09:25:33
Moin Jens

Dass es das Federlager für den 4R3 in unterschiedlichen Bauhöhen gibt, ist mir neu - zumal die gemäss Handbuch zur Verfügung stehenden Räder und Reifen wirklich nicht um Welten differieren. Das Beispiel, welches Magne abhandelt, dreht sich um einen 4R2 = Eckhauber, meiner ist ein 4R3 Rundhauber  ;)

Ich denke mal, am Besten ist es, die Diskussion betreffend der Vorderachseinstellung beim 4R3 auf Eis zu legen. Bevor mein Traktor nähmlich nicht auf seinen eigenen vier Rädern steht, ist es ohnehin müssig, darüber zu diskutieren. Vielleicht steht er ja mit den neuen Reifen - oh Wunder - sauber da und der Nachlauf stimmt auf's Loch genau.  ::) :D

Und wenn nicht, hat sich der Pulverdampf bis dann hoffentlich so weit gelegt, das man wieder klar sieht.  :) 

Herzlichen Dank derweilen!

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 21.08.2013, 14:32:00
Hallo Fritz und MAN'ler,
habe mir gestern Abend mal die Sache mit dem Nachlauf und Achseinstellung angesehen und mir Gedanken gemacht.
Von dieser Arbeitsanweisung werde ich teilweise auch nicht ganz schlau ::)
In meinen Augen ist der Nachlauf bei diesen Achsen, wie auch bei fast allen Vorderachsen aller Fahrzeuge jeglicher Bauart, konstruktiv festgelegt und kann
nur sellten verstellt werden.
In der Arbeitanweisung steht: "durch Lösen und Verdrehen des Achsrohres oder der Achsgabel" ??? ::) Das Achsrohr wird durch die V-Strebe festgehalten und wie sollte man das Achsrohr drehen??.
Man könnte nur am Lagerdeckel der Kugel mit Ausgleichsscheiben den Abstand zwischen V-Strebe und Halbrahmen bzw. Block bei Eckhauber verändern und dadurch den Nachlauf verändern.
Um hier ein wirksame Veränderung zu erreichen würden aber wahrscheinlich mehr Unterlegen müßen, habe aber in der ET-Liste nichts gefunden.
Desweiteren kann man den Nachlauf nur ändern in dem man den Abstand zwischen Achsrohr und Auflagefläche der Feder verändert, also müßte man verschiedene Federn haben um den Nachlauf zu
verändern.?? Ergibt abér keinen Sinn
Nur durch diese zwei Möglichkeiten kann man den Nachlauf verändern das heißt die V-Strebe muß ihren Winkel ändern.
Der Nachlauf ist in diesen Fall vom Hersteller durch die Vorderachskonstruktion festgelegt und auch nicht veränderbar, vorausgesetzt es ist nichts verbogen!
Eine Überprüfung vom Nachlauf ist natürlich durch diese Meßmethode möglich und sinnvoll.
Den Nachlauf würde ich persönlich aber nicht so genau betrachten, viel mehr Beachtung, gebe ich bei dieser Achse ob sie  parallel zur Hinterachse verbaut ist und mittig sitzt den das
wirkt sich auf die Fahreigenschaft wesentlich stärker aus.
Vieleicht noch der Sinn vom Nachlauf, dadurch wird das Rad Spurtreuer und neigt später zu flattern.

Ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 21.08.2013, 14:58:54
Servus Martin

Nein, du hast nicht zu viel geschrieben! Im Gegenteil! Ich bin schön froh, dass du die Sache so fadengrad beschreibst und dass du damit bestätigst, dass in der Schleppertechnik betreffend Nachlauf beim 4R3 einfach wirres Zeug steht! Ufffff, ich dachte schon, jetzt käme bei mir bald die Phase Nr. 11 (bei Psychiater auf dem Schragen....)  :P

Ganz herzlichen Dank für die klärenden Worte!  ;)

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 21.08.2013, 16:37:28
                  Hallo Fritz
Beim 4R3 ist mir nur ein Typ Federlager bekannt,selbst das von 4P1 hat die gleich Ersatzteilnummer.
Da hattest du mich falsch verstanden,und ich mich wohl schlecht ausgedrückt ???.

                            Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.08.2013, 08:12:20
Guten Morgen, liebe Kollegen

Gestern habe ich mit einem Werkzeug, welches ich mir mit Magnes Vorlage zurechtgebastelt habe die ausgeschlagenen Büchsen der Achsschenkellager "gezogen" und die ausgelatschten Dichtringe der Antriebswellen entfernt. Das ging tatsächlich und war völlig problemlos. Ich hoffe doch sehr, Ullis neue Topfbüchsen verhalten sich beim Reinfummeln genauso kooperativ!  ;)

Hinter den Dichtringen ist ein Distanzring und dann kommt ein Walzenkranz. Heute nennt man so etwas offenbar Nadelkranz. Obwohl die ETL mit den Ersatzteil-Bezeichnungen sehr genau ist, fehlt ausgerechnet hier die Dimensionierung für den Nadelkranz.  :(

Ich habe das mal sosolala nachgemessen und meine, er müsste folgende Dimensionen haben:
42 x 50 x 20  ::)

Ich wäre froh, wenn mir das jemand von den "4R3-Piloten" bestätigen könnte. Herzlichen Dank im Voraus!  :)

Grüsse aus der Schweiz

Fritz 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 23.08.2013, 08:31:18
Moin Fritz,

ich hoffe sehr für dich, daß die Nadellager intakt sind.
Meines Wissens gibt es sie nicht mehr zu kaufen.


Ansonsten gefällt mir dein Bericht sehr gut.
Durch die Bilder ist man mittendrin dabei.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 23.08.2013, 22:53:53
Hallo Fritz,

es ist leider wie Jörg es oben andeutet.  Das Thema ist mehrmals im Forum beleuchtet, fand aber auf Anhieb eine Kurzversion:

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,1287msg7197.html#msg7197

Ich hoffe auch für Dich dass keine Lager benötigt werden, aber es gibt ein nicht getesteter Vorschlag zur Lösung...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.08.2013, 08:49:09
Liebe Kollegen

Da das Wetter schlecht war, konnte ich am Trakti weiterwerkeln. Einerseits haben ich die beiden äusseren Teile der Vorderachse fertig geputzt und das Fett in den Lagern ersetzt. Das ist halt schon eine Sauerei und in mir reift die Erkenntnis, dass es jetzt halt eine richtige Teilewaschanlage braucht...  ::)

[attach=1]

Andererseits habe ich den Lenkstock von seiner alten Farbe befreit, gründlich gereinigt, einen neuen Wellendichtring eingesetzt, alle anderen Teile abgedichtet und neu grundiert und lackiert. Und ich habe nicht vergessen, das Hupenkabel einzuziehen, bevor ich den Lenkstock am Trakti montiert hab.  ;)

[attach=2]   [attach=3]

Dann habe ich mit der Pedalerie weitergemacht. Kupplungsgestänge ist am Ort und auch die Gabelstücke und die Bremshebel für die Handbremse sind montiert.

[attach=4]   [attach=5]   [attach=6]

Komisch: Die Gabelstücke in der ETL sehen anders aus als die, mit welchen der Trakti daherkam. Die ES-Bolzen habe ich auch noch nicht montiert und mit der Begrünung des Kupplungsgestänges lasse ich mir auch noch etwas Zeit. Bis die Bodenbleche montiert sind, werd ich sowieso nachjustieren müssen. Eines ist jedoch jetzt schon klar: An die Bodenbleche gehören irgendwelche Gummipuffer als
Anschlag für die Pedalerie, denn die Pedalhebel liegen satt an den Bodenblechen und vibrieren sich gegenseitig kaputt.

Kurze Frage: Malt ihr die ES-Bolzen und das gesamte Brems- und Kupplungsgestänge auch grün an?
Bei mir war das alles dick mit Farbe angesabbert und liess sich überhaupt nicht mehr bewegen. Und unter dem dicken Farbmantel war alles richtig festgerostet. Ich hab eigentlich die Idee, die Gewinde blank und die ES-Bolzen blank zu lassen und dafür mit Kupferpaste zu schützen.

Das mit dem Walzen- resp. Nadelkranz ist auch eine heitere Geschichte. Das ursprüngliche Material ist zwar noch vorhanden, aber die einzelnen Walzen sehen doch ziemlich hässlich aus. Ich habe einen Nadelkranz eingeschickt, damit sich die Kugellager-Menschen mal darüber Gedanken machen können. Sobald ich was weiss, geb' ich Bescheid.

Ich schiebe hier aber noch eine doofe Überlegung nach: Wieso muss es ums Verrecken ein Nadelkranz sein. Es gibt Nadellager mit genau diesen Baugrössen. Anstatt mir die alten Nadelwalzen mit ihren Schrunden und Rostkanten mit der Zeit die Vorderachse kaputt-raspeln, setzt man dort ein Nadellager ein. Dann laufen die Walzen in ihrem Käfig und wenn's später mal lottert: Altes Lager raus, neues Lager¨rein. So what? Es ist doch den Antriebswellen völlig egal, ob die Nadeln etwas dicker oder dünner sind. Klärt mich unbedarftes Doofchen mal auf, bitte.  :D   

Und hier noch einer für Magne betreffend Wildbienenhotel:
Schau mal das Foto Nr. 4 an. In der Mitte des Pedalhebels ist am Getriebegehäuse eine Bohrung für den Zahnkranz der Handbremse. Sauber hat eine Wildbiene das Loch in Beschlag genommen und dort Pollen und Eier eingelagert!  Und die Löcher am Gussteil  der Halbrahmens sind auch sehr geschätzt! Du siehst: Der 4R3 ist ein richtiges Oeko-Element! :D 

Grüsse aus der Schweiz

Fritz 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 26.08.2013, 10:18:09
Salü Fritz , ab und an muss ich doch mal wieder auf die ersten Bilder schauen um zu sehen in welchem zustand der Trecker ins Land der Schoki eingereist ist und in welchem Zustand er sich jetzt bereits befindet.
Ich zolle dir meinen grössten Respekt mit welcher Inbrunst du diesen Neuaufbau vornimmst. Ruhe und Behaarlichkeit braucht man bei Dir ja nicht benennen, das ist  dir ja wie allen Schweitzern Naturgegeben.
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.08.2013, 10:39:44
Moin Jürgen

Vielen Dank für die Blumen! :)

Die Beharrlichkeit des Traktoristen ist die einen Sache. Da braucht es aber auch eine Partnerin, die es toleriert, dass "der Alte" schon wieder während Stunden in der Werkstatt verschwindet. Und wenn er wieder auftaucht, sehen er und seine Klamotten aus wie Sau!  >:(

Eigentlich arbeite ich ja lieber mit Holz. Trotzdem macht mir die Arbeit am Trakti unglaublich grossen Spass - wenn nur der unsägliche Dreck nicht wäre! Und ich neige auch ganz offensichtlich dazu, mich immer richtig anzusauen. Wenn schon denn schon...  :P

Viele Frauen würden einen solchen Zirkus glaub' nicht mitmachen. Aber offenbar gibt es einige und zu unserem Glück gibt es nicht so viele MAN-Traktoren !! ;D 

Gruss aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 26.08.2013, 17:23:09
Hallo Fritz,
ich kann dir nur beipflichten.
Wenn die Liebste zickt, macht´s keinen Spaß.

Sie muß auch einen gewissen Gefallen am Männerparfüm schlechthin (der betörende Duft von Metall, Altöl und Schweiß) haben.

Super Arbeit machst du da. Hut ab!!!

GRuß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 26.08.2013, 17:25:11
Hallo Fritz,
eine Frage noch: Wo gibt es diese Nadellager mit der selben Größe?

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.08.2013, 08:38:54
Liebe Kollegen

Gestern Abend hat mir der Kugellager-Mensch negativen Bescheid gegeben. Es gibt wirklich keine Teile am Markt, mit welchen die Nadelkränze ersetzt werden können. Insofern ist auch Jörgs Frage schon beantwortet!  :(

Um mir mal Klarheit über die örtlichen Verhältnisse zu verschaffen, haben ich mit Hilfe der Stativlampe mal in die Mündungen der Vorderachsrohre geschaut. Na toll! Da drinnen sieht es aus wie nach dem Untergang der "Exxon Valdez"!  :P

Immerhin konnte ich erkennen, dass dort zwei Laufbüchsen verbaut sind. Das sind die Teile mit der Bezeichnung RKW A 142 A.O / Torrington 564378. Na also. Eigentlich ist das weitere Vorgehen völlig klar. Diese Büchsen müssen raus und durch Neuteile ersetzt werden, deren Innendurchmesser auf die heute angebotenen Nadel-was-auch-immer passen.

Die einzige Frage, die sich jetzt stellt ist folgende:

Es gibt einen Nadelkranz mit den Massen 42 x 50 x 20 und es gibt ein Nadelllager mt den Massen 42 x 55 x 20. Welches Teil baut man ein?

Was meint ihr dazu?

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.09.2013, 09:24:12
Liebe Kollegen

Nachdem betreffend meiner Fragen "Schweigen im Walde" herrschte  ;D, habe ich mich mal auf die Suche nach brauchbaren Lösungen gemacht. Zum Glück gibt es nicht nur einen Kugellager-Menschen und man sollte sich deshalb mit einer negativen Antwort auch nicht zufrieden geben. Die Firma Uiker konnte mir jedenfalls weiterhelfen. Es gibt hierzu mehrere Möglichkeiten, die - je nach Zustand der Walzenkränze - zum Zuge kommen.

1. Restaurierung der Walzenkränze
Da die Käfige der Walzenkränze einwandfrei waren, habe ich mich entschlossen, die lädierten Walzen auszubauen, die Käfige zu reinigen und neue Walzen einzubauen. das Ergebnis sieht gut aus und passt sauber an seinen Ort.

2. Ersatz der Walzenkränze durch ein passendes Nadellager
Sollten sich wider Erwarten damit Probleme ergeben, hat die Firma von der ich die Ersatzwalzen bekommen habe, ein Nadellager im Sortiment, welches exakt in die Buchse und zur Welle passt:
42 x 52 x 20

3. Neuanfertigung der Büchsen
Es ist denkbar, dass die Büchsen so ausgelatscht sind, dass man sie neu anfertigen lassen muss. Dann geht man auf das Originalmass und baut dann das oben erwähnte Lager ein.

Dieses Lager passt auf's Loch in die Büchse, ohne dass man dort irgend etwas ändern muss. Alles bleibt, wie es war, inkl. Distanzring, Wellendichtring und Innenseger. Ist doch toll! :D

Insofern erübrigen sich die Fragen aus meinem letzten Beitrag.  ;)

Hier ein paar "Vorher/Nachher-Bilder" von den original Walzenkränzen:

[attach=1] [attach=2] [attach=3] [attach=4]

So! Und jetzt sind die restaurierten Walzenkränze wieder an ihrem Platz und samt neuer Wellendichtringe eingebaut.

Wenn jetzt Ulli's ERsatz für die Achsschenkelbüchsen und die Drehplatten kommt, geht's weiter. In der Zwischenzeit gint es anderes zu tun.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 09.09.2013, 09:27:37
ja Salü Fritz , ich dachte schon du wärst auf der Kräuterwiese eingeschlafen :-) . Nein im ernst war gespannt wann es was neues aus deiner " Schmiede " zu lesen gibt! Gute Inspirationen lieferst du hier allemal! Dankeschön dafür !
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 09.09.2013, 16:24:56
Hallo Fritz, das Problem hast Du sauber gelöst !
Die sehen echt aus wie neu!
Es mir Spaß deinem Restaurierungsbericht zu folgen!  ;)
Gruß Alex
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 09.09.2013, 20:05:49
Hallo Fritz,
da hast du eine saubere Lösung gefunden finde ich Super, auch für die anderen Kollegen die eine solche Achse Überholen wollen ist eine Lösung dabei.
Wenn jemand die Buchsen nachfertigen lässt und die Nadellager von der Fa. Uiker lieferbar sind würde man mit Ullis Achsteilen einen Rep.-Satz
zusammenstellen können.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 10.09.2013, 09:34:40
Liebe Kollegen,
Hallo Martin,
Hallo Ulli

Das mit der Suche nach geeigneten Teilen zur Beibehaltung der Originalität macht wirklich Spass. Bevor wir uns jedoch gleich weit aus dem Fenster lehnen und einen Rep-Satz kreieren, möchte ich doch erst mal schauen, ob sich meine "Erfindung" auch wirklich bewährt.  ::)

Es wäre mir einfach unerträglich, wenn das jetzt gleich jemand ausprobiert und nachher jammert, er sei grad mal aus der Garage bis zur Mitte vom Hof gekommen, und dann hätte es da vorne ein Geräusch gegeben, dass sich anhört wie eine Hand voll Kieselsteine im Marmeladeneimer.   >:(   

Möglicherweise bin ich mit meiner "Abkürzung" gerade dabei in den Sumpf zu fahren. Vielleicht ist das mit den neuen Walzen zwar eine Superidee, aber ich hätte die Buchsen trotzdem rausfummeln und massgenau ersetzen müssen...  :o

Wie auch immer: Ich will zumindest mal ein paar Kilometer damit fahren um dann sagen zu können: "Der Hartmann hat's ausprobiert und man kann es tatsächlich brauchen". Und erst dann kommt das berühmte: "Wer hat's erfunden? - Die Schweizer!"  ;)

Sobald ich mit dem 4R3 über die Mitte des Hofs hinausgekommen bin melde ich mich. Besten Dank für's Verständnis

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.09.2013, 11:01:00
Liebe Kollegen

Ich arbeite mich ja an meinem Trakti so langsam von vorne nach hinten durch: Vorderachse, Tank, Kühler, Gasgestänge. Ich komme demnächst in die Mitte und habe eine Frage zu der Farbgebung an den Griffen. Ich sehe zum Beispiel an unrestaurierten Treckern, dass der Griff der Handbremse schwarz gemalt war. Ich habe auch schon schwarze Trittflächen an den Pedalen gesehen. Und auch die beiden Handgashebel sind mir schon in schwarz und einmal sogar in rot begegnet, wobei rot mit Sicherheit nicht korrekt ist. Schwarze Griffe machen für mich durchaus Sinn - vor allem wenn ich mir meinen Pfoten anschaue!  >:(  Jedesmal wenn ich den Traktor nur anschaue, haben ich Karrensalbe an den Fingern.  :)   

Klärt mich mal auf, was Sache ist. Besten Dank im Voraus.

Grüsse aus der Schweiz

Fritz   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 11.09.2013, 11:29:47
Hallo Fritz , original kannte man bei M.A.N diese "Farbsonderedition" nicht, es war alles in einem einheitlichem Grün gelackt, alle Sonderlackierungen sind den Restauratoren aus eigener Inspiration an den Pinsel gelegt worden. Aus meiner Jugend kann ich mich nur daran erinnern das gewisse Schmierstellen rot gekennzeichnet waren , das wars dann auch ...........´
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.09.2013, 15:28:25
Liebe Kollegen

Im Moment warte ich ja gespannt auf das Päckchen von Ulli mit den Ersatzteilen - u.a. für die Vorderachse. Damit ich nicht nur rumsitze und warte, haben ich die Zeit genutzt und mich mit dem "Gasgestänge" beschäftigt. Und weil mir die Lösung mit dem z-förmig gebogenen Draht immer weniger gefallen will, habe ich mich entschlossen, die "urtümliche" Variante mit dem "Transmissions-Bock" und den Zugstangen nachzubauen.  ::)

Ja, die M8 Muttern zwischen den Gabelköpfen und den Stangen fehlen noch...  ;D

Ja, ich weiss. Eigentlich wäre mein Trakti ab Werk nicht mit diesem Teil ausgerüstet gewesen. Aber ich finde das Detail sehr spannend.  Und der Trakti hat bis jetzt auch noch nicht gemotzt. ;)

Und ja, ich weiss, ein Ausbund an Präzision ist das Teil auch nicht, aber mit dem "handgeschmiedeten" Touch passt es ganz gut zum übrigen Erscheinungsbild des Traktis und wenn es mit Farbe begrünt und an seinem Ort montiert worden ist, sieht das kein Aas mehr, dass ich die Röhrlis alle "nur so" von Hand gekappt habe. Die Differenzen egalisiere ich mit einem kräftigen Stoss aus der Fettpresse. Und schön rund laufen tut es auch!  :P

Einzig mit der Länge der Zugstange zum oberen "Transmissions-Bock" muss ich noch zuwarten. Ich will erst den Hebel für das Handgas überholen und montieren um zu sehen, wie die Stellung der Knebel effektiv wird. Erst dann will ich die Stange definitiv ablängen.  ???

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Über eines bin ich mir unterdessen aber auch schon klar geworden. Das gesamte Bauwerk ist schon ziemlich filigran (im Vergleich zur Ackerschiene) und sehr exponiert gelegen. Ich kann mir vorstellen, dass bei Fahrten durch den Urwald der eine oder andere Ast zum Problem werden könnte. Möglicherweise ist das auch der Grund, weshalb das Werk zur Trivial-Variante gewechselt ist - von den Kosten mal ganz abgesehen! Mal sehen was Karl-Ernst dazu meint. Er wird mir sicher vorschlagen, dort noch einen Wildschwein-Abweiser zu montieren.  :)

Ja, warum eigentlich nicht???!!!  :D  :D

Grüsse aus der regnerischen SChweiz

Fritz   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 13.09.2013, 05:58:34
Guten Morgen Fritz , man merkt immer mehr das du ein Künstler bist in der Tat aber sehr wohl auch im Wort :-) , wer weiss was du noch alles "verbesserst" wenn der Postbote noch länger in der Wirtschaft in Tal sitzt und mit der schönen Wirtin flirtet ...........Aber mal im Ernst , ich finde die Lösung nahezu perfekt !
Gratulation !
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 13.09.2013, 06:50:15
Hallo,

wie der Franzose in der fliegenden Kranichwerbung sagt "und dieser ewige Perfektionismus - Phantastic" ..  ;) .. er meinte damit zwar uns Deutsche, aber die Eidgenossen in dem dreisprachigen Land übertreffen uns bei weitem und der Spruch trifft eher auf diese zu. Ich kann zwar auch drei Sprachen: Kurpfälzisch, Hessisch und Deutsch, aber auf mich trifft der Spruch sicher nicht zu .. ;) ..

Fritz, Dein Schlepper darf sich glücklich schätzen, dass er Dir in die Hände gefallen ist, denn wenn er mal fertig sein sollte, wird er perfekter sein als er bei seiner Geburt war ..  ;) ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.09.2013, 09:48:51
Liebe Kollegen

Unterdessen ist das Paket mit den Ersatzteilen für die Vorderachse eingetroffen und bevor ich mich dort hinein vertiefe, will ich schnell mal festhalten, was unterdessen am Trakti gegangen ist und was mich sonst noch umgetrieben hat.

Das "Gasgestänge ist montiert und funktioniert - zumindest im unteren Teil - einwandfrei.

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Sobald ich das Fusspedal und den Handgasmechanismus entrostet und revidiert habe, geht's am oberen Ende weiter.

Die beiden Walzenkränze sind auch wieder an ihrem Platz in der Vorderachse und haben neue Wellendichtringe bekommen. Die neuen Buchsen für die Achsschenkelbolzen sind auch schon montiert.

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Der Rest folgt dann später.

Frage: Hat jemand von euch die Masse für die Schablone um den Radeinschlag zu kontrollieren oder kann ich die Zeichnung in der Schleppertechnik "hochkopieren"? Damit hätten wir dann den Einschlag für Linkskurven festgelegt. Was ist mit Rechtskurven? Wie wird dort kontrolliert? Oder darf man eh nur Linkskurven fahren?  :)

Ein Problem, welches mich in letzter Zeit beschäftigt hat, sind der Kühler und das restliche Kühlsystem. Der Hintergrund für mein Grübeln:

Der Vorbesitzer des Traktis hat offenbar einen ziemlichen Kampf mit dem Wärmehaushalt der Maschine gehabt. Das Ganze gipfelte in Aktionen, deren Zweckmässigkeit sich mir noch nicht recht erschliesst, die aus esthetischen Gründen jedoch unter "nacktes Grausen" verbucht werden müssen. Offenbar handelt es sich um einen längeren Leidendsweg, der in mehreren Teilschritten zum heute vorliegenden Ergebnis führte.

Als erstes wurde vermutet, die Luftsituation vor dem Kühler müsse verbessert werden. Deshalb flog der "Eiertank" raus und der "Tunnel-Tank" wurde montiert. Das hat offenbar nicht viel gefruchtet. Deshalb wurden die Öffnungen zwischen Kühler und Kühlerhaube mit Schaumgummi und Gummilätzchen systematisch "verrammelt". Das macht wirklich Sinn und ist auch in der ETL so dokumentiert. Da dies auch nicht viel bewirkte, wurde zur Flex gegriffen und in den Rücken der Motorhaube ein riesiges Loch geschnitten und das ursprünglich dort wohnhafte Blech durch ein Lochblech ersetzt. Echt toll!!!!!  >:( Und als I-Tüpfelchen kann man das alte Motorhaubenblech im Winter von unten an das Lochblech schrauben! Für mich erstaunlich: In all dieser Zeit blieb der Ventilator-Ring völlig unbeachtet. Das was da an der Rückwand des Kühlers herunterhing, kann ich bestenfalls noch als Relikt bezeichnen. 

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Ich habe die Angelegenheit unterdessen mit Ulli bilateral diskutiert und Ulli meint auch, dass der 4R3 tatsächlich zu "Überhitzungsproblemen" neigt. Ulli hat die Sache fadengrad mit "Brachial-Logik" gelöst, indem er ein richtiges Vetilatorgehäuse hinter den Kühler gebaut hat. Rein technisch gesehen ist das die perfekte Lösung und nachdem Ulli einen anderen Motor eingebaut hat aber für den Kühler nicht mehr Platz zur Verfügung steht, ist die Lösung zweifelsohne richtig. Zudem bin auch ich der Meinung, dass beim Ventilator und beim Ventilatorring der Hebel angesetzt werden muss.

Andererseits habe ich einfach ganz grossen Respekt vor der Kunst der alten Ingenieure. So sonderbar und wunderlich uns mache Dinge vorkommen mögen: Das waren keine Idioten! Und dass die einfach einen Trakti konstruiert haben, der von Anfang an an Überhitzungsproblemen gelitten haben soll, ist für mich schwer vorstellbar.  :o

Ich hole an dieser Stelle mal etwas weiter aus. Das Problem mit den sogenannten Überhitzungen wird auch in der PKW-Oldtimer-Szene heftig und kontrovers diskutiert. Und es wird ein unglaublicher Mist verzapft und nachgeplappert, dass man am liebsten davonlaufen würde. Die tollste Erklärung ist die, dass das Benzin heute mit höherer Hitze abbrennt, als vor 50-60 Jahren. Und es werden elektrische Zusatzlüfter montiert und weiss der Schinder was sonst noch an Unfug getrieben wird! Und bei 6 Zylinder Reihenmotoren ist es immer der 5. Zylinder... Ich kann diesen Schwachsinn einfach nicht mehr hören!

Andererseits kenne ich das Problem aus eigener Erfahrung. Man muss jedoch zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden! Sowohl der 4R3 als auch meine alte Karre haben ein Kühlsystem, welches mit Überdruck arbeitet. Der Vorteil liegt auf der Hand: Statt bei 100 Grad zu kochen, können wir mit der Temperatur noch etwa höher gehen und bei Fahrten ins Hochgebirge (beim Trakti war das etwas weniger der Fall), blieb der Kühler ruhig und begann nicht schon bei 96 Grad seinen Inhalt auf die Strasse zu blasen. Damit uns der Kühler im Fall der Fälle nicht mit einem dumpfen Knall um die Ohren flog, wurde er mit einem Sicherheitsventil ausgerüstet, welches sich ganz kurz öffnet, um übermässigen Druck abzubauen. Sehr oft sind sogenannte Überhitzungsproblem auf Fehlfunktionen dieses Überdruckventils zurückzuführen.

So ist es mir im "Stop and Go - Betrieb" mal passiert, dass der Wagen vor einer Ampel schlagartig zu dampfen begann und die Temperaturnadel am Armaturenbrett in die Höhe schnellte.

Auf dem Trottoir musste ich dann hilflos zusehen, wie gewaltige Dampfschwaden aus dem Kühler kamen und sich zwischen den Vorderrädern ein schier endloser Strom von Kühlerflüssigkeit ergoss. Schön peinlich... :-[

Erst dachte ich, es wäre ein Kühlwasserschlauch geplatzt. Aber die Kontrolle unter der Haube ergab, dass dort alles in bester Ordnung war. Ich stellte fest, dass das Kühlwasser über den Schlauch, der seitlich am Kühler herunterführt, abgehauen war. Blöd wie ich bin, wunderte mich das, denn ich dachte immer, das Röhrli und der Schlauch dienen dazu, bei Überfüllung des Kühlers das Zuviel an Kühlerflüssigkeit ordnungsgemäss zu entsorgen, ohne den ganzen Motorraum zu versauen. Und ich wunderte mich, wie es möglich ist, dass ein ganz massiver Bakelit-Schraubdeckel sich so verformen soll, dass das Loch überhaupt freigegeben wird. An den Deckel neben dem Kühlwassereinfüllstutzen dachte ich überhaupt nicht. Dort sitzt nämlich bei meinem Wagen das sogenannte Dampfventil drunter - und in der Betriebsanleitung und all den Werkstattbüchern gibt es keine Wartungshinweise dafür!

Als ich diesen Deckel öffnete, war der Fall ziemlich schnell klar. 50 Jahre ohne Wartung hatte sich diese wunderschöne Messig-Armatur in ein kalk-und-grünspahn-verkrustetes Monster verwandelt. Entkalken, polieren, neue Gummidichtigen und alle Überhitzungsprobleme waren wie weggeblasen! Auch nach einer forcierten Fahrt über den Grossen St. Bernhard musste ich Aosta nur ganz wenig Wasser nachfüllen! Und seit 8 Jahren hatte ich überhaupt keine termischen Probleme mehr! Auch ohne Zusatzventilator!

Was ist der Hintergrund? Als ich klein war, ging ich oft zur älteren ScHwester meiner Grossmutter auf Besuch und die alte Dame setzte mir als Mittagsmahl Spiegeleier und Spinat vor. Den Spinat holte sie aus einem Tiefkühlpäckchen und legte den Eisblock mit etwas Wasser in ihren Dampfkochtopf. Das war noch so einen richtige Dampfmaschine mit einem Gewichtsventil oben auf dem Deckel, dass wie einen Dampflokomotiven zu zischen begann, wenn die Kochtemparatur im Inneren erreicht war. 

Was auch immer der Grund gewesen sein mag: Einmal befolgte meine Grosstante die Prozedur des Öffnens nicht (Dampfkochtopf vom Herd nehmen, im Spülbecken mit kaltem Wasser abkühlen und dann das Ventil abnehmen), sondern griff nach dem Ventil und hob es von der Deckelpfeife. Es gab einen lauten Zischlaut, die Küche füllte sich mit Dampf und der grösste Teil des Spinates klebte an der Rückwand und der Decke beim Herd!

Und genau das passiert bei den Überhitzungsproblemen. Der Motor wird warm, der Druck im Kühlsystem steigt, die Betriebstemperatur vom etwas über 100 Grad wird erreicht. Und statt wie beim Dampfkochtopf sich ganz kurz zu öffnen, etwas Druck abzulassen und sofort wieder zu schliessen, öffnet das Dampfventil, verkantent sich etwas, bleibt hängen, schliesst undicht, weil der Gummi alt ist wie auch immer. Und jetzt passiert es. Durch die ständige Druckentlastung bilden sich überall Dampfblasen und im Nu hat der grösste Teil des Kühlwassers das Kühlsystem verlassen. Im Auto und bei Fahrt merkt man davon überhaupt nichts. Aber die Nadel der Kühlwasseranzeige schnellt blitzartig nach oben. Klar hat der Motor jetzt ein Überhitzungsproblem. Die meisten ziehen jedoch daraus den Schluss, dass der überhitzt und deswegen das Kühlwasser abhaut. Es ist aber genau umgekehrt!  ;)

Also: Erst alle Teile des Kühlsystems in volle Funktion bringen und vor allem den Zustand des Dampfventils (bei unseren Schätzchen an der Unterseite des Kühlerdeckels) überprüfen und notfalls revidieren.

In meinem Fall bedeutet das:
Das Relikt des Ventilatorrings kann ich entsorgen und ich muss mir einen Ersatz beschaffen. Ich denke, es macht Sinn den "Stulpen" des Ventilatorrings etwa 6 cm lang zu machen. Dann laufen die Schaufeln des Ventis zur Gänze im Ring und es ist unmöglich, heisse Luft aus dem Motiorraum zu recyclieren. Den Kühler haben ich zum Kühlerspengler gebracht. Das ist ein sehr seltener Laden, denn die bauen die Kühler noch aus Messing- und Kupferblech selbst zusammen. Der Test ergab: Der Kühler ist vollständig funktionsfähig und nicht verkalkt. Rechts hat er zwar 'nen "Schuss", aber das ist nur ein Kosmetikproblem und behindert die Leistung überhaupt nicht.

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Wie's genau weitergeht, weiss ich auch noch nicht so ganz genau. Schaun ma mal!

Grüsse aus der Schweiz

Fritz


   
     


Einerseits ging es darum abzuklären, ob der Kühler in seinem jetzigen Zustand verwendet werden kann oder neu gemacht werden muss.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 20.09.2013, 10:42:05
Grüss dich Fritz, MAN o MAN , da musste ich grad mal die Arbeit an die Seite schieben um dein letztes Statement zu lesen.
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht , diene Erfahrungen , Gedanken und Empfindungen bei der Restauration als Buch nieder zu schreiben? http://www.spiegel.de/kultur/spiegel-bestseller-taschenbuecher-a-458992.html.Hier könnet doch Platz für Dich sein ??
nein keine dummer Spruch , ich habe den Eindruck das du sehr wohl ein Mann der Sprache und der Schrift bist , dem es gelingen könnte , wie einem meiner besten Freunde , der den Urlaub mit seiner Frau beschreibt. http://www.xinxii.de/das-geschenk-p-311336.html

Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.09.2013, 11:24:43
Hallo Jürgen

Der Buchtitel würde dann so lauten: "Der Alte vom Berg und sein Trakti!" Schade ist Marcel Reich-Ranicki gestorben. Ich hätte mich köstlich amüsiert, wenn er das Buch bestrochen hätte: Daff ifft ein ganff schlechtef Buch! Der Vorhang fällt, der Lefer sitzt betroffen und alle Fragen offen!   :D :D :D :D

Aber im Ernst: Da werden beträchtliche Geldbeträge und Arbeit in völlig unnötige Zusatzaggregate gesteckt und die alte Technik bis zur Unkenntlichkeit abgeändert, ohne dass das Problem gelöst wird. Ich hasse so was - vor allem wenn du nachher tagelang wie ein Depp herumbastelst, um das Ergebnis solcher Korrekturmassnahmen zu korrigieren!  >:( >:(

Aber klar: Es ist unglaublich interessant, wenn man ein Überhitzungsproblem vorweisen kann! Und alle bemitleiden dich... In 95% ist das reine Wichtigtuerei. Es kommt mir machmal vor wie bei den Kindern in der Schule, die plötzlich ne Zahnspange haben wollen, bloss weil der Banknachbar auch eine hat. Und bei den älteren Semestern funktioniert das auch bestens. S'muss ums verrecken ein sackteures Hörgerät beschafft werden, am besten sogar gleich 2 Stück, damit man die Löffel links und rechst gleichzeitig verstöpseln kann. Kostet doch bloss Fr. 4000.-- Und dann liegen die Dinger beim Fernseher und verstauben! Hauptsache die Krankenkassenprämien steigen mal wieder! 

Dabei reicht oft ein neuer Dichtungsgummi, etwas Metallpolitur und etwas Schweiss - und das Dampfventil arbeitet wieder einwandfrei!  ::)  :P

So, ich muss...  8)

Grüsse

Fritz Dampf   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.10.2013, 09:50:45
Liebe Kollegen

In letzter Zeit war viel los und deshalb kam der Trakti etwas zu kurz. Aber jetzt gehts weiter... :)

Als erstes habe ich mich um die Beschaffung der Lager und Dichtringe für den Vorderachse gekümmert. Da leppert sich ganz schön was zusammen und die Kosten sind auch ziemlich happig. Das Zerlegen des Achsantriebs war auch unproblematisch. Nachdem ich alle Teile von den nicht enden wollenden Massen von Schmierfett befreit und gewaschen hatte, bemerkte ich auf dem äusseren Teil der Antriebswelle einen Segering, die mir in den folgenden Tagen doch noch so einiges Kopfzerbrechen bereitete.  >:(

Ich hatte erwartet, dass es im Achsschenkel genau gleich wie im Achsende zu und her ginge: Kugellager rein, Wellendichtring rein, Innenseger zur Sicherung. Dann die Achse durch den Wellendichtring und das Kugellager "stossen" und fertig. Doch der Aussenseger auf der Antriebswelle verunmöglicht dieses Vorgehen, weil er nicht durch den Wellendichtring und das Kugellager passt. Na toll!! :o

Dass ich alle Teile lose auf die Achse fädeln und mit der Achse dann in den Achsschenkel fahren sollte um die Teile einzeln in einer mikrochirurgischen Operation an ihren Platz fummeln sollte, schien mir von der Machbarkeit unmöglich und von der Idee her völlig idiotisch. Ich war überzeugt, dass da irgend ein Kniff oder Trick dahinter stecken musste und ich war bloss zu dämlich, um ihn herauszufinden.  ::)

Ulli und Martin hüllten sich in besagtes Schweigen und so nahm ich den ganzen Plunder mit ins Geschäft und habe mich mit unserem Betriebsmechaniker darüber beraten. Nachdem wir alle möglichen Varianten durchgekaut hatten, blieb nur noch die chirurgische Fummelei als gangbarer Weg, alle Teile unbeschädigt an ihren Ort zu bringen. Zumindest könnte man ja mal vorsichtig damit beginnen. Wenn's geht: Umso besser. Wenn's nicht geht: Ist man zu zweit, kann man sich zur Not gegenseitig eine Beruhigungsspritze verpassen...  und warten, was Ulli und Martin schreiben! ;)

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Teile sind jetzt wieder an ihrem Bestimmungsort und alles ist wieder zusammengebaut. Es war zwar ein elendes Stück Arbeit, aber beim zweiten Achsschenkel gings erstaunlich fix. Trotzdem bin ich etwas aus der Fassung, zumal mir Martin und Ulli unterdessen bestätigt haben, dass dies das richtige und einzige Verfahren sei, die Dinge zu montieren. So wie Wilhelm Tell in Schillers Drama sagt:  "Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht!"  ::)

Also sei es wie es sei: Das Verfahren ist halt so. Aber ich finde es unglaublich uncool!  :D

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Hier also liegen die beide revidierten Achsschenkel und in der Mitte der ausgewechselte Lager- und Dichtring-Schrott. Ich finde die Methode noch immer uncool!  :P 

Dafür gibt es Erfreuliches vom Ventilatorring zu berichten. Aus einer Belüftungsmuffe mit 450 mm Durchmesser habe ich mir den Lüfterring zusammengebastelt. Dazu muss der Ring im Durchmesser etwas kleiner gemacht und mit den notwendigen Aussparungen versehen werden, damit er in die Rückseite des Kühlers passt. Damit nicht unnötig Falschluft angesaugt wird und Kühler und Ring sich durch die Vibrationen gegenseitig beschädigen, habe ich den Ventiring zum Kühler hin mit einem Kantenschutz aus Gummi versehen. Befestigt wird der Ventiring auf die selbe Art wie der alte Ring. Unten habe ich zur besseren Abdichtung noch eine Gummilippe angeschraubt.

Die Wandhöhe des Ventilatorrings beträgt 6 cm, d.h. dass bei exakt paralleler Ausrichtung zwischen Kühler und Ventilator die Ventilatorschaufeln wirklich im Ring laufen und der Luftstrom nicht vorzeitig ausbrechen oder gar im Kreis gezogen werden kann. Natürlich kann die Effizienz noch gesteigert werden, indem man die durch den Ring nicht abgedeckten Kühler-Ecken mit am Ring angeschweissten Dreiecken "überbaut". Dann bekäme man einen vollständig gekapselten Ventilator, so wie Ulli das bei seinem 4R3 vorbildlich gemacht hat. Aber auch bei dieser Bauart werden über 80% des Kühlers zwangsbelüftet und eigentlich sollte das reichen - auch mit dem "Schuss" im Kühler.  ;)

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Ich versuche mal, mit meinem Ring einen Kompromis zu finden, zwischen dem Originalzustand und der totalen Abänderung. Ich denke jedoch, dass die beiden Windleitbleche, die bei meinem Trakti nicht vorhanden sind, sehr wichtig wären, damit die Zugluft auch bis in den hinteren Teil des Motorraums vordringen kann.

Ich hab das vor einiger Zeit schon mal gefragt: Hat jemand von euch noch diese Teile und wäre so freundlich und würde mir die Masse der Bleche mal mitteilen. Das wäre ganz toll!  :D  Und sonst werde ich wohl was erfinden müssen.  ::)

Sobald ich den Ventiring gemalt und montiert habe, schicke ich Bilder, damit Ihr seht, wie das Ding an seinem Arbeitsplatz aussieht.

Herzliche Grüsse aus der nebligen Schweiz (morgen soll's bis auf unter 1000 Meter schneien!)  :P

Fritz   

     

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 09.10.2013, 16:09:54
Hallo Fritz,
sehr schöne und saubere Arbeit.
Mit der Vorderachse bin ich mal gespannt ob es wirklich solch ein gefummel ist, ich habe ja auch noch eine zum machen.
Die von dir angesprochenen Wiindleitbleche waren soweit ich weis aus Gummi.
Maße oder Muster habe ich leider keine.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 09.10.2013, 16:51:17
Hallo Fritz,
beim erste Kreuzgelenk habe ich mir auch einen abgequält.
Bei 2ten habe ich einen Tipp von einem MAN-Kollegen beherzigt.
Ich habe ein 60mm-Rohr in 27mm Länge in 2 Halbschalen zertrennt.
Mit einer Schlauchschelle habe ich sie so positioniert, daß sie zwischen Mitnehmerring und
Simmering/Lager saßen.

Dann kommte ich auf den Mitnehmerring schlagen, um das Paket einzutreiben.
Nach dem Entfernen der Schlauchschelle wurde der Seegering (der lag vorher lose über dem Rohr)
befestigen.

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Das 2te Kreuzgelenk habe ich danach montiert.
Wenn ich die OP nochmals machen muß. würde ich das Rohr vierteln also 2x14mm Halbschalen.
Das wäre noch einfacher.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 09.10.2013, 17:11:28
Hallo Fritz
Wieviel Luft hast Du zwischen den Flügeln und dem Ring ??
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 10.10.2013, 09:20:35
Moin Jörg

Herzlichen Dank für die Bilder und die Erklärung. Die Montagehilfe finde ich super. Wir haben die Bauteile mit einem kleinen Kupfermeissel in den Achsschenkel getrieben. So oder so: Die Methode ist total uncool! Vor allem, weil mir überhaupt nicht klar ist, wozu der kleine Segering auf der Welle dient. Zum Rad hin ist die Welle mit einem "Absatz" hinter dem Rillenkugellager abgestützt. Die Welle und das Rillenkugellager können also nicht nach aussen rutschen. Man könnte also denken, der Segering verhindert, dass sich die Welle nach innen, also zur Achse hin, bewegen kann. Aber das kann sie nicht, weil das Sternwellensegment mit Sicherheit im Differenzial satt anliegt. Also hat der Segering nur eine Aufgabe: Er verhindert, dass der innere Ring des Rillenkugellagers nach aussen - zum Rad hin - rutschen kann.  ::)

Nun, mit dieser Erklärung wäre ich schon beinahe mit meinem Schicksal wieder versöhnt. Aber ich finde das Gefummel trotzem uncool!  :D ;)

Trotzem: Jörg, das mit den Halb- , resp. Viertelschalen und der Briede ist ein Super-Tipp! Ich hoffe mal, ich werde es nicht mehr erleben, dass ich diese Prozedur nochmal anwenden muss.



Moin Ulli

Deine Frage nach dem Abstand des Ventilatorflügels zum Ventilatorring ist sehr interessant. Ich habe mich genau an das Vorbild gehalten und eigentlich nur den fehlenden Teil unten ergänzt und den "Stulpen" etwas verlängert. Wenn ich mich recht entsinne, hat der Venti einen Durchmesser von knapp über 400 mm und der Ring ist 430 mm. Die Schaufeln sind abgerundet, also verringert sich der Abstand an den Flügelspitzen zur Wandung des Rings nicht wesentlich. Also bleiben in etwa 15 mm Abstand. Das sollte doch eigentlich reichen...

Spätestens nach der Betätigung des Anlasserknopfes wissen wir definitiv Bescheid. Wenn mir der Ventiring ein Loch ins Scheunendach geschlagen hat, werde ich dir gern ein Foto schicken!  :P

Aber im Ernst: Das Lüftungsbauteil hatte eine Nennweite von 450 mm. Ich hab den Umfang um 6 cm kleiner gemacht (auf dem Foto mit den Einzelteilen hab ich das rausgeschnittene Stück vom Ring mit dazugelegt) und das ergibt rechnerisch und mit Nachmessen 430 mm Durchmesser.  ;)

Wichtig scheint mir, dass der Kühler sauber montiert ist und nicht rutschen oder hüpfen kann. Ich habe mir deshalb auch schon überlegt, die beiden Schraubbolzen des Kühlers nicht nur oben zwischen Kühler und Halbrahmen mit Gummi zu unterlegen, sondern auch von unten Gummischeiben zwischen den Halbrahmen und die Kronenmuttern zu schieben.

Ich montiere den Ventilatorring so bald wie möglich und lasse mal den Ventilator drinnen rotieren. Du hörst von mir!   

Herzliche Grüsse aus der Schweiz (die Kaltfront ist da, es stürmt, regnet und ist saukalt)

Fritz
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 10.10.2013, 18:39:51
Hallo Fritz,

kurz zum kleinen Seegerring auf der äusseren Antriebswelle für die Radnabe; der verhindert, wie Du geschrieben hast, dass sich die Welle nach innen bewegen kann und das macht sogar Sinn.  Bei Lenkeinschläge mit normal fixierter Aussenwelle hat die innere Welle immer eine gewisse axiale Bewegung (geometrisch bedingt für das Rollendoppelgelenk) und damit kann das Sternwellensegment im Differential nicht satt anliegen.  Versuch mal mit aufgebockter Vorderachse, Du wirst es schnell erkennen  ::)  In der Anleitung für 4R3, Seite 101, erkennt man auch dass die Wellenende nirgends anliegt, - das Ausgleichseitenrad hat ein durchgehender Lauf für das Sternwellensegment...

Wir hatten mal eine ähnliche Diskussion über der Zweck des kleinen Seegerringes hier:

http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,3829.0.html

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 10.10.2013, 19:42:22
Hallo Fritz
Meine Frage, wieviel Luft Du zwischen den Flügeln und dem Ring hast,
war nicht wegen einer Zerstörungsangst!?!?
Nur wenn der Abstand zu groß ist hebt sich die Sogwirkung auf, da liegen
meine Bedenken.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.10.2013, 09:26:45
Guten Morgen, die Herren

Besten Dank Magne, dass du dem kleinen Segering seine Existenzberechtigung bestätigst! Nachdem ich das Problem mit dem uncoolen Reinfummeln gelöst habe, können wir das Thema ad acta legen.  ;)

Wenden wir uns doch nochmal den Dimensionen des Ventilatorrings zu. Ich habe gestern nochmal genau nachgemessen: Der Ring misst innen knapp 430 mm und der "Propeller" hat einen Durchmesser von 400 mm. Das ergibt theoretisch einen Abstand von 15 mm. Nun sind die Propeller-Flügel aber auch 90 mm breit und verjüngen sich zur Spitze hin nicht. Die Flügelspitzen sind nur leicht abgerundet.
Rechnet man die Länge der Flügeldiagonalen und vernachlässigt man dabei, dass die Spitzen gerundet sind, dann beansprucht der Propeller 410 mm und es verbleiben "nur" 10 mm Distanz. In Realität ist die etwas grösser, weil die Flügelenden abgerundet sind.

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Ich habe die Situation oben mal schematisch zu Papier gebracht und auch den Abdeckungsgrad berechnet. Es sind ca. 70% und nicht 80% wie ich gestern irrtümlich geschrieben habe. Tja Ulli, 30% Differenz! Da kratzt sich auch der Ingenieur etwas verlegen am Ohr und ich frage mich, ob es nicht schlau wäre, auch diese 30 Prozent Kühlerfläche in die Zwangsbelüftung zu integrieren????  ::)

Schaun ma mal. Gegenüber der ursprünglichen Situation ist der neue Ventilatorring eine schlagende Verbesserung. Und wenn ich das Ding mal eingebaut habe, will ich versuchen, die Windleitbleche zu rekonstruieren. Ich kann mir vorstellen, dass diesen bei der Belüftung des Motors eine entscheidende Bedeutung zukommt.

Magne: Haben sich bei dir dort im Permafrost des hohen Nordens nicht zugfällig die beiden Bleche erhalten? 

Der Einbau ist ein ziemliches Gefummel, weil der Ring zuerst lose über den Propeller gehängt und dann der Kühler senkrecht vor dem Ring in seine Position gesetzt werden muss. Erst dann kann der Ring am Kühler angeschraubt werden. Schwierig ist das nicht - kein Vergleich mit der Antriebsachse im Achsschenkel. Aber es gibt so viele Möglichkeiten, den Lack zu zerkratzen!  >:(

So, und jetzt genug der Theorie. Wenden wir uns etwas Handfesterem zu. Ich habe im Verlauf der letzten Tage die Aufstiege neu gemacht. Eigentlich hat der 4R3 ja nur einen Aufstieg. Aber weil ich in der grossen "Wunderkiste", welche mit dem Trakti geliefert wurde, einen zweiten Aufstieg gefunden habe, entschloss ich mich, den Trakti links und rechts mit einem Aufstieg zu versehen. Da der Traktor kein Mähwerk hat, ist das "Loch" dort frei und so bietet sich mir die Gelegenheit, am Hang immer von oben auf den Trakti zu klettern - man gönnt sich ja sonst nichts!  :)

Da der eine Aufstieg nur noch in Trümmern vorlag und der andere mehrfach geschweisst und vermurxt war, war ich froh, dass mir Martin von seinem Aufstieg ein Foto mit Vermassung zugeschickt hat. So ging ich fröhlich ans Werk und habe zwei spiegelbildliche Aufstiege gebastelt. das Rohr hab ich etwas grosser dimensioniert - Heavy Duty Dimension halt.  Ich glaub, die sind gar nicht so schlecht geworden.
Hoffentlich halten sie auch... :D

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Herzliche Güsse aus der Schweiz (gestern hat es bei 2 Grad geschneit, aber der Schnee ist nicht liegen geblieben)

Fritz  8)
     



     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 11.10.2013, 10:37:31
Salü Fritz , wie sagt der Französische Käseverkäufer mit zusammen gekniffenem Mund? par excellence !!!!!!!!!

Sag Fritz wenn du mal fertig bist , hast du nicht Lust 6 Monate Urlaub in der wunderschönen Südheide zu machen und so ganz nebenbei einen 4R3 aufzubauen :-) ?? Zwinker Zwinker

Gruss aus dem verregneten Niedersachsen
Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.10.2013, 12:42:25
Salü Jürgen

Herzlichen Dank für das nette Angebot! Wenn das so weitergeht mit meinem Grünkohl-Trakti, dann reichen aber deine 6 Monate Ferien und so nebenher den Traktor neu aufbauen grad nirgend wo hin! Wenn ich bedenke, dass ich seit Februar dran bin und wenn ich mir ausmahle, was noch alles vor mir liegt, dann gute Nacht!  ;D ;D ;D

Vor allem darfst du nicht vergessen, dass wir Berner dem Tempo deines 4R3 entsprechen! Gestern wollte ich eine Schnecke aus dem Salatbeet entfernen. Gerade wollte ich sie greifen, da hat sich das Biest - husch, husch - durch's Unterholz davongemacht!  :D :D 

Das würde dann ein gaaanz laaangsam restaurierter gaanz laaangsamer 4R3. Vor lauter Laaangsamkeit zieht der dann beim Fahren so Fääääden wie das Käääääsefondue...  ;)

Aber über die Idee mit den Ferien in Südheide können wir uns geren nochmals unterhalten (Kicher)!

Herzliche Grüsse

Fritz



 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 11.10.2013, 19:59:47
Hallo Fritz,

an einem meiner 4R3s haben sich die Abschirmbleche/-Gummis tatsächlich einigermassen erhalten, er ist ein Bj.-62 mit Bj.-61 Motor/Kühler eingebaut.  Ich hoffe Du anhand der Fotos das meiste besser nachbauen könntest.  Dieser Schnelläufer-4R3 tendierte so bei Dauerpflügen mit einem 3x14" Beetpflug bei 4. Gang in der Geländegruppe heiss zu werden.  Bei 1. Gang in der Strassengruppe verhielt er sich normal, fand ihn aber sehr laaangsam ;D.  Wie Du erkennst hat er kein Lüfterring montiert ::).  Wenn interesse kann ich auch ein Foto vom originalen Abschirmblech über der Lichtmaschine schiessen.

Schöne Grüsse aus der Tundra ;)
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 13.10.2013, 10:33:50
              Hallo Magne
Bei mir in der Ersatzteilliste sehen die Kühlerumrandungsbleche anders aus.
Oben und rechts ist garnichts an Blech  vorhanden !       Zwei Eckbleche,Ja
Das linke hat die gleiche Nummer wie beim 2/4P1 und das ist bei mir (P1) nur Ca halb so lang.
Farblich scheinen die drei Bleche original zu sein, sind deine anderen R3 Typen auch so aufgebaut ?  ?
                Ist das eine Skandinavien Ausführung ? ?  :o     Wie ist es in deiner Ersatzteilliste ?
                                 Bei meinen 2/4R3 ist nichts mehr zum Vergleich. :'(
                                Gruß Jens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 13.10.2013, 16:51:30
Hallo Jens,

wie an manchen Stellen beim 4R3 weichen Details am Trecker von der ET-Liste ab.  Ich habe gerade meine 4R3-"Flotte" genauer studiert; ein Regel ist doch möglich sich vorzustellen.  Die ersten bis etwa Bj.-62 hatten Bleche und Gummis genau wie Du beschreibst (gemäss Foto "003"), also kurzes Blech links und ganz ohne oben und rechts.  Ob die andere Ausführung eine besonders für Skandinavien ist, bezweifele ich stark...  Auf jeden Fall finde ich die spätere Lösung zweckmässiger, die Gummis werden einfach so besser abgestützt - ich sehe es als eine Verbesserung ::)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 14.10.2013, 08:53:02
Lieber Magne, lieber Jens

Ganz herzlichen Dank für die Informationen. Magne! Super!!!! Ich wusste doch, dass sich im Permafrost  der Tundra nicht nur Mammuts und Wollnashörner erhalten.  :)  Zumindest das eine Foto find ich sensationell! Das ist fast wie bei den Kryptozoologen, wenn die ein Foto vom Yeti sehen würden!  ;D ;D

Dennoch: Ich glaube, wir haben uns ein wenig missverstanden. Ich wollte gerne mehr über die "Windleitbleche" wissen. Die "Abschirmgummis" rund um den Kühler sind bei meinem 4R3 erhalten und deren Rekonstruktion bereitet keine Probleme. Mir geht es um die Bleche, die den Wind des Ventilators im "Motorraum" verteilen. Es geht also um das Blech über der Lichtmaschine. Und es geht um das Blech auf der anderen Seite. 

Die Abschirmgummis dienen dazu, die Frischluft durch den Kühler zu zwingen und zu verhindern, dass sie seitlich am Kühler vorbeifliessen kann.

Die Windleitbleche verhindern, dass der Luftstrom nach dem Ventilatorring sofort nach links und rechts unkontrolliert in die Botanik entweicht und somit die Ventilation des Motorraums kollabiert. Ulli schreibt ganz richtig, dass der hintere Teil des Motors zuwenig Frischluft bekommt und dass die Platzierung des Luftfilters dort hinten in der grössten Hitze ein "strategischer" Fehler sei. Wo er recht hat, hat er recht!  :D Es ist wirklich grosser Quatsch, die Luft vor dem Eintritt in die Brennkammern aufzuheizen. Wenn ich nicht alles abändern und den Trakti möglichst in Originalzustand belassen möchte, ist es zwingend, dass der hintere Teil des Motors und der Motorraum besser belüftet werden. Dafür sind diese beiden Bleche unerlässlich.

Also Magne: Es geht um das Blech bei der Lichtmaschine und sein Pendent auf der gegenüberliegenden Seite. Das Foto vom "Lichtmaschinen-Blech" ist vorzüglich. Jetzt bitte noch eines von der anderen Seite (Ersatzteilliste Gruppe 1.06, Nr. 19).

Ich hab mir übers Wochenende ein paar Gedanken gemacht, die ich gerne mit euch erörtern würde. Offenbar waren sich die Konstrukteuer bei MAN darüber im Klaren, dass ihr Arrangement (Tank vor Kühler, Luftfilter ganz hinten, etc.) nicht ganz unproblematisch gewesen ist und drum haben sie die beiden Windleitbleche montiert.  ::)

Mir ist auch klar, dass diese beiden Bleche beim Wechseln des Keilriemens und beim Putzen des Spaltfilters ganz lästig im Wege sind und dass vermutlich dies ein Grund dafür ist, dass diese Teile bei meinem Trakti fehlen.

Kann es sein, dass der 4P1 diese Bleche nicht hat? Der 4P1 ist ja etwas älter und vielleicht ist dieses Design etwas weniger problematisch. Mit dem "Anhängen" des 4. Zylinders beim 4R3 kamen dann die Probleme und die Windleitbleche?   

Wie dem auch sei: Die Windleitbleche müsse wieder montiert werden und auf Grund der Illustration in der ETL kommt vor allem dem Blech auf der rechten Seite über der Lichtmaschine eine grosse Bedeutung zu. Das Teil ist ja riesig - so ein richtiges "Elefantenohr"! Ich denke mal, dass dieser Teil der Luft  nach hinten und oben über den Motor zirkuliert und durch die Abwärtsbewegung auf der linken Seite die Hitze des Auspuffkrümmers mitnehmen soll. Dann müsste das Windleitblech auf der linken Seite wesentlich anders aussehen, denn sonst käme es unter der Haube wieder zum Stau und nicht zur Strömung. Schlau wäre es, denn das Blech auf der linken Seite den Wind vor dem Motor hindurch nach rechts hinüber zum "Elefantenohr" leiten würde.... Das ist ja wirklich spannend!!!  ;)

Magne, bitte schick' doch möglichst bald ein Bild von dem Blech auf der linken Seite.

Herzliche Grüsse aus dem Föhnstudio!

Fritz 8)   
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 14.10.2013, 18:15:56
Hallo Fritz,

Deine Auslegungen und Erwägungen finde ich wie immer sehr spannend und interessant, man hätte nur so schreiben können :) 

Ich versuche noch einmal mit anderen Fotos einzustellen..., hoffentlich übersichtlicher und mit richtigerem Untertext.  Deine "Windleitbleche", in der ET-Liste "Abschirmbleche" bezeichnet, habe ich selber immer als Fingerschutzbleche für die Lüfterflügel betrachtet.  Für welche Funktion sie von den MAN-Konstrukteuren eigentlich gedacht waren, soll ich nicht weiter diskutieren, auf jeden Fall sind sie als Fingerschutzbleche sehr gut geeignet :D.

Deine gesuchte Bleche gab es in zwei Varianten; links kurz (alt) und links lang (neu), rechts "neu" hatte grössere und anders Umfang und zusätzlich eine Abstützung zum Wasserpumpengehäuse hin, - sicherlich um Vibrationen besser zu vermeiden.

Ich hoffe es damit verständlicher wurde (?)

Gruss
Magne

P.s.:  Der 4P1 hat auch diese Bleche laut ET-Liste von 1960.  Das Blech links = Ausf. alt 4R3.  Blech rechts sieht fast gleich aus, wie in der ET-Liste des 4R3, hat aber eine andere Nummer (81.06620.5012)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.10.2013, 08:29:03
Lieber Magne

Ganz herzlichen Dank für die informativen Fotos. Ich werde versuchen, die Bleche nachzubauen.  ::)

Zur Funktion der Bleche:
Es ist witzig, wie ihr mich beim um die Ecke denken ertappt habt.  ;)  Dass die Bleche ein "Fummelschutz" sein sollen, wäre mir nie in den Sinn gekommen! Und zwar deswegen, weil ich im Forum schon mal wo gelesen habe, dass der Ventilatorring auch nur als Fingerschutz gedient habe. Dass diese Behauptung blanker Unsinn ist, liegt auf der Hand. Der Ring verbessert die Saugleistung ganz erheblich! Ich denke mal, er verringert an den Flügelspitzen die Turbulenzen und sorgt damit für optimale Strömungsverhältnisse. Mit dem Ring wird aus einem simplen Windrädchen eine Art Turbine :)

Weil das mit dem "Ventilatorring" als Fummelschutz grosser Quatsch ist, haben ich mir beim Wort "Abschirmblech" auch nichts gedacht. In der ETL stehen sehr oft Ausdrücke, mit denen ein Normalsterblicher überhaupt nichts anfangen kann. Da könnte auch "Unterdruckreponsator" stehen...  ;D

Mir kamen bei diesen Blechen sofort die Dampflokomotiven aus meiner Jugendzeit in den Sinn. Die hatten vorne links und rechts am Kessel auch so gebogene Bleche, damit der Fahrtwind den Rauch nach oben presst. Und nachdem Ulli bemängelt hat, dass der hintere Teil des Motorraums zu schlecht belüftet wird, war das für mich ganz klar eine Frage für ein "Windleitblech" und nicht für einen "Fummelschutz" what so ever! ::) :D :D :D :D
 
Is ja auch hundewurst! Jetzt schaun ma halt mal....

Gestern habe ich den Ventilatorring eingebaut. Die Platzverhältnisse sind besorgniserregend eng! Bei einem Fiat 500 hätte es mich nicht gewundert. Bei einem Traktor mit diesen Dimensionen erstaunt es mich schon. Der Zusammenbau des unteren Kühlwasserrohres mit dem Kühler und dem S-förmigen Rohr war ein elendes Geduldspiel. Vielleicht dienen die Abschirmbleche auch dazu, dass der entnervte Techniker seinen Schraubenzieher nicht vor Wut in die Kühlerlamellen bohrt!  :)

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Die neu gelagerten und abgedichteten Achsschenkel sind mit Ullis Drucklagern und Achsschenkelbolzen wieder an ihrem Platz verbaut. Jetzt kommen dann die Spur- und die Lenkstange dran.

Nochmal herzlichen Dank für die tollen Bilder!


Gruss aus der Schweiz

Fritz Windleitner 8)


   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 15.10.2013, 21:41:30
Hallo Herr Windleitner ;),

also, ich möchte gern präzisieren; die wichtige Funktion des Ventilatorrings habe ich persönlich nie bezweifelt, nur die seitliche Bleche habe ich von Blödsinn als Fingerschutzbleche betrachtet.  Modernen Traktoren haben ja diese grosse plastik Ventilatortrichter, eine moderne Variante von Ullis sogenannte "Kuchenblech" ::).  Von diesen habe ich sogar eine gewisse Erfahrung; habe seit Jahren mit Frontmähwerk gefahren und wollte wegen öfter zugestopftes Kühlergrilles auf Sonderventilator von  www.cleanfix.org  umbauen.  Die Lösung wurde mal an einer meinen ehemaligen Traktortypen den Ventilatortrichter mit einem extra Aluring nachzurüsten, um die Kühlleistung zum neuen Ventilator anpassen und sogar verbessern zu können.

Ansonsten finde ich es merkwürdig still um dieses hyperinteressante Thema... ???

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 15.10.2013, 22:53:38
                         Hallo Magne und Fritz
Auf der Skandinavien-Ausführung kam ich weil ich die Ausführung nie (bewusst) gesehen habe  ;) .
Aber mit der Genauigkeit der Ersatzteilliste muß ich Magne volllllkommmmen recht geben,ab Nummer 18
stimmen bei mir die Bilder mit den Text nicht mehr überein  :( .
Beim 2/4P1 ist das linke kurze Blech auch mit der NR identisch und das rechte Limablech ist nur optisch gleich mit der R3 Liste.
                Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.10.2013, 09:29:49
Hallo Magne
Hallo Jens

Die Lösung mit dem Umkehrschub-Propeller finde ich genial! Das haben die Turbo-Prop-Flugzeuge auch! Dass es so was auch für Traktis gibt, ist mir neu und ich muss sagen, dass mir die Idee super gut gefällt.  :)

Es gibt noch eine Methode: Bei meinem Zweiachsmäher ist vor dem Kühler ein Metallrahmen eingeschoben, auf den ein engmaschiges Fliegengitter gespannt ist. Wenn du siehst, dass die Nadel der Temperaturanzeige in den kritischen Bereich klettert, muss man anhalten, das Sieb herausziehen und den Staub und die Pflanzenteile abklopfen und schon gehts weiter.  :)

Weil der Rahmen - wie der Rest der Maschine - ziemlich heiss ist, sorgt das Abklopfen immer für sehr rote Fingerbeeren. Natürlich könnte man vorher Handschuhe anziehen. Aber du weisst ja: Handschuhe sind was für Stadt-Bubis und Warmduscher! Wir Bauern lieben es knusprig...  ;)

Schade! Vermutlich gibt es diese Propeller nicht in den Zwergformaten, wie ich sie brauchen könnte.
Trotzdem: Der Umkehrschubpropeller ist wirklich ein tolles Teil. Und stell dir mal vor, wie du damit den Bremsweg verkürzen kannst! Du darfst ihn einfach nicht vor Fussgängerstreifen einschalten. Sonst fliegen die Fussgänger gleich weg - und die gelben Streifen grad auch noch!  :D :D :D

Deine Bemerkung zum Thema "Schweigen im Walde" ist völlig zutreffend. Es ist merkwürdig still! Das liegt aber vielleicht auch daran, dass die allermeisten EMMA-Besitzer ihre Maschinen nie und nimmer im Volllastbereich fahren - man abgesehen von denjenigen, die am Sonntag nur mal schnell um den Block tuckern. Wenn ich mit dieser Behauptung recht habe, wird die Anzahl der "Überhitzungsbeobachtungen" sehr klein und dementsprechend wird der "kollektive Erfahrungsschatz" kleiner. In einem grossen Wald mit wenig Vögeln ist es halt recht still.  ::) Na Hauptsache, wir beiden "Vögel" zwitschern noch etwas weiter...   :D

Ich muss mich nun erst um die Lenkung und das Gasgestänge kümmern. Dann werde ich den Tank machen. Sobald der wieder auf dem Chassis montiert ist, werde ich mit der Motorhaube und den "Windleitblechen" experimentieren. Vielleicht sehen die Bleche nachher wirklich nicht so aus, wie in der ETL. Dann buchen wir das unter Ullis Motto "Praktisch, aber nicht original" ab.  ;)

Apropos Ulli: Ulli und Clemens haben sich für kommenden Montag bei mir zu Besuch angesagt - zwecks Spionage. Vielleicht hat mich dann die Spionage-Abwehr so fertig gemacht, dass ich den Trakti gleich ins Alteisen schmeisse....  :P

Jens: Ich finde deine Bemerkung ausserordentlich informativ. Mir scheint, die haben noch während der Produktion noch an den Blechen herum experimentiert. Anders kann ich mir die Formenvielfalt und die Abweichungen zu den Abbildungen in der ETL nicht erklären. Wenn es doch nur um der Schutz von vorwitzigen Wurstfingern gegangen wäre, hätten die ja auch einfach ein Stück Drahtgitter hinbasteln können. Doch nein, die biegen Blech in zum Teil komplizierte Formen! Kein Mensch macht sich die Mühe, Bleche dreidimensional zu verbiegen, wenn er nicht auch sonst was damit beabsichtigt. Wenn ich bei Kollegen mit luftgekühlten Motoren unter die Haube schaue, sind die Windleitbleche elementarer Bestandteil des ganzen Motors.  ::)

Na dann schaun ma mal. Vielleicht fällt uns ja noch was anderes ein.

Ach übrigens: Vorgestern habe ich die Lichtmaschine nochmals ausgebaut und den Keilriemen vom Ventilator weggenommen und ihn versuchsweise in seinem neuen Gehäuse rotieren lassen. Prompt ist er im unteren Bereich an den Schraubenköpfen der Befestigungsbleche hängen geblieben.  >:(  Zwei Dinge haben dieses Problem behoben. Erst habe ich die Unterlagsscheiben entfernt und dann habe ich eines der beiden Gummikissen unter dem Kühler entfernt. So, jetzt dreht der Propeller frei und hat genug Distanz...  ;D

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz

   


 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 17.10.2013, 12:55:43
Hallo Fritz,

die "Windflügel" mit Umkehrschub verwendet Deutz meines Wissens nach seit sie keine luftgekühlten Motoren mehr einsetzen, um das Kühlerpaket (Ladeluft-,Öl-,Wasser-,Getriebeöl-,Hydrauliköl-, und was weis ich noch alles für Kühler hintereinander angeordnet) wieder von Pusteblumen-Schirmchen  ::) frei zu bekommen

Entweder bei der Raupe meines Cousin (Hanomag K12) oder bei der Raupe meines Onkels (Kaelble LR410S) pustet der Propeller immer durch den Kühler nach vorne. Nein, wir haben den Motor nicht rückwärts gestartet! Kann aber noch nicht so richtig sagen was was bringt...

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 17.10.2013, 19:47:39
            Hallo Fritz
Das Limablech ist nicht dreidimensional,es hat nur eine Rundung wie übers Knie gebogen.
Das Lochblech wäre dabei faltig/unrund  geworden  ;D .
Das Blech kannnnnnn auch mit der Kühlung der Lima Zutun haben = Zusatzfunktion des Bleches.

        Gruß Jens

                       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 17.10.2013, 20:03:48
Hallo Fritz,

ich kann nur bestätigen, dass der Umschalt-Ventilator ein tolles Teil ist! - so lange die Wasserpumpe mit hält.  Der Ventilator ist schön schwerer als der originale und es ist sehr wichtig, dass er beim Einbau genau ausgewuchtet wird.  Der kleinste Ventilator konnte jedenfalls laut Prospekt von 2008 ein standard Ventilator von ca. 380-490 mm ersetzen, das passt vielleicht nicht als Dein erwähntes Zwergformat(?)

Von fliegenden Fussgängern oder Fussgängerstreifen habe ich noch keine direkte Erfahrung, aber als man der elektrische Druckschalter am Armaturenbrett druckt, entsteht gleich ein toller, variabeler Motor-Sound; man konnte meinen ein Stuka Sturzkampfflugzeug von oben unterwegs ist... 8)

Gruss
Magne 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.10.2013, 09:04:59
Liebe Kollegen

In den letzten Tagen hat mich die Spurstange auf Trab gehalten. Das Ding war ganz schön verbogen und "verballert". Nach langem Hin- und Her und viel Müh' und Not ist es mir doch auch gelungen, das "variable Kugelgelenk" wieder gangbar zu machen und auch das Sicherungsblech zu retten.  ;D

Da ich bei mir zu Hause keine Hydraulikpresse habe, musste ich die Formgebung der Spurstange während der Mittagspause in der Firmen-Werkstatt durchführen. Am Abend war dann "Anprobe" am Trakti und im 3. Anlauf ist mir die Form dann so gelungen, dass die Achsschenkel von einem Extrem zu anderen bewegt werden können, ohne dass die Spurstange an einem anderen Teil der Vorderachse hängen bleibt oder gegenknallt. Ufff!!!

Zum Glück sind die Kugelgelenke nicht ausgeschlagen oder sonst wie verlottert. Ein oberflächlicher Blick ins Internet ergab auf Anhieb jedenfalls keinen Treffer, um hier Ersatz schaffen zu können. Aber so bleiben mir die Recherche und Beschaffungskosten erspart. Schwein muss man haben....  :P

Ich habe die Spurstange montiert und stelle fest, dass deren Form von oben betrachtet, genau der Abbildung des Horizontalschnittes der Betriebsanleitung (Bild 109) entspricht. Die anderen Bilder der Betriebsanleitung lassen sich mit meiner Spurstange überhaupt nicht in Übereinstimmung bringen. Die beiden s-förmig geschwungen Enden sind bei mir nicht mal ansatzweise erhalten gewesen und ich bezweifle, dass die überhaupt jemals vorhanden waren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so was auf beiden Seiten so nahe an den Rädern einfach weg bekommt und wenn ich mir die Bilder von anderen 4R3 anschaue, denke ich, dass ich richtig liege.  ::)

Von vorne betrachtet hängt die Spurstange etwas runter. Bei dem Bogen und dem Eigengewicht muss sie das tun. Oder mache ich da einen Überlegungsfehler? Kann man das / Muss man das ändern und wenn ja, wie macht man das? Wer weiss darüber Bescheid? Wenn die Spurstange so runterbaumelt und man montiert den Spurstangenschutz, dann liegt die Spurstange auf der Unterseite des Schutzbleches auf und scheuert sich dort nen Wolf....  :o   Ja ich weiss! Auch beim Wolf gilt: Schmieren und salben hilft allenthalben... :D

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Anschliessend an diese Arbeiten habe ich gestern die Vorspur eingestellt. Weil ich die Achse schon unter dem Trakti montiert habe, bestand keine Chance, die Distanz am "hinteren Rand der Felge" zu messen. Dort sind nähmlich der Halbrahmen und die Verstrebung der Vorderachse im Weg. Also musste ich die Messung "vorne herum" machen. Die Bilder von Martins Vermessung der Vorderachse mit Hilfe von zwei Wasserwaagen haben mir auf die Sprünge geholfen - nur habe ich die Wasserwaagen so montiert, dass sie praktisch nur nach vorne ragen. Dann habe ich den Felgendurchmesser gemessen und auf den Wasserewaagen die entsprechenden Markierungen angebracht. Der erste Zollstock liegt in der Distanz eines halben Felgendurchmessers vor dem Achszentrum. Der zweite Zollstock liegt 1 1/2 Felgendurchmesser vor dem Achszentrum. Gemäss "Strahlensatz" gilt: Statt am hinteren Rand der Felge 4-6 mm mehr Abstand zu messen, muss die Distanz am vorderen Zollstock 4-6 mm kleiner sein.  ::)

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Also gut. Und weil man ja die Schraube des Kugelgelenkes eh nur in ganzen Umdrehungen einstellen kann, ist die Sache relativ einfach.

Jetzt muss ich mich nur noch beeilen, die blanken Metallteile zu grundieren und zu lackieren. Es ist unglaublich, wie schnell die Dinger bei Nebel Flugrost ansetzen!!!  >:(

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Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz     
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 25.10.2013, 09:44:23
Guten Morgen Fritz,
zuerst einmal , Respekt erneut zu deiner Leistung, ein absolutes Vorzeige Projekt.
 Zu deiner Spurstange , in der Tat sieht die Form der Stange etwas "aussergewöhnlich " aus . Bei jedem anderen hätte ich auch gesagt lass es so wie es ist .Aber bei dir Fritz , wo du in einer seines gleichen suchenden Akribie , mit der Euch genetisch auferlegten Ruhe , Teile nachfertigst die seinerzeit als Original ET in den Handel gekommen wären ...........bei Dir Fritz würd ich sagen , da geht noch was !!!!!Die Bilder sind von meinen Schleppern  als Vergleich für die Kröpfung an den Enden .
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.10.2013, 12:30:07
Hallo Jürgen

Besten Dank für die Aufmunterung und die informativen Fotos. Ich bin mir schon bewusst, dass die Biegung vor dem Differenzialgetriebe bei mir etwas sehr rund ausgefallen ist. Ich muss mal schaun, ob ich die noch etwas "schärfer" hinbekomme. Allerdings ist mir bei der ständigen Hin- und Herbiegerie alles andere als wohl zumute  ::)  Immerhin wirken da 700 - 800 bar!!  :o  Ich hab da ehrlich gesagt etwas Schiss, dass mir das Zeug um die Ohren fliegt - und um meine Ohren wär's schon schade!  ;)

Doofe Frage Nr. 1: Ist die Spurstange eigentlich ein Rohr oder ein richtig massiver Prügel? Ich frage das wegen des "Zwetschgendrückens". Nicht dass das Rohr nachher völlig oval ist...  :)

Doofe Frage Nr. 2: Kannst du mir mal rausmessen, in welchem Abstand deine Spurstange vor dem Differenzial herumkreuzt. Ich habe da im Moment eher viel Platz und drum musste ich den variablen Gelenkkopf etwas weiter herausschrauben. Wenn ich den Bogen dort etwas "schärfer" biege, sollte sich das andere aber auch wieder bessern.   

Für deine Bemühungen danke ich dir im Voraus.

Herzliche Grüsse

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: H.Petersen am 25.10.2013, 13:53:13
Moin Fritz,

schau doch mal

http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=3814.0
(Spureinstellung 4R3)

Da gibt es noch mehr hilfreiche Bilder.


Mfg
Heiko
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.10.2013, 14:52:49
Moin Heiko

Uihh!! Ganz geil!! Ganz herzlichen Dank. Ich denke, so krieg ich's in etwa hin!  ;)

Wenn wir Magne nicht hätten....   Aber dass Magne sich traut, Fotos zu schicken, auf denen man Traktoren sieht, die eindeutig nicht von MAN gebaut wurden, wundert mich doch etwas :D  Und dass er trotz nordischem Kiefer-Parkett die Splinte drin lässt... Also bei uns gäbe so was Ärger!  ::) :P

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 27.10.2013, 19:26:28
Hallo Fritz,
erstmal höllischen Respekt vor deiner Arbeit, du nimmst wirklich jedes Teil unter die Lupe und arbeitest es auf.
Weiter so!!
Ich will dir Bilder von der Spurstange noch einstellen, aber irgendein Problem läst mich die Bilder nicht hochladen
und ich flieg dann raus??

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 28.10.2013, 07:24:26
Servus Martin

Danke für die Belobigung.  :)  Wenn schon, denn schon. Und ausserdem hab ich in dir ja auch ein entsprechendes Vorbild, gell  ;)

Wenn du mit der Elektronic PRobleme hast, wart' halt noch mit den Bildern. Ich hab mir über's Wochenende die beiden Magne-Bilder von der Vorderachse vermessen und massstabsgetreu umgerechnet und aufgepinselt. Heiko hat sich freundlicherweise an die erinnert und mich darauf hingewiesen.

Wenn's irgenwie geht, werd' ich über Mittag wieder etwas an der Spurstange rumdrücken und rumknuspern. Wenn's was wird, weiss ich das heute Abend.  ::)

Ich meld' mich dann sofort. Aber das Feedback von Jürgen müssen wir dann auch erst noch abwarten. Eventuell muss ich die Stange dann nochmals abändern, weil er wieder was "zu motzen" hatte!!!  :-X
Gell Jürgen??!!  :D :D :D

Aber im Ernst: Wo er Recht hat... Und wenn Jürgen dann sein "Gut zum Druck" abgegeben hat, kann ich die Masszeichnung ja dann auch aufschalten. Dann reissen Dutzenden von 4R3-Besitzern ihre Spurstange runter und nudeln auf der rum, damit die Masse stimmen!  :D :D :D

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 29.10.2013, 13:54:13
Liebe Kollegen

Auf Grund von Magnes Spurstangen-Fotos, die mit Heiko empfohlen hat, habe ich mich übers Wochenende hingesetzt und versucht, das Ganze zu vermassen und zu Papier zu bringen. Die Köpfe habe ich auf beiden Seiten der Einfachheit halber weggelassen und bin zu folgendem Resultat gekommen.

[attach=1]

Achtung: Ich behaupte nicht, dass diese Massangaben absolut richtig sind, denn an Hand der Fotos Messungen zu machen und Pläne zu zeichnen, ist so eine Sache! Immerhin kann ich Folgendes sagen: 
Wenn man sich auf diese Mass-Zahlen abstützt, erhält man eine Spurstange, die tatsächlich ziemlich scharf vor der Achse läuft und auch bei Extremeinschlägen nach rechts und links kein anderes Bauteil touchiert.

Und wenn ich mir die Sache so von vorne betrachte, stelle ich fest, dass die neue Form der Spurstangen den Bildern von Jürgens Trakti ziemlich nahen kommt. Ufff :P

Um es besser zu verdeutlichen häng ich nochmals die Situation vorher und nachher nebeneinander. Links ist Jürgens "Motz-Objekt"  ;), rechts die neu genudelte Stange.  ::)

[attach=2]  [attach=3]

Also Jürgen hatte schon vollkommen recht. Sieht einfach viel schnittiger aus und trägt mit Sicherheit zu einer wesentlich flotteren Fahrweise bei, wenn auch nur gaanz laaagsam! :) Ich gebe zu, dass mir die Ecken an der Stange nicht ganz so "zackig" gelungen sind. Ich denke, die kleine Hochdruckpresse, die wir nur zum Auspressen von Lagern etc. verwenden, war mit dieser Arbeit etwas überfordert - und ich mit Sicherheit auch!!! Man sollte irgendwas Grösseres verwenden, wo man die Möglichkeit hat, die Stange einzuspannen und über eine Form biegen zu können. Ach was soll's! ;D

So, jetzt hoff' ich nur, Jürgen ist zufrieden mit der Arbeit!  :)

Gruss aus der Schweiz

Fritz  8)


 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 29.10.2013, 20:05:10
na das ist doch ein Unterschied wie Tag und Nacht, sieht super aus
 da komm ich aber auch noch hin, nur das meine Spurstange ok ist
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 30.10.2013, 20:07:23
Hallo Fritz,

bekam heute Abend eine unbändige Lust Deine Spurstangenmasse zu überprüfen.  8)  Das ist in der Tat nicht einfach auch mit der Stange zur Hand!  Ich benutze rechts und links direkt an Deiner Zeichnung, also von der Fahrtrichtung unabhängig.  Deine Abweichungen finde ich keinerlei gravierend, mein Ergebnis wurde aber so:

Ansicht von oben  -  links ist die Stange ganz gerade.
                                rechts, anstatt 330/100/290 > 300/100/290

Front-Ansicht        -  links, anstatt 32/180 > 30/190
                                rechts, anstatt 240/43 > 280/30

Hast Du die Möglichkeit eine korrigierte Zeichnung als PDF reinzustellen? - ich finde die tolle Zeichnung gehört den Unterlagen jeder 4R3-Fahrer.  Ansonsten macht es echt Freude Dir mit Deinem Projekt zu helfen!  ;)

Schönen Gruss aus Norwegen
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 04.11.2013, 10:23:50
Liebe Kollegen
lieber Magne

Magne und ich haben uns letzte Woche kurzgeschlossen (nein, keine Kurzschlusshandlung  ;)) und die Vermassung der Spurstange fertig ausgekäst. Vor allem meine Irritation betreffend der Ansicht von oben konnte Magne durch ein bestechendes Foto der Spurstange auf dem berühmten Parkettboden mit den geraden Fugenlinien so bereinigen, dass ich die Zeichnung dahingehend geändert habe. Das Resultat sieht wie folgt aus:

[attach=1]

Ich erlaube mir folgende Bemerkungen:

Die Masse sind immer an der "Aussenkante" der Stange - also bei der Ansicht von oben an der Vorderkante, bei der Ansicht von Vorne an der Unterkante - gemessen. Ich habe Magnes Messungen so korrigiert, dass man aus Pappe drei rechtwinklige Dreiecke als Lehren schneiden kann, um die Form beim Drücken überprüfen zu können. Ich denke, dass es damit möglich sein sollte, eine verbogene Spurstange wieder in Form bringen zu können.

Ich werde versuchen, die Spurstange meines 4R3 nochmals anzupassen und gebe euch dann ein Feedback betreffend Passform.

Gruss aus der Schweiz

Fritz



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 04.11.2013, 10:41:53
Le Perfectionniste!
Ich hätte ja nicht geglaubt welchen Eifer an Genauigkeit ich bei dir mit meinen grossen Füssen los trete .,

Grandios , mit besten Grüssen Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 05.11.2013, 12:18:54
  Ja Jürgen,man sollte fast meinen das Fritz auf Uhrmacher umgeschult hat,wegen der Genauigkeit.  ???
              Es fehlt nur noch der BiegeRadius auf der Zeichnung.  ;)
                                Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.11.2013, 09:11:03
Liebe Kollegen

Ich habe in der letzten Zeit an verschieden "Baustellen" gleichzeitig gewerkelt und gebe an dieser Stelle mal einen Zwischenbericht:

Spurstange:
Ich habe versucht, die Spurstange nach Magnes Vorgabe zu biegen. Aber wie Jens richtig bemerkt: Die Biegeradien sind schon wichtig. Bei der Original-Spurstange sind die Biegeraden sehr klein und das krieg ich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln einfach nicht hin. Vor allem der "grosse Knick" vor dem Differenzialgehäuse ist so eine mühsame Ecke. Damit ich hier nicht einen unflätigen Geigenbogen machen muss, habe ich einen Teil der Biegung entsprechend meiner ursprüglichen Vermassung auf die rechte Fahrzeugseite verlegt. Meine Spurstange macht jetzt dort ein kleines Häkchen, das eigentlich kaum zu sehen ist und andererseits die Spurstangen davor bewahrt, in Rechtskurven mit dem Rollendoppelgelenk zu kollidieren.

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Gasgestänge:
Das Gasgestänge ist fertig und montiert, inkl. des Hebelwerkes für das Handgas. Die ETL nennt das Fahrpedal? Also bei mir weckt dieser Ausdruck Gefühle von einem Führerstand in einer Strassenbahn. "Beim Einbiegen in die Lessingstrasse ist das Fahrpedal in die Mittelstellung zu verbringen. Nächster Halt: Lessingstrasse" Plim-plim!  ;D

Ja ich weiss: Der obere ES-Bolzen ist noch nicht lackiert! Selbstkontrolle durch fotografische Aufklärung, gell!  ;)

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Zahnsegmentbogen für Handbremse
Hier hat es mich voll erwischt! Bei der Demontage habe ich festgestellt, dass der Zahnsegmentbogen mit zwei unterschiedlichen Schrauben am Getriebe befestigt ist: Vorne Sechskant, hinten Linsenkopf, und dann waren da noch die Distanzhülsen hinten auf den Schrauben. "Uih, dachte ich, da musst du besonders Acht geben!" Und so habe ich mir bei meiner Frau einen kleinen Gefriergutbeutel besorgt und diese Teile extra allesamt in diesen Beutel gegeben, den Minigripverschluss zugemacht und den Beutel in die Schachtel mit den übrigen Teilen gelegt.
 
Also ich vor ein paar Wochen diesen Beutel hervorkramen wollte, war er weg! Einfach weg - samt Inhalt!!  :-\ >:( :o  Auch nach stundenlanger Suche blieb das verdammte Ding unauffindbar! Ich habe die ganze Werkstatt auf den Kopf gestellt und die Alteisenkiste durchwühlt... Das Ergebnis war und blieb das selbe. Selbst die innere Zwiesprache mit dem heiligen Antonius brachte die Teile nicht mehr zum Vorschein!

Also musste ich mir dieses Zahnsegment selber basteln... Zum Glück hat mir Martin Distner zwei Fotokopien seines Zahnsegmentes zukommen lassen.  :) Die Verwendung der Fotokopie entbindet einem vom Planzeichnen. Einfach das Teil auf den Kopierer legen, Starttaste drücken und schon kann's losgehen. Leider funktioniert die Methode nur mit "flachen" Teilen und nur bis zu einer Grösse von DIN A 3. Die Spurstangen hat im Kopierer leider keinen Platz!  :D

Obwohl mir die Vorlagen schon seit geraumer Zeit zur Verfügung standen, hab ich die Arbeit eine ganze Weile vor mich hingeschoben, weil mich der "Verlust" so gewurmt und die "Strafe" so angesch... hat! ;D

Gestern habe ich mich dann in mein Schicksal ergeben, ein Stück Flachstahl sauber geschliffen und die Fotokopie auf das Eisen aufgeklebt. Anschliessend hab ich mit dem kleinen Winkelschleifer die Zähne ausgeschnitten und dann das Teil als Ganzes "entwickelt".  Bevor ich mich mit der Feile an die endgültige Form der Zähne mache, habe ich gestern Abend sofort kontrolliert, ob das Teil auch passt und mit dem Bremshebel zusammenarbeitet. Es passt und in Bezug auf die Funktion könnte ich mir das Nacharbeiten der Zähne eigentlich sparen.

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So, dann kann ich ja getrost das hintere Loch für die Linsenkopfschraube aufbohren und noch etwas an den Zahnen raspeln, denn wie sagte Jürgen so schön: "Da geht noch was!"  :D

Tankanzeige:
Dass der Trakti keine Tankanzeige hat, wurmte mich von Anfang an. Andererseits ist die Schwimmeranzeige im "Tunneltank" auch nicht das Gelbe vom Ei und bei uns "im Gebirge" überhaupt nicht aussagekräftig. Fährt man bergab, ist der Tank voll! Fährt man bergauf, ist der Tank leer! Der Blick auf die Tankanzeige dient also mehr als Zeitvertreib und Spielerei, als der gesicherten Information.

Mein Metrac hat aber eine Leerstandanzeige, die relativ zuverlässig und von der Hangneigung unabhängig funktioniert. Wenn die blinkt und dann permanent brennt, ist es Zeit, das Betriebstoff-Depot aufzusuchen.

Ganz unten am Tank ist leider kein Platz, weil der Tank dort aufliegt und auch eine Wölbung hat. Hinten hat der Tank eine Aussparung für die Spurachse des Hinterradschleppers. Dort wäre ein horizontaler Boden vorhanden. Aber der ist viel zu hoch oben. Es macht keinen Sinn, einen Leerstand angezeigt zu bekommen, wenn der Tank noch zu einem Drittel gefüllt ist.

Also habe ich ein "Vogelhäuschen" in die Lenkstangen-Aussparung geschweisst, welches durch drei Löcher mit dem Tank kommuniziert.  Dadurch wird der Tank etwas grösser, der Leerstand-Anzeiger ist tiefer plaziert und signalisiert jetzt bei etwa einem Sechstel der Füllung, dass der Treibstoff zu Ende geht. 

Die Angelegenheit kann unter "hässlich, aber zweckmässig" abgebucht werden. Als ich mir die Fotos angesehen habe, bin ich selbst etwas erschrocken.... Es sieht aber auch so schrecklich aus, weil ich die drei Löcher zwischen Tank und "Vogelhäuschen" dokumentieren wollte - also mitten in der Arbeit. Wenn dann die Schweissnähte geputzt und der Tank neu lackiert ist, sieht es (hoffentlich!  ;)) auch nicht mehr so trotzlos aus!

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Frage zum Inneren des Diesel-Tanks: Lasst ihr den blank oder macht es Sinn, sich mit einer Beschichtung auseinander zu setzen?

Grüsse aus der Schweiz

Fritz 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 13.11.2013, 09:25:21
Moin Fritz , hast du im Gefrierschrank nachgesehen? Evtl. liegt es beim Suppenfleisch ?? haha natürlich nicht ernst gemeint!!!!!!!!
Wie immer tolle Arbeit , Klasse Inspiration und ein unerklärliches Ausmass an Geduld!  Werde meine Geduld am Wochenende auf der Ostsee testen , sollte ich einen " Sägefisch" fangen könnte ich dir die Verzahnung lassen ......

Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 13.11.2013, 13:11:08
Hallo Fritz,
das Fax ist anscheinend bis in die Schweiz noch genau geblieben, und die Zähne sind auch noch dran.
Toll was du mit einen Winkelschleifer alles machen kannst!!
Die Tankanzeige ist so einfach wie genial.
Fülle den Tank und prüfe ihn auf Dichtheit, bevor du ihn mit Farbe versiehst, eine Schweißnaht
kann da Problematisch sein.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.11.2013, 13:25:51
Ja, Jürgen! An die Tiefkühltruhe habe ich auch schon gedacht. Ich getrau mich aber nicht reinzuschauen, denn wenn der Zahnkranz wirklich dort drin wäre, ist es mit dem Traktorfahren augenblicklich vorbei! Dann kann ich froh sein, wenn die mir bei dem Geisteszustand noch einen Rolator in die Hand geben! Du weisst ja, jetzt kommt die Weihnachtszeit: "Leise rieselt der Kalk...."  :D

In diesem Sinne versteht ihr sicher alle, wenn ich jetzt "Oh du fröhliche (Handbremse)" anstimme! Mir ist nähmlich ein Stein vom Herzen gefallen....  ;)

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... denn unterdessen ist das Zahnsegment fertig und ganz ordentlich geworden.  Jetzt muss ich nur noch eine Ritalinpille griffbereit halten, um sie augenblicklich einzuwerfen, wenn der Minigripbeutel samt Inhalt wieder auftaucht!!  ::)


Oh Martin! Nochmals grossmächtigen Dank für den Zahnkranzfax!  :D :D Und das mit der Dichtheit der Schweissnähte habe ich laufend kontrolliert. Genug Wasser war ja im Tank!  ::) Was meinst du, weshalb die Schweissnähte so dick wie Bratwürste geworden sind?! Einfach grauenvoll...  :o

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.11.2013, 12:12:56
Liebe Kollegen

So langsam wird es in der Werkstatt immer kälter und um mir nicht völlig den Allerwertesten abzufrieren, habe ich mich mit dem Kombi-Instrument in die Wärme verzogen und das Wunderwerk der Technik auseinander gebaut.

Um es gleich vorwegzunehmen: Viel Schönes gab es dabei nicht zu sehen! Der Betriebsstundenzähler ist im Eimer und wurde durch ein "externes" Instrument ersetzt. Und an der Temperaturanzeige freuen sich höchjstens noch Archäeologen. Zudem ist das ganze Ding ziemlich verrostet und verdreckt.... In den "Lampentüllen" fehlt die Hälfte der Lampenfassungen und dafür ist alles mit Erde zugebacken. Das Allertollste ist jedoch dieses undefinierbare Zeug, mit dem der Lichtstrahl der Kontrollleuchten von der Fassung bis zur Instrumententafel geleitet wurde. Ob das früher mal Gummiröhrchen gewesen sind?? Was ich gestern dort antraf, sah aus, als ob meine Enkel vor einer halben Ewigkeit Ihre Kaugummis dort hingeklebt hatten und das Ganze wurde nachher durch Töpferbienen von innen und ausser verbessert! Oben müssen früher mal irgendwelche farbigen Folien angeklebt gewesen sein, damit das einen Licht rot, das andere grün leuchtete. Von diesen Folien waren sowieso nur noch Brösel da... Wenn ich's nicht selbst gesehen und angefasst hätte, würde ich es nicht glauben. Aber das Zeug befand sich wirklich in einem vorgeschrittenen Verwesungsstadium und als ich es rauskratzte, zog die Sache auch noch Fäden!  >:( :o

So, wie weiter? Wie ersetze ich die "Farblinsen"? Was braucht es überhaupt an Farben. Rot und blau weiss ich. Aber die beiden oberen Lämpchen - links die Blinkerkontrolle und rechts? Welche Farbe?
Was war das für ne Klebmasse oder wie ersetzt man das Zeug am Besten?

Klärt mich mal auf oder gebt mir mal an, wo ich es nachlesen kann, falls darüber schon geschrieben worden ist. Ich finde nur Abhandlungen über die Instrumente selbst.

Ach ja. Der Chromring, mit welchem die Glasscheibe auf dem Instrument befestigt ist, hat mehrere Risse. Also wenn jemand noch einen solchen Ring hat: Bitte melden!

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz

     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 25.11.2013, 14:37:39
Salü Fritz , wende dich doch mal an Kobbi ( Jens) , der kann sowas !
Gruss Jürgen .
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 25.11.2013, 16:51:07
Hallo Fritz,

die Kontrollleuchten für Öldruck und Ladestrom sollen 2-poligen, isolierten Lampenfassungen haben.  Das undefinierbare Zeug, Gummiröhrchen oder vielleicht Kaugummis, ist sicher ein Versuch die benötigten Plastikfassungen von Blechfassungen zu ersetzen und um die Dinger von der Masse zu isolieren.  Hier sind öfter die Lösungen nur von der Phantasie begrenzt. 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 25.11.2013, 19:04:48
Hallo Fritz,

ich erfreue mich immer an Deiner Schreibweise, selbst der alte Schiller kann da nicht mithalten .. ;) ..

Ach ja, die Kontrollleuchten der Blinker sollten grün leuchten, auf jeden Fall ist das nördlich des Weißwurscht-Äquators so. Wenn allerdings eine der Leuchten für die Anhängerblinkeinrichtung sein sollte, müsste dieser in oranger Farbe blinken, allerdings nur dann, wenn auch ein Anhänger den Schlepper quält. Ansonsten blinkt das Teil nur einmal in dem Falle, in dem man den anderen Fahrzeugführern anzeigen will, ich will jetzt rechts oder links rum, also nehmt Euch in Acht ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 25.11.2013, 20:20:30
Hallo..

Habe soeben der für mich rätselhafte Ausdruck "Weisswurst-Äquator" von Rudi gegoogelt ;D.  Noch weiter in nördlicher Richtung ist die Linse oben rechts grün und ist Kontrollleuchte für Öldruck!?

Gruss aus Norwegen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 25.11.2013, 22:49:35
                Hallo Fritz
Hier hast du erst mal was zum lesen  :)
http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,2233.msg16259.html#msg16259

Damit es nachher so ausschaut. ;)
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                               Für heute erst,Gruß jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.11.2013, 10:52:03
Liebe Kollegen

Herzlichen Dank für die rührende Anteilnahme!  :-*

Jens will Bilder von den archäologischen Ausgrabungen sehen! Also hab ich das Zeug in seine Bestandteile zerlegt und etwas geputzt. Leider! Denn ohne Putzen wäre das nur ein schwarzes Etwas mit einem dunklen Schlagschatten gewesen.  ::) Leider deshalb, weil so sehr viel von der "antiken Patina" verloren gegangen ist.  ;)   

Egal: Hier kommt die Rocky-Horror-Picture-Show! Teil I

Teil II schick ich gleich hinterher. Das System ist mit den Bildern sonst überfordert!  :-\

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Also bis gleich...
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 26.11.2013, 11:10:11
                                 Hallo Fritz
Zum Chromring= Ich habe sie neu aus Bremerhaven,Tacheichdienst für VDO  Taxen und LKW usw,musste fast in
jeder Stadt sein,hatte 14 Euro bezahlt. (60er = 9Euro)

Hersteller von Instrument ist VDO,Gesucht wird Chromring,Durchmesser 100mm.
Ergiebt Suchbegriff= Vdo Chromring 100       (NICHT Porsche,Benz = mehr Euro  ??? )
Die 100er Chromringe für das große Kombinationsinstrument (so Ersatzteilliste) sehen in Schnitt
so aus wie ein Seedeich.    (Hoffe du hast dir den Deich bei der Abholung deines 4R3 angeschaut  ;D )
Die 60er Instromente hatten noch son Trampelpfad von den Schafen mit in Deich. ;D
So meine Feststellung bei den MAN Rundhaubern, drauf achten !

http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=VDO+Chromring+60&_osacat=131090&_from=R40&_trksid=p2045573.m570.l1313.TR0.TRC0.XVDO+Chromring++100&_nkw=VDO+Chromring++100&_sacat=131090

Da hätte ich jetzt bestellt,Eben waren noch 10 Stück verfügbar,jetzt nur noch 9 ? ,hast du schon bestellt ? ???
http://www.ebay.de/itm/VDO-ORIGINAL-CHROMRING-100-MM-TACHORING-FRONTRING-BEZEL-METALL-/121191136696?pt=DE_Autoteile&hash=item1c378dfdb8#ht_655wt_996
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.11.2013, 13:32:45
... und zweitens als man denkt! Aber jetzt geht's weiter!  :)

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So, jetzt habt ihr die notwendigen Informationen vom archäologischen Dienst.

Jens, ganz herzlichen Dank. das ist prompter Service vom Feinsten! 8)  Du schreibst da was von Deich-Profil und Schaftriebwegen.... ::) Ja, Jens, der Deich ist da und sieht wirklich fast so aus wie vor einem Jahr in Carolinensiel. Aber der Triebweg für die Schafe ist nicht zu erkennen. Der wurde auch nicht von der Sturmflut weggewaschen oder durch heftiges Putzen wegpoliert.  ;)

Also, ich muss mal schaun, ob die Verkäufer vom Silberdeich diese Preziosen auch über Magnes Weisswurstäquator in die Republik der Käsemacher exportieren. Und sonst muss jetzt wohl oder übel Clemens "in die Hosen". Aber wart noch mit bestellen, Clemens, da kommt noch 'ne ellenlange Liste an anderen Teilen dazu.

Grüsse aus der Schweiz 

Fritz

 

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.11.2013, 14:37:10
Hallo Jens

Der Silber-Deich ist bestellt und unterwegs.  ;)

Nun zu den grundsätzlichen Überlegungen. Nachdem ich allen Dreck sosolala entfernt habe, sieht die noch vorhandene Struktur garnicht mal so übel aus. Ich denke, ein Anlauf zur Rettung des Kombiinstrumentes lohnst sich immer, denn so viele Kombiinstrumente wird es wohl auch nicht mehr haben. Also sparen wir die bei Zintel doch auf für die, welche eine wesentlich schlechtere Restaurationsbasis haben oder betreffend "fummeln" vollständig talentfrei sind - wobei ich mich ernsthaft frage, weshalb sich jemand einen Fummeltrakti kaufen sollte, wenn er daran nicht fummeln will??!  ::)

Von den Betriebs-Stundenzählern haben ich zwei. Beide haben den Vorteil, dass das Stundenzählwerk unten platziert ist und dass beide über das rotweisse "Wasweissichwas, halt dort wo bei der Schwarzwälderuhr der Kuckuck raus kommt" verfügen. Die heutigen BSZ haben die Zahlen oben und der Kuckuck fehlt auch.  >:(

Der BSZ im Kombiinstrument ist hinüber, über den anderen weiss ich nichts... Ich muss den erst überprüfen. Kann ich den einfach mit zwei Drähten an die Autobatterie hängen? Grosser Gott, von Fahrzeug-Elektrik verstehe ich ungefähr soviel, wie eine Kuh vom Reck-Turnen! Einfach skandalös , so was... ;D

Das mit der Temperaturanzeige kann ich nachlesen, das ist glaub sehr gut dokumentiert. Und wenn ich es trotzdem nicht begriffen habe, weil ich in Bezug auf Elektrik eine richtige Wurst bin, komm' ich gleich zu euch gerannt und jammere ganz schröcklich!  :D :D :D
   
Bauchweh machen mir die anderen Teile. Wenn du dir das Foto von dem "Blechdeckel mit Löcher" ansiehst, kannst du feststellen, dass beim "Temperaturloch" Risse im Blech sind. Was schlägst du vor? ::)

Und nun zu den merkwürdigen Relikten, die gestern beim Entfernen auch noch Fäden gezogen haben!
Wenn man in die Käseschachtel des Kombiinstrumentes hineinschaut, sieht man, dass die mittleren Glühbirnen ihren Kopf frei ins Innere der Schachtel strecken. Ich denke, dass dies die Instrumentenbeleuchtung ist. Die anderen vier Lampen stecken in Metall-Stulpen, denen noch etwas übergestülpt worden ist. Reste davon sieht man als weissgraue Bröckelmasse an den Metallstulpen anhaften. Ich denke mal, das dies Gummiröhrlis waren, denen man oben die "Farblinse" aufgeklebt hatte. Eine dieser Linsen hat sich als Gebrösel erhalten. Was war dort wirklich einmal vorhanden und wie ersetzt ich die fehlenden "Linsen"?

Grüsse aus der sonnigen Schweiz

Fritz

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: H.Petersen am 26.11.2013, 15:09:06
Moin Fritz,

den Betriebssystemzähler könntest Du auch bei einem Uhrmacher reparieren lassen.

Bei meinem war eine Welle gebrochen, jetzt läuft er wieder.

Mfg
Heiko
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 26.11.2013, 17:54:10
                     Hallo Fritz weiter gehts
Zu deiner letzten Antwort, erster großer Absatz (Nun zu den...) stimme ich dir vollkommen zu.
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Dein Instrument sieht in der tat garnicht schlecht aus.
Was fehlt,wie du auch schon erwähnt hast,sind die 4 farbigen Lichtscheiben und die 4 weißen Lichtschläuche,
die wie weiße Stiefel ohne Sole aussehen. :)
wie du vielleicht schon bemerkt hast,sind die Lichtscheiben nicht mit den Lampenfassungen in einer Flucht,
davon die Stiefelform.
Die Lichtscheiben sind in den Löchern Linsenförmig ausgeprägt,kannst du das bei deiner vorhandenen noch erkennen ??
  Mit den beiden Sachen habe ich auch noch keine Erfahrung,ich hatte da immer noch genug alte von,
  aber Ideen habe ich dazu. Wir sollten das Thema Lichtscheiben und Stiefel später weitermachen,
  andere haben da vielleicht auch noch gute Ideen zu ;) .
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 26.11.2013, 18:31:43
          Nun erst mal eins vorweg,davor ich es vergesse ! ::)
Ist nämlich dummm gelaufen wennnn erst der Chromring drauf ist, ist mir passiert >:(
Antwort 291,die zwei letzten Bilder,Gehäuse mit Befästigungsschrauben und die dazugehörigen Rändelmuttern.
Kontrolliere bitte die zwei Schrauben in Gehäuse wo das Instrument nachher mit befestigt wird,da wo die zwei
Befästigungsbügel und die Rändelmuttern drauf sind !!!


   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 26.11.2013, 20:22:04
Hallo Fritz,
das Problem mit den Lichtlinsen habe einfach mit den "Birnenpariser" gelöst.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 26.11.2013, 20:53:52
     Nun Zum Betriebstundenzähler.
Du hattes geschrieben=   " Der BSZ im Kombiinstrument ist hinüber, über " woher weist du das,hast du was gesehen ?
oder ging er nur nicht ?
Du kannst in an der Batterie anklemmen,wenn du die Blechmütze abnimmst wo die Kabel rein gehen,da sind
Schraubklemmen unter,und da steht dann auch plus und Minus drauf.

Wenn sich nach den Strom anklemmen nichts tut,schups die Unruhe an.Das Teil wo hier anschupsen steht, die Feder
und noch ein paar Teile,sind meines wissens nach die Unruhe und sorgt für einen gleichmäßigen lauf der Uhr.
Das Rad der Unruhe pendelt ja hin und her,und du kannst sehen ob und wie die Uhr läuft.
Ich hatte bei mir den mechanischen Teil der Uhr mit Benzin ausgewaschen und vorsichtig getrocknet,die Lagerstellen
hatte ich mit Nähmaschinenöl wieder geölt,und die Uhr lief wieder. :)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: AST22 am 26.11.2013, 21:17:11
Servus Mortl,
wo hast du diese "Birnenpariser" her ?

Mfg
AST22
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 26.11.2013, 21:28:34
Hallo,

das rot-weisse Teil ist die Minutenanzeige, ich glaube abwechselnd alle 5 Minuten rot und weiss ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.11.2013, 08:24:00
Sieh mal einer an... Und plötzlich ist Bewegung im Unterholz und von überall her kommen die Fummler angerannt und einer bringt auch gleich Pariser mit! Donnerwetter! Da bin ich aber platt!! Martin, als Fummler müsstest du doch eigentlich im Besitz des schwarzen Gürtels sein :D :D :D

Aber zurück zu meiner Fummelei! Ich werde die beiden Betriebsstundenzähler mal prüfen. Den einen hatte ich gestern ++ und -- schon mal an der Autobatterie. Der rotweisse Kukuck begann auch zu laufen, blieb aber immer wieder stehen. Oh...  :(  Heute Nacht ist mir aber noch eingefallen, dass der Elektriker-Schnittmusterbogen besagt, dass der BSZ geerdet sein muss. Das war gestern noch nicht der Fall. Der BSZ lag auf der hölzernen Tischplatte und hing links und rechts an der Batterie. Mist: Wo erde ich das Ding?  ::)

Wegen der Funktion des BSZ mach ich mir eigentlich wenig Sorgen. Zur Not schicke ich den zu "Autometer". Die können den bestimmt zum Laufen bringen. Kummer bereitet mir der Zustand des Zifferblattes (s. Foto oben). Das Ding ist total abgeschossen und zum Teil drückt Flugrost duch die Farbe. Reicht da eine Schicht Klarlack? Martin, wie hast du's fertig gebracht, dass das Ding so taufrisch aussieht? Die selbe Frage ergibt sich zur Temperaturanzeige...

Über die "Birnenpariser" bin ich gestern auch schon gestolpert, als ich auf der Homepage des Ladens rumsurfte, den Jens mir wegen des Chromringes angegeben hat. Der hat grosse und kleine Pariser und das in allen möglichen Farben - fast wie im richtigen Leben! ;D

Bleibt die Frage, weshalb die Jungs von VDO eine Lösung mit sohlenlosen Käserei-Gummistiefeln wählen, wenn es doch mit Birnenparisern auch geht. Ob das was mit Vibrationen zu tun hat? Das Abdeckblech mit Löchern ist grausam dünn und plötzlich vibrieren sich die Birnenpariser durch das Blech.

Martin, wieviel Luft ist zwischen dem Blech und den Parisern?

Womöglich sind die Stiefel nähmlich nur eine Art "Sichtschutz", damit in der Nacht beim Abbiegen nicht das ganze Instrument grün mitblinkt? Aber damit könnte ich gut leben. Aber für "Perfectionistas y Penibles" könnte man über den Birnen-Pariser, die Lampe und die Fassungstülle einen lichtundurchlässigen Schlauch zu stülpen - so eine Art Vorhaut - um bei der urologischen Terminologie zu bleiben.   :P  Der Schlauch verhindert, dass das grüne Licht überall hinleuchtet. So kann es nur nach oben durch das Loch im Abdeckblech.

Gibt es bei den vier Farbbirnen welche, die lange Zeit brennen und entsprechend heiss werden? Dann müsste die Vorhaut unten eng sein, damit sie auf die Fassungstülle passt und oben weit, damit sie durch die Hitze der Lampe nicht anbrutzelt. Das würde die komische Form der Käsereistiefel erklären. Ganz schön spannend!  ::)

Was meint ihr dazu?
       
Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 27.11.2013, 10:00:37
          Hallo Fritz
Hatte grade nochmal den Link mit den Chromring angeklickt,alle 10Stück verkauft,war ich der Auslöser ? :D

Zu deiner Uhr /BSZ,Erde brauchst du nicht ,ich denke davon hast du schon genug zwischen den Zahnrädern !  ;)
Mit Erde /Erdung ist der Minuspol gemeint,minus und Plus hattest du ja angeklemmt !
Du brauchst also kein zusätzlichen in Boden gerammten Draht,der dir eine Verbindung zur Sonne herstellt. ;D

Zu den Stehenbleiben der Uhr,Es wird an Dreck/Staub(Erde) und festen/zähen Schmiermittel liegen.
Ich würde die MECHANIK (nicht Elektrik)mit Benzin durch spülen/durch laufen lassen.
Auf den Zifferblatt aufpassen,das da nichts dran passiert,ich reinige es mit Ballistol.
Zum nachreinigen des Uhrwerks wird es auch gehen,hat eine reinigende Wirkung,aber trocknet/verfliegt
nicht von selbst,als voooorsichtig abklopfen und pusten.Wie schon geschrieben,die Lagerstellen hatte ich mit
Nähmaschinenöl geschmiert. Bin kein Uhrmacher,weitere Vorschläge sind erwünscht
http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=balosdol&_osacat=131090&_from=R40&_trksid=p2045573.m570.l1313.TR10.TRC0.A0.Xballistol&_nkw=ballistol&_sacat=131090
          ;D  Nicht das Ballistol morgen bei ebay auch ausverkauft ist  ;D und andere =  >:(  >:(  :-\
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 27.11.2013, 13:00:36
Hallo Fritz,

hab ne Idee wegen Deinen Käsereistiefeln:

ein Spritzgusswerkzeug ist zu teuer, ABER wir sind ja mittlerweile im 3-D-Druck-Zeitalter angekommen, und man(n) könnte die Teile einfach zeichnen und dann plotten. Druckqualität muss ja nicht sein wie aus einem Spritzguss-Werkzeug, deshalb würde ja die "billige" Version ausreichen, da würde so ein Stiefelchen vielleicht 3-4€ kosten. Oder Du kannst noch so lange warten, bis ich den 3-D-Druckkopf für meinem kleine CNC-Fräsmaschine habe, und zuhause selber plotten kann  ::) dann würden die bissel billiger... ich brauch ja auch was sinnvolles zum üben  ;)

Hab grad mal nachgeschaut, das entsprechende Filament gäbe es auch in transparent, je nach dem wie gut der Druck dann ist (werden vermutliche die Kreise vom Drucken sichtbar sein) könnte man die Pariser dann daraus drucken und entsprechend mit Lampentauchlack färben. Oder wenn man mit dem farbigen Filament nur eine dünne Schicht druckt, könnte das evtl. ausreichen, dass die Kappe in der richtigen Farbe leuchtet. Evtl. könnte man ja sogar LEDs einsetzen, die hätten kein Temperaturproblem, und zwischenzeitlich gibt's die ja auch mit 12V Betriebsspannung...

Grüße aus dem traumhaft schönen Herzen des Südschwarzwaldes, 5cm Schnee, strahlend blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, -5°C   

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.11.2013, 13:37:17
Hoi Clemens

Herzlichen Dank für die Idee. Ich kann's mir richtig vorstellen. Aber soweit ich zu wissen glaube, wäre das solchermassen gedruckte Teil nicht gummig, sondern hart. Wenn ich mich richtig in die Situation hineingedacht habe, sollte das "Lichtrohr" aber schon etwas nachgeben können. Bitte korrigiere mich, wenn ich Blödsinn verzapfe.  ;)

Ich denke, die Angelegenheit kann man noch einfacher lösen. Ich muss nur noch etwas mehr Hirnschmalz drauf verwenden. Ich hirne an irgendwelchen Kerzensteckern herum. Untere Öffnung eng um auf die Metalltülle zu passen, dann ein erweitertes Röhrli mit genug Abstand zur heissen Pariser-Birne und oben ein flexibler Rand, der sauber am Deckel anliegt. Das müsste der Idee des Erfinders ziemlich nahe kommen.  ::)

Sternen-Fünfi! :P   Wenn Jens nicht die Fotos von den sohlenlosen Käsereistiefeln beigesteuert hätte, wüsste ich bis heute überhaupt nicht, worum es bei den verwesenden Kaugummis auf den Lampen überhaupt geht...  :D :D :D   

Super Sach! Nochmals herzlichen Dank, Jens!   ;)

Ich habe den "Ersatzzähler" auf die Montageplatte fürs Kombiinstrument versetzt. Der Original-BSZ sieht wirklich nicht mehr frisch aus - vor allem scheint schon mal jemand ziemlich rüde am Zählwerk zugangen gewesen zu sein. Und der andere hat glaub' einen "Lagerschaden" an der Unruhe. Vielleicht kann der Uhrmacher die gute Unruhe aus dem schlechten BSZ transplantieren...  ::)    Morgen muss ich 20 Obst-Bäume setzen. Und am Samstag kommt der Metrac dran. Die Wasserpumpe seicht!  >:(

Gruss aus der arschkalten und sonnigen Schweiz. 

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 27.11.2013, 14:18:20
                         Hallo Clemens und Fritz
Wenn man die Stiefel nachfertigen könnte ,das wäre klasse.

Das mit einer LED als Diode war auch meine Idee,deshalb hatte ich das Bild in Antwort 294 gewählt,die rote Diode
sollte ein Denkanstoß sein.
Die abgebildete Diode ist zu klein,es gibt sie auch größer,und in den 4 erforderlichen Farben.
Bei der Diode ist ein Vorwiederstand erforderlich.Die Rundung der Diode ergibt gleich das linsenförmige
Aussehen der Lichtscheibe. Das die Leuchte nicht heiß wird ist auch klasse.
Bei der Öldruckanzeige (grün)und Fernlichtleuchte(blau) ist das auch alles super,doch wie ist es mit der
Blinklichtkontrlleuchte (gelb) (bei Fritz eventuell als Tankanzeige?da geht es) und der
Ladeanzeigeleuchte (rot) ,wegen den geringeren Wiederständen(gehe ich von aus),
stört es den Blinkgeber und der Lichtmaschine in der Funktion !!??
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 27.11.2013, 14:43:30
Hallo Jens,

es gibt bereits LEDs die einen BA7 Sockel und den Vorwiderstand haben, alte Birne raus, neue rein und fertig. Gut, wies beim Blinker ist weis ich nicht...

Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 27.11.2013, 17:11:36
Hallo Jungs,

für einen Norweger ist es nicht immer gerade einfach mit dem Wortspiel dieses spannenden "Fortsetzungsromans" mitzuhalten. :)  Martins gestriges Wort Birnenpariser war ja korrekt in Anführungszeichen geschrieben, so ich hatte schnell ein Jargon in Verdacht.  Meine Hilfsmittel brachten aber nichts, erst bei der Worttrennung war ich durch einen reinen Zufall über "Nahkampfsocke" gestolpert - und die Sache war auf einmal klar! 8) ;D

Gruss aus der Seitenlinie ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 27.11.2013, 17:14:53
                        Hallo
Das mit den Ba7 Sockel ist schon ein Vorteil,Birne wird nicht so warm=mehr Bastelmöglichkeiten,und das Instrument
sieht von hinten original aus (Gleiche Fassung).
Die Ba7 LED mit Martins  Birnenpariser finde ich schon ganz gut.

Mein schlechterer Gedanke war =    Bohrung ist 7,7mm und 10mm LED,   LED hinten einkleben ergibt ein linsenförmiges
Aussehen von vorne.    Aber das ist nur mehr Bastelei.
http://www.conrad.de/ce/de/product/156261/LED-bedrahtet-Gruen-Rund-10-mm-32-mcd-10-20-mA-2-V-Everlight-363SYGDS530-E2?ref=list
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 27.11.2013, 18:41:19
Hallo Jens,

hab eher an so was gedacht...

http://www.conrad.de/ce/de/product/182248/LED-Lampe-T7-BA7S-Single-Dome-Lamp-Barthelme-70112866-Gruen-Betriebsspannung-12-V-DCAC-Sockel-BA7s?ref=searchDetail

Gruß Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 27.11.2013, 22:33:55
                    Hallo Clemens
Gena die hatte ich auch gesehen.
Ich denke das Martin die Pariser nicht ganz auf den Birnen geschoben hat,
so das sie wie eine Linse aus den Loch ragen.
Das geht mit den farbigen Ba7 LED s nicht ,seiden man schiebt die Fassung weiter durch.
Das andere ist,die Fassungen (oder Einschubrohre) fluchten nicht mit den Löchern wo die Linsenlichtscheiben
drin waren,ich vermute das Martin die Pariser schief drauf hat,so das sie in den Löchern sitzen.

Zu Fritz sein Einwand,das die Kontrolleuchten die Instrumentenbeleuchtung stört =
Man kann bei den Ba7 LED s  mit Parisern ja noch einen zusätzlichen Schlauch überschieben,so das das Licht nicht
seitlich austritt,das geht ja bei den LED s.

Somit sind Lichtscheibe und Stiefel überflüssig.



                       Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 28.11.2013, 06:26:13
Hallo Magne,

zum "Pariser" ist mir eine coole Skizze von Uli Stein eingefallen:

http://community.fortunecity.ws/bennyhills/kahn/80/ulistein/uli05.jpg

Gruß Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 28.11.2013, 19:18:26
                            Hallo
Wir hatten in den vorigen Antworten von den Ba7 Birne geschrieben,Das ist nicht Richtig.
Die Birnen haben ein 9mm Sockel,somit ist es eine Ba9 Birne.
                   Um kein auf den falschen Weg zu bringen.
                                                    Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 29.11.2013, 09:01:58
Liebe Kollegen

Die Seite wird so langsam zum Selbstläufer und nachdem wir nun Magnes Zuruf von der Seitenlinie betreffend gestricktem Kampf-Verhüterli mit Norwegermuster - hoffentlich mit einem Glöckchen vorne dran (hennen-geil) zur Kenntnis genommen und Clemens auch noch die bebilderte Gebrauchsanweisung dazu geliefert hat, möchte ich doch nochmals ganz schüchtern auf mein Problemchen mit der Restauration meines 4R3 zurückkommen.  ;)

Ihr habt mir meinen Frage noch immer nicht beantworte: Welche Farben haben die vier Birnen im Kombi-Instrument???    Und wer leuchtet oder blinkt weshalb und wann?  ::)

Och bitte seid doch so nett und klärt mich doch diesbezüglich auf.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz  8) 

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 29.11.2013, 09:25:47
Guten Morgen , ganz leise eine Stimme aus dem Zuschauerblock in die Mitte der Arena .........
Grün = Oelkontrolle
Rot  = Ladekontrolle
Blau = Fernlicht
Rot= Blinker . und hier ist der Publikumsjoker unsicher ...........
denn diese ist bei mienem Töff verblasst ............
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 29.11.2013, 09:51:13
Hallo Fritz,

sorry für meine Abschweifung vom Thema! :-[ :D

Die vier Linsen im Kombinationsintrument haben folgenden Farben (gemäss einem Austauschinstrument von J.Z.):

- Oben links, orange = Blinklichtkontrolleuchte für Schlepper
- Oben rechts, grün = Öldruck
- Unten links, blau = Fernlicht
- Unten rechts, rot = Ladeanzeigeleuchte

Wenn seitlich von dem Kombi-Instrument extra Blinklichtkontrolleuchten für Anhänger montiert sind, sind sie immer rot.  Sie sind nur an späteren Jahrgängen vom 4R3 zu sehen und das Instrumentenbrett ist dann etwas anders.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 29.11.2013, 12:18:45
Na also - geht doch! Trotz verblasster Verhüterlis.... :D :D :D

Ganz herzlichen Dank für die Information. Das hilft mir weiter bei der Ausarbeitung meines Kabel-Mandalas...  ::)

Zum Glück gibt es noch andere Arbeiten am Trakti (z.B. Montage des Tanks), die für die Normalisierung des Blutdrucks von Vorteil sind. Ich muss mir ein Zweischiene-Konzept zulegen: Schiene eins = Elektrik = nervig und schlecht für Blutdruck, Schiene zwei = Rostklopfen = Stumpfsinns-Arbeit mit Meditationseffekt = gut für Blutdruck!  ;)

Und bei der Kälte kommt dann auch ein gestrickter Kopf-Pariser zum Einsatz!  ;D

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende

Gruss

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.12.2013, 10:35:28
Liebe Kollegen

Gestern habe ich den Elektroschaltplan fertiggestellt und mir die verschiedenfarbigen Kabel (so übern Daumen) zusammengestellt. Das wären dann doch stolze 100 Meter Draht (mit Reserve), die da verkabelt sein wollen.  ::)

Betreffend des Kombiinstrumentes bin ich durch die gütige Hilfe von Jens so einigermassen auf Kurs. Das Instrument ist zerlegt, der Betriebstundenzähler in der Reparatur  und die "Büchse" habe ich mal entrümpelt, entrostet und grundiert. Nachdem nun die Reste der verwesenden Gummisocken entfernt sind, sieht es dort drinnen wieder ganz manierlich aus.  ;)

Jetzt habe ich einen Frage zu den Zusatzinstrumenten. Magne hat mir ja dringend empfohlen, einen Oeldruckmesser einzubauen. Bei der "Treckergarage" gibt es so ein Ding zu kaufen, welches 60 mm Durchmesser hat und auch vom Erscheinungsbild (elfenbeinfarbiges Zifferblatt) zum Rest der Instrumente passt, der "Antrieb" sei mechanisch. Ich stell mir darunter ein dünnes Rohr vor, welches wie der Oeldruckschalter seitlich an einer der M10 Schrauben am Motorblock angeschlossen wird. Und damit es nicht bricht, wird das Röhrli wie eine Korkenzieherlocke gewendelt und damit auf fast 2 Meter Länge gebracht. Selbstverständlich verklebt das Oel in der Leitung und die Anzeige macht nachher nur noch Urlaub? Gibt es da nix Schlaueres?

Was macht ein Doppeldruck-Anzeiger? Oeldruck beim Trakti und Blutdruck beim Fahrer?  :)

Bleibt noch das andere "Loch" zu stopfen. Die Montage eines Tachometer grenzt bei der phantastischen Endgeschwindigkeit von knapp 20 km schon beinahe an Grössenwahn. Bleibt noch das Ampèremeter. Gibt es ein Instrument mit elfenbeinfarbigem Zifferblatt und 60 mm Durchmesser? Ich find nur schwarze oder weisse und mit 52 mm Durchmesser. Und ausserdem ist mir nicht klar, welche Kalibrierung das Ding haben soll. 30-30, 60-60 oder 100-100???

Es ist schon verrückt, womit man sich beschäftigt....  :D

Oder gibt es ein Instrument, welches nocht tollere Information liefert? Ja ich weiss... Ihr im Norden würdet bestimmt einen Kompass und Echolot einbauen. Ich frag mal bei uns wegen eines Lawinen-Piepsers....  ;D
 
Gruss aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 05.12.2013, 11:44:40
hallo swiss fritz   guter nachricht  :  ich kann dir ein elfenbein ampere meter besorgen !, die habe ich neben alle andere armaturen seit letztes jahr im programm , skala ist 30-30    ,  zweiter guter nachricht :  ich fahre in die nächste 2 wochen nach die schweiz und kann deswegen zollfrei liefern    ;D


Gruesse aus  der Ebene Welt    8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 05.12.2013, 11:58:33
Hallo Fritz,

das mechanische Öldruckmanometer wird von einer leicht biegbarer 6mm Leitung "gefüttert", ein Spezial-Schneidring für das Instrument ist immer beigelegt.  Die Leitung kann man so kurz wie möglich sauber verlegen, eine Korkenzieherlocke auf 2m zu wendeln ist gar nicht erforderlich. ;)  Die Herausforderung wird vielleicht was passendes am Motorblock zu finden, selber habe ich immer was übrig von G-Motoren gehabt...

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 05.12.2013, 12:53:44
Hallo Fritz,

die Doppeldruckanzeige ist für DrLu Bremse, oder?

Vorrat und tatsächlicher Bremsdruck, wobei da unterscheidet sich die Schweiz ja... Andere Köpfe, andere Position...

Grüße Clemens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.12.2013, 14:19:16
Hoi Clemi

Merci für die Nachhilfe. Das mit der Drulu macht Sinn. Aber ich kann mich nicht entsinnen, dass überhaupt irgend jemand eine Drulu auf seinem Trakti montiert gehabt hat - vielleicht mit Ausnahme der Strassentraktoren beim Zirkus Knie... ::)

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 05.12.2013, 18:54:46
Hallo Fritz
Dann hast Du meinen Bericht aber nicht ordentlich gelesen, es geht glaube ich
etwa auf Seite 15 los.
http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,2900.280.html

Bei mir sind fast alle Anhänger mit Drulu.

Habe übrigens auch die Doppeldruckanzeige.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Breindlbach am 05.12.2013, 19:30:36
Hallo Ulli

was ist das für ein Schlüsselanhänger an dem schönen MAN?
Schreib mal nen Wunschzettel und leg ihn auf das Fensterbrett am 24.12. gibts ventuell nen Anderen. ;D


Gruß Thomas
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 05.12.2013, 19:47:17
Hallo Fritzle,  >:(

also bei Dir wäre das das erste was ich sicher montieren würde. Gibt doch nix feineres, wie wenn Du aufs Bremspedal drückst und der ganze Zug bremst, scheiß egal wo Du hängst, Auflauf oder Steckbremse ist doch eigentlich nur was für aufm ebenen, aber nix fürn Berg!!

Meine Meinung.

Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.12.2013, 08:41:27
Liebe Drucklüfter

Herzlichen Dank für die Informationen! Ja, ich habe mich unklar ausgedrückt. Ich meinte, dass ich mich von früher her nicht daran erinnern kann, bei uns jemals einen Trakti mit Drulu gesehen zu haben - ausser an den "Industrietraktoren", die mich sowieso nicht interessiert haben.

Dass Ulli an seinem Marine-Schlepper einen Drucklufttank hat, ist mir natürlich nicht entgangen. Ich dachte, der braucht die Druckluft, damit das Ding nach dem Tauchgang das Balastwasser aus dem Tauchtank abblasen kann.  ::) Jetzt stelle ich mit Schrecken fest, dass Ulli die Drulu "nur" zum Bremsen benutzt. Ich bin ja so was von enttäuscht und desillusioniert...  :D :D  Und Ulli: Das mit dem Jonny-Anhänger am Zündschlüssel geht nun wirklich nicht!  :P

Clemens hat recht. Das mit den Druckluft-Bremsen muss was Feines sein. Ich werd mir das mal - so à la longe - überlegen und auch mal einen Brief an die Adresse schreiben, von der Thomas behauptet, Ulli bekomme von dort einen schöneren Schlüsselanhänger!  ;)

Einstweilen bremse ich halt noch mit Muskelkraft und wenn das nicht reicht, nehme ich den Gletscherpickel zu Hilfe!

Herzliche Grüsse aus der schwachwindigen Schweiz und euch "dort oben im Norden" wünsche ich etwas weniger Druckluft um Haus und Hof!

Fritz     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.12.2013, 10:30:49
Liebe Kollegen

Über's Wochenende war ich fleissig an meinem 4R3 zu Gange. Leider habe ich mir ein richtig besch... Problem eingehandelt und mich daran festgebissen, ohne eine brauchbare Lösung dafür gefunden zu haben!  :(

Das Ganze hat auch eine eigenartige Vorgeschichte! Als ich seinerzeit den Trakti zerlegte, habe ich auch das "Seitengetriebe" für den Vorderradantrieb entfernt. Dazu habe ich das Ding mit einer Tragschlaufe am Stirnradkettenzug befestigt, alle Schrauben entfernt und mit viel Rütteln und Fluchen die "Verklebung" zwischen den beinen Getriebteilen gelöst. Kaum hing das Seitengetriebe frei am Haken, machte es "plopp" und der Teil der Flanschkragens, der innen das hintere Lager des Antriebzahnrades stützt und aussen mit der Imbusschraube am Hauptgetriebe befestigt ist, lag frei am Boden. Na toll! Nacktes Entsetzen meinerseits!!!   >:( >:( >:( >:( 

Erst hab ich das etwas auf die lange Bank geschoben und mich dann entschlossen, das Gehäuse dafür komplett zu ersetzen, weil man das Alte einfach nicht recht reparienen kann. Klar kann man es etwas schweissen, aber mit dem Lager ist es sauschwierig... Und dicht wird's auch nicht.

Also hab ich mit dem Streiber Peter verhandelt und dann bei dem ein intaktes Getriebe (also nicht nur die Glocke sondern mit allen Ranrädern etc.) geholt. Jetzt hab ich den ganzen Dreck entfernt und alles kontrolliert - tipp-top. Nix ist lose, nix ist defekt - nur oben der Schalthebel ist grausam rostig. Also habe ich damit begonnen, das Teil für den Einbau vorzubereiten. Das Schlimmste war die beiden mit Dichtmasse beschmierten Distanzbleche so zu plazieren, dass man das Getriebe sauber aufsetzen konnte. Jetzt ist das Getriebe an seinem Bestimmungsort angeschraubt und die überschüssige Dichtmasse entfernt - und ich hab mich natürlich gefreut...  :D

Da waren nur noch die alten Schrauben am Gehäusedeckel, die gewechselt und mit neuen Schnorrsicherunge versehen werden mussten. Alte Schrauben raus, neue Schrauben ablängen, Schnorrsicherungen drauf, etwas Dichtmasse - und schon waren alle neuen Schrauben an ihrem Platz.
Drehmomentschlüssel - 48 Nm für M12 Schrauben einstellen - Schrauben nachziehen.

Es kam, wie's kommen mussste. Sauber ist mir so ein Hund abgebrochen!  :o >:( :o >:(   

Also alle Schrauben wieder raus, Deckel weg, Schraube schön glatt schleifen, in der Mitte mit dem Körner ein Loch für den Bohrer markieren und dann mit dem M6 das Loch gebohrt, mit dem M8 erweitert. Dann den Linksausdreher angesetzt und gaaaaaaanz vorsichtig.... "Zpling" hat's gemacht, der Ausdreher war spiralig zerborsten und an meinem linken Zeigefinger hatte ich eine richtige Laufmasche kassiert - inkl. Blutverlust! So ein Brunz aber auch!

Ich hab nachher 3 Stunden lang versucht, die Schraube, den Ausdreher einzeln oder als Ganzes zu entferen - ohne Erfolg - weder so noch so - ausser, dass noch ein paar Bohrer draufgegangen sind. >:(

So, Jungs. Wie weiter? Das Teil scheint mich offensichtlich zu hassen. Am Besten lass ich's wohl einfach und klebe einfach eine Mutter mit etwas Locktite ins Deckelloch. Was meint ihr?  ;D

Gruss und Shit happens

Fritz
   

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.12.2013, 11:40:25
Hallo Fritz,

Du hast geschrieben, neue Schrauben abgelängt..., kann es sein dass sie trotzdem etwas zu lang wurden oder die Gewindebohrungen nicht vorher mit einem Gewindebohrer gereinigt wurden?  In dem Fall können Schrauben in den Gewindebohrungen sich schön fest setzen.  Eine M12 Schraube macht doch Hoffnungen, falls es man gelingt eine Mutter drauf fest zu schweissen, nur schade dass Du die Schraube vorher glatt geschliffen hast. :(  Ich würde es mindestens versuchen, auf jeden Fall ist es nicht so tragisch wenn es an dieser Stelle eine gezogene Schraube fehlt.

Gruss und gutes Gelingen!
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 09.12.2013, 12:56:47
Hallo Fritz,

ähm, mal ne blöde Frage, wieso reißt Du mit 48Nm eine M12er Schraube ab?!? War das ne Güte 4.6 oder noch lausiger? Laut Schrauben-Lexikon http://www.schrauben-lexikon.de/td3-werkstoffe-stahl.asp sind es 93Nm bei einer 8.8er.

Schweißen ist ja in Deiner Werkstatt eher nicht so ratsam... ich würde mit einem "Dremel" oder ähnlichem die Schraube an einer Stelle auffräsen (HM-Fräser) und dann raus-puhlen. Ist ne Strafarbeit, ich weis, und das Gehäusegewinde ist an der Stelle vermutlich dann auch versaut, aber die Schraube hält dann nachher immer noch min. 60-70%, also mehr wie nix.


Viel Erfolg.

Grüße

Clemens 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 09.12.2013, 13:16:05
Hallo Fritz
Da ich deine Werkstatt auch sehen durfte, sollte ich Clemens zustimmen! :(
Aber die Umgebung mit Fermacelplatten abgesichert (oder auch anderes Material,
welches schwer entflammbar ist) und einen Feuerlöscher + Eimer mit Wasser
würde ich die Variante mit dem aufschweißen vorziehen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.12.2013, 15:47:33
Liebe Kollegen

Zu euren Schweiss und Dremel-Vorschlägen kann ich Folgendes mitteilen:

Das mit dem Schweissen ist dort oben auf der Bühne wirklich nicht angebracht - abgesehen davon, dass ich gar keine Schweissanlage besitze. Für sowas nehm ich die Teile mit ins Geschäft und brate in der Mittagspause was zusammen. Das was bei mir zu Hause rumsteht, reicht nur für Fondue oder Raclette!   ;)

Was nun die Sache mit dem Allrad-Abtrieb betriffft, so nervt mich das wirklich, denn zum Schweissen müsste ich das Ding wieder vom Getriebe herunternehmen. Und das schei...t  mich so was von an!  :D
 
Clemens hat mit seiner Rückfrage recht. Die Schrauben am Deckels sind M10, nicht M12. Insofern sind die 48 Nm korrekt. M12 sind die Schrauben, mit denen der Allrad-Abtrieb am Hauptgetriebe angeschraubt wird. Vor lauter Stinkwut hab ich da was durcheinandergebracht... :-[

Ich will mal sehen, ob ich was mit dem Dremel machen kann. Und sonst....

Dafür gibt es gute Nachrichten betreffend Thermostat. Hier war ja das Problem, dass der Vorbesitzer mir mitteilte, dass der Trakti zu Hitze-Wallungen neige. Ich habe dann das Gehäuse, wo der Thermostat drin wohnt, vorsichtig aufgemurxt und den Thermostat zwecks Überprüfung entnommen. Befund: Der Thermostat öffnet erst bei 82 Grad und er öffnet sich auch nicht weit genug, weshalb immer heisses Wasser durch den Bypass direkt wieder zum Motor gelangt. Kurz und gut: Der Thermostat ist hinüber und muss ersetzt werden.

Offenbar besteht die Tendenz, den alten Thermostaten samt Gehäuse durch ein Gerät von Mogworld zu ersetzen. Schieben wir mal die damit verbunden Kosten völlig zur Seite: Das schöne Messingei mit dem keck geringelten Stummelschwanz hat es mir angetan und deshalb habe ich mich auf die Suche gemacht um herauszufinden, ob es nicht einen valable Ersatz für den defekten Thermostaten gibt. Nach langem Hin- und Her hatte ich dann Herrn Förster von Wahler am Draht. Wahler ist ja der Lieferant des Originalteils gewesen und tatsächlich findet sich bei denen ein Thermostat, der die selben Dimensionen hat. Allerdinges öffnet der erst bei 74 Grad, statt bei 71. Aber in der Schleppertechnik steht, dass der Thermostat von 71 bis 73 Grad öffen soll und da sind die 74 Grad j wirklich zu vertreten.

Der einzige Wermutstropfen bei der Geschichte ist der Befund, dass der "Stempel" des neuen Thermostaten nicht lang genug ist und deshalb auch bei geöffnetem Durchfluss der Bypass nicht verschliesst. Da müsse man dann etwas improvisieren, meinte Herr Förster und ich glaubte verstanden zu haben, dass die mir so eine Stempelverlängerung zum Anschrauben mit ins Päckchen legen würden.  :)     

Gross war die Entäuschung, als ich den Karton öffnete und den neuen Thermostaten entnahm. Keine Verlängerung zum Anschrauben, wie auch immer!!!! Herr Förster meinte, ich müsse das selbst machen. Er habe keine Teile, die man nachträglich anschrauben könne! Tja, liebe Kinder! Der Förster hatte gelogen....  :(
     
Und wie die Geschichte mit dem verzauberten Thermostaten und dem bösen Förster weiter gegangen ist, schreibe ich euch morgen.

Gruss

Fritz 8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 10.12.2013, 08:57:43
Liebe Kollegen

So, jetzt ist die Batterie der Kamera auch wieder aufgeladen und es ist mir möglich, die entsprechenden Fotos einzustellen.

Die folgenden Bilder zeigen die Transplantation des Fussteils vom alten Thermostat auf den Stempel des neuen Thermostaten. Zuerst habe ich dem neuen Thermostaten am Fuss die Befestigungs-Niete abgeschliffen und den zu grossen Bypass-Deckel entfernt. Dann habe ich dem alten Thermostaten den Fuss abgetrennt und festgestellt, dass der innen hohl ist.  :)

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

Ich hab dann den Innendurchmesser des Fusses dann vorsichtig auf 7.5 mm aufgebohrt und das Bohrloch auch so verlängert, dass der Fuss des neuen Thermostaten komplett in den alten Fuss eingeschoben werden kann.
 
[attach=4]  [attach=5]  [attach=6]

Dann habe ich die notwendigen Länge von 35 mm justiert und ganz vorsichtig ein Loch durch die beiden Füsse gebohrt. Dabei hab ich den Ort so weit wie möglich nach unten verschoben, damit ich mit meiner Bohrung ja nicht in die "Parafinkammer" des neuen Thermostaten stosse.  ::) Eigentlich bin ich blöd, so etwas auf gut Glück zu wagen. Eigentlich hätte ich den "Wahler-Förster" fragen müssen, wie weit die Parafinkammer in den Fuss des neuen Thermostaten hineinragt. :P  Aber machmal dürfen Narren auch etwas Glück haben.  :)

Dann habe ich für die Querbohrung ein passendes Stück Messingdraht vorbereitet und die beiden Teile verlötet. Das Ergebnis unterscheidet sich äusserlich nicht vom ursprünglichen Thermostat, wohl aber in seiner Funktion. Kaum hatte ich die Lötlampe abgesetzt, öffnete sich der Thermostat und gab die Öffnung komplett frei. Kein Vergleich mit dem kleinen Spalt des alten Thermostaten. Ich denke, da besteht gute Hoffnung, die Hitzeprobleme des Traktis mit dieser Massnahme zu einem guten Teil behoben zu haben.

[attach=7]

Die nächste Aufgabe besteht darin, den Thermostaten in sein Häuschen einzubauen und dieses wasserdicht zu veschliessen. Die von Wahler mitgelieferte Gummidichtung ist zwar ein Superding, erfüllt aber die Anforderungen nicht, weil sie viel zu dick ist und deshalb nicht in die Gehäuse-Nut passt. Ich werde daher die Dichtung mit hitzebeständiger Silikondichtmasse (bis 300 Grad) ausbilden und dann das Hüsli wieder zubördeln. Mal schauen, was dabei herauskommt.  ::)

Gruss

Fritz 

   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 10.12.2013, 10:18:11
Salü Dr. Fritz , man könnte ja schon von einer OP sprechen wenn man deine Berichte liest, scheinbar liegt bei dem Patienten ein multiples Organversagen vor aber dank deiner filigranen Finger hat er sehr gute Chancen durch die ein oder andere Organteilplantation langsam zu genesen.......
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.12.2013, 09:55:32
Salü Jürgen

Ja, die Behebung des multiplen Organversagens fordert einem ziemlich viel ab, so dass der Operateur manchmal bis zur Phase 11 gelangt (beim Psychiater auf der Liege).  ;)

Das mit dem Zubördeln des Thermostatgehäuses war auch so eine Sache. Der erste Versuch war für die Füchse und so musste ich das Gehäuse nochmals öffnen, Thermostat raus, alles putzen und dann da capo. Der zweite Versuch war zum Glück erfolgreich. Muss mich selber wundern...  :P

[attach=1] [attach=2]

Jetzt noch schleifen, grundieren und lackieren und dann gelagt der Thermostat an seinen alten Standort.  :)

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.12.2013, 07:47:04
Liebe Kollegen

Gestern Abend ist es mir gelungen, am alten Aussenabtrieb die Rutschkupplung abzuziehen. Die Rutschkupplung ist noch richtig jungfräulich - mit Original-Siegeldraht und Plombe! Aber wie das mit 53-jährigen eisernen Jungfrauen so ist - das Ding sieht nur schon von aussen ziemlich rostig aus. Wie mag es wohl erst im Inneren aussehen?  ::)

Ich haben gestern noch im Forum betreffend Rutschkupplung gestöbert, jedoch leider keine Information betreffend Zerlegung gefunden. 

Muss/Soll man das Ding aufmachen? Wie geht man vor? In der ETL steht was von Druckfedern und ich nehme an, dass da Teile unter Spannung stehen. Fliegt mir das Zeug um die Ohren, wenn ich die Schrauben löse? Ich wäre froh, wenn ich diesbezüglich einen Rat bekommen könnte. Vielleicht kann mich ja der Herr Kollege, Professor Dr. Jürgen über die Anatomie der Rutschkupplung orientieren?  ;)

Es ist zwar sehr sonnig und vor dem Haus waren es gestern 15 Grad!  Aber Nachts wird es bitter kalt. Heute Morgen waren es -9 Grad und der Strassenzustand war stellenweise dermassen, dass es keine Rutschkupplung brauchte. Es rutschte auch so schon ganz schön...  :D

Gruss aus der rutsch-buckligen Welt

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 12.12.2013, 08:28:11
Hallo Fritz,

wenn Du hier reinschaust sollte das meiste um's Thema geschrieben worden:  http://www.forum.man-traktor.de/index.php/topic,3782.0.html

Viel Erfolg mit der Jungfrau 8)

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 12.12.2013, 08:43:46
Hallo Fritz
Schau mal hier: http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=2900.220#lastPost
Ab Antwort 234
Zum öffnen, drehe ich 2 Schrauben aus dem Deckel raus und ersetze diese durch 2 10 mm
längere. Dann ist man auf der Sicheren Seite und es kommt nichts an den Ohren an.


Bei uns ist es Herbstlich, an Frost ist nicht zu denken.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.12.2013, 09:06:28
Salü Fritz ,
die Rutschkupplung als solches ist nicht mein Fachgebiet , ich trage meine Doktortitel wohl eher als "Archivar".Und Vermittler. Bevor ich als " Schlauschiss" und "Besserwessi" betitelt werde gebe ich diese Frage weiter in die von mir nördlich gelegenen Kurkliniken :-) .....
Gruss Jürgen , der der heute so gar keine Motivation hat ......
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.12.2013, 09:45:44
Liebe Kollegen

Herzlichen Dank für die aufschlussreichen Informationen. Die Fotos von Karl-Ernst Rutschkupplung sind einfach super! Danke für den Hinweis, Magne. Ich werde mich nacher gleich mal an die jungfräulichen Schreck-Schrauben machen und mit Hilfe von Ullis Hilfsverlägerungen zu einer geordneten Entspannung bringen.  ::)

Vorher müssen wir uns aber noch um Jürgen kümmern. Seine Äusserung "der heute so gar keine Motivation hat" lässt auf eine früh-winterliche Depression schliessen, unter der ich vermutlich auch zu leiden hätte, wenn ich in den nebeldurchwaberten Sumpf-Niederungen Nord-Germaniens hausen müsste. :P) Wie sagte doch der olle Römer Tacitus so treffend: "Frisia non cantat" - "In Friesland vergeht einem das Singen!"  ;D ;D ;D

Mensch Jürgen, das ist ein ernster Befund! Ich glaube gar, wir sollten dir das MAN-Care-Team vorbeischicken! Ich muss nur erst nachlesen, wie ich den Power-Booster zu einem Defibrillator umbauen kann. Dann will wir dir mal eine Ernergie-Pfupf verpassen - und für Dauerwellen reichts am Ende auch noch!  :D :D

Die Wartezeit überbrückst du am Besten mit einem Sack Zimtsterne. Alle 5 Minuten einen und gaaaaanz laaaangsam "süggelen" - ja nicht kauen! Zimt hellt das Gemüt auf! Und schnapp dir ein Stück gute Literatur, welche nicht so schwer aufliegt. Am Besten, du liesst "Heidi" oder "Hanni und Nanni"!

Gruss aus den Bergen

Der Alp-Öhi  8)       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.12.2013, 10:23:18
hier kann ich nur mit einem " Basso Cantate" antworten ... Ho Ho Ho .man hat ihn schon gesehen .......
Den Rotmanteligen Zimtsternlieferanten..................

soll heißen , dank einer großen Packung Blätterkrokant und heißem Kaffee kommen die Geister die ich rief  langsam zurück ........
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.12.2013, 10:26:32
Aber zurück zu  Thema , wo ich selbst mich so gern über Abschweifungen beschwere.
Wie hast du die Bördelung am Thermostat auf und vor allem wieder zubekommen? Mit Handwerkzeug oder gibt es hier eine Bördelzange?
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.12.2013, 11:37:22
Salü Jürgen

Schön, dass du wieder auf dem Weg der Besserung bist! Allerdings weiss ich nicht, ob ich dich schon mit der Schilderung des Bördelns belasten darf, denn eigentlich waren dir ja "Heidi" oder "Hanni und Nanni" verschrieben worden.  ;)

Psst: Aber ich will mal nicht so sein! Solang es niemand von der Heimleitung erfährt....  ;D ;D ;D

Ich weiss nicht, ob es eine Bördelzange gibt. Bei uns in der Mühle gibt es an allen Rohren des sogenanntes Laufrohrbaus Bördelränder, mit deren Hilfe du die Rohre stumpf gestossen mit Rohrschellen fixieren kannst. Ich hab mal im Vorbeigang gesehen, dass es für die Bördelränder an den Rohren zu machen eine Maschine gibt... Wenn ich mich recht entsinne, sah das Ding etwa so aus, wie die Dengelapparate zum Schärfen der Sensen - womit wir endgültig im Altertum gelandet sind! :o

Aber das hilft uns im Fall des Thermostatgehäuses nicht weiter. Hier musst du mit einem 2-er Schraubenzieher und einem Spielzeughammer die Bördelung ganz vorsichtig aufmurxen. Vor allem musst du die Bördelkante gleichmässig aufdrücken, damit sie nicht einreisst. Zum Ausfädeln des Thermostaten genügt es, wenn die Bördelung nur zu etwas mehr als der Hälfte geöffnet wird. Das Öffnen war eigentlich ganz einfach. Motto: Kaputt kriegst du es immer!  ;)

 
Das Schliessen war wesentlich mühsamer. Beim ersten Anlauf ging es voll daneben, weil ich zwar den Thermostaten wieder durch die Minimal-Öffnung einfädeln und auch einsilikonen konnte. Aber das Zuklopfen der Bördelkante wollte überhaupt nicht mehr gelingen. Die Bördelkante wollte sich einfach nicht über den Rand des Thermostaten legen. Also alles zurück auf Feld eins.  >:(

Offenbar hat das einseitige Aufmurxen der Bördelung die untere Gefässhälfte so unter Spannung gesetzt, dass sie sich nicht mehr gleichmässig schliessen wollte. Ich bin dann auf die gloriose Idee verfallen, die gesamte Bördelkante aufzudrücken und den Rand auf dem Schraubstock so lange sachte mit dem Spielzeughämmerchen zu bearbeiten, bis das Gefäss wieder einigermassen rund war.

Ab da ging es einigermassen einfach und die Bördelung packte den Rand des Thermostaten überall sehr gleichmässig und mit ausreichender Überlappung. Es war allerdings eine ziemliche Schweinerei, weil selbstverständlich überall der Silikongummi heraus-saftete.  ;D

Richtig genervt habe ich mich ganz zum Schluss, weil ich mir trotz grosser Vorsicht wieder zwei Beulen in das Gehäuse "gedroschen" hatte. Der Schraubstock ist für solche Arbeiten einfach nicht das richtige Widerlager. Um hier wirklich saubere Arbeit abliefern zu können, wäre vielleicht ein Sandbett das Richtige, damit sich der Druck gleichmässig auf eine grosse Fläche verteilt.  ::)

Wenn ich mich in 53 Jahren noch daran erinnere, werde ich mir vorher eine Kiste mit Sand besorgen. So war ich gewungen, die Beulen zu verzinnen und mit Karosseriezinn aufzufüllen. Ist zwar ein kleiner B'schiss - aber für den Hausgebrauch reicht's. Und der Trakti hat bis jetzt auch nicht gemotzt. Immerhin: Vorher hatte das Thermostatgehäuse auch schon Dellen - und die waren wirklich grösser!  :)

Jürgen: Du könntes mal versuchen, eine Weihnachtsbaumkugel zu machen! Den Blätterkrokant stellen wir dir ad libitum zur Verfügung!

Herzliche Grüsse aus den Bergen

Fritz
           
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.12.2013, 12:57:09
Puh , das scheint mir doch arg mühselig, hier sind die Germanen doch eher fürs grobe :-) .....
Den Blätterkrokant hätt ich damals als ich noch regelmässig als Weihnachtsmann mit dem Töff mit Sietewage unterwegs war gebrauchen können.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.12.2013, 15:02:57
Na, na, na! Wenn ich mir die Fummeleien von Jens vor Augen halte, dann ist das mit den keulenschwingenden Germanen aber nicht zutreffend.  ;)

Zurück zum Thermostatgehäuse: Ja, mühseelig ist das. Aber du weisst ja: Der Mensch wächst an und mit seinen Aufgaben. Und wenn's dann halt mal nicht gereicht hat, kann man dann immer noch die "Abkürzung" nehmen und ein halbwegs passendes Fremdteil reinfummeln...

Aber ich denke, so als Grundsatz sollte man schon versuchen, so viel wie möglich von der alten Substanz zu retten und die Kisten - so weit es irgend möglich ist - im Originalzustand zu belassen. Aber ich bin mir darüber im Klaren, dass nicht jeder das so sieht und auch nicht sehen muss. Ich meine halt, dass die Ingenieure von damals keine Deppen waren und der Stand der Technik von 1961 völlig ausreicht, um als Trakti bei mir seinen Dienst zu verrichten. Das Ding hat 500-er/1000 Zapfwell, eine Hubhydraulik, Allrad, etc... Was will man mehr? Und wenn mein Enkel fragt: "Du Grossfritz, was ist eigentlich ein Spaltfilter?", dann kann ich ihm das Ding sogar noch in Funktion zeigen.   :)

So, zurück zur Rutschkupplung:
Das Teil sieht innen garnicht mal so übel aus, wie ich befürchtet habe. Sogar die 4 Schrauben liessen sich - bis auf eine - ganz problemlos lösen und Dank des Tipps von Ulli mit den zwei langen Schrauben lief die Sache in sehr geordneten Bahnen ab.

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

Links sieht man die ungeöffnete Rutschkupplung mit Plombe. In der Mitte bin ich dabei das Ding zu öffnen. Links und rechts sind Ullis Schrauben, unten musste ich die Schraube aufschweissen, weil der Imbusschlüssel "den Ewigen" hatte. Rechts liegt ein Teil des Innenlebens, die eine Hälfte (links) im Originalzustand, die andere Seite ist mit der Messingbürste grob gereinigt.

Sieht richtig gut aus! Praktisch kein Rost. Auch die Federn sind ohne Rost - nur schwarzer Staub (ich nehme mal an, dass dies Kupferoxyd ist). Ich denke mal, abbürsten und reinigen, zusammenschrauben und neu lackieren sollte ausreichend sein.  :)

Oder muss ich noch was beachten?  ::) ::)   

Gruss aus der buckligen Welt (meine Frau meldet traumhaftes Wetter, klare Fernsicht auf die Schneeberge und 12 Grad. Wenn ich bei mir aus dem Fenster schaue, herrscht dicker Nebel und es ist richtig unter Null. So ungerecht kann das Leben sein...  >:()

Fritz (Ich putze mal die Sonnenbrille, damit ich beim Nachhausefahren nicht geblendet werde)  8) 8) 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 12.12.2013, 21:56:07
                                                           Hallo Fritz
Mit den Bördeln bist du aber ja noch nicht verstieg,du hast ja noch das Kombiinstrument  ??? ,oder ist es fertig ?
Das mit den Chromring anbördeln geht bei den 100ter Durchmesser ganz gut,bei den kleinen wird es etwas schwerer.
Ich habe es mit ein runden Plastikschraubendrehergriff gemacht,immer umzu kreisen,immer etwas mehr einbördeln,
und zum Schluß mit einen kantigen Plastik 1x richtig anbördeln.
Es reicht wenn du den Chromring zum bördeln auf ein Lappen legst,du brauchst es nicht gleich in Sand eingraben.  :D
Hast du da eigentlich noch Fragen ? Hast du alles an Teile bekommen ? Scheibe,Fassungen usw.
Was machst du mit den abgewetzten Kesemeisterstiefeln und den Lichtscheiben,hast du da ein Entschluß gefasst ?
Habe da noch ein paar Ideen beim googeln bekommen,später mehr.

Ab morgen ist es bei mir mit den keulenschwingenden Germanen ganz vorbei,habe morgen meine Miniskuss OP  :-\
                                           das heißt,einige Zeit Fuß hoch,und sonst=Kricken   >:(
                                                                  Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 13.12.2013, 07:11:20
Moin Jens , ich drück dir die Daumen das du schnell wieder fit wirst !
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.12.2013, 10:09:08
Guten Morgen, Jens

Ja, das mit dem Bördeln ist so eine Sache. Technisch gesehen, kriegt man das hin. Dabei aber keine Beulen und Kratzer zu erzeugen - z.B. an besagtem Chromring - ist hingegen ziemlich knifflig...  :-\

Was deine Fragen betreffend Kombiinstrument betrifft kann ich dir Folgenes mitteilen:

Das Kombi-Instrument ist zerlegt (Kaputt kriegt man es immer, gell)  ;)

Der Betriebstundenzähler ist in der Rep beim Uhrmacher (Unruhe defekt)  >:(

Die Instrumenten-Büchse ist unterdessen entrostet und entkäst, die Kadaver entsorgt und das   Ganze neu grundiert.

Den Chromring habe ich unterdessen schon erhalten. Super Ding!  :D :D :D

Gestern Abend habe ich mich mit Bastian Mulders auf der Autobahnraststätte Grauholz getroffen. Der hat mir zwei wunderschöne (60 mm Durchmesser) elfenbeinfarbige Rundinstrumente (ein Ampère-Meter 30-30 und einen Öldruckmesser bis 5 bar) mitgebracht. Damit wären dann die beiden hässlichen Löcher  links und rechts der Lenksäule auch versorgt.   :D :D :D

Bastian holt zwei olle Schweizer Traktis ab. Ich find das prima!!! Der soll unbedingt noch mehr von den alten Kisten abräumen. Das verknappt das Angebot und damit jagt er den Preis für die verblieben Trakis (z.B ein MAN 4R3, Baujahr 1961) durch die Decke! Naja, wer's glaubt ...  ::)   

Für die Temperaturanzeige habe ich gemäss dienen Empfehlungen einen neuen Thermometer samt passender Sonde bestellt. Den will ich im Kombiinstrument dann hinter das alte "Zifferblatt" hängen. Ich habe dazu aber erst noch diverse andere Dinge "aufrupfen und anteigen" müssen, damit ich die dafür benötigten Teile gleich mit auf die Bestellung nehmen konnte (Lenkrad, Blinker, Rücklichter, usw.usw.)

Das Schlimmste daran war die Erkenntnis, dass es Firmen gibt, die sich weigern, Päckchen in die Schweiz zu verschicken und ein Riesen-Affentheater wegen der Rückerstattung der Deutschen MWST machen. Zum Glück besorgt mir Clemens diese Teile. Aber eigentlich sollte man solch unflexible Firmen einfach links liegen lassen (alles A-, B- und C-Löcher!)  :P :P :P :P

Jetzt geht es vor allem mal um das Zusammenbauen der gereinigten Rutschkupplung.  :)

Tja, Jens. Und dann warte ich auf die diversen Ersatzteile, damit ich mir den Spass unter den Weihnachtsbaum legen kann. Und damit mir die Zeit beim Warten nicht lange wird, werde ich versuchen, die abgebrochene M 10 Schraube aus dem Allradgetriebe herauszuschleifen. Der neue Wellendichtring für den "Zapfwellenstummel" zur Rutschkupplung und zur Kardanwelle ist auch da.

Und wenn das nicht reicht, kann ich mit dem Abschleifen der alten Farbe an den Kotflügeln beginnen - ein richtiger Traumjob!  :o :o :o 

Auf jeden Fall halte ich dich auf dem Laufenden! Morgen muss ich die Gunst der Stunde nutzen und auf
200 Metern die im November abgesägten und ausgelichteten Äste einer Hecke zusammenstossen und abtransportieren, resp. an den Wegrand bringen, damit die das Zeug zu Hackschnitzeln verwursten können.

Für die bevorstehende Knieoperation wünsche ich dir auf jeden Fall alles erdenklich Gute.  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Funkel am 14.12.2013, 05:27:39
Dann wünsche ich dir gutes gelingen beim schleifen der Schrauben und des Lackes Fritz.
Aber da hast du schon schwierigeres bewältigt.
Ein sehr interesanter Restaurierungsbericht, ich lese hier schon eine ganze weile mit und er gefällt mir sehr gut. Weiter so ;)
Auch dein Art das ganze in Worte zufassen finde ich große klasse.

@ Jens, ich wünsche dir Gute Besserung, das du bald wieder auf deine Beine kommst!

Gruß Christian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 14.12.2013, 21:33:48
                       Hallo
Erst einmal danke für die Genesungswünsche,mir geht es soweit schon ganz gut.

Fritz,versuche mal den Linksausdreher auszumeißeln,zu zertrümmern,ein Versuch ist es wert,und ersätze ihn
dann durch einer Torx oder Vielzahnnuß.
                                        Schreibe die Tage mehr.
                                                      Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.12.2013, 10:43:34
Guten Morgen Jens,
guten Morgen Christian

Das Wochenende war ziemlich entnervend, denn die Schleiferei an der doofen Schraube erwies sich als ziemlich wirkungslos. Der Linksausdreher ist aus dermassen bösartig-hartem Material, dass drei Korrund-Schleifer sich zu Pulver zerschliffen haben, ohne dass ein nennenswerter Erfolg damit einher gegangen wäre! Ich lag buchstäblich auf den Knieen vor dem Ding! Nix die Laus!  >:(  >:(  >:(

Zum Glück habe ich Jens' Vorschlag vom Zertrümmern erst gelesen, nachdem ich mich mit Hilfe einer zen-budistischen Übung wieder ins seelische Gleichgewicht gebracht hatte! Andernfalls hätte die Zertrümmerung vielleicht etwas zu wörtlich genommen...  ;)

Tatsächlich habe ich den Versuch, die abgebrochene Schraube und den darin abgebrochenen Linksausdreher zu entferen, jetzt einfach aufgegeben. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten - es war ein richtiger Vorfrühlingstag und ich dachte so bei mir, ob der der Traktor läuft oder nicht läuft, entscheidet sich nicht an dieser Schraube. Der Deckel hält so oder so bombenfest und für die Optik klebe ich eine abgesägte M10 Schraube ins Deckelloch. Und daneben schreibe ich ganz klein:

"Bis hierher kam Fritz Hartmann am 14.12.2013. LMAA!"  :)   LMAA = Leck's mich am A...  :D :D :D

Die Rutschkupplung ist wieder beisammen, das Getriebe begrünt und montiert, die Karawane zieht weiter. Und wenn er keine anderen Probleme hat, kann sich in 51 Jahren anlässlich der 2. Totalrestauration der nächste Besitzer gerne wieder mit der Schraube beschäftigen. Ich hör' den jetzt schon motzen...  :)

Güsse aus der buckligen Welt mit einer lockeren Schraube

Fritz  8)
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: berschmi325 am 16.12.2013, 19:10:26
Halo Fritz,

...das mit der lockeren Schraube kenn ich, scheint ja mittlerweile ein
Aufnahmekriterium für's Forum im Allgemeinen  ;) und für eine MAN - Restaurierung im Besonderen
zu sein.

Weihnachtliche Grüße,
Bernhard
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.12.2013, 12:46:24
Hallo Bernhard

Herzlichen Dank für die Weihnachtsgrüsse. Über die lockeren Schrauben reden wir später ausführlicher... ;)

Erst mal einen kleine Rückblende über die Arbeiten, die ich erfolgreich erledigen konnte:

Der Dieseltank ist an seinem Platz und auch der Thermostat hat zu seiner angestammten Ecke zurückgefunden.
Selbst das Allradgetriebe ist fertig und funktioniert - soweit auf dem Tragböcken feststellbar einwandfrei. Nur etwas Farbe feht oben rum noch.

[attach=1] [attach=2] [attach=3] [attach=4]

Das waren die einfachen Arbeiten! So dann habe ich mich an das Kombiinstrument gemacht. Jens, jetzt gut aufpassen! Jetzt wird's spannend! :D

Mein Trakti hatte zwei Betriebstundenzähler: Einen im Kombiinstrument und - weil der den Geist aufgegeben hatte - einen zweiten in dem Loch, wo bei anderen der Tacho drin steckt. So auf den ersten Blick hatte ich den Eindruck die beiden Instrumente seien eigentlich ganz in Ordnung. Tatsächlich wollte der Externe BSZ sogar anlaufen, als ich ihn an die Batterie angehängt habe. Allerdings musste ich feststelllen, dass die Unruhe irgendwie schepps hing und ich hatte das Gefühl, dass einer der Lagerzapfen abgebrochen war. Ich hab die beiden BSZ zum Uhrmacher geschleppt - in der Hoffnung, dass der die beiden Werke zerlegt und aus zwei defekten ein funktionsfähiges Teil herstellen würde. Welch ein Irrtum!  >:( Nach 14 Tagen erhielt ich die Instrument in exakt dem selben Zustand zurück, wie ich sie hingetragen hatte. "Das sei was für einen Elektroniker!" - "!? :o!?  >:( !!!"

"So ein Heini!", dachte ich und machte mich in der Mittagspause ans Werk. Mein Motto kennt Ihr ja inzwischen: Kaputt krieg ich es immer! Sehr hilfreich war dabei der Umstand, dass in unserem Betrieb die alte Brandmeldeanlage ersetzt und rückgebaut warden musste. Und weil diese Anlagen auch bei Stromunterbruch funktionieren müssen, stand da plötzlich eine grosse 12 V Batterie einsam herum  ::) Och dachte ich, du kommst mir wie gerufen! Komm' doch mal mit.... :)

Mit Hilfe dieser Batterie fand ich heraus, dass an den BSZ der eine Motor funktionierte, der anderer jedoch hinüber war. Der externe Zähler hatte das schönere Zähwerk, jedoch eine defekte Unruhe. Also zerlegte ich die beiden Uhrwerke soweit, dass ich die Antriebe von den Werken trenne konnte. Anschliessend baute ich die defekte Unruhe aus und zur Übung gleich wieder ein. Abgesehen davon, dass meine Augen mit dem Fokusieren Probleme haben (ja, das Alter!  :(), ging das eigentlich ganz passabel. Zum Glück haben ich mir für genau solche Fummeleien im Warenhaus für 15 Franken eine viel zu starke Plastik-Lesebrille gekauft. Die leistete mir jetzt unschätzbaren Dienste!   ;)

Die Transplantation der Unruhe ist mir auch ganz gut gelungen und als ich den Antrieb wieder ans Werk hängte und alles an die Batterie anschloss, kehrte sofort emsige Betriebsamkeit ins Instrument zurück. SUper, dachte ich, jetzt nur noch zusammenbauen... Kaum waren alle Teile montiert war das Werk tot! >:( >:(

Und so verbrachte ich zwei tolle Tage mit der Gummibrille auf der Nase und einem bockigen Zähler. Am Schluss hatte ich das gesamte Werk in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Solange das Antriebsrad für den Stundenzeiger und die dazu gehörigen Traverse nicht montiert war, lief das Werk einwandfrei, sobald die letzten Teile montriert waren, legte sich die Unruhe schlafen!  :P

Am Schluss war es das Zählwerk. Da hatte sich etwas verhakt und brachte dem Werk so viel Widerstand entgegen, dass es stehen bleib. Kleine Ursache, grosse Wirkung! Das kennt man ja... Aber jetzt läuft der BSZ seit 24 Stunden und ich habe schon mehrmals die Position gewechselt. Zur Zeit läuft er auf dem Kopf, wobei ich doch hoffen will, dass er in natura nie in dieser Stellung laufen muss...

[attach=5]  [attach=6]

Voll Selbstvertrauen habe ich mich anschliessend an den Thermometer gemacht und ich kam zu Beginn wunderbar voran. Erst bei Einbau ins Kombiinstrument wurde es klar -so geht das nicht. Der Organspender, den ich zur Restaurierung besorgt habe, war viel zu gross und zu hoch. Auch mit diversen Schleifarbeiten und Umgruppierungen - mit diesem Innenleben werde ich nicht ans Ziel kommen.  :-\  Und eines steht fest: Ein 60 mm Thermometer geht nicht! Die 45 Euro habe ich voll in den Sand gesetzt! Lehrged halt...   >:( >:( >:(

Dadurch, dass das Innenleben des 60 mmm Rundinstrumentes zu gross ist, überlappt das Zifferblatt des Thermometers das Loch des Betriebstundenzählers. Es muss also ein Thermometer mit wirklich  kleinem   
Innenleben sein!   

Jens! Martin! Hiiiiiiiiiiiilfeeeeeehhh...... ;)
 
Bitte gebt mir mal an, wer, wie, wo, was und warum einen brauchbaren Thermometer anbietet! Dann unternehme ich einen zweiten Versuch. Herzlichen Dank für die Hilfe.

Gruss

Fritz
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 22.12.2013, 13:36:20
Hallo Fritz
Hast Du den Fotokiste verlegt?
Auf dieser Seite ist eindeutig zu viel Text! :)




Das mit dem Text nachträglich ändern ist Link, guckste ein paar Minuten nicht
hin ist dein kompletter Text hinfällig! :o
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.12.2013, 14:05:53
Salü Ulli
 
Ich werde versuchen, mich zu besser! Vielleicht besuche ich diesen Winter mal einen Kurs in der Volkshochschule: Technische Comic Strips.  ;)

Du kannst dir meinen Restaurationsbericht auch als Hörbuch (Sprecher: Rolf-Dieter Selmann-Eggebrecht) zu Weihnachten schenken lassen.

Ich möche auf keinen Fall, dass du vor lauter "in die Kiste glotzen" am Ende viereckigen Augen bekommst  :)  :) :)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 22.12.2013, 16:58:30
Hallo Fritz,

wie ist es mit dem Innenleben einen 52mm Thermometers? Oder stimmt da der Widerstand nicht vom Fühler?

Gruß Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.12.2013, 17:36:47
Hoi Clemens

Das eben ist den Pudels Kern! ;)

Bei Pfrofessor Jens steht geschrieben, dass er ein 50 mm Thermometer verwendet hat, bei Martin weiss ich es nicht. Weil die Thermometer im Prinzip alle gleich funktionieren, hab ich halt ein 60 mm Stück geschlachtet. Es geht also nicht um irgendwelche physikalischen Grössen sondern nur um die physische Grösse der Bauteile. Ich dachte halt, da sei überall so ein 0815 Innenleben drin, egal ob die Büchse drum herum 50 mm oder 60 mm Durchmesser hat! Das war ein Irrtum sprach der Igel und stieg vom Kaktus.... :D

Jetzt muss Jens sich halt ganz genau in die Karten schauen lassen und damit herausrücken, welcher Thermometer das Innenleben aufweist, welches sich harmonisch ins Kombi-Instrument einfügen last.

Der Betriebsstundenzähler fliegt gerade ein paar Stunden im 90 Grad Winkel und funktioniert moch immer. Bin grade daran, die Ganggenauigkeit einzuregeln.

So jetzt hör ich auf, sonst motzt Ulli wieder, weil er keine Bilder vom Ganggenauigkeits-Regler gucken darf... ;)

Gruss aus der frühlingshaften Vorweihnachtszeit

Fritz  8)   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 22.12.2013, 22:30:55
                      Hallo Fritz
Welche Marke der Temperaturanzeige hast du bestellt,Vdo mit Metallgehäuse ?
Die 52er und die 60er haben da das gleiche Innenleben.
Es muß nur ein Teil der Platine entfernt werden,und der graue Wiederstand da muß der Draht
gekürzt und neu angelötet werden.(sonst geht das Ding da nicht rein !)
Das hintere Befestigungsblech mußt du neu zuschneiden und bohren.

Die Größte Gefahr ist aber das abziehen des Zeiges,um das Zifferblatt zu wechsenn.
(ich werde mir dazu ein mini Kuhfuß mit Unterlegplatten anfertigen,ob das geht ?)
Das einsätzen des Zeigers ist ganz einfach,nur eindrücken,dazu muß er aber ausgerichtet werden,
und das macht wieder Arbeit.(dazu später mehr)

Sogar das schwarze von Deutz DX Bj 3.83 hat das gleiche Innenleben.(auch vdo 60)
[attach=2]
                        Vorerst gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.12.2013, 07:49:54
Moin Jens

Danke für deine Antwort. Ich muss erst nachsehen, was das für ein Fabrikat war. Aber im Prinzip ist es völlig egal - es ist einfach an allen Enden und Ecken zu dick, zu hoch und zu gross. Selbst wenn der Durchmesser so gewesen wäre, dass ich mit dem ganzen Instument so weit zum unteren Rand der Kombibüchse hätte rücken können, dass das Temperaturanzeigen-Zifferblatt wieder richtig ausgerichtet in die Büchse gepasst hätte - die Höhe stimmt trotz allem nicht. Ich habe die "Füsse" abgeschliffen und die oberen Befestigungs-Büchsen für den Zifferblattträger eingekürzt, es nutzt nicht, die Sache ist 2- 3 mm zu hoch.

Also von vorne: Wenn ich jetzt zu der Homepage gehen, welche du mir wegen des Chromrings angegeben hast und dort ein neues VDO-Thermometer mit 50 mm Durchmesser bestelle - besteht dann Hoffnung, dass ich das Richtige bekomme? Oder muss ich bei Ebay auf den Elektronikschrott-Handel?

Gruss

Fritz 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 23.12.2013, 08:15:15
               Guten morgen Fritz
Ich gehe mal schauen.Ich selber suche/benutze immer gebrauchte,Chromring oder Glas defeckt
ist immer gut  ;) solange sie hinten vertrauenswürdig aussehen .
Reißt man beim neuen den Zeiger ab ???,ich mag es mir garnicht vorstellen,ende des Albtraums. >:(  >:(

http://www.ebay.de/itm/121176788862?ru=http%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_sacat%3D0%26_from%3DR40%26_nkw%3D121176788862%26_rdc%3D1#ht_475wt_996

http://www.ebay.de/itm/111189533777?ru=http%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_sacat%3D0%26_from%3DR40%26_nkw%3D111189533777%26_rdc%3D1#ht_591wt_996
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 23.12.2013, 08:47:14
   Ich VERMUTE das es da sogar das Original Innenleben ist,Schraubanschlüsse !
     Zweiter von links !
    Überlege es dir schnell,die Geier kreisen schon, ::) ,aber da wirst du vermutlich den
         alten Geber brauchen und der ist rar . (die neuere Ausführung ist meiner Meinung nach
        widerstandsfähiger,auch=jederzeit neuer Geber verfügbar)

http://www.ebay.de/itm/VDO-Temperaturanzeige-Drehzahlmesser-Ampere-Uhr-Instrumente-Oldtimer-Youngtimer-/291040785619?pt=DE_Autoteile&hash=item43c361f4d3#ht_107wt_1233
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 23.12.2013, 08:53:57
               In langer Asführung! Innenleben ?  Durchmesser?
http://www.ebay.de/itm/VDO-Betreibsstundenzahler-/221338003753?pt=Nutzfahrzeugteile&hash=item3388c5e929#ht_114wt_1233

Fast Deutz.   12Volt ??   Die Kabelanschlüsse sind richtig,die Art verwende ich.
http://www.ebay.de/itm/Temperatur-Anzeige-VDO-Oldtimer-Einbaumas-60-mm-/251270388517?pt=DE_Autoteile&hash=item3a80e1db25#ht_309wt_996
  vermutlich ! die hinterseite ist nicht zu sehen
http://www.ebay.de/itm/Opel-Kadett-C-Zusatzarmaturen-VDO-Thermometer-Wasser-120-C-/321278330987?pt=DE_Autoteile&hash=item4acdae486b#ht_370wt_1139

wie zuvor.?
http://www.ebay.de/itm/Hanomag-Henschel-Mercedes-206-306-Temperaturanzeige-VDO-Zusatzinstrument-/161180888844?pt=Automobilia_DE&hash=item2587212f0c#ht_355wt_1233
 
und nochmal
http://www.ebay.de/itm/Hanomag-Henschel-Mercedes-206-306-Temperaturanzeige-VDO-Zusatzinstrument-/161180888188?pt=Automobilia_DE&hash=item2587212c7c#ht_355wt_1233
 
und nocheinm..
http://www.ebay.de/itm/Fernthermometer-Temperaturanzeige-VDO-Mercedes-T1-601-602-207-208-31-Thermometer-/271349210973?pt=DE_Autoteile&hash=item3f2dac5f5d#ht_130wt_1233

Kann passen, die für Kühlwasser gehen bis 120 Grad,der Geber muß dann auch 120Grad haben !
Die mit 150Grad sind zumeist Oeltemp. 
Hier kann man nur ............. ??
http://www.ebay.de/itm/Raritat-Temperatur-Anzeige-VDO-Chrom-Temperaturanzeige-52mm-/271104190829?pt=DE_Autoteile&hash=item3f1f11a96d#ht_3471wt_996

Der wird nicht passen,der Drehpunkt der Nadel ist mittig in Instrument,ist mit Kapilarrohr.
Bei den von mir verwendeten ist die Nadel aus der Mitte ,elecktrisch wie original.
http://www.ebay.de/itm/Fernthermometer-40-120-C-Mech-zB-Hanomag-R35-R40-R45-R455-ATK-bauart-VDO-09-/111127255147?pt=Ersatzteile_Zubeh%C3%B6r_Landtechnik&hash=item19dfb3586b#ht_430wt_996
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.12.2013, 13:14:21
Mensch Jens!

Jetzt bin ich aber von den Socken! Vor lauter Thermometer sieht man ja die den Wald mit den Temperaturanzeigen nicht mehr! :) :) Herzlichen Dank!!

Was meinst du zu folgenden Instrument? der hat sogar inen Zeichnung der Gedärme beigelegt und ich meine, das sieht doch sehr gut aus!

http://www.ebay.de/itm/VDO-KUHLWASSER-INSTRUMENT-GAUGE-12V-52mm-Cockpit-international-classic-schwarz-/121208443922?pt=DE_Autoteile&hash=item1c38961412 (http://www.ebay.de/itm/VDO-KUHLWASSER-INSTRUMENT-GAUGE-12V-52mm-Cockpit-international-classic-schwarz-/121208443922?pt=DE_Autoteile&hash=item1c38961412)

Kommentar:
Es ist ja nicht so, dass ich um's Verrecken ein neues Gerät möchte. Aber ich habe ja Dank deines Hinweises von dieser Firma unter anderem den Chromring gekauft. Das ging ratzfatz und ohne Theater mit Kreditkarte.  :) Das geht leider bei den allermeisten eben nicht und als "Ausländer" kämpfe ich hier sowieso mit einigen Hindernissen beim Marktzugang.  :'(  Und die elende Banküberweisung bei Vorauskasse hängt mir gelinde gesagt auch schon etwas zum Hals heraus.  :P   

Gerne erwarte ich deinen Bescheid.

Oh, der Betriebsstundenzähler läuft noch immer! Und läuft und läuft.... fast wie ein VW Käfer  - oder wie meine Nase....  ;) Übrigens: Was macht das Knie?

Wir haben stahlblauen Himmel, Sonne satt und blödsinnig hohe Temperaturen! Immerhin: Das MAN-Grün trocknet so hervorragend, gell!  8)

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 23.12.2013, 15:55:20
                  Hallo Fritz
Beim Knie geht die Heilung super vorran,wenn es bis Weinachten 2014 so weitergehen würde,
und ich ein Grashüpfer wäre,dann könnte ich dich Weinachten 2014 mit 20 Sprüngen besuchen. ;)

Nun zum Eigentlichen,ich habe eben beim Händler angerufen,(von mir zu ihn sind es 35km oder 30min,
er ist nördlich von Bremen,Zufall  :D).
Die Temperaturanzeige ist aus der Serie Cockpit International,das innenleben soll seit ca 30Jahren
das selbe sein  :D ,die Beleuchtung ist jetzt aber anders,aber das ist ja auch egal =(wir können
nur die Fassung und Birne nicht wieder verwerten)
Das Innenleben gibt es nicht einzelnt.
                             :D  :D Die Temperaturanzeige sollte Passen   :D  :D

Das ist der passende Stecker dazu,muß aber nicht sein.
http://www.ebay.de/itm/VDO-STECKERSATZ-STECKERSCHALE-ANSCHLUSSTECKER-f-COCKPIT-INSTRUMENTE-komplett-/111146315945?pt=DE_Autoteile&hash=item19e0d630a9#ht_769wt_996

Fassungen und Birnen=In der Bauform wie wir sie benötigen soll es nur zwei größen geben,
                 und eben einpolig (und Masse an Gehäuse), und die zweipoligen für die Lichtmaschine
                 und Ladekontrolle (außen schwarz isoliert).
         Größen= mit BA7 Birne und mit Ba9 Birne, 7 und  9 ist der Sockeldurchmesser der Birne in mm.
                  Wir benötigen die Ba 9 Fassungen,2x zweipolig und 4xeinpolig. (bitte kontrollieren)
                         
http://www.ebay.de/itm/121094735091?ru=http%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_sacat%3D0%26_from%3DR40%26_nkw%3D121094735091%26_rdc%3D1#ht_765wt_996

  und die hatten wir ja schon,
http://www.ebay.de/itm/111189533777?ru=http%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_sacat%3D0%26_from%3DR40%26_nkw%3D111189533777%26_rdc%3D1#ht_591wt_996

   Temperaturgeber zu der Anzeige,120Grad ,14x1,5mm Gewinde,VDO.
       ( Der Verkäufer hat nur die neue Ausführung hinsichtlich der Widerstände ,so seine Aussage)
http://www.ebay.de/itm/121157474952?ru=http%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fsch%2Fi.html%3F_sacat%3D0%26_from%3DR40%26_nkw%3D121157474952%26_rdc%3D1#ht_837wt_996

     So das ist wohl erst genug ,vergesse die Glasscheibe nicht zu bestellen,war doch verkratzt ?
     Achso,der Verkäufer hat schon fast in alle Länder exporttiert,China,Australien usw.
                  Vorerst Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.12.2013, 17:07:34
Mensch Jens, einfach toll! Du bist ein Riesenschatz! ;)

Soweit ist alles klar.  8)

Nur eines hab ich überhaupt nicht verstanden. Wieso wechselst du auf die schwarzen Bakelit-Birnenfassungen? Soweit ich es meinem archäologischen Grabungsprotokoll entnehmen kann, waren im Kombi-Instrument 6 x 1-Pol-Birnenfassungen montiert und die Erdung ging übers Gehäuse und den Traktor. Dos nix war gut? Bin ich zu doof zu?!!? Muttu mia erklean, bitte!  ::)

Was deine Besuchsabsichten betrifft: Nur zu! Hüpf ruhig los. Ich freu' mich!  :D :D

Herzlichen Dank und Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 23.12.2013, 20:41:54
Bei der 2Poligen Fassung ist das schwarze die Isolierung nach Masse/Minus  (Erde).
Bei der Öldrucklampe (grün) = 1Pol ist Plus ,   der Minus ist über den Öldruckschalter geschaltet (geht ja an Masse).
Bei der Ladekontrolle (rot )  =  1Pol ist Plus ,   der Minus wird in stand über der Wicklung der Lichtmaschine geholt,
                                                                                                 in betrieb gibt die Wicklung Plus ab und die Lampe geht aus.
Eine Birne braucht ja Plus und Minus um zu brennen,Minus und Minus geht nicht,Plus und Plus geht nicht,
Benzin und Feuer das geht wieder  :o ::).
                                                                                                   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.12.2013, 11:50:48
Hallo Jens

Herzlichen Dank für den Hinweis. Ich habe deine Erklärungen zur Kenntnis genommen und mit dem neuen Kathasterplan verglichen. Ich stelle den mal unter dem Vorbehalt ins Netz, dass ich ihm laufend an die effektive Situation anpasse, resp. er von begnadeteren Wissensträgern wie dir ergänzt wird.

[attach=1]

Deine Erklärung macht wirklich Sinn, denn wie man der Zeichnung entnehmen kann, geht ausgerechnet bei diesen Birnen nicht nur ein Kabel rein und dann die "Erdantenne" raus, sondern es geht ein Kabel rein und ein anderes wieder raus. Dass es hier ne Isolation braucht, damit es keinen Kurzen gibt, sehe sogar ich als absolutes Elektro-Nashorn ein!   ;D

Also nochmals ganz herzlichen Dank für den Hinweis.

So, dann bleibt mir nur mehr übrig, euch auf diesem Wege ein frohes Weihnachtsfest und für's Neue Jahr alles Gute, Erfolg, Gesundheit und Glück in Stall und Feld und v.a. in der Garage (oder da, wo euer Traki sonst wohnt) zu wünschen.  ;)

Herzliche Grüsse

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 24.12.2013, 13:54:35
                           Hallo Fritz
Nichts zu danken,so habe ich wenigstens keine Langeweile.Ich hoffe das ich ab Dritten Januar weniger zeit für
dich habe  ;) ,und ich wieder was machen darf .

Zum Schaltplan,ist farblich schön übersichtlich  :-* . helfe dir da gerne,so weit es aus der Ferne möglich ist.
Und die Gesetze (bei uns Straßenverkehrsordnung STVO) in bugliegen Land kenne ich nicht ???,da mußt du eingreifen !
Was mir aber schon in Schaltplan aufgefallen ist,oder unklar ist =
 1  Ampermeter ist eingezeichnet = gut
 2  Deine Kraftstoffanzeige Fehlt = Wo soll die Lampe hin ?
 3 Wie sieht dein Blinkerschalter aus,hat er 3 Kontrolleuchten ?
 4 Sind die Löcher in Armaturenbrett für die Anhängerblinkkontrolleuten schon gebohrt  ? ? ?
 5 Ist ein Wahnblinker bei euch Vorschrift ?
 6 Soll die Lichtmaschine so bleiben /original  (?)
 7 Welch Rückleuchten willst du nehmen,wie sollen sie geklemmt werden ?
 8 Standlicht vorne in den Scheinwerfern (?)
 9 Sind da sonst noch Enderungen in der Elektrik ? ?
10 Arbeitsscheinwerfer ?
             das sind die ersten Fragen
                            Wünsche dir/euch auch frohe Weinachten,mit allen was dazu gehört.
                                                                Gruß Jens
 

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.12.2013, 14:41:07
Hallo Jens

Noch ganz schnell bevor der Baum brennt!  :D

1. Ampèremeter hab ich von Bastian bekommen...  :)
2. Ja, die Kraftstoffanzeige muss ich noch hineinpinseln.  ;D
3. Blinkschalter: Ja, dass ist der mit den drei roten Lämpchen. Ob die wohl funktionieren?  ::)
4. Ja. Im Armaturenbrett hat es die Anhängerblinklampen. Sind nicht identisch und werden ersetzt!  :)
5. Warnblinker? Weiss ich nicht, ob Vorschrift, aber haben tut er schon einen!  ;)
6. Was ist mit der Lichtmaschine? Nix gut?  :-[  Original ist die mit Sicherheit nicht. Da waren vorn und hinten noch funktionslose Aufhängungsflügel dran, die ich abgeflext und weggeschliffen habe.  ???
7. Ich hab mir die "originalen Brezelkäfer-Rückleuchten" von Delegro (wuiiihhhh, Schleichwerbung!)   gekauft und dazu hat mir Ulli "sein Innenleben" zugeschickt (nein, Ulli hat seinen Magen noch)  :D
8. Standlicht in den Scheinwerfern? Hat's glaub keines. Aber dieses "Problem" hat mein METRAC auch. Gab beim TüV keine Beanstandung... 
9. Änderungen in der Elektrik? Er hat keinen Bremslichtschalter und eigentlich müsste er vom TüV her auch keine Bremslichter haben. Ich will aber welche... ::)
10. Ja, Arbeitsscheinwerfer! Da hat er zwar einen. Der ist aber extrem hässlich...  :P Muss mal sehen, wo ich zwei altertümliche Dinger aufgabeln kann.  8)

Herzliche Grüsse

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 26.12.2013, 10:07:15
Servus Fritz,
hier ein paar Bilder von meiner Instrument-OP,
meine Nerven und Geduld wurde dabei sehr in Anspruch genommen. :P

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MDM5 am 30.12.2013, 00:23:05
Hallo Fritz,

schöner Plan, da steckt richtig Arbeit drin, mit Farben ist die Übersichtlichkeit ja einfach besser.

Was mir so aufgefallen ist:

So wie ich das sehe sind die Farben nach DIN 72551 ? Wirst du es auch so verdrahten ? Ich beboachte immer wieder das aus Kostengründen (teilweise extrem bis auf 1-2 Farben) reduziert wird.

Hast du den originalen Schaltplan als Basis dafür genommen oder ist er komplett selbstdesignt ?

Meines Wissen sollte die Warnblinkfunktion an Klemme 30 (Dauerplus) liegen, damit er auch bei abgezogenen Zündschlüssel funktioniert (Stichwort abschleppen)

Im originalen Schema vom MAN 425,430,440 wird Hupe, Bremslicht und Steckdose von Dauerplus weg versorgt, wie ist es denn beim 4R3 original ? (hat ja beides Vor und Nachteile)

Der Einkreisblinker ist schon eine komplexe Sache, ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe.
In deinem Schaltplan ist auch eine Anhängersteckdose, muss der Anhänger entsprechend umverdrahtet werden oder leuchten beim Bremsen dann einfach die Blinker des Anhängers?
Klemme 54 der Anhängersteckdose bleibt leer also werden die Bremsleuchten des Anhängers ohne Funktion sein?

Eventuell kannst du hier etwas "Licht ins Dunkel" bringen...  ::)


schöne Grüsse

der Tiroler (manni)

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 31.12.2013, 10:50:33
Griasdi Manni

Der Plan ist einfach die Farbvariante des Original-Schemas aus der Betriebsanleitung - der mit dem Kaltstartgerät! Ich habe mir das in Farbe "aufgepinselt", damit es mir dann beim Verkabeln einfacher geht. Die Verkabelung wird in den Originalfarben ausgeführt, allerdings habe ich etwas dickere Kabel gekauft - also 1.5 qmm und nicht 1.0 qmm. Die Kabel bekommst du bei Kabel-Schmidt.

Was die Warnblinkanlage betrifft, muss ich erst noch in den Resten der Original-Verkabelung forschen und vor allem muss Jens das absegnen. Ohne Jens geht garnix, denn ich verstehe von Elektrik überhaupt nix!  ;) Ich wechsle Sicherungen und Glühbirnen und vor dem Rest hab ich Schiss!  :D

Der Plan ist eigentlich nur eine Diskussionsgrundlage, die noch ergänzt werden muss. Jens hat das mit dem Arbeitsscheinwerfern und der Betriebstoff-Warnlampe schon erwähnt. Da bin ich grad dran, das einzupinseln...
Genaueres folgt dann im Neuen Jahr!

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: H.Petersen am 31.12.2013, 13:28:54
Moin Fritz,

wenn du die große Silberne Dose als Blinkschalter hast, kannst Du im Prinzip mit einem neuen Blinkgeber und einem günstigen 12 Euro Warnblinkschalter
die Blinkanlage aufbauen.
Anbei ein Schaltplan mit den Kabelfarben und Klemmenbezeichnungen.
[attach=1]

Guten Rutsch in's neue Jahr, allen anderen natürlich auch.

Mfg
Heiko

PS:

den Warnblink-Schalter habe ich verbaut:
http://www.ebay.de/itm/Warnblinkschalter-Blinker-Traktor-Schlepper-Oldtimer-Fendt-Deutz-Massey-Ferguson/200959007022?rt=nc&_trksid=p2047675.m1851&_trkparms=aid%3D222002%26algo%3DSIC.FIT%26ao%3D1%26asc%3D287%26meid%3D3788278200454718155%26pid%3D100005%26prg%3D1073%26rk%3D2%26rkt%3D5%26sd%3D281147487910%26 (http://www.ebay.de/itm/Warnblinkschalter-Blinker-Traktor-Schlepper-Oldtimer-Fendt-Deutz-Massey-Ferguson/200959007022?rt=nc&_trksid=p2047675.m1851&_trkparms=aid%3D222002%26algo%3DSIC.FIT%26ao%3D1%26asc%3D287%26meid%3D3788278200454718155%26pid%3D100005%26prg%3D1073%26rk%3D2%26rkt%3D5%26sd%3D281147487910%26)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 31.12.2013, 14:22:50
                                            Hallo
Habe heute nicht viel Zeit. Heikos Plan hatte ich auch in Hinterkopf,Jedoch ist wohl das Klemmschema von eckigen
schwarzen Blinkrelai. Es ist aber die stabilere Version von Aufbau der Blinkanlage.
ZB=
http://www.ebay.de/itm/Hella-Blinkrelais-Blinkgeber-Deutz-Lanz-Porsche-Diesel-Schluter-MAN-Eicher-Fendt-/111186507698?pt=Ersatzteile_Zubeh%C3%B6r_Landtechnik&hash=item19e33b77b2#ht_0wt_0
Jenachdem was noch heile vorhanden ist und wie weit original, fritz es haben möchte.

http://www.ebay.de/itm/Druck-Schalter-Warnblinker-Warnblikanlage-Druckschalter-/130495601231?pt=Ersatzteile_Zubeh%C3%B6r_Landtechnik&hash=item1e6224da4f#ht_864wt_996

Originaler wäre die blanke runde Dose als Blinkrelai (Heiko), und die Nachrüstung mit Wahrnbinker mit
eingebauten Realai.  So blinkt es ungleichmäßiger und ist häufig in A....

Original waren es 18Watt Blinkerbirnen,ich würde auf 21Watt gehen,ist heute so.
ZB= http:
//www.ebay.de/itm/Bosch-Blinkrelais-Blinkgeber-12V-2-1-1-x-21W-Relais-0336208001-neu-/151124993846?pt=Ersatzteile_Zubeh%C3%B6r_Landtechnik&hash=item232fc06736#ht_0wt_0

http://www.ebay.de/itm/BOSCH-Warnlichtschalter-Warnblinker-Hanomag-IHC-Traktor-/151109955456?pt=Ersatzteile_Zubeh%C3%B6r_Landtechnik&hash=item232edaef80#ht_1023wt_996

http://www.ebay.de/itm/Warnblinkanlage-Hella-Warnblinker-u-a-Deutz-Traktor-/181291872036?pt=Ersatzteile_Zubeh%C3%B6r_Landtechnik&hash=item2a35d66f24#ht_302wt_996
                                          Die Links sind jetzt nur auf der schnelle,nicht Kontrolliert.
                                                        Morgen mehr,wenn der Kopf es zuläst  ::)
                                                              Wünsch euch einen guten rutsch ,Jens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 04.01.2014, 13:46:41
Liebe Kollegen

Es gibt gute Nachrichten betreffend Thermometer im Kombi-Instrument. Nachdem ja das Innenleben des ersten Thermometers zu gross gewesen war, habe ich am 24. Dezember nochmals ans Christkind geschrieben.  ::) Gestern kam das Päckchen schon an und ich habe mich gleich an Werk gemacht.

Das Zerlegen des Thermometers ging sehr einfach von Statten und das Innenleben entpuppte sich in meinen Augen als Glücksfall. Ein Grossteil der Fummeleien, die ich mit dem anderen Instrument hatte und worüber ich auch bei anderern Instrumentenbaueren gelesen habe, fallen bei diesem Thermometer glücklicherweise weg!

Der gekaufte Thermometer und das darin enthaltenen Innenleben sehen wie folgt aus:

[attach=1] [attach=2]

Die Elektrik ist mit mehreren Löchern auf dem Instrumentenboden montiert. Die Verbindung nach Draussen wird durch einen "Kunststoffstecker" besorgt, der durch die Fundamentplatte an die Elektrik angeschraubt wird. Genial einfach!

Um diese Teile für das Kombiinstrument verwenden zu können, muss man jedoch eine neue Fundamentplatte herstellen, was eigentlich kein grosses Problem darstellt.

[attach=3]   

Im Bild Nr. 3 seht ihr alle Teile bereit zur Montage. Ganz hinten der sog. "Stecker", dann kommt die neue Fundamentplatte mit den Löchern, gefolgt vom elektrischen Innenleben und dem Zifferblatt. Das wirklich Geniale an diesem Instrument ist die Tatsache, dass die Bauhöhe ideal ist und dass die Löcher zur Befestigung  des Zifferblattes mit denen des alten Instruments exakt übereinstimmen. Man kann also das Zifferblatt mit den
neuen Schrauben direkt montieren! Einfacher geht's wirklich nicht mehr!  :D :D

[attach=4] [attach=5] [attach=7] [attach=6]

Was blöderweise nicht passt ist der Zeiger! Der ist nähmlich zu hoch gebaut und eckt Dank der exzentrischen  Form auch am Deckel an. Der alte Zeiger past zwar, aber er lässt sich nicht so ohne weiteres montieren, weil die Achse des neuen Zeigers dünner als der Alte ist! Es wäre ja auch zu schön gewesen!  >:( >:( >:( >:(

Das Problem lässt sich aber irgendwie beheben. Irgend ein Klebstoff wird hier gute Dienste leisten. Vielleicht fülle ich die Bohrung im Zeiger einfach mit Silikongummi und drücke nach dem Aushärten den Zeiger einfach auf die Achse. Schaun ma mal!  ;)

Gruss aus der Welt der kleinen Dinge

Fritz  8)

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 04.01.2014, 17:16:17
                                 Hallo Fritz
Sieht ja schon ganz gut aus was du da machst. Das innenleben deiner Temperaturanzeige hat sich ja doch ,
in Gegensatz zum älteren,schon wieder etwas geändert. ???
Hatte ja nachgefragt,sollte gleich sein,aber es geht ja.
Beim älteren Modell hatte ich den Zeiger gekürzt,er war auch zu lang und auch exzentrisch.
Wie schwer war es den Zeiger abzubekommen ? hatte ihn auch schon abgerissen  :'( .

In den alten originalen Zifferblatt stehen oben die Temperaturen drin,die mußt du ja noch mit den Zeiger abgleichen !
Dazu habe ich Wasser zum kochen gebracht,und mit ein BratenThermometer das Wasser gemessen.
Den Geber hatte ich elektrisch angeklemmt und ins Wasser gehängt.
Den Zeiger hatte ich dann mit den Bratenthermometer ab geglichen und festgedrückt.
Meine und die originalen haben eine Abweichung von 5-7Grad,von kalt zu heiß.
Deswegen habe ich sie bei kurz unter 100Grad ab geglichen,da muß es ja genau sein.
                                                    Gruß Jens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.01.2014, 13:22:14
Hallo Jens

Die Zeiger gingen alle sehr ordenlich von der Achse runter. Ich habe mir dafür einen 3-er Schraubenzieher mit dem Winkelschleifer so eingefräst, dass der jetzt wie ein kleiner Geissfuss aussieht. Und weil bei vielen Elektrogeräten Schlitzschrauben mit "Unterbruch im Schlitz" verwendet werde, leistet der der Geissfuss-Schraubenzieher auch dort gute Dienste.
 
Ja, das mit dem Temperaturabgleich und der Zeigerjustierung steht mir noch bevor!  :)
Vorhin habe ich innerlich herzlich geflucht. Ich hatte gestern den Deckel dem Kombiinstrumentes und das Zifferblatt der Temperaturanzeige mit "Elfenbein" lackiert. Leider verträgt die alte Farbe das überhaupt nicht! Sieht jetzt richtig scheisse aus!  >:(

Es bleibt mir halt nichts anderes übrig, als die Farbe komplett zu entfernen - bei dem hauchdünnen Messingblech auch eine ziemlich knifflige Sache!  ::)

Mit dem Betriebsstundenzähler habe ich auch gemotzt. Ich glaube, das Zählwerk tut nicht gut!  >:( >:( Dafür läuft der Minutenzeiger mit meiner Armbanduhr jetzt exakt im Gleichtakt!

Frage 1:
Wie restauriert ihr die Zifferblätter? Meine haben Rostflecken! Aber wenn ich die neu lackiere, sind die Zahlen und die anderen Beschriftungen weg.

Frage 2:
Ich sollte jetzt den Schlauch montieren, der die Frischfuft aus dem Tankloch zum Luftfilter transportiert. Wie geht das mit der Passage im Bereich des Kühlers. Der Schlitz ist etwa 3 cm breit. Wenn ich den oberen  Kühlwasserschlauch noch etwas einkürze, dass der Venti noch knapper hinter dem Kühler läuft, liegen nochmals 1- 1.5 cm drin. Der Schlauch hat aber 6 cm Innendurchmesser! Wird der einfach gequetscht? Diese Massnahme scheint mir recht wenig elegant! Wo liegt der Trick? 

Bitte klärt mich mal auf! Herzlichen Dank im Voraus!

Bei uns herrscht tolles Vorfrühlingswetter und man muss mit der Sonnenbrille ausrücken!

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 05.01.2014, 14:19:38
Hallo Fritz,

das Lackieren des Zifferblattes ist ein schwieriges Unterfangen. bei eineer Komplettlackierung sind, wie Du selbst so ausführlich beschrieben hast, alle Zahlen und sonstige Preziosen auf dem Zifferblatt verschwunden. Für solche diffizilen Aufgaben nehme ich einen Zahnstocher, mit dem kratze ich vorsichtig den Rost weg und dieser dient auch für den Farbauftrag auf die gesäuberten Stellen. Noch feiner für Farbaufträge sind die Barthaare einer Katze (Schnurrhaare). Das war früher immer ein Theater mit meiner Exfreundin wenn ich mit einer Nagelschere bewaffnet hinter den Katzen her war, um mir so ein Barthaar zu ergattern. Naja, vielleicht hat sie sich auch deswegen von mir getrennt .. ;) ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 05.01.2014, 16:50:12
Hallo Fritz,

zum Entlacken würde ich "Colorstrip" oder ähnliches verwenden, auftragen, einwirken lassen, abwaschen ==> Materialblank.

@ Rudi: da kann Fritz auch ein eigenes Barthaar verwenden, er hat ja genug  ::) :)

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 05.01.2014, 17:43:01
Hallo Fritz,

bezüglich Deiner Frage 2:  Ferndiagnosen sind ja immer schwierig bis unmöglich... :-\, ich habe aber Deine früher eingestellten Fotos genauer studiert.  Kann es sein dass Du zu dicke Unterlagen zwischen Kühler und Vorderachsbock gelegt hast?  Die Wirkung wäre eh marginal, aber den Halter (Nr.11 in der ETL) für die Abschirmgummis könnte dann ein wenig zu hoch angebracht werden so ein Konflikt besonders zwischen Motorhabe und Schlauch entsteht.  Wenn ich Deine Beschreibung richtig(er) deute, denke ich vielmehr dass Du eine falsche Trasse gewählt hast, also Du versuchst unter der Querstrebe für den Tragbock für Dieseltank/Frontmaske/Motorhaube zu gehen(?!).  Habe Dir ein paar Fotos von dem originalen Verlauf beigefügt.

Gutes Gelingen!

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 05.01.2014, 20:51:28
Hallo Fritz und Magne
Das kann nichts werden, bei Fritz seinem 4R3 ist der Tankhalter vom 2/4P1 verbaut worden.
Der hat nicht die abgeschrägte Rahmenausformung, wie beim 2/4R3
Habe in den Ersatzteillisten auch zwei verschiedene Ersatzteilnummern dafür gefunden.

Leider habe ich keinen 2/4P1 mit Lochtank und Originalen Motor, um den Verlauf der Ansaug-
leitung zu zeigen.
Hier sind andere 2/4P1 Besitzer gefragt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 05.01.2014, 21:05:38
Ich kann mal Bilder von meinem 2P1 einstellen, wenns hilft!  ???
Gruß Alex
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 05.01.2014, 21:25:41
Hallo MANler
Wenn man die beiden Kühler vergleicht, ( Antwort 350 Bild 2 und das erste Bild von Alex)
ist der Kühler vom 2/4P1 dünner und die Aussparung über die Ecke ist größer, damit hat
der Schlauch dann auch Platz genug.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 05.01.2014, 21:43:48
Hallo Ulli,

das war ja ein ordentlicher Stolperdraht! ;D  Schade für Fritz, dann warten noch weitere Probleme um das Blechkleid sauber zu montieren...

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 06.01.2014, 10:20:30
                                         Moin
Werde nachher Bilder machen.Unser 4R3 steht ohne Maske da,und ein 4P1 Tankrahmen sollte ausgebaut vorhanden sein.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.01.2014, 10:28:36
Liebe Kollegen,
lieber Rudi,
lieber Clemens,

Beim Barte des Propheten! Rudi: Langsam verliehre ich die Übersicht. Soll ich jetzt Muschi- oder Pussi-Haare nehmen!??! Und erst noch lebend gerupft?!!? Du hast ja Nerven! Kein Wunder, gab das Ärger mit deiner Freundin! :D :D

Clemens: Wo um alles in der Welt ist dein Sportsgeist abgeblieben? Wer wollte sich das Abenteuer mit der Fremdhaar-Beschaffung (Pussi-Muschi-what so ever) entgehen lassen und statt dessen so profan auf Eigenhaar zurückgreifen? Abgesehen davon: Die Qualität meiner Barthaare freut zwar jeden Matratzen-Polsterer! Bürsten- und Pinselbinder jedoch wenden sich mit Grausen ab!  ;) 

Zum Staubsaugerschlauch! Ulli, Magne und Alex: Herzlichen Dank für die informativen Bilder. Aber bei meinem Trakti sieht der Bereich tatsächlich etwas anders aus. Mal sehen, was mir in den Sinn kommt.  ::)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 06.01.2014, 18:46:04
                                   Hallo Fritz
Hier ein Bild wo du besser mit deine vergleichen kannst,gewaschen habe ich ihn nicht extra  ::) er steht da schon länger.
Es kann sein das hier der Kühler nicht richtig sitzt.
Wenn du Maße brauchst kann ich es dir ausmessen.
                                    Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.01.2014, 08:21:47
Liebe Kollegen

Das Bild von Jens Traki verschlägt mir schon etwas den Atem. Vor allem, die Tatsache, dass der Bügel für die Befestigung der Motorhaube so weit nach hinten versetzt ist, dass er quasi den Kühler überspannt, gibt mir zu denken. Das sieht bei mir völlig anders aus!  :o

Immerhin haben ich jetzt auch eine Erklärung für den geknickten Verlauf des Bügels auf der rechten Seite. Ich haben mir das nähmlich gestern Abend angesehen und nicht verstanden, was das bringen soll. Der Abstand zwischen meinem Bügel und dem Tank ist höchstens 3 cm breit. Es macht also keinen Sinn, den runden Verlauf des Bügels zu ändern.  ::)

Um mir hier nicht unnötige Arbeit aufzuhalsen, habe ich mich entschlossen, die Sache so zu belassen, wie sie ist. Ich werde also den Bügel nicht abändern oder gar ein 4R3-Tankgestell nachbauen, denn wenn ich das mache, dann passt nachher die Geschichte mit der Motorhaube auch nicht mehr! Heiligs Blechle! Da zieht ein Mist den nächsten nach sich!  >:(

Ich habe gestern noch so ein Stück Staubsaugerschlauch organisiert und am Abend damit experimentiert. Dazu haben ich den Kühlwasserschlauch zwischen Thermostat und Kühler ausgebaut und geschaut, wie weit sich der Kühler bewegen lässt. Tatsächlich lässt sich der Kühler so weit verstellen, dass der Schlauch zwischen Kühler und Bügel eingelegt werden kann! Das Spaltmass beträgt um die 60 mm. Der Innendurchmesser des Schlauches beträgt ebenfalls 60 mm. Also wird der Schlauch um seine Wandstärke gequetscht, was vermutlich keinen heftigen Effekt nach sich ziehen wird - ausser dass die Strömungsgeschwindigkeit der Luft in diesem Bereich zunimmt. Und die Ventilatorschaufeln sind mit 15 bis 20 mm auch noch genügend weit vom Kühler entfernt.  ;)

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Ich werd mal sehen, wie sich das Ganze anlässt, wenn es fertig montiert ist und halte euch auf dem Laufenden.

Frage
Lasst ihr den Schlauch so grau oder begrünt ihr das Ding? Wie lange dauert es, bis die Farbe abbröckelt?

Gruss aus der kniffligen Welt

Fritz 8)

 

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: H.Petersen am 07.01.2014, 08:42:29
Moin Fritz,

bei meinem 4P1 war auch dieser Schlauch grün.
Mir stellt sich nur die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieses Schlauches. Evtl. einen gewissen Vorwärmeffekt kann ich mir vorstellen.
Aber zum Luftholen wird das Teil doch eigentlich gar nicht gebraucht.


Grüße aus dem trüben Norden
Heiko
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 07.01.2014, 08:56:08
Hallo Heiko,

die Mündung des Schlauches ist so angebracht um möglichst staubfrei Luft zu saugen.  Mit gewisser Phantasie kann man auch von einem "Intercooler"-Effekt reden. 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 07.01.2014, 10:07:34
Hallo Fritz,

ich kann auch Bilder dazu steuern von unserem Schneeschieber (der leider nichts zu tun bekommt). Der hat auch den Lochtank drauf.
Den Schlauch würde ich so belassen wie er ist.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 07.01.2014, 11:19:58
Hallo Fritz , die Halter sind def. unterschiedlich konzepiert, das kann bei dir garnicht passen , mach dir keine Sorgen !
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Corti am 08.01.2014, 19:21:57
Hallo zusammen,

bei MAN war der Schlauch seiner Zeit voraus...  :D
Im Motorrad (speziell Kawasaki ZX 10 u.a. Brenner) wird der seit Jahren genutzt um eine Leistungssteigerung zu bekommen, die Luft wird gerade bei hoher Geschwindigkeit zusätzlich komprimiert, wie ein Turbo eben. Das schuf zusätzliche PS.

Man müsste nur mit dem Schlepper mindestens 160km/h fahren, mein 4P1 hätte dann sicherlich 35,5 PS.

 :)  :)  :)

Spaß muss sein.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 08.01.2014, 19:41:52
Hallo Fritz
Zum einen ist es die Luft aus der Staubfreien Zone und zum anderen die
etwas kältere Luft für die bessere Verbrennung.
Dafür würde es auch reichen den Schlauch nur bis auf den Kühler zu verlegen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: FrontMAN am 08.01.2014, 22:57:27
Hallo Manler,

möchte zu diesem Thema meinen Beitrag auch dazu tun. Auch an meinem 4R war der Ansaugschlauch vor dem Kühler rechtwinklig nach unten abgeknickt und dann in dem Tunnel vom Tank festgeschraubt. Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Denn Luft hat ja auch einen Reibungswiderstand und bei zweimaliger  Krümmungen des Schlauches wird der Ansaugstrom auch gebremst. Ich habe dann den Schlauch im Zuge der Restauration gekürzt und ihn über dem Kühlerrahmen festgemacht. Ich denke mal, dass der Motor mind. genausoviel Luft bekommt wie vorher. Wie ist Eure Meinung dazu.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 08.01.2014, 23:50:37
Hallo Armin,

ich kann mir vorstellen dass die MAN-Konstrukteure die gleichen Gedanken gemacht haben.  Bei der Ausführung Eitank wurde es ähnlich wie bei Dir gelöst (s. Foto).

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MF 273 A am 09.01.2014, 06:34:27
@Ulli. Staubfreie zone ja. Aber was ist denn z.B. mit den samen von stehendem gras?
Mein 2P1 hatte nach 2 tagen bekm Mähen keine Leistung mehr.Und siebe da alle Löcherchen
steckten mit samen voll. Die meisten waren bis in das Netzt des Luftfilters gesaugt worden.
Also habe ich den Schlauch auch in die ecke uber den Kuhler gesetzt.
Lochtank Lösung schlechter als Eifank Lösung
Gruss Andreas
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.01.2014, 10:58:58
Hallo Andreas,

wie war es dann mit dem Kühlernetz?!, der Motor müsste doch mehrmals gekocht haben bevor der Luftfilter verstopft war?  Pusteblumensamen von z.B. Löwenzahn sind ja ein Riesenproblem auch wenn das Gras rechtzeitig gemäht wird, hat man dagegen Problem mit Samen von stehendem Gras ist das Gras, meiner Meinung nach, allzu spät geerntet, dann nur zu Pferdefutter geeignet...

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 09.01.2014, 11:09:07
Das mit der Motorüberhitzung hatten wir glaube ich schon in anderen Beiträgen mal gehört. Zum Zeitpunkt der Fertigung hatte man wohl keine bessere Idee , Feinfilter oder Maskennetze hätten wohl noch mehr zur Überhitzung beigetragen .Ein Versuch mit einem anderen Filter ist ja zumindest bekannt.
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.01.2014, 11:22:20
 - Warum ein Luftfilter mit Zyklon-Vorabscheider nicht an den Rundhaubern verwendet wurde, ist mir immer ein Rätsel gewesen.  Alle Eckhauber ab Baujahr -51/-52 haben solche original verbaut...

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.01.2014, 11:30:57
Moin moin, die Herren

Herzlichen Dank für den Gedankenaustausch. Die Bandbreite der Argumente ist ja überwältigend und vor allem die Idee von Cord mit den 160 km/h gefällt mir unglaublich gut. Ich werde mich gleich mal nach ner Fliegermontur aus dem 1. Weltkrieg umsehen (Sturmhaube, Töffbrille, Lederjacke, weisser Schal und  Stulpenhandschuhe). Damit kreieren wir den Mythos vom "MAN-grünen Baron". Toll, was man mit einem Stück Staubsaugerschlauch am Trakti alles fertig kriegt! Dann braucht es nur noch links und rechts einen Messerbalken und dann fliegt die Kiste wirklich! :D :D :D   

Spass beiseite: Tatsache ist, dass ich mir beim Erneuern des Gitters an der Hülse im Loch des Lochtanks auch schon Gedanken gemacht habe, wie man den Filz aus Grassamen und Löwenzahnfallschirmen dort drinnen wohl wieder wegbekommt. Der Standort ist von aussen ohne grosse Schrauberei fast nicht zu erreichen! Dass dort ein Gitter drauf ist, find ich richtig, denn es muss ja nicht alles (Nachbars Katze, Stadtmenschen, Hühner) bis in den Luftfilter gesaugt werden! Und wenn ich mir überlege, wie fleissig der Trakti jetzt schon durch Wildtiere besiedelt wird (Töpferbienen), macht das Gitter durchaus Sinn. Sonst kommt am Ende noch ein Siebenschläfer auf die Idee, dort vorne in den Schlauch zu klettern, um sich im Luftfilter ein tolles Nest zu bauen!  ;)

Der Vorbesitzer des Traktis liess den Luftschlauch auch einfach offen auf dem Kühler enden, was mir ehrlich gestanden auch nicht recht gefallen will. Schaun ma mal! Vielleicht fällt mir übers Wochenende noch was Schlaues ein.   ::)

@Magne: Das mit dem Pusteblumensamen am Kühler ging mir vorhin auch schon durch den Kopf. Aber in letzter Zeit habe ich feststellen müssen, dass sehr viele MAN-Traktoren mit luftgekühlten Motoren unterwegs sind, ehm, z.B. Lamborghini oder so  ;) Und ausserdem: Bei 160 km/h saugt der Staubsaugerschlauch dort vorne dermassen gewaltig die Luft ab, dass die Luft, die am Kühler anlangt,  garkeine Samen mehr enthält! Wenn man vor dem Oelbadfuftfilter noch die Zyklonabscheiderei eines Dyson-Staubsaugers einbaut, hast du alles was man sich erträumen kann! Beim Heuen nie mehr den Kühler ausblasen und sich dabei die Pfoten verbrennen. Und am Abend kannst du dir mit den Heublumen aus dem Filter einen richtigen Super-Joint drehen, der es wahrlich in sich hat! Dann brauchst du die Töffbrille schon im Leerlauf!!!!!!! 8)  ;D

Andere Baustelle: Unterdessen habe ich die Kardanwelle entrostet, grundiert und mal provisorisch montiert. In der ETL steht geschrieben, dass man die M8-Verbindungsschrauben mit Kronenmuttern verschraubt und - wenn ich es richtig begriffen habe - statt jede Mutter mit einem Splint zu sichern, einen Draht ringsum zieht! Für die andere Seite ist offenbar das selbe Prozedere vorgesehen, denn dort sind die Löcher in den Schraubbolzen der Rutschkupplung sogar noch vorhanden. Das ist zwar ganz herzig, aber macht das noch Sinn? Oder reichen da heute Stopp-Muttern?

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Die zweite Frage, die sich mir stellt, ist der Schutz für das Schubgelenk. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll man dort ein Stück Gummilatz wie eine Roulade drumherumwursteln und mit zwei Brieden sichern.  :o

Och Leut! Das ist ja grauenhaft!  :P :P Gibt's statt der Wickelgamasche nix Professionelleres?  ::)   

Gruss aus der bekifften Wurstel-Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.01.2014, 12:00:22
Hallo Fritz,

Deine Phantasie bzw. Schreibweise ist einfach unschlagbar!!  Herrlich!!  ;D ;D 8)

Aber zurück zum Thema:  Du hast in Bezug auf Kardanwelle geschrieben, ... "provisorisch montiert" , ich hoffe auch so...  Was ich meine könnte gern als Rätsel des Tages dienen. ::)

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 09.01.2014, 12:15:37
Salü Fritz, nun hier kannst du doch deiner Fantasie freien Lauf lassen, vom Geripptem Kühlerschlauch , über Heizungsschlauch VW Bulli , bis zur Ledermanschette ........passt alles :-) ....
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.01.2014, 12:18:09
Hallo Magne

Was wirst du uns als Lösung des Tagesrätsels wohl vorschlagen?  ::)

Ihr Norweger macht da sicher ein Stück Seehundfell oder Elchhaut drum. Hab ich auch schon dran gedacht. Bei den alten englischen Nobelautos waren alle Gelenke und Blattfedern in sogenannte Gaiters aus Leder eingepackt. Das wäre ein Detail, das mir sehr gefallen würde.  ;)

Aber am Ende besteht deine Lösung in der Applikation einer geköpften Nahkampfsocke!  >:( Alter Schwede .... !!!  :D :D :D :D

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 09.01.2014, 12:21:14
                                       Hallo
Ich bin der Meinung man muß sich da in Anfang der 60er Jahre rein versetzen,da waren es andere Anbaugeräte
und somit waren die Ansprüche auch anders.
-Die Frontlader waren damals wohl prozentual weniger verbaut als heute,die dann von den Schlachtfahrzeugen an den
 Laufenden montiert wurden.Beim laden von mulliger Erde, ist ein von Luftfilter abgezogener Schlauch wohl besser.
 Bei unseren Frontlader 4P1 ist der Schlauch raus.(Zapfwelle defekt=keine hohe Leistungsforderung)
-Die Kreiselmäher setzten sich ja erst 5-10 Jahre später durch.Beim mähen von Gras was in saat steht,mit Messerbalken,
 war wohl der Schlauch von vorteil.
-Ackern=grubbern,pflügen usw,die Vorderräder mullen ja auch hoch,und der Motor hat immer eine gleichbleibende
 hohe Leistungsabgabe.Da saugt der Schlauch die staubfreiere und wohl wesentlich kühlere Luft an.
 Mit den Interkuhler/Ladelufthühlung hat Magne wohl recht,die Luft ist(wird) kalt zusammengezogen und die
 Sauerstoffmolikühle sind bei gleicher Literzahl höher.Mehr Sauerstoff mehr Leistung.
-Ladewagen,da wird es wohl ehnlich wie beim ackern sein,jedoch höhere Außentemperatur und nicht durchgehende
 hohe leistungsabforderung.
-Grüppen freesen,grabenharken ,das wird zumeist in der feuchten Jahreszeit gemacht und die Geräte
 sind in der Dreipunkt.Da ist der Schlauch wohl überflüssig.
(grabenharken=bei uns damals als Bestandteil der Kultiwierung des Moores,zum ausharken des schwimmenden
 Grases in Graben)
-  usw, regional wohl anders.
 
   Damals wurde den Trecker auch wohl mehr Leistung abverlangt,es wurde wohl nicht mehr Geld für einen
   neuen größeren ausgegeben als sie mußten,die Motorthemperaturen waren wohl häufiger grenzwertiger
                                          Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.01.2014, 12:31:34
Hallo Fritz,
 ;D --, ich hatte als Rätsel nicht an den kosmetischen Dingen gedacht, schau Dir die Kardanwelle nochmals genauer an, wie sind die Teile der Welle mit einander zusammengeschoben...?! ::)

Gruss, Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 09.01.2014, 12:35:15
los Magne , sag schon , ich steh auch grad auf der Welle  äh dem Schlauch  ???............
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.01.2014, 12:37:47
Hallo Magne  8)

Klarer Fall! Das wird noch korrigiert! Sonst knallt's beim Losfahren!  ;)

Herzlichen Dank und Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 09.01.2014, 13:27:22
Hallo Fritz
Warum muß über die Schiebemuffe irgendwas übergezogen werden?
Die letzten 50 Jahre ging es doch auch so. ???
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.01.2014, 14:03:31
Hallo Ulli

Gute Frage! ::) 
Ich denk mal, weil in der ETL etwas von einer Manschette drinsteht und weil ich am kurzen Ende der Welle die halbverwesten Teile eines Reliktes von so etwas gefunden habe. Klar: Es geht auch ohne. Zur Not fahre ich auch ohne Motorhaube und Kotflügel rum - so quasi als MAN-Hot Rod. Find ich aber eher uncool!  ;)

Ganz persönlich geht mir das ewige Schmierfett-Gesabber auch auf die Nerven! Und wenn man es schön verpacken kann (aus den Augen, aus dem Sinn), mach' ich das gerne. Es soll Menschen geben, die im weissen Hemd Ölwechsel machen können und nachher immer noch wie aus dem Ei gepellt daherkommen. Ich gehöre leider nicht zu diesen! Ich gehöre zu den Altöl- und Karrensalbe-Ferkeln, die sich beim Umgang mit Technik immer völlig zusauen - und zwar sofort!!  :P

Und weil dem so ist, habe ich alle Griffteile von den Bedienungshebeln schwarz gepinselt. Oink-oink! :)

Herzliche Grüsse

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MF 273 A am 09.01.2014, 15:16:43
@Magne......sicher hat er das auch.morgens vor dem mähen presse ect. Kühler mit luft ausblasen ein muss :D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 09.01.2014, 20:25:25
Servus Fritz,

Google einfach mal unter "Faltenbälge für Gelenkwellen" da wirst du bestimmt fündig.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 09.01.2014, 20:41:59
Hallo Fritz,

wie Martin schon geschrieben hat. Wir haben die auch verbaut. Ich glaube die sind vom Trabant.
(https://forum.man-traktor.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.forum.man-traktor.de%2Findex.php%3Faction%3Ddlattach%3Btopic%3D3616.0%3Battach%3D26043%3Bimage&hash=c195949d3ee990e738b244ce452dc611b2c1c292)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 09.01.2014, 21:50:32
Hallo Fritz, schau mal hier!
http://www.halltech.de/faltenbaelge.html?gclid=CJTW2vL78bsCFUFd3god2VQAiQ
Gruß Alex
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: m_driver am 09.01.2014, 23:52:45
Hallo Fritz,

ich hab mir diesen Faltenbalg bei Halltech geholt (ist nur 5km von meinem Büro entfernt), passen perfekt auf die Kardanwelle vom 18er und 40er, da braucht's nicht mal einen Schlauchbinder.

Gruß,
Simon
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.01.2014, 08:05:02
Liebe Kollegen

Ich hab doch noch etwas Zeit gefunden, um an meinem Trakti zu werkeln... ;)

Kardanwelle:
Dank der Hilfe von Simon, Alex und Martin, die mir das Stichwort "Faltenbalg" eingeträufelt haben, wurde ich auch in der Schweiz sehr schnell fündig. Achtung, das Teil auf Simons Zeichnung passt - zumindest an meinem 4R3 - nicht, denn die Wellenrohre links und rechts des Schiebegelenkes haben nicht den selben Durchmesser! Zum Differenzial hin messe ich 52 mm und zur Rutschkupplung hin beträgt der Durchmesser ca. 44 mm (immer mit Farbe). Bei Zwahlen habe ich mit den F 1083 NBR gekauft. Passt perfekt!

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Die Befestigung der Kardanwelle habe ich so vorgenommen, wie "die Alten" es seinerzeit gemacht haben. Ich habe das deshalb gemacht, weil es "original" ist und weil ich mich erinnert habe, dass bei uns im Speditionsbüro in einer Schachtel von alten Zeiten her noch Bleiplomben, Plombendraht und eine Plombierzange lagern!  ;D

Also habe ich mir M8 Kronenmuttern besorgt und die entsprechenden Schrauben auf Länge geschnitten und gebohrt. Bei der Rutschkupplung sind die Löcher in den Stehbolzen ja noch vorhanden gewesen. Das mit dem Plombendraht hat sich schnell als Irrweg erwiesen. Der ist so spröde und dünn, dass er schon beim Durchziehen durch das Schraubenloch reisst, geschweige denn eine Sicherungsfunktion für die Kronenmuttern erfüllen kann.

Ich hab dann gemäss ETL rostfreien 1 mm Draht genommen und den zweimal durch die Löcher gefädelt (ich bilde mir ein, in der Gebrauchsanweisung sieht man das so und Platz ist in den Löchern reichlich vorhanden). Am Schluss den Draht "verquirlen" und dann die Plombe drauf. Sieht glaub ganz zünftig aus!  :)

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Du Magne: Darf ich dich bitten, die Art der Kardanwellen-Montage freizugeben? Danke!  ;)

Und ja, ich freu' mich schon jetzt darauf zu beobachten, wie die beiden Drahtschlaufen lange Grashalme aufwickeln und ausrupfen und dass ich diese nachher wieder herausfummeln darf!  :D :D :D


Frischluftschlauch
Auf der anderen Seite der Maschine hab ich die Geschichte mit dem Frischluftschlauch definitiv gemacht und mir die passenden Halter zurechtgebogen.

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Um mir die Wartezeit auf die Kotflügel und die anderen Teile zu verkürzen, habe ich mit der Herstellung und Montage der Abschirmgummis für den Kühler begonnen. Die definitive Form erhalten die erst, wenn ich weiss, wie die Motorhaube und die Kühlermaske passend montiert werden.  ::)

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Gruss aus der plombierten Welt

Fritz  8)

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 22.01.2014, 09:05:21
...Formschön und elegant , zeigt sich der Trakti durch Schweitzer Hand ........... ;D
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 22.01.2014, 10:06:14
Hallo Fritz,

eine Kardanwelle richtig zu montieren gehört eigentlich dem Basiswissen eines Schraubers, aber dennoch...  Ich versuche es so verständlich wie möglich zu schreiben:  Das Keilnabengelenk soll so auf den Keilwellenzapfen aufgesteckt werden, dass sich die Markierungspfeile (wenn noch ersichtlich) dieser beiden Teile gegenüberstehen.  Oder anders gesagt, nach dem Zusammenschieben der beiden Teile sollen die nächsten Kreuzgelenk-Gabeln eine gerade Linie ausrichten.

Ansonsten kann ich die Worte von Jürgen nur zustimmen!  Dass Du auch den Staubsaugerschlauch in MAN-Grün lackiert hast, gefällt mir sehr gut! - dann hat man nicht so das Gefühl einen (wie Karl-Ernst einmal so schön schrieb) Zirkustraktor vor seinen Augen zu haben. 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 22.01.2014, 10:08:48
Hallo Fritz,

bei mir war die "Abschirmung" des Kühlers zur Motorhaube ebenfalls hinüber und nur noch kleine Fetzen waren vorhanden. In Ermangelung einer Gummiplatte und auch weil ich "so ein armer Schlucker" bin, habe ich mir  einen alten Feuerwehrschlauch zurechtgebuxelt. Ist zwar nicht original, aber wenn Farbe drauf ist sieht das eh keiner .. ;) ..

Gruß .. Rudi ..

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Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.01.2014, 10:55:13
Liebe Kollegen

Magne:
Schön, dass ich damals deine Bemerkung richtig verstanden habe. Die moderen Gelenkwellen sind ja so konstruiert, dass sich die Doofen überhaupt keine Gedanken mehr wegen der Passung machen.  ???

Pfeile? Am hinteren Teil des Teleskopes ist der Pfeil noch vorhanden. Am vorderen Teil hat sich nichts dergleichen erhalten...  ::)

Nochmals Dank für den Hinweis.

Rudi:
Das mit dem roten Textil sieht urig aus! Ist das denn auch stabil genug? Es macht ja keinen Sinn, dort zwei Elefantenohren zu habe, die bei laufendem Ventilator hin- und herflattern. Das wäre wohl eher nicht im Sinne des Erfinders.  ;D

Die Farbe find ich stark - vor allem weil das Material "alt" ist! Abgesehen davon: Rot und grün sind Komplementärfarben, die sehr gut harmonieren. Ich verstehe gut, dass du das Textil begrünen wirst. Aber ich finde es auch irgendwie schade. Dieses sonderbare rot signalisiert von Weitem sein Alter: Bei uns gab es in den alten Mühlen neben den Lederriemen auch solche "Textilbändel" für die Transmissionen! Und die Kampfhosen von unseren Schwingern sind auch aus diesem kugelsicheren Stoff gemacht! Tolle Idee!  :D :D

Jürgen:
Schön, dass dir der Traki in diesem Detail auch gefällt! Dass du dich angesichts von profaner Technik als Poet outest, entlarvt dich als hoffnungslosen Romantiker! Aber mach dir nix draus: Jeder, der an so einer alten Kiste rumdoktert, "krankt" an dieser Lebenseinstellung! Ich glaube jedoch, dass es viele einfach nicht wissen (wollen)!  ;D ;D ;D  Wie auch immer: Wenn ich mich da auch in die Reihe stelle, bist du nicht alleine!  ;)   

Gruss aus der romantischen Welt

Fritz  8)



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 22.01.2014, 12:09:26
Hallo Fritz,

nein, da flattert nix .. so ein Feuerwehrschlauch muss Drücke bis zu 20 bar aushalten und der ist schon stabil gewebt. Die Innenseite so eines Schlauches ist gummiert und die Gummierung stabilisiert das ganze noch mehr .. Die Rückseite sieht man leider nicht auf den Fotos .. ;) ..

Aber hier noch ein Bild, da kann man links die Rückseite sehen. Im übrigen suche ich eine solche Dieselleitung (roter Pfeil) .. ??? .. vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Ich mache dafür allerdings einen neuen Thread auf .. ;) ..

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Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 22.01.2014, 12:18:07
...Formschön und elegant , zeigt sich der Trakti durch Schweitzer Hand ........... ;D
Gruß Jürgen

Der Schweizer ist ein Perfektionist
am Schweizer Uhrwerk das zu sehen ist
und nimmt er einen Trakti in die Hand
wird auch dieser perfekt in diesem Land ..

nur mal zuer Belustigung .. ;) ..

Gruß Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 22.01.2014, 12:47:48
... na siehste . es steckt doch in jedem M.A.N infiziertem ein kleiner Hans Erhardt. kein Wunder :-)
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.01.2014, 19:23:38
Jungs!

Was is bloss mit euch los? Knittelverse, Vierzeiler... Donnerwetter! Entweder liegt Schnee in der Luft oder ihr spürt allesamt die Fasenacht!! :D  Am Schluss wird der Zugangscode zum Forum abgeschafft und statt dessen ertönt wie in Mainz der Ruf in die Runde:

"Wolle-mern errai lasse?" 

Im Ernst: Du Rudi, ich glaub ich habe deine Frage betreffend Dieselleitung vermutlich falsch verstanden oder nicht auf das richtige Teil geschaut. Aber so ne Leitung kriegst du doch bei jedem besseren Landmaschinen- oder LKW-Mech. Einfach Leitung ausbauen, auf den Tresen legen und "Bitte, neu machen" sagen. Dann nimmt er die Länge und baut dir das Ding nach deinen Wünschen - entweder unter Verwendung der alten Anschlüsse oder aber mit neuen.

Bei mir macht das der "Diesel-Fritz" in Langenthal (nein, kein Witz, der heisst wirklich so!). Dauert 10 Minuten und kostet für diese Leitung etwa 25 - 30 Stutz, also 22 - 26 Euronen! Dafür hast du aber auch die Wahl: Mit roter, blauer, gelber oder grüner Litze. Oder auch ohne Litze! Für meinen Trakti nehme ich selbstverständlich die grüne Litze! Man gönnt sich ja sonst nichts...

Und nochen Gedicht:
Der Traktor es nur schwer verkraftet,
wenn die Dieselleitung saftet.
Drum bau' sie aus und geh' Lama,
der macht sie neu, s'ist gar kein Drama!

Herzliche Grüsse

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MF 273 A am 22.01.2014, 19:32:41
Helau 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 22.01.2014, 22:21:03
Hallo,

für den Preis wäre ich zufrieden .. aber die besagte Firma in Mannheim verlangt fast das dreifache ..

der Fritz wär auch gut für die Bütt
doch frag ich mich, wo macht er mit
in Mäinz, in Kölle er es nicht macht
besser wär doch die Allemanisch Fastnacht
mit Guggemusig und allem Pipapo
macht er alle hier im Forum froh

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 22.01.2014, 22:34:25
Hallo Rudi,
du brauchst an der Stelle keinen gepreßten Schlauch.

Ich bin zu unserer KFZ-Meisterwerkstatt im Dorf gegangen, mir ein Stück 9mm-Kraftstoffschlauch und
Schauchschellen geben lassen.
Den alten ummantelten Schlauch habe ich von den Anschüssen gezogen und den neuen montiert.

[attach=1]

Das ganze kostet keine 10€.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.01.2014, 07:27:48
Moin Rudi

Fasenacht? Kerle komm! Des laid mer uff, dass isch misch in die Bütt stell!  :P

Dieselleitung: Am Dienstag, den 18.02.2014 muss ich geschäftlich nach Fulda. Am Mittwoch fahre ich wieder heim. Wenn du möchtest, kann ich dir so einen Schlauch mitbringen. Du musst mir nur sagen wie lang und welches Mass die Hohlschrauben haben, die durch die "Anschluss-Augen" gehen. Bis in den Odenwald hinein werde ich es nicht schaffen. Aber wir könnten uns ja in der Ebene treffen und zusammen Kaffee trinken gehen. Mit Streuselkuchen...  Weinheim wäre passend?! ;)

Dann wäre da noch das Problem mit der Farbe der Litzen...   ::)

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 21.02.2014, 08:30:33
Liebe Kollegen

In letzter Zeit komme ich zu (fast) garnichts mehr!  :(

Immerhin:
Ich habe den Batteriekasten so abgeändert und verstärkt, dass er die nächste Jahre seinen Dienst am 4R3 ohne "Hänger" versehen kann. Und die "Trennwand" mit den sogenannten Abschirmgummis ist auch wieder auferstanden. Fotos davon folgen Anfangs nächste Woche.  :)   

Das Highlight:
Letzten Dienstag musste ich geschäftlich nach Norden. Da haben Rudi und ich uns in Weinheim zu einem Miniaturtreffen gefunden und wir sind fast zwei Stunden mit Kaffee beieinander gesessen und haben gefachsimpelt. Rudi hat die Dokumentation über die Restaurierung seines Traktis mitgebracht und die Zeit verging wie im Fluge! War einfach schön und schreit nach Wiederholung!! Merci Rudi!;)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 21.02.2014, 08:44:28
ach kuck , der AlmÖhi ist aus seinem Winterschlaf erwacht :-) ......................Hab schon gedacht das du nur noch mit deinem Trakti die Eidgenössischen Berge rauf und runter fährst :-)
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 21.02.2014, 22:36:39
Hallo,

bin gerade auf Arbeit und kann endlich mal wieder ins Internet .. aber ab nächsten Mittwoch hoffe ich, klappte es auch wieder von zu Hause aus ..

@Fritz
Stimmt, das können wir gerne wiederholen, vielleicht hast Du dann auch Zeit in den Odenwald zu kommen. Sind ja nur 15 KM von Weinheim "in den Bergen" .. ;) ..
Das mit dem Drucken ist ja nun geklärt. Florian hat mir auch mitgeteilt, dass man auswählen kann ob mit oder ohne Bilder ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.02.2014, 10:20:35
Liebe Kollegen

Seit Neujahr habe ich praktisch keinen Strich mehr am Trakti schaffen können. S'war einfach zu viel los... Aber ein paar Dinge gehen bekanntlich immer.  ;)

Batteriekasten
Mein Trakti bekam irgendwann einen "externen Batteriekasten" spendiert. Vermutlich war das der Fall, als die beiden Hydraulikventile montiert wurden und es dort oben zu "Gerätekollisionen" kam. Und weil ich den neuen Standort sau-praktisch finde und es auch zur Geschichte der Maschine gehört, benutze ich den Batteriekasten gerne weiter.  ;D

Allerdings hat mit die Art der Montage überhaupt nicht gefallen, weil die Kiste mit zwei L-Profilen an den Rahmen angebrutzelt worden und mit zwei Schrauben gesichert worden war. Ausserdem war der Kasten so weit hinten montiert, dass damit der Aufstieg über die linke Seite nur noch sehr mühsam zu bewerkstelligen gewesen wäre.  >:(

Nachdem ich die alte Farbpampe entfernt hatte, fiel mir auf, dass die beiden L-Profile im Bereich der Schrauben praktisch durchgebrochen waren und so oder so ersetzt werden mussten. Ich entschloss mich daher, diese beiden Eisen durch richtige U-Profile zu ersetzen und sie dem Verlauf des Halbrahmen-Randes anzupassen. Die Befestigung am Halbrahmen erfolgt mit zwei 14-er Schrauben. Schnell wurde mir klar, dass dies zur sicheren Befestigung nicht genügte, denn der Batteriekasten baumelte unter der Last der Batterie rechts runter und es wäre nur eine kurze Frage der Zeit gewesen, bis sich die Batterie samt Kasten irgendwo rechts in die Büsche geschlagen hätten. Eine Stütztraverse von unten wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber da bleibt einiges hängen und ich wollte zwischen den Rädern nichts haben, das noch tiefer runterhängt.  ::)

Die Lösung des Problems: Weil die beiden U-Profile wegen der Anpassung am Halbrahmen die stützenden Schenkel verlieren, haben ich auf das verbliebene Flacheisen wieder ein Stück U-Profil aufgeschweisst und dieses gleich mit der Rückwand des Batteriekastens verschweisst. Jetzt hält der Kasten bombenfest und den Stresstest (Fritz
steht mit vollem Kampf-Gewicht im Batteriekasten) hat er auch schon hinter sich. Na also, geht doch!!!   :)

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Abschirmgummis
Die Trennwand habe ich aus Neuteilen zusammengebaut. Das da vorne montiert und noch vorhanden war, bröselte nur noch vor sich hin und war ohnehin nicht original. Ich habe die Konturen mal provisorisch erstellt. Definitiv kann ich die sowieso erst machen, wenn die Motorhaube aus er Sandstrahlerei zurück ist. Gerhardt der Sandstrahler lässt sich immer gewaltig viel Zeit. Aber nächsten Samstag soll ich die Teile abholen können. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt... :D

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Und wer ganz genau hinschaut merkt, dass ich ganz zaghaft mit der Elektrifizierung begonnen habe.  ;D

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
           
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 24.02.2014, 18:07:46
                            Hallo Fritz
Ja genau Elektrik,da müssen wir noch weiter machen  :).
Aber mal eben was wichtigeres,zweitletztes Bild,hast du kein Dralzerstörer ?
Hintern Kraftstoffilter,in Kopf da fehlt was.
                                 Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 24.02.2014, 19:30:05
Das kommt bestimmt noch dran, weil keine Farbe an die Welle gekommen ist. Wichtig ist das die Klappen im Kopf sind, der Rest geht ja noch zu montieren.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 24.02.2014, 19:43:45
Hallo Fritz

Saubere Arbeit! Was für ein Fahrzeug verbirgt sich beim 3. letzten Bild im Hintergrund? (Das mit dem Leinentuch bedeckte Fahrzeug...)

Gruss

Fabian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 24.02.2014, 19:49:59
Stimmt Ändi,hatte die Welle irgendwie nicht wargenommen  :-[
                    Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.02.2014, 06:54:14
Liebe Kollegen

Moin Kobbi. Dir entgeht aber auch nichts!!!  ;)  Tatsächlich ist mir die Stange beim Malen entgangen - zumindest die Hälfte. Ich vermute mal, wenn ich sie um 180 Grad drehe, ist sie MAN-grün.  ;D

Die Frage nach dem Drallzerstörer ist kurz beantwortet: Ausser einer kleinen Eisenstange, die vorne aus dem Motor rausschaut, ist vom Drallzerstörer nichts oder nicht mehr viel vorhanden.  :-[

Statt dessen hat der Trakti ein modifiziertes Kaltstartgerät. Bei diesem wurde hinten äusserst brutal der Tank weggeflext und dann eine Glühkerze eingeschraubt und diese mit der Lecköleitung verbunden. Zum Starten ziehst du den Anlasserknopf halb heraus und wartest etwa 1 Minute. Währenddessen beginnt es dort vorne zu knistern und ganz vaterländisch nach Diesel zu stinken. Dann ziehst du den Anlasserknopf ganz heraus, der Anlasser dreht den Motor und nach vielleicht zwei Umdrehungen zünden die Zylinder. Aus dem Auspuff quillt eine gewaltige Wolke schwarzen Rauchs, man sieht nichts mehr und kriegt davon Ringe um die Nasenlöcher und schwarze Popel - aber der Motor läuft!  :D

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Bei seinem Besuch hat sich Ulli diese Installation genau beäugt. Wenn ich seine Äusserungen richtig interpretiere, meinte er, dass er zwar den Sinn nicht erkenne, weshalb in der Dieselleitung zwischen der Leckölleitung und dem Kaltstartgerät ein Rückschlagventil eingebaut ist, aber der Rest sei ganz ordentlich und brauchbar.  ::)

Hammwa aber Schwein gehabt, mein Trakti und ich.  :P

Bemerkung: So wie ich Ulli verstanden habe, heizt die Kerze nicht nur die "Zuluft" sondern öffnet bei einer bestimmten Temperatur auch die Dieselleitung, so dass aus der Leckölleitung Diesel zufliessen kann, der dort vorne verdampft wird. Wenn die Kerze nach dem Startvorgang kalt wird, schliesst sich das Ventil und die Dieselzufuhr wird unterbrochen.

Das deckt sich mit der Beobachtung aus dem Inneren des Ansaugrohres. Ich hatte erwartet, dass ich dort eine grosse schwarze Sabbererei antreffen würde. Zu meinem Erstaunen war das Rohr trocken und erstaunlich blank. Mit dem trocken Lumpen ausreiben - fertig! Was will man mehr?  ;)

Wegen des Rückschlagventils: Ob es das braucht, sei dahingestellt. Ich habe mir die Leitung genauso nachbauen lassen, wie die alte ausgesehen hatte. Und weil die so ein Rückschlagventil hatte, ist auch die neue Leitung damit ausgerüstet. Vielleicht sorgt das Ventil dafür, dass immer etwas Diesel für die Glühkerze im Schlauch bleibt und sich die Leitung nicht völlig entleert. Dann stinkt's beim Starten schneller....  :D :D

Gruss aus der schwarzen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 25.02.2014, 10:16:54
Hallo Fritz
Es ist ev. besser die Leitung mit Gefälle zur Flammkerze zu verlegen, damit würde
schon vorher Diesel zur Verfügung stehen und nicht erst beim Starten.
Oder läuft bei Euch der Diesel Bergauf??  :o
Auch die Glühzeit erscheint mir etwas zu lang, ca 20 sec. reichen schon.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.02.2014, 14:04:07
Sali Ulli

Ich habe nur das nachgebaut, was mir von den Ostfriesen vergegeben wurde. Ob sich das in den Bergen bewährt, wird die Zeit zeigen. Und mehr Krängung und Leitungsgefälle als bei mir, bekommt der Trakti bei dir trotz aller technischen Massnahmen nicht!  ;) 

Zur Vorglühzeit: Es ist möglich, dass du recht hast. Ich habe den Traktor vor der grossen Zerlegung auch nur etwa zweimal gestartet. Und ja - ich geb es zu - ich habe dabei nicht auf die Uhr geschaut... :o

Kannst du mir verzeihen?  :-*

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 25.02.2014, 14:46:49
Hallo Fritz
NIE nicht!  ::)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 26.02.2014, 06:27:58
Einen wunderschönen guten Morgen Ihr Dieselverdampfer,

wäre es evtl. möglich, dass das Rückschlagventil auch dazu drinnen ist, falls es in der Leitung zurückbrennt, dass spätestens da Schluss ist?

@ Ulli, Du weißt ja WO Fritz den MAN parkt, da wäre diese Minisicherheit nicht verkehrt.

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 26.02.2014, 08:21:08
Hallo Clemens
Kann ich mir nicht vorstellen, da Diesel in flüssiger Form nicht brennt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.02.2014, 10:29:02
Hoi Clemens

Ulli und ich haben "über Nacht" noch bilateral an der Sache herum-gehirnt. Der springende Punkt an der Geschichte war Ullis Vorschlag, dort hinter der Flammkerze noch einen kleinen Tank einzubauen, damit die Kerze nicht "trocken glüht" und dabei kaputt-geht.  :o

Ich denke, dass der lange Schlauch und das Rückschlagventil genau diesen Tank simulieren. Kein Mensch käme auf die Idee, einen so langen Schlauch für die Überbrückung dieser läppischen Distanz einzubauen - und erst noch mit einem Rückschlagventil!  ::)

Ich habe den neuen Schlauch ganz genau nach dem Vorbild des alten Schlauches samt Rückschlagventil anfertigen lassen. Der grosse Unterschied: Bei mir baumelt das Ding lose wie eine Pferdetrense unterm Luftfilter herum. Der alte Schlauch war jedoch oben herum verlegt und mit Kabelbinder fixiert. Ich muss mal scharf nachdenken, wie der damals angeordnet war. Hoffentlich bring ich's noch zusammen...  ;)

Aha! Da haben wir also eine neue Arbeitshypothese: Der Schlauch ist deshalb so lang und mit einem Rückschlagventil versehen, damit die Flammkerze immer genug Diesel zur Verfügung hat! Ich bin der Meinung, da war ein ganz ein ausgebuffter Freak am Werk, der über ein gerüttelt Mass an Knoffhoff verfügte!!  :D :D

Übrigens: Wenn deine Idee mit dem Brandschutz stimmen soll, dann müsste das Rückschlagventil verkehrt rum im Schlauch sitzen. Dann sässe aber die Flammkerze immer im Trocken. So jedoch ist der Weg zur Kerze immer offen und der Weg zurück wird verschlossen. Also hat die Flammkerze immer den Schlauchinhalt zwischen dem Kaltstartgerät und dem Rückschlagventil als Garantiemenge zur Verfügung.

Schlaue Leute, diese Ostfriesen! Dat freit mi! :D :D :D

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 26.02.2014, 21:00:51
                       Hallo Fritz
Ob die Ostfriesen schlau sind,dazu darf ich nichts schreiben,meine Frau kommt aus
Ostfriesland,und sie sitzt neben mir .  :-[
Meines erachtens kommt dein Trecker aus Friesland,und Ostfriesland ist WESTlicher,
jetzt darf ich aber nichts mehr dazu schreiben  ;)   :-[  .
                 
Danke für die Aufklärung deiner Kaltstarteinrichtung,sie ist sicher prima,bin jetzt an überlegen
ob ich ......
Mir würde das fehlen des Drallzerstörers aber auch sehr stören,er ist schon seehr hilfreich.
                                         Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 26.02.2014, 21:11:51
Ja Jens,
mit den Friesen ist das so eine Sache.

Hier kann man sehen, wo die so siedeln

[attach=1]

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.02.2014, 09:57:38
Ohi! Jens! Jetzt bin ich aber platt!

Jetzt bin ich fast 1000 km (ein Weg!) gefahren und dachte, ich wäre in Ostfriesland gewesen und nun soll das plötzlich nicht wahr sein? Dabei hab' ich es ganz genau gesehen!!! Und es war exakt so, wie es der römische Geschichtsschreiber Tacitus und Otto Walkes überliefert haben: Flaches Sumpfland, Nebel und ein elender Wind! Und die Bewohner sprechen diese fürchterliche Sprache und haben ständig dieses Grünkohl-Zeugs gegessen! Und die haben nicht gesungen (Frisia non cantat), dafür aber ganz fürchterlich gesoffen! So mit runden Lollipopp-Löffeln voller Schnaps! Und immer feste drauf!! Und dazu dieser ewige lustige Dialog von "Ik see di, dat freit mi!"  :P

So, so, das waren also nicht die Ostfriesen! Ich war also bloss bei den Friesen, also bei den "Nur"-Friesen. Bei den Nordfriesen war ich nicht, weil die im Norden der Nur-Friesen wohnen. Und bei den Ostfriesen war ich nicht, weil die Ostfriesen WESTLICH von den Nur-Friesen zu Hause sind! :o :o :o

Und die Westfriesen können leider nicht östlich der Nurf-Friesen wohnen, weil da schon die Bremer und Hamburger sitzen. Drum sitzen die Westfriesen im Norden von den Holländern! Is ja ganz einfach...

So so, bei den Nur-Friesen war ich also?!

Jens! Mir graut vor dir...!!!  ;)

Gruss an dich und den Drallzerstörer und vor allem an deine Frau!  :)

Der Nur-Friesen-Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 27.02.2014, 10:28:59
Fritz leg dich nicht mit den Friesen an ! Da haben die Römer im Jahre 28 schon mal die Hucke voll bekommen. :-)
Und Jens ist gross und stark auch wenn er nur ein " eingeheirateter " Friese ist !
 ;D
Gruss aus der Endmöräne der LG Heide .
Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 27.02.2014, 15:42:35
Fritz   die Westfriesen haben Sitz in die Niederländen  und zwar  weit oben Amsterdam , wenn du du die Karte von Jörg anschaust     siehst du ein Landende oder Finistre  oben das schwarze Punkt (amsterdam)  und da ganz oben ist West Friesland   ;D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 28.02.2014, 14:47:50
Hallo Jürgen

Ja, das mit den Aufständen gegen die Römer war eine sehr eindrückliche Sache. Damals haben sich die Germanen wegen jedes römischen Hennenschisses auf den Kriegspfad begeben. Dafür sind sie heute ja ganz zahm und ganz brav, gell! Vae victis! ;)

Du Bastian!
Ich dachte die Friesen in Holland seien so grosse schwarze Pferde mit so zotteligem Haar an den Beinen? Jetzt kommst du und behauptest, das seien Ostfriesen, die sich verlaufen haben!? Sach ma... :o

Ich glaube, Jens muss mich unbedingt besuchen und es mir mal richtig erklären!  :D
Hauptsache, der Trakor ist grün und es steht MAN drauf. ;D

Fredericus Helveticus  8)


 
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 28.02.2014, 20:11:15
Abend Fritz   West Friesen (einwohner vom  Norden Noord Holland)  `Normal Friesen`(einwohner Friesland in NL) und Ost Friesen ( einwohner Ost Friesland in D)  sind bei uns ganz unterschiedliche Leute  allein schon von der Sprache her aber das mit die Pferde stimmt ganz genau , ich hätte noch gar nicht daran gedacht  ::)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 28.02.2014, 21:15:39
Hallo,
vergeßt mir die Saterfriesen nicht.
Es ist die kleinste Friesengruppe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Saterfriesische_Sprache (http://de.wikipedia.org/wiki/Saterfriesische_Sprache)

Auf N3 läuft gerade ein Bericht über Ost- und Sater-Friesland ... bis 21:45 Uhr noch.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 01.03.2014, 08:38:13
Ja Jörg

Und an die gelben Tiere, mit deren Haut sich die Friesen gegen das ewig scheussliche Wetter schützen, denke ich auch dauernd!  :)

Ich denke, damit ist das Thema von den Friesen hinlänglich bearbeitet und erörtert worden. Es ist erstaunlich, wie man auf Abwege geraten kann...  ::)

Immerhin: Ich schlage vor, dass wir jetzt an dieser Stelle für den langen Schlauch mit dem Rückschlagventil am Kaltstartgerät einen Terminus Technicus = Fachbegriff prägen.

Ab sofort heisst dieses Teil "FRIESEN-TANK" ;)

Ich sehe schon das nackte Entsetzen in den Augen der Landmaschinen-Mechaniker, wenn jemand einen Friesentank bestellt! :) :)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.03.2014, 14:53:13
Liebe Kollegen

Nach dem Friesentank und diversen Arbeiten auf dem Betrieb, habe auch ich an meinem Trakti wieder ein paar Schräubchen festziehen können...  ;)

Angesichts der tollen Bilder von Martins Trakti habe ich mich entschlossen, die Trittbretter meines Traktis zu entsorgen und neue zu machen. Die Originalen sind so abgewetzt und durchgelatscht , dass sie mehr an Knäckebrot, denn an Trittbretter erinnern. Und durch die Batteriesäuredämpfe ist das hintere Ende des rechten Trittbrettes auch ähnlich mürbe!  ; :D

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Damit war nun wirklich kein Staat mehr zu machen und neben Martins Treker hätte meine Kiste nur noch als "Fremdschäm-Objekt" dienen können! :P    Also neue Trittbretter...

Alte Bretter ausmessen, Zeichnung anfertigen und zum Stahlbauer in der Nachbarschaft. Die haben die Zeichnungen in den Laserschneider übertragen und 3 Tage später hatte ich niegelnagelneue Trittbtretter, sogar zwei Millimeter dicker, als die Originalen - damit sie länger halten!

Dann haben ich begonnen, alle Laschen, Konsolen und das Gaspedal von den alten Brettern zu demontieren und an den neuen Brettern anzuschweissen. Das ging erstaulich gut! Nur am hinteren Ende des rechten Trittbrettes gab es eine kleine Irritation wegen der Fundamentplatte für den Überrollbügel! Und auf der linken Seite holte mich die Vergangenheit mit der abgebrochen Schraube am Allradgetrieb ein. Genau dort wird nähmlich die hintere Lasche angeschraubt. Ich hab deshalb eine zweite Lasche spiegelverkehrt angebracht, die jetzt nach unten schaut und eine andere Mutter berücksichtigt!  ::)

Aber sonst sehen die Bretter ganz nett aus - kein Vergleich mit den alten Knäckebrotscheiben!  ;)

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Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.03.2014, 07:39:34
Liebe Kollegen

Betreffend der Trittbretter hab' ich noch ne Frage:

Mir ist aufgefallen, dass alle drei Pedale mehr oder weniger deutliche "Frassspuren" von den Trittbrettern aufweisen. Am Schlimmsten davon betroffen ist das Kupplungspedal.  >:( >:(

Ursächlich dafür ist die Tatsache, dass die Pedale im "Ruhezustand" an den Trittbrettern anliegen und durch die Vibrationen beim Fahren wortwörtlich bescheuert werden.  ;)

Muss das sein? Ich habe mir überlegt, ob es sinnvoll ist, unter die vordere Trittbrettkante jeweils ein Stück Gummimatte hochzuschrauben - als Pfuffer-Lager. Was haltet ihr davon? Oder braucht's das garnicht, weil man die Pedalerie so einstellen kann, dass sie an den Trittbrettern nicht anliegt. Bei den Bremsen dürfte das sogar möglich sein. Aber bei der Kupplung?   ::) 

Gebt mir bitte Bescheid und klärt mich mal auf. Besten Dank im Voraus.

Gruss vom Trittbrettfahrer

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 18.03.2014, 08:06:02
Hallo Fritz, also ich habe mal meinen ges. Bilder der Rundhauber durchgesehen, deine ideelle Lösung ist bisher nirgends zu finden. Allerdings könnte eine passende Hartkunststoffschiene auch eine Lösung sein , so wie das Prinzip der Schnellhefter wo mittels eines vorgespannten Rückens die Blätter zusammen gehalten werden, diese Leiste würde dann von allein auf dem Trittblech halten und die Pedalerie könnte daran entlang gleiten.
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.03.2014, 08:24:34
Hallo Jürgen

Ich weiss was du meinst. Das wäre ein analoges Teil zu einem U-förmigen Gummi, den du von vorne über das Trittbrett stülpst. Bei uns wird das Gummiprofil "Kantenschutz" genannt (kommt später als Auflage für die Motorhaube zum Zug).  ::)

Die Idee mit dem "Kantenschutz" hat den Nachteil, dass man es sofort sieht - was nicht so schlimm wäre - und dass man dauernd drüberlatscht und beim Betätigen der Pedalerie auch mit dem Absatz dran herumwürgt. Ich schätze, das Teil hätte kein schönes Leben, dafür aber wäre es sehr kurz ...
Muss noch etwas hirnen  :)

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 18.03.2014, 08:51:21
. ja Kantenschutz giinge auch , allerdings "schlürt" man da immer mit den Füssen drüber weil man ka über 18 die Knochen nicht mehr so hoch bekommt :-) ......
Das Problem ist halt auch das sich hinter solchen Kanten gern der Schmutz sammelt und aus sammelt wird dann gammelt .
könnte man nicht einen Kunsstoffblock unter das Trittblech schrauben? So das dieser etwa 5mm vor dem Blech steht und das Pedal daran lang gleitet? So wie ein Kettenspanner .....warte mal wo hab ich denn .................(https://forum.man-traktor.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F17686579oe.jpg&hash=719e5448ca8c3af9756e572c9b798a7d0f6626ad)
, so und dieser Schutz müsste doch a. ) relativ gut aussehen , b.) unauffällig sein
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 18.03.2014, 09:24:05
Hallo Fritz,

habe auf Deinem vorletzten Bild etwas gesehen was evtl falsch angebaut ist.
Weiß jetzt nicht wie das Teil heist. Dort wo die Stabilisatorketten oder Bleche an den Achsen eingehangen werden, die müssen doch auf gleicher Höhe mit den Bolzen vom Unterlenker sein oder. Hast Du bestimmt versetzt angebaut.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.03.2014, 10:34:57
Hallo Andi

Danke für den Hinweis. Mir ist nicht ganz klar, worin sich meine Traktor-Bilder von deinem Bild und der Betriebsanleitung unterscheiden. Die Bolzen zur Befestigung des Unterlenkers schauen nach aussen und die Bolzen an der Halterung zur Pendelbegrenzung schauen auch nach aussen. Ich habe noch in der ETL nachgesehen, wie die Teile heissen und dabei festgestellt, dass dort auf den Zeichnungen die Bolzen der Pendelbegrenzung nach innen zeigen.  :o

Reden wir davon? Ich stehe im Moment etwas auf dem Schlauch...  ::)

Gruss Fritz 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 18.03.2014, 10:46:33
ich denke das Andy meint , die Zapfen sollten auf einer Höhe verschraubt sein , so das die Anlenkung der Unterlenker und die Anlenkung der Spannketten auf einer Höhe sind , also von hinten gesehen...........
Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 18.03.2014, 10:55:36
Hallo Fritz
Ja Ihr habt das gleiche Teil bei den Ohren.
Auf dem Bild 4 in Antwort 450 ist die Pendelbegrenzung zu sehen
und so wie sie da befestigt ist, können die Bolzen der Unterlenkeraufnahme
und die der Pendelbegrenzung nicht fluchten.
Wenn die Bolzen nicht Fluchten und Du ein Anbaugerät in den Unterlenkern
mit den Spannketten stabilisierst, geht beim anheben oder senken der Unterlenker
etwas zu Bruch.

Anschlag der Pedalerie: Bei eingearbeiteten Blechen habe ich nur ein Stückchen Rundstahl
als Anschlag vorgeschweißt, damit die Anlagefläche vergrößert wird.
Außerdem hat das Alte auch schon mindestens 51 Jahre gehalten, wie alt willst Du noch werden? ;D


Hallo Jürgen, Du warst etwas schneller, aber doppelt hält besser.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 18.03.2014, 11:59:54
Wie meine Vorredner schon schrieben, die Teile müssen auf gleicher Höhe sein. Mir sah das bei Dir so komisch aus, deshalb wollte ich Dich darauf aufmerksam machen. Die Teile ansich sind ja auch die gleichen von Dir und mir. :D :D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.03.2014, 12:11:38
Andy, Jürgen und Ulli

So, jetzt ist es auch mir klar, was das Problem ist. Ihr meint, die Bolzen für die Unterlenker und die Unterlenker müssen in einer Flucht liegen! Wird heute Abend gleich kontrolliert...  ::)

Ulli:
Also das mit der gewünschten Lebenserwartung kann bei so einem tollen Spielgerät wie dem 4R3 garnicht lange genug sein. Und während du wegend der unnötig lärmenden Pedalerie auf dem Areal des Altersheims mit einem totalen Trakti-Verbot belegt wirst und bestenfalls einen Rolator mit AS-Bereifung bewegen darfst, kämme ich mir locker das Haar das mir noch blieb und drück mal mit meinen Gichtknieen die Flüsterpedale meines 4R3 durch...   ;)

Wenn's dann soweit ist, spendier ich dir und Inken eine Flasche Franzbranntwein, damit ihr euch gegenseitig die Pedale massieren könnt!   :D :D :D

Gruss aus dem Vorhof zum Altersheim

Fritz 8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 19.03.2014, 07:34:30
Hallo Fritz und MAN Freunde,

anscheinend gibt es von den Spannkettenhalter auch 2 Ausführungen. Ein Verstärkte und Normal.
Da man von den "Normalen" Halter'n immer sieht das sie nach ihnen gebogen sind durch die Seitenkräfte, wurden die wahrscheinlich später verbessert.

@Fritz: Deine Entscheidung für neue Trittbretter sind nicht nur optisch super, sondern verhelfen dir in deiner buckligen Welt bei Schieflage besseren Halt auf den Trittbrettern
und brauchst dich nicht mit Spanngurten auf die Trittbretter schnallen. ;D

Gruß aus Bayern
Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 19.03.2014, 09:23:05
Man mag ja kaum noch hinsehen :-) ..........diese Fertigungsqualitäten würden auch im Werk Neid hervorrufen!
Klasse !
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.03.2014, 10:41:21
Liebe Kollegen

Heute in der Früh bin ich zum Traki geschlichen (damit er nicht aufwacht  ;D) und habe kontrolliert, wass die Sachverständigen gestern bemängelt haben. Tatsächlich ist deren Einwand völlig berechtigt. Ich habe die Platten so montiert, dass die Bolzen der Spannvorrichtung "bei 6 Uhr" liegen. Dabei liegen die Bolzen für die Unterlenker bei 7 oder halb 8 Uhr. Ich muss die Platten also um ein oder zwei Löcher nach hinten oben versetzen.  :P

[attach=1]  [attach=2]

Die Begründung, weshalb die Bolzen fluchten müssen, ist absolut logisch! Als "reiner Traktor-Benutzer" war diese Tatsachen bisher noch nicht in mein Bewusstsein gedrungen. Da kann man mal sehen...  :o Jedenfalls bin ich heilfroh und dankbar, dass ich von euch Schützenhilfe bekomme. Merci vielmohl!  :) :)

Martin: Ich werde es vorerst mal mit meinen am richtigen Ort montierten normalen Platten versuchen, bevor ich dann evtl. auf die Heavy Duty umsteige. Was deine Bemerkung betreffend der neuen Trittbretter betrifft, so waren genau diese Überlegungen für mich ausschlaggebend, um mich von meinen alten Trittbrettern zu trennen. Es gibt bei uns nähmlich so eine tolle Kombination aus suboptimaler Profiltiefe an den Stiefeln, lehmiger Erde und nassen Trittbrettern mit weg-errodierter Riffelung! Schmierseife ist ein Sch.. dagegen. Da darfst du nachher froh sein, wenn du wieder aufstehen kannst, nachdem du auf die Schnauze gefallen bist!   ::) Gell, Rudi!!  ;)

Und ja, ich weiss: Der Zapfwellenschutz ist unterirdisch-grauenvoll!  >:( Und der Verstellbock für die Anhängerkupplung und den Oberlenker ist verkehrt herum montiert.  >:( >:( Ich werde den jetzigen Schutz abflexen und versuchen, etwas Passenderes zu fabrizieren.  Hat jemand von euch ein paar Fotos vom Original und eventuell ein paar Massangaben dazu? Besten Dank im Voraus!

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 19.03.2014, 10:47:27
Salü Fritz , bei dienen ganzen Zeitangaben stelle ich fest , das die Schweitzer Uhren nicht so präzise sind wie Ihr Ruf ;-) , es ist ja alles dabei von 6-8 :-) .
Aber zurück zum schlafenden Trakti , soll er einen Zusatzhubzylinder rechts bekommen?
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 20.03.2014, 09:11:16
Hallo Fritz,

anbei ein paar Fotos vom originalen Zapfwellenschutz; Massangaben sind etwas schwer durchzugeben, aber die Befestigungslösung hat wohl für Dich grössere Interesse.  Der Verstellbock für die Anhängerkupplung hast Du schon richtig montiert, ist so auch auf Bildern in der BA zu sehen. ::)  Umgekehrt montiert bekommt man ein zu tief angebrachter Oberlenker, bereitet schnell Probleme z.B. beim Pflügen.

Gruss aus Norwegen
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.03.2014, 12:25:19
Liebe Kollegen

Jürgen
Betreffend der Zeitangaben: Schlaf' schön weiter!  ;D
Betreffend Zusatzhubzylinder: Nein, da war ein unterirdisch-grauenhafte Hubstrebe verbaut. Eigentlich braucht es das Winkeleisen nicht. Aber ich lass' es einfach mal dran.  :)

Magne:
Herzlichen Dank für die informativen Bilder. Wozu dient die Nut oben auf dem Zapfwellenschutz? Das sieht aus, als ob man da was drüberschiebt und mit einer Flügelmutter befestigt. Was mags wohl sein?  ::)

Mein schröcklicher Zapfwellenschutz hat sogar zwei von diesen Nuten!  :o

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 20.03.2014, 13:03:39
Guten Morgen Fritz , bin dann doch mal aufgestanden :-,,,,,,  also die Nut ist original , ich habe gerad alle meine Unterlagen gewälzt und sie ist überall zu erkennen. Zuerst hatte ich vernutet das dort der Aufsteckkompressor gegen verdrehen arretiert wird, aber diese Theorie wird durch die M.A.N nicht gestützt. Die weitere Mutmaßung geht dahin , das es sein könnte , das hier damals die schweren Gelenkwellenschutze aus Metall mit einer kleinen "Knebelkette " gegen verdrehen gesichert wurden?
ich weiss es nicht und all meine Synapsen im Cerebrum in Front- Heck und Seitenlappen funken wie Wild damit auch dieses ominöse Rätsel gelüftet wird ............

Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 20.03.2014, 14:28:29
Hallo..

Es ist ähnlich wie Fritz vermutet und wieder Jürgen beschreibt; die Nut ist für Befestigung einer "Schnellkupplung" für die Verdrehsicherungskette der älteren Gelenkwellenschutze.  Selber bohre ich bei Bedarf einfach ein passendes Loch daneben um die heutigen Varianten von Sicherungsketten zu befestigen.  Ich habe am schnellsten versucht eine Prinzipskizze von der alten Ausführung zu machen, bitte nicht lachen, die Proportionen stimmen nicht ganz.  ;)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 20.03.2014, 17:08:11
Hallo nochmal..

Um Jürgens Hirn etwas zu entlasten und sonst beruhigen habe ich ein paar Bilder geschossen um das Ganze besser als oben veranschaulichen zu können.  Ich musste dieser Nachmittag ohnehin mein Bruder kurz vorbeischauen und habe deshalb mein Digi mitgebracht - denn ich wusste er hat was aus den richtig guten, alten Zeiten noch stehen.  ::)  Aber seht selbst!

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.03.2014, 19:27:53
Liebe Kollegen

Ich bin jedesmal schwer beeindruckt, wie schnell Magne mit Life-Aufnahmen längst verschrottet geglaubter Technik aufwarten kann. Dabei dachte ich, wir im Emmental seien hinter dem Mond zu Hause. Aber dass Magne mit Bildern einer Maschine aufwarten kann, die offensichtlich älter als die Erfindung des Karabinerhakens ist, haut mich glatt um! Ich dachte, vor dem Karabinerhaken wäre eigentlich nur noch Ötzis Kupferbeil...  ::)

Im Ernst: Magne, ganz herzlichen Dank! Super Sach! Du hast meine Neugier absolut befriedigt - in Wort, Skizze und Bild. Was will man mehr?!  :D

Ich habe heute damit begonnen, den viereckigen Zapfwellenschutz zu runden und umzuschweissen. Im Gegensatz zum Original hat meiner halt zwei Kettenhalter...  ;)

Herzlichen Dank für die Hinweise

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.03.2014, 10:17:22
Liebe Kollegen

Ich habe den Input von Magne zum Anlass genommen und mir an Hand der Bilder einen Zapfwellenschutz zusammengeschweisst, der eine halbwegs originale Anmutung hat.  ;D

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Dazu habe ich erst die Gegend um die Zapfwelle vermessen und mir anhand von Magnes Bildern eine Biegelehre aufgezeichnet. Anschliessend habe ich den viereckigen Schutz zerlegt und dessen hinteres Ende so lange auf der Hochdruckpresse herumgenudelt, bis die Form mit der Biegelehre übereinstimmte. Nachdem das erledigt war, habe ich ein Stück Blech anhand der Biegelehre zurechtgebogen und die beiden Blechteile zusammen verschweisst.  ::)

Damit die Geschichte genügend Stabilität hat, habe ich zur Befestigung nicht nur zwei Blechlaschen angeschweisst, sondern das ganze "Vordach" auf eine Halterplatte gesetzt und angeschweisst. Vorher habe ich den hinteren Rand des Zapfwellenschutzes so abgesägt, dass das "Vordach" leicht schräg steht, sich also nach hinten öffnet.

Also mir gefällt das Ding wesentlich besser, als das alte Teil. Und nachdem mir Magne erklärt hat, wozu die Nuten dienen, bin ich ganz aus dem Häuschen, weil ich sogar zwei davon habe! Einfach hennen-geil...  ;)

Doch seht selbst:

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Ursprünglich hatte ich vor, unten noch zwei Laschen anzuschweissen, um damit die beiden Schreibenlöcher links und rechts zu bedienen. Aber das Teil ist so stabil, dass ich daruf verzichte und ich die beiden Blechstreiben, welche unter dem Vordach herausschauen bündig abschneiden werde.

Jetzt muss ich das Zeug noch etwas verzinnen.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Funkel am 25.03.2014, 10:26:26
Einfach super Fritz,

was du aus diesem eckigem Nachbau da gezaubert hast. Die Blechbearbeitung schein dir zu liegen.
War die Aufnahmeschine fürs Anhängemaul hinten noch in einem so guten Zustand oder hast du sie dir nachfertigen lassen?

Gruß Christian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.03.2014, 10:35:11
Hallo Christian

Danke für das Blechbearbeitungslob. Es darf mir einfach niemand dabei zusehen. Einer, der was davon versteht, bekäme davon sicher Würmer....  :D

Zu der Schiene: Ich habe nichts nachmachen lassen oder neu gekauft. Das Ding ist so am Traktor drangewesen.

Gruss

Fritz  8) 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 25.03.2014, 11:07:17
                                      Hallo
Für einen Ungelernten macht Fritz das schon klasse,Super Fritz weiter so.
Du brauchst dich nicht hinter so manchen gelernten verstecken (der daumenhoch Smiley fehlt hier schonwieder  ??? )
                                                     Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.04.2014, 08:35:30
Moin Kollegen

Was in letzter Zeit ziemlich eingespannt und habe meinen 4R3 völlig vernachlässigen müssen.
Kann mir jemand freundlicherweise die Unterlenker vermessen? Meine sind alles andere als original und ich muss die neu machen, weil die alten völlig verrostet sind.  >:(

Herzlichen Dank für euere Hilfe.

Gruss aus der Schweiz

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 09.04.2014, 09:06:06
 Hallo Fritz
Die Länge (Mitte Auge bis Mitte Auge ) 860
Abstand der Bohrungen (ab Mitte Auge dann weiterlaufend )
210-100-80-80-80-100-210
Das Material: Unterlenker 70 X 20
                    Verstärkung 40 X 20
Leider kann ich den Winkel der Kröpfung momentan nicht messen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.04.2014, 10:08:31
Hei, Ulli

Du bist ja echt bei der schnellen Truppe! Danke für die Massangaben. Was den Unterlenker betrifft, ist damit alles klar.

Nicht klar ist das mit der Verstärkung! Soweit ich es den Bildern entnehmen konnte, ist auf einer Seite eine "Leiste" aufgeschweist. Deine Verstärkung würde die Löcher der Hubstangen wieder abdecken. Ich nehme daher an, die Verstärkung wird mit der "Breitseite" unten mittig an die Schmalseite des Unterlenkers geschweisst. Dadurch entsteht ein T-Träger. Ist das die Lösung? Bitte um Bestätigung.

Gruss

Fritz  8) 

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 09.04.2014, 10:34:14
. das mit der Verstärkung oberhalb der Unterlenker scheint mir optional zu sein , siehe hierzu die Erstzteilliste .........(https://forum.man-traktor.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F17907225xy.jpg&hash=271e0a4e3fcbd519dacea6d6e629666644e37d43)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.04.2014, 11:33:37
Du, Jürgen

Also bei aller Liebe zu Heidschnuckis und dergleichen: Aber das mit der Verstärkung im Allgemeinen und das mit dem oberhalb des Oberlenkers habe ich offenbar überhaupt nicht begriffen.  :(  :-[

Die Hubstreben habe unten so "Schweinefüsse", in welche du die Unterlenker reinschiebst und dann mit einen Bolzen (M 18?) befestigst. Oberhalb des Unterlenkers? Da passen die aber nicht mehr in die "Schweinefüsse". Wenn schon müssten die Unterlenker wie auf den Kopf gestellte "T" aussehen.  ::)

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Ich bin verwirrt...  :o

Gruss

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 09.04.2014, 11:52:59
ich such mal ...........
so Fritz schau mal die Schweinefüsse passen , nur das die Verstärkung unterhalb ist ,,,,,,,,,,,,,,,das mit oben und unten , das verwechsle ich gern ..........
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.04.2014, 12:27:02
Salü Jürgen

Danke für das informative Bildnis deines Traktis.

Dass du oben und unten verwechselst, kann ich gut nachvollziehen. Da wo du wohnst, ist es soooo flach, da kann ich mir gut vorstellen, dass die Leute mit oben und unten Mühe haben, bzw. es einfach verlernen und vergessen. Es spielt im Alltag ja überhaupt keine Rolle. Is ja alles nur zweidimensional...  ;D ;D ;D

Immerhin: Wir sind uns also einig mit der Verstärkung. Ich weiss wegen der Unterlenker Bescheid, du weisst wieder für einen Zeit lang, wo unten ist und damit wäre die Kirche ja auch wieder im Dorf und Ruhe im Karton.  :D :D :D

Herzliche Grüsse aus der dritten Dimension

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 09.04.2014, 12:35:07
Hallo Fritz
Dann werde ich mal Licht ins Dunkle bringen und mit
Bildern der UNTERlenker aushelfen. ;D


Die Verstärkung ist nicht so ganz Original, nur die
Unterlenker wickeln sich immer auf ohne Diese.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.04.2014, 16:45:23
Liebe Kollegen

Über Ostern war das Wetter ja nicht so toll und deshalb haben ich die Zeit gefunden, wieder mal an meinem Trakti zu arbeiten.

Die gute Nachricht: Mit den Kotflügeln bin ich im Grossen und Ganzen fertig. Was noch fehlt sind die Oberseiten. Die muss ich erst noch mit Füller beglücken und etwas nacharbeiten. Dafür hat mein rechter Kotflügel einen Griff als Einstiegshilfe abbekommen - mein Trakti hat ja auch rechts ein "Trittbrett".  ::)

Es wird euch Adleraugen sicher nicht entgehen, dass der Griff aussen, statt innen am Kotflügel angeschweisst ist. Das kommt davon, dass ich mir zwar eine Zeichnung vom Griff gemacht habe, beim Schweissen den anderen Kotflügel aber blöderweise nicht mehr im Kopf hatte. Also ist der Griff nach aussen gerutscht. Stört mich aber nicht. Is halt ne Swiss Special Edition.  ;) Hauptsache Griff!

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Etwas mehr Kopfzerbrechen bereiten mir die Unterlenker. Ulli hat mir ja die Masse dafür durchgegeben und ich habe mich exakt daran gehalten. Bin zwar noch nicht fertig, aber bei der Anprobe hat mich fast der Schlag getroffen! Die "Klauen der blauen Schweinefüsse" sind nicht so lang, dass die nicht an allen Löchern entlang des Unterlenker eingehängt werden können. Durch die begrenzte Länge setzen die beim Abwinkeln in Richtung Hubhydraulikarme zu früh auf der Oberseite der Unterlenker auf. Wenn ich die Verbindung erzwinge, blockiert das Dreipunktgestänge sich so, dass es sich nicht ganz absenken lässt. Alles klar?

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Jetzt könnte ich damit beginnen, die Löcher in den Unterlenkern weiter nach oben zu versetzen oder die "Schweinefüsse" nachzuarbeiten. Löcher zuschweissen und versetzt neu bohren gurkt mich ganz schön an!  >:(

Also mal schauen, was sich an den Schweinefüssen machen lässt. Kann mir jemand freundlicherweise als Entscheidungshilfe mal ein paar Massangaben zu den Füsschen rüberschieben? Herzlichen Dank im Voraus.  :D

Is ja wirklich zum aus der Haut fahren! Mein 4R3 hatte betreffend Hubgestänge und Unterlenker einen fürchterlichen Haufen Schrott montiert. Da war ich sehr glücklich, als ich als halbwegs valablen Ersatz die Hubstreben in "fordblau" entdeckt habe. Die sehen absolut identisch mit denen im Handbuch aus!  :-\ Und jetzt so ein Ärger!! Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr ärgere!  ;)
     
Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz  8) (Im Moment aber nur mit Baldriantee!)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 22.04.2014, 17:29:44
Hallo Fritz,
wie hoch hast du dem Trecker ausgebockt? Auf der Höhe, wie er nachher auf den Rädern steht?

Wenn er höher steht, sieht es nur so aus, als ob die Unterlenker nicht weit genug nach unten gehen.

Nur so eine Idee....

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 22.04.2014, 22:08:05
Hallo Fritz
Die Maße der Unterlenker sind schon richtig, nur die Länge deiner Schweinefüsse sieht
etwas kurz aus. Als wenn die für zartere Unterlenker gedacht waren.
Magst Du die mal messen? Ich werde morgen mal die von meinem 4R3 messen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 22.04.2014, 23:09:09
Hallo Fritz,

ich hatte gerade eine Antwort vorbereitet, meine Masse werden dann morgen von Ulli überprüft... ;)

Das Problem ist bekannt auch mit den originalen Hubstreben, vor allem wenn maximaler Hubkraft erwünscht ist und man dann die hintere Kupplungspunkte verwendet.  Der Gabelkopf hat original, ab Mitte Auge gemessen, ein freier Spielraum von 70 - 80 mm, ein bisschen von festem oder "schwimmendem" Strebe abhängig.  Gemäss Deinem Foto liegt das ensprechende Mass bei Dir bei etwa 65 mm (?)  Selber habe ich öfter die Gabelköpfe innen ein wenig abgeflext, einigen Millimeter machen schnell was für einen verbesserten Winkel aus... ;)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.04.2014, 07:58:19
Guten Morgen, Magne

Herzlichen Dank für die Hilfestellung. Es ist so, wie du sagst: Die Gabelköpfe haben ein 19 mm Loch und ab der Mitte Loch bis in die Kimme der Schweineklauen gemessen, sind es exakt 65 mm.
Bin gespannt auf Ullis Messungen. Ich werde mal etwas rumflexen. Man ist ja flexibel...  ;)

Ich dachte, die Gabelköpfe wären "Normteile". Das dies nicht so ist und man trotzdem so kompliziert-geformet Gussteile mit unterschiedlichen Grössen im Millimeterbereich herstellt, wundert mich doch sehr. Aber eben: Manchmal ist man einfach vom nackten Wahnsinn umzingelt!  ???

Gruss aus der flexiblen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 23.04.2014, 08:54:56
Hallo MANler
Magne hat Recht, ich habe von Mitte Bolzen bis in die Kimme 70 mm gemessen und eine
Faustbreite von 50 mm.
An den Bildern schön zu erkennen nutze ich das letzte Loch, damit die optimale Hubkraft.
Bei einem Druck von 170 Bar (nur mit der Getiebepumpe möglich) hebt er vorne ab (ohne
Zusatzgewichte).
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.04.2014, 10:52:15
Liebe Kollegen

Vielleicht mache ich mich auch einfach zuviel Kummer (so ne Art Zwangs-Neurose).  ;)

Ich hatte das Gefühl, dass die Arme der Hubhydraulik (die beiden oben, wo die Hubstreben angebracht werden) "ganz unten" sein müssen, wenn die Unterlenker in der untersten Position sind. Wenn die nicht ganz unten sein müssten, wäre das Problem natürlich auch nicht so schlimm. Der Nachteil, wenn die nicht ganz unten sind, ist offensichtlich: Die Hubhöhe wird kleiner!  ::)
Ist vielleicht auch kein Unglück, denn sonst hau ich mir die Egge gleich selber um die Ohren...  ;D

Aber wenn ich Ullis Billder anschaue, habe ich das Gefühl, dass die Arme der Hub-Hydraulik nicht "ganz unten" sind. Du, Ulli, kann das sein?  ::) 

Und noch ne Frage vom Doofchen: Wieso hast du die Verstärkung am Unterlenker nicht durchgehend geschweisst? Hat das einen besondern Grund? Ich denke schon, aber er erschliesst sich mir nicht. Nur Schweissdraht sparen kann ich mir nicht recht vorstellen. Sei so nett und klär' mich mal auf. Merci vielmals!  :)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 23.04.2014, 11:03:12
Salü Fritz , zuerst einmal etwas für die Nerven   ;D(https://forum.man-traktor.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F18057822im.jpg&hash=998086de8b63d9330cd5b9fad83dcddc9daee296)

da Ulli sich wahrscheinlich in seinem Raps rumtreibt :-) .............die Schweißnaht wird sicherlich wegen dem ungewollten verziehen beim schweißen nicht durchgehen , also immer Stückccccchen für Stückccccccccchen wie bei eurer Schoki :-)
Gruss aus den Aktenbergen der BGN , Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.04.2014, 12:58:20
Sali Jürgen

Danke für den Baldrian. Den kann man doch öfter mal gebrauchen.  ;)

Wegen der Interruptus-Schweissnaht werde ich die Sache mal prüfen, ob wir das mit dem Schoggi auch so machen.

Du liebe Zeit, was will Ulli in einem blühenden Rapsfeld? Dort könnte er jetzt höchstens in einem gelb-schwarz gestreiften Badeanzug mit schwarzen Strumpfhosen als Biene Maya verkleidet Flugunterricht erteilen...  (kicher)  ;D ;D

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 23.04.2014, 13:56:33
Hallo Fritz
Die Hubarme sind ganz unten und wenn die Verstärkung ganz durchgeschweißt
ist, hält Sie auch nicht besser, bringt nur mehr Verzug/Spannung.
Die Schweißnähte sind aber versetzt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 23.04.2014, 18:00:03
Hallo..

Nach Ulli's sehr überzeugende Fotos von problemloser Verwendung der hinteren Löcher an den Unterlenkern, musste ich natürlich genauer an meinen MAN's checken warum es bei mir nicht immer der Fall ist.  Die Gabelköpfe gibt es in der Tat in zwei Ausführungen, kurz (25 cm) und lang (28 cm).  Der 4R3 hat kurz und die grossen Eckhauber lang.  Die kurze Ausf. ist in der Kimme ein wenig anders ausgeformt, hat oben quer über ein leichter Bogen - die lange ist immer gerade, also ein bisschen enger.  Das Problem trifft nur ein wenn man sehr nah der Boden arbeiten muss, also recht selten...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.04.2014, 19:36:47
Hallo Ulli
Hallo Magne

Besten Dank für die erschöpfende Auskunft betreffend der Unterbrecherschweissnaht. Das kommt mir schon fast so vor wie seinerzeit das graue Klopapier mit der 80-er Körnung. Da, wo die Perforierung war, ist es nie gerissen!  :D

Auf jeden Fall werde ich die Verstärkung der Unterlenker auch mit Perforations-Schweissnaht versehen!  ;)

Wie es mit den Unterlenkern weitergeht und in welches Loch ich sie schlussendlich einhänge, wird sich weisen. So Handgelenk mal Pi und mit etwas Pediküre an den Schweinefüssen schaffe ich es jetzt ins vorletzte Loch. Da ist aber noch etwas Beschiss mit bei, weil ich die Bolzen mit M 16 Schrauben simuliere. Die haben in den Löchern viel Spiel.  :P

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 28.04.2014, 11:49:59
Liebe Kollegen

Übers Wochenende war ich ziemlich fleissig am Trakti.

1. Kotflügel:
Ich finde, die sind ganz ordentlich geworden. Dank der Informationen im Forum über das Verzinnen habe ich die Beulen und kleinen Rostdellen alle schön weg bekommen. Ein grosses Dankeschön den Fachleuten, die diese Information eingestellt haben. Hinten zur Mitte hin sind sie halt etwas zerknittert. Das zu richten übersteigt meine Fähigkeiten und muss später mal von einem Fachmann gemacht werden. Hauptsache, es rostet nicht weiter...  :P

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2. Unbekanntes Teil
Ich habe festgestellt, dass an der Innenseite des linken Kotflügels entlang des Trittbrettes eine Flacheisen montiert ist, welches nicht in der ETL aufgeführt wird. Bevor ich es abschraube und wegschmeisse: Hat jemand von euch eine Idee, wozu das Teil mal montiert wurde. In den Mitte hat das Flacheisen eine M8 Mutter aufgeschweisst. Es sieht so aus, als ob man hier mit einer Flügelmutter hinter dem Flacheisenbügel etwas fixieren konnte...  ::)

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3. Unterlenker und Hubstreben
So, die Unterlenker sind fertig. Es sind schon gewaltige "Prügel" geworden. Aber wenn Ulli sagt, dass die sich sonst "aufrollen", dann muss man halt die Verstärkung dranschweissen...  ;D

Die Hubstreben sind jetzt auch ordnungsgemäss und MAN-konform begrünt...  ;) 

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Jetzt fehlen noch die Bolzen und die Pendelbegrenzungen.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 28.04.2014, 12:15:49
Salü ,Fritz, ich meine mich zu erinnern , das in meiner Lehrzeit , in derartigen Haltern gern das Warndreick in Blechhülsen aufgenommen wurde .
Gruss Jürgen
ach fast vergessen .... schick ist er geworden !!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 28.04.2014, 13:14:54
Hallo Fritz,

ich glaube du bist doch noch schneller fertig als ich mit meinen 4R3 :-[ :-[, deine Kotflügel sehen sauber aus.
Der Halter an deinen Kotflügel unten li. könnte für den Werkzeugkasten passen. dort ist normalerweise beim 4R3 der originale MAN Werkzeugkasten
mit den Verschlüssen befestigt.
Wahrscheinlich wurde bei dir modifiziert und ein besserer Halter angebaut, den die OE Verschlüsse sind nicht gerade Praxisnah.
Schau dir die Bilder dazu an.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 28.04.2014, 14:21:01
Hallo, die Herren

Das mit dem Werkzeugkasten macht Sinn, denn irgendwann ging die Batterie vom Original-Standort weg in die Kiste rechts am Halbrahmen. Der Werkzeugkasten blieb dann übrig. Ich werde die Masse erruieren und geb' die dir mal durch, damit wir das absichern können.  :)

Wenn das so wäre, drängte sich die Frage nach einem neuen Werkzeugkasten auf...  ::)

Mensch Jürgen! An das Pannendreieck und die Warnweste habe ich noch keine Sekunde gedacht! Danke für den Hinweis! Uahhh!!!!  :o   Und habei haben ich mich schon so gefreut, dass ich mir dort hinten auf das rechte Trittbrett an Stelle des Batteriekastens einen Kühlschrank hinstellen könnte...  :-[

Martin: Apropos Termin für die Fertigstellung. Ich würde nicht auf mich wetten. Ich habe noch genug Zirkus um die Ohren:

Eine Baustelle ist die Halterung für das Motorhaubenscharnier und die Kühlerhaube. Da dort vorne um die Tankhalterung ist bei meinem Trakti punkto Originalität alles etwas subopimal. Da werde ich noch fleissig herumbasteln, damit die Sache wieder zum Stimmen kommt. Wenn ich die am Traktor verbauten Teile einfach wieder so montiere wie sie waren, hat der Trakti in der "oberen Linie" einen Knick - so einen richtigen Karpfenrücken! Das heisst, der Verlauf der Motorhaube ist nicht harmonisch mit der Rundung der Kühlermaske. Ich hab's mal simuliert - da fehlen ca. 3 cm, um welche die Sache angehoben werden sollte. Das wird lustig... :P

Dann wäre da noch die Auspuffgeschichte, wo ich mich noch zu garnichts durchringen konnte. Ob von unten oder oben, von hinten oder vorne.  ::)

Dann die ganze Elektrik ...  :o

Dann kommt noch der völlig verrostete Sturzrahmen mit seinen abgewürgten Schrauben (extra lecker) und die Hydraulik!

Und dann weiss noch kein Mensch, ob die Kiste je wieder anläuft ...  ;)

Du siehst: Gut aussehen und richtig fertig zum Fahrten sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe!  :D

Gruss aus der buckligen Welt.

Fritz  8)

 
   


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 29.04.2014, 08:49:19
Hallo Martin

Der Bügel hätte Platz für eine Kiste mit folgenden Massen: 36 cm lang, 7 cm hoch. Passt das mit der Original-Werkzeugkiste?

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.05.2014, 19:31:28
Liebe Kollegen

Mit der Hubhydraulik bin ich jetzt fast fertig.  :) Sobald die Teile begrünt sind, gibt's Fotos.  ;)

Habe heute noch im Fundus herumgewühlt und das Zugmaul heraus gekramt.  ::) Nachdem ich es montiert hatte, versuchte ich es zu drehen, was mir im Grunde genommen (fast) nicht gelang.  :-\

So mit Hängen und Würgen liess es sich am Ende knapp 5 Grad zu jeder Seite bewegen. Dafür trat am hinteren Ende sehr viel Rostmehl zu Tage.  >:(

Frage: Muss das Zugmaul um 360 Grad drehbar sein? Klärt mich bitte mal auf. Merci vielmohl!

Gruss aus der regennassen und stockdusteren Schweiz (es "schifft" wie blöde!). Ab morgen soll es etwas besser werden!!

Fritz  8) (ist wohl eher eine Taucherbrille)



   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 03.05.2014, 19:41:06
Moin Fritz,
5° sind eindeutig zu wenig.
Ob es eine Bestimmung gibt, weiß ich nicht.
Bei einem kippenenden Anhänger sollten es aber mindestens 180° sein.

Flute das Zugmaul mit Rostlöser oder Cola und drehe es häufiger.
Dann sollte der Rost nach einiger Zeit gelöst sein.

Gruß aus dem sonnengefluteten Norden (mit einigen weißen Wolken)

Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 03.05.2014, 19:55:30
Hallo Fritz

Hier ein Link zur Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeugen.

http://fahrzeugnachpruefungen.flgr.ch/downloads/verbindungenpublikation.pdf (http://fahrzeugnachpruefungen.flgr.ch/downloads/verbindungenpublikation.pdf)

Siehe S. 7-9

Gruss

Fabian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 04.05.2014, 14:15:05
Hallo Fritz,
die OE W-Kiste ist 34cm lang (ohne Verschlüsse) u. 6cm hoch.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 04.05.2014, 19:56:46
Lieber Martin

Dann ist der Fall also klar. Dann gehört dort links die Werkzeugkiste hin und hinten rechts hat es Platz für den Kühlschrank!  :D :D Herzlichen Dank für die Info.


Lieber Jörg, lieber Fabian

Besten Dank für die Hinweise betreffend Zugmaul. Ich bin allerdings nicht viel schlauer geworden...  :o
Mir geht es eigentlich in erster Linie um die Technik und ihre Funktion, resp. Nichtfunktion. Die Strassenverkehrsordnung ( :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P) kümmert mich im Moment eher weniger...  ;)

Ich habe das Zugmaul kopfüber eingespannt und seit 24 Stunden mit Rostlöster vollgepumpt. Tatsächlich lässt es sich etwas mehr bewegen und es setzt dabei eine ganze Menge Rostbrühe frei. Mir fällt auf (zumindest bilde ich es mir ein), dass das Zugmaul nach jeder Auslenkung wieder in die Ausgangsposition "zurück-federt". Gibt es da da drinnen einen Federmechanismus??  ::) Worauf muss ich achten? Ich will ja auch nichts demolieren?

Gruss aus der sonnigen, aber biesen-gepeitschten Schweiz.

Fritz  8)   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MF 273 A am 04.05.2014, 20:40:58
Kugel mit feder Unterstützung heißt das Geheimnis ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 04.05.2014, 20:55:27
Fritz, stecke eine lange stabile Stange ins Loch und bewege es  links und dann wieder rechts herum und dies mehrere mal ,du wirst sehen es wird besser.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.05.2014, 11:57:36
Salü Leo

Das ist aber schön, wieder von dir zu hören! Da freut mi!

Das mit der Stange habe ich probiert. Ich weiss nicht recht. Das Zugmaul bietet so viel Widerstand, dass ich mich nicht recht traue, daran herumzumurxen, weil ich Schiss habe, dass mir der Trakti von den Böcken rutscht. Muss nicht unbedingt sein...  ;)

Klar: Es bewegt sich. Aber mehr als 20 Grad sind das nicht. Bis jetzt hat mir aber noch keiner verbindlich mitteilen können, wie weit sich das Zugmaul überhaupt drehen lässt. Macht ja auch keinen Sinn, die ganze Zeit an dem Ding rumzufummeln, wenn nach 20 Grad links und 20  Grad rechts. Aber eben: Ullis Problem gilt auch für mich. Plaketten und dergleichen sind keine mehr vorhanden - nur die Stifte mit denen die mal befestigt waren ragen noch verloren aus den Gussteilen.  ???

Och Jungs, nu macht es bitte doch nicht so spannend und klärt mich mal auf! Herzlichen Dank im Voraus.     

Herzliche Grüsse

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 06.05.2014, 12:07:35
Hallo Fritz
Erlösung: Bei mir kannst Du am Zugmaul Karussell fahren!
Soll heißen es dreht sich im Kreis.
Es stoppt nur an einer Stelle, durch eine Federbelastete Kugel.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.05.2014, 14:05:22
Lieber Ulli

Herzlichen Dank! Das war eine klare Ansage.  ;) Jetzt wollen wir doch mal sehen...
Ich melde mich dann, wenn mir vom Karussellfahren schlecht ist (Is mir ibel, kotz ich Kibel).  ;D

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.05.2014, 07:46:00
Liebe Kollegen

Das Zugmaul und ich haben eine richtige Problembeziehung und ich weiss wirklich nicht, woran es liegt. Vielleicht sollten wir mal zu einer Paarberatung....  ::)

Ich habe das Ding nun sehr gründlich gesäubert und den Rost (beinahe) vollständig ausgeblasen. Jedenfalls lässt sich das Zugmaul sehr schön bewegen und es lottert fröhlich in seiner Halterung vor sich hin. Der Federmechanismus funktioniert auch und die Kugel lässt sich samt Feder gut 1.5 cm komprimieren. Der Federweg ist also völlig frei...

Trotzdem weigert sich das Ding, sich über die beschrieben 20 Grad links und rechts verdrehen zu lassen. Auch dann nicht, wenn ich die Kugel mit der Feder komprimiere und damit den "Sperrmechanismus" zu überlisten versuche!  >:( >:(
Sobald das "innere Loch" mit der Feder und der Kugel soweit verdreht wird, dass es durch das "äussere Loch" nicht mehr sichtbar ist, entsteht massiver Widerstand. Ich habe das Zugmaul in der Werkbank eingespannt und mit dem Forstgeissfuss (eine 2.50 Meter lange Spake) zu drehen versucht. Da ist nichts zu machen!!!!

Ich kann's mir eigentlich nicht recht erklären, was da drinnen so erbittert Widerstand leistet. Drum stell' ich mal ein paar Fotos vom Objekt ein und und eine Skizze der für mich ersichtlichen Innereien. Vielleicht kommt jemandem von euch ein zündender Gedanke... Evtl. ist da eine Hülse eingepresst, die sich gelöst hat? Schei...benkleister! :-\

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]  [attach=4]  [attach=5]  [attach=6]

Bei den Fotos 4 und 5 habe ich versucht zu zeigen, wie stark sich die Kugel und die Feder mit einem 4-er Schraubenzieher komprimieren lässt. Ich denke, das sind fast 20 mm. Eigenartig...

Ich habe mir schon überlegt, das Loch mit dem Schmiernippel aufzubohren und die Innereien zu entfernen. Die Kugel sieht nicht mehr allzu rund aus und sollte mal ersetzt werden.... 

Wäre schön, wenn jemand von euch Rat wüsste.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 08.05.2014, 12:41:40
                          Hallo Fritz
Hatte auch erst den Verdacht das die Kugel durch klemmen es auf 20 Grad beschränkt,
hatte erst aber keine Zeit und dann keine Internetverbindung um es zu schreiben  :'( .

Jetzt mein Verdacht,ein neues Zugmaul ist ja nicht grade umsonst und der TÜV beschränkt
ja mal gerne die Einsatzdauer,wegen der zu groß gewordenen Lose.  :'(
Da kann es auch mal vorgekommen sein das das Zugmaul von ein Hobbyprofi instandgesetzt wurde.  ???
Schau mal an der Anflanschseite,da ist in der Mitte ja die Welle wo eine größere Unerlegscheibe
(vermutlich) angeschweißt ist,sind auf der Scheibe außen Prügelspuren oder Schweißpunkte
von ein Hobbyprofi der die Lose nehmen wollte. ?
Bei erreichen der 20Grad,schlägt es dann an oder fängt es an zu klemmen ? ?

                     Gruß aus der Hobbyprofizone Deutschlands  ;) ,Jens,
                              wo ja auch dein Trecker viele Jahre verbracht hat.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.05.2014, 12:49:13
So, ich komme gerade aus der Werkstatt und ich habe gute Neuigkeiten! Und es bewegt sich doch!!! :D :D :D :D
Die Erkenntnis des Tages: Es gibt zwei Federmechanismen, um 180 Grad versetzt. Der eine wollte, der andere (dem Schmiernippelloch angewandte) wollte nicht.  :-\

2 Stunden habe ich das Ding in der Teilewaschanlage gespült und so lange daran herumgerüttelt, bis wirklich nur noch klare Waschflüssigkeit daher kam. Dann habe ich es nochmals mit einem Geissfuss am eingespannten Zugmaul gewagt. Plötzlich ging es - aber nur links herum.  :o Nochmal in die Teilewaschanlage, nochmals rüttteln und klopfen, dann ging es auch in die andere Richtung - wenn auch sehr widerwillig!  ;)

Heute Abend geht's weiter - mit Schmiernippel und Fett!  8)

Wer hätte das gedacht, dass mir dieses läppische Bauteil so viel Kopfzerbrechen bereitet?!!? Einfach unglaublich. Das Ding war total verhockt! Wie kann das sein, dass der Trakti mit diesem Zugmaul durch den TüV gekommen ist? Das muss doch schon seit Jahrhunderten so festgerostet gewesen sein! Mann - o Mann!  ;)

So, fertig Zugmaul - es gibt wirklich interessanteres!

Gruss aus der sich drehenden Welt

Fritz  8)

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.05.2014, 12:57:46
Hallo Jens

Herzlichen Dank für den Hinweis. Nein hinten rum ist das Ding absolut in Ordnung. Keine Misshandlungen, keine Modifizierung. Ich habe das Gefühl, das Ding ist einfach 50 Jhare nicht benutzt worden. Ober höchstens als Anker für die Markierungsboje, damit der Bauer bei Flut weiss, wo er am Ende des Feldes mit Mähen aufhören soll.  :D

Gruss

Fritz  8)   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.05.2014, 08:00:25
Und hier noch die Bilder vom Zugmaul...

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

Da ist nichts gehämmert und geschweisst, keine Spur von häuslicher Gewalt!  ;D

Das Einzige, was mich etwas befremdet sind die unterschiedlich langen "Hörner". Sieht aber nicht danach aus, als ob was abgebrochen oder weggeflext worden wäre... Auch sonst sieht das Teil ziemlich unbenutzt aus. Normalerweise wäre das Auge ja etwas oval und die Öffnung vom ewigen "Bolzen rein" entsprechend bearbeitet. Hier finde ich keine derartigen Gebrauchsspuren...

Etwas merkwürdig finde ich das grosse Spiel zwischen der ganzen "Anhängerkupplung" und dem Verstellbock. Damit muss ich mich auch noch etwas eingehender befassen. So mal "husch-husch" und ohne Martins lange "Haarnadeln" lottert das ziemlich herum.  ::)


Und hier noch Bilder von der Immelmannrolle!

[attach=4] [attach=5] [attach=6] [attach=7]

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 09.05.2014, 12:05:54
                      Hallo Fritz
Sieht wirklich klasse aus,als ob es fast nicht benutzt wurde.  :o wollte es erst nicht richtig glauben  ::)
Da fehlt nur noch der passende (Splint),Bolzen und Typenschild.
Ist das Typenschild bei euch sehr wichtig ?
                          Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 09.05.2014, 12:59:55
Hei Öhi,

deine so genannten Hörner sind original.  ;)

Was den Splint angeht, wo dich Jens darauf hinwies ist dieser hier,denn der sperrt den Bolzen von oben und nicht von unten wie bei vielen anderen.

Habe dir das passende Bild dazu.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 09.05.2014, 13:57:40
                              Hallo
Danke Leo,war noch an vorbereiten,aber du hast alles schon vorab bestätigt.  :)

 Sicherungsmöglichkeiten der Verschiedenen Mäuler,allerdings von P Modell mit kleineren Lochbild.
[attach=1]
Hier 2x die Reste von Typenschild,  ,, baugleich " von R3 Modell.
[attach=2]     [attach=3]

    Ich hoffe es hilft ,Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.05.2014, 15:25:20
Hallo Jens, Hallo Leo

Das ischt ja superrr-maximal... Ein beinahe unbenutztes Zugmaul an einem 52 Jahre alten Trakti? Nicht schlecht...  Und auch so ein Bisschen merkwürdig...  ::)

Ich werde über das Wochenende mal schauen, dass ich "da hinten rum" endlich fertig werde. Die Halterungen für die Pendelbegrenzungen habe ich mittlerweile auch schon so versetzt, dass es nicht gleich wieder Protest von der Seitenlinie gibt....  :-*

Ob der TüV bei uns die Typenschilder sehen will? Ich denke schon. Ich stehe wegen des Zugmauls gerade in Verhandlungen mit Ulli. Aber mal abgesehen davon: Überall an meinem Trakti hat es Typenschilder, die sich sehr gut auf dem grünen Hintergrund machen würden. Aber alle sind entweder nicht mehr existent oder so ramponiert oder mit Farbe überkleistert, dass sie schlichtweg unlesbar sind. Schade eigentlich...

Ulli! Das wär doch was. Ein kompletter Satz nagelneuer Typenschilder für den 4R3. Dieselfilter, Spaltfilter, Dieselpumpe, Getriebe, Kraftheber, Zugmaul, Hydraulikfilter... Hab' ich was vergessen?!?  ::)  Henry Royce nannte das "Attention to details" 
;)

Tja, wie ich sehe kann ich den jetzigen Stecknagel vom Zugmaul auch in den Kübel hauen und versuchen, einen halbwegs Passenden nachzubauen. Nun, man wächst ja an seinen Herausforderungen.  ;D

Einstweilen herzlichen Dank

Gruss aus der buckligen Welt. Die Ähren der Gerste sind alle draussen und sie blüht... Völlig irre!

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 09.05.2014, 17:36:06
Hei Öhi,

es sind 58 Jahre vorbei und immer noch top ohne Spiel  ich habe mein Typenschild immer noch nicht angebracht,da der TÜV nichts gesagt hatte,aber ich habe es da.  ;D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 09.05.2014, 21:19:55
Hallo Leo,

irgendwas stört mich an dem Typenschild ??? gehören da nicht bei der Prüfnummer nicht solche Wellenlinien dazu?

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 10.05.2014, 10:04:06
Hallo Rudi,

so wie dieses Schild ist war das Alte, man konnte es fast nicht mehr lesen, aber wir haben es auf Bild so übernommen.

Ich habe einige Schilder von den Kupplungen, wo diese Wellen nicht vorhanden sind.  ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.05.2014, 07:59:42
Liebe Kollegen

Mit dem "Hydraulik-Gestänge" und der Anhängerkupplung wäre ich soweit fertig.

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]  [attach=4]  [attach=6][attach=5]

Was ich noch ändern muss ist der rechte Schäkel von der Sicherungskette. Wenn ich es recht begriffen habe, ist der nicht "geschraubt" sondern hat einen Steckverschluss mit Klappsplint oder einem Vorstecker. Macht auch Sinn, denn den Schraubverschluss kriegt man in ein paar Monaten eh nur noch mit Gewalt auf.  ???

Was fehlt sind die "Haarnadeln" zur Sicherung der Doppelstecker. Aber da muss ich vermutlich nochmals über die Bücher, denn das Spiel zwischen den Steckern und dem Verstellbock befremdet mich etwas. Wie hoch darf das Zugmaul wohl aus seiner "Ruheposition" gehoben werden, dass die Jungs beim TüV nicht gleich durchdrehen?  ::)  Seid so gut und messt mal, damit ich mir ein Bild davon machen kann, ob ich meine Doppelstecker aufschweissen muss.

Tja, und dann wäre da noch der Stecknagel...  ;D ;D ;D

Ach übrigens: Was steht auf dem unlesbaren Typenschild vom Verstellbock?

[attach=7]

Und dann kommt die nächste Baustelle. Die Halterung für die Motorhaube...  :o

[attach=8]

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)

PS: Oh! An der Hangausgleichskurbel schaut noch etwas vom "blauen Unterrock" heraus und das Sicherungsblech vom rechten Unterlenkerbolzen ist noch nicht "umgeklopft". Auf Fotos erkennt man Dinge, an den man 100 x vorbeischlurfen kann, ohne was zu merken. Gut gegen Betriebsblindheit...  ;) :D :D :D :D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 12.05.2014, 08:40:22
Hallo Fritz,

habe eben das Typenschild abzufotografieren versucht, hinter dem "M" sollen die Ziffern "3149" sich befinden, sonst soll den Rest möglich zu erkennen sein.

Sind Deine Hubstreben handelsüblich?  Sie sind echt eine gute Alternative zu den Originalteilen, eine eventuelle Bezugsquelle würde mir brennend interessieren. ::)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.05.2014, 10:53:11
Hallo Magne

Herzlichen Dank für das Typenschild. Ich bin mir nicht sicher, ob wir vom selben reden. Ulli hat ja dieses Typenschild nachmachen lassen. Stehen da die selben Zahlen drauf???!!!  :o Muss ich checken...  ::)

Ich meine aber nicht das Schild auf dem Zugmaul, ich meine das Schild hinten am Verstellbock, über der Aufnahme für den Oberlenker. Da ist nochmals ein Schild...

Zu den Hubstreben:
Wie du ja weisst, sah mein Trakti "hinten rum" ziemlich bescheiden aus. Zur Erinnerung nochmal das Bild:

[attach=1]

Vor allem an den Anblick der linken Hubstrebe konnte ich mich überhaupt nicht gewöhnen und drum habe ich mich sofort auf die Suche nach einem brauchbaren Ersatz gemacht. Hürlimann, Bührer, Köpfli, Vevey, Deutz, Steyr, Fendt, niemand hatte Unterlenker mit den Schweinefüsschen an den Gabelstücken. Ich bin dann per Zufall in England auf die Homepage von Agriline Products gestossen.

Deren Angebot hat mich beinahe aus den Schuhen gehauen. Die haben beinahe alles, damit man sich aus Ersatzteilen einen Traktor zusammenbauen kann, den es seit 50 Jahren nicht mehr zu kaufen gibt. Irre... Aber eben: Leider alle möglichen Marken - nur nicht MAN!  :'(     

Aber der Ford Major und der Power Major, die haben an der linken Hubstrebe diese Schweinefüsschen. Rechts an der Hubstrebe mit dem Hangausgleichskurbel haben die das Schweinefüsschen leider nicht.  >:( Aber Rob Whatton war so nett und hat für mich ausprobiert, ob der Schweinefuss von der linken Hubstrebe auch an das untere Ende der Hangausgleichskurbnel passt. Und siehe da: Es passt wie angegossen (It is fittig very well, in deed)! Dann kam das, was mir weniger in den Kram passte. Ich musste zwei linke Hubstreben und die Hubstrebe mit der Hangausgleichskurbel kaufen, weil die Schweinefüsschen nicht einzeln erhältlich sind.  >:( >:(

Aber Rob Whatton hatte recht: Klappsplint öffen, Bolzen raus, Schweinefüsschen auf den unteren Teil der Kurbelhubstrebe transplantieren, Bolzen rein, Klappsplint schliessen. Fertig!  ;) Bleibt das Problem mit den oberen Anschlüssen und der blauen Farbe. Aber das ist lösbar. Das Endergebnis ist zwar nicht 100% Original - aber kommt der Sache schon sehr nahe...

Hier sind die Links:

http://www.agrilineproducts.com/Catalogue/ProductDetail/levelling-box?productID=89c82fd4-78e4-4f98-9ba2-aa0a364df7ae&catalogueLevelItemID=b0bcbf0b-26a8-46be-990f-755d2901e801 (http://www.agrilineproducts.com/Catalogue/ProductDetail/levelling-box?productID=89c82fd4-78e4-4f98-9ba2-aa0a364df7ae&catalogueLevelItemID=b0bcbf0b-26a8-46be-990f-755d2901e801)     

http://www.agrilineproducts.com/Catalogue/ProductDetail/drop-arm?productID=7eb40858-63c7-4af3-a389-ddb3d6979b33&catalogueLevelItemID=b0bcbf0b-26a8-46be-990f-755d2901e801
 (http://www.agrilineproducts.com/Catalogue/ProductDetail/drop-arm?productID=7eb40858-63c7-4af3-a389-ddb3d6979b33&catalogueLevelItemID=b0bcbf0b-26a8-46be-990f-755d2901e801)


Viel Vergnügen beim Stöbern!

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.05.2014, 11:15:32
Moin lieber Fritz , willst du den M.A.N an den Haltern der Haube mit der Seilbahn aufs Jacobshorn heben? Sieht mächtig massiv aus !!!!!!!
  Grüsse aus dem Plattland    Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.05.2014, 14:21:44
Ja, Jürgen, das muss so massiv sein. Sonst fliegt mir bei dem ewigen Starkwind gleich das Blech wech.... ;)

Aber im Ernst. Ich taste mich von hinten nach vorne durch. Der Teil der Verschalung mit dem Armaturenbrett ist jetzt so montiert, dass das Loch im Armaturenbrett für die Lenksäule schön zentriert ist. Soweit so gut.  :)

Leider liegt jetzt der hintere Rand der Motorhaube oben auf der Sicke auf, statt 5 - 10 davor zu enden. Also muss das Scharnier für die Motorhaube 15 mm weiter nach vorne. Ausserdem liegt mit den ursprünglichen Haltern die Motorhaube so tief, dass die Kühlerhaube und die Motorhaube keine schöne "Obere Linie" bilden, sondern dort so ein Hohlkreuz oder einen Karpfenrücken machen, ganz grauenhaft anzusehen! Also müssen die Halter 15 mm nach vorne und mindestens 15 mm nach oben. Das alles geht aber mit den ursprünglichen Haltern nicht!  >:(

Also neue Halter. Und wenn ich die schon neu machen muss, dann möchte ich dort an die Halter auch die Motorhaube dranschrauben... Auch hier möchte ich das Spaltmass zwischen den Haubenteilen in dem Bereich haben, wie er hinten eingeplant ist. Naja: Und damit ich genügend Platz zum Rangieren habe, sind die U-Eisen halt etwas gross. Aber das gibt sich dann mit der Zeit...  ;)

Im Moment ermittle ich mit kleinen Holzkeilen (Kaili) und den U-Profilen die ideale Lage der Motorhaube. Kaili-Kaili !!! :D :D

Ich halte euch auf dem Laufenden!

Gruss

Fritz 8)   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.05.2014, 14:30:06
Salü Fritz , wo du jetzt eh am probieren tüfteln experimentieren bisch ..........was hältst du davon die Haube im Stück nach vorn zu klappen?? Quasi Maske und Haube sauber verschweissen und dann unten in der Maske eine stabile Aufnahme bauen und man kann überall sauber herankommen ..........
Hab schon mal dran gedacht das so zu bauen aber noch nicht begonnen ......so wie ein dir sehr bekannter Spezi aus Schleswig Holstein :-) der dachte auch schon daran ......
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.05.2014, 15:19:17
Hoi Jürgen.

Nix für ungut. Aber ich bin nicht so begeistert von dieser Idee.

1. Ich wüsste eigentlich nicht, was mich dort vorne gross interessiert, damit ich den Aufwand mit der Jumbo-Haube treiben sollte.  ::) Kommt aber vielleicht noch. Ich meld' mich dann.  ;D
 
2. Ich bin heilfroh, wenn ich die Kiste endlich zusammen und am Laufen habe. Irgendwann reicht's nämlich auch mir... Stell dir vor: Es gibt tatsächlich eine Welt ohne Karrensalbe, Rost und schwarzen Fingernägeln... Einfach traumhaft!  ;)

3. Der bauliche Zustand der Kühlerhaube ist so beschi..en, dass ich da unmöglich noch die Motorhaube dranhängen könnte! Das ist nur noch hauchdünner Blätterteig, Zinn, Füller, Grundierung und Farbe und so mit Ach und Krach gerade noch selbsttragend....  :P

4. Und Original ist es auch nicht. Ich weiss jetzt schon wie das geht! "Na Opi, wo hast du denn die Porschehaube mit den MAN Emblem her?" Muss ich nicht haben...!  >:(  Und beim TüV reagieren die auch ziemlich unwirsch auf verbastelte Hotrod-Trakis....  :o

5. Ich muss mir noch genug Gedanken um die Auspuffanlage machen. Den originalen Bodennebel-Leger will ich einfach nicht haben und den jetzigen Auspuff find ich auch eher uncool...

Besten Dank für dein Verständnis...

Gruss

Fritz  8)


 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 12.05.2014, 19:49:09
Hallo Fritz,

herzlichen Dank für die Links und die genaue Beschreibung für einen eventuellen Einkauf von den Fordson Major/Power Major Hubstrebenteilen!

Zum Typenschild, Du hast ganz Recht, ich hatte mich heute früh verlesen - war auf dem Sprung zur Arbeit.  :-[  Deine Frage hat aber für mich auch Interesse; alle meine Verstellböcke haben zwar kein Typenschild oder Reste davon, aber sie sind alle für die vier kleine Nieten vorgebohrt.  Hast Du was im Laufe des Tages in Erfahrung bringen können?

Übrigens kommt mir die Montierung Deines Verstellbocks etwas fremd vor, ich kenne der Verstellbock nur umgekehrt verbaut - vielleicht eine Grundlage einer interessanten Forumsdiskussion?!  ::)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 12.05.2014, 20:09:37
Hallo Fritz,

ich schaue mal morgen nach ob unser 2R3 das Schild noch dran hat.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 12.05.2014, 20:59:09
                    Hallo
Hab wegen Typenschild nachgeschaut,das Ergebnis war das 2x keins dran ist  :( .
Aber Adlerauge Magne hat recht,der Verstellbock ist falsch herum und zwei Schrauben fehlen.
Die Oberlenkeraufnahme ist aber so noch richtig herum .  :(
                  Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 12.05.2014, 22:00:34
 Hallo Fritz
Magne hat recht, dein Bock steht Kopf.
Bei meinen ist er auch mit dem Typenschild unten montiert.
Obwohl, einer ohne Bohrungen und Typenschild, einer mit Bohrungen
aber ohne Schild ein weiterer mit Schild und an drei komme ich nicht ran.
Bei meinem Ritscher habe ich den Bock vom 4N2 verwendet und das Typenschild
demontiert, weil das der Onkel vom TÜV bestimmt nicht lustig findet. Da hat keiner
nach gefragt. Zu deiner lose bei den Doppelsteckern, wenn es noch das erste Zugmaul
ist, mit so wenig Verschleiß, dann würde ich mir um die Bolzen keinen Kopf machen.
Beim Ritscher sind es fast 35 mm lose. 

Die Angaben auf dem Typenschild:

MAN Machinenfabrik Augsburg Nürnberg AG
                               Werk München
Anhägebock              Typ VB  IV
Prüfzeichen VVVVV 3256 Baujahr 1962
Geprüft für zulässige statische Stützlast
an der Anhägerkupplung, bis 1000 kg
Verwendbar an Zugmaschinentyp  4R3 
der Fa MAN AG Werk München
mit zulässigem Gesamtgewicht 4000 kg

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 13.05.2014, 13:03:37
Hallo Fritz,

habe geschaut. Löcher ja, Typenschild nein. Auch bei mir käme das Schild unten dran.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.05.2014, 16:24:53
Liebe Kollegen

Das mit den Typenschildern treibt mich etwas um. Ich hab mal rumtelefoniert und mich etwas sachkundig gemacht wegen der Typenschilder und Plaketten.

Es gäbe für mich die Möglichkeit, die Typenschilder nachmachenzu lassen - und zwar quasi wie ein Ausschneidebogen. Das heisst: Ich muss mich hinknien und die exakte Vorlage für jedes Typenschild am Trakti erstellen. Die Entwürfe werden dann alle auf einem Einzelblatt gruppiert und als Gesamttypenschild ausgelasert. Ich kriege dann ein riesiges Typenschild und muss mich dann hinsetzen und mit der Laubsäge die einzelnen Typenschilder aussägen, schleifen und die Löcher bohren. Die Jungs von der Schilderschnitz-Hütte haben mir aber sogar in Aussicht gestellt, dass sie die Einzelschilder aus dem Bastelbogen sogar auszuschneiden.  :) :) :) :)

Also machen wir doch mal die Probe auf's Exempel! Für das Chassis, das Zugmaul und den Verstellbock haben wir die Vorlagen ja bereits.   

Gesucht sind nun die restlichen Typenschilder für den MAN 4R3! Bitte schickt mir möglichst scharfe Fotos zu - von den Typenschildern halt, gell.  ;)

- Getriebe
- Dieselfilter
- Dieselpumpe

Wo hat es noch Typenschilder? Am Kaltstartgerät hat es glaub zwei "Nägel". War dort auch ein Typenschild? Was ist mit den
Einspritzpumpen?

Ich fände es genial, wenn es uns gelingen würde, einen kompletten Satz an Schildern für den 4R3/2R3 zusammenzutragen. Ich werde das dann mal durchexerzieren, damit man auch zu den Kosten etwas sagen kann. Und wer weiss: Wenn dann in ein paar Wochen Ullis neuer Katalog mit der Winterkollektion erscheint, hat er den Typenschilder-Komplett-Satz vielleicht schon im Programm.  :D

Gruss aus dem Schilderwald

Fritz (der mit dem verkehrtmontierten Verstellbock)  8)
 

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.05.2014, 09:35:30
Liebe Kollegen

Schweigen im Walde? Das ist aber neu!  ;D

Ich habe unterdessen an meinem Trakti gesichert, was zu sichern war. Die Information von Ulli betreffend Verstellbock und Zugmaul habe ich auch zu Papier gebracht.

[attach=1]

Es ergeben sich folgende Fragen (in der Reihenfolge von oben nach unten):

Traktor-Typenschild:
Bei Typenschild mit der Fahrgestellnummer fehlt bei mir die Angaben betreffend Baujahr obwohl dafür Platz vorhanden wäre. Ist das so, oder ist das nur bei mir der Fall?

Kraftheber:
Was steht in den Feldern für die Schlagzahlen? "mit BOSCH" konnte ich rekonstruieren, aber die oberen beiden Felder sind bei mir so zerstört, dass keinen Zahlen erkennbar sind. Im mittleren Feld kann ich nach ZF noch mit Mühe die Zahl "264" erkennen.

Dieselpumpe:
Da sind zwei merkwürdige Zeichen drauf. Erst dachte ich, es sei ein Kreis mit einem "E" aber es ist was anderes... Unten müsste noch einen Nummer folgen. Ganz zum Schluss steht "/4". Was steht dort vorne dran?
 
Zugmaul / Verstellbock
Im Fahrzeugausweis steht bei meinem Trakti, dass die Anhängekupplung das Prüfzeichen M3149 hat. Super! Dann stimmt das Typenschild! Aber jetzt beginnt der Salat:
Das Zugmaul darf an Traktoren bis 6500 kg Gesamtgewicht mit einer Stützlast von 1500 kg verwendet werden.
Am Verstellbock steht, dass die Stützlast nur 1000 kg und das zulässige Gesamtgewicht 4000 kg sein darf.
In der Schleppertechnik steht, dass das Gesamtgewicht bei Gerätetransporten 3600 kg betragen darf.
In der Bedienungsanleitung steht 3800 kg.
Im Fahrzeugausweis steht 3500 kg. Bei den Bemerkungen steht noch ZIFF 15: 4000, ZIFF 16 HINT.: 3000 M. LOESB. ARB.-GERAET, EINACHS-ANH. U. LADEPRITSCHE*

Ich bin etwas verwirrt!  :o Wer entwirrt mich?  ::)

Getriebe:
Die grösste Überraschung war für mich das Getriebe. Da steht nicht ZF drauf sondern ZP! Toll! Zahnradfabrik Passau! Ein durch und durch Bayerischer Traktor also!  ;) Unten am Typenschild steht etwas wegen der Ölfüllung mit Hochdruck Getriebeöl SAE 90.
Ich kann das erste Wort nicht lesen " ......irkende" steht dort. Was mag das wohl heissen?

Bei meiner Hydraulik-Pumpe findet sich kein Typenschild, keine Löcher und keine Befestigungs-Nägel. Ich glaube auch vom Hinsehen, dass das nicht die originale Pumpe ist...  ::)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8) 
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 15.05.2014, 11:53:29
Hallo Fritz,

ich traue mich noch einen Versuch mit Typenschildern zu machen. :)

Es ist ganz normal am 4R3, dass kein Baujahr angegeben ist, frage mich bitte nicht warum.

Dein Kraftheberschild gehört die ganz ersten 4R3 wo das Gehäuse zu schwach war.  Das Nachfolgergehäuse bzw. die Ersatzteilausführung hast Du zwar an Deinem MAN verbaut, auf meinem ersten Foto wirst Du das gehörende Typenschild erkennen.

Unten an einer Bosch-ESP ist folgende zu erkennen:  UT=95 +/-0,4 (s. 2. Foto).  Das ist mir bekannt ein Einbaumass, also der Abstand vom Befestigungsflansch zur unteren Kante des Rollenstössels.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.05.2014, 13:02:20
Lieber Magne

Super! Auf dich ist Verlass! Herzlichen Dank!  :) :) :) :) :) :)

Kraftheber:
Damit wäre das Geheimnis der entschwunden Zahlen am Typenschild des Krafthebers geklärt. Es ist eine "0" und keine "6".

Dieselpumpe:
Das mit der Dieselpumpe ist nicht das Teil, welches ich suche. Ich suche das Typenschild für die Pumpe am Motorblock, die den Diesel rauf in den Dieselfilter pumpt (Kraftstoffförderpumpe, Typ FP/KS 22 AD 6/3, das Ding mit der Handpumpe...).

Getriebe:
Das erste Wort ganz unten auf dem Schild: "..........kende Hochdruck Getriebeöle SAE 90"

Verstellbock und Zugmaul:
Ulli hat mich aufgeklärt...  :-*

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 15.05.2014, 13:42:29

Ach ja Fritz, die Begriffsverwirrungen.... :-[

Auf die Förderpumpe ist bei mir unten nur ein linkszeigender Pfeil, siehe sonst das Foto.

Das Wort soll "mildwirkende" sein.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.05.2014, 13:49:59
Hallo Magne

Super Sach! Ganz herzlichen Dank!  :) :) Dann habe ich meine unleserlichen Typenschilder ja beisammen!

Mildwirkende Hochdrucköle? Da wäre ich nie drauf gekommen! Ich dachte schon, es müsse vielleicht "Wildstinkende Hochdrucköle heissen - rein vom Platz her. Aber mildwirkend... Man lernt nie aus... :D :D :D :D

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 02.06.2014, 11:14:48
Liebe Kollegen

So langsam, langsam...

Mit der Motorhaube und der Kühlermaske bin ich zwar noch nicht ganz fertig, aber immerhin: Ein Ende ist auch da absehbar! Dazu habe ich zwei kleine Fragen:

Das MAN-Emblem ist bei mir aus einem Stück, das Gewinde ist jedoch relativ kurz? Das bedeutet: MAN-Emblem auf die Sockelleiste mit dicker Mutter aufschrauben und dann die beiden Teile mit kleinen Schräubchen auf die Kühlermaske aufschrauben. Kann das sein? Mir scheint das nicht logisch und ich frage mich, weshalb die dann wohl dort vorne so ein grüosses Loch gemacht haben... ::) Eigentlich müsste doch das Emblem durch die Kühlermaske und von unten verschraubt werden. Was ist korrekt?

Ist das Massivteil korrekt? Oder währe es das "Klappsignet" das bei Ebay angeboten wird? Ich meine, das Klappsignet hätte schon einiges für sich....   

Bitte klärt mich mal auf.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 02.06.2014, 11:34:07
moin Fritz , also ich hatte bisher auf beiden  das Klapp Symbol.........und die Verschraubung war unter der Haube ....
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: feuermannGZ am 02.06.2014, 14:25:48
Hallo swissfritz,
ich habe im Frühling ein starres MAN Emblem für einen 4P1 beim Teilemarkt in Kirchhaslach (Schwaben) von einem Holländer gekauft, auch bei dem  war der Gewindeteil kürzer als beim Original, es hat aber durch die Motorhaube gereicht. Ich schließe daraus das es verschiedene Gewindelängen bei den MAN Emblem Nachbauten gibt.
Gruß Feuermanngz.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 02.06.2014, 19:32:38
Hallo Fritz,

ich kenne auch wie Jürgen nur das klappbare Emblem als Originalteil für 4R3.  Wichtig ist Feingewinde wenn man ein Nachbauemblem kaufen soll, bis jetzt habe ich noch nicht ein Gewindeteil mit der exakt richtigen Länge (35mm) gefunden, man bekommt immer die Flachmutter etwa 3/4 voll.  Habe wieder ein Illustrationsfoto von den Resten eines Originalemblems gemacht.  Die Keilförmige Ausgleichscheibe, U-Scheibe laut der ETL, finde ich auch wichtig zu montieren.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: manboliden am 02.06.2014, 19:48:58
Hallo,
also bei den geteilten motorhauben (wie beim 4R3 oder den P-modellen) ist ein klappbares emblem am sinnvollsten. Immer wird es aber von unten verschraubt. Ganz wichtig ist die keilunterlegscheibe, sonst wird das emblem schief auf der haube sitzen, sofern die haube oben nach vorn etwas abfällt. Zu lang darf das gewinde auch nicht sein, sonst kolliediert es mit dem tank (bei den typen bei denen der tank vorne vorm kühler ist).
Es gibt aber auch embleme die in der halbkugel nur ein innengewinde haben, so das man eine passende schraube, auch wieder von unten, eindrehen kann.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.06.2014, 14:39:25
Liebe Kollegen

Galionsfigur:
Herzlichen Dank für die Hilfe. Also Klappsignet!  >:(  Verd... Schei....!!! Und so penibel. Traktor Segger hat das Ding zwar, aber wie schon so oft: "Wir liefern nur innerhalb Deutschlands!"

Da wird Clemens wohl oder übel wieder in die Hosen müssen...  ;)  Clemens, ich schieb dir demnächst meinen "Wunschzettel" per Email rüber.

Traktorsitz:
Der Sitz, der auf dem Traktor drauf montiert war, ist ja nicht original. Nach langem hin und her konnte ich vor einiger Zeit einen richtigen Sitz erwerben. Allerdings ist der nicht ganz vollständig. Da fehlt z.B. die Schiebe-Rolle, um die Federung verstellen zu können. Und es fehlt das Stück Vierkantrohr, welches in der ETL als Nr. 40 = Sitzstütze bezeichnet wird.

Die Rolle habe ich unterdessen von Ulli bekommen. Aber mir ist nicht ganz klar, wie man das Ding montiert und die Sitzstütze gibt mir auch Rätsel auf. ÜBERHAUPT: Die Verstellung ist mit überhaupt nicht klar. Anhand der Löcher in der Auflageplatte müsste der Sitz verschiebbar sein...  ::)

Ich wäre froh für ein paar selbsterklärende Bilder und profunde Kommentare. Und klärt mich bei der Gelegenheit bitte mal betreffend Sitzkissen auf. Da gibt es ja auch mehrer Anbieter...   :-[

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 03.06.2014, 16:17:58
Hallo Fritz,

unser 2R3 hat wohl nocht diese Rolle dran, anbei Bilder.

Sitzkissen haben wir immer von Traktorkissen.de gekauft. Müsste eins für Hochlehne passen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 03.06.2014, 19:07:35
Hallo Fritz
Ich habe noch ein Bild angehängt, darauf ist die Gewichtsverstellrolle sehr gut zu sehen.
Das Vierkantrohr wird nur benötigt, wenn kein Hydraulikblock verbaut ist.
Ganz wichtig bei der Montage der Federn, sind die Buchsen ( dort wo die Federn an der
Sitzschale befestigt werden) sonst sind die Federn geblockt und können nicht arbeiten.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 04.06.2014, 07:47:08
Guten Morgen, liebe Kollegen

Herzlichen Dank für die informativen Bilder. So wie ich die Sache besehe, habe ich tatsächlich alles, was es für den Sitz braucht. Für die Befestigung fehlen mir die "Röhrli" als Abstandhalter. Aber das ist nun wirklich kein Problem...  :)

Wichtig für mich zu wissen: Die sonderbar geformte Platte liegt also tatsächich direkt auf der Hydraulik auf. Ulli schreibt, das Vierkantrohr sei nur für die Fälle verwendet worden, wenn keinen Hydraulik am Trakti montiert war. Sehr schwer vorstellbar, dass zu dieser Zeit solche Traktoren ohnen Hydraulik bestellt worden sein sollen. Aber sei's drum....

Dass die Platte aus Stabilitätsgründen auf der linken Seite hochgebogen ist, ist für mich nachvollziehbar. Aber weshalb hat das Ding so viele Löcher? Der Sitz lässt sich ja offenbar nur an einer Position anschrauben - also nix Sitz nach vorne und hinten verschieben. Da wird sich mein Enkel gewaltig ärgern, weil er so grosse Mühe haben wird, mit seinen Füssen auf die Pedale zu kommen  ;D ;D)  Und wieso hat die Platte so komplizierte Ausformungen am rechten Rand? Da ist bei meinem Trakti rein garnichts, was so ein kompliziertes Bauteil notwendig machen würde...  ::)

Oder ist das so ein "Reichseinheitssitz", der auch bei allen anderen Traktormarken passen musste? Dann würde die Geschichte vielleicht Sinn machen.  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.06.2014, 09:49:50
Liebe Kollegen

Zwei neue Baustellen tun sich auf  :-[ Die Kiste ist aber auch bis zum Schluss unglaublich hartnäckig! Ich aber auch!! ;)

1. Haubenhalter:
Wo gibt's die passenden Gummis für die Haubenhalter, damit ich nicht die Halterungen versetzen muss.

2. Sturzbügel:
Das Ding ist total verrostet und zum Sandstrahlen wollte ich die Holme aus den Stulpen der Fundamente zu ziehen.
Als erstes sind mir die Verbindungsschrauben sofort abgebrochen - obwohl ich die tagelang vorher schon mit Kriechöl bezirzt habe.  :(
Dann habe ich die Schrauben ausgebohrt und versucht, die Holme aus den Schuhen zu klopfen - ohne Erfolg!  >:(
Auch das Wärmen der Teile mit der "Flammenwerfer" war vergeblich. Von wegen Bewegung - nix die Laus!!!!  >:( >:(  Schlussendlich habe ich die Stulpen samt Holme von den Fundamentplatten abgeflext und da reingeschaut. Du liebe Zeit!  :-\

Nun, nach der Totalzerstörung weiss ich, dass der Sturzbügel beim Sturz wohl nicht gehalten und das abgeborstene Oberteil nur dazu gedient hätte, dem Fahrer gleich den Rest zu geben. Da unten war alles nur noch Blätterteig und total verbacken. Jetzt muss ich das ersetzen.  :P

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Was die Dimensionen betrifft ist alles klar. Was ich leider nicht mehr rekonstruieren kann ist die Art der Verschraubung. Zwischen dem Stulpen und dem Holm ist ein Stahlstück, durch welches die Schrauben hindurchgehen. Auf der Plakette steht Binger Seilzug ...  ::)

Frage: Hat dieses Stahlstück nur zwei Löcher oder haben die Löcher auch Gewinde?

Gruss aus der Bröselwelt

Das Krümel-Monster  8)
     
     
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 05.06.2014, 10:14:18
Guten Morgen Fritz , die Länge vom Bügel kannst du selbst bestimmen , er soll ja lediglich den Überschlag verhindern , obwohl in deinen Schokibergen wird's wohl eher ein Looping werden wenns rund geht, na jedenfalls sind die Bohrungen bei mir nur Fixierungen für den Bügel wie weit er rausstehen soll ,
Haubenhalter ??meinst du die Gummis zum einhängen ? http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.treckergarage.de%2Fcontents%2Fmedia%2Fl_hhg-63_2.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.treckergarage.de%2Fcontents%2Fde%2Fd120_Haubenhalter_Anhaker_Spanngummi.html&h=300&w=400&tbnid=_fI7TQSnP578hM%3A&zoom=1&docid=bUAJj-acXE_fHM&ei=liaQU9ugGOig7AaZ5YCgDQ&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1187&page=1&start=0&ndsp=31&ved=0CDIQrQMwAQ

Sollte die Lieferung nur in die BRD erfolgen übernehm ich das und schicks dir zu . meld dich ..........
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.06.2014, 11:45:44
Und gleich noch ne Frage:
Ausgerechnet beim Glühüberwacher steht in der ETL nicht dabei, welcher Typ das ist. Wer weiss da Bescheid?

Gruss aus der Schweiz

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 05.06.2014, 13:15:43
Hallo Fritz
Bei der umgebauten Glühanlage mit Flammkerze, ist da der Glühüberwacher
überhaupt angeschlossen??
Ich denke der ist dabei überflüssig.
Bei soviel ü, kann Er nur über sein.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.06.2014, 15:09:17
Hallo Ulli

Ich hatte schon beinahe so eine Ahnung, dass ich diese Antwort bekommen würde!  ;D

Ob der Glühüberwacher auf Grund der vielen Ü-s überflüssig ist, kann ich nicht beurteilen. Ich frag' mal anders rum: Wieso ist er dann im "Original-MAN-Elektrischer-Schaltplan-mit-Kaltstartgerät-Bild-4-Plan-Nummer-393-1.80-Teil-Nr-27" eingezeichnet?  >:(

Möglicherweise, damit so Doofies wie ich, die nicht recht abschätzen können, wie lange die Rudolf-Diesel-Gedenkpause dauert, beim Starten was zu tun haben - nähmlich gespannt durch die Löchli zu gaffen und darauf zu warten, dass es dort drin rot wird oder vielleicht gar das Vögeli heraus kommt und "Kuckkuck schreit".  :) :)   

[attach=1]

Ich denke mal, dass Jens hier profunden Bescheid geben kann.

Mit glühenden Grüssen

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 05.06.2014, 17:13:30
Hallo Fritz
Hier ist jetzt die Frage, welche Werte die Flammkerze hat, bzw. welche die Originale
Glühkerze hatte.
Laut ET-Liste war früher eine Bosch oder Beru Glühkerze mit 9V verbaut, bei der
Ausführung war der Glühüberwacher zum Reduzieren und Glühzustand anzeigen.

Die mir bekannten Flammkerzen, sind alle auf 12V und benötigen ca. 15 sec. danach
kannst Du starten.
Ich habe es noch nicht ausprobiert, denke aber wenn Du hier den Glühüberwacher
vorschaltest, wirst Du die Glühwendel der Kerze nicht zum glühen bringen.
Soviel Ü an einem Tag, also doch ÜÜÜberflüssig. :)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.06.2014, 08:31:01
Och Ulli

Ich möchte halt so gerne dieses umgekehrte Nudelsieb mit Schummerbeleuchtung am Armaturenbrett haben!  :'(
Gleich heute Abend schau ich nach, ob und was da auf der Flammkerze geschrieben steht.

Unterdessen bin ich bezüglich der Konstruktion des Sturzbügels in den Artefakten des rechten Holm auf Relikte gestossen, welche eine Rekonstruktion des Ursprünglichen Zustandes erlauben! Für alle, die in einer ähnlichen Situation sind, halte ich das Ganze kurz als Skizze fest.   

[attach=1]

Es ist ja sehr einfach, wenn man's weiss...  ;)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 06.06.2014, 10:43:14
                               Hallo Fritz
Hätte dir fast die Daten von original Glühüberwacher gegeben,aber die treffen bei dir ja nicht zu,
man gut das ich keine Zeit mehr hatte. ::)    Aber Ulli hat schon recht.  :)

Bei der Original Flammkerze,schaltet der Glühüberwacher/Vorwiederstand beim betätigen
des Startknopfes ja ab.Der Strom bricht bei betätigen des Anlassers ja etwa auf 9 Volt zusammen,
und die Flammkerze arbeitet auf 9 Volt weiter.
Binn der Meinung, deine Kerze glüht nur vor den starten ..........12v.......... ? ? ?
  Deine Kerze ist wohl die aus den Englischsprachigen Raum,für Direckteinspritzer.
                                   Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.06.2014, 08:53:42
Liebe Kollegen

Es ist mir doch am letzten Wochenende tatsächlich gelungen, das Gestühl meines Traktis fertigzustellen und zu montieren. Im Sinner einer kleinen Meditationsübung bin ich gleich in den Sattel geklettert und habe drei mal "brumm-brumm" gemacht. Fühlte sich sehr gut an!  :D :D :D 

Tatsächlich war es doch (wieder einmal) mit Mehraufwand verbunden, den Sitz zu restaurieren und so abzuändern, damit er mit euren "Vorgaben" übereinstimmt. Einerseits hatten die Führungsstangen der Hohlfedern die Röhren der Sitz-Gabel durchgeraspelt. Andererseits war die Gabel innen total verrostet und ausserdem war die "Bodenplatte" der Gabel im Original sehr kurz und hatte nur zwei Löcher. Jahimmihergottsakramentzefixhalleluja! Wieso ist es eigentlich nicht möglich, bei diesem Traktor irgend ein Teil im die Finger zu nehmen, welches bei allen gleich ist?!!! Langsam würde es mich nicht überraschen, wenn einer von uns daher käme und behaupten würde, sein 4R3 hätte 5 Zylinder! e >:( >:(

Also gut... Hab ich halt die Bodenplatte verlängert und die Gabel geflickt. Und damit es dort drin nicht gleich weiterfault, habe ich erst alles mit Zahnradbahn-Fett ausgesprüht und dann mit Graphit-Fett "gestopft". Und damit ich später nicht jedesmal den Sitz runternehmen und zerlegen muss, um ein wenig Fett in die Gabel zu bringen, habe ich gleich zwei Schmiernippel angeschweisst. Schmieren und salben hilft allenthalben... ;)

[attach=1]   [attach=2]   [attach=3]
 
Auch die Verstellung der Härte der Federung mit Hilfe von Ullis "Rolle" klappt hervorragend. Was mich im Moment etwas stört und irritiert, ist die Tatsache, dass auch in der allerweichsten Stellung der Sitz noch immer sehr hart gefedert ist. Da muss ich noch etwas erfinden...

Mit dem Sturzbügel muss ich von vorne beginnen. Offenbar habe ich mich etwas "vermessen".  :o Theoretisch hätten die beiden Rohre exakt passen sollen. In der Realität habe ich erfahren müssen, dass diese Rohre offenbar überhaupt nicht präzise gearbeitet sind. Jedenfalls wollten die sich partout nicht ineinander schieben lassen. Und bei der Anwendung roher Gewalt mit der Hydraulik-Presse hab ich gleich den einen Holm gekrümmt und gestaucht!  >:( >:( >:(

Also: 70 Franken Lehrgeld bezahlen, alles wieder abflexen und ab damit in die Alteisentonne!  :'(  So wird man schlauer und man merke: Die Aussenrohre an den Fundamentplatten sind nicht 5 mm sondern nur 4 mm dick. So klappt das problemlos und der ganze Sturzbügel lässt sich auch mühelos aus den Hülsen herausziehen!  :)

Ja, Leo, ich weiss, was du dem Fritzle jetzt sagen willst.  :P

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 

 
 
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 17.06.2014, 09:45:33
Auch die Verstellung der Härte der Federung mit Hilfe von Ullis "Rolle" klappt hervorragend. Was mich im Moment etwas stört und irritiert, ist die Tatsache, dass auch in der allerweichsten Stellung der Sitz noch immer sehr hart gefedert ist. Da muss ich noch etwas erfinden...

Salü Fritz , ich habe ein Mittel .......ESSEN !!!!!!!  Hat bei mir hervorragend geklappt :-) !!
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.06.2014, 09:58:29
Hoi Jürgen! Du bist ja ganz ein Lustiger!

So wie die Dinge liegen, müsste ich so viel zulegen, dass mein Hintern nur noch mit Mühe in die Sitzschale passt. Ob ich in diesem Zustand überhaupt noch in der Lage wäre, auf den Traktor rauf zu krabbeln, sei dahingestellt. Vor allem jedoch hätte ich Angst, dass sich zwischen Ar...backen und Sitzschale ein Unterdruck bildet und der Sitz nacher operativ entfernt werden muss!

Aber federn tut's dann schön, da gebe ich dir recht. Vor allem haut's dir dann in den Bodenwellen die Fettschürzen des Unterbauchs voll in die Fresse! So kann man am Bauchnabel mit dem Zigarre im Mund Brandblasen erzeugen. Jürgen, Jürgen! Du Schlimmer...  :-*

Gruss Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 17.06.2014, 10:04:14
Achsooooooooooooooooo, und ich dachte mit einer Saison Holzfällersteaks mit " Härdöpfel" Ofenkartoffel und Sour Cram , wärs behoben aber da sieht man wieder wie die Maßeinheiten doch variieren können .grinssssss
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 17.06.2014, 12:16:37
Hallo,

da kann man wieder mal sehen, wie mit zweierlei Maß gemessen wird. Mein Sitz ist jedenfalls zu weich für meine 130 Kg Lebendgewicht .. ich wünschte er wäre härter .. aber mit meinen Zigarillos habe ich mir noch keine Brandmarke in den Nabel gebrannt .. dazu ist mein Sitz wiederum zu weit vorn und das schwabbelnde Fett (wenn ich welches hätte  ;) ..) bleibt immer am Lenkrad hängen. Vielleicht sollte ich mir überlegen, wenn ich den Sitz weiter hinten anbaue, bei meiner nächsten OP gleich noch ein bisschen Fett absaugen zu lassen .. So werden dann die Nabelbrandzeichen verhindert ..

Gruß aus dem tiefergelegenen Hügelland (Odenwald) .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 17.06.2014, 12:57:45
Jürgen, ich ha garid gwisst, dass du lölä kasch.

Fritz,des isch die sach wa du machsch.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.06.2014, 16:51:25
Rudi:
Schön von dir zu hören und mit dir etwas "das Kalb" zu machen.  ;) Nachdem ich lese, dass du etwas mehr Kampfgewicht auf die Waage wuchtest, kannst gerne bei mir vorbeikommen und meinen Sitz etwas "einfahren".

Aber jetzt mal im Ernst: Vielleicht habe ich auch etwas falsch gemacht. Mir ist eingefallen, dass die beiden Blattfedern, die nach vorne zum Sitz hochziehen, bolzenfest eingespannt sind. Das heisst, die können weder nach vorne noch nach hinten irgend welchen "Weg" machen. Drum ist der Sitz auch so ein Bock. Ist das überhaupt korrekt?  ::) 

Leo:
Klar kann's Fritzli machen, was es will. Aber mein alter Nachbar sagte immer: "Düend rächt, wänn'r düend!". Frei übersetzt heisst das in etwa: "Macht es richtig, wenn ihr's macht!" Er sah die Sache mit dem "es machen" deutlich enger und eindeutiger als ich. Aber wenn man es weit und generell fasst, stehe ich da voll dahinter. Und ich mache es lieber garnicht, als dass ich irgend einen Scheiss ablasse. Und wenn ich im Zusammenhang mit dem Trakti Mist baue, dann sage ich das hier auch deutsch und deutlich. Ich finde, das Forum hat es verdient, dass man ehrlich darüber schreibt, womit man Mühe hat. Immerhin kann dann ein anderer just diese Klippe vielleicht eleganter umschiffen. Und das wunderbare an diesem Forum ist ja einer von Frau Feldbuschs Wahlsprüchen: Hier werden sie geholfen :D Und morgen ändere ich auch die Bauzeichnung für den Sturzbügel auf die korrekten Masse ab.  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 17.06.2014, 17:26:43
Hallo Fritz,
der jenige, der keine Fehler macht, muß erst noch geboren werden.
Von denen, die nicht darüber reden/schreiben gibt´s deutlich mehr.

Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man die Fehler beschreibt.
Ich hätte meinen Irrtum mit dem Reinigen und Schmieren der Vorderradlager auch verschweigen können,
aber solche Irrwege kommen nun mal vor.
Andere machen den Fehler dann wohl möglich nicht mehr.

Also: Ehrlich währt am längsten ;)

Gruß aus dem sonnigen Norden
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 17.06.2014, 18:40:35
Hallo Fritz,

zum Fahrersitz:  Ich wollte Dir eigentlich heute früh auf zwei Abstandshülsen aufmerksam machen, hatte aber nicht mehr Zeit, denn wir sind zur Zeit auch am Heu machen.  Du hast das Problem mit starrer Federung schon richtig erkannt; die Langlöcher vorn an den Blattfedern sollen ja der freie Federweg besorgen.  Um das zu erreichen muss man die zwei Befestigungsschrauben unter dem Sitz mit Hülsen versehen, ein bisschen länger als die Blattfederstärke.  Dieses Detail ist sehr schnell zu übersehen, es ist dummerweise nicht in der ET-Liste möglich zu erkennen.  Manche finden der Originalsitz schlecht, wir haben Beschreibungen wie z.B. "Krücke" gesehen, man kann aber nichts anderes erwarten wenn man sich nicht mit dem Aufbau/der Logik des Sitzes auskennt...  Die Hülsen sind Verschleissteile, die Reste fallen zum Schluss raus, die Schrauben werden gedankenlos nachgezogen und der Sitz bekommt unverdient sein schlechter Ruf...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 17.06.2014, 19:36:52
Hallo Fritz
Mein Senf sollst Du auch noch dazu bekommen, aber Heute den Scharfen.
Die Buchsen hätte ich auch angefragt, ob diese verbaut sind und die Federn gleiten können,
aber was mir noch etwas Kopfzerbrechen bereitet sind die von Dir montierten Fettnippel!!
Wenn die Rohre gut mit Fett gefüllt sind, drückt das Fett beim einfedern der Hohlfedern durch
die Bewegung der Führungen in die Hohlfedern, durch das Fett werden die Hohlfedern zu Anfang
träger und nachher aufgelöst, ob das im Sinne des Erfinders ist!?!?
Bei meinen Sitzen habe ich die 12 mm Rundstahl-Führungen vorn rund an-geschliffen und mit etwas
Kupferpaste bestrichen. Bis die verbraucht ist, das dauert.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.06.2014, 08:37:09
Guten Morgen die Herren!

Herzlichen Dank für die Kommentare und Erläuterungen.

Magne:
Deine Erklärungen sind wie immer glasklar und logisch. Nur habe ich damit ein kleines Problem! Ich weiss nicht, welche Längslöchern du meinst. Ich habe blöderweise keine Bilder gemacht und bin im Moment auch "im Heu". Ich beschreibe daher kurz, was bei mir Sache ist:

Vorbemerkung: Alle Löcher an der Sitzhalterung sind kreisrund - nur an der merkwürdig geformten Fundamentplatte hat es ovale Löcher, die nach meinem Verständnis für garnix da sind...   ::)   

Vorne am Sitz hat es eine Halterung mit zwei runden Löchern hintereinander in Fahrtrichtung. Der Sitz hat zwei Blattfedern. Die obere Blattfeder hat vorne zwei M12 Löcher, die untere hat nur ein M12 Loch. Am hinteren Ende hat es ein M8 Loch in beiden Federn. Die obere Feder wird erst mit einer Schraube am vordern Loch befestigt. Dann kommt die zweite Feder mit einer Schraube, die durch das hintere Loch der oberen Feder und die Halterung geht. Dann verbindet man die hinteren Enden der beiden Federn mit der M8 Schraube. Das Blöde an der Sache: Die M8 Schraube geht durch die Sitzhalterung (man sieht die Schraube auf dem Foto von hinten unten zwischen dem U-Profil der Sitzhalterung, dort wo die beiden Rohre zur Hohlfeder hochgehen), durch die beiden Blattfedern und durch das Abstandeisen, damit dort Ullis Rolle Platz hat. Wenn deine "Theorie" stimmt, dürfte diese Schraube garnicht existieren, denn sie verhindert, dass die beiden Blattfedern bei Belastung durch die Sitzhalterung nach hinten "durchflutschen" können.

Erst wenn man diese Schraube entfernt und die Distanzhülsen einbaut, müsste der Sitz richtig federn können. Spannend...  ;)

Ulli:
Ich hab vielleicht etwas übertrieben. Klar sind die Rohre nicht platschvoll. Aber ich habe soviel eingefüllt, dass Rohre unten "voll" sind und der "Abrieb" im Fett gebunden wird und nicht fröhlich vor sich hinrostet. Und wenn das Fett dann oben bei den Hohlfedern vom ewigen Gehoppel so richtig raussaftet, schraube ich die Schmiernippel raus und nehme durch die Löcher eine Fettabsaugung vor. OK?  :D

Ab ins Heu!

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt.

Fritz  8) 8) 8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 19.06.2014, 09:46:15
Hallo Fritz
An Bohrungen oben unter der Sitzschale in den Federn soll die Bewegung aufgenommen
werden. Die Bohrungen dürften aber fast 15 mm haben und Magne hat mit seiner Aussage
von den Langlöchern in den Blattfedern auch recht, es gibt mal wieder mindestens 2
Ausführungen bei den Blattfedern. Bei den Langlöchern kann man 15 mm Hydraulikrohr
ablängen und als Buchsen verwenden, bei der zweiten Ausführung mit der großen Bohrung
habe ich keine Erfahrung, würde es aber mit zwei 10 mm Schrauben und Haftmuttern
ausprobieren. Das soll heißen, die untere Feder unter der Sitzschale nicht fest anziehen
(so das sie gleiten kann).
Die obere ist ja mit zwei Schrauben Befestigt, wo bei die vordere Schraube fest angezogen
werden kann und dem Sitz den nötigen Halt gibt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 19.06.2014, 11:16:32
Hallo Fritz,

sorry, wieder korrespondiert schlecht was in der ET-Liste steht, die verbaute Teile an Deinem 4R3 und was ich bisher an diesen Rundhaubern gesehen habe (habe auch nicht "alle" gesehen :D).  Nach Deiner Beschreibung hast Du genau die Federung wie in der ET-Liste zu erkennen ist.  Ich kenne nur zwei gleich lange Blattfeder, je mit zwei Langlöcher für die vordere M10 Schrauben, wie auf den Ersatzblattfedern auf dem Foto.  Die kleine Schraube hinten ist ja eigentlich ein sogenannter Blattfeder-Herzbolzen (laut Wikipedia) und soll die Blätter nur zentrieren.  Mit Langlöcher und den erwähnten Distanzhülsen funktioniert die Halterung vorn, unter dem Sitz, genau wie die Gleitplatten in den Vorderfederböcken am 4R3. ::)

Interessehalber habe ich der originale, gepolsterte Deluxe-Sitz an einem 4R3 genauer untersucht.  Dort sind genau die gleiche wie Deine Blattfeder (von ungleicher Längen) fest gezogen verbaut, aber kein Herzbolzen...  Schnell wurde der Sitz abmontiert und ich sah da keine hintere Bohrung dafür, aber 10mm Bohrungen vorn, - also gab es wohl drei Blattfedervarianten...

Deine Idee, falls Du M10 Löcher statt M12 (Tippfehler?) hast, zwei Distanzhülsen, natürlich ein bisschen länger als die Dicke des "Federpaketes", hinten einzubauen und die kleine Schraube entfernen, würde ich durchaus ausprobieren.  Oder vielleicht noch besser, statt Hülsen was von z.B. Flacheisen anpassen, dann würden sogar die Blattfedern eine bessere Führung bekommen.  Wichtig nachher ist jedenfalls ein Nahkontakt zur Unterlage (Bild 38 in der ETL) für die Gewichtsverstellrolle zu haben...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.06.2014, 08:40:20
Liebe Kollegen

So langsam beginnen sich die Nebelschaden zu lichten. Also: Ich habe die ungleichlangen Blattfedern mit den runden Löchern.  ::)
Unter dem Sitz sind in der Halterung auch zwei Löcher. Die Schrauben, mit denen der Sitz und die Blattfedern zusammengehalten waren, sind so verrostet, dass ich sie ersetzt habe. Und weil die Löcher so gross sind, habe ich M12 Schrauben verwendet. Es ist also kein "Dreckfuhler", sondern wieder mal der doofliche Restaurator gewesen (wenigstens nicht der Gärtner).  ;D

Also M10 Schrauben... Den Rest habe ich geschnallt (hoffentlich). Ich werd mal sehen, was sich tut und halte euch auf dem Laufenden.  ;) Wird aber eine Zeit dauern, denn ich habe in den Steillagen 2 ha Elefantenheu am Boden und eine weitere Hektare mit Luzerne muss ich siloballen-bereit machen.

Jedenfalls herzlichen Dank für den Support.

Gruss aus der mit Heuduft durchfluteten buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 20.06.2014, 10:00:20
Fritz , mach mal Bilder von den Elefanten hahahahaha........... nein im ernst zeig doch mal was von deiner Aktion ........
Lieferst du an einen Tierpark wegen der Bezeichnung Elefantenheu? Das macht hier im Ort nämlich auch jemand
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.06.2014, 08:04:05
Hallo Jürgen

Es ist genau wie du vermutest. Das Heu geht an den Zoo in Zürich. Ich bewirtschafte ja unter anderem 4 ha Steillagen mit mehr als 35 % Neigung. Davon sind 0.5 ha mit einer Neigung von über 45%. Die Bewirtschaftung ist daher ziemlich mühsam. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, diese Flächen als sogenannte Biodiversitätsförderungsflächen (BFF) anzumelden, d.h. kein Dünger, später Schnitt, kein Mähaufbereiter, 5-10% müssen als Rückzugsflächen stehen bleiben... Pipapo  ;D

Meine lieben Nachbarn, die dieses Land je nicht pachten wollten und mich damit quasi zur Selbstbewirtschaftung des Betriebes gezwungen haben, sind natürlich ausgeflippt, als sie gemerkt haben, dass ich mit dieser Art der Bewirtschaftung einen geradezu traumhaften Ertrag erziele, den ich jetzt noch steigern werde, weil auf diesen Flächen mittlerweile wieder seltene Pflanzen wachsen, die mit zusätzlichen Fördergeldern honoriert werden. Um dir mal ne Vorstellung davon zu geben: Wenn ich eine Hektare mit Gerste bepflanze, bleiben mir am Ende der Geschichte etwa Fr. 800.-- als Direktkostenfreier Ertrag auf den Küchentisch liegen. Bei den Biodiversitätsförderungeflächen reden wir von etwa dem 4.5 fachen. Es ist also lukrativ, sich damit etwas vertiefter zu befassen.

Für meine Nachbarn ist es einfach unbegreiflich, dass man freiwillig mehr BFF anlegt, als es "Vorschrift" ist. Und um mir ihr Missfallen auszudrücken, meinten Sie, dass ich das Heu von diesen Wiesen dann gerne selber fressen dürfe. Das Zeug könne man ja höchstens als Stroh benutzen oder besser gleich anzünden. Wie gut, dass ein Studienkollege von mir in Zürich am Zoo arbeitet...   

Lieferkonditionen: Dürrfutter, also Heu. Möglichst später Vegetationszeitpunkt, aber kein verfaulter Unterwuchs. Ganz lange Ware, je länger desto besser. Keine Konservierungsmittel (Ca-Propionat, etc.). Ganz locker gepresste Rundballen, nicht mehr als 200 kg pro Ballen.

Dies Auflagen erfülle ich mit meinem Naturwiesenbestand auf Anhieb. Bei spät geschnittenen Kunstwiesen hat man immer das Problem, dass es unten zwischen den Halmen zu modern beginnt. Im Bestand mit Lieschgrass, Frommenthal, Ruchgrass, Rotschwingel und z.T. etwas Knaulgrass passiert das nicht. Das wird oben rum gelb und ist unten drin luftig und grün. Und wegen der Länge: Dieses Jahr sind das Lieschgras und der Frommenthal über 2 m hoch! Einfach geil! Der Ertrag ist natürlich bescheiden. Ich rechne mit etwa 2.5 tonnen Trockenmasse pro ha. Der Preis, den ich dafür bekomme, deck mir aber die Produktionskosten (Diesel für Mähen, Zetten, Schwaden, Wartung und Maschinenabschreibung, Loharbeiten fürs Pressen und den Transport vom Feld in die Scheune). Klar: Lohn habe ich mir auch noch keinen bezahlt. Aber man soll nicht zu gierig werden. Immerhin bleiben die Förderbeiträge als Netto-Rendite auf der Tischkante!  :D :D :D     

Bilder vom Heuen habe ich letztes Jahr schon eingestellt. Dieses Jahr habe ich von der eigentlichen Arbeit keine Bilder gemacht. Aber ich hab sonst ein paar Aufnahmen...

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Natürlich habe ich mir als studierter Milchviehmensch zu dem Bestand so meine Gedanken gemacht. Interessanterweise wird dieses gelbe Zeug von den Kühen auch noch sehr gerne gefressen. Wichtig: Es muss einwandfrei konserviert sein. Leider ist die BFF bei den Landwirten ein sehr ungeliebtes Kind und die Fläche wird halt abgezwickt wenn's grad passt. Und wenn's dann halt reinregnet, so what!

Mich hat aber die Vielfalt der Schmetterlinge überzeugt. Klar: Früher hatten wir auch welche. Aber seit das überständige Gras dort steht, wimmelt es geradezu von Schmetterlingen. Unglaublich! Ich frage mich vor allem, wovon die dort leben, denn Blüten hat es ja nicht gerade viele. Trotzdem ist die schiere Menge beeindruckend. Vor allem, wenn man gemäht hat und sieht, was sich auf den restlichen 5-10% abspielt!

Und dann war da noch die Sache mit der einen Heuballe. Mein Lohnunternehmer schickte mir einen Angestellten, der mit den Arbeiten und den Gefahren am Berg noch nicht so bewandert war. Seine Aufgabe: Heuballen zur Scheune fahren. Meine Aufgabe: Einlagern der Ballen. Prompt hat er eine Balle nicht richtg angesteckt und das Ding verloren. Da haben sich 200 kg auf eine lange Reise begeben und sind im Dauerlauftempo erst durch meine Gerste und meine Kunstwiese, dann beim Nachbarn durch die Wiese, über einen Güterweg und dann durch ein Feld mit Dinkel. Dann durchbrach das Ding einen Weidezaun, durchquerte die Weide und walzte an der anderen Seiten den Zaun erneut platt. Dann nochmals ein kleiner Güterweg und ein Stück Wiese, ein Hüpfer über eine 80 cm hohe Stützmauer und dann rollte das Ding auf der Kantonsstrasse (bei euch Bundesstrasse) und blieb zu guter Letzt an einem Begrenzungspfosten auf einer Verkehrsinsel hängen.  :-\

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450 m in der Distanz, knapp 80 Höhenmeter! Und ich stand am Mansardenfenster in der Scheune und konnte dem Ding nur noch nachsehen und beten, dass es dort unten auf der Strasse nicht zu einer Kollision kommt. Stell dir mal vor, da wird ein Radfahrer von dem Ding platt gemacht! Zum Glück ist nicht passiert! Aber harmlos ist das nicht und ich hatte ganz schön Bauchkrämpfe! Murphy hat völlig recht: Wenn etwas in die Hosen gehen kann, wird es früher oder später unweigerlich passieren.  :o :o :o :o

So viel zum Elefantenheu.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 23.06.2014, 08:15:08
Hallo Fritz
Und ich hatte mich gefragt, warum der Tisch bei euch in der
Küche so riesig ist. :) :)


Schöne, eindrucksvolle Bilder!
Aber in Wirklichkeit, wenn man bei Dir am Hang steht, wirkt es noch steiler.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 23.06.2014, 08:22:58
Also doch ein kleiner Fritz " Fuchs"   grinns............  Aber im Ernst ich gönne dir den bisherigen Erfolg !Werden die Rundballen dann auf einer ebeneren Fläche gepresst? An den Hängen wäre der Transport der Ballen sicherlich ein " Selbstläufer " oder ?
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 23.06.2014, 09:11:38
   Fritz,das finde ich klasse,kleine Lücken zu 100% ausnutzen,weiter so.
                                          Großer Daumenhochsmiley  :D
                                                            Gruß Jens
Das auf den zweitletzten Bild = Ich dachte beim Anblick,das ihr ein Schülerweg gemacht habt  :-\
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 23.06.2014, 09:20:27
Also Fritz !!!!!!!!!  Ich bin mehr als begeistert!!!!!!!Bei Euch scheint scheinbar nicht nur häufiger die Sonne , auch die Geschichten von Dir sind immer besser !!!!!!!!!  Auch von mir alle Daumen hoch !!!!!!!!!!!
Die Elefanten bei uns im Zoo Hannover bekommen zwar auch das spät gemähte Heu indem auch eine Menge von Kräutern und Wildblumen enthalten sind aber es ist wesentlich unspektakulärer in allen Bereichen !
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.06.2014, 09:25:21
Ja, Jens, es macht auch sehr viel Spass, sich durch den Direktzahlungsurwald zu hangeln. Andererseits gibt es mir halt schon zu denken. Stell dir mal vor: Im Krieg haben die an diesen Hängen mit der Seilwinde gepflügt und Kartoffeln angebaut. Und heute will das von den "Vollgasbauern" niemand mehr bewirtschaften. Und ich hab nen 100% Job in der Industrie. Mir blieb eigentlich garnichts anderes übrig, als diesen Teil des Betriebes quasi "einzumotten". Mein Vorteil: Ich habe an einer Extensiven Wiese genauso grosse Freude, wie an einem Gerstenfeld. Drum fällt mir das leicht. Für meinen Nachbarn ist das eine schiere "Vergewaltigung".  Die tun sich unglaublich schwer damit.

Übrigens: Der Kollege auf dem einen Bild ist ein Grasfrosch, gell. Es ist kein MAN, obwohl auch er grün ist...  :D :D :D

Und noch ein kleiner Nachtrag zum besseren Verständnis: Vielleicht habt ihr euch gefragt, weshalb der an der Scheune ein Mansardenfenster hat. Wenn ihr das Foto mit der Ballenspur anschaut, erkennt ihr die Mansarde in der Mittes des Daches. Die Häuser bei uns haben sogenannte Hocheinfahrten, d.h. man kann mit den Heufudern ganz oben über dem Heustock "quasi ins Dach" reinfahren und dann von oben herab die Wagen entladen. Und weil diese Verkehrsfläche ganz oben "aufreitet", ist das die sogenannte "Reiti" und das Mansardenfenster ist das sogenannte Reiti-Fenster. Das Reitifenster diente einerseit dazu, dass Licht ins Dunkel kam. Vor allem aber hatte es einen Zweck. Dort wurden beim Abladen die Pferde hingebunden, damit die den Kopf aus dem Fenster strecken konnten und nicht den ganzen Heustaub in die Lungen abbekamen. Bei den Menschen, die dort drinnen abladen mussten, war das ja viel weniger schlimm.... 

So, jetzt wisst ihr's ganz genau!  ;)

Gruss aus der buckligen Welt.

Fritz  8) 8) 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.06.2014, 13:47:44
Hallo Jürgen

Es ist schön, wenn dir die Geschichten aus der buckligen Welt gefallen. Es hat zwar nicht direkt mit dem 4R3 zu tun und es wäre mir lieber gewesen, die Sache mit der geflüchteten Heuballe wäre nicht passiert. Aber wie halt mal so ist. Es gibt ein Leben ausserhalb des MAN-grünen Bereichs.  ;)

Du wolltest ein Bild von den Elefanten? Hier meine Lieblingsbilder!  :D

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In Zürich haben die Elefanten ein gigantisches neues Gehege bekommen und einen grossen Pool dazu, der unten mit Panzerglasfenstern versehen ist. Da kann man den Elis zuschauen, wie sie unter Wasser schwimmen und den Rüssel als Schnorchel benutzen. Die kleine Elefantendame ist offenbar ganz wild auf das Bad und stürzt sich immer mit Vergnügen ins kühle Nass - zum quietschenden Vergnügen der neidischen Zuschauer (bei dem Wetter!!)

Weniger vergnügen bereitet offenbar die Untugend der Elefantendame, dass sie beim Baden so ziemlich alles fahren lässt, was sie bei sich hat. Pippi geht offenbar, aber die Bollen sind für die Filteranlage ein harter Brocken, vor allem, weil die Elefanten schlechte Futterverwerter sind und deshalb die Rohfasern in elend langen Fusseln ausscheiden. So richtig 2 Meter lange Lieschgras und Frommental-Scheisse halt. Ich ... ehm ...  :) :) :) :) 

Vielleicht sollte ich dem Zoo mal den Vorschlag machen, mit den Filterrückständen ein handgeschöpftes Büttenpapier mit Elefantenwasserzeichen zu machen. Und wenn man dran rubbelt, riecht es auch nach Elefant!! ;) 

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 23.06.2014, 14:34:01
Hallo Fritz,

Deine Geschichten aus der buckligen Welt gefallen mir immer und die Abschweifungen vom Thema M.A.N finde ich als Agronom/Landwirt äusserst interessant.  Heute hat Tante Google wirklich antworten müssen, bei einem Wort blieb sie aber unsicher und eigentlich eine Antwort schuldig. 

Also, wie ist genau eine Rückzugsfläche in Verbindung mit BFF zu verstehen und warum kann man an BFF-Flächen kein Mähaufbereiter nutzen?

Mit neugierigem Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.06.2014, 17:08:24
Hallo Magne

Wenn du die Biodiversitätsförderungsfläche (BFF) mähst, sollst du eigentlich mit einem Balkenmäher arbeiten, weil dadurch weniger Kleintiere zermatscht werden. Tatsächlich ist mir schon aufgefallen, dass bei meinem Motormäher mit Busatis-Schneidwerk die Zauneidechsen sogar über den Messerbalken hüpfen. Beim Trommelmähwerk ist das einfach Sepuko, Harakiri, Exitus, Walhalla, Götterdämmerung... Nun erlauben sie dir aber die Benutzung eines Trommel- oder Scheibenmähwerkes, weil die Balkenmäher oder Busatismähwerke für an die Zweiachsmäher immer weniger werden. Ein Kompromiss halt... ;)

Weil aber viel Trommel oder Scheibenmähwerke gleich noch den Knickzetter oder dergleichen eingebaut haben, beharrt die Behörde darauf, dass der Aufbereiter nicht im Betrieb sein darf, damit nicht gleich alles kurz und klein geschlagen wird.

Und das mit der Reserve ist einfach: Wenn ich einen Hektare mähen, muss ich 5-10% des Bewuchses stehen lassen, damit nicht eingfach von einer auf die andere Sekunde der Weltuntergang eintrifft. Es ist für mich ausserordentlich interessant zu sehen, wie unglaublich viele Schmetterlinge sich auf den zurückgelassen 5 - 10% niederlassen. Normalerweise lässt man einen Randstreifen entlang vom WAld oder einen Ecke stehen. Ich mach es komplizierter. Ich lasse das stehen, wo die meisten der erwünschten Pflanzen stehen - in der Hoffnung, dass die absamen und sich so verbreiten.

Herzliche Grüsse

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 23.06.2014, 17:37:29
Hallo Fritz,

danke für die genaue Erklärung!  Das Ganze handelt also um die Artenvielfalt zu hegen, sehr interessant!

Die Behörde sollte aber mal mit einem Trommel- oder Scheibenmähwerk, wo den Knickzetter/Aufbereiter nicht mehr läuft, zu mähen versuchen... ::) ;D

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 23.06.2014, 18:09:33
Hallo,
alternativ schlage ich die gute alte Sense vor. :)
Garantiert umweltverträglich, abgasfrei und auch während des Mittagsruhe zu benutzen.

Fritz,
laß doch deinen Studienkollegen mit seiner Herde vorbei kommen.
Die Dickhäuter bedienen sich dann selber und hinterlassen ganze Biotope für die Artenvielfalt.  ;D

Gruß
Jörg

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 23.06.2014, 18:46:55
Hallo,

ich freue mich immer auf neue Nachrichten vom "alten Fritz" (ich weiß, Du bist jünger als ich .. ;) ..). Es ist so spannend zu lesen, fast wie bei meinem Lieblingsschriftsteller Ephraim Kishon. Mach weiter so, Fritz .. dafür lieben wir Dich alle .. ;) ..

@Jörg
die Dinger sind doch rund .. die würden Fritzens Rundballen bis ins Tal überholen und dort ist genug "Biotop" .. oder ..  ;D ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 23.06.2014, 18:51:02
Rudi,
Elefanten sind hochgebirgstauglich. Denk am Hannibal ;)

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 24.06.2014, 00:03:32
Hallo Jörg,

stimmt .. ich dachte auch eher an die Hinterlassenschaften der Dickhäuter. In deren Heimat gibt es auch so einen Käfer, der rollt die Dinger Kilometerweit .. ;) ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.06.2014, 09:32:11
Liebe Kollegen

Ich sehe, die BFF mit Elefantenheu werden zu einem emotiongeladenen Dauerbrenner! Nun, es müssen ja nicht unbedingt Elefanten sein. Soweit ich weiss, knuspern die Nashörner auch auf meinem Heu herum. Aber der Ausdruck "Elefantenheu" geht einem schneller und besser über die Lippen als "Nashornheu". Nashornheu tönt irgendwie nach Quengelei. Rhinoheu wäre wesentlich besser aber Elefantenheu, das passt mir!  ;)

Klar: Rossheu wäre auch eine Möglichkeit gewesen und für einen gute Qualität wird auch der selbe Preis bezahlt. Aber ich bin betreffend Rossheu sehr zurückhaltend. Mal ganz leise und nur so unter uns Pfarrerstöchtern: "Die sind oft schlecht bei Kasse und können nicht zahlen!"   >:(  Da gehe ich mit den Elefanten lieber auf Nummer sicher!  ;)

Magne: Du hast natürlich recht mit der Bemerkung, dass das mit dem stillstehenden Zetter am Mähwerk ein Problem ist. Es gibt bei uns jedoch sehr viele Lohnunternehmer, die haben vorne das Mähwerk und hinten den Aufbereiter angehängt. Da macht es dann schon Sinn, gell.  ::)

Jörg: Herzlichen Dank für den Hinweis mit der Sense und der Mittagsruhe! Wie du auf den Bildern von gestern sehen kannst, stehen die 2.6 ha Elefantengras in Tal gerade in voller Pracht und sind für das von dir vorgeschlagenen Experiment jederzeit zu haben. Du mähst, ich mache Mittagsruhe und schau dir zu. Vielleicht lese ich auch, während du mähst. Ich denke "Krieg und Frieden" und die "Buddenbrooks" werde ich schaffen.  ;D ;D ;D

Im Ernst: Dieses Material ist eine echte Herausforderung! Vor allem die "Unterwolle" aus Rotschwingel und Borstgras bringt jedes Mähwerk an die Grenzen. Sensen auch! Das Busatismähwerk geht ganz ordenlich, wird aber ziemlich schnell stumpf. Mähwerk mit Fingerbalken kann mal grad vergessen! Das Mareile-Haar (Rotschwingel) verstopft einfach alles und man erkennt die Besitzer der Fingerbalkenmäher an ihrem hochroten Kopf und daran, dass sie immer 2 Meter vor und 1.5 zurück fahren.  :D
Scheibenmähwerk geht immer!  ;)

Rudi, du alter Odenwälder! Jederzeit geren. Es freut mich und ist mir eine Ehre, wenn ich bei dir neben Ephraim Kishon einen Platz gefunden habe! Wer hätte das gedacht!  :-*

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 24.06.2014, 10:23:20
Hallo Fritz,

als Schlusskommentar, Du arbeitest dann bestimmt mit einem Busatis-Mähwerk von Doppelmesserausführung?! - den Unterschied zum Fingerbalkenmäher ist eigentlich in allen Gewächse wie Tag und Nacht, so haben es viele Bauern auch bei uns unterwegs erfahrt.  Ich kann noch sehr gut erinnern die Wut meines Vaters als er schwere Probleme beim Mähen mit dem Rasspe-Fingerbalkenmäher am MAN hatte, - Deine Beschreibung von Fingerbalkenmäher-Besitzer im Einsatz finde ich echt zutreffend. ;D

Gruss
Magne

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.06.2014, 12:26:18
Hallo Magne

Du hast recht. Mit Busatis meine ich ein Schneidwerk mit Doppelmesser. Das ist bei uns so ein Begriff geworden und wir meinen damit zwei Messerbalken, die gleichzeitig in gegenläufiger Bewegung sind. Im Gegensatz dazu gibt es den Fingerbalken mit nur einem Messerbalken. Hier bei uns gibt es aber noch so Zwischenlösungen, die von verzweifelten Fingerbalken-Mäher-Besitzern erfunden wurden: Das Madenschneidwerk!  ::)

Dabei handelt es sich um eine starre Fortsetzung des Fingerbalkens. Da sind aber keine Finger dran, sondern normale Messerklingen. Auch der Messerbalken ist verlängert. Du hast also entweder an einer Seite oder sogar an beiden Seiten des Fingerbalkens ein Doppelmesserschneidwerk, wobei der eine Messerbalken jedoch starr ist und sich nur der "Hintere" bewegt.

Dieses Madenschneidwerk wurde deshalb erfunden, weil bei uns noch viele mit dem Motormäher eingrasen. Das heisst, die fahren auf die Wiese, mähen eine gewisse Fläche mit dem Motormäher und weil der nicht nur schneidet sondern das Schnittgut mit einer sogenannten Bandeingrasung an der Seite zur Schwad oder Mad ablegt, wird die Schwad nachher mit dem Ladewagen aufgenommen und die Kühe dürfen nicht auf die Weide sondern müssen das Gras zu Hause futtern.  :o ;D

Und weil bei uns alles ganz-penibel-pingelig-genau sein muss, darf natürlich auch kein Schnauz (ein paar nicht abgemähte Halme auf der gemähten Fläche stehen bleiben). Der Nachbar könnte ja sonst denken, man könne nicht Motormäher fahren und sei deshalb ein ganz schlechter Bauer!  :-\ Also "unterfahren" die mit dem Mähbalken die zuvor abgelegte Schwad, damit ja nichts stehen bleibt. Und dafür braucht es das Madenschneidwerk, weil das Fingerbalkenschneidwerk sich in den abgeschnittenen Halmen sofort festfrisst und beim Fahrer wieder für einen roten Kopf sorgt!  :)   

Gruss aus der Welt der irrsinnigen Erfindungen

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 24.06.2014, 22:13:22
Klasse Fritz, wie Du mich/uns immer so detailliert auf klärst!  Dass Du Dir die Zeit nimmst und Dir die Mühe machst, hat mein grösster Respekt.  Obwohl niemand direkt gefragt haben, gab es hier bestimmt für den einen oder anderen was interessantes zu lesen...

Die Landwirtschaft in steilen Lagen und besonders in den Alpen/Tirol hat mich immer stark beeindruckt.  Ich bin auf Urlaubsreisen in Europa extra zweimal zu schweizerische Samnaun gefahren, u.a. die steile Strassen und die sauber gepflegte Landschaft dort machen wirklich Eindruck, einfach spektakulär für einen norwegischen Landwirt.  Mir reizt jetzt nach Deinen tollen Berichten mehr von der Schweiz zu sehen... ::)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.06.2014, 10:22:25
Hallo Magne

Ich erwarte auch, dass man mich umfassend informiert und mir auch erklärt, weshalb etwas so und nicht anders ist. Also biete ich den selben Service. Ich habe halt den Vorteil, dass mir die Schreiberei sehr flott von der Hand geht...  ;)

Deine Reisepläne in die Schweiz finde ich gut. Nur zu! Wenn du dich beeilst, könnten wir ein Elefantenheu-Seminar abhalten!  ;)
Und für "Hardcore-Heuer" wie dich gibt es noch ein Schmankerl der Extraklasse: Das Wildheuen!  :)

Wildheuen heisst: 1 x im Jahr werden die Steillagen oberhalb der Betriebe gemäht. Das gibt zusätzliches Futter, stoppt die Verbuschung, bietet Lebensraum für seltene Tiere und PFlanzen und schützt das Tal vor Schneebrettern und Lawinen. Und Heu macht man dort, weil die Flächen so elend steil und zerklüftet sind, dass man sie mit dem Vieh nicht beweiden kann: Absturzgefahr für die Tiere, Erosionsgefahr wegen der Trittschäden, etc. Viel Vergnügen.


www.nzz.ch/aktuell/schweiz/wildheuen-fuer-flachlaender-1.18130272

http://diefilmerei.ch/index.php?/filme/wildheuen-am-rophaien/

Leider ist im Film die Sprache "Urnerdütsch". Aber das macht eigentlich nix. Die Bilder sprechen eh für sich...!

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 25.06.2014, 10:39:13
Salü Fritz !!
das tät mich reizen !!!!! Obwohl der Respekt vorm abrutschen verdammt gross ist !!!!

Bewunderung aus dem Flachland !!!!
Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 25.06.2014, 11:29:48
Hallo Fritz,

ich finde es super von dir, das du hier mal zeigst wie in den Steillagen Heu gemacht wird.

Als Tourist geht man durch die Berge und die wenigsten wissen, wie die Landschaft mühevoll bearbeitet und bewirtschaftet werden muss.

Wenn man sich vorstellt, früher trugen sie das Heu ins Tal, oder im Winter wurde es mit Schlitten zu Tal gebracht,da sie auf dieses Heu unbedingt angewiesen waren.

Ich möchte kein Bergbauer sein und früher schon gar nicht,da diese Bauern am Hungertuch nagen mussten.

Eine frage noch durch das Sensenmähen wird der Boden  wellig durch die vielen Jahre,erschwert dies nicht noch mehr beim Mähen ?

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 25.06.2014, 15:34:25
Imposant Fritz!, wobei das Wildheuen und die Technik mit Heunetzen ("Pinggeln") und Drahtseilrutschen auch in Norwegen bekannt sind.  Nicht südöstlich in meiner Gegend, sondern westlich , also die bekannten Fjorde entlang.  Die Sensen und Rechen sind hier etwas anders.  Die Sensenblätter sind schmäler und es wird nicht so breit gemäht.  Im Film sieht es für den Rücken mörderisch aus und ich kann so die Bemerkung von Leo verstehen, - der Boden wird so leichter wellig.  Die breiten Rechen mit leicht gebogenen Zinken sehen doch sehr effektiv aus, hätte ich gern mal ausprobieren dürfen. :P

Ein "Hardcore-Heuer" 8) ;D bin ich bei weitem nicht, aber ich habe etliche Stunden hinter einem Motormäher Typ Gutbrod MF 70 gegangen, musste ja meinen Vater oft ablösen als er ermattet war. :)  Der Motormäher war mit zackigen Eisenrädern als Zwillingräder ausgerüstet, blieb so stabiler in Spur.  Der Zweitaktmotor hatte aber immer seine Launen und wurde zum Schluss in Nachfolgertyp MF 72 mit MAG-Viertaktmotor eingetauscht.  Er war im Vergleich zum alten nicht zu gebrauchen, hatte allzu viel Gewicht hinter der Achse, der Fingerbalken war mehr oberhalb als auf dem Boden... >:(

Ein Elefantenheu-Seminar wäre ja was ;), aber heuer wird es für mich leider nicht aktuell, denn ich habe schon eine Deutschland-Tour, voller tollen Begebenheiten, hinter mich (das Forumstreffen usw.).

Gruss aus noch einer buckligen Welt

Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 25.06.2014, 18:02:07
Hallo Fritz,

ich verfolge schon länger Deinen erheiternden Restaurierungsbericht und bin begeistert von Deiner
sorgfältigen Arbeit am MAN.

Ich fand nur nicht die Zeit und die richtigen Worte oder Fotos um etwas hier beisteuern zu können.

Es gibt auch bei uns eine bucklige Welt, ungefähr 800m von uns entfernt liegt das "Freigut Hückinghausen"
die Flächen werden von einem Nebenerwerbs-Landwirt bewirtschaftet.
In den 50er Jahren wurde dort ein Werbefilm für den "Hansa 50" von der Firma Schmiedag aus Hagen gedreht.
Es handelt sich dabei um eine Einachsschlepper für den es 2 Mähwerke, Pflug,Fräse und einen Triebachsanhänger gab.

Anbei ein paar Landschaft Fotos rund um das Freigut, sollten sie hier in Deinem Beitrag stören, bitte melden.

Gruß, Jürgen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 25.06.2014, 20:36:10
Hallo,

hier ist auch noch was zum anschauen zwecks Steilhangmähen.

https://www.youtube.com/watch?v=eeQEijX4Ob0
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.06.2014, 08:17:35
Liebe Kollegen

Ich finde es toll, wenn man hier im Forum die Sache etwas breiter abweiden kann und sich nicht "nur" an irgendwelchen Schrauben und Blechteilen festklammert. Insofern ist es für mich auch interessant, ein fachliches Feedback zu erhalten. Also Jürgen: Nur zu! Und dass es auch in Deutschland Steillagen zu bewirtschaften gibt, steht ausser Frage. Vor allem ist für mich interessant zu erfahren, wie man das bei euch macht - wobei ich damit eher an professionellen Lösungen interessiert bin. Den Opa wie an der Kieler Woche als Gegengewicht auf der Ackerschiene ausreiten zu lassen, mag auf den ersten Blick ganz lustig sein - eine Dauerlösung ist das nicht. Und Gnade uns Gott, wenn das jemand von die Unfallversicherung sieht! Das gibt dann Ärger bis genug... ::)

Noch eine letzte Bemerkung, bevor wir wieder zum MAN-Kerngeschäft zurückkehren. Viele werden sich fragen, wieso weidet der Mensch diese Hänge nicht einfach mit Rindern, Schafen oder Ziegen ab und macht statt dessen ein solches Heu-Theater!
Dafür gibt es drei Erklärungen:

1. Eine Extensive Wiese muss einmal im Jahr gemäht und darf vor dem 1. September nicht beweidet werden. Viele der seltenen Pflanzen ertragen zwar den Schnitt oder den Verbiss durchaus, aber der Tritt ist für sie tödlich. Wenn man auf die Qualitätsbezahlung für die seltenen Pflanzen aus ist, muss man die Weiderei einfach sein lassen.

2. Es gibt eine Verordnung die besagt, dass ein Betrieb der als Landwirtschaft anerkannt werden möchte, einen gewisse Mindestanzahl an Standardarbeitskräftestunden aufweisen muss. Zur Zeit liegt diese GRenze bei 0.25 SAK. Das entspricht also einem 1/4 einer Vollzeitstelle. Um die SAK eines Betriebes zu ermitteln, gibt es Computerprogramme, in denen mittels Arbeitszeitmessungen der Zeitbedarf für die einzelnen Kulturen ermittelt und festgelegt worden ist. Nun ist es dabei so, dass die Weiderei wesentlich weniger SAK gibt, als das Mähen und dass bei der Beweidung dre für das Mähen gewährte Steillagen-Zeitzuschlag völlig entfällt.

Konkret: Zur Zeit komme ich mit meiner Art der Bewirtschaftung auf 0.49 SAK, was einer Halbtagsstelle entspricht und deutlich über der Minimalanforderung liegt. Wenn ich alles weiden würde, schrumpft der Zeitbedarf für die Betriebsführung auf unter 0.25 SAK, weswegen wir dann kein Landwirtschaftlicher Betrieb mehr wären. Damit würden wir auch keine Direktzahlungen mehr erhalten und das wäre dann das Ende der Fahnenstange.

Das Leben ist kompliziert...

Noch eine Bemerkung zu Leos Beitrag. Das Leben der Bergbauern ist selbstverständlich hart. Mir fällt jedoch auf, dass ich augerechnet bei diesen Menschen eine grosse Freude an ihrem Beruf, eine tiefe innere Ruhe und Zufriedenheit und eine bewundernswerte Gelassenheit antreffe. Ob die Leute durch das Leben am Berg so werden...? Man könnte in einer Argumentation diesen Befund auch umgekehrt interpretieren: Das würde bedeuten, dass der Berg sich seine Bewirtschafter selbst aussucht und diejenigen, welche die geschilderten Wesenseigenschaften nicht schon von sich aus mitbringen von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind und davonlaufen. So wie bei den Fishermans: Sind sie zu stark, bist du zu schwach! Und das gilt auch nicht für die Berge allein. Das gilt doch auch für die Leute auf den Halligen und in der Rhön genauso.

Frech formuliert würde das so klingen: Agronom oder Landwirt kann jeder sein oder werden. Bauer zu sein jedoch ist eine Berufung! Und nur wegen der Direktzahlungen wird man keinen dazu überreden können, einen Bergbauernbetrieb oder eine Hallig zu bewirtschaften! Uhi, ich hoffe doch, hier nicht in ein Wesennest gestochert zu haben... ;)   

Demnächst gibt's Bilder vom Überrollbügel! Dann machen wir damit mal eine Immelmannrolle und einen Looping!  :D

So, ich muss...

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 26.06.2014, 08:58:17
Moin Fritz,
deine Äußerungen haben mit Wespennest nichts zu tun.

Jeder, der in seinem Job aufgeht, hat gute Chancen "eine tiefe innere Ruhe und Zufriedenheit und eine
bewundernswerte Gelassenheit" zu erlangen.

Stecke einen dieser Bergbauern in ein Großraumbüro oder stelle ihn in voller Schutzkleidung an einen
Hochofen, dann ist es bald vorbei mit Zufriedenheit und Gelassenheit.
Jeden Tag ohne Lust und mit einem Druck in der Magengegend zur Arbeit, kann keine zufriedenen Menschen machen.

Übrigens: Die einzigen Steillagen, die bei uns bewirtschaftet werden sind die Deiche.  ;)
Da wird der Tritt der Schafe gewünscht, um eine Verdichtung der Grasnabe zu erlangen.
Damit wird das Leben der Wühlmäuse und Maulwürfe erschwert, die ziehen nicht ein.
Wildkräuter findest du da nicht. Die Festigkeit steht im Vordergrund.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 26.06.2014, 10:28:27
Hallo,

ich muss doch auch mal etwas philosophieren über Bergbauern. Die Zeiten als Almöhi seinen Hof mit zwei Ziegen (Bärli und Schwänli) bewirtschaftet hat und Ziegenpeter und Heidi mit allen Ziegen des Dorfes auf die Hochalm zogen, sind (leider) lange vorbei. Mittlerweile geht es allen im Prinzip nur noch um harte Währung. Meines Erachtens war Almöhi trotz seiner mürrischen Art ausgeglichener, vielleicht weil er praktisch nur von der Hand in den Mund lebte, als Mitarbeiter aller heutigen Berufe. Mag ein Bergbauer heutzutage mehr Berufung sein, wie auch der Hochofenarbeiter, der seine acht Stunden am Feuer abreißt, wie auch der Feuerwehrmann, der trotz seiner kaputten Knochen versucht als erster am Brandherd zu sein um mit seiner Bereitschaft evtl. ein Menschenleben retten zu können, diese schauen weniger auf die Kohle .. aber im Prinzip geht es eigentlich nur darum, davon so viel zu scheffeln wie möglich. Nichts gegen Dich, Fritz, denn ich denke, Du gehörst in meinen Augen eher zur Gruppe Almöhi .. ;) .. aber allen anderen möchte ich hiermit ans Herz legen .. Geld ist nicht alles und am Ende kann man sowieso nichts mitnehmen ..

Gruß .. Rudi ..

So .. und nun freue ich mich über Deine Immelmannrolle .. vielleicht bekommst Du aber auch einen dreifachen Rittberger hin, aber nicht mit dem MAN sondern im Flugzeug oder auf der Eisbahn .. ;) ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.06.2014, 11:27:10
Hallo Rudi

Ich muss meine Ausführungen offenbar etwas präzisieren. Ich rede in meinem Vergleich eigentlich noch immer von der Landwirtschaft, d.h. die sogenannten Bergbaueren einerseits und die sogenannten Talbauern andererseits. Mir kommt es oft so vor, als ob unsere "im Tal" wirtschaftenden Kunden oft wesentlich gestresster und genervter daherkommen, als "die da oben".

Was eure Vergleiche mit den Leuten am Hochofen oder bei der Feuerwehr betrifft, da masse ich mir kein Urteil an, gebe aber zu bedenken, dass das Angestellte sind und in einer Hierarchie stehen und damit möglichen Stressfaktoren (Vorgesetzter, Mitarbeiter, Arbeitszeit, Arbeitsort und Lohn) wesentlich direkter ausgesetzt sind, als ein Selbstständigerwerbender, der möglicherweise alleine arbeitet und bei der Planung seiner Arbeitsabläufe und Arbeitszeiten auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Wichtig ist einfach, dass man zufrieden damit ist, was man macht und was man hat.

Ein ganz wichtiger Punkt ist mir, dass man immer über den Tellerrand rausschaut und nicht einfach etwas macht, weil man das immer schon so gemacht hat. Das heisst nicht, dass man alles über Bord werfen sollte (z.B. das Wildheuen). Aber man muss sich Rechenschaft darüber ablegen, dass nicht alle Arbeiten auf dem Betrieb zur Rentabilität beitragen. Und man muss wissen, dass das Mähen eines Bachverlaufs zur Freude der Frösche und Molche nie und nimmer rentiert - da können die Fördergelder spendieren so viel sie wollen. Aber man kann diese Arbeiten trotzem - von sich aus und aus schierer Freude machen. 

Und da gehört unsere Arbeit an den alten Traktis auch dazu. Wenn das einer wegen der Rendite macht, steht er von Anfang an auf verlorenem Posten.

Gruss aus dem Büro!

Fritz  8)     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 26.06.2014, 13:55:20
Hallo Fritz,

ich hoffe, Du hast mich nicht missverstanden, meine Ausführung sollte keine Verunglimpfung irgendwelcher Berufe sein, ich wollte nur darstellen, dass die Berufung maßgebend ist. Jemand wie Du, der tagsüber in seinem Büro sitzt und abends und am Wochenende am Steilhang seine Wiesen mäht, macht das sicher nicht aus Profitgier und hat meine vollste Hochachtung. In jungen Jahren habe ich schon mitgekriegt, dass mein Vater nach seinem Schichtdienst (er war mit Leib und Seele Straßenbahner) auf unseren Acker ging um diesen zu bestellen (seine größte Maschine war eine Solo-Motorhacke). Wir vier Kinder mussten bei der Ernte dann immer helfen, was mich damals immer ärgerte, aber mit dem Ertrag hatten wir immer was zu essen (trotz seines kargen Lohnes) und unsere Urlaube (auf einem Bauernhof in Österreich, wo ich auch das erste mal mit einem Traktor (ein 80er Steyr) in Berührung kam) hat er ebenfalls damit finanziert. Wie gesagt, damals habe ich mich immer geärgert zur Himbeerernte morgens um fünf auf dem Acker zu stehen, weil spätestens bis 10 Uhr die Ernte bei der Markthalle abgeliefert sein musste. Heute würde ich mich drum reißen wieder mitmachen zu dürfen. Aber da meine Berufung eine andere ist, habe ich nun den Spass gefunden, wenigstens an einem (MAN)-Schlepper basteln zu dürfen, auch wenn ich ihn eigentlich nicht brauche .. ;) ..

Aber jetzt bin ich doch weit genug abgeschweift, es geht hier schließlich um Deinen 4R3, mit dem Du hoffentlich noch viel, viel Spass haben wirst.

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.06.2014, 15:25:11
Liebe Kollegen

Bevor wir jetzt im Interesse des Kinderschutzes die Möglichkleiten eines Himbeervollernters erörtern, kehren wir schnell zum Thema zurück.  ;)

Zur Erinnerung: Der Trakti hat einen Sturzbügel System Binger Seilzug. Leider liess sich das Originalteil am unteren Teil wegen der fortgeschrittenen Verwesung nicht mehr trennen und folglich auch nicht mehr funktionstauglich restaurieren. Und weil es bei mir recht hügelig und steil zu und her geht, hatte ich mich entschlossen, das Ding nachzubauen. Dabei musste ich feststellen, dass ich die Stiefelhülsen zu dickwandig bestellt hatte und dass ich deshalb die Bügelholme nicht in die Hülsen schieben konnte.  >:( (wer erinnert sich noch ans HB-Männchen, dass immer gleich in die Luft gehen wollte? So ähnlich ging's mir dabei!  >:( >:( >:( >:()
Also hab in den ganzen Sche...ss wieder abflexen müssen ...  :P :P

Also: Hier wie versprochen kommt die korrigierte Skizze

[attach=1]

Tatsächlich habe ich jetzt bevor ich das Material überhaupt in irgendeiner Weise bearbeitet habe sofort geprüft, ob sich die Rohre wenigstens jetzt ineinanderschieben lassen. Und ja, es klappt hervorragend. Die Holme gleiten also sauber in die "Stiefel" und es bleibt insgesamt etwa 0,4 mm Platz dazwischen. Perfekt! Aber Präzision ist anders...  ;)

Also habe ich erneut die Socken an die Fussplatten geschweist, Löcher gebohrt, die grauenhafte schwarze Schutzfarbe entfernt, dabei den Schleifteller des Schwingschleifers ruiniert! Aber sonst ...

[attach=2]  [attach=3] [attach=4] [attach=5] [attach=6] [attach=7]
 
... bin ich jetzt ganz zufrieden mit dem Ergebnis!  :)

Jetzt muss ich die Teile noch grundieren und lackieren. Original waren die elfenbeinweiss, wie die Felgen. Geht das oder muss der Bügel auch grün sein?

Gruss aus der Welt der weiten Socken  8)

Fritz 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 26.06.2014, 16:08:51
Hallo Fritz,

klar geht das .. Anbauteile waren bei MAN meines Erachtens alle in Kontrastfarbe (hier: hellelfenbein) lackiert. Mir persönlich würde grün am Überrolbügel nicht gefallen, meiner ist auch hellelfenbein .. ;) ..

Gruß .. der Himbeervollerntergeschädigte Rudi .. ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 26.06.2014, 20:52:53
                                    Hallo Fritz,Hallo Rudi
Meines Wissens gab es ab MAN-Werk,bei den Treckern,kein Umsturzbügel.
In der DDR wurden da Versuche gemacht und sie führten sie dann auch ein,zumindest da waren sie
den Westen voraus.
In der BRD wurde es dann in den siebziger Jahren von der Berufsgenossenschaft zur Vorschrift,
und sie mussten nachgerüstet werden.
Die Bauern waren da nicht grade glücklich drüber,den so ein Bügel kostete dann ca. 1000 D-Mark
mit aufbau.
Zu der Farbe,Rudi,du meinst sicher den Fritzmeier-Bügel,der war ganz ganz hell    Grau, oder auch fast
wie MAN-Elfenbein. (der aus runden Rohr)
Der Binger war orange,fast wie eine Apfelsine.
Siehe Bild der hintere.
                                              Gruß Jens
   PS. Eure Abschweifung von Thema hat mir sehr gut gefallen,machte richtig Spaß es zu lesen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 27.06.2014, 00:22:26
Hallo Jens,

ich muss Dir recht geben, Sturzbügel gab es hier erst seit Anfang der siebziger Jahre. Auf meinem 2L4 war ein Fritzmaier-Bügel drauf, der allerdings farblich nicht mehr zuzuordnen war, er war auf jeden Fall hell. Bei dem von mir restaurierten Holder war ein anderer Bügel mit Vierkantrohr drauf, bei dem ich den Hersteller nicht zuordnen konnte. Der war auf jeden Fall in grüner Farbe, vermutlich vom Vorbesitzer dem Holdergrün angepasst.

Meine Meinung ist auf jeden Fall, man kann den Sturzbügel mit der Farbe versehen, die einem am Besten zusagt, bei mir war das eben hellelfenbein.

Gruß .. Rudi .. der froh ist, dass es die Sturzbügel gibt, denn der Vorbesitzer hat den Schlepper einmal umgeworfen, aber ihm und seiner Frau, die mit auf dem Schlepper saß, ist nichts passiert ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.06.2014, 08:15:26
Hallo Rudi
Hallo Jens

Besten Dank für das Feedback. Die Sache mit der orangen Farbe kann ich bestätigen. Oben bei den unzugänglicheren Partien der  Verschraubungsplatten für den Querträger hat sich diese Farbe gut erhalten. Ich dachte allerdings, das sei eine Grundierung. Dass es sich dabei um die Originalfarbe handelt, da wär ich nie drauf gekommen!

Aber Anfangs der 70-er war ja mindestens ein Viertel der Welt knall-orange. Vor allem VW hatte diese Farbe in ungekannter Masslosigkeit auf ihre Autos gespritzt. Es gab orangerote VW-Busse mit weissem Westfalia-Camping-Dach. Es gab den VW Variant, an den ich mich nur in orange erinnere. Es gab den Bügeleisen-VW-Porsche - selbstverständlich in orange mit schwarzem Top. Der Vater eines Schulkollegen fuhr einen NSU RO 80 - in orange... Ab da wurden auch die Einsatzfahrzeuge der Strassenmeistereien - z.B. die Schnauzen-Saurer mit den Schneepflügen - orange. Es gab orange Lampenschirme und orange-braun grossgemusterte Tapeten und orange Teppichböden! Ich erinnere mich an orange Keramikplatten in dunkelbrauen Küchen...  ::) Und weisse Kunststoff-Kugeln als Sessel mit oranges Sitzpolster (waren die von VW??)

Und als ich so langsam begriffen hatte, dass man mit Mädchen auch was anderes machen kann als sie an den Zöpfen zu ziehen und zu verkloppen, stellte ich fest, dass viele der BHs orange waren!  :-* :P :-* :P :-*

Was für einen Zeit!  8) 8) 8) Toll!  8) 8) 8) So richtig Flower-Power!  8) 8) 8)  Seufz....  8) 8) 8)


Aber eines ist sicher: Dies Farbe (kotz-würg)  :o :o :o  kommt mir nicht an den Trakti!  ;)

Ich halte mich mal ans Vorbild und gehe mit Rudi einig: Hell-Elfenbein darf's als Kontrastfarbe schon sein. Macht 'nen optisch tiefen Schwerpunkt...  :D

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 27.06.2014, 08:41:45
Guten Morgen Fritz,

da du mir von deiner Art ans Herz gewachsen bist, möchte ich dir unseren elfenbeinfarbenen Überrollbügel an unserem Fahr nicht vorenthalten.   

Er ist zwar nicht mehr ganz so schön,da er vor über 10 Jahren schon lackiert wurde.
                                                                 













Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.06.2014, 09:36:23
Hoi Leo

Merci für die Bilder. Dein Bügel scheint aus einer wesentlich späteren Zeit als meiner zu stammen. Der schmissige Name "Sirocco" beeindruckt mich gewaltig! Sau-sportlich, gell! Da wird ja der popelige Sturzbügel gleich zum rasanten Heckspoiler!  ;)

Interessant: Die schwarzen Kunsstoffabdeckungen hab ich nicht. Da oben hat es dafür jede Mengen an Schrauben... Wobei: Mir scheint das Innenleben unter den Plasikdeckeln scheint mir gleich oder sehr ähnlich zu sein. Da dienen die Deckel vermutlich eher als Schutz, damit die Traktorbenutzer nicht ihren Sturschädel nicht an den Schrauben anschlagen...  ::) Richtig nett vom Hersteller!  ::)   

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 27.06.2014, 10:45:34
Hallo,

gestern war es schon spät und ich habe da so eine Krankheit, wo man alles vergisst, aber ich weiß nicht mehr wie die heißt .. Ich habe etwas geflunkert, was die Farben betrifft. Nachdem ich mir nochmals die Bilder angeguckt habe, musste ich das mit Erschrecken feststellen. Das mit dem Grün war nicht am Holder, sondern am MAN und der wurde so lackiert:

[attach=1]

Dass der obere Teil heller aussieht, als die Räder liegt am Lichteinfall, er hat die gleiche Farbe ..

Sorry, Fritz, aber ich meine, das hat auch was für sich. Meine Gedankengänge damals waren, soweit ich mich noch erinnere, wenn ich das Grün belasse, fällt der Bügel überhaupt nicht auf. Mache ich ihn komplett hellelfenbein, wird der Blick vom wesentlichen abgezogen und nach unten zwischen die Kotflügel gezogen. So hab ich mich für diese Variante entschieden.

Den Holder-Bügel habe ich übrigens so lackiert:

[attach=2]   [attach=3]   [attach=4]

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 27.06.2014, 11:01:45
Fritz, deine Vermutung ist richtig mit den Schutzkappen.

Ich habe noch welche da,aber der eine ist etwas eingerissen und der andere hat einen leichten riss von 2 cm.

Wenn du Interesse haben solltest, kannst du sie haben, gebe mir Bescheid über PM.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.06.2014, 11:49:30
Lieber Kollegen

Rudi:
Das mit der Krankheit tut mir leid. Dagegen hilft viel Fruchtsäure - speziell die von Himbeeren...  ;)
Ob jetzt die Farbe so rum oder anders... ...is völlig wurscht... Mach dir blos kein Kopp!  :)
Ich werd das Ding hell-elfenbein pinseln, damit klar ist, dass das Ding nicht zum Trakti gehört.

Leo:
Merci für's Angebot. Lass mich mal den Bügel richtig fertig bauen (und schon geht die Rost-Schleiferei wieder los  :(). Dann sehen wir weiter. Ich muss noch rausfinden, was das für merkwürdige Halter sind. Hab's aber nur so im Vorbeigang mal besehen. War ein U-Profil-Dingsbums... Muen i ersch go luege! Ich geb dir Bescheid.

So und nun muss ich los. Bei uns ist für morgen und Sonntag endlich Regen angesagt. Meine Kunstwiese braucht vorher noch Dünger und morgen muss ich auf der Hocheinfahrt an der Seite den Bühnisboden verbreitern, damit ich diesen Raum auch sinnvoll als Abstellfläche nutzen und das Zeug dort mit dem Palettenhubwagen hinein manöverieren kann.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz 

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: feuermannGZ am 27.06.2014, 12:37:39
Hallo Fritz,
den Fritzmeier Umsturzbügel den ich damals 1976 (der Umsturzbügel zum Nachrüsten wurde ab 01.01.1977 in Deutschland für Land- und Forstwirtschaft Pflicht) auf meinen ersten 4P1 montiert habe hatte die Farbe weißgrau. Der Umsturzbügel und das Verdeck von Fritzmeier auf meinem jetzigen 4p1 sind im Orginalzustand und haben ebenfalls die Farbe weißgrau (kieselgrau).
Ich hoffe das Dir meine Angaben hilfreich waren.

Gruß Feuermanngz.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Breindlbach am 27.06.2014, 20:43:58
Hallo MANler

Wenn festes Interesse nach Originalität nach der Farbnummer der Fritzmeierüberrollbügel besteht könnte ich mal über die Straße gehen und nachfragen da ich direkt am Werk wohne.

Gruß Thomas
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 02.07.2014, 15:41:28
Liebe Kollegen

Sturzbügel:
Besten Dank für eure Bemühungen betreffend "kieselgrau" etc. Ich habe mich entschlosssen, den Bügel hell-elfenbein (gleich wie die Felgen) zu lackieren.

Armaturenbrett:
Erinnert ihr euch noch an die halbverwesten "Irgendetwas wie Kaugummi"-Teile, die ich aus dem Kombiinstrument geborgen habe und nicht wusste, wozu es diente? Nun, es waren die Überbleibsel von "Lichtleitröhren", die z.B. das Licht von der Blinkerglühbirnen vom restlichen Instrument isoliert zum Instrumentendeckel und dort durch die farbige (z.B. beim Blinker eine gelbe) "Linse" leitet. Isoliert deshalb, weil die Glühbirne recht tief unten im Instrument positioniert ist und wenn das Rohr das Licht nicht vom restlichen Instrument isolieren würde, leutete beim Linksabbiegen nicht nur die Blinkeranzeige sondern alle anderen Teile des Instrumentes mit. Ich denke mal, die haben deshalb so einen weiten Abstand gewählt, damit es keine Probleme mit dem Wärmehaushalt gibt.  ::)

Tja, und dann war da ja noch die Geschichte mit Martins Birnen-Parisern...

Vorerst habe ich mir aber ein Bein ausgerissen, um den Betriebsstundenzähler retten zu können. Sinnigerweise hatte der Traktor ja zwei BSZ montiert, die beide nicht funktionierten. Tatsächlich ist es mir gelungen, durch Transplantation von diversen Zahnrädern und der Unruhe aus den beiden defekten einen BSZ zu basteln, der nicht nur lief, sondern - nach diversen Justierungen - auch eine erstaunliche Ganggenauigkeit aufwies. So hing der neue BSZ fröhlich an der Batterie und absolvierte brav sein Testprogramm - bis ich nach etwa 10 Tagen feststellen musste, dass er erneut den Geist aufgegeben hatte.  >:(

Nach langem Hin und Her hat "Autometer" in Bern das Ding dann doch wieder reparieren können. Offenbar war die Unruhe gebrochen!  :'( Aber eigentlich hatte ich das Teil schon abgeschrieben, denn es dauerte beinahe 3 Monate, bis ich den Zähler zurück erhielt.

Also ging es weiter im Text: Birnen-Pariser besorgen! Derr Ausdruck ist echt köstlich! Alle habe einen Mords-Gaudi deswegen und machen sich fast in die Hosen... Und als ich die Dinger dann tatsächlich in den Händen hielt, musste ich mich doch sehr wundern, dass die doch wirklich aus Gummi sind und Martin somit den Ausdruck völlig zu recht benutzt. Da kann man mal sehen! Ich hatte ja eigentlich Glas oder Kunsstoff erwartet.

Und bis ich mit meinen Wurstfingern die Verhüterlis auf den Glühbirnen-Röhrlis im Kombiinstrument draufgefummelt hatte... ;)

Umso grösser der Schock, dass die Veranstaltung samt Verhüterlis viel zu kurz war und die Pariser nicht wie bei Martin den Kopf neugierig durch die Instrumenten-Blende steckten. So ein Mist aber auch (s. Bild zwei)! Ich brauche da ein Zwischenstück - also eine Art "Penisverlängerung" - damit ich die Pariser weiter oben montieren kann. Zum Glück gibt es Aluröhrchen mit 10 mm Innendurchmesser, die präziese auf die Verlängerungen der Sockelhalterungen passen. In meinem Instrument reichen 16 mm, damit die Zwischenstücke bis unter die Instrumentenblende reichen. Ein Problem ergibt sich jedoch: Jetzt passen die Verhüterlis nicht mehr über das Rohr!  :( :o (HB-Männchen!)

Man kann aber einen ganz einfachen Trick anwenden, der viel Zeit und Mühen spart: Man stöpselt die Verhüterlis nicht über die Rohre, sondern man wurstelt die in die Röhre hinein. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits kann man das Penisröhrli jetzt so lange machen, dass es bis unter die Instrumentenblende reicht und (fast) kein Licht mehr nach aussen dringt. Andererseits kann man die Pariser gut im Rohr ankleben und die recken jetzt ganz frech ihre Köpfe durch die Blende, so dass es "wie echt" aussieht.  :) 

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

Ja, ich habe es gesehen, dass beim blauen Lämpchen noch Alu hervorschaut. Sobald die Blende mit dem Glas und dem Ring ordentlich fixiert ist, verschwindet auch dieser Blick "hinter die Kulissen".
 
So, bevor es weitergeht, muss ich mich um die Glasscheibe des Instrumentes kümmern. Ich geb euch dann Bescheid!

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt.

Fritz  8)   

       

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: feuermannGZ am 02.07.2014, 19:38:48
Hallo Fritz,
nachdem Du mehrere Tage nichts mehr im Forum geschrieben hast hat mir direkt etwas gefehlt, ich hoffe das die Restaurierung Deines Traki noch recht lange dauert (Spaß) damit Du mit Deinen Berichten nicht nur mich sondern auch die anderen Forumsmitglieder erfreust.

Gruß Feuermanngz.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.07.2014, 07:22:58
Hallo Feuermanngz

Schön, dass dir die Berichte gefallen. Und tatsächlich wird die Veranstaltung mit der Restaurierung noch eine Weile andauern. Allerdings: So langsam wäre ich schon froh, wenn ich die Angelegenheit endlich abschliessen könnte. Nicht das ich keinen Spass mehr daran hätte - aber ich bräuchte die Kiste dringend für die "Herbstarbeiten".  ::) Und im Moment gibt es weiss Gott genügend andere Arbeiten, die erledigt werden müssen, so dass die Restauration zu einer sehr zähen Sache geworden ist. 

Mein Nachbar fragt schon jeden Monat mit inquisitorischem Unterton, ob ich den Trakti jetzt den bald "zusammen" hätte. Und wenn ich das verneine, schaut er mich etwas mitleidig an - so nach dem Motto: "Tja - hab ich mir ja gedacht, dass du damit überfordert bist!" Aber mal fragen, ob er den Trakti mal sehen dürfe... Auf gar keinen Fall! Wer will sich schon in das persönliche Elend des Nachbarn reinziehen lassen?!  ;) Was soll's. Is ja auch wurscht.  :D :D

Da schaun ma halt mal...
 
Gruss aus der buckligen Welt (heute Morgen lag im Tal dicker Nebel und über dem Nebelmeer war fantastische Fernsicht mit Alpenpanorama. Es "herbstelet" früh dies Jahr!)  :-\

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 03.07.2014, 08:39:07
Hallo Fritz,

endlich wieder ein Bericht von Dir, ich hatte schon Entzugserscheinungen .. ;) ..

ja ja .. die lieben Mitmenschen, da können auch andere ein Liedchen davon singen .. frage mal Leo .. ;) .. ich wurde hier im Ort auch schon abgestempelt .. für was braucht der Kerl einen solch tollen Traktor, der hat ja noch nicht mal einen Garten geschweige denn irgendwelche Art von Landwirtschaft. Aber wenn ich am Schlepper bastle, was im Moment leider nicht geht, bleibt jeder der vorbei kommt stehen und will sich alles erklären lassen und hält mich von der Arbeit ab. Abends in der Kneipe wird dann erzählt, der "Roigeplackte" (wird hier im Odenwald jeder genannt, der nicht im Ort geboren wurde), bekommt den Schlepper nicht in den Griff und wird ewig nicht fertig. Aber wenn dann der Schlepper wirklich fertig ist (was hoffentlich nicht so schnell passiert, denn das Basteln ist doch das Schönste daran), dann sieht man den blanken Neid in den Augen derer, die dich jahrelang von der Arbeit abhielten ..  8) .. Aber über solchen Dingen stehen wir doch drüber, wir wissen doch, welche Qualität wir mit unseren Schleppern in den Händen halten ..  :P ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Catweazle am 05.07.2014, 12:33:04
Ich hab nen Eckigen Fritzmeier Bügel am 2L3 und in Kieselgrau sah der total Besch... am Trecker aus

daher hab ich ihn in Hellelfenbein gepinselt... :)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.07.2014, 08:20:41
Liebe Kollegen

Ich denke, wir sind uns einig: Der Bügel muss entweder MAN-grün oder hell-elfenbein sein. Oder aber in einer ganz schrillen Kontrastfarbe gehalten werden, damit man sieht, dass das Ding eigentlich nicht dazu gehört. Helles kieselgrau ist zwar die Original-Farbe ab Werk. Aber das beisst sich wirklich mit der Farbe der Felgen - finde ich zumindest. Aber das ist reine Geschmackssache - also lassen wir das...  ;)

Am Samstag habe die Einfahrt im Haupthaus für die Einlagerung des restlichen Elefantenheus (3 ha) und des Gerstenstrohs (1.7 ha) vorbereitet. Konkret heisst das, dass alles, was dort nicht rein gehört, raus musste. Unter anderem haben dadurch die Räder des 4R3 den Weg zum Traktor gefunden und ich habe die auch gleich montiert, um den Trakti von den Böcken nehmen zu können. Ich muss dort oben mal richtig saubermachen und den ganzen Staub loswerden, damit ich beim Lackieren nicht ständig Flusen und Dreck in der Farbe habe.  :P  Ich war ganz schön überrascht, wie leicht sich der Trakti von Hand herumschieben lässt! Brumm-bumm.... ;D

So, jetzt steht die Kiste in Originalbereifung da und ich muss sagen, der Trakti sieht richtig gut aus - wie auf den Abbildungen der Betriebsanleitung.

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Natürlich sieht der Trakti mit den dünnen Reifen nicht so bullig aus. Aber darauf kommt es mir in diesem Moment nicht an - er soll halt möglichst nahe am Original sein. Vorne sind 7,50-20 und hinten habe ich auf den Lemmerz W10-36 Felgen 12.4-36 AS-Reifen aufgezogen. Einfach geil!  :D :D

Für den Alltag stehen uns ja die breiteren Vorderreifen 10.5 - 18 und die 16.9 -14/30 Breitschlappen auf den IHC-Verstellfelgen zur Verfügung. Aber weil diese Felgen noch sandgestrahlt und lackiert werden müssen (Reifen runter/Reifen rauf) halte ich mich da im Moment noch etwas zurück - zumal ich ja vermutlich auch noch Doppelreifen benötige.  ::)

Wie waren die Doppelreifen früher befestigt? Was gab es für den 4R3 aus dem Hause MAN? Ich wäre froh, wenn ihr mir mal ein paar Infos dazu geben könntet.

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 07.07.2014, 09:23:45
Salü Fritz , also da dürfte Magne alles darüber wissen ,mir sind nur die Varianten  13.30-10.5-18, 13.30-6.50-20 und 11-36-10.5-18 sowie 11-36 - 6.50-20 bekannt. Doppel/Zwillingsbereifung kann ich dir nur am 4P1 zeigen ......

Gruß Jürgen 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 07.07.2014, 10:44:40
Hallo Fritz,

so ein Moorle wie Jürgen hat wäre auch was für dich in den Steillagen oder nicht ?

No kännä  die andere  ganz schä bled glotzä   ;D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 07.07.2014, 11:07:05
Hallo..

Als meiner Name schon erwähnt ist; die Frage von Fritz ist etwas schwierig zu beantworten.  Ich bin mir eigentlich nicht sicher ob MAN selbst Doppelbereifung für die Rundhauber empfehlen wollte...  In der deutschen Preisliste von 1. Januar 1962 sind die Zusatznaben gar nicht erwähnt, man findet aber alles andere von bekannten Zusatzausrüstungen da...

Auf jeden Fall besitzt der 4R3 hinten Radbolzen von richtiger Länge für Zusatznaben.  Selber habe ich schlechte Erfahrungen mit der Hinterachswellenlösung beim A-216/4R3 gemacht.  Die recht kurze Wellen sind innen in der Seitenwellen im Planetengetriebe nur mit kleinen 30/27 Nadelkäfige gelagert.  Als ich meinen 4R3 mit Halbraupen auf Breitspur instand setzte, musste ich die beide Hinterachswellen samt Seitenwellen schrotten, wegen der inneren empfindlichen Lagerung.  Ich denke die Beanspruchung bei meinem 4R3 und Doppelbereifung kann man schon vergleichen.

Ansonsten ist das Einsatzfoto vom 4P1 eine Augenweide, es wäre schön einen so ausgestattetenen 4R3 in die schweizerische Steilhänge zu sehen... ::) 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 08.07.2014, 23:15:40
Hallo wieder..

Unter die unfreiwillige Forumspause gab's reichlich Zeit mehr über Zwillingsbereifung bzw. 4R3 zu überlegen.  In früheren Preislisten für die Eckhauber (jedenfalls für die wenige ich besitze) gibt's immer eine Abschnitt über "Zwillingsbereifung für druckempfindliche Böden".  Hier werden die verschiedene Bereifungsalternativen und damit die Breite der Zusatznaben, die Preise ab Werk montiert/mitgeliefert und ditto bei nachträglicher Lieferung aufgelistet.  Auch besondere Positionslampen, "erforderlich lt. StVZO bei Zwillingsbereifung", sind auch immer angegeben.  Die entsprechende Abschnitt fehlt, mir bekannt, ganz für die Rundhauber.

Ein anderer Aspekt, der gegen die (originale) Doppelbereifung am z.B. 4R3 spricht:  Die Hinterachswellen haben kein Bund für Zentrierung der Felgen, also das Felgen-Mittelloch wird für nichts benutzt!  Das ist für die Vorgängergetriebe A-10 und A-16 auch der Fall.  Ergebnis:  Bei eventueller Montage von Zusatznaben verliert die innere Felge schneller ihre Zentrierung und die Radmuttern werden schneller lose.  Es ist nicht ohne Grund dass man zerstörte Felgen häufiger unter MANs mit erwähnten Getriebetypen findet...

Wenn man in der ZF Ersatzteilliste für A-216 blättert, kommt eine besondere Ausführung nur für M.A.N, was Hinterachswellen und Radbolzen angeht, zum Vorschein.  Ist das nur zufällig oder gibt's hier ein Zusammenhang??  Die Getriebetypen A-208, -210 und -216 sind ja sehr ähnlich aufgebaut.  Darüber kann ich nur spekulieren, vielleicht wissen hier andere was genaueres...(?)

Gruss
Magne

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.07.2014, 10:03:59
Die Störung am Server führte ja schon beinahe zu Entzugserscheinungen...  ;)

Liebe Kollegen
Lieber Magne

Am letzten Montag Abend haben mein Landmaschinenmechaniker und ich den Trakti begutachtet und über das weiter Vorgehen, resp. die Zusatzausrüstung gesprochen.

Hydraulikanlage:
Das vorhanden Material (Ventile, Schläuche, Kupplungen) ist wirklich hinüber und wird ersetzt und ergänzt. Der trakti bekommt also drei doppeltwirkende Ventile, ein normales für den hydraulischen Oberlenker und zwei mit einer Schwimmstellungsraste.

Bremsen:
Wir haben lange diskutiert und eines ist klar: Es braucht ein Bremssystem, um die angehängten Wagen sicher bremsen zu können. Einerseits fordert das ziemlich rabiat verschärfte Strassenverkehrsgesetz das so. Andererseits darf man sich nichts vormachen: Wenn ich dereinst meinen Uraltkipper (noch so ne Baustelle!) mit 8 to Gesamtgewicht samt Getreide und vielleicht noch einen kleineren Anhänger sicher den Berg runter bringen will und nicht von den Kisten in den nächsten Graben gedrückt werden möchte, muss da was Professionelleres her. Auflaufbremsen und Farmerstop reichen da einfach nicht mehr... Adieu, du Zeit der Abenteuer und Adrenalin-Schübe! Wer braucht schon Basejumping, wenn er 12 Tonnen an einem Bindfaden ins Tal abseilen durfte!  :D

www.youtube.com/watch?v=dD_eJsjhU6E

Also: Druckluft oder hydraulische Bremsen? Ich habe mich für die hydraulischen Bremsen entschieden. Ja, ich weiss... Aber bei uns ist die Situation wie folgt: Die Mehrheit der kleinen und kleineren Traktoren - und da gehört der 4R3 realistischer Weise dazu (grummel-grummel) hat ein hydraulisches Bremssystem und die meisten Wagen und Anhänger für diese Traktoren werden heute mit hydraulischen Bremsen ausgeliefert. Klar, die ganz Grossen haben Druckluftanlagen. Aber die Traktoren meines Lohunternehmers haben sogar beides - weil er immer wieder auch kleinere Wagen anhängen muss, die mit hydraulischen
Bremsen versehen sind. Also kriegt der 4R3 hydraulische Bremsen.

Lenkhilfe:
Zur Zeit noch keine Option. Ich will erst sehen, wie es sich mit dem Gemmerlenkung fahren lässt. Wenn ich dann mit den 10,5 -18 Reifen am Berg Problem haben sollte und vielleicht sogar vorne Doppelräder benötige, dann wird man darüber ernsthaft nachdenken müssen.   

Doppelräder:
Ich probier's erst mal mit Doppelrädern hinten. Ich habe mich für das System Schaad entschieden. Das gibt weniger Arbeit und man lässt die Felge des Innenrades heil, weil nicht angescheisst werden muss. Die eigentlichen Verbindung, Zentrierung und Kraftübertragung übernimmt ein Felgenring, der genau in die Felge des Innenrades passt. Gehalten wird das Aussenrad mit "Schraubhaken-Klipsen", die an Augenschrauben an der Felge des Innenrades ansetzen. Bei meinen IHC-Verstellfelgen gibt es dafür acht Möglichkeiten, vier reichen völlig aus.

So, und jetzt muss ich wohl odfer übel an die Elektrik...  :P Ich hoffe, Jens hat seine Baldrianpillen griffbereit!  ;)

Herzliche Grüsse aus der nassbuckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 09.07.2014, 10:44:03
Hallo Fritz,

Base-Jumping: .. meine Fresse .. wenn da der Schirm nicht aufgeht, hast du einen härten Aufschlag als Boris Becker ..  ;) ..

Bremsen: ich bin der Meinung dass Druckluft auch an Deinem "kleinen" Trakti die bessere Wahl wäre. Hydraulische Bremsen sind ein in sich geschlossenes System. Die Auslösung an dem/den Anhängern müsste elektrisch übertragen werden, was wiederum sehr störanfällig ist (Eindringen von Feuchtigkeit) und zum Versagen der Anhängerbremsung führen kann. Dann schieben vielleicht 12 Tonnen die drei Tonnen des Traktis ..

Mit voller Wucht, haut's den Traktor in die Schlucht
und man hört's wie's weithin schallt, oaber der Trakti er foallt und foallt

.. und das wollen wir doch alle nicht. Außerdem, gibt's überhaupt hydraulisch gebremste Anhänger, von den neueren Modellen vielleicht mal abgesehen ??? wo auch hier wieder ein Umbau anstehen würde ..

Lenkung: bzgl. dieser gibt es hier auch schon Diskussionen, ich glaube auch mal gehört zu haben, dass die Hydraulikzylinder der kleinen Johnnys gut an den MAN passen würden (in der entsprechenden Farbe natürlich .. würg .. ;-) .. ) und auch ziemlich kostengünstig seien .. und bei Anbau der Doppelräder sicher empfohlen werden kann ..  8)

Gruß aus dem verregneten Odenwald .. Rudi ..

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 09.07.2014, 10:46:17
Salü Fritz,
ich hoffe du stellst zum Thema Hydr. Bremsen hier eine, wie von dir gewohnte ,detaillierte Aufstellung von Material und Umsetzung , incl. der Ansicht und Funktionsweise der Bremse , hinein.
ich muss gestehen als " Heidjer" hab absolut kein ! Ahnung wie diese Bremse funktioniert. Warum  auch ? Den Nordwind fängt Ulli oben ab , der Regen bleibt bei Jürgen im Westen und der Winter bleibt im Osten bei Friedrich :-) . Also , hier in der gemässigten Zone ist alles hübsch :-)
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 09.07.2014, 11:11:19
Salü    wegen hydraulische bremsen : den traktorfa Alpina oekonom hat sein traktoren in die 50er jahren schon mit hydraulische bremsen vorsehen , wenn neu ist es ok aber auf länger termin nicht betriebssicher , ölleckage  in die Haupt- und Bremszylinder   sind die Folge und Zerstören die Bremswirkung   und wenn  der Bremsölbehalter leer ist  kann man schon Raten was  dann passiert ,  willst du doch auf Hydraulischen Bremsen umwandern gibt es in die Niederländen ein Auswahl an Hydraulisch gebremste Anhänger .....   :)   Gruss aus dem seit Montagnacht  non- stop regnerischen Welt .....  :(
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.07.2014, 12:13:16
Liebe Kollegen

Ihr erwischt mich betreffend der Hydraulikbremsen etwas auf dem linken Fuss. Eines jedoch ist mit Sicherheit falsch. Da gibt es keine elektrische Steuerung, die undicht... ...und bei Regen... und dann "Tschüss"!  :'(

Was ich heute mal so schnell zum Besten geben kann und von dem ich glaube, dass mein Spatzengehirn es einigermassen begriffen hat, ist Folgendes:

Der MAN hat von früher ein einfach wirkendes Hydraulikventil. Ich nehme aml an, das diente zum Kippen von angehängten Kippern. Der alte Kipper, den ich aus dem Fundus eines Mitteldeutschen Schrotthandels erstanden habe, hatte ursprünglich zwei auflaufgebremste Achsen und eine Handpumpe zum Kippen der Ladefläche. Eigenartig, dieses System mit der Handpumpe hat es bei uns an den Wagen auch nie gegeben. Kein Mensch hatte bei uns einem geschlossenen Wagen mit Kippvorrichtung und schon garnicht hatten die Wagen und Anhänger gefederte Achsen!!  ;D Das wurde bei uns erst erfunden, als die Traktoren immer schneller wurden und die schwerbeladenen Anhänger hinter dem Trakti wie wildgewordene Ziegenböcke zu hüpfen begannen! Durch die solchermassen abgeworfenen Kartoffeln und vor allem bei Zuckerrüben lernten man damit viele Automobilisten kennen, die einem eine Rübe zurückgeben wollten und auf einen Einschlagtrichter in der Karrosserie ihres Wagens hinwiesen...  ::) ;D ;D ::)

Nun ist der Vorbesitzer des Kippers auf folgenden gloriosen Einfall gekommen:

1. Er hat das Kabel für die Auflaufbremse an der Hinterachse abgehängt und statt dessen einen Hydraulikzylinder (wie ein kleiner Oberlenker) angeschweisst und angehängt.
 
2. Er hat einen Hydraulikschlauch an das hydraulische Kippsystem des Kippers angehängt und einen Dreiweghahn montiert. Den Schlauch hat er nach hinten durchgezogen, dabei den hydraulischen Bremszylinder angehängt und gleich noch so verlängert, dass man einen zweiten Wagen an diese Leitung ankuppeln könnte...  ::)

Also: Wenn ich diesen Hydraulikschlauch an mein einfachwirkendes Ventil anhänge und den Dreiweghahn so drehe, dass das Oel in den Hubzylinder gepumpt wird, hebt sich die Ladefläche des Kippers, ohne dass ich an der Handpumpe rumfummeln muss. Wenn ich den Dreiweghahn andersherum schliesse, und etwas am Einwegventil herumheble, pumpt es den Bremszylinder auf und der Kipper bremst. Ziehe ich voll an dem Hebel, legt der Wagen zwei dicke Schwarze auf den Teer, das heisst er bremst ganz vehement!

Aber: Die Bremserei mit dem Handventil ist bei uns zumindest verboten. Warum? Weil es sehr viele Unfälle damit gab. Die Fahrer waren sich der ungeheuren Kraft dieser Bremse nicht bewusst und schon verabschiedete sich die solchermassen gebremste Achse in die Büsche und der Anhänger lag direkt mit dem Bauch auf der Fahrbahn! Lustig!!!  :P

Um das zu institutionalisieren und richtig betriebssicher zu machen, gibt es einen Zusatztank auf die Hydraulik - so wie wenn ich einen Frontlader montieren wollte. Dann braucht es offenbar ein Druckreduzierventil, damit es einem nicht die Achsen abreissen kann. Und auf eines der Bremspedale kommt zur Mitte hin ein Druckknopf. Wenn ich auf dem Traktor bremse, drücke ich den Knopf und die Pedale. Dadurch werden Trakti und Anhänger gleichzeitig gebremst. Das ist sicher auch druckabhängig, das heisst, je fester ich auf die Bremse drücke, desto mehr öffnet sich auch das Hydraulikventil zur Bremsung des Anhängers. Es kann ja nicht sein, dass ich den Trakti nur etwas bremsen möchte und den Anghänger deswegen sofort bockstill steht. Ich denke, Fabian als MAN technisch versierter Landmaschinen-Mech weiss das wesentlich besser als ich.  :)

Aber ich verspreche es euch: Ich halte euch ganz genau auf dem Laufenden - auch nur schon deswegen, weil es mich selber interessiert...  ;)

Gruss aus der hydraulischen Buckelwelt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 09.07.2014, 12:50:22

Aber: Die Bremserei mit dem Handventil ist bei uns zumindest verboten. Warum? Weil es sehr viele Unfälle damit gab. Die Fahrer waren sich der ungeheuren Kraft dieser Bremse nicht bewusst und schon verabschiedete sich die solchermassen gebremste Achse in die Büsche und der Anhänger lag direkt mit dem Bauch auf der Fahrbahn! Lustig!!!  :P

Um das zu institutionalisieren und richtig betriebssicher zu machen, gibt es einen Zusatztank auf die Hydraulik - so wie wenn ich einen Frontlader montieren wollte. Dann braucht es offenbar ein Druckreduzierventil, damit es einem nicht die Achsen abreissen kann. Und auf eines der Bremspedale kommt zur Mitte hin ein Druckknopf. Wenn ich auf dem Traktor bremse, drücke ich den Knopf und die Pedale. Dadurch werden Trakti und Anhänger gleichzeitig gebremst. Das ist sicher auch druckabhängig, das heisst, je fester ich auf die Bremse drücke, desto mehr öffnet sich auch das Hydraulikventil zur Bremsung des Anhängers.

Das hört sich so an, dass Du quasi den Trakti über ein Fusshebelventil mit der Hydraulik vom Kraftheber abbremsen willst und über einen Zusatztank, Pumpe und Schlauch das Öl nach hinten in den Hänger befördern willst? Auch wenn es sich so logisch anhört, bin ich mir nicht sicher, ob das auch so klappt. Ich bin zwar nur ein gelernter Autoschlosser-Geselle, aber von einem solchen offenen Bremssystem habe ich noch nie gehört, denn ein solches ist es meiner Meinung nach und ich glaube auch kaum, dass die Bauleitung mit einer solchen heute noch einverstanden wäre. Was passiert, wenn der Schlauch zum Anhänger durch widrige Umstände abreißen sollte ??? Bei einer Druckluftanlage würde durch das Entweichen der Luft der Federspeicher im Anhänger langsam zumachen und so den ganzen Zug abbremsen .. Wenn schon Hydraulik, dann würde ich diese nur druckluftunterstützt im Trakti unterbringen und die Anhänger per Druckluft (Ein- oder besser Zweikreis-Bremsanlage) steuern ..

Ein interessantes Thema hast Du da angeschnitten, Fritz .. was bin ich froh, dass ich so klugsch.... kann .. ;) ..

Gruss aus der hydraulischen Buckelwelt

Fritz  8)


Nicht nur die Buckelwelt ist hydraulisch, bei uns regnet es heute auch nur einmal .. in Salzburg würden sie Schnürlregen dazu sagen .. ;) ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.07.2014, 13:21:07
Hallo..

Sehr interessant was hier Fritz über die Verbreitung der Wagen und Anhänger mit hydraulischen Bremsen in die Schweiz berichtet!  Bei uns sind noch heute Anhänger mit Druckluftbremsen eine reine Ausnahme.  Sie werden nur an wirklichen Grosstraktoren benutzt, die ausschliesslich im LKW-Segment konkurrieren.  Das hat wohl auch seine klimatische Erklärung; bis die ersten LKWs mit Lufttrockner erschien war das System auch nicht wieder betriebssicher...

Ein 4R3 mit befindlichen Bremssystem auf hydraulisches Anhänger-Bremssystem ist bei uns kein unüberwindliches Problem nachzurüsten.  Das System funktioniert ziemlich genau wie Rudi oben schildert.  Das an der Hydraulikanlage angeschlossene Steuerventil wird über das originale Gestänge betätigt und die Bremskräfte über die Pedale so dosiert.  Das Anpassen von Hebellängen und damit das Einstellen kann aber eine Herausforderung sein.

Bin gespannt auf welche Anhängertypen in die Schweiz üblich sind. ::)  Unter Bauern sind wohl Drehschemelanhänger wenig verbreitet?  Mein Vater kaufte seinerzeit solch ein auflaufgebremster Drehschemel-Leiterwagen für seinen MAN, sollte ein "massgeschneiderter" Spezialwagen für die Heueinfahrt werden.  Wurde nur eine Sommer benutzt, einfach komisch - hatte nichts ausserhalb der Strassen zu suchen. :D

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.07.2014, 16:35:48
Hallo Magne

Es ist schon interessant, wie sehr sich die Landwirtschaft in Norwegen und der Schweiz ähnlich sind. Druckluft auf dem Traktor? Wenn, dann bei Lohnunternehmern mit Traktis so ab 130 PS aufwärts. Druckluftbremsen bei Landwirtschaftlichen Anhängern? Absolut unbekannt! Mit einer Ausnahme: Das sind die ausgemusterten Infantrie-Anhänger der Armee. Die hatten seit langem Druckluft-Bremsen - aber kein Schwein hatte einen Trakti, an dem die Sache hätte angeschlossen werden können.

Ich kann mich eigentlich kaum an irgendwelche Bremsen erinnern. Die alten Brückenwagen hatten handbetätigte Bremskurbeln auf die Vorderachse. Da musste dann langsam gefahren werden und dann konnte ein Fussgänger die Bremskurbel betätigen. Als absoluten Luxus konnten man die Brückenwagen bezeichen, die auch einen Kurbelbremse auf der Hinterachse hatten. Und die Leiterwagen hatten noch einen riesigen eisernen Bremsschuh mit Kette. Wenn's ganz brenzlig wurde, konnte man den Bremsschuh unter's Rad werfen und dann fuhr das Rad in den Schuh und auf ihn hinauf. Bei den ganz reichen Bauern hatten die grossen Leiterwagen noch eine "fliegende" Kurbelbremse für die grossen Hinterräder. Das Ding nannten wir "Mecano".
Woi, bin ich ein alter Sack, dass ich solche Dinge noch im Einsatz gesehen habe...  ;D   

Dann kamen die umsteckbaren Handbremsen und der Farmerstopp. Die Ladewagen, die Güllenfässer und die modernen Brückenwagen hatten auf der Deichsel ein Zahnsegment mit einem Bremshebel. Du konntest mit einem Seil den Bremshebel nach vorne ziehen und dann hat die Bremse immer mehr gezogen. Wenn du den Bremshebel mit einem Ruck ganz nach vorne gerissen hast, hat sich die Sperrklinke und damit die Bremse gelöst. Das Seil war meist ein Kunstwerk aus alten Strohschnüren und hatte vorne ein Auge. Mit dem Auge konnte man das Seil beim Fordtrakti an der schwarzen Kunststoffrädelmutter einhängen, mit der man die Härte der Sitzfederung verstellt hat. Besitzer anderer Traktorfabrikate haben das Seil anderswo befestigt. Hauptsache, du hattest das einen Ende bei dir auf der Maschine. Es gab aber auch welche, die merkten erst beim Abwärtsfahren, dass das Seil noch immer hinten am Bremshebel hing... Eine echte Herausforderung!! :-\ :-\ ;D ;D

Die Mistzetter - aber auch nur diese - hatten eine umsteckbare Handbremse, d.h. ein grosser Handbremshebel mit einem langen Bowdenzug, den du vorne auf dem Trakti an die innenseite des Kotflügels in eine spezielle Halterung gesteckt hast. Damit gings dann ins Gelände...   

Was deine Bemerkung mit den Drehschemelwagen betrifft, so muss ich bemerken, dass wir eigentlich überall nur Vierradwagen hatten, die eigentlich für den Pferdezug gebaut waren und mit einer umgebauten Deichsel auch am Takti gefahren wurden. Anhänger, also einachsige Fahrzeuge gab es eigentlich nicht - abgesehen von Handkarren, Fahrrad-Anhängern und Milch-Wägeli...  ;D Aber die Arbeit mit den Zweiachswagen war mühsam - vor allem das Rückwärtsfahren. Meistens wurde der Traktor schnell gewendet und der Wagen mit dem vorderen Zugmaul rückwärts manövriert.

Einachsanhänger kamen erst relativ spät... Und dann waren das immer so kleinen "Schachteln" in denen nichts Platz hatte. Aber zum Manövrieren waren die super!

Noch schnell etwas zum Pferdezug: Bei den Leiter- und Brückenwagen gab es keinen Kutschbock. Du bist entweder mit den langen Zügeln links neben der Vorderachse hergelaufen und so konntest du auch die Bremse betätigen. Oder du bist auf dem linken Pferd geritten. Vierspännig machte das ganz schön was her!

Und dann gab es da noch den sogenannten "Faullenzer"! Das war eine Planke, die unter der Ladebrücke befestigt war und wie einen Schublade seitlich herausgezogen werden konnte. Da konntest du dich beim Fahren mit den Pferden draufsetzen. Das war aber nur etwas für Weicheier und Warmduscher, eben drum "Faullenzer"  ;)

Deine FRage nach den heutigen Wagen beantworte ich wie folgt: Geh mal zur Homepage von Marolf und schau dir die Occasionen (die Gebrauchten) mal an. Die sind alle hydraulisch gebremst.

http://www.marolf.ch/occasionen.htm

So, ich muss...

Herzliche Grüsse

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.07.2014, 17:23:08
Klasse Fritz!

Bin wieder mal sprachlos von Deinen enthusiastischen und sehr lehrreichen Berichten und Schilderungen! :D  Das meiste habe ich gleich verstanden, denke aber ich muss auch ein bisschen mit Tante Google konferieren... ;)

Herzlichen Dank und Gruss

Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 10.07.2014, 10:03:44
Hallo zusammen,


da ich ja aus dem Dreiländereck CH-F-D komme, habe ich ein paar Anmerkungen:

- DruLu-Bremse in CH und D sind unterschiedlich!! z.B.: Vorrat ist gleich, ABER: in D wird auf die Steuerleitung Druck drauf gegeben, damit der Anhänger bremst. In CH wird der Druck weggenommen (ähnlich unserer "Alten" Einleiter-Version)

D.h. ein CH-Anhänger an einem D Zugfahrzeug gibt Probleme, entweder ich bekomm an Anhänger oder am Zugfahrzeug die Bremse nicht geöffnet :(
gleiches gilt umgekehrt. Es sei denn, es wird ein spezielles Ventil zwischengeschaltet.

Bei der hydraulischen Variante kann ja auch kein normales Ventil verwendet werden, da man ja beim Betätigen die Ölmenge und nicht den Druck verändert. Das heißt, egal wie weit ich das Ventil betätige, irgendwann ist die Bremse ganz zu, was ich ja nicht will. Ich will ja:==> wenig betätigt, wenig bremsen, stark betätigt, stark bremsen.

So weit ich weis gibt es in CH und A zulässige hydraulische Bremssysteme, werde mich aber noch mal informieren, in D gibt es ja, wenn ich richtig informiert bin, kein zugelassenes hydraulisches Bremssystem.

Grüße

Clemens, der am Hanomag mit DruLu fährt und am MAN mit Sibrazug.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 10.07.2014, 10:36:49
Hoi Clemens

Du hast recht, ich hab das mit den unterschiedlichen Druckluftsystemen auch schon gehört. Was ganz sicher ist: Unsere Druckluftkupplungen sind mit denen des EU-Systems völlig inkompatibel.

Weil du die Oesterreicher erwähnst. Viele Anhänger und Kipper, welche bei uns mit Hydro-Bremsen angeboten werden, kommen glaub von dort. Aber auch die Deutschen Hersteller liefern ihre Produkte ohne Probleme mit Hydro-Bremsen in die Schweiz.

Gruss

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 10.07.2014, 10:57:01
Hallo Fritz,

ja, weil es in der Schweiz zulässig ist, und in D nicht.

Guggsch DU:

A: http://www.faie.at/hydraulikprogramm/hydraulische-bremse/

CH: http://www.paul-forrer.ch/default.asp?V_ITEM_ID=4102

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=11&cad=rja&uact=8&sqi=2&ved=0CFwQFjAK&url=http%3A%2F%2Fwww.agroscope.admin.ch%2Fpublikationen%2Feinzelpublikation%2Findex.html%3Fpubdownload%3DNHzLpZeg7t%2Clnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2rZpnG3s2Rodeln6h1doR9gX2Nn%2Caknp6V2tTIjKbXoKimjZydm5mriKfo&ei=IFS-U-uTMeOg4gTD1IG4AQ&usg=AFQjCNG-Jzie9ALnUddjCoyG4RdfSBn-Pg&bvm=bv.70138588,d.bGE

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=12&cad=rja&uact=8&sqi=2&ved=0CGIQFjAL&url=http%3A%2F%2Fwww.agroscope.admin.ch%2Faktuell%2F02720%2F02722%2F02764%2F02769%2Findex.html%3Flang%3Dde%26download%3DNHzLpZeg7t%2Clnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDfYJ4hGym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--&ei=IFS-U-uTMeOg4gTD1IG4AQ&usg=AFQjCNFXChlkClO_C9TfwqZOqX_AaWyAbg

Grüße

Clemens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.07.2014, 07:58:11
Hoi Clemens

Alle Achtung: Wo hast du denn den uralten FAT-Bericht her? FAT ist der alte Namen für die Eidgenössische Forschungsanstalt Tänikon. Dort sitzen die Betriebswirtschafter (Arbeitszeitmessungen, Rentabilitätsberechnungen, etc.), die Landtechniker (Typenprüfungen, Maschinentests, Sonderentwicklungen, etc.) und die Verhaltensforscher (Typenprüfungen für Stalleinrichtungen, etc.). Ich war während des Studium ein paar Mal dort: Landwirtschaftliches Bauwesen, Unfallverhütung auf dem Bauernhof - war sehr schön... Die haben eine wirklich sehenswerte Sammlung alter Landmaschinen, die zwar nicht riesig ist, aber betreffend Exponaten wirklich etwas absolut Besonderes darstellt. Das Landmaschinenmuseum in Albertwil ist ja auch gut bestückt. Aber die Forschungsanstalt hat alle Sonderentwicklungen und Einzelstücke. Zu verdanken ist diese Sammlung Ruedi (Rudolf) Studer. Der ist schon in ganz jungen Jahren in den hintersten Gräben der Schweiz herumgeschlichen und hat den Bauern den "alten Krempel" abgekauft.

Vor Jahren war Ruedi Studer auch schon bei meinem Nachbarn. Der hatte sich zusammen mit seinem Pflegesohn einen selbstfahrenden Brückenwagen gebaut. Als Antrieb haben die beiden das Getriebe (plus ein Zusatzgetriebe als Gruppenschaltung) und den Moter einen Goggomobils verwendet. Gebremst wurde mit der Kurbelbremse eines Pferde-Breaks. Einfach grauenhaft...  ;D ;D  Leider sind die sich bezüglich des "Goggs" nicht handelseinig geworden...  :(  Ich weiss garnicht, wo das Ding abgeblieben ist... Muss mal nachschauen!

Gesteuert wurde das ganze mit einer Deichsel zum vorne Voranlaufen, Gas war an der Deichsel - ein Drehgriff von einem Mofa. Die Polizei hat die Idylle dann beendet, weil sie den alten Mann mit seinem "Fliegen Teppich" dabei erwischt haben, wie er mit Vollgas in die Stadt unterwegs war. Er sass auf der Brücke, hatte die Deichsel zum Steuern zwischen den Füssen und das Gas-Griff hatte er lose in der Hand. "Vollgutzi" in der grössten Gruppe und etwas bergab soll die Kiste gut 50 kmh gemacht haben! Heissa-hossa!!!  :D :D

Es gab zwar keine grosse Sache, aber die Polizei hat einfach den Motor konfisziert - oh wie schade!!!  :'( Ernst hat daraufhin als Ersatz für den fliegenden Gogg einen Motrac MT-TEM-TTA gekauft. Und mit eben diesem Motrac sind Inken, Ulli, du und ich letzten Herbst bei mir in den Steilwänden herumgetuckert. So schliesst sich der Ring wieder und wir sind wohlbehalten zurück im MAN-Forum! Ufff! ;D

Andere Baustelle:
Ich will den Beifahrersitz an meinem 4R3 wieder dort installieren, wo er seinerzeit gewesen ist. Die Sitzteile besorgt mit Ulli. Mein Problem. Mir fehlt das Traversenrohr zwischen den Kotflügeln. Ich denke mal, die haben das ausgebaut und wegeschmissen, als der Sturzbügel montiert wurde. Die Holme des Bügels decken blöderweise die Löcher für die Befestigungsschrauben des Rohres in den Kotflügeln teilweise ab.

Aber wenn ich links und rechts eine etwas grössere Flanschplatte an das Rohr schweisse, gehen die Holme des Sturzbügels und das Traversenrohr wieder aneinander vorbei. Bleibt die Frage, ob ich das Rohr vor oder hinter den Holmen montieren soll.

Ich wäre froh, wenn mir jemand Auskunft darüber geben könnte, was das für ein Rohr ist und wie die Halterung für den Sitz aussieht. Für ein paar grobe Massangaben wäre ich sehr dankbar.   

Herzliche Grüsse aus der seich-nassen Buckelwelt
 
Fritz  8)   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 11.07.2014, 09:58:01
Hallo Fritz,

in Sachen 4R3/Beifahrersitz ist Ulli immer der richtige Ansprechpartner.  Er hat normal alle Anschweissteile für das Querrohr, die Sitzschwinge usw. auf Lager und ein Gummipuffer von richtiger Härte ist auch in Vorbereitung (wurde mir April/Mai vermittelt).  Zur Zeit ist er wohl noch ohne Telefon-/Internetverbindung...

Die Kombination Sturzbügel/Beifahrersitz an einem 4R3 wird schwierig, auf jeden Fall würde ich dann nicht der Beifahrer sein. :D  Für Schau ist das möglich, aber ganz ohne Komfort für den Beifahrer.  Soll man der Sitz hochklappen können, muss aber das Rohr ganz weit hinter den schrägen Holmen montiert werden.  Hast Du noch die Fussraste (Nr.47) am Trecker? - hier ist auch was betreff Abstand zu berücksichtigen...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 11.07.2014, 10:12:19
Sally Fritz,

in der eidgenössischen Forschungsanstalt war ich von 17/18 Jahren auch mal.

Damals haben wir eine "Kuh-beim-scheißen-zurück-drück-Mechanik" ausgebaut und danach bei meinem Cousin eingebaut. Damals war in D das Thema "BIO" noch nicht sooo groß geschrieben und in den meisten Anbindeställen war noch der Weidezaun über den Viechern, dass wenn sie einen Katzenbuckel zum Scheißen machen, dass sie eine bekommen und dann einen Schritt zurück machen um nicht auf den Liegeplatz zu scheißen.
In Tänikon war der Versuch abgeschlossen und die ganze Mechanik wäre eigentlich in den Schrott gewandert. War aber irgendwie ziemlich kompliziert aufgebaut. An der Schwanzschnur war ein Sensor, der ging dann an eine Steuerung und wenn was weis ich alles zusammen gepasst hat, wurde mit einem Pneumatikzylinder ein Bügel von oben auf den Nacken der Kuh gedrückt, damit die nach hinten geht.

Nachfolgeprojekt in Tänikon war dann mit einer rotierenden Schnur, ähnlich wie vom Freischneider bekannt. Irgendwie war das ganze Last / Drehzahl gesteuert, damit die Kuh keine größeren Verletzungen im Nacken bekommt. Findige Landwirte haben dann die Schnüre gekürzt um die Effektivität zu steigern... (höhere Drehzahl  :o)

Den Bericht der FAT bekommst übrigens wenn Du bei Tante Google hydraulische Bremse Traktor Schweiz eingibst.

Ich hab vor ? Jahren auch mal angefangen ein hydraulisches Bremssystem für Traktoranhänger zu entwickeln, aber es war genau die Zeit, als bei uns fast alle größeren auf DruLu umgestellt haben, dann hatte es sich erledigt.

Wobei DruLu oder andere Systeme bei Dir uns hier auch nur mäßig geeignet sind. Fährst mit nem vollen "Seichfässle" an Berg und hast die DruLu fürs Fässle auf "Volllast" funktioniert es eine Zeit lang, wenn es dann fast leer ist und Du bremst blockiert es und schmiert Dir weg :(

Andersrum genau gleich, fährst mittem Ladewagen an Berg mit Leer- oder Teillast-Stellung und wenn er dann voll ist bremst er nur mäßig oder halt zu wenig. Wer hat schon gefederte Seichfässle und Ladewagen damit die mit ALB ausgerüstet werden können, wobei gefederte Fahrzeug am Berg... wenn so schon alles nach "unten" hängt, und dann noch gefedert, dann hängt alles noch weiter nach unten ==> Unimog am Berg, oh je, oh je...

Sibrazug, dann kannst den Hänger so bremsen wie es gerade passt. Auflaufbremse ist den Berg hoch halt auch scheiße wenns Dich aufhängt und Du Anhalten mußt... die Anhängerbremse bringst evtl. mittem Abrissseil zu, ok. und dann? Absteigen, am Anhänger bremse öffnen und zuguggen wie der ganze Zug nen Abflug macht und hoffen dass nicht drunter kommst. Bergrunter ist es genau so scheiße, der Hänger bremst die ganze Zeit bis alles heiß ist, obwohl der Traktor es mit der Motorbremse locker alleine schaffen würde...

Werden wir wohl nie lösen...

Grüße

Clemens
Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 11.07.2014, 11:03:30
Hoi Clemens

Alle Achtung: Wo hast du denn den uralten FAT-Bericht her? FAT ist der alte Namen für die Eidgenössische Forschungsanstalt Tänikon. Dort sitzen die Betriebswirtschafter (Arbeitszeitmessungen, Rentabilitätsberechnungen, etc.), die Landtechniker (Typenprüfungen, Maschinentests, Sonderentwicklungen, etc.) und die Verhaltensforscher (Typenprüfungen für Stalleinrichtungen, etc.). Ich war während des Studium ein paar Mal dort: Landwirtschaftliches Bauwesen, Unfallverhütung auf dem Bauernhof - war sehr schön... Die haben eine wirklich sehenswerte Sammlung alter Landmaschinen, die zwar nicht riesig ist, aber betreffend Exponaten wirklich etwas absolut Besonderes darstellt. Das Landmaschinenmuseum in Albertwil ist ja auch gut bestückt. Aber die Forschungsanstalt hat alle Sonderentwicklungen und Einzelstücke. Zu verdanken ist diese Sammlung Ruedi (Rudolf) Studer. Der ist schon in ganz jungen Jahren in den hintersten Gräben der Schweiz herumgeschlichen und hat den Bauern den "alten Krempel" abgekauft.

Vor Jahren war Ruedi Studer auch schon bei meinem Nachbarn. Der hatte sich zusammen mit seinem Pflegesohn einen selbstfahrenden Brückenwagen gebaut. Als Antrieb haben die beiden das Getriebe (plus ein Zusatzgetriebe als Gruppenschaltung) und den Moter einen Goggomobils verwendet. Gebremst wurde mit der Kurbelbremse eines Pferde-Breaks. Einfach grauenhaft...  ;D ;D  Leider sind die sich bezüglich des "Goggs" nicht handelseinig geworden...  :(  Ich weiss garnicht, wo das Ding abgeblieben ist... Muss mal nachschauen!

Gesteuert wurde das ganze mit einer Deichsel zum vorne Voranlaufen, Gas war an der Deichsel - ein Drehgriff von einem Mofa. Die Polizei hat die Idylle dann beendet, weil sie den alten Mann mit seinem "Fliegen Teppich" dabei erwischt haben, wie er mit Vollgas in die Stadt unterwegs war. Er sass auf der Brücke, hatte die Deichsel zum Steuern zwischen den Füssen und das Gas-Griff hatte er lose in der Hand. "Vollgutzi" in der grössten Gruppe und etwas bergab soll die Kiste gut 50 kmh gemacht haben! Heissa-hossa!!!  :D :D

Es gab zwar keine grosse Sache, aber die Polizei hat einfach den Motor konfisziert - oh wie schade!!!  :'( Ernst hat daraufhin als Ersatz für den fliegenden Gogg einen Motrac MT-TEM-TTA gekauft. Und mit eben diesem Motrac sind Inken, Ulli, du und ich letzten Herbst bei mir in den Steilwänden herumgetuckert. So schliesst sich der Ring wieder und wir sind wohlbehalten zurück im MAN-Forum! Ufff! ;D

Andere Baustelle:
Ich will den Beifahrersitz an meinem 4R3 wieder dort installieren, wo er seinerzeit gewesen ist. Die Sitzteile besorgt mit Ulli. Mein Problem. Mir fehlt das Traversenrohr zwischen den Kotflügeln. Ich denke mal, die haben das ausgebaut und wegeschmissen, als der Sturzbügel montiert wurde. Die Holme des Bügels decken blöderweise die Löcher für die Befestigungsschrauben des Rohres in den Kotflügeln teilweise ab.

Aber wenn ich links und rechts eine etwas grössere Flanschplatte an das Rohr schweisse, gehen die Holme des Sturzbügels und das Traversenrohr wieder aneinander vorbei. Bleibt die Frage, ob ich das Rohr vor oder hinter den Holmen montieren soll.

Ich wäre froh, wenn mir jemand Auskunft darüber geben könnte, was das für ein Rohr ist und wie die Halterung für den Sitz aussieht. Für ein paar grobe Massangaben wäre ich sehr dankbar.   

Herzliche Grüsse aus der seich-nassen Buckelwelt
 
Fritz  8)

Hallo Fritz,

das Rohr ist 95,5cm lang und die Anschraublaschen haben die Maße 11x4,5cm. Durchmesser vom Rohr ist 38mm, Stärke schätze ich mal 5mm.
Anbei Bilder.
Wenn Du die Maße von den Sitzbefestigungen brauchst, mache ich davon auch noch Bilder mit Maßen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.07.2014, 11:51:00
Liebe Kollegen

Es geht Schlag auf Schlag...  ;)

Magne:
Wieso muss ich in deiner Antwort Dinge wie "Komfort" lesen. Die Leute auf den "billigen Plätzen" dürfen doch froh sein, wenn sie nicht zu Fuss laufen müssen. Komfort... Also so was... Magne! Ich muss mich doch sehr wundern!  ;)  Aber im Ernst: Ich werde mich bemühen, die Reise der Gäste bei mir an Bord so angenehm wie möglich zu gestalten.
 
Wenn ich an den Sitzkomfort des MOTRAC denke... Letzten Samstag fuhr ich damit ins Sägewerk um Bodenriemen und Kanthölzer für die Einfahrt zu holen. Nach 1 km mit Höchstgeschwindigkeit (20 kmh!!!) habe ich trotz Sitzkissen die Geschwindigkeit deutlich drossen müssen. Die Vibrationen der AS-Reifen gehen derart durch Mark und Bein, dass deine Finger richtig "auflaufen" und wie Bratwürste aussehen. Und von Allerwertesten erhälst du Rückmeldungen, dass du Angst hast, dir platzt gleich der Hintern!  >:(

Ist das auf dem Rücksitz des 4R3 auch so? Meiner bringt auch die sagenhaften 20 kmh!! 

Clemens:
Bin total beeindruckt über deine Kenntnisse der verschiedenen Kuhtrainer-Varianten! Das mit dem Bremsen ist einen unendliche Geschichte. Wenn's bei uns hart auf hart ging, hängte man hinten eine Kette über die Protze des Brückenwagens und befestigte damit ein 15 cm x 15 cm Kantholz das ein paar cm hinter den Hinterrädern nachgeschleift wurde. Dann lief der Wagen am Berg sofort auf das Kantholz auf.   


Andy:
Herzlichen Dank für die tollen und informativen Bilder. Bitte sei so gut und miss mir die Sitzhalterung auch noch aus. Sehr interessant: Die Zunge für die Gummifeder zwischen den Backen für die Sitzschwinge. Eigentlich logisch, aber für trotzdem "neu". Man lernt immer was dazu...

So zum Beispiel habe ich vorgestern versucht, den neugebauten Thermometer zu prüfen. Das Wasser sprudelte fröhlich vor sich hin, aber der Thermometer machte keinen Wank! Gestern schau' ich per Zufall bei den VDO-Instrumenten rein und stelle fest mit Schrecken fest, dass Kabelreste am Temperaturgeber die Vermutung nahe legen, dass dieses Teil an meinem Traktor offenbar kein elektrischer sondern ein mechanischer ist... Hab ich auch noch nie zuvor gesehen :-[ Dass der Geber auf meine heissen Schwachstrom-Avancen nicht reagiert, ist sogar mir als völligem Elektro-Dödel klar!  :-[ :P Aber noch sind Hopfen und Malz nicht ganz verloren, denn immerhin: Ich find den Mist sogar schon selber raus!  8)

Gruss aus dem buckligen Elektro-Wunderland

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 11.07.2014, 12:02:52
Hallo Fritz,

Kuhtrainer, stimmt das war das Wort...

Dann hast wohl so einen Thermometer drinnen, oder?

http://traktorteile-shop24.de/shop/article_94-1550320143808/Fernthermometer-mechanisch.html?shop_param=cid%3D3101%26aid%3D94-1550320143808%26

(hab ich nur grad gegooglet, keine Ahnung ob der Händler was ist)

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 11.07.2014, 13:25:25
Hallo Fritz,

zurück zum Beifahrersitz; Komfort ist ja schön relativ... 8), mein Sohn war beim Pflügen von diesem "billigen Platz" immer begeistert - die Rückenlehne war wohl für das entscheidend, er hatte zu den Furchen auch eine sehr gute Überblick als er fast "auf" dem Pflug sass. :)

Tatsache ist; man sitzt sehr dicht zur Stehwand des linken Kotflügels, bei hochgeklapptem Sitz fast streift die Sitzschale das Kotflügelblech.  Um Platz für das linke Knie/Schenkel immer mit einem solid gebauten Sturzbügel zu konkurrieren, macht auf die Dauer wohl wenig Spass.  Besonders im Gelände muss es wie ein Sparring Partner immer vor sich zu haben sein...? :o  Die Sturzbügelausführung auf Andys Foto sieht dennoch "freundlicher" aus. :P

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.07.2014, 13:48:27
Clemens:

Ja, so ähnlich. Allerdings hab ich das Teil bei Treckergarage gefunden. Wäre von selbst nie auf die Idee gekommen, das jemand so etwas erfindet! Ich hielt einen Temperaturgeber in Händen und da schaute ein Stück Messing-Draht raus. So what! Bei meinen anderen Altertümern schaut das auch dort hinten raus, hat allerdings ein ganz feines Gewinde und zwei winzige Mütterchen für ein herziges Kabelringli. 

Erst als das Ding keinen Wank machte und ich so bei mir dachte, ich sei sogar zu blöde um ein Kabel anzuhängen, fing ich an darüber nachzugrübeln, weshalb an diesem Ding dieser sonderbare Schraubverschluss hinten dran war und ich hab das aufgeschraubt um nach Resten eines Kabelschuhstöpsels zu suchen. Da sind mir dann Zweifel gekommen und ich hab mal etwas gesurft um mich schlau zu machen. Und: Sieh mal an... Was es alles gibt! Und richtig ins Grübeln kam ich, weil ich an dem Ding überhaupt keine Bezeichung gefunden habe 12 V oder 6 V etc. "Schon eigenartig", dachte ich, "die "Schwaben" sind aber schlampig geworden! Die schreiben doch sonst immer alles ganz pingelig an." Und so stolperte ich mich zur Lösung voran... Ganz schön peinlich!  :-[

Der Trakti hatte ja ursprünglich zur Temperaturanzeige eine "IHC-Uhr", welche die Temperatur im Bereich von 0800 - 1600 Uhr anzeigt. Da dieser Wecker sich nicht zum Umrüsten für die Temperaturanzeige im Kombiinstrument eignet, hab ich nie in die Büchse reingeschaut und mir auch nie darüber Gedanken gemacht, wie das Ding von hinten aussieht und weshalb da wohl keine Kabel reinführen. Jens und Martin haben mir ja ausführlich beschrieben, wie die Uhr beschaffen sein muss und das K.O.-Kriterium war von vorne gut sichbar - also weg damit. Aber der Geber liess sich so schön polieren und glänzte nachher gülden vor sich hin - also behalten!

Na ja, ich war diesbezüglich wirklich nie ein Held und ich glaub, ich habe das schon öfters bemerkt. Ich war das Kind, bei dem das Licht am Fahrrad nie funktionierte...! Das zieht sich bei mir bis ins Alter... ;)

Magne:
Ich verspreche dir den Beifahrersitz soweit in die Mitte zu scheiben, dass die linke Kniescheibe des Mitreisenden keine bleibenden Schäden erleidet und ich versuche den Sitz so weit nach hinten zu schieben, das sein Kopf in den Bodenwellen nicht am Sturzbügel anklopft. Wir werden darüber sicher noch diskutieren. Ja, die Fussraste habe ich noch, aber die nützt halt wenig, wenn der Sitz weiter zurück und zur Mitte hin "wandert". Das gibt ein ganz neues Reisekonzept für die "billigen Plätze"!  :D   


Gruss aus der buckligen Welt

Fritz :o
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 14.07.2014, 12:13:20
                                          Hallo Fritz
Bezüglich der Elektrik,da stehe ich auch weiter zu,das ich dir helfe,wenn es auch über
Internet nicht leicht für mich wird.  ???
Hatte die letzten Tage aber nicht viel Zeit zum schreiben,bis einschließlich Sonnabend wird es auch nicht
viel besser  :-\  Kam mal grade zum mitlesen und etwas zum Elektrik (hier)nachlesen.

Achja,das mit den Kapilarrohr-geber für der Themperaturanzeige geht nicht,damit kannst du höchstens
eine Notbremsung bei der hydraulischen Bremse einleiten,wenn der Motor zu warm wird.  ;D
                                             Vorerst Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.07.2014, 12:03:47
Liebe Kollegen

Sicher hab ihr euch schon gefragt, wo ich abgeblieben bin...  ::) Tatsächlich hat mich der Betrieb nach der langen Regenperiode voll im Griff.

- Da war einerseits der 1. Emd-Schnitt bei den Kunstwiesen fällig (Emd = Grummet, gell!).  ;)
- Dann musste noch Elefantenheu gemacht werden.  :)
- Die Gerste musste gedroschen und die Körner ins Silo gebracht werden.  :(
- Die Heu und Strohballen wurden eingelagert.  ;D
- Die Maschinen mussten geputzt und gewartet werden :P

Und ausserdem war es so besoffen heiss, dass an ein Arbeiten am Trakti in der Scheune garnicht zu denken war.

Eigentlich war alles normal - mit zwei Ausnahmen: Das Elefantenheu war dieses Jahr mühsam zu pressen, denn der Boden war extrem rutschig. Dadurch schlitterte der Trakti am Hang nur noch so herum und wenn er mit einem der Räder auf die Heuschwad geriet, war es sowieso aus. Auch die Schwaden selber wollten dieses Jahr nicht "stehen" sondern sind nach dem Schwaden sofort in die Breite gerutscht, so als ob man es mit Vanillesauce zu tun hatte. Mühsam...  >:(

Ich denke mal, es lang am vielen Regen. Die Halme der überständigen Gräser zerbröselten beim Mähen und Zetten im Hui zu Staub und kleinen Stücken. Und dieses Feinmaterial sorgte für die notwendige Gleitwirkung. Beim Gerstenstroh war das auch so. Mein Nachbar musste 0.5 ha mit dem Ladewagen "einfangen" und auf der Strasse abladen, damit der Lohunternehmer das Zeug mit der Ballenpresse bewältigen konnte.  ::) Ja, das Profil auf den Reifen der Lohnunternehmerfahrzeuge war tatsächlich schon etwas arg glatzköpfig...  ;) (Bitte nicht fragen, wieso man mit dem Trakti und dem Ladewagen das Stroh einfangen kann, mit der Ballenpresse jedoch nicht. Ist mir auch ein Rätsel, aber es war wirklich so)   :P

Dafür war der Körnerertrag sensationell! Auf der einen Parzelle mit 30% Waldrand und Schatten bis um 12 Uhr kam ich auf 60 kg/a und beim Feld mit der Rollbahn des "entlaufenen Rundballen" kam ich auf 70 kg/a. Für Extenso-Gerste ist das beinahe unglaublich... Ja, was ist Extenso-Gerste?  ::)  Diese Gerste wird im Herbst gesäht und im Frühling gegen Unkraut behandelt. Die Düngung erfolgt normal. Aber sie wird nicht gegen Pilze und Insekten gespritzt. Das gibt weniger Ertrag, der wird aber durch einen Bundesbeitrag ziemlich kompensiert. Wenn man auf den Beitrag verzichten will und die Gerste "Vollgas" produziert, muss man sich sehr anstrengen, damit der Mehrertrag der Gerste nach Abzug der Unkosten für die Spritzmittel "unten rechts" eine schwarze Zahl produziert. Für mich auf 800 Meter wäre das eine völlige Lotterie. Also Extenso...!  ;)

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Und weil wir es letzthin vom Mähen mit der Sense hatten. Ohne diese fleissigen Helfer ginge bei uns garnichts...

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Immer wieder schön... Wenn der Dicke auf der kleinen Strasse keinen Platz zum Wenden hat, drückt er seinen Hintern an jeder Hauswand hoch...

Aber ich kann euch beruhigen:
Ein Bisschen habe ich doch am Trakti gewerkelt...  :D

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Die Restaurierung des Kombiinstrumentes hat ja ganz schön zu tun gegeben und Nerven gekostet. Aber Dank der Hilfe von Martin und Jens ist auch diese Hürde genommen und die Tests sind auch erfolgreich verlaufen. Und zum Beweis, dass ich nicht beratungsresistent bin, weise ich an dieser Stelle speziell auf den Öldruckmesser hin, der auf Grund der Empfehlung von Magne den Weg auf's Armaturenbrett gefunden hat - wegen der Hanglagen...  :D. Die rote Leuchte in der Mitte ist für die Tankanzeige...  8)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 23.07.2014, 12:46:13
Hallo Fritz,

klasse Bilder :)

Das Schweizer "Emd" müßte das Deutsche Ömd sein, oder? oder laut Wiki: EMD = Eidgenössisches Militärdepartement  ;)

@ Ulli, Du hast doch auch nen Mähdrescher, oder?  ;D  ::)

Wenn ich bei meinem Cousin fahre, sagt er immer wenn ich aufsteige "werf net um" das müßte man bei Dir eigentlich auch immer sagen  :D


Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 23.07.2014, 21:51:46
Hallo..

Wieder schöne und interessante Bilder aus Emmental!  Besonders die Fahrerei mit dem "Power Liner" macht einem schön respektvoll und es wird hier Fahrkönnen bester Art demonstriert.  Das Schneidwerk unter solche Umstände anzukuppeln wäre bestimmt nichts für Anfänger oder "Warmduscher" (Ausdruck von Fritz gelernt 8)) gewesen..., kann auch auf annähernd ebenen Flächen problematisch genug sein.  Der Deutz Fahr hat aber an solchen Stellen beim Ankuppeln sicher Vorteile von seiner Ausgleichhydraulik...  Schade dass nur Claas ein benutzerfreundliches, klappbares Schneidwerk hat (oder ist es vielleicht nicht so?), der Lohnunternehmer auf die kleine Strasse bei Fritz hätte solch ein Schneidwerk gut gebrauchen können.  Claas hat wohl m.E. wieder keine Mähdrescher mit Hangausgleich und Allrad...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 23.07.2014, 23:51:41
Hallo Fritz,

klasse Bilder :)

Das Schweizer "Emd" müßte das Deutsche Ömd sein, oder? oder laut Wiki: EMD = Eidgenössisches Militärdepartement  ;)

@ Ulli, Du hast doch auch nen Mähdrescher, oder?  ;D  ::)

Wenn ich bei meinem Cousin fahre, sagt er immer wenn ich aufsteige "werf net um" das müßte man bei Dir eigentlich auch immer sagen  :D


Grüße

Clemens
  Das Schweizer Emd (für mich auch ein neues Wort) ist im Süddeutschen Baden Würtemberg Ömd  aber die Hessenbauer nennen es Grummet .... 8)   , hier in die Niederlande ganz normal 2-er Schitt  aber zur zeit ganz Aktuell..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.07.2014, 08:53:13
Liebe Kollegen,

Clemens: Die Abkürzung EMD (= Eidgenössisches Militär Departement) ist seit 20 Jahren nicht mehr in Gebrauch! Umso mehr erstaunt es mich, dass sich der Begriff ausgerechnet im Schwarzwald hartnäckig zu halten scheint. Eigenartig...  ::)

Bas: Genauso überrascht es mich, dass es in den Niederlanden keinen separaten Ausdruck für Emd/Öhmd/Grummet/etc. geben soll, um dieses Produkt von heu zu unterscheiden. Das ist so, wie wenn ein Raucher keinen Unterschied zwischen einer Salatblattrolle und einer echten Gauloise Bleu machen würde. Oh Bas, dazwischen liegen einfach Welten!  :)

Magne: Was das Ankuppeln des Mähwerks am Drescher betrifft, so kann ich bestätigen, dass es durch die vielen Verstellmöglichkeiten sehr erleichtert wird. Aber ich bin dafür einfach nicht die kompetente Auskunfts-Person. Mein Enkel darf beim Dreschen immer mitfahren und wird dort immer mit den neuesten Informationen betreffend Mähdreschertechnik versorgt. Auf Grund seiner Ausführungen weiss ich, dass der abgebildete Mähdrescher einer aus einer kleinen Flotte von Mähdreschern ist und dass dieses Exemplar die grössten "Fähigkeiten" hat. Aber das verdankt "die Kiste" nicht den Werksspezifikationen sondern der Tatsache, dass die Familie, denen das Lohnunternehmen gehört, begnadete Tüftler sind. Da erhält jeder Mähdrescher eine ganze Reihe von Zusatzgeräten und wird für "unsere" Bedürfnisse speziell aufmotzt. So wie ich es verstanden habe, ist die abgebildete Maschine also ein absolutes Unikat, die wesentlich mehr kann, als die Werksausgabe - nur fliegen kann sie (glaub) nicht...  ;)

Warmduscher? Das war gestern! Das neueste Schimpfwort heisst "Urban Farmer". Ich hatte beinahme einen Erstickungsanfall, als ich das zum ersten Mal hörte. Einerseits ist es der komplette Widerspruch, denn was findet in der Stadt schon an Landwirtschaft statt. Andererseits habe gerade ich ziemlich viel mit den Urban Farmers zu tun, denn hier laufen viele Projekte, bei denen in den Städten die Hochhäuser ganz oben mit Treibhäusern versehen werden, in welchen Gemüse wachsen soll. Daneben bauen die Fischbecken, in denen z.B. Tilapien gehalten werden. Und die Gemüsekulturen dienen den Fischhaltern als Biofilter, um das Wasser aus den Fischbecken zu reinigen, d.h. die Peperoni wachsen mit Fischkacke... Mein Job besteht darin, das passende Fischfutter in dieses System zu liefern. Soweit so gut.

Die Zusammenarbeit mit diesen Urban Farmers erweist sich als ziemlich kompliziert und anspruchsvoll, denn die haben natürlich eine ganz andere Herangehensweise, als wir "normalen" Bauern.  ;) Man neigt schnell dazu, Begriffe wie "völlig weltfremd, losgelöst, etc." zu assoziieren.  :-\ 

Also Magne: Auf alle Warmduscher, Laufband-Läufer, Urban Farmers und Flach-W....  ;D

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 24.07.2014, 10:02:25
Hallo Fritz,

ich weis auch nicht, wieso ich immer auf "alte" Bezeichnungen stoße. Hab nur in Google Emd eingegeben...

Irgendwie hat Google geblickt dass ich eher auf "älteres" stehe  ::)

Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 24.07.2014, 10:38:30
ja Fritz du hasst Recht und  so ist es richtig , Öhmd  wird mit ein h zwischen Ö und m geschrieben , und das die Niederländer  dort kein Wort für haben  verwundert  mir nicht: wenn die Bauer Heu machen wollten hängte der 2er oder 3er Tag wieder was in die Luft.....   deswegen hat mein Vater es in die 70er und 80er Jahre mit LKW s aus Deutschland Mittelgebirge importiert ( ja ja ich selbst habe es in die 90er Jahre auch noch gemacht) ,   aber auf deiner 4R3 zurück zu kommen : da hasst du ein richtig ausgelegtes Armaturenbrett fabriziert , den Amperemeter wird wol das Primör des Jahres sein  :P  und dir kennende wird das kleines Loch zwischen die beide Armaturmeter auch noch ein verwendungszweck bekommen  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.07.2014, 14:09:27
Jop, Bastian!

Ich dachte mir wegen des Dürrfutters beinahe schon so etwas. Immerhin erfreulich, dass die Kühe bei euch wenigstens Spuren davon zu fressen bekommen...  :o

Zu den Löchern im Armaturenbrett: Das grosse Loch ist für den "Cuba Libre" und das kleine Loch für die Strohhalme!  :D :D

Nein im Ernst: Das grosse Loch ist für die Lenksäule und das kleinen Loch für den Kabelstrag zum Blinker-Hebel. Da muss ich noch ne Durchführungstülle reinwursteln... Aber die beiden kleineren Armaturen für Oeldruck und Ampère sehen phänomenal aus und passen sehr gut zum Kombiinstrument. Ich hab ne richtig grosse Scheiss-Freude! Tschuldigung...  ;)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.08.2014, 08:35:33
Liebe Kollegen

Ich habe das durch den Nationalfeiertag verlängerte Wochenende genutzt und mich in die Elektrik reingekniet. Mir war ja zugegebenermassen nicht recht wohl bei der Sache...  ::)

Ich habe das Armaturenbrett auf meinen Schreibtisch gelegt und mal munter drauflos gekabelt. Als es dort nix mehr zu kabeln gab, habe ich den Sicherungskasten, den Regler und den Blinkschalter dazugenommen. Am Samstag habe ich das ganze Zeug in einen grossen Weidenkorb gebettet und bin damit zum Trakti gepilgert. Dort haben meine Frau und ich erst die "Kabelrollen", dann die Platte mit dem Sicherungskasten und dem Regler durch das Loch in der Abdeckhaube gefummelt und schliesslich das Armaturenbrett aufgesetzt.

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Am Sonntag Abend war es dann soweit:

[attach=7] [attach=8]

Hmm...  ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Gut: Binker, Rücklichter und Bremslichtschalter fehlen noch. Ob die Blinkerei und die Warnblinkanlage funktionieren, kann ich halt noch nicht sagen. Immerhin: Der ganze Rest tut, wie von mir gewünscht.

Ein paar Fehler hatten sich eingeschlichen:

- Die Fernlichtanzeige leuchtete schon beim Abblendlicht. Das ging leicht zu ändern. :)

- Die Instrumentenbeleuchtung des Oeldruckmessers verweigert den Dienst. Vermutlich muss dort eine Fassung mit einem
  Stroh- und einem "Erdkabel" verwendet werden. Oder das Instrument ist sonstwie nicht geerdet...  :(

- Die rote Ladekontrollampe, die Oeldruckanzeige und die Treibstoffwarnlampe brennen natürlich ständig, weil der Tank ohne
  Diesel ist und denr Motor nicht läuft. Irgendwie habe ich jedoch das Gefühl, dass ich für die Ladekontrollampe auch die
  falsche Fassung verwendet habe und dass dort eine hingehört, die nicht über das Instrument geerdet ist. :D

Übrigens: Das mit der Durchführungstülle für das kleine Loch im Armaturenbrett vor der Lenkstange kann ich gleich vergessen. Mit der Zweikreiswarnblinkanlage und dem Blinkschalter sind das 11 Kabel, die sich da durchwursteln. Mit der Kabelschutzhülle ist das Loch randvoll. Für irgendwelche Tüllen beleibt gar kein Platz.

Neben der Elektrik laufen verschieden Dinge parallel. Die Sitzstange für die Hühner und den Beifahrer ist in Arbeit. Gestern kam ein grosses Paket mit dem Beifahrersitz und der Halterung... Toll!

Magne: Du hast recht, das mit der Stirn des Beifahrers und der Traverse des Sturzbügels ist ein richtiger Knackpunkt!  :P

Die Konsole für die Hydraulikventile muss gefertigt werden und ich muss mir überlegen, wo und wie ich die Anschlüsse für die Geräte am Dreipunkt platzieren soll... Nicht dass mir der Beifahrer die ganze Zeit über die Schläuche trampelt und sich am Ende noch darin verfängt.  :o

Das weitere Program sieht wie folgt aus:

Wenn ich die Elektrik fixfertig habe, geht es ans Ausrichten der Motorhaube. Ich muss da ganz hinten anfangen, denn das Mass der Dinge ist die Position der hinteren Andeckhaube und die ist abhängig vom Gummi um die Lenksäule und der Dicke des Keders zwischen Armaturenbrett und Abdeckhaube. Wenn diese Haube dann ihren definitiven Platz gefunden hat, kommt die Motorhaube dran und dann die Kühlerhaube. Im Moment stimmen die Spaltmasse überhaupt nicht...   >:(

Ich gebe euch Bescheid, wie es weiter gegangen ist.

Gruss aus der buckligen Welt.

Fritz  8)

PS: Bei Betrachten des Bildes mit den brennenden Scheinwerfern frage ich mich gerade, ob es nicht Sinn macht, die vordere Wand des Treibstofftanks matt-schwarz zu lackieren, damit das Lüftungsgitter besser kontrastiert und das "Loch" nicht so aufdringlich wirkt. So sieht das ja wirklich ein wenig besch... aus!  ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: H.Petersen am 05.08.2014, 09:08:51
Moin Fritz,

genausoein Durcheinander wie bei meinem 4P1. ;-)

Ich würde an deiner Stelle die Öldruckleitung jetzt schon an das Manometer anschrauben. Ist leichter und dichter.


Mfg
Heiko

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 05.08.2014, 11:03:58
                                    Hallo Fritz
Vorab,wenn es jetzt ernst klingt was ich schreibe,es ist freundlich gemeint,und soll nur der Aufklärung
helfen.Du hattest ja geschrieben,du bist nicht so der Strommann ,und ich bin nicht so der Schreiber. :'(

Das mit dein Amperemeter geht garnicht ,(so wird ein Voltmeter angeschlossen),so kannst du es zerstören ! ! !
Du musst den Amperemeter wie eine Wasseruhr sehen (die auch rückwärts zählen kann).
Der gesamte Wasserdurchgang wird gemessen (m3), Eine Seite Wasser rein,andere Seite Wasser raus,
(oder andersrum= rückwärts ).
Das Voltmeter ist eigentlich eine Druckanzeige (Bar).
Das heißt auch,das ganze Wasser geht durch den Amperemeter, und du brauchst den großen Kabelquerschnitt
(4 oder 6 Quadrat).
-An Zündschloß klemme 30,(ist doch die mit der Schloßschraube ?,kann die Zahlen nicht lesen)
das dicke Kabel was von Anlasser kommt,das muß an Ampermeter +b (Batterie Plus),
und die Andere Seite von Amperemeter +L mit einen dicken Kabelquerschnitt auf Zündschloß 30.
Das heizt,so ist das AM in reihe dazwischen geklemmt und nicht paralel.
So kannst du messen ob das Batteriewasser mehr oder weniger wird,neee da habe ich wohl was verwechselt  :-\ ,
ob die Batterie geladen oder endladen wird.
Beim Voltmeter sieht man wie weit sie geladen ist,reicht die Spannung zum starten ?
                       Geht nachher weiter,vorerst gruß Jens
 

                             
 
                           


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.08.2014, 15:07:24
Lieber Jens

Herzlichen Dank für den Hinweis.

Die Schlossschraube habe ich natürlich ersetzt....  ;D

Die Situation am Ampèremeter ist genauso, wie du sie dir wünscht. Vom Anlasser kommt ein dickes rotes Kabel und geht ins Ampèremeter rein und an der anderen Seite geht das dicke rote Kabel weiter in das Zündschloss. Aus dem selben 30-er Anschluss zieht dann noch ein dickes rotes Kabel zum "B" vom Regler und es geht ein kleines rotes Kabel (mit separater 8 Amp Sicherung) zum 30-er Anschluss der Warnblinkanlage. Für mich Doofchen macht das Sinn, damit ich die Warnblinkanlage ohne das Zündschloss betätigen kann. Ich stehe im Moment etwas auf dem Schlauch mit der von dir kritisierten Parallelschaltung. Zwischen Batterie und allen Endverbrauchern gibt es nur ein Kabel und dieses geht durch das Ampèremeter - "Durch diese hohle Gasse muss er kommen, es führt kein anderer Weg nach Küsnacht!"

Ich will mal versuchen, das Schaltschema zu fotografieren. Vielleicht klärt sich die Sache dann. Das Schema gibt den Ist-Zustand wieder. Es fehlen noch die Seitenlichter für die Doppelräder und Arbeitsscheinwerfer. Und wenn es nach den Strassenverkehrs-Leuten geht, muss ich jetzt wohl oder übel Tagfahrlichter montieren - oder die Lampen vom Abblendlicht so schalten, dass sie immer brennen. Wie handhabt ihr das? Oder hat es dieser Schimmel noch nicht bis in eure Amtsstuben geschafft?

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Elektro-Grüsse

Fritz   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 05.08.2014, 19:45:59
                                 Hallo Fritz
Das mit den Amperemeter,Antwort 652, Bild 2 ließ mich vermuten das du es falsch angeklemmt hast,
das schwarze Massekabel unterhalb des des AM ließ mich vermuten das es Masse für den AM ist.
Aber in Bild 3 ist es zu erkennen,das es so ist wie du es schreibst.  :-[
Istzustand von AM ist gut  :) .

Ladekontrolle und Öldruck brauchen eine zweipolige,zur Masse isolierte,Fassung.

Die Beleuchtung der Doppelbereifung kannst du ja mit auf den Standlicht 58 der Kotflügelbeleuchtung
mit klemmen.
Der Zusatzscheinwerfer(35Watt) war original auch mit auf den Standlicht geklemmt,was ich aber nicht gut finde,
so kann man ihn nicht einzelnt betreiben. Ein größerer Kabelquerschnitt als Zulauf ist so und so ratsam.

Tagfahrlicht an MAN  ??? ,ich meine die alte Schaltung in Schaltplan hat bei uns Bestandschutz,
nur die Blinkanlage muß geändert werden.
Kannst du nicht das Standlicht in den Scheinwerfern als Tagfahrlicht nutzen,und notfalls auf Zündschloß 15
klemmen ?
                                      Gruß Jens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 05.08.2014, 20:06:19
Salü Fritz

Wegen der Ladekontrolllampe: Hier darfst du auf keinen Fall eine Fassung mit Erdung (Masse) über das Instrument verwenden. Ansonsten leuchtet deine Ladekontrolllampe fröhlich vor sich hin, auch wenn der Alternator lädt. Die Ladekontrolllampe bekommt Strom vom 15ni und sucht sich die Masse über die Erregerwicklung im Alternator. Läuft nun der Motor nicht leuchtet die Ladekontrolllampe und gleichtzeitig wird die Erregerwicklung im Alternator vom Vorerrgerstrom durchflossen. Damit der Alternator Wechselspannung (welche anschliessend Gleichgerichtet wird) erzeugen kann muss die Erregerwicklung an Spannungliegen (Magnetfeld erzeugt).

Läuft nun der Motor und der Alternator lädt wird die Errgerwicklung vom Ladestrom bestromt. Dadurch ensteht an der Ladekontrolllampe ein ++ und die Ladekontrolllampe löscht, weil kein Strom mehr an die Masse fliessen kann. Verwendest du eine Fassung mit Erdung über das Instrument, so löscht deine Ladekontrolllampe nie... ;)

Hoffe ich konnte dir diesen Sachverhalt einigermassen Verständlich erklären...

Wegen den Tagfahrlichtern: Fahrzeuge welche vor 1. Januar 1970 in Verkehr gesetzt wurden müssen nicht obligatorisch mit Licht am Tag fahren. Spielt hier das Baujahr keine Rolle? Dein Trekker wird ja bezüglich 1. Inverkehrssetzung in der Schweiz xx.xx.2014 bekommen... Somit haut das nicht ganz hin, oder?

Ich an deiner Stelle würde nicht extra Tagfahrlichter einnbauen, nur schon wegen der Originalität. Wenn du nicht willst, musst du nichteinmal das Abblendlicht vom 15ni abnehmen... Solange du immer bei Strassenfahrten das Abblendlicht einschaltest, hat niemand etwas dagegen.

@Jens: Als Tagfahrlicht müssen hier in der Schweiz ab 01.01.2014 das Ablendlicht eingeschaltet sein, oder zusätzlich geprüfte Tagfahrlichter montiert werden. Das mit dem Standlicht geht nicht...

Grüsse vom anderen Schweizer

Fabian

 


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 05.08.2014, 21:28:27
                           Hallo
Dann reicht das Fahrlicht ja,und der Strom kann auf den Acker gespart werden.  :D

@Fabian= Fritz hat noch die alte Gleichstromlima. ,kein Gleichrichter,aber sonst hast du recht.
         Davon auch Strom sparen,bis Fritz den Gleichrichter mit Zubehör nachrüstet.  ::)  :-\
                                            Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 05.08.2014, 21:55:55
Hallo Jens

Danke, das du mich berichtigt hast... Das ist ja einer der älteren Generation!  ;)

Grüsse aus der Gleichgerichteten Schweiz

Fabian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.08.2014, 08:52:54
Liebe Kollegen

So, nachdem sich die Geschichte mit dem Ampèremeter geklärt hat, schlafe ich doch gleich wieder wesentlich besser. Oh Jens, ich sah mich schon den ganzen Schei.. wieder aufdröseln....  :-[ :-X :-\  So bin ich doch frohen Mutes, dass es weitergeht. Bin gespannt, was die Blinkerei zu meinem Spaghetti-Salat meint...

Das mit der Ladekontrolllampe war mir vom Bauchgefühl her klar und das SChaltschema zeugt auch, dass die rote Lampe zwei schwarze Bollen und keine "Erdungsantenne" hat. Merkwürdigerweise hat sich in besagtem Kombiinstrument überhaupt kein Lampenfassungsrelikt mit Isolation erhalten. Ich bin aber sehr froh, das Fabian die Sache klipp und klar geschildert hat. Also muss ich nur noch die "schwarze" Fassung einsetzen.  ;D

Gestern habe ich den Oeldruckmesser wieder ausgebaut. Einerseits muss ich mir jetzt die Druckleitung dafür besorgen, andererseits wollte ich es wegen der Instrumentenbeleuchtung wissen. Aussen hat das Beleuchtungsrohr einen schwarzen Plastikpariser, aber innen besteht das Rohr aus blankem Metall. Ich habe dann mal die normale Lampenfassung benutzt und das Gehäuse geerdet. Die Geräusche, die dabei entstanden haben mich veranlasst, das Experiment sofort abzubrechen. Da muss offenbar auch ne "schwarze" Fassung rein. Wieso ist mir allerdings schleierhaft. Da ist reine Mechanik drin und nichts mit Elektrizität. Weshalb man da die Beleuchtung nicht übers Gehäuse erden soll, ist mir nicht klar.  ::)     

Das mit dem Fahrlicht nervt mich schon auch! Ständig fährt den Schreibstubenhengsten irgendein neuer Furz durchs Hirn!  >:( Jetzt tuckern alle mit Licht herum und die Vergesslichen unter den Kollegen haben die Lichtschaltung auf permanent geändert. Mich beeindruckt das sehr, wie sich so ein Traktor an heiterhellem Tag mit "Festbeleuchtung" vor dem Pflug durch den Acker kämpft. Ich warte jetzt nur noch auf irgend einen schlauen Biologen, der seinen Studien zu den Effekten des Lichtsmogs am Tage zum Besten gibt! Ja wenn mich die Beleuchtung am Acker schon irritiert, wie soll es da erst den Hasen und den Igeln und den Schmetterlingen ergehen....  ;)

Mit herzlichen Grüssen aus der buckligen Fahrlichtwelt

Fritz  8)     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.08.2014, 13:06:30
Liebe Kollegen

Es gibt Momente, da lasse ich auch den MAN mal links liegen. Vor 10 Tagen war so ein Tag. Früh raus und ab zu den Wildheuern. Da gibt es einen gutbeschilderten Weg, für den man allerdings eine gute Kondition und Schwindelfreiheit haben muss.  ;)

Was soll ich sagen? Bei mir ist ja steil, aber wenn ich sehe, was die da treiben, relativiert sich alles... Und die Wiesen...

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Die arbeiten übrigens alle mit Steigeisen. Wehe wenn nicht!  :P :P

Gruss aus den wirklich steilen Steillagen

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: hanseat am 06.08.2014, 15:12:09
Traumbilder. ..aber heuen möchte ich da nicht...dann lieber unser plattes Land... 8) ;)
Gruß aus Hamburg southside Carsten
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 06.08.2014, 15:50:35
Die arme Socke!
Der muß doch nach 1-2 Stunden platt wie ne Flunder sein, oder?  :o
Gruß Alex
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 06.08.2014, 20:24:45
Hallo..

Wieder was aussergewöhnliches aus der Schweiz! :P - die Wildheuer können sicher nicht die extrem schöne Umgebungen geniessen, wie uns hier im MAN-Forum, als sie hinter solch einem Motormäher laufen. :)  Die Steigeisen müssen doch für die Arbeit ganz entscheidend sein (!?); in den 70'ern bei meinen Eltern wurden damals meistens Militär- oder Jagdstiefel benutzt, sie mussten unten aber neu und scharf, also möglichst "steigeisenfest", sein und das hiess mit damaligen (oft nicht "eingelaufene") Stiefel schnell eine Blase am Fuss zu haben. :(  Die Arbeit in etwas freundlicherem Gelände war auch kein Kinderspiel als der Fahrer plötzlich den Halt und gleichzeitig den Griff an den Lenkstangen verlor, der Motormäher auf eigene Hand fuhr und schlimmstenfalls auch um stürzte... :-X

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.08.2014, 10:28:33
Tja, das Wildheuen...

Ihr erinnert euch an den Film, über den wir eigentlich auf dieses Thema gekommen sind. Über diesen Film bin ich zu dieser Wanderung gekommen. Als Naturwissenschaftler interessiert mich halt die Biologie und die Artenvielfalt und als praktizierender "Bergbauer" (im Vergleich zu denen bin ich ein Flachlandtiroler) will ich auch mehr über die Arbeitstechnik und das hierfür benutzte Werkzeug wissen. Egal...

Wir sind um 0900 an der Bergstation der Seilbahn losgelaufen und ab da ging es nochmals 200 Höhenmeter hinauf. Ab da ging es mehr oder weniger konstant der Höhenlinie entlang. Mit Pausen und einem langen Mittagshalt kamen wir um 1315 Uhr an dem Mann mit dem Motormäher vorbei. Kurz darauf passierten wir die zweite Bergwiese. Da lag nur das Werkzeug herum und der Motormäher "hing" an einer Wettertanne. Kurz darauf kam mir ein Mensch mit einem Bergstock im halben Dauerlauf entgegen...  :o :o

Den Gisler Sepp kannte ich vom Film her und hab ihn sofort angesprochen. Wir haben etwa 15 Minuten miteinander geredet, dann musste er wirklich zur Arbeit. Er kam von zu Hause vom Mittagessen!!!!!! 450 Höhenmeter weiter unten, etwa 2 Distanzkilometer! In etwas mehr als 20 Minuten!!!!! Ich hätte mein Mittagessen sofort wieder von mir gegeben (würg...), wenn ich diese Strecke im Dauerlauf bei diesem Tempo zurücklegen müsste und wäre nudelfertig gewesen, wenn ich dort oben überhaupt angekommen wäre. Und für diese Leute beginnt dann dort erst recht die Arbeit... Und von wegen nach zwei Stunden platt... Wir sind dann in den Weiler abgestiegen und haben uns dort in der Wirtschaft auf die Terrasse gesetzt und mit dem Feldstecker zugeschaut...  ;D ;D

Ja, und wie kommt der Motormäher dort hoch? Früher meinte Sepp, habe er erst den Mähbalken dort hoch geschleppt, dann sei er mit den Stachelrädern hochgekraxelt und am Schluss habe er den Mäher geholt - im Rückwärtsgang über die Felsen hochgezogen... Heute fliegt der Helikopter den Mäher punktgenau auf Platz! Und das mit den Heupäckchen am Drahtseil ist unterdessen auch Geschichte. Heute machen die ein einziges Riesenpäckchen und das fliegt der Heli so exakt zum Hof, dass er die Last mit einem leichten Unterschwung sogar bis halb in die Tenne ablegt. Ab das übernimmt der Heukran.

Sepp erzählte mir, dass nach dem ersten Film eine richtige Euphorie wegen des Wildheuens ausgebrochen sei. Es wurden insgesamt drei Filme über sie gedreht. Einer sogar von einem deutschen Sender. Drum habe ich auf meine Begrüssungsfrage: "Du bist doch der Gisler Sepp aus dem Film!" zur Antwort erhalten: "Schon möglich, s'kommt halt drauf an, welchen Film du meinst!" Tja...  ;)

Und eine Zeit lang standen die Leute quasi Schlange, um beim Wildheuen "zu helfen". Es sei grauenhaft gewesen. Sie hätten kaum mehr etwas arbeiten können, denn sie hätten mehr Zeit darauf verwenden müssen, die Helfer vor dem Sturz in den Abgrund zu bewahren. Unter anderem hatte sich der deutsch Kameramann samt Ausrüstung auf dem Hintern in rasanter Fahrt davon machen wollen, so dass nur der beherzte Griff der Tochter das Desaster vermeiden konnte!  :P :P :P "Die Leute sind es nicht gewohnt, am Schrägen zu stehen, werden unglaublich schnell müde und dann passiert's..."  :-[

Unterdessen ist der Hype abgeklungen und die Bergler wieder unter sich. Und wie geht's weiter? Sepp meinte, sein Sohn werde es wohl noch weitermachen. Immerhin erweitern sie damit die Winterfutterbasis um zwei grosse Rinder. Das ist es, was wirklich zählt. Und wenn die Naturschützer an den Blumen und den Schmetterlingen so eine grosse Freude haben, dass sie dafür extra etwas bezahlen, so nimmt man das Geld gerne. Aber nur wegen der Beiträge geht von ihnen allen niemand "ins Heu". Klare Ansage, wie ich meine... 
 
Gruss aus der Steilwand
 
Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.08.2014, 07:29:13
Liebe Kollegen

In der Zwischenzeit habe ich mich mit der Sitzstange für den Beifahrersitz herumgeschlagen und eine Konsole für die Hydraulikventile gebastelt.

Die Konsole ist noch nicht ganz fertig. Je nachdem, wo ich die Kupplungen platziere, kann ich den Kasten an seinem hinteren Ende so anpassen, dass die Hydraulikschläuche "harmonisch ihrem Endpunkt" an den Kupplungen zugeführt werden können.

Frage: Wo würdet ihr die Kupplungen platzieren? Mir geht es vor allem um eine "saubere" löung, damit der Beifahrer nicht dauernd über die Schläuche klettern muss.

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Die Sitzstangen ist soweit fertig und ich hab sie gestern mal provisorisch montiert und Platz genommen. Also für jemand, der dort auf dem "billigen Platz" sitzen muss, geniesst der ja eine herrliche Aussicht!  :D  Einzig der Federungskomfort des Gummipuffers lässt zu wünschen übrig. Aber das liegt auch mehr an meinem Gewicht als am Puffer!  ;D ;D Für Fliegen- und Federgewichte kriegt man garantiert eine Einstellung, die verhindert, dass die Sitzschwinge auf die Stange knallt. Die Befürchtung mit der Sturzbügeltraverse ist richtig gewesen. Hier muss ich wesentlich längere Holme einbauen, damit die Fahrt beim Beifahrer keinen sickeförmigen Eindruck auf dem Stirnbein hinterlässt. Schei....  >:(

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Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 08.08.2014, 08:06:31
Hallo Fritz
In meinem Bericht: MAN 4P1 Alias Puschen http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=3455.220
Antwort 220. Da findest Du meine Lösung für den 4P1.
Im Bericht 4R3 praktisch aber nicht Original: http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=2900.300
Antwort 302 gibt es weitere Anregungen.
Auch bei deinem Steuergerät lassen sich die Positionen der Hebel verändern, so das das Steuergerät hängend
oder mit den Anschlüssen nach unten montiert werden kann.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 13.08.2014, 11:43:58
Lieber Ulli
Liebe Kollegen

Besten Dank für die Illustrationen. Ich werde mir Mühe geben.  ;) Die Konsole für die Bedienhebel hab' ich soweit fertig. Jetzt kommt dann noch die Platte für die Kupplungen...

Frage: Ich habe keinen Ahnung, was zu letzt im Hydrauliksystem drin war. Im Handbuch steht, dass da SAE 20 Motorenöl rein gehört. Wenn ich es richtig interpretiere, wäre es ja das selbe Öl wie im Motor? Kann das sein? Praktisch wäre das ja...  ::)
Oder geht beim Einfüllen von SAE 20 ein Aufschrei durch die Fan-Gemeinde??  ;D

Ich warte schon seit beinahe 14 Tagen darauf, dass ich aufs Feld kann, um nach der Gerste Luzerne anzusähen. Und bei meinen Nachbarn "fault" der Dinkel so vor sich hin. Das Stroh sieht jetzt schon schrecklich aus und in tieferen Lagen haben sie den Weizen praktisch alle mit Auswuchs gedroschen. Beim Dinkel wird's vermutlich auch ein Schlag ins Wasser. Tja... Das war ein toller Sommer bei uns! Schottland beginnt bei mir zur Zeit vor der Haustüre!

Dabei können wir von Glück reden, dass wir nicht auch noch unter Hochwasser zu leiden hatten. Schon im Nachbartal hat es ganze Strassenzüge weggespült, Autos mitgerissen und Ställe bis unter die Decke mit Geröll gefüllt! 

Gruss aus der völlig verregneten Schweiz

Fritz  8) 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 15.08.2014, 08:36:35
Hallo Fritz,

das mit dem Motorenöl SAE 20 ist schon richtig. Die meisten Kraftheber und Hydraulikaggregate arbeiten damit. Das spezielle Hydrauliköl ist sehr aggresiv und würde mit der Zeit den Dichtungen schaden. Ausserdem wäre es zu dünnflüssig .. aber vielleicht kann Dir einer der Spezialisten hier mehr dazu sagen.

Wenn bei Dir Schottland vor der Haustüre beginnt, dann wohne ich wohl mittendrin. Auch bei uns ist seit letzter Woche Regen, Regen und nochmals Regen. Das Gute daran ist, dass bei uns außer Futtermais kaum Getreide angebaut wird, was irgendwie faulen kann. Aber mit Heumachen ist zur Zeit nichts drin, einzig Holz kann man bei diesem Wetter holen. Oder am Trecker basteln .. ich habe meinem gestern neue Schuhe hinten verpasst und nun ist die Elektrik dran. In Nordhorn habe ich mir verstellbare Scheinwerfereinsätze mitgenommen, allerdings keine Hella, aber mit Prüfzeichen und entsprechend billiger. Auch die Rückleuchten will ich endlich gegen originale tauschen .. Nächste Woche probiere ich mal, ob er durch die HU kommt, ich bin eigentlich guter Dinge mit den neuen Reifen ..

Gruß aus dem verregneten Odenwald .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: H.Petersen am 15.08.2014, 09:14:09
Moin Fritz,

bei unserem IHC wurde zB. das Getriebeöl verwendet. Bei meinem MAN habe ich ganz normales Motoröl 15W40 für Motor und Hydraulik genommen.

Mfg
Heiko



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.08.2014, 20:11:46
Liebe Kollegen

Heute wolllte ich es wissen und ich habe deshalb damit begonnen, alle Niveaus aufzufüllen. Spannend war vor allem die Frage, ob der Tank mit dem eingebauten Warnlichtschalter den Diesel hält.  ;D Und ausserdem interessierte mich, ob das Warnlicht auch ausgeht, wenn genügend Diesel eingefüllt ist. Nachdem ich zwei Kanister Diesel eingefüllt hatte, durfte ich mit Befriedigung feststellen, dass der Tank hält und die Anzeige so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ufff....  ;)

Nachdem ich schon letzte Woche Motoröl eingefüllt hatte, wurde ich vollends neugierig und ich begann mit dem Entlüften der Treibstoffleitungen. Bevor ich einen Startversuch unternahm, baute ich noch den Keilriemen der Hydraulikpumpe aus. Letzte Woche kam bei einer versehentlichen Betätigung des Starters aus der Druckleitung noch jede Menge Öl heraus geschossen!  :P

Beim Einfüllen des Kühlwassers ging's dann los: Ein paar Schlauchverbindungen waren noch nicht ganz stubenrein. Aber dieses Problem liess sich gut bewältigen.  :)

Dann habe ich die Leitungen entlüftet. Erst mit der Handpumpe den Filter mit dem neuen Einsatz geflutet, dann mit dem 19-er Schlüssel alle undichten Hohlschrauben nachziehen...  ;D ;D  Das Entlüften der Kraftstoffleitungen ging dann völlig problemlos! Nachdem ich die letzte Überwurfmutter dichtgezogen hatte, ging's an die Startprozedur! Ohne Vorglühen.... Ohne den Knopf an der Einspritzpumpe gedrückt zu haben... Einfach das Handgas nach oben und den Starter gedrückt... Und ohne Auspuff!!!  :P :P :P

Kaum hatte der Anlasser den Motor in Bewegung gesetzt, fing dieser an zu zünden und nach zwei Umdrehungen nahm er seinen Dienst wieder auf, als ob ich ihn gestern zum letzten Mal benutzt hätte. Die Geräuschkulisse war ausserordentlich beeindruckend und meine Frau und ich sahen nachher aus, wie Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer! Nur war ich der Schwarze...  :D :D :D       

Um keinen Gehörschaden zu riskieren, habe ich schnell den Auspuff montiert. Und dann ging es weiter mit dem Nachziehen der Leitungsverbindungen... Die Öldruckanzeige funktioniert und zeigt etwa 2.5 bar an. Das wäre also ziemlich korrekt. Dafür weigert sich die grüne Warnlampe, das Licht zu löschen. Und selbst wenn man den Stecker vom Geber abzieht, brennt das blöde Lämpchen fröhlich vor sich hin! Unterdessen tuckerte der Motor fröhlich vor sich hin und wurde wärmer und wärmer - nur die Temperaturanzeige wollte das nicht zur Kenntnis nehmen! Mir viel aber auf, dass der Zeiger jedesmal etwas nach rechts drehte, wenn ich den Stecker am Geber abzog. Das brachte mich aud die Idee, die Stecker am Instrument zu wechseln und siehe da: Der Zeiger schnellte auf "Normal" hoch. Na also...  :)

Der Motor begeisterte mich mit seinem ruhigen Lauf und der tiefen Geräuschkulisse! Einfach toll!!!!  8) 8) 8) 8) Aber leider tat sich ein weiteres Leck auf: Die Wasserpumpe ist undicht und das Kühlwasser kommt in einem kleinen Bächlein aus einem Loch an der Oberseite der Wellengehäuses heraus. So ein Mist!  >:(

Nach der Lektüre der Forumsseiten über die Wasserpumpe hatte ich noch schwache Hoffnungen, dass sich das Problem deshalb ergab, weil ich vergessen hatte, den Schmiernippel einzusetzen. Nur: Bei mir ist dort oben überhaupt kein Gewinde drin und dort an der Seite, wo andere an ihrem 4R3 einen Schmiernippel haben, zeigt sich bei mir weder der Nippel noch das Loch?!? Und in meiner ETL gibt's den Schmiernippel auch nicht!  :-\

Was soll's: Morgen werde ich die Wasserpumpe ausbauen und dann sehen wir weiter.  Ich denke es ist schlau, nach 53 Jahren die ganzen Innereien zu wechseln. Wo gibt's die Ersatzteile? Was muss ich bestellen? Morgen mach' ich auch ein paar Bilder - damit die Lektüre etwas aufgelockert wird!


Ein herber Rückschlag zwar..... Aber der Motor läuft wie Butter! Einfach geil... Da können die anderen mit ihren Knatterbüchsen doch gleich einpacken, oder ??!!  :) :) :) ;) ;) :D :D 8) 8)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz (der mit den schwarzen Nasenlöchern)  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 25.08.2014, 06:42:02
Salu Fritz ! Na da sag ich doch mal meinen ausgesprochenen Glückwunsch !!!!!!!!!!!!
Schön das er ( fast) wieder läuft. Habe bei meinem B 18 A auch einen Schmiernippel ober auf der Pumpe und beim 4R3 auch , vielleicht ist die Bohrung so alt , das noch jemand einen Schlagnippel verbaut hatte so das du nur ein Gewinde schneiden must ....???
gruss aus der blühenden Heide
Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.08.2014, 08:42:59
Liebe Kollegen

Hier kommen also die Bilder vom Schadenplatz. Ich habe die Teile mal von den gröbsten Anhaftungen wie Farbe, Rost und Sediment befreit. Zum Teil sieht das Ganze schon etwas nach Bodenfunden aus römischer Zeit aus...

Das Gehäuse scheint in Ordnung zu sein. Aber einen Schmiernippel hat es nicht. Die Nummer auf dem Gehäuse lautet:
51 06501 3044

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Die Welle und der Rotor sehen eigentlich ganz gut aus, wenngleich der "Ring", welcher das Gleitlager stützt, auch sehr "antik" daherkommt. Die Abstandsbuchse (ETL Nr. 22) ist total hinüber.

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Die Gleitringdichtung selbst ist sicher nicht mehr zu gebrauchen und muss ersetzt werden.

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Offenbar wurde zumindest das vordere Lager schon mal gewechselt. Zumindest kommt mir das ziemlich modern vor.

Tja, jetzt muss ich mal Auslegeordnung machen und dann sehen, wie es weitergeht. Ich habe gesehen, dass in verschiedenen Berichten immer wieder Päcken von MAN fotografiert sind. Welche Teile für die 4R3 Pumpe gibt es bei MAN noch und wie heissen die Bestellnummern? Ich wäre froh, wenn ich hier eine kurze Info bekommen könnte, denn ich habe im Moment wenig Nerv, mich durch die umfangreiche Literatur im Forum zu kämpfen.

Ein Kollege prägte des Ausdruck "Die Kunst des lustvollen Scheiterns". Er meint, dass man sich nach einem solch unwerfreulichen Ereignis nicht darüber ärgen soll, dass die Wasserpumpe inkontinet wurde, sondern mal soll sich darüber freuen, dass man hiermit die Gelegenheit erhält, wieder was Neues dazulernen zu dürfen.

Ich, ehm... habe trotzdem eine kleine Motivationskrise!  ;D

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)


 
 

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 25.08.2014, 09:54:31
Hallo..

Das Pumpengehäuse  (51.06501.3044) hat normal zwei Bohrungen ohne Gewinde gerade übereinander.  Ich habe auch in meinem Teileverrat ein Gehäuse, mit der gleichen Nummer, nur mit einer Bohrung oben, das sehe ich eher als ein Produktionsfehler.  Die untere Bohrung soll eventuelles Leckwasser schnellstens evakuieren, so das nicht in den Lagern gelangt.  Der Zweck der oberen Bohrung habe ich eigentlich nie verstanden.  Soll man nachträglich ein Schmiernippel am 4R3 montieren, muss man zwischen den Lagern bohren.  Der G-Motor und die Güldner-Motoren haben zwar ein Fettnippel/Staufferbuchse in "oberen" Bohrung, der Fettkanal ist aber innen schräg nach vorne (vor dem hinteren Lager) gebohrt.

Fritz, ich kann Dich beruhigen, alle Deine gesuchte Teile ist es noch möglich bei M.A.N zu bestellen.  Schnell und sicher, aber die Preise sind nicht für Waschlappen geeignet. 8)  Also:

Wasserpumpenwelle mit Schaufelrad und Anlaufring für die Gleitringdichtung  51.06505.6022
Abstandsbuchse                                                                                      51.91720.0003
Gleitringdichtung                                                                                      51.06520.0075

Der Anlaufring sieht leider bei Dir übel aus, normal ist es möglich die Lauffläche einmal abzudrehen oder glätten durch Fräsen/Schleifen. 

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.08.2014, 13:17:16
Hallo Magne

Herzlichen Dank für die Hilfe!

Ich habe die Teile mit den von dir genannten Nummern bei MAN Schweiz deponiert und die haben es weitergeleitet. Zumindest hat der Mensch am Telefon nicht gleich einen Nervenzusammenbruch bekommen, als ich ihm sagte, dass es um einen MAN Traktor mit Baujahr 1961 geht. Das ist insofern erstaunlich, denn meist wird ziemlich unwirsch zurückgefragt "Gell, sie meinen aber schon einen Lastwagen" und wenn man dann auf "Traktor" besteht, ist erst einmal Funkstille... "Hallo?"  ;D

Frage: Wieso haben die Teile andere Nummern, als in der ETL. Ja, das habt ihr sicher schon des langen und breiter erörtert. Aber ich hab's nicht mitgekriegt...

Mir ist zwar schleierhaft, weswegen der die Anfrage nach Nürnberg schickt (ich dachte, das grosse Ersatzteillager sei bei München), aber jetzt schaun ma halt mal, was dabei raus kommt. Dass die Ersatzteilpreise nichts für Warmduscher sein werden, war zu erwarten. Aber wenn ich so höre, was heute für die Ersatzteile von einem Fendt bezahlt werden muss, relativiert sich alles und man kann ruhig wieder etwas Warmwasser durch den Duschschlauch schicken! 

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 25.08.2014, 14:50:47
Hallo Fritz,

zu Deiner Frage betreffs der geänderten Teilenummern kann ich tatsächlich was beisteuern.  Die Abstandsbuchse hat schon die ursprüngliche ET-Nr. ;)...., aber ich habe mehr: 

Von der Gleitringdichtung hat es durch die Jahre hindurch verschiedenen Varianten (s. einfach die ET-Liste) und deshalb auch Nummern gegeben.  Die Dichtung wie wir heute kennen hatte m.E. vorher die Nr. 51.06520.6013, die Nachfolgernr. lautet ...0075.  Die neue Ausführung ist asbestfrei, die alte nicht, deshalb eine andere Nummer.

Die Pumpenwelle war vorher nur als eine Einheit geliefert, die Nachfolgerausführung hat Anlaufring (51.06520.0018) + dazugehörende O-Ring (06.56331.2164) lose dabei.  Das hat auch ein Riesenvorteil, man kann dann künftig relativ einfach und billig eine Welle überholen, vorausgesetzt die Lagerstellen in Ordnung sind.

Jetzt hast Du hoffentlich einen Einblick der abenteuerlichen Welt der wirklich MAN-Verrückten bekommen. 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.08.2014, 15:19:56
Hallo Magne

Besten Dank für die Aufklärung! Der Kollege bei MAN ist zumindest teilweise fündig geworden. Ich bekomme die Gleitringdichtung, die Abstandbuchse und zwei O-Ringe. Die Welle ist nicht mehr erhältlich und es gibt offenbar eine Fussnote, dass die Werkzeuge für die Herstellung eingestampft worden sind! Also aus der Traum!

Shit, but such is life!

Weiteres vorgehen? Offenbar muss ich den alten Rotor irgendwie retten. Was gibt es da für Möglichkeiten? Aufschweissen und abdrehen? Hast du die Masse für den Ring vor dem "Schaufelrad"? Lässt sich der von der Welle runternehmen ofder ist der eins mit dem Schaufelrad?

Gruss aus der Schweiz

Fritz     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 25.08.2014, 15:48:08
Hallo Fritz,
auf den Bildern sehen Schaufelrad und Welle gar nicht so schlecht aus.
Kleine Fehlstellen stören nicht.

Meine sah deutlich schlechter aus. Ich habe sie ohne Probleme wieder verwendet.

[attach=1]

Meinst du nicht sie wieder verwenden zu können?

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.08.2014, 16:58:41
Hallo Jörg

Besten Dank für den frommen Wunsch. Die Hoffnung stirbt zu letzt! Aber ich leide unter einer sogenannten "deformation professionelle", das heisst, dass ich durch meinen Job ne echte Macke habe: Ich denke immer in Worst Case Szenarien!  ;D

Unterdessen habe ich die Pumpe vollständig zerlegt und das Grauen nimmt kein Ende. Der sogenannte Federteller (das Ding aus Messing) hat einen zweifach gerissenen Innenschaft! Echt toll! Ist das Ding eigentlich Bestandteil der Gleitringdichtung oder ist das extra? Ich fürchte ja, es ist ein Teil, dass man im Heimatwerk nachschnitzen muss?

Für heute reicht's mir erst mal. Morgen schicke ich euch ein paar Grusel-Bilder!  :P

Gruss

Fritz 8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 25.08.2014, 18:16:09
Hallo Fritz,

es ist mit der Wasserpumpenwelle wirklich zu schade!  Selber bekam ich meine letzte bestellte Welle, auf der Türtreppe geliefert, schon Januar dieses Jahr!

Dein Problem habe ich zum Glück noch nicht gehabt, aber etwas mit Deinen Bildern macht mich stutzig.  Welches Mass hast Du von der Oberkante des Anlaufringes bis der Tischplatte?  Normal soll es zwischen 26-26,5mm liegen.  Deine vorhandene Gleitringdichtung kommt mir auch etwas fremd vor; hat die Pumpe schon einen Umbau/Reparaturversuch hinter sich??

Der Federteller aus Messing ist auf jeden Fall ein Bestandteil der heutigen Gleitringdichtung.  Einbaumass im Gehäuse 47/53mm.  Die Gummimanschette ist zum Federteller fixiert/geklebt - erleichtert der Zusammenbau recht viel...

Mein Foto zeigt die aktuellen Originalteile...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.08.2014, 07:33:31
Hallo Magne

Herzlichen Dank für die Info betreffend Federteller. Dass der Federteller Bestandteil der Gleitringdichtung ist, freut und beruhigt mich sehr. Ich hatte schon gefürchtet, dass ich dieses Teil nachbauen lassen muss. Irgendwo habe ich gelesen, dass es dieses Teil auch aus massivem Messing "gedreht" gibt. Das wäre dann wohl die letzte Chance, dieses Teil zu beschaffen. Jetzt warten wir's mal ab, was die Jungs von MAN aus ihrem Fundus hervorkramen. Viel ist es ja nicht mehr...

Ob die Pumpe mal umgebaut worden ist? Ich denke schon. Die Art der beiden Lager scheint mir sehr modern zu sein. Ich hab jetzt alle Teile fotografiert, damit du dir ein Bild davon machen kannst. Der Zustand ist ziemlich Bescheiden. Im Prinzip gehört als Hintergrund das Bild von Edvard Munch's "Der Schrei" dazu!  ;D

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Zu den Messungen kann ich soviel sagen:

Die an der Welle festgerostete Hülse (Abstandsbuchse kurz, ETL-Nr. 22) misst:
Länge: 35 mm
Durchmesser aussen: 24 mm
Durchmesser der Welle: 20 mm

Ring auf dem Impeller (das Ding, das zuletzt einzeln geliefert wurde)
Höhe: 8.5 mm - 8.8 mm (kommt drauf an, wo ich messe)
Durchmesser: 43.2 mm (mit etwas Phantasie)

Höhe des Impellers: 16 mm

Höhe Impeller plus Ring (soweit messbar): 24.8 mm! Der Innere Rand, auf dem die Abstandsbuchse aufsitzt, ist aber nicht 2 mm höher, als der Teil, der die Dichtung aufnimmt. Er ist einfach im besten Fall 8.8 mm dick und sollte vielleicht 10 mm oder gar 12 mm hoch sein. Wenn ich das recht überlege, bedeutet das, dass der Impeller etwa 2 mm zu tief ins Pumpengehäuse eintaucht.  ::) 

Das würde bedeuten, dass die Pumpe eigentlich "erstickt", weil der Zufluss zu klein ist. Möglicherweise haben wir hier eine Möglichkeit zur Erklärung gefunden, dass der Traktor gemäss Aussage des Vorbesitzers zu Überhitzungen neigte. Mit dem zu tief eingebauten Impeller habe ich zwar maximale Pumpwirkung, aber das nutzt mir nichts, wenn zu wenig Wasser nachströmen kann. Zu blöd, habe ich den Spalt vor der Zerlegung nicht gemessen!

Magne, sei doch so lieb und miss mir die Teile (Ring und Abstandbuchse) an deiner neuen Welle aus. Vor allem der Ring ist offenbar von grossem Interesse. Und wenn du da dran bist, wäre ich froh, wenn du mir die Masse von dem so genannte Spritzring auch angeben könntest, der sieht nämlich auch nicht mehr so fröhlich aus. Wenn ich die Masse habe, gehe ich damit zu unseren Spezialisten und lasse mit die Teile neu anfertigen. Dabei können die die alten Rostdinger auch gleich von der Welle runterdrehen.

Gruss aus der rostgeplagten Schweiz

Fritz 8)

Kleiner Nachtrag zum Schmunzeln:
Ich habe gerade Magnes Bild von den Originalteilen studiert und dabei festgestellt, dass bei mir die Gleitringdichtung um 180 Grad verkehrt herum montiert war. Der kleine Gummi, der bei Magne in der Messing-Federplatte eingeklebt ist, lief bei mir auf dem Impellerring und das "scharfe Ende" raspelte an der Federplatte herum! Das Erstaunliche an dieser Art der Montage: Sie war dicht! Wirklich! Ich hab das damals extra kontrolliert und auch bei mir zu Hause hat er kein Kühlwasser verloren. Deswegen habe ich ja auch die Finger von der Pumpe gelassen!

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Wie sagt der Kollege doch: Hui wäller nochmol (oder so)!!  ;) ;) ;)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 26.08.2014, 13:30:46
Hallo Fritz,

wenn ich Dein Impeller genauer anschaue ist mir heute aufgefallen, dass das Rad gar keinen normalen Anlaufring oder Reste davon hat (?)  Warum aussen an der Impellernabe bei Dir einen Absatz gedreht worden ist, tja..., darüber kann man ja spekulieren..., oder täuschen die Bilder so dass hier tatsächlich ein angepasster Ring vorhanden ist?

Auf jeden Fall, die Höhe des Gussteils (Impeller) beträgt bei mir genau 24mm (Alt- wie Neuteil).  Mit montiertem Anlaufring ist die Höhe 26mm (Neuteil; der Altteil ist plan geschliffen - deshalb ca. 1/10mm niedriger).
Die kurze Abstandsbuchse hat die Masse 20,4x24x35mm.
Der Sitz für die Abstandsbuchse liegt 1mm über dem Impeller (ohne Anlaufring, war auf dem Neuteil möglich genau zu messen).
Der Spritzring ist genau 6mm hoch.

Der Anlaufring habe ich nicht ausgemessen, denn ich bin mir gar nicht sicher ob er bei Dir passen würde.  Er ist auf jeden Fall zum Impeller mit einem 30x2,5mm O-Ring abgedichtet.  Zusätzlich ist er gegen Verdrehen mit einem kleinen Spannstift im Impeller gesichert.  Brauchst Du unbedingt die Masse, bin ich natürlich bereit eine bemessene Skizze zu machen.

Interessant finde ich der Sitz für die kurze Abstandsbuchse (auf Alt- wie Neuteil); hier ist es ein geteilter Ring, fast nach Muster von den Ventilkeilpaaren in einem Zylinderkopf, somit wird bei (zu) eifrigem Anziehen der Keilriemenscheibe der Impeller nicht ab der Welle geschoben. ::)  Ich denke die MAN-Ingenieure schon bessere Ideen als Deiner Wasserpumpeninstandsetzer hatten. 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.08.2014, 14:36:58
Hallo Magne

Ganz herzlichen Dank für deine Bemühungen. Deine Erklärungen haben mich etwas stutzig gemacht und ich habe mir das Relikt nochmals genauer besehen und dann Fotos davon gemacht. Aber sieh selbst:

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

So wie ich die Sache einschätze, ist das Teil einfach nur der Impeller. Ein "böser Mensch" hat das Teil "überarbeitet" und der Rest hat "die Natur" so hinbekommen. Ich glaube, das ist schon ein Original-Teil. Auf dem Impeller ist ein "G" mit einem Kreis drum herum eingestanzt und eine "5". Die von dir erwähnten "Ventilkeile" sind auch noch in ansätzen vorhanden. Zumindest sind die Schlitze zwischen den beiden "Halbmonden" deutlich sichtbar.

Ich gehe damit mal eben in die Werkstatt. Jetzt wird's spannend.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 26.08.2014, 15:08:51
Hallo wieder..

ungefähr so hatte ich auch die Sache eingeschätzt; sie hatten erst oben der Anlaufring bündig mit dem Impeller abgedreht, weiter wurde aussen ein rechtwinkliger Absatz gedreht - vielleicht war es gemeint einen "Hut" als Anlaufring drüber zu pressen??  So meine Spekulationen... :)

Es handelt sich unbedingt um einen Originalteil; das Doppel-G heisst Giesserei Gienanth Eisenberg ( www.gienanth.com ).  Die Sache wurde schon hier im Forum von einem holländischen MAN-Kollegen aufgeklärt.  Die Giesserei hat auch Motorblöcke für MAN gegossen. :P

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.08.2014, 15:24:19
Liebe Kollegen, lieber Magne

Die lieferbaren Ersatzteile von MAN liegen vor mir auf dem Schreibtisch. Was deine Bemerkung betreffend Preisgestaltung und Waschlappen betrifft, liegst du damit voll im Schwarzen. Das haut einem wirklich fast aus den Schuhen!  >:(

Damit es gleich Transparent ist:

Gleitringdichtung asbestfrei: CHF 231.12 = € 192.--
Runddichtring (O-Ring):       CHF    6.16 = €     5.10
Anlaufring:                         CHF   61.65 = €   61.78

Da haben die mir aber schon 10% Rabatt abgezogen und dann komm da noch 8% MWST drauf. Das ist nur was für Männer mit Haaren auf der Brust!!! :P Immerhin: Die haben 4 Teile geliefert. Weshalb eines nicht auf der Rechnung steht, wissen die Götter. Die kurze Abstandsbuchse haben die auch gleich mitgeliefert... Wie schön!  ;)

Jetzt kann ich das Zeug mal aufzeichnen und dann damit zum "Kunstschmied" gehen! Ich denke, diesmal werden die den Rotor noch hinkriegen. Auf lange Sicht wird man sich aber nach einer Alternative umsehen müssen. Ich werde die Kollegen von Ford in England mal anfragen, damit Sie mir mitteilen, was der Rotor vom Super Dexta für Mase hat. Der sieht unserem "Wunschkind" zumindest ähnlich.

Nun noch einige Verständnisprobleme:
Ist es richtig, dass die "scharfe Hülse" der Gleitringdichtung direkt auf dem Anlaufring aufliegt und diesen mit der Zeit kaputt raspelt?
In der ETL ist noch von Nilo-Ringen die Rede. Die sind bei mir nicht vorhanden. Kann man die weglassen oder braucht's die noch immer?
Der sogenannte Spritzring: Wie herum kommt das Ding auf die Welle?

Dann schaun ma mal, was die Jungs fertigkriegen. Ich halt euch auf dem Laufenden.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)     

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 28.08.2014, 08:44:36
Guten Morgen Fritz,

wegen des Themas hatte ich gestern ein weiterer Anlaufring bestellt, wollte einfach eine Reserve vorrätig haben.  Der Lagerbestand war arme 3 Stck.!, ich denke M.A.N schon in Praxis als Ersatzteilquelle für uns Traktoristen leider versiegt ist.  :'(

Es ist schon richtig, der Gleitring (aus Bakelit?) liegt direkt auf dem Anlaufring.  Normal nutzen sich die Teile sehr langsam ab, sie werden ja vom Frostschutzmittel etwas "geschmiert".  Durch Kühlflüssigkeit von Schmutz- und Rostpartikeln verunreinigt, wird natürlich den Verschleiss beschleunigt.
Die Nilos-Ringe kannst Du ruhig bei diesem Pumpentyp weglassen, vorausgesetzt 2RS-Lager verwendet werden und man ein passender Spalt zwischen dem Schaufelrad und Pumpengehäuse hat.  Ganz anders ist es für z.B. einen G-Motor - aber das ist ja eine andere Diskussion...  Soll man aber ein Fettnippel zwischen den Lagern montieren, würde ich offene Lager mit Nilos-Ringen wieder einbauen.
Die flache Seite des Spritzringes soll in Richtung Schaufelrad montiert werden, sonst klemmt er beim Anziehen der Keilriemenscheibe sowohl am Aussen- wie Innenring des Lagers, - und die Wellenrotation wird blockiert/verhindert.  Die Einbauweise ist in der BA auf der Seite 43 gerade noch möglich zu erkennen.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 28.08.2014, 10:03:13
Guten Morgen Magne

Damit wäre für's Erste alles klar. Herzlichen Dank für die Hilfe.

Die Schmiede haben gestern nicht schlecht gestaunt, als ich ihnen die Rotor-Ruine auf den Tisch gestellt habe. Die haben sich das Teil von vorne und hinten beäugt und gleich in ihrem Fachchinesisch losgeschnattert. Dazwischen haben sie mich mitleidig angeschaut und gemeint, dass die Pumpwirkung dieses Gerätes schon sehr bescheiden sei und es "die Kiste" wohl eher mit der schieren Wassermenge im Motor mache...

Am Schluss ihrer Beratung haben sie mit mitgeteilt, dass sie versuchen werden, den verkorksten Rotor wieder so in Form zu kriegen, dass der Anlaufring wieder passt. Dabei stellte sich die Frage, womit die "Graben-Nut" im Rotor wohl "aufgefüllt" worden ist, denn wenn man den Anlaufring einfach so auf den Rotor legt, ist die Bauhöhe viel zu hoch, weil der untere Teil des Anlaufrings nicht tief genug in die Nut gedrückt werden kann.

Je nachdem, was sie bei der Ausgrabung finden, werden sie eine von zwei Varianten realisieren:

- Variante A: Der Anlaufring wird wieder passend gemacht, der fehlende Tragrand wird mit ner Scheibe ersetzt

- Variante B: Der Rotor wird so abgedreht und mit einer passenden Scheibe ergänzt, dass der Anlaufring überflüssig wäre.

Nach deinen Aussagen betreffend der erschjöpften Lagerbestände bei MAN wäre das vermutlich das Vernünftigste. Dann stünde ein weiterer Original-Anlaufring wieder zur Verfügung...  ;)

Ich bin jedenfalls gespannt wie ein alter Regenschirm, was jetzt wohl rauskommen wird.

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 28.08.2014, 18:56:56
Liebe Kollegen

Heute Mittag kam dann das erlösende Telefon: Der Impeller sei gemacht und man könne ihn wieder mit dem Original-Anlaufring benutzen. Toll!

Hier die Bilder dazu.

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Klar: Der abgeraspelte Rand am Impeller ist weg, es bleibt jedoch noch genügend "Grabenrand", dass der Ring stabil und sicher in Position gehalten und der O-Ring seine dichtende Funktion erfüllen kann. Die Jungs haben Dank Magnes Fotos sogar den kleinen Schwerspannstift wieder angebracht.  ::)

Jetzt hoffe ich, dass morgen die Lager und Nilos-Ringe geliefert werden, damit ich die Pumpe und den Trakti wieder zusammenbauen kann. Ob's dichten tut, wird sich dann weisen.  :P

Ich habe mich dazu entschlossen, die Nilos-Ringe zu montieren - auch wenn sie mit den SR-Lagern eigentlich keine Funktion haben. Wenn dann einer meiner Nachfolger im Amt als MAN-Kurator die Pumpe wieder einmal auseinander nehmen muss, sieht er gleich: "Ach, da sind sie ja, die Nilos-Ringe! Eigentlich braucht es die ja nicht. Aber immerhin schön, dass sie da sind."  ;)   
 
Apropos Nilos-Ringe: Welche werden eigentlich montiert? Die, welche am Aussenring des Kugellagers anklammern? Oder die anderen, die den Klammerrand innen haben? Ich denke mal, es sind die mit dem Aussenklammern. Aber ich habe sicherheitshalber beide Typen bestellt. 

Gruss aus der abgedrehten Welt

Fritz  8)


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 28.08.2014, 23:17:11
Hallo Fritz,

bevor Du die Pumpe zusammenbaust, etwas mit den Bildern macht mich stutzig.  Der Anlaufring liegt gemäss den Bildern so zu hoch; der Kragen des Ringes soll montiert direkt auf dem Impellerrand liegen (wenn der Impeller 24mm hoch ist).  Also der "Wallgraben" des Schaufelrads muss dann 7mm tief sein und ein Durchmesser von 35mm haben.  Der O-Ring soll nicht oben am Impellerrand abdichten, sondern gegen den neu ausgedrehten "Zylinderwand".  Vielleicht ist alles in Ordnung, ich wollte mich nur versichern...

Apropos Nilos-Ringe, sie sind hier vom Typ welche am Innenring eines Lagers aufliegen.  Auf diese Weise beeinflusst der innere Nilos-Ring auf den Spalt zwischen Schaufeln und Pumpengehäuse. ::)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 29.08.2014, 07:51:29
Guten Morgen, Magne

Du hast selbstverständlich recht. Irgendwas stimmt mit dem Abschluss zwischen Ring und Impeller nicht. Ich hatte damit auch irgendwie Mühe. Dank deiner Zeilen hab ich nun experimentiert und gemessen.

Der Impeller misst in der Höhe jetzt genau 24 mm, die Nut haben die Jungs auf 6.5 mm (ich kann das nicht so genau messen) ausgebaggert. Also eigentlich müsste das doch stimmen.

Ich habe anschliessend den Anlaufring ohne den Original-O-Ring auf den Rotor gesetz und etwas damit geübt. Erst wollte er nicht recht, aber wenn man ihn etwas einseitig anhebt und mit dem Teil, der über den Schwerspannstift liegt zuerst einführt, schnappt er wie ein Druckknopf ein und liegt ganz satt auf dem Rotor auf. Die Bauhöhe beträgt dann 26.5 mm.

[attach=1]

Legt man den Original-O-Ring in den Anlaufring, kann man machen was man will, es geht garnix -- es sei den, man murxt was vor sich hin. Und da ist mir das Risiko einfach zu gross.  ;D

Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Jungs in der Schmiede mir gestern den Anlaufring mit einem O-Ring drum herum zurückgegeben haben. Der war aber etwas dünner als der originale O-Ring. Wenn ich diesen auf den Ring aufsetze, kann man den Ring mit etwas Kraft in die Nut eindrücken, so dass die beiden Bauteile sauber aufeinander liegen.

Möglicherweise ist die Nut nicht ganz so breit wie das Original und drum gibts mit dem dickeren O-Ring Probleme. Ich werde also den etwas dünneren O-Ring verwenden und sehen, was passiert. Ich bin da recht zuversichtlich, denn "Mime und Alberich" sagten, das Ding sei jetzt dicht...  :)

Jetzt schaun ma mal...

Bleibt die Frage: Wenn man die Bilder vom ursprünglichen Teil anschaut und "Mime und Alberich" haben den Rand nachher plan gedreht, wie ist es dann möglich auf die 24 mm zu kommen und womit war der "Graben" aufgefüllt. Die haben beim Abdrehen eine hauchdünne Wand zu den Keilen hin stehen lassen. Ich kann also nicht sagen, was dahinter war. Mir fällt halt auf, dass das Material sehr "homogen" wirkt. Eigenartig... ::)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 29.08.2014, 09:19:12
Guten Morgen Fritz,

erstens freut es mich sehr Dir augenscheinlich geholfen zu haben!  Genau so satt soll der Anlaufring normal auf dem Impellerrand liegen.

Vlelleicht Dir bekannt: Bei solchen Einbauproblemen von O-Ringen hilft es überaus gut etwas Silikon auf zu sprühen oder auch Vaselin am O-Ring zu bestreichen.  In diesem Fall könnte man auch etwas Silikonmasse zusätzlich im "Graben" legen, dann hat man hinterher Ruhe. ::)

Hoffentlich hat das Pumpenproblem nun ein glücklicher Ausgang bekommen, erstaunlicher finde ich dass niemand was dazu schreiben wollen - Wasserpumpenüberholungen sind doch sehr üblich, kommen früher oder später an jeden Motor...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 29.08.2014, 10:07:09
Lieber Magne

Herzlichen Dank für den Hinweis. Bei uns gibt es ein Sprichwort: "Schmieren und salben hilft allenthalben". Ich will mal schauen, was mit Hilfe der Salbe möglich ist.

Zu deiner Bemerkung betreffend der bescheidenen Menge an Beiträgen zu diesem Thema kann ich eigentlich nichts erwidern. Vielleicht halten die Kollegen angesichts der Beschaffungsprobleme und Preise für die Ersatzteile vor Schrecken die Luft an und gehen auf Tauchstation!  :D :D :D

Übrigens: Die Aktion in der Schmiede hat auch nochmals Fr. 300.-- = € 250.-- gekostet. Dann kommen nochmals etwa € 40.-- für die Lager und Nilos-Ringe dazu. Also belaufen sich die Fremdkosten für die Revision der Wasserpumpe auf Fr. 672.--, resp. € 560.--. Das ist zwar ein recht stolzer Preis. Aber angesichts der Tatsache, dass die Schmiede meinen Impeller nicht nur gerettet haben, sondern ihn auch wieder für den Anlaufring kompatibel gemacht haben, ist mir trotz des finanziellen Aufwandes sehr wohl dabei. Übrigens: Das Geld ist ja nicht verloren, es gehört jetzt einfach jemand anderes!  ;D

Bleibt die Frage der Ersatzteilbeschaffung. Ich hatte inzwischen die Kollegen in England am Email und deren Bescheid ist für uns leider negativ. Der Rotor des Super Dexta sieht zwar genauso aus, wie unserer, misst mit nur 71 mm Durchmesser aber deutlich weniger als unser Teil. Es wäre halt zu schön gewesen. Handkehrum: Ich denke auch, dass der Rotor nicht unbedingt das grosse Problem ist. Der Bestand von Anlaufringen bereitet mir da grössere Sorgen! Was denkst du? Und wie sieht das mit der Gleitringdichtung in Zukunft aus? Die Firma Kaco gibt es zwar noch...

Ich werde zur Sicherheit mal eine Zeichnung vom Anlaufring machen, damit mir "Mime und Alberich" dieses Teil zur Not nachbauen können. Was mag das wohl für Material sein?

Jedenfalls danke ich dir ganz herzlich für deinen Einsatz und die Hilfe. Das ist wirklich sensationell in unserem Forum und ich möchte an dieser Stelle euch allen nochmals ein grosses Kränzchen winden!  ;) Wichtig ist bei diesen Dingen, dass man möglichst viele Details schriftlich erörtet, damit es festgehalten und nachlesbar ist. Ich habe in anderem Zusammenhang die Erfahrung gemacht, dass "nur Bilder" ohne Erklärung oder Legende mit den Jahren ihren Informationsgehalt völlig verliehren. Nimm mal alte Familienbilder: Da stehen irgendwelche Leute in schwarzen Kleider und blicken ernst daher. Man ahnt zwar, dass das Vorfahren von dir sind. Aber wer weiss schon, wie sein Ururgrossvater mit Vornamen hiess...  :-\

So, und jetzt baue ich die Pumpe zusammen!

Herzliche Grüsse aus der Welt des Ersatzteilmangels

Fritz  8)   
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 29.08.2014, 10:41:48
                                 Guten Morgen Fritz und Magne
     ,, erstaunlicher finde ich dass niemand was dazu schreiben wollen - Wasserpumpenüberholungen sind doch sehr              üblich, kommen früher oder später an jeden Motor...  ``
   Hatte leider keine Zeit zum schreiben, mitlesen ging grade noch,hatte gestern Nachmittag schon
   meine Arbeitsstunden für die Woche voll, plus Krankenhaus besuche usw. .......

Mir erscheint es als ob ihr zwei verschiedene Ausführungen von Flügelräder habt .......
Es erfreut mich das Magne hier seine Anlaufring-Variante näher beschrieben hat  :D (danke),
darauf habe ich schon länger gewartet, es war mir unklar  :-\ ,
 
Ich habe scheinbar die Asführungen wie Fritz,das sind die zwei die ich ausgebaut liegen habe ,beide defeckt.  >:(
  1x (Bild rechts) Flügelrad gebrochen (ich nein),
  1x (Bild links) Welle eingelaufen,wie von Magne zuvor beschrieben,Flügelrad dünnnwandig
                       und Anlauffläche ..... ?
[attach=1]

  Ich bin der Meinung das Fritz und meine Variante eine einteilige Flügelradausführung (Impeller) ist (/war  :D )
  und nicht den extra verbauten Anlauring haben/hatten ,aber es ist eine schöne Reparaturlösung  :D .
  Mich wundert nur sehr stark,das Magne dann die Ausführung nicht kennt  :-\ ,
  das lässt mich an der Zweiausführungsgeschichte  dann wiederum zweifeln.  ::)
Mein Endschluss = Ich werde dieses Wochenende versuchen (Zeit und gelingen) ,die kaputte Welle aus den
 Flügelrad (auf der Drehbank) zu bohren.
  Ich habe allerdings noch nicht den einbau des zweiteiligen Klemmringes verstanden,ich werde es sehen  ???
                Vorerst Gruß Jens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 29.08.2014, 11:23:38
Hallo Jens

Schön von dir zu hören! Und sieh mal an, du kommst da mit einem Impeller, der meinem aufs Loch gleicht. Gallo-römisch... mindestens...  :D

Aber der entspricht nicht dem Teil, das Magne fabrikneu aus dem Fundus von MAN gezaubert hat. Mir geben vor allem die beiden im Guss versenkten Keile zu denken! Wie macht man das? Ich kann es mir nicht erklären. Haben die seinerzeit die Welle mit samt den Keilen eingegossen? Wobei: Die Glocken-Plämpel in den Kuhglocken bestehn bei uns ja auch aus dicken Draht mit nem Haken und die giessen einfach eine Bronze-Kugel drüber... ;D ;D ;D

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 29.08.2014, 11:46:35
Für die Mitleser= Antwotrt 693 untern Bild,ist nach 694 ergenzt worden  ;)

Fritz,ja genau die Keile,großes fragezeichen,(hatte antwort 693 ergänzt).
Vielleicht hat Magne die skandanawische Ausführung,und wir die Norddeitsche,deiner ist ja aus meiner Gegend   ;D .
                      Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 29.08.2014, 19:22:34
Hallo MAN-Freunde..

So das war der Grund für Eure Zurückhaltung, ich habe einfach von total unbekannten Teilen geredet. :D  Diesmal war zum Glück der Ausgang nicht fatal...  Der Beispiel erinnert man wieder an, in Sachen M.A.N ist es äusserst wichtig mit Vorsicht zu treten.  Sowas lerne ich vermutlich nie !? :)

Gruss MAN-Schrauber nur unter Exporttypen aufgewachsen 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 29.08.2014, 19:44:52
Hallo Magne,
der Grund für die Zurückhaltung ist sicher nicht der Wille zur Aufklärung bei zu tragen,
sondern mangelndes Spezialwissen.

Wir können nur froh sein, daß du (und sicher auch ein paar andere) als Experte hier im Forum aktiv bist und
sein Wissen weiter gibt. Das scheint nicht selbstverständlich zu sein.

Viele der "alten" Könner/Kenner werden ihre Kenntisse mit ins Grab nehmen.
Somit geht viel Wissen verloren.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 29.08.2014, 23:19:52
                                Hallo Magne
Was du geschrieben hast war schon alles super,es kann auch sein das ich deine Ausführung
auch mehrfach habe,ich habe sie nur nicht ausgebaut liegen.
Und nur zum schauen wollte ich keine Pumpe auseinander bauen,das schadet die Teile nur.  :-\
Aber ich kann mich bei meinen Pumpenreparaturen nicht an den Ring erinnern ,die letzte rep.
ist auch schon länger her.

Und selbst wenn du (oder sonst wer) Mist geschrieben hättest,so schlimm finde ich es auch nicht,
solange es nicht aus Absicht ist. Dadurch entstehen auch immer neue Themen.
Und aus Angst was falsches zu schreiben,schreiben wohl viele garnicht,was auch nicht schön ist.  :'(

Zu meinen Flügelradwellen,ich habe sie auseinnander  :D ,die Fügelräder sind einteilig.
Bilder sind gemacht,werde dazu morgen was schreiben,   mein Bett ruft  ???.
                                   Gruß Jens 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 30.08.2014, 07:29:07
Guten Morgen Jens,

wir hatten bei uns nur 15 Stck. 4R3 (keine 2R3), 3 Stck. 4P1 (auch keine Hecktriebler davon) und die 2N1/4N2 gab es gar nicht.  So Norwegen und meine geringe Erfahrungen von diesen Motortypen sind wohl als Referenz nur schlecht geeignet.  Unterwegs habe ich alle meine 4R3-Wasserpumpen überholen müssen (4 Stck.), zwei habe ich zusätzlich im Auftrag überholt und einmal ein MAN-Kollegen bei der Überholung beraten/unterstützt.  Der gemeinschaftliche Nenner war immer ein benötigtes Glätten vom eingebauten Anlaufring.  Ich habe nur zwei Pumpenwellen besorgen müssen, die beiden waren von einem MAN-Lkw-Händler.  Die erste Welle hatte den Anlaufring montiert (wahrscheinlich eingepresst), die andere nicht.  Einige Monaten vor mein letzter Bestellung (Jan.-14) war hier im Forum ein Foto von neuer Welle mit den Verschleissteilen lose dabei eingestellt.  Die Hoffnungen stiegen bei mir natürlich gewaltig, war es vielleicht endlich mal möglich die Anlaufringe einzeln zu bestellen? ::)  Die zwei sehr bekannten Forummitglieder, übrigens zu diesem Thema ganz stumm, wurden angeschrieben, die Einzelteile waren aber leider nur in einer unvermerkten Plastiktüte verpackt.  Die Ersatzteilnummern habe ich später, mit Hilfe von einem netten Lagerist bei MAN, von verschiedenen Lkw-ET-Listen herauskramen können.

Dann stellt sich die Frage, wie habt Ihr denn die Pumpenwellen ohne "meine" Anlaufringe repariert?  Wie ich es einschätze besteht der Impeller von deutlich schlechteres Material als die härteren Anlaufringe (?)

Dann bin ich natürlich auch gespannt auf was die ersichtlichen Schlitze von dem vermuteten "geteilten Ring" gemeint waren. ::)  Bei der Ersatzwelle kommt erst im Boden des "Grabens" ein Seegerring, dann ein geteilter Ring mit umlaufenden Nut wo ein Drahtfederring für Zusammenhalten/Sicherung eingelegt ist.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 30.08.2014, 10:25:16
                                       Guten Morgen Magne
,, Dann stellt sich die Frage, wie habt Ihr denn die Pumpenwellen ohne "meine" Anlaufringe repariert?  Wie ich es einschätze besteht der Impeller von deutlich schlechteres Material als die härteren Anlaufringe (?) "

Wir haben eigentlich immer schon Schlachttrecker mit zu gekauft,sofern es das Geld zu ließ.
Den ersten 4P1 hat mein Vater schon bekommen wo der Trecker 6-7 Jahre alt war.
Verwandschaft in 2km Endfernung hatte auch ein 4P1,so hat mein Vater schon den ersten 2p1 zum
schlachten gekauft.
Nach meiner Lehre als Landmaschinenmechaniker ging der ..P1 kauf dann richtig los,sowohl als ganze
und auch wieder zum schlachten.Die MANs 4P1 waren ende der 80er Jahre ja wenig wert,
so das sie so den Schrottplatz endgingen  :o . Später kamen dann die ..R3 dazu,die bei uns so gut
wie nie in Einsatz sind  ::) . Alles was an kaputten Motoren mit rumstand habe ich auch mit aufgekauft,
die Leute meinten sie wären ja Schrott,aber was von den noch brauchbar war,das haben sie nicht gesehen  :o  ;D . 
          Und so haben wir genug Gebrauchtteile.  ;D  ;)
Die Gleitfläche der Flügelradwelle wurde nur immer abgedreht,aber dazu später mehr.
Ich halte die Lauffläche aus Graugus mit Grafit für hochwertiger,als die (vermutlich) aus Stahl.
Uns haperte es eigentlich nur immer an den Gleitringdichtungen und den dazugehörigen Preis.
Die erste kam aus den Schwarzwald (Süddeutschland),ein MAN-Händler,wo der Senior sich noch mit
Trecker befaste.Ich vermute das sie original von MAN war,mit Papierdichtung und Fracht ca 130 DM.
Der preis war mir damals auf dauer zu hoch,wir hatten ja ein muster von Cako,und so ging die suche los.
Ergebnis = Beim Ersatzteilhändler mit Cako-Vertretung, 6 Stück fürn gleichen Preis.
Beim preislich geschickten Einkauf von den Marken-Kugellagern (6204 2rs),ist dann die Reparatur
deutlich unter 50 DM geblieben.  ;)
                                   Vorerst Gruß Jens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 30.08.2014, 11:46:22
Hallo,

 hab grad mal ein Foto von einer Welle gemacht, die ich leider beim Einbau zerstört hatte (werde ich wieder schweissen). Die Pumpe hatte sich verklemmt und ich habe mit einem Gummihammer vorn auf die Welle geschlagen, dabei ist die Welle nach hinten durchgerutscht und am Block zerschellt.

Wir hatten auch mal eine neue Welle von MAN gekauft, finde aber kein Bild davon.


Habs gefunden: Antwort 412

http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=3616.msg40100#msg40100
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 30.08.2014, 12:29:55
Hallo wieder..

Unerklärliche Sachen lassen einem selten die Ruhe; ich meine jetzt ein Zusammenhang für die Pumpewellenvarianten (also mit oder ohne den Anlaufring) gefunden zu haben. ::)  Die tolle Geschichte von Jens, die Bilder von Andy und die Nummernhistorik sind für meine Vermutung entscheidend.  Die Nummernreihe sieht laut der Umschlüsselungsliste so aus:

539 F 218 do > 9539.36.00218 > 51.06505.5008 > 51.06505.6022

Der 2/4P1 (wurde ja schon ab Ende 1959 gebaut) ist mit 9539.36.00218 angegeben, 2/4R3 (ab das Jahr 1961) mit 51.06505.5008.  Es ist durchaus möglich sich vorzustellen dass Fritz seine WaPu von einem älteren P herkommt, der Trecker ist ja schon in der Front mit diversen P-Teilen bestückt. ::)

@ Jens:  Wenn ich zurück denke, als ich mal den Bereich um den Anlaufring herum etwas an einer defekten Welle ausforschen wollte:  Der Ring liess sich gar nicht aus seinem Sitz heben (bestimmt auch wegen Rost), er brach oben am Rand immer stückweise ab.  Das sollte wohl an Gussmaterial deuten, sonst wollte er sich nur verbogen haben (?)  Die Anlaufbuchse für die G-Motorpumpen sind mit Sicherheit aus gegossener Material, sie funkeln bei der Winkelschleiferprobe nicht.  Wenn ich Dich richtig verstehe hat Grauguss mit Grafit ein gewisses Schmiereffekt, bestimmt von Vorteil an solchen Stellen...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 31.08.2014, 10:14:24
                                            Hallo
 Magne,ja genau,Grafit hat ein gewissen Schmiereffekt, hätte es zuschreiben sollen  :-[ .

Nun zum aufbau der Flügelradwelle.
Ich habe die Welle absichtlich leicht exzentrisch ins Futter gespannt,um ein entfernen der Wellenreste
später zu erleichtern,so ersparte ich mir auch ein genaues ausrichter der Welle.
Zunächst habe ich die Welle mit ein Zentrierbohrer angebohrt.
[attach=1]

Dann volgte ein duchbohren der Welle auf 7mm, bis ca.15 mm hinter den Flügelrad.
Es folgte der 17er Bohrer,bis auf einmal Rost/Dreck stat der Späne kam  :o, 
so bohrte ich dann mit 13 mm weiter.
Zwischendurch drehte ich den 20er Wellenanfang auf dünwandig,was später ja (eventuell) nicht mehr
geklappt hätte.
Es ging dann weiter mit den vorsichtigen aufbohren der 13er Bohrung, mit den innendrehstahl,
bis das Flügelrad fiel.
[attach=2]
Nach den entfernen der Wellenreste =
[attach=3]

                     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 31.08.2014, 10:28:42
Liebe Kollegen

Bis Jens mit seiner archäologschen Recherché betreffend Impeller so weit ist, melde ich mich schnell all Pausenfüller. Ich kann euch Folgendes mitteilen:

Die Pumpe ist wieder eingebaut, alle anderen Teile sind auch wieder an ihrem Platz und der Kühler wieder mit Wasser gefüllt. Der Motor lief gestern ein paar Minuten und alles ist dicht!

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

Freude herrscht!   :D :D :D

So, und jetzt bin ich gespannt auf die Bilder von Jens

Gruss und einen schönen Sonntag

Fritz  8)

FRAGE: Ich habe einen kleinen Film vom laufenden Motor gemacht, den ich eigentlich einstellen wollte. Wie macht man das?  ::)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 31.08.2014, 10:51:55
                               Hallo
     Super , Fritz.
Ich lade erst mal die  Restbilder ab,die ihr euch erst anschauen könnt,sie erklären sich auch fast alleine.
     Beschrifte sie später nach,die Mitwohnungsinnsassen machen mich grad wahnsinnig.  >:(
             
[attach=1]
Die Welle ist die zerbohrte,aber ich finde es ist ein schönes Schnittbild.
[attach=2]

[attach=3]
           Gehe erstmal fliehen  ;D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 31.08.2014, 18:04:19
Mensch, Jens! Super!!!!!!!!!!!!!!!!!!!  :-* :-* :-* :-*

Soweit ich es begriffen habe, ist die ältere Generation der Impeller ohne "Schleissring" ausgerüstet worden. Das heisst, die Dichtung ist direkt auf dem Impeller-Sockel gelaufen. Insofern war auch meine Frage, womit die den "Graben" an meinem Rotor aufgefüllt haben, totaler Quatsch  ;) . 

Es war genau umgekehrt! Die Dichtung hat sich im Laufe der Jahre so tief in den Sockel reingefressen!  :o

Wozu die Keile genau dienen, ist mir noch immer schleierhaft. Die Bauart, die du freigelegt hast, macht für mich wenig Sinn. Aber das will nichts heissen. Ob die Keile wie ein Bremsbelag die Haftung zwischen Impeller und Achse verbesser? Dehnt sich Guss bei Wärme stärker aus, als Stahl? Dann kompensieren die Keile vielleicht die nachlassende Haftung der Welle im Impeller...   ::) 

Ich hoffe nur, dass es jetzt nicht nach ein paar Stunden "Plopp" macht und die Temperaturanzeige hochschnellt, weil der Impeller von der Achse gefallen ist.  :P :P

Immerhin: Die laufende Erosion des Impeller ist mit dem Schleissring gestoppt und das ist auch gut so.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 31.08.2014, 20:59:30
                           Hallo Fritz
Zum ersten Absatz,ich dänke das haben wir jetzt richtig begriffen.  :D
 Die letzte Woche in dein Restaurierungsbericht, war auch für mich sehr lehrreich.  :)

Wozu die Keile genau dienen, das hat Magne wohl schon gut voraus geahnt.
Die Mutter würdo wohl sonst das Flügelrad von der Welle drücken,so gehen die kräfte
über den Lagern und Abstandsrohren über die Ringhälften (Keile ) auf der hinteren
Nutfläche.
Ich hatte ja die heile Welle,mit ein Messinkdurchtreiber,aus den defekten Flügerad getrieben.
Ich wollte das defekte Flügelrad nicht weiter beschädigen,um so zu sehen wie es beim nächsten mal
an besten geht  ;) . Dazu legte ich die Gleitfläche des Flügelrades auf die Allubacke
auf den Schraubstock,und schlug dann mit ein beherzten schlag drauf.
Die Welle zog auch gleich 3-4 mm zurück,der Schlag war für Guss auch schon kräftig,
aber sehr stramm saß die Welle nicht.
Die   (ursprungs-)form unseres Flügelrades verhindert das rausfallen der Ringhälften,bei Magnes
neure Ausführung verhindet es der Gleitring (wenn ich es richtig gesehen habe) ,
wenn die Ringhälften den gleichen Außendurchmesser haben sehe ich kein Problem.
                                          Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 31.08.2014, 21:44:23
Hallo Jens,

ganz beeindruckend wie Du an eine Sache rangehst, sehr lehrreich für die mit einem Blick für Details, sicher auch nervend für andere. :)  Alles in allem war die Thematik bestimmt Neuland auch für manchen alten MAN-Hasen..., von mir ein grosses Dankeschön für die Aufklärung!

Fritz, ich bin sehr froh dass ich Dir nicht schwerer irregeführt habe und Du vielleicht zurück mit zerstörtem Impeller stehen warst - ich hatte ehrlich gar keine Ahnung von der Impellerausführung! :-[

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 01.09.2014, 09:23:49
Liebe Kollegen

Damit wäre die Funktion der Keile auch geklärt und ich bin betreffend der Verselbständigung meines Impellers auch wieder beruhigt.  ;D

Wichtig ist für mich die Erkenntnis, dass wir uns angesichts der bescheidenen Ersatzteillage (und Jens zertrümmert noch die letzten nicht eingebauten Impeller. Damit trägt er aktiv zur Kostenexplosion auf dem Ersatzteilmarkt bei! Mensch Jens, hätt' ich nicht von dir erwartet  ;) ) Gedanken darüber machen, wie wir die im Betrieb befindlichen Impeller vor weiterer Erosion schützen.

Ich habe meinen Impeller auf die neue Bauart mit dem Anlaufring als Schleissteil aufgemotzt. Aber Anlaufringe sind ja auch nicht mehr "en masse" vorhanden. Vielleicht geht es auch einfacher... Nachdem wir ja Dank Jens grossartigem Einsatz "alles" über die Impeller wissen, sollte es doch möglich sein.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8) 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 01.09.2014, 09:26:22
Fritz, da fehlt was ,  der Link funzt nicht !!!!!!!!  Hascht du den Ricola vergessen   ????
Gruss Jürgen ( der gelangweilte)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 01.09.2014, 09:34:04
Hoi Jürgen

Hasch recht! E Schoiss-Dechnigg! I schaff dra...  :D

Gruess

Fritz

Erklärung: Ich habe versucht, ein Video vom laufenden Motor hochzuladen. Das ging fürs Erste gewaltig in die Hose!  :D :D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 01.09.2014, 09:55:34
wem sagst du das ............früher war das noch aus Holz ...............so wie mein aktuelles Projekt  eine Kota .........
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.09.2014, 08:33:48
So, Kollegen

Dank Fabians Hilfe hab ich's doch noch fertig gekriegt! Merci Fabian!

http://www.vidup.de/v/VxAY8/

Der Motor läuft unglaublich ruhig und was mich wundert: Er läuft - zumindest jetzt im Sommer (auch eine masslose Übertreibung) - ohne Starterfüllung und ohne Vorglühen an. Da ist der 3 Zylinder Kubota in meinem Metrac ein richtiger Bock! Ohne Vorglühen geht da garnichts - auch bei 40 Grad nicht!  :o

Besonders freu mich, dass mir beim Starten nicht gleich der Ventilatorring um die Ohren geflogen ist!  ;D

Gestern war mein Landmaschinen-Mechaniker bei mir auf der Stör und hat die Hydraulik und die neuen Ventile verschlaucht. Ist ganz ordentlich geworden und ich freu mich sehr darüber. Natürlich habe ich den neuen Filter gleich eingebaut und das System mit Motoröl geflutet. Motor gestartet und ....  .... es funktioniert. So langsam melden sich also alle Teile des Traktor wieder zum Dienst.   :D

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

Der einseitig montierte Beifahrersitz irritiert etwas... Auf dem Bild sieht der Trakti damit richtig "verzogen" aus.

So, und jetzt geht's an den Rest der Elektrik und die Beschaffung der Doppelräder.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 03.09.2014, 08:37:07
GRATULATION !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Der Trakti  läuft  !!!!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 03.09.2014, 09:05:50
Na, das sind doch mal gute Nachrichten .. Glückwunsch ..  8) 8) 8) 8)

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.09.2014, 09:15:15
Hallo Jürgen! Hallo Rudi!

Herzlichen Dank! Ich freu' mich auch wirklich wie blöd!!!!  :D :D

Es ist wie früher an Weihnachten, als die kleinen Märklin-Lok mit ihren drei Wagen auf ihrem Schienenkreis um den Baum zuckelte. Ein Unterschied besteht: Wenn die Märklinbahn lief, wurde mir nicht wunderlich oder gar schlecht - ganz im Gegensatz zu den Dieselabgasen vom Trakti!  :o :o

Ich muss den Auspuff irgendwie auf's Dach hinauf verlängern. Hinterm Haus liegen genügend Gülle-Rohre. Ich werd' versuchen, mit denen etwas zu improviesieren...

Gruss aus der abgasschwangeren Scheune

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 03.09.2014, 09:19:29
Salü Fritz nicht das die Kantons Füührwehr, einen Sondereinsatz fährt ,nach dem Motto , dem Fritz seine Scheune brennt !!!!!!!
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 04.09.2014, 13:07:46
Servus Fritz,

bin gerade dabei die Berichte nachzulesen, die ich verpasst habe, wegen Zeitmangel und Urlaub und......

Erst mal freut's mich natürlich das dein Motor so schön läuft und jetzt auch ohne Wasserverlust. :)
Die Wasserpumpe war wieder ein schönes Diskussionsthema wie ich da so nachlese, aber
mit den MAN Spezialisten hier kommt man immer wieder weiter.

Interessante Lösung hast du da für den Schleudersitz gemacht. ;D
Was willst du eigentlich hinten Anhängen da du so zahlreich mit den Hydr. Anschlüssen umgehst?

Ich glaube du wirst doch noch vor mir fertig. :o
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 04.09.2014, 19:22:46
Hallo MAN-Freunde..

Ich möchte was, in meinen Augen, interessantes betreffend die noch erhältlichen WaPu-Teile von M.A.N hinzufügen.  U.a. Gleitringdichtung, Anlaufring und Hülse gehören einem Motor Typ D2842LF02:  V12, 735kW/1000PS bei 2300u/min, Hubraum 21920ccm.  Die Pumpe wird für den Wasserkreislauf des Intercooler-Systems bei diesem Motortyp eingesetzt.  Der Motor wurde m.E. hauptsächlich in 8x8 Flugfeldlöschfahrzeuge eingebaut.  Solche strategische Fahrzeuge (wie auch unsere Trecker 8)) werden nicht besonders oft ausgetauscht, damit steigen die Hoffnungen auf noch eine stabile Teileversorgung. :P

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.09.2014, 08:49:28
Liebe Kollegen
Lieber Martin

Ja, die Wasserpumpe hat uns ganz schon auf Touren gebracht und Magne und Jens sind ja (wie immer) zu Hochform aufgelaufen! Was mich vor allem beeindruckt: Jeder andere hätte doch den zerbrochenen Wasserpumpen-Impeller schon lange in die Alteisensammlung entsorgt. Aber Jens hat das Ding behalten und konnte Dank seiner gerichtsmedizinischen Untersuchungen entscheidend zur Lösung der anstehenden Fragen beitragen! Sensationell!!!  :D

Was ich mit den "vielen" Hydraulik-Ventilen möchte? Also: Um genau zu sein, es sind eh nur drei, alle doppelt wirkend, zwei davon mit "Schwimmstellung" (nein, keine Taucherbrille).

Das erste Hydraulikventil ohne Schwimmstellung ist für den hydraulischen Oberlenker. Ohne dieses Instrument geht bei uns in der buckligen Welt garnichts. Damit kann man jedes Gerät sehr schön der Topographie anpassen und auch die Arbeit mit der Heckschaufel und dem Heuschieber wird wesentlich erleichtert.
     
Das zweite Hydraulikventil ist für die Hydraulik auf den Anbaumaschinen selbst. Die Heckschaufel hat eine Hochkipp-Vorrichtung und der Heuschieber einen Greifarm zum Einklemmen der Fracht.

Das dritte Hydraulikventil... ehm... das... ehm... das hält sich bereit, unterstützend eingreifen zu können, wenn es das braucht! In der Tat hab' ich dafür im Moment noch keine Verwendung. Aber es ist wie mit so vielem anderen. Wenn du es nicht montierst, reut es dich schon nach ein paar Wochen, weil du dann alles wieder auseinander reissen kannst!

Zur Not schliesse ich daran einen ausfahrbaren Stinkfinger an, den ich jedesmal dann betätige, wenn einer beim Überholen blöd hupt, weil ich bloss mit 20 km/h durch die Gegend tuckere.  ;) Was noch fehlt, ist der Anschluss für die hydraulische Anhänger-Bremse... und die Steckdose für die Elektrik des Anhängers. Das gibt ein richtiges Aktivitätszentrum!!! So, ich hoffe, ich konnte dir deine Fragen erschöpfend beantworten.  ;D ;D ;D

Lieber Magne:
Vielleicht sollten wir die Traktis rot umlackieren und an Stelle von 45 PS einen Kleber mit 1000 PS hinbappen! Schade, dass der Feuerwehr-Impeller nicht past. Der macht vermutlich so viel Druck im Kühlsystem, dass es den Motoblock grad in Stücke reisst... :o

So, heute versuche ich, die Elektrik fertig zu machen. Dann kann ich mich morgen den ganzen Tag ärgern, weil die Blinker und die Warnblinkanlage nicht so tun, wie sie sollten!  ;D

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.09.2014, 11:25:14
Liebe Kollegen

Gestern habe ich wieder einen Anlauf genommen und an der Elektrik weiter gearbeitet. Ich bin soweit fertig und staune selbst darüber, dass eigentlich alles funktioniert. Seiten- und Rücklichter leuchten, Blinker blinken und wenn man den Stöpsel für die Warnblinkanlage rauszieht, blinken alle Binkleuchten gleichzeitig. Soweit so gut.  ::)

Bleibt das Rätsel mit den Bremslichtern. Dem Warnblinkschalter ist ein ominöses Schema beigelegt, dass für Brems-Blinker-Umschaltung dienen soll. Ich bin mir aber garnicht sicher, ob dieses Schema beim Trakti überhaupt zum Zuge kommt, denn die Glühbirne hat ja zwei Fäden - Blinker und Bremslicht. Also ist es nicht einen Frage von "entweder-oder" sondern von "sowohl-alsauch".
Konkret: Wenn ich nachts nach links abbiege, leutet das Rücklicht, beim Abbremsen das Bremslicht und beides wird gleichzeitig vom hellen Blinker überstrahlt.... Es braucht doch überhaupt keine Installation, die das Bremslicht in der linken Rückleuchte unterdrückt???

Ich bin deshalb eigentlich der Meinung, ich müsste die Bremslichter überhaupt nicht mit dem Blink-Schalter/Warnblink-Schalter verhängen, sondern könnte direkt ab Sicherungskasten auf den Bremslichtschalter und von dort aus auf die beiden Glühbirnen in den Rückleuchten ziehen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich mache einen Überlegungsfehler. Vermutlich gibt es irgend einen hirnrissigen Paragraphen, der besagt, dass beim Abbiegen nicht alle drei Lampen brennen dürfen.

Wer hilft mir, den Kabelsalat zu entwirren?  ;)

Gruss aus der Welt der fröhlich-bunten Elektro-Spaghetti

Fritz  8)     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 07.09.2014, 13:12:51
Hallo Fritz,
so ganz werde ich aus deiner Beschreibung nicht schlau.

Ich verstehe dich so:
Du hast für jeden Funktion einen separaten Glühfaden (Bremse, Licht und Blinker)
Andererseits verwendest du einen Schaltplan für die 2-Wegeschaltung, also Bremse/Blinkkombination)

Das paßt nicht zusammen.
Ich habe die Bremsleuchten, wie von dir angedacht, direkt über eine Sicherung angesteuert.

Für die Blinkerverkabelung reicht dann der Einkreis-Schaltplan, bei dem die Bremse nicht mitspielen darf.  :)

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 07.09.2014, 13:47:42
Hallo Fritz

Ich glaube du verwendest auch das Innenleben von Ulli...

Damit hast du für jede Funktion (Standlicht, Bremslicht und Blinklicht) einen eigenen Faden. Um diese Anlage nun zu betreiben reicht ein ganz gewöhnlicher 1-Kreis Blinkerschalter.

Wenn du aber nicht über einen Separaten Faden für den Blinker verfügst, gibt es die Möglichkeit mit dem blinkenden Bremslicht (2-Kreis-Anlage). Soweit ich weiss kamen die 2-Kreis-Anlagen auf den Markt, als ein Blinklicht obligatorisch wurde. Durch einen 2-Kreis-Blinkerschalter konnten auch ältere Traktoren ohne Änderungen an den Rückleuchten vorzunehmen, mit ein Blink-/Bremslicht ausgestattet werden.

Hier noch ein Link mit Informationen:

http://www.lanzbulldog.de/Dokumente/Blink-Bremslicht.pdf (http://www.lanzbulldog.de/Dokumente/Blink-Bremslicht.pdf)


Hoffe habe dich richtig verstanden und keinen "seich verzöuut"

Grüsse

Fabian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.09.2014, 18:51:48
Hallo Fabian
Hallo Jörg

Nein, ihr habt keinen Seich verzapft. Der Witz ist der: Ich habe den alten Kabelplan aus der Betriebsanleitung in den Originalfarben aufgepinselt und mit ein paar neuen Installationen ergänzt. Die Rücklichter mit Ullis Innenleben sorgen auf dieser Zeitreise für das unvermeidliche Paradoxon!  ;D

Ich sass gestern hinten zwischen den Hinterrädern und fummelte da mit den Kabeln so vor mich hin und dachte unvermittelt darüber nach, wieso im Anhänger-Stecker soviele Leerstellen sind... Und wie  man mit zwei Drähten wohl drei Lichtquellen unabhängig versorgen kann... Und dass es auch zweibeinige Kamele gibt...   ...und dass ein solches gerade hinter meinem Traki sitzt ...  :o :o :P :P

Jetzt ist mir aber wieder alles klar! Es kann also weitergehen... Herzlichen Dank für die Kurskorrektur!  ;) 

Aber schlussendlich kommt man dem Ende immer näher und näher. Eine Pendenz sind die Distanzscheiben vorne im Federbock der Vorderachse. Aber solange sich die Feder nicht wieder eingearbeitet hat, macht es wenig Sinn, die Arbeit in Angriff zu nehmen. Und weil heute so schönes Wetter war, habe ich den Entschluss gefasst, mit dem Trakti ein Stück über Land zu fahren.

Also hat sich Hedy auf den Sozius geschwungen und ab ging die Post. Erst bei uns auf dem Güterweg und dann ab ins Gelände. Ehm Martin, wie weit bist du? Wohnst du schon oder schraubst du noch?  :D :D :D

[attach=1][attach=2][attach=3][attach=4]

Ich weiss: Der Zustand dieses Fahrzeugs entspricht nicht den Anforderungen der Strassenverkehrs-Ordnungs! Ja leck's mi  :P :P ;) FREUDE HERRSCHT!!!!!  ;) :) :D ;D :D :-* :-*

Gruss aus der Welt der fahrenden Untersätze

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 07.09.2014, 19:46:52
Hallo Fritz,
ich gratuliere dir zu deiner "ersten" Probefahrt, im neuen Gewandt!
Das die fahrt Spaß gemacht hat lässt sich an deinem Gesicht ablesen und ist mehr als verständlich!!  ;D

Angesichts des Fortschrittes der Restauration werde ich allerdings etwas traurig!
Es scheint das Du auf das Ende der Arbeiten zusteuerst und somit werden auch deine herrliche, erfreuliche Berichte weniger werden!  :P

Nichts desto trotz erwarte ich die Berichte die da noch kommen werden.  ::)
Gruß Alex
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 08.09.2014, 07:07:24
Salü Fritz ! Glückwunsch !!!!!!!!!!!!!!Ich gönne Dir dieses erhabene Gefühl freundlich grüssend an deinen Nachbarn vorbei zufahren   ! Waren nicht einige Zweifler und " Lächler " dabei als der MAN euren Hof erreichte ?
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 08.09.2014, 13:10:39
Servus Fritz,

also dir kennt man die Freude richtig an, dein Grinsen geht bestimmt bis zu deine Ohren wenn man es sehen könnte. ;)

Aber das sind auch die schönsten Momente, wenn man solche Projekte vollendet hat.

Ich wünsch dir noch viel Spaß beim fahren, denn ich schraube noch. :'(

Gruß aus dem warmen Bayern

Martin



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.09.2014, 14:59:17
Ach Martin

Nimm's nicht krumm, gell! Und von fertig bin ich auch noch weit entfernt. Da fehlt halt doch noch einiges!

- Elektrik fertigstellen (mit dem Kamel, gell)  ;)
- Kühlwasser-Schlauch rinnt noch immer! Unterdessen war's die 3. Briede, die den Ewigen bekommen hat... >:(
- Sturzbügel  :-\
- Batteriekastendeckel (Der Alte ist völlig verbeult)  :P
- Auspuff  ::)
- Vorderachse fertig machen, max. Einschlag definieren. Gestern hab ich in einer starken Linkskurve mit dem Radprofil am Kreuzgelenk der Allradantriebswelle rumgeraspelt!  :'(
- Kühlerhaube und Motorhaube. Da geh ich aber zum Karrosserie-Spengler! Jetzt wo der Lack drauf ist, sieht man erst, wie besch... verbeult die beiden Teile sind!  >:(
- Und die Taferln!!!!  ;)

Du siehst, es gibt noch viel zu tun.

Und dann muss die Kiste zum Schweizer Tüv zur Einzelabreibung. Wird bestimmt lustig!

Und dann geht's erst richtig los. Wo pack ich mein z'Nüni-Brot hin? Wohin das Handy? Wo den Fahrzeugausweis? Da muss noch ein Handschuhfach her..., etc. etc.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 11.09.2014, 07:46:01
Liebe Kollegen

Gestern habe ich eine der Pendenzen an meinem Trakti abgearbeitet. Ich bin damit sehr zufrieden, obgleich die Pouristen unter uns die Nase rümpfen werden. Aber da mein 4R3 auch noch ein Bischen arbeiten muss, gibt es ein paar Dinge, bei denen man halt einen Kompromiss zwischen Originalität und Funktionalität suchen muss. Beim Auspuff bewege ich mich zugegebenermassen deutlich ausserhalb des Handlungsspielraums für Museumswärter.  ;D

Ich will es aber auch schnell begründen, weshalb ich hier einen anderen Weg gehe. Seinerzeit hatten die alten Hürlimänner und Bührer alle diesen "unten-seitlich" Auspuff wie der 4R3. Das mag für die Übersicht nach vorne völlig richtig sein. Spätestens, wenn hinten am Traktor einen Maschine angehängt ist, auf der menschen arbeiten sollen, wird diese Einrichtung zur Qual. Wir sassen beim der Kartoffelernte ständig in diesem Abgas-Nebel! Ganz unerträglich wurde die Sache bei den Traktis, welche die Auspuff-Führung sogar zwischen den Hinterrädern hatten!!  ;D ;D

Irgendwann hatten die Bäuerinnen und Angestellten die ständige Überkeit und die schweinderl-rosarote Haut satt und das Geschrei wurde so gross, dass bei den Traktoren die Auspuffführungen nach oben verlegt wurde. Das sieht zum Teil richtig beschi..en aus, vor allem wenn der Auspufftopf über die Kühlerhaube ragt. Bei meinem Trakti war das ja auch der Fall (s. Bilder vom letzten Sonntag) und deshalb habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, die Abgasführung nach oben beizubehalten, jedoch den Schalldämpfer nach unten zu verlegen.

Eigentlich hätte ich einfach den "Aufwärtsteil des U-Rohres einkürzen können. Aber dafür war der Abstand zwischen Motorhaube und Schalldämpfer zu klein. Also musste das "U-Rohr" aufgesägt und ein Stück liegendes Rohr eingepflanzt werden.

Zu den Voten der beiden nachfolgenden Schreiberlinge sei Folgendes bemerkt: Jungs, heute seid ihr aber wieder ausgesprochen albern!  :D :D Nach der Ernte ist doch vor der Saat!  ;)

Ein weiterer Punkt, der mir - vielleicht unbegründet - etwas Bauchweh bereitet, ist die Frage mit den Resonnanzen. Je länger die Rohre und je weiter das Ding ohne Halterung geführt wird, desto eher gerät die Sache in Resonnanz mit dem Rest des Trakti. Um hier - wenn nötig - eine zusätzliche Halterung befestigen zu können, habe ich das U-Rohr so weit "heruntergezogen", dass ich es am Halbrahmen nochmals anschrauben könnte. Und weil mir jetzt die Lenkstange im Weg war, hab ich das ganze richtig "runtergezogen" und die Lenkstange durch das U-Rohr gezogen. Ich habe es ausprobiert: alle Pendelbewegungen der Vorderachse und auch die Maximaleinschläge der Lenkung sind so völlig frei möglich.  ;)   

So, jetzt habe ich noch ein Stück Rohr aus dem Fundus auf den Schalldämpfer geschweisst! Ist zwar schon noch etwas lang. Ich werde damit beim Fahren Probleme bekommen - vor allem würden sich die Jungs von der Museumsbahn ärgern, wenn ich ihnen damit die Oberleitung herunterfischte!!  ;D ;D ;D Aber einkürzen kann man ja bekanntlich immer...  ::) Wichtig erschien mir, dem gesamten Auspuff eine ganz geringe Neigung nach hinten zu geben. Der Trakti sieht damit gleich viel schneller aus...

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So, und nun freu ich mich auf praktisch freie Sicht nach vorne, bodennebelfreies Ankuppeln von Geräten und zufriedene Mitfahrer auf den billigen Plätzen.

Gruss aus der buckligen Welt, nebelfrei auf 800 Meter über Meer!

Fritz  8)



 



 

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 11.09.2014, 08:15:55
. schau an , in der Schweiz ist die " pflanz und setz " Zeit in den Spätsommer verlegt worden  . hahaha
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 11.09.2014, 08:34:59
werden die Frühkartoffeln jetzt nicht gesetzt?

Gruß .. Rudi (der keine Ahnung von Landwirtschaft hat) ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 11.09.2014, 08:46:32
Hallo Fritz,

bei meinem Trakti ist der Auspufftopf unter das linke Trittbrett verlegt (was ob Sommer oder Winter immer einen heißen, linken Fuss bedeutet) und die Abgasführung zwischen Aufstieg und linken Hinterrad seitlich weggeführt. Ich hatte noch nie Probleme im Abgasstrom zu sitzen und nach hinten scheint es auch nicht zu ziehen, da das Hinterrad dieses vermutlich verhindert.

Gruß .. Rudi ..

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Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 11.09.2014, 22:06:09
Hallo Fritz,

Deine Schilderungen von der Qual bei unten verlegten Auspufführungen finde ich sehr zutreffend! :); habe einige Stunden hinter einem IHC D-430 bei Pflege der Reihenkulturen gearbeitet.  Der verd... IHC hatte sogar der Schalldämpfer mit Endrohr mittig zwischen den Hinterrädern verbaut...

Im ernst, die Neigung des Aufpuffs nach hinten, wirst Du es wirklich so belassen??  Es sieht mehr aus wie der Fahrer einmal Pech gehabt hat (bei Einfahrt unter einem zu niederigen Tor o.ä) als ein schneller Trecker.  Nichts für ungut, nur meine persönliche Meinung. ;)  Mir gefällt senkrecht besser oder sogar etwas nach vorn, nach Muster von z.B. einem Fiat 780DT.  Ein Allradler sieht dann mehr aus wie immer vorwärts zu streben, oder anders gesagt, er legt sich für das Durchkommen im Gelände kräftig ins Zeug. Das Tüpfelchen auf dem I ist dann ein nach vorn oder seitlich abgewinkeltes Endrohr zu montieren. 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: ackerdiesel am 12.09.2014, 08:16:33
Hallo Fritz,

ich nutze meinen B18A auch, oder eigentlich nur, zum Arbeiten, daher habe ich meinen Auspuff auch noch oben verlegt. Wenn man hinter dem Schlepper am Holzspalter oder an der Bandäge steht um Brennholz zu sägen ist das schon viel angenehmer als immer im Rauch zu stehen. Bei Dir ist mir aber das Rohr zu lang, dass passt irgrendwie nicht ind Gesamtbild und wie Magne schon schrieb, etwas nach vorne oder gerade. Dann ist es ein zeitgenössischer Umbau, wie man so schön sagt.

Gruß
Klaus
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.09.2014, 08:28:38
Grüüützie Fix  äh Fritz :-) .........

Ich denke bei Dir kann man es machen ( Du verstehst ja Spaß ) .... ich habe da gerade bei Amazon noch ein nützliches Accessoire für Dich gefunden............http://www.amazon.de/Fuchsschwanz-Rotfuchs-Fuchsschweif-Fellschweif-Taschenanh%C3%A4nger/dp/B00E7SHWKW/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1410502813&sr=8-2&keywords=Fuchsschwanz


Mit der Ausrichtung vom Auspuff könnte man ja auch mit den Worten des  ehemaligen Anführers der neuen  Bundesländer dem Erich beschreiben "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!"

Mist ich hab schon Bauchweh vom Lachen ............
sorry Fritz :-) !!!!!!!!!
Gruss Jürgen ( der vom Staub der Akten schon irgendwie sonderbar wurde )
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.09.2014, 09:28:06
Liebe Kollegen

Magne:
Herzlichen Dank für deine tröstenden Worte betreffend Abgasführung. Ich begann mich schon zu fragen, ob ich in der Runde wohl der Einzige bin, der einem Dasein im Dieselqualm nichts Positives abgewinnen kann. Offenbar sind hier alle passionierte Feinstaub-Sniffer und CO-Junkies! Hätte ich nicht erwartet!  ;)

Das mit der Auspuffneigung ist so eine Sache... Die Norddeutschen sagen dazu: Was dem einen sin Uhl, is dem anderne sin Nachtigall. Mir kommt vor, ein exakt senkrecht geführter Auspuff an einem Eckhauber sei sehr passend. An einem Rundhauber mit den fliessenden Formen sieht das bolzgerade Ding zu "preussisch" aus. Und weil ich alte Raddampfer und überhaupt Schiffe sehr mag, habe ich mich entschlossen den Auspuff auch (ganz leicht) nach hinten zu neigen. Ich bin sogar soweit, dass ich oben noch eine Chromstahl- oder Messing-Tülle draufstecken möchte - wenn ich denn weiss, auf welcher Höhe ich das Ding absägen soll.  :D

Zu progressiv nach vorne geneigte Auspuffen hab ich eine dezidiert andere Meinung. Das gefällt mir überhaupt nicht. Gestern Abend kam mein Kollege mit seinem Fiat angetuckert, um eine Strohballe bei mir abzuholen. Der Auspuff ist ab Werk stark nach vorne geneigt und braun gepinselt. Ich habe wie gebannt auf das Ding gestarrt und so bei mir gedacht: "Woi, das blöde braune Röhrli sieht aus, als ob es ständig den Hitlergruss mit dem verkehrten Arm macht!"  :P 

Jürgen:
Es ist schön, dass dich die Sache so belustigt und dass du dich interaktiv an der Entscheidungsfindung beteiligst! Mir macht das auch einen Riesen-Spass. Und zu dem Opel-Manta-Fuchsschwanz ist mir eben eines klar geworden. Die haben doch immer behauptet, dass der Manta-Fahrer neben der Karre und dem Fuchsschwanz auch eine blonde Friseuse als Beifahrerin brauchst. Die Friseuese braucht es deshalb, damit der Fuchsschwanz durch regelmässige Waschungen vom Dieselruss befreit und neu tupiert und unduliert wird. Und ich alter Depp dachte immer, die Tusse sei für nachher auf die Rückbank... Da kann man mal sehen!  ::)

Klaus:
Willkommen im Club: Neben Magne und mir bist nun schon der Dritte, der diesel-abgas-abstinent zu sein scheint. Es zeigt sich jedoch deutlich: Es gibt sehr viele Einsatzmöglichkeiten, bei den man die traditionelle Abgasführung einfach nicht gebrauchen kann. Also: Möglichst hoch damit und weg. Aber ich kann dich beruhigen. Das endlos lange Rohr ist nur ein Jux! Das kürze ich wirklich noch ein... Ich will aber erst noch messen, wo bei meinen Gebäuden die Limiten sind, damit das Endrohr nicht unfreiwillig noch mehr Neigung bekommt (s. Magnes Antwort). Und andererseits soll es so hoch sein, dass ich unter der Abgasfahne  fahren kann und nicht nach der Fahrt aussehe wie eine Schwäbisch-Hällische Sau: Dick, rosa und schwarze Rüsselscheibe.  :)

So, und jetzt muss ich los!

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)


   

 

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.09.2014, 09:50:11
Salü Fritz ,
also jetzt mal wieder zur Sache , ich häng damal einige Bilder dran was die Abgasanlage an MAN Traktoren der Rundhauber Generation betrifft.
Es ist schön , das man auch im Land der Kanton unsere Lebensweisheiten kennt ....woher eigentlich ??
Mit freundlichsten Grüssen ...........
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 12.09.2014, 10:11:54
eins noch ...........
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 14.09.2014, 13:07:38
Hallo Fritz,

offenbar soll ich mit Dir nicht weiter über die Fiat-Lösung diskutieren ;D, aber Dein Vergleich vom braunen, harmlosen, abgewinkelten Fiat-Abgasendrohr mit Hitler-Gruss mit verkehrten Arm zu machen, hatte einfach Lachkrampf bei mir ausgelöst. ;D  Deine Phantasie übergeht alles, doch weiter so! ;)

Im Forum haben wir jetzt eine grosse Auswahl von MAN-Unikaten, ich nenne schnell den allseits bekannten "Moordiesel".  Dein shiffsinspirierter 4R3 ist doch was ganz neues und spannendes, ahnen wir hier einen Rundhauber bald vom Grill-Schriftzug "M.A.N Shiffsdiesel" geziert? 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.09.2014, 09:13:00
Liebe Kollegen
Lieber Magne

Schiffs-Diesel? Wieso nicht! Letzthin habe ich ein Bericht über ein Schiff im Tanganijka-See in Ostafrika gesehen. Die deutsche Kolonialverwaltung hat das Schiff vor dem 1. Weltkrieg in Elementen aus Europa bis Dar-es-Salaam verschifft und dann mit der Eisenbahn bis an den See transportiert und dort zusammengesetzt. Seither schwimmt die Kiste - von ein paar Untergängen und gleichvielen Schiffhebungen abgesehen!  :P  Die ursprüngliche Dampfmaschine wurde irgendwann mal durch einen Diesel ersetzt - und da stand MAN drauf. Der war etwas grösser, als mein Trakti-Motor... ;D 

Aber zurück zum Restauratoren-Alltag:
Ich habe die Elektrik soweit fertiggestellt. Blinker blinken, Seitenlampen und Rücklichter brennen, Bremslichter leuchten und die Warnblinkanlage funktioniert auch. Auf das Dampferlicht am Auspuffmast verzichte ich vorerst.  ;)

Gestern habe ich die Rücklichter montiert und bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden, weil die Lampen nicht satt auf dem Unterlagsgummi aufliegen und ein entsprechender Spalt dazwischen ist. >:( Wer sagte noch, die Nachbauten seien nur noch Schrott?!!?  :o >:( >:( >:( >:(

Möglicherweise besteht der Fehler aber darin, dass ich den Gummi zuerst auf den Kotflügel gelegt und dann die Konsole drauf befestigt habe. Schien mir logisch, denn so liegt da nicht Metall auf Metall...

Wer weiss, wie's wirklich geht?

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 15.09.2014, 09:22:58
Moin Fritz , so hab  ich es auch gemacht , kann es daran liegen , das du die Kotflügel geschweisst und gerichtet hast?? Die sind derart weibisch und zickig , verziehen sich sofort ..........
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 15.09.2014, 12:39:31
Hallo Fritz,

als ich meine Lampen montiert habe, habe ich die Konsole von unten an den Kotflügel angeschraubt. Meine Konsole war Kreuzförmig mit vier Gewindelöchern an den Enden. Mit den zwei Mittleren wurde wurde die Konsole am Kotflügel befestigt und das Lampengehäuse an den Oben und unten. Bei mir liegt das Gummi satt auf dem Kotflügel.

Gruß Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.09.2014, 07:23:01
Liebe Kollegen

Moin Jürgen: Nein, die Kotflügel wurden - dort jedenfalls nicht - geschweisst und auch nicht entbeult oder so.

Hoi Rudi: Mit der Konsole an der Unterseite des Kotflügels hast du den Konbstrukteuern aber einen vorn Latz geknallt!!!  ;) Da wär ich im Leben nie drauf gekommen! Im Prinzip wären die Kotflügelbleche ja dick genug, um auf dieses blöde Blechteil überhaupt verzichten zu können.  ::) Was mich wirklich stört, sind die beiden Metallteile (Kotflügel und Konsole) die "die da völlig nackisch" aufeinander liegen! Da sind die nächsten Rostlöcher schon vorprogramiert!  >:(

Mal schauen, dass mir da noch etwas Schlaues in den Sinn kommt!  ::) 

Also ich hätte nie geglaubt, dass die Rücklichter so ein Drama sein würden!
Erst der Einkauf  >:( (Delegro: Wir liefern nicht in die Schweiz!  >:( Zum Glück hat Clemens der Bolzendreher da ausgeholfen  :-*)
Dann das läppische Innenleben!  >:( >:( (Zum Glück hat Ulli da eine wirklich brauchbare Alternative  :-*)
Und jetzt auch noch der "Konstruktionsfehler", bei dem Eisen und verzinktes Eisen aufeinander liegen!  >:( >:( >:(
Das nackte Grauen!

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8) 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.09.2014, 07:42:17
Uih, hab was vergessen!

Ich muss einen 25 mm Bolzen kaufen für die Befestigung des Oberlenkers an der Konsole im Verstellbock. Kann mal bitte jemand messen, wie lang der Bolzen sein muss? Da wär ich mächtig froh! Ist mir gestern voll durch die Lappen. Herzlichen Dank im Voraus!

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 16.09.2014, 07:49:52
Hallo Fritz , das ist doch ein stinknormaler Bolzen , brauchst doch nur so  messen das er soweit durchsteckt das der Splint rein passt ...........hab bei mir auch einen Doppelsplint Bolzen genommen geht einfacher.......
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 16.09.2014, 08:00:30
Fritz, die sogenannte "obere Lagerung" oder Konsole misst 85mm quer über.

Gruss Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.09.2014, 08:14:21
Guten Morgen Jürgen,
Guten Morgen Magne,

Besten Dank für den Input.

Gestern war es soweit und der Trakti kam zu seinem ersten Arbeitseinsatz. Wir haben in den letzten Tagen nochmals Emd gemäht und das wurde gestern zu Rundballen gepresst. Der Job für den Trakti und mich bestand im Heimführen der Rundballen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gab 1.5 Probleme!  :(

Das halbe Problem besteht darin, dass der Trakti vorne zu leicht ist. 200 kg Heckschaufel und 200 kg Rundballe sind eher grenzwertig. Es war nicht so, dass der Trakti gleich Männchen machen wollte. Gleichwohl war sehr deutlich zu spühren, dass die Vorderräder zwischen durch etwas an Traktion verloren. Was schlagen die Praktiker vor? Mehr Frontgewicht oder Wasser in den Reifen?  ::)

Das wirklich "böse" Problem bestand jedoch in einem dumpfen Rumpeln und lauten Knallen. Diese Geräusche entstanden irgendwo unter den Kotflügeln und im ersten Moment dachte ich, das sind die Planentengetriebe, die sind hin und ich krieg gleich bei der ersten Fahrt einen Herzkasper! Dann fiehl mir auf, dass es immer nur das talseite Rad war. Schlussendlich denke ich, dass es zu kleine Kugelbundmuttern sind, welche die Felge nicht genügend an die Radnabe pressen!

Komisch: Die Kugelbundmuttern sind nagelneu, haben aber mit etwa 26 mm einen um 2 mm kleineren Durchmesser, als die alten. Im Lieferschein steht M 18 x 1.5 DIN 74361 A. Die sollten doch wirklich passen. Wie kann das denn sein? So wie die Sache liegt, tauchen die Muttern zu weit in die Felge und man würgt damit offenbar am Ende des Schraubbolzens an der Nabe herum, ohne die Felge bombenfest zu fixieren! Und so eiert die Felge unter der Last und der wechselnden Belastung am Hang und die dabei entstehenden Spannungen lösen sich mit den entsprechenden Geräuschen! Ich könnt' mit Anlauf auf den Boden kotzen!

Aber sonst hat sich der Trakti ganz wacker geschlagen. Die Laufruhe des Motors begeistert mich immer wieder! Klar: Ein paar Dinge treten jetzt zu Tage, mit denen ich nicht gerechnet habe. So tropft das Zinkfett, dass ich wohl etwas zu Reichlich auf den Zahnkranz des Schwungrades gepinselt habe, unter dem Inspektionslochdeckel heraus! :P  Und an der einen Dieselpumpe krieg ich eine Hohlschraube nicht recht dicht und deshalb tropft dort Diesel. Aber das sind die Kleinigkeiten... Der Rest ist schon sehr toll.

Herzliche Grüsse aus der eiernden Welt

Fritz  8)
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 17.09.2014, 08:27:47
Hallo Fritz, es gibt/gab dochn auch Gewichte die an der Innenseite der vorderen Felgen montiert waren.
Vielleicht ist das eine Alternative, soweit man sowas noch bekommt!  ???
Gruß Alex
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 17.09.2014, 08:28:34
Moin Fritz,
die Kugelbundmuttern kannst du abdrehen lassen.
Dann werden die Felgen auch angepreßt.

Wegen des Tarktionsproblems würde ich vorne Gewichte anbringen.
Magne hat an einem 4R3 die von IHC genommen.
Die lassen sich schnell wechseln und man braucht nur ein Flacheisen zum Einhängen.
So ist die Originalität wieder schnell hergestellt.
Alternativ kannst du Radgewichte montieren, die dann allerdings dauerhaft
montiert sind.
Ich selber habe für diese Zwecke ein 100kg-Vorderachsgewicht gebaut, daß ich schnell
an/abbauen kann.

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Bei Interesse, kann ich die Schritte zum Bau des Gewichtes liefern.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 17.09.2014, 08:28:39
Hallo Fritz,

dann hast Du bestimmt Fendt Felgen drauf, wie unser Großer auch, da benötigst Du die breiten Radmuttern mit 27mm Schlüsselweite. Die sind aber meines Wissens schwer zu bekommen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 17.09.2014, 08:55:53
Salü Fritz , der Möglichkeiten der Balastierung gibt es viele, währe ich in deiner Situation gäbe es nur die eine Variante .die mit Wasser und Salz .alles andere geht viel zu sehr auf Achschenkel und Achse , iss aber nur meine Meinung es wird noch genügend andere Ansichten geben............aber dennoch meine ich das ein Gewicht das rein in den Rädern liegt eine zusätzliche Schwergängigkeit der Lenkung nicht beeinträchtigt.........
Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.09.2014, 10:39:11
Liebe Kollegen

Bin fast überwältigt von den viele Reaktionen!  ;)

Zu den Felgen: Vielleicht bin ich naiv und die waren tatsächlich mal rot, aber nein, es sind keine Fendt-Felgen. Da steht Lemmerz 10W - 36 drauf. Das würde ja heissen, dass bei Fendt die Original-Felgen-Löcher grösser gebohrt worden wären. Aber die neuen Kugelbundmuttern sind auch für die IHC-Felgen zu klein!   

Zu den Muttern: Die stecken so tief im Felgenloch, dass ich Schiss hab, es rupft die mir bei Gelegenheit durch die Felge durch. Die alten Muttern haben wirklich eine "Kragenweite" von 28 mm. Das stimmt mit den Bauzeichnungen für M 18x 1.5 DIN 74 361 überein. Wieso man mit dieser Bezeichnung Muttern mit 25-komma-irgendwas in Umlauf bringen kann, ist mir schleierhaft!

Zu den Zusatzgewichten:
Mir scheint die Wasserfüllung eigentlich auch das Mittel der Wahl zu sein, weil es die ganze Aufhängung und die Lenkerei nicht oder nur wenig tangiert. Im Moment fahre ich ja mit den "Sonntags-Rädern" spazieren. Zum Arbeiten bekommt der Trakti hinten die 16.9 - 30er Reifen mit den IHC-Felgen und vorne die 10 -18er Bereifung. Die muss ich aber erst noch sandstrahlen und neu lackieren.  :o
 
Frontgewicht:
Allenfalls müsste ich bei Bastian ein zweites Frontgewicht erstehen.  ;D 

Komisch: Die Idee mit dem Salzwasser in den Reifen ist mir auch schon mal gekommen. In den "klassischen" Leerbüchern steht aber immer, man solle Glykol-Frostschutz einfüllen. Was hat es damit auf sich? Die Methode ist ja wesentlich teurer als Salz. 

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8) 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 17.09.2014, 11:02:29
Salü dem Almoehi,
also ich musste den Scheiss in der Lehre oft genug anrühren , es war eine Sohle aus einem Gemisch aus Salz und Glykol, hat geklebt wie die Sau ...........
 
Ballastierung der Agrarreifen durch Flüssigkeit

Um die Zugkraft zu verbessern oder den Schwer­punkt der Landmaschine zu verlagern, kann in einigen Fällen die Reifenballastierung mit Flüssigkeit an­gebracht sein, für schlauchlose wie für Schlauchreifen.

Die Ventile der Reifen für Landwirtschaftsreifen sind Was­ser-/Luftventile. Die Füllmenge darf max. 75% des jeweiligen Reifenvolumens betragen (siehe Abbildung 1).
(Diese Angaben können Sie dem technischen Ratgeber MICHELIN Landwirtschaftsreifen entnehmen).

Im Winter können die Temperaturen unter 0°C sinken. Verwenden Sie daher unbedingt ein nicht-aggressives Frostschutzmittel auf Glykolbasis.

Richten Sie das Ventil  des  Landmaschinenreifens nach oben aus. Füllen Sie die Flüssigkeit bis zum Ventil in den Schlauch oder den schlauchlosen Reifen (siehe Abbildung 2). Stellen Sie den Reifenfülldruck ein.

Da das Luftvolumen nach einer Wasserfüllung auf 25% reduziert ist, sind regelmäßige Reifenfülldruckprüfungen unerlässlich. Wir empfehlen eine monatliche Kontrolle.



Abbildung 1


Ballastierung eines Traktorreifens


Abbildung 2


Ballastierung Füllen Sie die Flüssigkeit bis zum Ventil in den Schlauch des Traktorreifens
.

Bei der Wasserfüllung von Schlauchlosreifen:
•Montieren Sie den Reifen wie gewohnt.
•Fahren Sie wie in Abschnitt 4 „Aufpumpen des Reifens und Setzen der Reifenwülste“ im Menü Reifen korrekt (de)montieren fort.
•Lassen Sie die Luft auf 0,2 bis 0,5 bar ab.
•Richten Sie das Ventil nach oben aus.
•Füllen Sie Wasser und Frostschutzmittel ein. Dabei entweicht die Luft aus dem Reifen.
•Pumpen Sie weiter, bis der gewünschte Reifenfülldruck erreicht ist.

http://www.michelin-landwirtschafts-reifen.de/Lernen-und-Verstehen/Landwirtschaftliche-Reifen-ballastieren
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 17.09.2014, 18:51:30
Hallo Fritz,

ich habe auch Felgen gekauft wo Memmertz drauf stand und sie passten,da sie von einer ZF Achse stammten.

Nur diese waren von einem Fendt Schlepper und diese Löcher waren größer als die Anderen von ZF und ich musste auch größere Konusringe benutzen samt Schrauben, so wie Andy es beschrieben hat.

Du kannst es in meinem Bericht vom A32H/0 nachlesen,oder bei mir persönlich anschauen.  ;)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 17.09.2014, 22:02:10
Hallo..

Kann es sein, dass Fritz mit den "DIN 74361 A" Radmuttern sich Kegel- anstatt Kugelbundmuttern besorgt hat??  Die technischen Daten im Netz sind aber sehr verwirrend.  Das doch vertrauenswürdige deutsche Schrauben Lexikon hat es jedenfalls so angegeben:

www.schrauben-lexikon.de/norm/DIN_74361A.asp

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.09.2014, 06:51:51
Liebe Kollegen

Langsam beginnen sich die Nebel und der Pulverdampf zu lichten! Was ich nicht für möglich gehalten hätte, wir wahr! Das waren offenbar Fendt-Felgen (rot) und die sind wirklich mit übergrossen Löchern ausgestattet. So von Faust gemessen haben die Löcher 33 mm Durchmesser und sind konisch. Aber viel nützen tut das nicht, weil die von der anderen Seite her auch konisch sind. Ich werde die heute mal ausmessen und euch die Masszeichung vermutlich morgen aufschalten.  ::)

Gestern Abend habe ich dem Trakti die "wackeligen Sonntagsschuhe" ausgezogen und die "Gummistiefel" montiert. Hier passen die Schrauben hervorragend. Der Trakti sieht mit den 16.9-30 und den 10-18er Reifen schon gewaltig aus. Mal sehen...  :)

Gruss

Fritz, der an Fendtfelgenverfolgung leidet!  ;) 
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 18.09.2014, 07:39:53
Hallo Fritz,

mit dem Radbolzen/Muttern Problem habe ich mich auch schon beschäftigt, da ich 15x30 Felgen drauf machen wollte und die
Felgen auch die Löcher mit etwa 33mm hatten suchte ich Radmuttern mit M18 aber mit dem großen Kugelbund 33mm.

Nach langen suchen gab ich auf und suchte nach Radbolzen zum Einschlagen mit M20, da wurde ich aber auch nicht recht
fündig. :-\ :-\

Also mussten  welche gemacht werden.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 18.09.2014, 07:46:20
Hallo Fritz,

ich habe auch Felgen gekauft wo Memmerz drauf stand und sie passten,da sie von einer ZF Achse stammten.

Nur diese waren von einem Fendt Schlepper und diese Löcher waren größer als die Anderen von ZF und ich musste auch größere Konusringe benutzen samt Schrauben, so wie Andy es beschrieben hat.

Du kannst es in meinem Bericht vom A32H/0 nachlesen,oder bei mir persönlich anschauen.  ;)
Hallo Leo ich denke  du meinst Lemmertz  ...?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 18.09.2014, 09:18:59
Hallo,

danke Bastian.

So Fritz schau dir diese Konusse an die habe ich mir anfertigen lassen und ganz normale Muttern dazu in 18x1,5.

Meine waren genauso weit drinnen wie deine,fertige bekam ich nicht, deshalb lies ich mir welche machen und es passt jetzt hervorragend.

Schau dir dies im Bericht vom A32H/0 an auf Seite 14 Antwort 272.

Einen Dreher kennst du bestimmt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 18.09.2014, 10:04:03
.nun hab ich nicht soviel Ahnung davon aber passen keine Limes Ringe ? Die haben wir damals in der Lehre immer verwendet , weil es die in unterschiedlichen Grössen gab  und dann einfach Bundmuttern ..
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.09.2014, 11:48:23
Liebe Kollegen

Die Ereignisse überstürzen sich ein wenig. Nachdem die Lemmerzfelgen mich etwas belämmert aussehen liessen, habe ich - angesicht der Wetterprognose und der Tatsache, dass ich noch etwas Wintergerste zu "verstecken" muss - dem Trakti die dicken Gummischuhe angezogen, die er von Hause aus zur Arbeit mitbekommen hat. So, jetzt steht er aber gewaltig breit! Kommt mir vor wie eine riesen-dicke Frau in einem zu engen Badeanzug!  ;)

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Nachdem ich das alles erledigt hatte, hab ich meinen Nachbarn genötigt, mir den Einscharpflug mit den Bergriestern (längere Streichbleche mit grösserer Windung) rauszukramen. Eigentlich wollte ich ja mit dem Zweischarpflug, aber irgendwie hatte ich Schiss vor der eigenen Courrage. Immerhin ist es 30 Jahre her, dass ich das letzte Mal "zu Acker gefahren" (pflügen) bin und so steil wie diese Parzelle war es damals nie und der Job bestand darin, eine über 20 Jahre verwilderte ehemalige Kunstwiese umzubrechen.  ::) Da wollte ich mir den peinlichen Moment ersparen, dass ich nach einer Stunde mit dem Zweischarpflug wieder beim Nachbarn stehe und bekennen muss, dass der Trakti damit nicht fertig wird. Kurz: Beim ersten Mal ist es besser, kleine Brötchen zu backen!  ;D

Und so zogen der Trakti und ich gestern zum ersten Ernstfall aufs Feld.

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Nach einem Drittel der Fläche ist das Gelenk zwischen Hubstrebe und Hydraulikarm gebrochen!  >:( War aber offensichtlich nicht sehr professionell geschweisst und geht auf meine Kappe  :-[

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Nachdem ich das defekt Teil gewechselt hatte, ging's weiter...

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Irgendwann passierte es dann! Etwas hat sich in der Gruppenschaltung verhakt. Die langsame Gruppe steht nicht mehr zur Verfügung, den Rückwärtsgang kann man zwar einlegen, der Trakti fährt aber nicht rückwärts sondern würgt gleich den Motor ab... Scheibenkleister! Aber so schnell gebe ich nicht auf. Also gings im 1. Schnellgang weiter und jetzt zeigt sich der Vorteil des Steilhangs: Am Ende der Furche hebt man dan Pflug aus und dreht den Trakti mit der Schnauze himmelwärts, kuppelt aus und lässt ihn rückwärts wieder in die Höhenlinie zurückrollen. Und schon geht's wieder weiter im Vorwärtsgang!  ;)  Zugegeben: Wenn man sich so rückwärts Richtung "Abgrund" rollen lässt...  :P

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Jedenfalls ist jetzt dieses Stück Land erfolgreich umgebrochen. Der Trakti hat seinen Haupt-Job für dieses Jahr erledigt und ich hab jetzt alle Zeit der Welt, mich mit der Behebung der Defekte und Mängel zu beschäftigen, die bei diesem Härte-Einsatz zum Vorschein kamen:

1. Vibrationen der Kotflügel: Bei einer bestimmten Drehzahl vibrieren die Kotflügel wie verrückt. Kennt ihr das? Kann man was dagegen machen, ausser mehr Gas zu geben?

2. Beim Motor ist auf der rechten Seite eine Schraube am Motorblock. Das Ding ist nicht dicht... :P

3. Gruppenschaltung: Ja, ich geben zu, die Aussicht das Getriebe revidieren zu müssen nervt mich ziemlich. Ich nehm' erst mal den Schaltdeckel runter und schau da mal rein, was da los sein könnte.

4. Der Beifahrersitz ist ohne Beifahrer ein richtiger Nervtöter! Der vibriert und rasselt bei jeder Drehzahl unentwegt und fröhlich vor sich hin, dass es zum Davonrennen ist. Und beim Talwärtsfahren zum Pflügen des Vorgewendes quer zu den Furchen haut es einem das Ding so richtig ins Kreuz. Und weil er von mir wegen des Sturzbügels zur Mitte hin verschoben wurde, kollidiert er nun beim Anheben des Pfluges mit dem Pflugvorderteil. Kurz: Ein Born steter Heiterkeit! Da muss ich auch nochmals über die Bücher!   

Aber sonst war der Tag ein gewaltiges Erlebnis! Vor allem die Lenkung! Da muss man aufpassen, dass es einem nicht vom Bock fegt! Die macht mit der Zeit dicke Arm - und blaue Flecken. Das reisst einem den Felix (Fixlenker) so schnell aus den Händen, so schnell kannst du garnicht gucken! Und zack, bekommst du davon noch eine gescheuert! Toll!  :D :D

Der Rest hat sich wacker geschlagen. Von Überhitzungsproblemen habe ich überhaupt nichts gespürt und der Motor schnurrt wunderschön, seidenweich und kräftig vor sich hin. Der Dieselverbrauch ist erstaunlich gering. Der Tank war 3/4 voll und es hat immer noch Treibstoff drin, so dass die Tankanzeige nicht zu blinken begann. Das ist soch erfreulich. 

Eine absolute Riesengaudi! Am Abend war ich nudelfertig und windelweich! Und mein Hintern tat mir weh (wo wohl meine Sitzkissen bleiben?)     ;D

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)


   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 19.09.2014, 12:29:37
Hallo Fritz,
tolle Bilder. Bei deiner topografischen Lage würde ich nicht mal auf normalen Straßen ohne
Überrollbügel fahren. Bei uns sind ja nicht einmal die Deiche so steil.

Beim gebrochenen Teil fällt auf, daß innen in der Gabel kaum Radien zu sehen sind.
Das ist quasi eine Sollbruchstelle.
Wenn die großzügig ausgebildet sind, laufen die Kraftlinien dort nicht zusammen.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 19.09.2014, 13:02:50
Salü Fritz ,

1. - Schaltung ,
du hast dann quasi zwei Gänge drin wenn du zu schnell schaltest .
  Nimmt den oberen Bock mit Schalthebeln herunter , 6 Schrauben 12 er Schlüssel , dann mit einem langen stabilen Schraubendreher ( Format Spaten ) die Schaltmuffe von oben bewegen und klack ist der Leerlauf wieder drin ( hab ich oft bei Frontladerarbeiten)
2. - Vibrationen , des isch fei normaal , wenn rüttelt   ;)
3.- Agropa Fixlenker , die Dinger sind nicht ohne Grund bei Fahrzeugen ohne hydr. Lenkung bie uns verboten , die hauen dir das Daumensattelgelenk auseinander wie nix


Als dann zurück in die Furche !!!!!!!
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 19.09.2014, 13:41:10
 Hallo Fritz
Ein schöner Einsatz für die Emma und dich.
Der lenkfix ist bei uns an Schleppern ohne hydraulische Lenkung aus den von dir genannten Gründen verboten!
Zum Schaltgetriebe: Es ist nur halb so wild, wie Du denkst. Du hast etwas zu ruppig geschaltet und es ist der Hebel
aus der Schaltgabel gesprungen. Dies ist möglich wenn das Sperrblech schon ausgelutscht ist. Ist aber mit einem
Schweißgerät und einer angetriebenen Fächerscheibe leicht zu beheben.
Um die Gänge neu zu sortieren reicht es schon die 5 Schrauben und den Entlüfter von der Schaltkappen Befestigung
auszudrehen und den entsprechenden Schalthebel wieder durch anheben wieder in die richtige Schaltgabel stecken.

Einen Teil hat Jürgen schon geschrieben, aber doppelt hält besser. :)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.09.2014, 14:25:22
Liebe Kollegen

Besten Dank für die Antworten, zu denen ich geren wie folgt Stellung nehme:

Jörg: Du hast mit den Kraftlinien völlig recht. Das Problem ist nur, dass ich mit dem Kopf der Schutzgas-Schweissanlage garnicht in den Spalt zwischen den "beiden Ohren" reinkomme! Die ausgebufften Freaks raten mir jetzt, ich soll das elektrisch schweissen, denn mit der Elektrode kan ich dort ganz bequem reinfummeln. Das Problem: Ich bin so ein Weihnachtskindlein. Wenn ich das mache, sieht es aus, als ob ein Touri zum ersten mal Raclette gegessen hat und halten tut's auch nicht.  ;D  Mal sehen, dass ich eine Lösung dafür zaubern kann.

Handkehrum: Die Original-Glieder oben an der Hydraulik (die Links-Rechts-Dinger) sind bei dem Stück, das sich an meinem Trakti erhalten hat, auch nicht rund. Ich haben mich deswegen auch schon gefragt, ob die einfach einen Vierkant-Eisenknüttel genommen und die Nuten einfach herausgefräst haben?  ::)

Jürgen und Ulli:
Fixlenker: Macht schon Sinn, was ihr da schreibt. Andererseits ist das Ding - vor allem auch dem Acker, wenn man den Kopf ja oft nach hinten dreht, um zu sehen ob der Rest der Maschinen noch da ist, ungeheuer praktisch. Mal sehen, was die Strassenverkehrs-Vögte bei uns dazu sagen. Fabian weiss das bestimmt! So oder so: Den Traki mit dieser Lenkung durch den "Urwald" zu steuern ist nix für Warmduscher! Ich wusst garnicht, dass ich zwischen den Schulterblättern auch noch Muskeln habe!  :D :D 

Schaltprobleme: Sieh mal an! Da wird's mir gleich wieder wärmer ums Herz. Ich sah mich schon den Trakti wieder auseinanderfummeln!  :o :o :o :-\ :-\ :-X :-X :-X :'( :'( Ich werde mal sehen, was passiert, wenn ich mit den Schraubenzieher da reinfummle und ob ich ihn auch wieder ganz herausbekomme  ;)

Ulli: Das mit der Fächerscheibe und dem Schweissbrenner musst du mir dann bei Gelegenheit am Objekt zeigen. Ich wette, das Getriebeöl qualmt sehr stark, wenn es erwärmt wird. Das wird bestimmt lustig!  :D Und ja, Jürgen, dann kommt d'Füürwehr und Ulli lernt bei dieser Gelegenheit das halbe Dorf kennen! Da wird er in Huih vom Ulli zu Ueli!
 
Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

 

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 19.09.2014, 21:15:49
Hallo Fritz,

immer vergnüglich Bilder von arbeitenden MANs heutzutage anzuschauen! - davon sind wir nicht gerade verwöhnt. ;)  Eine passende Aufgabe hast Du da für den 4R3 gefunden, aber in meinen Augen sieht er gar nicht wie eine riesen-dicke Frau in einem zu engen Badeanzug aus!? ;D  Breite Räder finde ich optisch wie ein Muss für diesen MAN-Typ und bodenschonend sind sie im hängigen Gelände auch.  Auf dieser Parzelle erkenne ich gar keine Steine!? - sind Deine Felder annähernd steinfrei?

Deine Beschreibung vom vibrierenden und rasselnden Beifahrersitz ist mir sehr bekannt, ich meine die Sitze passen am besten nur für Schau.  Hoch geklappt sind sie wirklich wie eine Geduldsprobe...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.09.2014, 11:20:24
Liebe Kollegen

Ich komme gerade aus der Werkstatt. Ich habe mich an das gehalten, was Jürgen und Ulli mir geschrieben haben. Aber dieses Mal hatte ich das Gefühl, ihr beschreibt mir da eine Vorgehensweise, die zu diesem Trakti einfach nicht passen will. Seid ihr sicher.... ::) Also die Ganghebel lassen sich bei mir beim besten Willen nicht herausheben. Die sind unten mit Federn und Federtellern im grossen Deckel befestigt. Aber nachdem ich die 8 17-er Schrauben gelöst und den Schaltdeckel abgehoben habe, konnte ich feststellen, dass sich die Schaltkulisse (ich meine die beiden Aussparungen an den beiden Rundeisen, an den hinten die Schaltgabel angeschweisst ist, gegeneinder verschoben hatten und dass das vierkantige Ende des Schaltknüppels nicht mehr dort hineinpasste.

Die beiden "Rundeisen" in die Neutralposition (beide Aussparuneg liegen dann nebeneinander)schieben, Schaltdeckel auflegen und vorne anheben, so dass man noch drunterschauen kann, Schaltknüppel in die Aussparungen einführen, Deckel schliessen und schon war das Problem gelöst!

Trotzdem: Ganz herzlichen Dank euch beiden für's Mutmachen! 

Gestern Abend um 2000 Uhr kam noch der Lohnuternehmer und hat die Gerste gesäht. Also bei Dunkelheit mit diesem Riesenmöbel in den Hang einzufahren... Aber der ist eine richtige Wildsau und hat so einen sechten Sinn für Parzellenformen und Hangneigungen!   

Hier ein paar Eindrücke von der Nachtsaat!

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So, ich muss! Magne, das mit den Steinen besprechen wir später...

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz mit Gelände-, Schnell und Rückwärtsgang  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 20.09.2014, 14:30:54
Hallo Fritz ,
den Deckel kann man auch nicht einfach abnehmen , da hab ich beim schreiben wohl etwas "genuschelt"....leicht anheben und dann dazwischen reicht meist schon .Aber egal der Drops ist gelutscht und der Gigant der Berg läuft wieder. Alles andere ?? egal ,,,,,,,,,,,,,,
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.09.2014, 16:35:07
Hallo Magne

Ich schulde dir noch eine Erläuterung zur Bodenbeschaffenheit. Deine Beobachtung, dass es dort praktisch keine Steine hat, beschäftigte mich beim Pflügen ebenfalls. Allerdings habe ich so zwischendurch ein dumpfes Donnergrollen vernommen, welches darauf hindeutet, dass es etwas nächer hin zum Erdmittelpunkt doch noch ein paar Brocken davon gibt!  ;)

Damit du dir ein etwas genaueres Bild von unseren Böden machen kannst: Das ganze Emmental lag mit dem Rest des Schweizer Mittellandes zu Beginn der Alpenfaltung irgendwo im Thetismeer und besteht im Prinzip aus vier Sedimentschichten. Diese Sedimentschichten bestehen aus dem Erosionsmaterial, dass von den Alpen während der Auffaltung abgetragen und während den Eiszeiten durch die Gletscher verschoben und herumgehobelt wurde. In erster Linie ist das Sand, Schotter und
Geröll - so wie du es an jedem Fluss findest. Dazu kommen manchmal mächtige Salzablagerungen, riesige Tonschichten und etwas Löss. Das Emmental besteht also nur aus "Schrott". Der pickelharten Kalk- und Granit-Felsen kommen bei uns nicht vor.

Allerdings gibt es rückverfestigtes Material, z.B. Sandstein und Nagelfluh. Ganz Bern besteht z.B. aus diesem grau-grünen Sandstein - gut zu bearbeiten aber betreffend Haltbarkeit nur wenig besser als die Blechteile eines Alfa Romeos aus den 80-er Jahren. Nun, da geht den Denkmalpflegern die Arbeit nicht aus. Nagelfluh ist da schon etwas spezieller. Das ist ein Gemisch aus Geröllbrocken, die in eine extrem harte Matrix eingebettet sind. Es sieht aus wie Beton und lässt sich überhaupt nicht bearbeitet - es sei denn mit Dynamit. >:(

Diese rückverfestigten Sedimente sind dann im späteren Verlauf der Alpenfaltung angehoben und wie Gartenplatten auf weichem Boden schräg gedrückt worden. Die Folge davon war, dass sich diese Sedimentschichten bis zu 1600 Metern Höhe auftürmen. Und weil das Emmental während der letzten Eiszeit nicht von den Gletschern bedeckt war, setzte bei uns die Erosion entsprechend früh ein. Das ist der Grund, weshalb es bei uns so kleinräumig, zerklüftet und steil ist.  :) 

Als "die Alten" im Spätmittelalter auf der Suche nach Land auch ins Emmental vorstiessen, haben die überall dort den Wald gerodet, wo der Boden halbwegs brauchbar war. Nur dort, wo Sandstein, Nagelfluh, schierer Schotter oder reiner Sand bis zur Oberfläche durchstossen, liess man die Bäume stehen. Und auf den bewirtschaftetet Parzellen haben die Alten die Steinen aufgelesen und in den Wald getragen. Ich habe entlang der Waldränder grosse Steinhaufen, von welchen wir manchmal für Drainagen das Sickermaterial holen. Also eigentlich sind wir im wahrsten Sinne des Wortes stein-reich!!!  :D :D

Dass es ausgerechnet auf dieser Parzelle praktisch keine Steine gibt, halte ich für einen reinen Zufall, den du sehr gut beobachtet hast. Auch ich habe mich beim Pflügen sehr darüber gewundert, denn nur schon auf den Parzellen auf der anderen Talseite knirscht, rumpelt und jammert der Pflug praktisch permanent vor sich hin. Ich bin übrigens überhaupt nicht böse darüber, dass auch ich eine Parzelle "ohne Steine" habe!  ;) ;)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8) 

 



       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 24.09.2014, 21:25:37
Hallo Fritz,

herzlichen Dank für die lehrreiche, geologische "Vorlesung"! ;)  Hier waren für mich schon viele neue Worte, aber durch die Hilfe von Tante Google war die Übersetzung recht schnell erledigt. :)

Die älteren Pflüge mit festem Grindel, ohne Steinsicherung oder Steinauslöser, sind heute zum Glück wenig im Gebrauch.  Sie waren für die "stein-reiche" einfach eine Gefahr sowohl für den Trecker wie den Fahrer.  Ich kann mich sehr gut die Vermahnungen von meinem Vater erinnern als ich als junger Bursche pflügen sollte:  "Sei nun etwas vorsichtig, sonst wirst du schnell durch das Leben als Tante Magne gehen müssen!"  Alle wer eine Kollision mit dem Lenkrad so erlebt haben, verstehen genau was er meinte. 8)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 25.09.2014, 06:58:41
Guten Morgen die Herren , warum seid Ihr beiden nicht Lehrer geworden? meine Abschlüsse währen dann vorzeigbar gewesen weil ich endlich mal was verstanden hätte !!!!! Ein aufrichtiges Dankeschön dafür !

Fritz so langsam denke ich ernsthaft darüber nach meiner Petra mal einen Urlaub in der Schweiz schmackhaft zu machen. Wichtig wäre allerdings ein grosser See , da es sie zum Wasser zieht, kannst du schon al eine Talmulde langsam mit dem Gartenschlauch fluten bis wir mal vorbeischauen ?
Nein im Ernst , meine nächsten Wunschziele sind Norwegen und die Schweiz , Nein nicht weil Ihr dort wohnt einfach weil ich das Land so schön finde  ::) ::) ::) ::)
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.09.2014, 08:15:51
Mensch Jürgen!

Reiss dich doch etwas am Riemen! Als Lehrer müsste ich dir jetzt einen Eintrag mit doppeltem Tadel im Klassenbuch verpassen! Du passt einfach nicht auf!!!!!!!  ;D ;D

Ich brauche überhaupt keine Geländekammer zu fluten! Ich hab doch einen See - mit Frosch! Den Frosch habe ich mir vom Touristenverein extra ausgeliehen!!!! Schau mal in Antwort 572 nach - mit Fotos und in Farbe! Was uns noch fehlt am See ist ein Kiosk, wo es Eis am Stil zu kaufen gibt!

Alles klar jetzt? Aber ich will mal nicht so streng mit dir sein. Ich schreib mir für deinen Beitrag mal ne 4 Minus ins Notenheftchen, gell!  :D :D :D

Auf deine Zensuren von Magne bin ich an der Notenkonferenz gespannt!  :P

Gruss aus der buckligen Welt

Dr. Prügelpeitsch  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 25.09.2014, 08:22:13
Habe nun, ach! Philosophie,
 Juristerei und Medizin,
 Und leider auch Theologie
 Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
 Da steh ich nun, ich armer Tor!
 Und bin so klug als wie zuvor;
 Heiße Magister, heiße Doktor gar
 Und ziehe schon an die zehen Jahr
 Herauf, herab und quer und krumm
 Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
 Das will mir schier das Herz verbrennen.
 Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,
 Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
 Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
 Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
 Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
 Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
 Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
 Auch hab ich weder Gut noch Geld,
 Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;
 Es möchte kein Hund so länger leben!
 Drum hab ich mich der Magie ergeben,
 Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
 Nicht manch Geheimnis würde kund;
 Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
 Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
 Daß ich erkenne, was die Welt
 Im Innersten zusammenhält,
 Schau alle Wirkenskraft und Samen,
 Und tu nicht mehr in Worten kramen.

gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.09.2014, 09:05:52
Ja, Jürgen

Faust hilft uns da leider auch nicht weiter! Schon eher ein 22er Schraubenschlüssel! Oder ein 500er Schlosserhammer! Lass halt gut sein... :D

Ich fummel seit Wochen an dem Kühlwasseranschluss herum, wo es vom Thermostat direkt wieder ins Wasserpumpengehäuse geht. Das Ding bringt mich noch zur Weissglut! Erst hatte ich Problem mit der Qualität der Brieden. Da saftete es zwischen Schlauch und Anschlussstutzen heraus. Dann war dieses Loch dicht. Dann tropfte es von oben aus dem Schlauch heraus. Auch dieses Problem konnte ich lösen. Gestern haben ich festgestellt, dass es zwischen Anschlusstutzen und Pumpengehäuse aus dem Gewinde heraussaftet! Es nimmt mich Wunder, was das Ding heute Abend an Überraschungen für mich parat hält! Es ist unglaublich - so viele Probleme auf so kleinem Raum!  :o

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 25.09.2014, 11:23:56
Hallo Fritz ,
hast du Teflonband verwendet? Ich nehm bei diesen alten Gewinden gern einen " Happs" Hanf, ist zwar etwas schwieriger zu verarbeiten aber manchmal dafür auch besser ..........
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.09.2014, 13:31:54
Hallo Jürgen

Ich hasse Teflonband. Und den Haarausfall der Loreley noch mehr...  >:(
Ein passender Aluminiumdichtring tut jetzt dichten.

Apropos dichten... und Dichtring. Jedesmal wenn ich einen Dichtring in die Finger bekomme, fällt mir der Lieblingswitz meines Grossvaters ein:

Stehn zwei Buam auf der Donaubrücke und beschliessen, sich die Zeit mit dichten zu vertreiben. Sagt der Erste: "I steh do auf der Donaubrucken und dua ins Wosser obispucken." Sagt der Zweite: "I steh do auf der Donaubrucken und steck den Finger in Popo." Da sagt der Erste: "Ja so a Schmarrn, des reimt sich doch garnicht!" Darauf erwidert der Zweite: "Aber dichten duat's es!" ;)

Ich hoffe, dass der Dichtring jetzt auch dichtet - ohne den besagten Finger!   :P

Gruss aus der Welt der buckligen Dichter und Denker

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.09.2014, 09:57:07
Liebe Kollegen

Ihr erinnert euch an die Probleme mit den Fendt-Felgen und den viel zu grossen Löchern und den M18 x 1.5 Kugelbundmuttern, welche die Felgen überhaupt nicht recht an der Nabe fixieren konnten.

Nun, unterdessen war ich mal bei Leo und der hat mir zur Lösung des Problems eine "selbstgedrehte" Spezialscheibe überlassen, mit deren Hilfe man die zu grossen Löcher stopfen kann. Bei deren Anblick habe ich mir mal so schnell durch den Kopf gehen lassen, was die Herstellung dieser Spezialscheibe bei uns wohl kosten würde und ich kam zum Schluss, dass ich für diese Summe schon bald zwei neue Antik-Felgen würde kaufen können.

Ausserdem hatte ich irgendwie das Gefühl, so etwas müsste es auch im Handel zu kaufen geben. Ich hab mich mal auf die Suche gemacht und bin nach vielen Irrungen und Wirrungen fündig geworden. Es ist zwar nicht genau das selbe, aber so ähnlich und die Funktion passt - vielleicht ist die korrekte Montage etwas mühsamer.

Das Teil, welches ich meine, nennt sich Kugelscheibe und ist der obere Teil einer zweiteiligen Unterlegsscheibe, mit deren Hilfe man Unebenheiten zwischen Auflage und Mutter ausgleichen kann. Die Masse sind sehr ähnlich und die runde Seite passt in die Felgenlöcher wie die Faust aufs Auge. Einzig die Bohrung ist mit 21 mm für M 18 etwa zu gross.

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Ich habe gestern Abend mal das rechte Rad mit diesen Scheiben montiert. Erst dachte ich, man könnte dafür und um die zu grosse Bohrung zu egalisieren mit den Kugelbundmuttern arbeiten. Aber das mögen die Scheiben überhaupt nicht. Also habe ich normale M18 x 1.5 Muttern genommen. Das funktionierte bestens.

Ich bin damit auch gleich noch eine Runde gefahren und von dem "Donnergrollen" am Hang war nicht die Spur zu hören. Ich bin mir noch nicht 100% sicher. Aber es sieht so aus, als ob dies die Lösung des Problems unter Verwendung von "Standardmaterial" wäre.  ::)

Die perfekte Montage würde wie folgt aussehen: Felge mit Hilfe von vier Kugelbundmuttern übers Kreuz auf der Nabe zentrieren. Dann die freien Radbolzen mit Kugelscheiben (ich würde die vorher sogar etwas fetten) und Muttern versehen (Flachbundmuttern wären ideal, zur Not würde ich noch eine dicke Unterlegscheibe zwischen die Kugelscheibe und die Mutter geben). Noch "verreckter" wäre es, die nächst kleinere Kugelscheibe mit der 17-er Bohrung zu verwenden und diese vorher auf 18 mm aufzubohren. Das wäre dann das Nonplusultra.

Ich probier mal die erste Version aus und mach damit auch mal einen "Stresstest". Ich geb dann Bescheid.     

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8) 
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 26.09.2014, 20:19:36
Hallo Fritz,

ich möchte keinerlei Deine Idee runter reden, aber die Lösung mit Kugelscheiben ist nur gut solange die Felge anhand des Mittellochs zentriert wird.  So ist leider nicht der Fall beim 4R3...  Bei grösser Achslast können sich die Radmuttern im schlimmsten Fall lösen. :-X  Für u.a. 4R3 taugen nur Adapterringe wie auf meinem Foto, übrigens von einem immer hilfsbereiten Forummitglied besorgt.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 27.09.2014, 10:41:26
                        Hallo Fritz
Erstmal,klasse das dein 4R3 läuft,sogar wieder mit Bilder.  :D

Eine Erläuterung,die groß gebohrten Felgen sind eigentlich für 20x1,5 Radmuttern,
du bekommst ja aber nur 18x1,5 Muttern drauf.
Es gab ( /gibt noch ? ? ) auch Radmuttern mit 18x1,5 und den großen Konus,
welche aber seeeehr teuer waren.  (hatte gestern noch gegogelt,aber Ergebnis 0 )

Hier ist noch ein Link aus den Forum,ab Antwort 17 wird es erst interessant,da ist dann auch der von
Magne beschriebene Forumskolege.Ansonsten stimme ich Magne wiedermal zu.
  http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=1939.0
                  Gruß Jens

 P.S. kann dir auch ein Bild zu den Muttern machen,wenn erwunscht.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 20.11.2014, 08:18:57
                                        Hallo
Wo ist Fritz eigentlich,man hört von ihn nichts mehr.
Kann es sein das das MAN-Virus ihn mit den laufenden MAN voolllll  erwischt hat ?   ;)
                              Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 20.11.2014, 12:45:19
Naja, Fritz ist ja nicht der einzige von dem man im Moment nichts mehr liest.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.11.2014, 08:11:00
Liebe Kollegen

Es freut mich, dass ihr mich vermisst und danke der Nachfrage. Im Moment haben alle möglichen Dinge Priorität - und der Trakti muss halt warten. Ausserdem ist er zur Zeit garnicht da sondern steht wegen der Beulen in der Motorhaube und der Ausrichtung der Motorhaube und der Kühlermaske in der Karrosseriespenglerei. Wenn das dann alles gemacht ist, kommt noch eine finale Farbschicht unter professionellen Bedigung drauf. Bei mir zu Hause in der Scheune mit den brütenden Hausrotschwänzen war das Ergebnis von gespritzen Grossflächen Dank der intensiven Darmausscheidungstätigkeit der fleissigen Pipmatze im wahrsten Sinne des Wortes beschissen.  :)

Jetzt steht der Trakti als Lückenbüsser-Arbeitsobjekt in der Spenglerei und ich warte... und warte... und warte... Unterdessen sind sogar die Sitzkissen eingetroffen! Aber das muss auch warten.

Aber sonst wird es mir nicht langweilig:
- 120 Meter Bach in neue Röhren verlegen
- 64 Drainageröhren und sickerpackungen an dieses Rohr anschliessen
- Diverse Lehmriegel bauen
- Bachversickerung (da wo's ins Rohr geht) neu anlegen
- Maschinen einmotten
- Werkstatt aufräumen
- Obstbäume weissen
- Heckenpflanzen mit Fegeschutz gegen unseren aufsässigen Rehbock ausrüsten 

Und endlich mal wieder mit Holz arbeiten! Keine blutigen Finger-Gelenke, keine Trauerränder unter den Nägeln, keine schwarzen Hautfalten an den Händen! Nur etwas Sägemehl in den Jackentaschen und ein paar Hobelspähne, die an den Socken haften...
Erholung pur!  :)

Aber keine Angst: Es geht schon weiter!
- Sobald der Trakti wieder zur Verfügung steht, muss ich den Sturzbügel fertigstellen
- Die Befestigung der Fendtfelgen wartet auf die definitive Fertigstellung   
- Die Arbeitsscheinwerfer warten auf die Montage
- Ausserdem habe ich mich entschlossen, den Trakti mit einer hydraulischen Lenkhilfe nachzurüsten
- Und dann kommt noch das hydraulische Bremssystem

Und vor allem bin ich auf der Suche nach einer roten Bommelmütze als Winterausrüstung für auf das MAN-Zeichen. Ein Kollege von uns hat das an seinem MAN vorgeführt und mir sind vor Lachen die Tränen gekommen. Das sieht so lustig aus und die Idee ist so grotest schräg - das darf ich meinen Nachbarn nicht vorenthalten!  :D

Erst die weissen Bäume, dann die Bommelmütze am Trakti - wie lange wird es dauern, bis die mich in Schutzhaft nehmen lassen?  ;)   

So wünsche ich euch allen eine gute Zeit und bis bald.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.11.2014, 16:09:36
Hallo Jürgen

Ich mach es mit Sumpfkalk. Ich nehme aber dazu nicht ungelöschten Kalk, sondern Ca-Hydrat. Ist zwar nicht so zünftig, wie mit Ca-Oxid, dafür aber auch wesentlich weniger gefährlich. In eine Regentonne mit Deckel ordentlich Wasser einfüllen, 2 x 25 kg Weisskalk einmischen und mit dem Quirl schön durchmischen und dann möglichst lange stehen lassen. Hat bei mir jetzt 8 Wochen gestanden und eine schöne durchsichtige Ca-Carbonat-Kruste auf dem Wasser ausgebildet (sieht aus wie Eis). Dann kommt kristallklares Wasser und unten liegt dann der Sumpfkalk. Überstehendes Wasser abschöpfen und den Sumpfkalk in grosse Malerkübel abfüllen - und schon geht's los!

Ehrlich: Bin begeistert! Ich hätte nie gedacht, dass die 8 Wochen einen solchen Unterschied bewirken würden. Normalerweise haben wir das Ca-Hydroxyd mit Wasser angerührt und sofort verarbeitet - z.B. um den Stall zu weisseln. Aber durch die lange Ruhgezeit wird das Zeug richtig lang und geschmeidig. Es erinnert mich an Joghurt stichfest. Toll! Es wurde zwar immer behauptet, dass das Zeug je älter je besser wird - aber wer nimmt sich schon die Zeit. Dabei reden die von mehreren Jahren, die der Sumpfkalk liegen soll! Ich bin schon nach 8 Wochen richtig begeistert!

Die Bäume hab ich vor dem Weissen mit einer Maurerkelle von loser Rinde und Flechten befreit, dann mit einer Wagenbürste etwas geschruppt und dann sofort angesabbert! Mit der Zeit sahen sich die Bäume und der Meister immer ähnlicher! ;D

Und weshalb mach ich das? Weil ich auf 800 Metern über Meer und bei einer extremen Südexposition nach Spätfrösten sehr oft überhaupt kein Obst an den Bäumen habe und weil durch die starke Besonnung der Saft derart in die Rinde einfährt, dass in der nächsten Frostnacht die Rinde platzt. Ich finde es sehr ärgerlich, an 10 Jahre alten Bäumen Löcher in der Rinde zu finden, wo du bis aufs Holz in den Baum schauen kannt. Da ist es nur eine Frage der Zeit, wann du dich mit Pilzen rumärgern darfst. Im Prinzip ist das ein Totatlverlust! Muss ich überhaupt nicht haben.

Gruss aus der weissen Welt

Fritz  8)
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.02.2015, 09:08:42
Liebe Kollegen

Eigentlich sollte es hier weitergehen! Ich bin jetzt aber zum zweiten Mal "rausgeflogen" weil mein Text "zu gross" gewesen sein soll. Bevor ich ein drittes Mal alles für die Katze schreibe, lass ich erst mal diese Zeilen als Versuchsballon fliegen (Gruss von Nena)!

Ist an der Webseite etwas geändert worden? Ich wollte drei Bilder einstellen - wie immer - und jetzt löscht es mir den ganzen Schmarren?!!? Das kann doch nicht sein. Wer weiss, was Sache ist?

Ja, die JPG-Bilder waren leicht grösser als 3000 KB. Aber das waren sie früher auch schon.


Gruss

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.02.2015, 09:56:33
Hallo Jürgen

Schön, wieder an Bord kommen zu können. Das mit den Bildern bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich mein, es ist ja lieb von dir, dass du mir hier einen Link zur "Verkleinerung" der Bilder angibst. Aber ich muss dir gestehen, dass mich so was richtig ankotzt! Muss das sein!!?? Es hat doch bisher auch geklappt? Wieso kann man es nicht einfach so lassen? War doch gut? Ich hab heute Morgen über eine Stunde verplämpert deswegen und irgendwann geht mir dann auch die Puste und die Lust aus, wenn ich den ganzen Kladderadatsch ein drittes Mal schreiben soll!

Allenthalben Frust bsi genug!  >:(

Fritz  :P
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.02.2015, 10:07:48
Liebe Kollegen

Ich hab die drei Bilder eben einzeln hochgeladen, weil es als Gesamtpaket nicht möglich war. Weshalb wissen die Götter! Also dann auf ein Drittes....

Am Samstag konnte ich den Trakti nach beinahe 4 Monaten aus der Spenglerei holen. Weil es mit ja nicht so pressiert, wurden die Arbeiten am Trakti immer wieder verschoben, bis ich vor zwei Wochen richtig gemotzt habe, weil bei uns unterm Schnee die ersten Schneeglöckchen rausschauen und es wohl nicht mehr allzulange geht, bis der Frühling angerauscht kommt!

Das Problem waren die Blechteile. Nachdem ich mit die so einigermasen gerichtet, grundiert und lackiert hatte, wurden alle Beulen und Dellen bestens sichtbar und der Blick vom Fahrersitz aus nach vorne ging über einen Art Waschbrett. Einfach schrecklich!!  :o Also musste da der Profi ran und ich finde, die Sache ist wunderbar geworden!

Klar: Für die weisse Umrandung, die weissen MAN-Signete und die PS-Angaben hat's nicht gereicht. Aber diese Arbeiten der Verschönerungsvereins kann ich ich zu einem späteren zeitpunkt auch noch nachholen (lassen)...  ;)   

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

Wichtig ist jetzt erst mal, dass die Blechteile sauber ausgebeult und gespritz sind! Bei der Heimfahrt war der Bick über die Motorhaube eine grosse Wonne. Man konnte sich die Konstruktion der Strassenlaternen ohne Halsverrenkung als Spiegelbild auf der Motorhaube besehen! Einfach toll! Freude herrscht!!  :)

Aber jetzt geht es erst mal wieder um die Technik. Ich hab noch ein paar Pendenzen, die zu erledigen sind:

Wasserpumpe:
Die tropft noch immer - wenn der Motor läuft. Sobald der Motor abgestellt ist, ist das Ding dicht! So ein hartnäckiges Sauding!  :P

Dieselpumpe links:
Dort saftet auch so leise vor sich hin - woher weiss ich noch nicht.

Gasgestänge:
Manchmal bleibt das Gasgestänge hängen. Das sorgt für erhöhten Puls und rote Ohren (wegen der einsetzenden Wallungen). Vermutlich ist die Rückholfeder zu gering dimensioniert. 

Sturzbügel:
Muss auch noch fertig gestellt werden

Elektrik.
Ein paar Macken müssen da noch eliminiert werden. Der Bremslichtschalter ist vermutlich aus zu klein... Und die Zusatzscheinwerfer müssen noch montiert werden - damit es Licht werde!

Fendt-Felgen:
Da bin ich dran. Im Moment so viel: Der Hinweis von Jens mit den M18 x 1.5 Radmutter mit dem grösseren Kopf hat sich als Schlag ins Wasser erwiesen. Die sind trotz wesentlich grösser Bundweite noch immer zu klein. Immerhin lautet die gute Nachricht: Es gibt diese "Bollen" noch zu kaufen - ausgerechnet bei uns in der Schweiz! Die werden bei der Firma Bucher beim Bau von Kommunalfahrzeugen (Kehrmaschinen, etc.) eingesetzt. Und das historisch Interessante: Bucher war einer der wichtigen Traktorbauer bei uns. Die haben ganz praktische Maschinen gemacht (Bucher 2000, 3000, 4000) - mit MWM Motoren und erstaunlich vielen technischen Leckerlis! Die hatten zum Beispiel am Gasgestänge eine Konstruktion, die den Spaltfilter jedes Mal weitergedreht hat, sobald man aufs Gas trat. Da ist der handbetriebene Spaltfilter an meinem 4R3 eigentlich vorsintflutlich! ;D 

Also: Bei mir liegen 4 von diesen Muttern rum, die ich nicht verwenden kann. Wer welche braucht, soll sich bei mir melden.

Lenkhilfe:
Ullis Upgrade für die Lagerung der Lenkachsen ist eine tolle Sache. Auf der Strasse lenkt sich der Trakti auch mit den breiten 18-er Schlappen butterweich. Im Gelände ändert sich das und beim Querpflügen des Vorgewendes hat mich das wildgewordene Lenkrad fast vom Bock gehauen. Das kann nicht so bleiben...  :D

Also haben ich mir einen Bausatz für eine hydraulische Lenkhilfe besorgt. Da ich später noch eine hydraulische Bremsanlage einbauen möchte, habe ich mich dazu entschlossen, die Lenkung mit einem vollständig separaten Hydrauliksystem zu betreiben. Sonst ist die Traktorhydraulik mit der Zeit völlig am Anschlag! Mir schwebt da eine ähnliche Lösung vor, wie Armin sie an seinem 4R3 Trakti realisiert hat. Jetzt geht es los mit dem Ausmessen. Eines ist jetzt schon klar: Der Ventilatorring muss abgeändert werden. Er verhindert, dass die zweite Keilbahn am Antriebs-Pulley benutzt werden kann. Na toll!  ???

Hydraulisches Bremssystem:
Kommt auch noch - aber später!     

Wie ihr seht: Es gibt noch viel zu tun! Ich halte euch auf dem Laufenden.

Gruss aus er buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: RMW-Gerhard am 23.02.2015, 10:10:49
Hallo,

Habe vor etwa 3 Wochen mit einem längeren Bericht die gleichen Erfahrungen machen müssen, war danach auch so gefrustet, dass ich mich bis heute nicht für "Nochmalschreiben" aufraffen konnte! >:(
Im eigenen Interesse werde ich das aber nochmal versuchen :)

Gruß
Gerhard
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 23.02.2015, 15:20:18
Moin Fritz,
das Weiterdrehen des Spaltfilters war Anfang der 50er durchaus auch in Deutschland
Stand der Technik.
Bei meinem Ritscher wird das durch den Tritt auf´s Bremspedal erledigt.... sofern die Ratsche
im Spaltfilter noch funktioniert.
Bei meinen Ritscher ist das leider nicht der Fall, somit ist das Drehen per Hand angesagt.

Ansonsten: Schön wieder von Dir zu lesen.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 23.02.2015, 18:27:52
Hallo Fritz,

ich freue mich auch wieder mal von dir zu hören, da deine Berichte immer sehr schön zu lesen sind.
Besonders Gespannt bin ich auf die Hydraulische Bremse.

Wenn du öfter das Problem hast das längere Texte nicht gerade hochgeladen werden, könntest du diese auch in Word verfassen und dann einfach hier rein kopieren. Dann muß man nicht mehrmals neu schreiben, sondern einfach nur kopieren.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: FrontMAN am 23.02.2015, 23:16:26
Hallo Fritz,

schön, von dir auch wieder zu hören. Mit Fertigstellung deines 4R3 verstummten auch die schönen Berichte, die mir immer ein Schmunzeln beim Lesen hervorriefen. Auch schön, das du die Restaurierung meines 4R3  mitverfolgst hast. Es war für mich die beste Entscheidung, eine hydraulische Lenkhilfe nachzurüsten. Es ist wie beim PKW, aus dem Stand heraus mit einer Hand lenken zu können, und nebenbei auch noch nach hinten zu schauen. Ich hatte vorher schon mehrere Varianten ausprobiert mit Hydraulikpumpen. Erst eine Extrapumpe vorne rechts angebaut neben der originalen, was auch funktioniert hat, dann eine am Getriebepumpe angeflanscht, war aber auch nicht das Richtige. Jetzt habe ich nur die originale Boschpumpe am Rahmen vorn, und die versorgt die hydraul. Lenkunghillfe. Ich habe in der Druckleitung ein 2-Wegeventil eingebaut, so dass ich bei Bedarf die Heckhydraulik auch benutzen kann, in dem ich nur das Ventil umstelle. Das  soll aber noch nicht endgültig sein. Eine zweite Pumpe muss wieder angebaut werden, damit die Lenkhydraulik ein Kreis für sich ist und die Heckhydraulik ein anderer Kreis ist. Vorstellen könnte ich mir da eine Doppel-Zahnradpumpe. Oder aber wieder eine Pumpe zum Anflanschen an das Getriebe, wie das Ulli bzw. Andy an ihren Treckern angebaut haben. Zur Zeit restauriere ich meinem 2N1, auch an diesem Trecker habe ich eine hydr. Lenkhilfe angebaut. Werde diesbezüglich auch weiter berichten und Bilder einstellen. Denn selbst bei diesem ,, kleinen'' Trecker ist ein Lenken im Stand nur mit geballter Kraft möglich.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.02.2015, 08:00:23
Liebe Kollegen

Herzlichen Dank für die Ratschläge betreffend Handhabung der Website. Ich hab da effektiv wenig Nerven dafür und wenn nach der Betätigung der "Schreiben"-Taste oben das Hamsterrädchen dreht und dreht und dreht und dreht und dann macht es "Paff-Zack" und alles ist weg! Da werd' ich richtig krämpfig!  :o >:( :-X

Insofern ist es vielleicht wirklich ratsam, die Sache an anderer Stelle vorzuschreiben und nachher einzukleben. Muss ich ausprobieren. Danke für den Hinweis, Karl-Ernst. Es ist schön, dich auch wieder an Bord zu haben!

Zu Armin, resp. zur Lenkhilfe
Ich lesen mit "Entsetzen", dass du die Sache offenbar völlig abgeändert hast! Uih!!! :-\ Dabei wollte ich dich grad bitten, mir per Fotos zu erlauben, bei deinem Trakti etwas "unter den Rock" schauen zu dürfen, damit ich sehen kann, wie du das "untenrum" gemacht hast - mit den Leitungen usw.  ::) Die zweite Sache, die mich beschäftigt ist die Frage, weshalb du den Lenkzylinder "verkehrt herum" montiert hattes. Ich erkläre es mir damit, weil du so Leitungsstrecke sparen konntest. Ich hab' irgendwie die Idee, dass es den Schlächen nicht gut tut, "grosse Bewegungen" machen zu müssen und mein Plan war es, den Lenkzylinder mit den Schläuchen starr am Halbrahmen zu befestigen, damit diese nicht so heftig arbeiten müssen. Was meinst du? Würdest du den Zylinder wieder so einbauen?   

Weil ich mich für einen separaten Hydraulikkreislauf entschieden habe, wurde mir ein zusätzlicher "Tank" mitgeliefert. Ich dachte, das wäre so ein "yoghurtbecher-grosses" Etwas. In Tat und Wahrheit ist das ein ganz monströser Riesenkübel!  :P Wenn es dabei bleibt, werde ich den Eimer wohl oder übel ausserhalb montieren müssen. Das wäre vom Standpunkt der Wartungsfreundlichkeit sicherlich kein Nachteil - aber so ein Riesending von einem Eimer...?? ::) Wie hast oder hattest du das gelöst?

Ich hatte eigentlich vor, die hydraulische Bremse an der Traktorhydraulik und somit an der hinteren Pumpe anzuhängen. Damit hätte ich immer die volle Wirkung beider Pumpen, denn ich kann mir im Moment keinen Einsatz vorstellen, bei dem ich einen Anhänger bremsen und gleichzeitig die Dreipunkthydraulik betätigen muss. Aber vielleicht liege ich mit meinen Überlegungen völlig schief?

Herzliche Grüsse aus der buckligen Hydraulikwelt

Fritz  8)       
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 24.02.2015, 08:43:17
Hallo Fritz
Habe da mal in meinem Bericht "4R3 praktisch aber nicht Original"
ein paar Bilder für dich rausgesucht.
Seite 5 Antwort 88 Bild 8   http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=2900.80
Seite 6 Antwort 119 Bild 9/10  http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=2900.100
Seite 11 Antwort 217 Bild 7/8   http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=2900.200

Ich habe deinen Ölbehälter/Eimer zwar noch nicht gesehen, aber selbst
der von mir verwendette könnte noch kleiner ausfallen. Er ist von der
Lenkung aus einem LKW und hat innen noch einen Filter verbaut.
Bei meinem 4R3 mit Original-Motor habe ich mir die Platzverhältnisse
nochmal angesehen und denke das es auch da möglich ist den Behälter
unter zu bringen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 24.02.2015, 09:46:54
Wow, Fritz,

freut mich dass Du wieder unter den "Lebenden" weilst und ich kann mich wieder über Deinen lustigen Schreibstil freuen ..  ;) ..

Hydraulische Bremsen an der Pumpe für den Kraftheber ??? Da würde sich unser TÜV-Mensch aber freuen .. wieder in Trakti, den er aus dem Verkehr ziehen kann .. Hydraulische und Druckluftbremsen müssen aus einem geschlossenen Kreislauf bestehen, was ja auch Sinn macht, stell Dir vor, das Ventil oder der Zylinder von der Hydraulik wird undicht .. dann ist es vorbei mit der Bremserei und wenn Du an den in Eurer buckligen Welt befindlichen Steilhängen mit geladenem Anhänger grade abwärts fährst ??? Dann müssten wir wieder auf Deine lustigen Sprüche verzichten und das wollen wir doch nicht. Ok, das kann Dir natürlich auch bei einem geschlossenen System passieren, aber die haben in der Regel zwei Kreise und dass beide Kreise gleichzeitig ausfallen ist eher unwahrscheinlich.

Allerdings wäre es dann noch ein Behälter, der an den Trakti geschraubt werden muss, so dass er aussieht, wie ein mehrkammeriger Tanklaster .. Aber von der Größe her müssen die Dinger auch nicht soviel auftragen. Schau Dir die Lenkhilfe in Deinem PKW an bzw. den Behälter für die Bremsflüssigkeit. Das sind beides geschlossene Kreisläufe, die vollkommen mit Flüssigkeit gefüllt sind. Da braucht's nur Behälter mit ca. einem halben Liter um evtl. Leckagen bzw. "Schwitzwasser" auszugleichen und diese kann man irgendwo versteckt anbringen ..

Trotzdem würde ich aus Sicherheitsgründen darauf verzichten, die Bremsen mit der Hydraulik zu kombinieren ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.02.2015, 11:57:51
Liebe Kollegen

Moin Ulli.
Besten Dank für die Fotos und die Platzierungsideen. Ich werd mal sehen, ob ich das "Party-Fässchen" dort vorne rechts bei der Lichtmaschine platzieren kann. Sonst bau' ich 'ne Konsole und montier das Ding an die Vorderseite des Batteriekastens. Ich werde heute Abend ein paar Versuche machen. Wie gross muss der Höhenunterschied zwischen der Unterkante des Tanks und der Oberkante der Pumpe überhaupt sein? Kann man die auch auf dem selben Niveau platzieren?  ::)

Über die Dimensionierung der Hydraulikbremse hab ich mir noch keinen Kopf gemacht. Das überlass ich lieber meinem Landmaschinen-Mechaniker - der ist Kummer gewohnt. Sobald sich da etwas regt, melde ich mich...

Hoi Rudi
Das ist lieb von dir, dass du dir über einen allfälligen Versorgungsnotstand mit MAN-Fachlektüre Sorgen zu machen beginnst, weil ich eine Hydraulische Bremsanlage einbauen will!  ;)

Aber ich verspreche dir, dass ich diesbezüglich die allergrösste Sorgfalt walten lasse. Wenn ich wirklich so eine vom TüV gejagte "Technische Wildsau" wäre, würde ich mir die Kosten für die Hydraulikbremse nämlich sparen und den Getreidekipper wie der Vorbesitzer mit der Auflaufbremse an der Vorderachse und dem Hydraulik-Einwegventil auf der Hinterachse bremsen. Aber nein! Ich möchte es bitte sicher und auch gesetzeskonform haben...  :) Zudem mache ich das mit der Bremse nicht selbst (siehe oben). Ich fummel an vielem rum, aber die Bremsen sind absolut tabu! Bei den Hangneigungen will ich ja auch jemandem die Schuld zuschieben können, wenn ich deswegen im Graben gelandet bin. ;D Und vor dem TüV brauch ich auch keine Angst zu haben, weil die Sache ohnehin konform ist. Unsere Nachbarn, die Ösis bremsen auch hydraulisch, die Kameraden in Italien tun es, die Franzosen können es... Nur in Deutschland - frag mich bitte nicht weshalb - gibt es ein Problem damit. Eigenartig!

Und für den absoluten Worstcase: Es gibt für die hydraulischen Bremsen so kleinen Kisten, die den Anhänger bei Druckverlust zum Stehen bringen. Marco Landis von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Landtechnik hat einen sehr schön illustrierten Vortrag zum Vergleich zwischen Drulu- und Hydro-Bremssystemen verfasst. Ich geb hier einmal den Link an:

http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CB4QFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.agroscope.admin.ch%2Faktuell%2F02720%2F02722%2F02764%2F02769%2Findex.html%3Flang%3Dde%26download%3DNHzLpZeg7t%2Clnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDfYJ4hGym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--&ei=C1jsVNn5M8TKPazRgIAN&usg=AFQjCNFXChlkClO_C9TfwqZOqX_AaWyAbg&bvm=bv.86475890,d.ZWU

Dann schaun ma halt mal... :D

Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 24.02.2015, 13:03:03
Hallo Fritz,

wenn du noch ein kleines Fässchen brauchst, musst du es nur sagen,denn ich hätte noch eines für dich,sogar mit Ölpeilstab.  ;)

Siehe Bild.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: 00-Schlosser am 24.02.2015, 13:21:38
Hallo Fritz,
ich denke das du bei deiner Überlegung mit der hydraulischen Lenkung einen Denkfehler hast. :-[
Wenn du den Zylinder am Getriebe und die Kolbenstange am Lenkhebel anbringst,
kannst du das Lenkrad vielleicht noch 2-5cm drehen, den danach ist der Ventilhebel am Zylinder am Anschlag.
Das Bedeutet auch das du ohne Hydraulikunterstützung gar nicht mehr lenken kannst! ???
Das wäre bei uns nicht zulässig, und ich glaube auch nicht das es sich so gut fahren ließe.
Wünsche dir trotzdem noch viel Spaß beim Umbau und beim Arbeiten mit dem M.A.N. 8)
mfg Christian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.02.2015, 13:28:48
Hoi Leo

Super Sach!  :D

Ich komme gerne auf dein Angebot zurück - vor allem schon deswegen, weil mein Party-Fässchen aus so unglaublich seltenem Echt-Plastik gemacht wurde (würg!) und deines dafür schon eine tolle Halterung hat.  :-* In der Tat: Ich sah einer allfälligen Freilandmontage des gruusigen (für alle Nicht-Allemannen: gruusig = grauslich) Gummikübels an meinem 4R mit sehr gemischten Gefühlen entgegen!!!  >:(

Sei doch so gut und miss das Ding mal aus und prüfe doch auch gleich, ob das Prachtsstück auch drei Eingänge hat. Mein Gummikübel hat einen 10 mm Anschluss für den Rücklauf vom Überdruckventil zurück zum Tank , einen 16 mm Sauganschluss für die Pumpe und einen 16 mm Anschluss mit Filter für den Rücklauf vom Zylinder in den Tank. Und dann flüstere mir mal den Preis dafür rüber.

Merci, Leo und e liebe Gruess dihei! 

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.02.2015, 13:39:25
Hallo Christian

Danke für den Hinweis. Wenn du recht hättest, habe ich jetzt wirklich ein Problem, denn die Bauanleitung sieht genau die Montage vor, welche du für unmöglich hälst: Zylinder hinten, Kolbenstangen vorne am Lenkspurhebel. Eigenartig...  ::)

Gruss aus der Verwirrung

Fritz  :-\
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 24.02.2015, 14:03:17
einige Beispiel ............  bei unserem IHC 633 A sah es so aus wie auf Bild 1 , Werkseitig verbaut , zugelassen abgenommen erlaubt
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: 00-Schlosser am 24.02.2015, 15:36:05
Hallo Fritz,
da du ja noch keine Bilder eingestellt hattest, bin ich von einem baugleichen Zylinder wie bei Armin ausgegangen.
Aber wie bei den Bildern von Jürgen zu sehen ist gibt es ja viele Versionen einer Hydraulischen Lenkung.
Bei der im 4. Bild von Jürgen wäre/ist es natürlich genau richtig, Kolbenstange (mit Steuerventil) am Lenkhebel und Zylinder (mit dem Schlauchanschlüssen) am Getriebe. ;)
Hierbei bleibt die Lenkfähigkeit auch ohne Hydraulik erhalten. 8)

@Jürgen das System von dem IH 633 im ersten Bild habe ich so noch nicht verstanden,
     hättest du da vielleicht noch ein genaueres Foto von?
   Die Variante aus Bild 2+3 ist doch Vollhydraulisch mit Lenkorbitron richtig?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: FrontMAN am 24.02.2015, 21:44:12
Hallo Fritz,

du must unterscheiden zw. einer Voll-hydraulischen Lenkung mit Orbitrol, so wie Ulli und manch anderer hier im Forum in seinem MAN eingebaut hat, und einer hydraulischen Lenkhilfe, so wie ich sie an meinem Trecker angebaut habe. In meinem Lenkzylinder sind das Steuerventil und Überdruckventil eingebaut, und zwar da, wo die 2 Schläuche angeschraubt sind. Das sind der Druckeingang und der Rücklauf. Im Ruhezustand, also bei keiner Lenkbewegung, fließt das Öl ohne Wirkung durch den Steuerblock.  Das Steuerventil wird durch das Lenkgetriebe über die Lenkstange in die eine oder andere Richtung geöffnet und der Zylinder folgt diesem Weg bis das Ventil wieder geschlossen wird. Ähnlich einer Servolenkung im PKW. Deshalb ist der Zylinder auch ,,andersrum'' eingebaut, weil das Ventil der Lenkbewegung folgen muss. Diese Lenkhilfe hat den Vorteil, muss nicht eingetragen werden. Die Lenkung würde auch bei Druckverlust noch funktionieren. Dann allerdings mit den herkömmlichen Kraftaufwand. Auch für diese Variante der Lenkhilfe ist es sinnvoll, das sie einen eigenen Hydraulik-Kreislauf besitzt. Wenn nötig, dann mache ich auch noch mal ein paar Bilder für dich. Ich bin mit dieser Lenkhilfe sehr zufrieden. Arbeitet schon im Standgas, ca. 450 U/min.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 25.02.2015, 07:31:00
Guten Morgen , vielleicht nur noch kurz zum Abschluss um nicht das Thema zu verfremden, als der IHC 633 1975 erschien , hatte er eine vollhydraulische Lenkung mit den Zylinder oben Motorseitig verbaut, bereits 1977 wurden diese Zylinder dann nach unten an die Vorderachse verbaut.
Es war wie gesagt eine vollhydraulische Lenkung.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MF 273 A am 25.02.2015, 07:38:40
Tandem-Hydraulik-Pumpe wäre genau das richtige oder am Getriebe abnehmen. Bei Meinen sitzt die Pumpe der Hydr rechts am Motor, die Lenkungspumpe ist auf die Kurbelwelle angeflanscht.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.02.2015, 07:53:30
Liebe Kollegen

Besten Dank für die Infos.

Armin: Das mit dem Unterschied zwischen der "Lenkhilfe" und dem "Orbitrol" ist mir klar. Letzteres kommt für mich schon deshalb nicht in Frage, weil mir der damit verbundene Eingriff in die Originalität des Fahrzeuges einfach zu gross ist. Ausserdem: Für meinen Bedarf an Kurbelei ist die "Lenkhilfe" völlig ausreichend. Insofern gebe ich dir mit deiner Beobachtung völlig recht.  8)

Meine Frage betreffend der umgekehrt montierten Hydraulikzylinders bezog sich auf die Beobachtung eines solchermassen an einem Deutz verbauten Zylinders (YOUTUBE), bei dem beim Lenken die gesamte "Schlauchwirtschaft" ständig hin und her gerupft wird. Das erachte ich als eine nicht ganz so tolle Lösung. Aber andererseits: Bei dir ist am hinteren Ende des Halbrahmens mit der hydraulischen Kupplung schon genug Installation eingebaut. Vielleicht war das der Grund, weshalb du einen anderen Typ von Lenkzlinder eingebaut hast. Immerhin hast du damit räumlich eine bessere Trennung erreicht.  :)

Noch zur gestrigen Diskussion wegen der Dimensionen des Hydrauliktanks: Das Ding würde tatsächlich im Bereich der Lichtmaschine und der Wasserpumpe UNTER der Motorhabe Platz finden. Das hätt ich nicht erwartet. Allerdings wird das ein ziemliches "Geknussel". Ausserdem stellt sich die Frage, ob es wirklich schlau ist, diesen Topf als Zirkulations-Hindernis in den Windkanal des Ventilators zu stellen... ::)

Heute geht es los mit dem Ausmessen der Bauteil für die Pumpenkonsole und der Installaton des Lenkzylinders. Ob der Schornstein nochmals abgeändert werden muss? Schaun ma mal...  ;)

Es schneit schon wieder... :P

Fritz  8)

   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: FrontMAN am 25.02.2015, 21:59:38
Hallo Fritz,

ein Orbitrol habe ich auch nie in Erwägung gezogen. Gerade wegen dem doch etwas größerem Aufwand beim Einbauen und wie du schon sagtest, wegen der Originalität. Die Lenkhilfe ist zwar auch nicht original, aber es haben viele Mitglieder hier schon das eine oder andere Bauteil an-bzw. umgebaut, weil es dadurch doch besser funktioniert. Ich habe nochmal 2 Bilder mit angehangen vom jetzigen Zustand. Mittlerweile sind nämlich die Konsolen für den Frontlader dazu gekommen, so dass die Halterung vom Zylinder an die Konsole gewechset wurde. Die ursprüngliche Halterung vom Halbrahmen habe ich noch liegen, fallst du ein Muster oder ähnliches brauchst.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.02.2015, 08:16:57
Hallo Armin

Das sind unglaublich beeindruckende Detailaufnahmen! Herzlichen Dank. Bei mir wird's sicher etwas weniger spektakulär - aber hoffentlich genauso wirksam!  ;)

Gestern Abend habe ich den Lüfterring ausgebaut und die Konsole für die Oelpumpe vermessen. Dabei habe ich festgestellt, dass der Kühlwasserverlust, den ich fälschlicherweise der Wasserpumpe zugeschrieben habe von weiter oben her kam. Der obere Kühlwasserschlauch ist der Übeltäter und das auch nur, weil ich die Briede am Thermostat nicht richtig angesetzt hatte. Ich hoffe, das war's jetzt - zumindest betreffend Kühlwasser!  ;D

Ausserdem habe ich den Lenkzylinger mal probehalber angeschraubt, um die hintere Befestigung zu vermessen. Beim Auspuff sieht es bis jetzt ganz gut aus. Aber ohne die Überprüfung des Randeinschlags und der Verschränkung der Vorderachse lässt sich das überhaupt nicht beurteilen. So bleibt die Hoffnung, dass es reichen wird.  ::) 

Ich fang heute mal mit den Bauteilen an.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8) 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 26.02.2015, 15:34:38
Halihalo Zusammen

Fritz, herzlichen Glückwunsch zu deiner "Babypopo-Haube"! Sieht sehr schön aus!

Möchte hier nocheinmal das Thema hydraulische Anhängerbremse aufnehmen, insbesondere auch, weil dies ja bei unseren Deutschen Kollegen eher unbekannt ist:

Hier ein vereinfachtes Schema einer hydraulischen Anhängerbremsanlage:

[attach=1]

Die Aussage, dass bei einer Undichtigkeit eines Wegeventils für die Arbeitshydraulik die hydraulische Bremse nicht mehr wirksam ist, kann ich wiederlegen. Am Anhängerbremsventil BV habe wir folgende Anschlüsse:

Y= Ansteuerdruck
P= Druckölversorgung (meist von der Arbeitshydraulikpumpe)
T= Tank
B= Bremsdruck
N= Druckweiterführung

Das Anhängerbremsventil wird nicht parallel zum Wegeventil der Arbeitshydraulik geschaltet, sondern wirkt als Prioritätsventil und leitet nur den Überschüssigen Volumenstrom zur Arbeitshydraulik weiter.

Das Anhängerbremsventil wird über den Anschluss Y angesteuert. Auf dem Schema ist die Ansteuerung mit der hydraulischen Bremse gesteuert. Ich nehme jedoch an Fritz baut bei seinem Traktor ein Baumgartnerknopf ein:

http://www.paul-forrer.ch/default.asp?V_ITEM_ID=4104&TEMPORARY_TEMPLATE=75&prodgrpid=1316&topcatnodeid=6232AF5A-D70A-4C83-8D24-65804BE241EE (http://www.paul-forrer.ch/default.asp?V_ITEM_ID=4104&TEMPORARY_TEMPLATE=75&prodgrpid=1316&topcatnodeid=6232AF5A-D70A-4C83-8D24-65804BE241EE)

Eine alternative zum Baumgartnerknopf wäre ein Druckgeberventil, welches im Bremsgestänge verbaut wird. Vielleicht kann uns ja Fritz verraten, welche Ansteuerung er verbauen lässt.

Sobald am Anhängerbremsventil Druck von der Ansteuereinheit anliegt, wird proportional zum Ansteuerdruck ein Bremsdruck aufgebaut. Dieser Bremsdruck vom Gesetz her 130-140 bar betragen. Mit dem Lastanpassungsventil LB06 kann der Anhängerbremsdruck begrenzt werden, um ein Überbremsen bei unbeladenem Anhänger zu verhindern. -> Aber Achtung! Sobald der Anhänger beladen ist, muss das Lastanpassungsventil wieder nachgestellt werden, um den vollen Bremsdruck und somit eine ausreichende Bremswirkung zu erreichen.

So, ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen die Funktion der hydr. Anhängerbremse näher bringen.

Grüsse aus der Schweiz

Fabian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 28.02.2015, 19:36:15
Liebe Kollegen
Lieber Fabian

Ich sehe, Fabian weiss sehr profund über die Landmaschinentechnik Bescheid und ich nehme gerne zur Kenntnis, dass das Ding, welches von mir etwas flapsig als "Bremsknopf" bezeichnet wurde, den ehrwürdigen Titel eines Baumgartnerknopfes trägt!  ;D

Offen bleibt noch die Frage ob der Name von seinem Erfinder kommt oder ob seine Bezeichnung daher rührt, weil der Erfinder nach der ersten Betätigung des Knopfes mit seinem Trakti im Baumgarten gelandet ist. Well, let's hope for the best!  :D :D :D

Im Moment hält mich die Cervelat-Lenkung auf Trab. Immerhin habe ich gute Nachrichten: Der Lenkzylinder funktioniert, ohne mit dem Auspuff zu kollidieren. Uffff!!!  :) Und die Pumpenkonsole habe ich auch so hingekriegt, dass der Keilriemen "streifenfrei" läuft. Allerdings musste ich ziemlich weit nach rechts rausrücken. Ich denke, ich werde das Bierfässchen dort draussen auf der Konsole montieren (kurze Wege für die Leitungen, bessere Übersicht und Wartung, Luftige Verhältnisse unter der Haube).

Hier ein paar Bilder von der Baustelle.

[attach=1]  [attach=2]  [attach=4] [attach=5]   

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 01.03.2015, 10:53:24
Hallo Fritz,

deine Lösung für die zweite Pumpe gefällt mir sehr gut.
Wieviel ccm hat diese Pumpe?
Wäre eine Tandempumpe nicht auch eine Möglichkeit gewesen?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-ler am 01.03.2015, 11:05:22
Hallo Karl-Ernst,
eine Lenkungspumpe sollte nicht mehr wie 8ccm/U Fördermenge besitzen.

Der Anbau ist technisch ganz sicher ordentlich gemacht, dazu stimme ich 100% bei,
aber mir persönlich gefällt das insgesamt nicht wirklich,
das diese Pumpe so seitlich draußen neben der Motorhaube montiert ist.

Gibts da keine andere Möglichkeit, z.B. direkt vor der Kurbelwelle?
Oder direkt am Stirnradgetriebe des Motors ?

schöne Sonntag noch
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 01.03.2015, 11:41:19
Hallo Ludger,

keine Chance zwischen Motor und Kühler, dsa kein Platz vorhanden.
Dort wo Fritz die Pumpe jetzt montiert hat wurde auch der Luftkompressor original angebaut.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN Boy am 01.03.2015, 13:16:50
Hallo Fritz,
sehr ordentlich,was Du da machst.Stellt sich die Frage,ist noch genug Platz für den vollen Lenkeinschlag?


Gruß Heinz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-ler am 01.03.2015, 20:15:40
Hallo zusammen
ich habe mir die Fotos nochmal angesehen,
und im Moment bin ich der Meinung, das man anstelle des Anbauorts außerhalb der Motorhaube
auch mit einer Tandempumpe und einem Doppelkeilriemen  eine Lösung hätte finden können.

Korrigiert mich bitte wenn ich das nach den vorliegenden Fotos doch falsch eingeschätzt habe.

Schöne Sonntag
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 01.03.2015, 20:56:15
Hallo Ludger,

Eine Tandempumpe wäre schon möglichmit einer Doppelriemenscheibe wird es schwierig, da man vermutlich mit dem vorderem Keilriemen mit dem Lüfterrad kollidiert.
Ich hatte bei mir schon mal an eine Doppelriemenscheibe gedacht, um die Kraftübertragung durch die größere Reibfläche der beiden Keilriemen zu verbessern, das funktioniert aber leider nicht. Wie man sieht ist die vordere Pumpe bei Fritz ja auch etwas tiefer angesetzt wie die hintere Hydraulikpumpe.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 01.03.2015, 21:09:35
Hallo Fritz,

auf Grund der Tatsache das Du in einer buckeligen Welt zu Hause bist, wollte ich nur mal hören
ob Du das pendeln der Vorderachse bedacht hast.  ???

Aber ich glaube Du hast es bestimmt probiert, bei deiner Schweizer Gründlichkeit, eine saubere
Ausführung wie immer.  :)

Gruß, Jürgen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 01.03.2015, 21:36:49
Hallo..

Eine Tandempumpe über doppelten Keilriemen anzutreiben ist mit dem originalen, niedrigen Pumpenhalter nicht möglich, es sei denn man die gegossene Eckverstrebung am Vorderachsbock entfernt.  Darüber wurde schon viel in Martin's "4R3 Neuaufbau"-Bericht erörtert.  Ich habe auch gehört das den Motor nicht mit viel seitlicher Keilriemenspannung laufen soll, wegen der Gefahr für grossen Verschleiss am Lagerbuchse im Stirnwand des Motorblocks...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-ler am 01.03.2015, 21:50:47
Hallo..

Ich habe auch gehört das den Motor nicht mit viel seitlicher Keilriemenspannung laufen soll, wegen der Gefahr für grossen Verschleiss am Lagerbuchse im Stirnwand des Motorblocks...

Gruss
Magne

Hallo Magne,
da Wiederspreche ich aber vehement.
Das Gleitlager vorne an der Kurbelwelle ist ganz sicher ausreichend Dimensioniert um die Keilriemenspannung  von 2 und vermutlich auch von 3 oder 4 Keilriemen aufzunehmen.
Die Lager Belastung bei einem Arbeitshub des Kolbens ist ohne dieses hier nachrechnen zu müssen,
ganz sicher ein vielfaches höher.

Schönen  Sonntagabend noch


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 01.03.2015, 22:07:41
Hallo Ludger,

dann werden auch die Erfahrungen einer der besten, deutschen MAN-Motorenbauer ignoriert.  Eine seitlich grössere, statische Keilriemenspannung so weit nach vorne an der Kurbelwelle tut dieser Motortyp gar nicht gut.

Auch Dir einen schönen Sonntagabend noch
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 01.03.2015, 22:10:02
@ Magne
Stimmt, an die untere Verstrebung hatte ich jetzt nicht gedacht, dann müßte die Pumpe weiter nach oben gesetzt werden, und dann stört der Lüfterflügel.
Aber würde eiene doppelte Riemenscheibe die seitliche Zugbelastung nicht auch vielleicht minimieren, da man dann durch die größere Reibfläche weniger Spannung benötigt?

@ Ludger

das die einseitige Spannung welche der Keilriemen der Hydraulikpumpe auf das Lager der Kurbelwelle ausübt nicht ideal sei sagte mein Motorinstandsetzer auch, also so ganz von der Hand weisen möchte ich diese Bedenken dann doch nicht.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 01.03.2015, 22:22:44
Karl-Ernst,
es ist durchaus auch logisch zu erklären.
Die KW wird durch die Arbeitstakte nicht statisch auf das Lager gedrückt.
Eine einseitige statische Zugbelastung wird den Schmierfilm tendenziell zusammen
drücken, es besteht die Gefahr, daß Metall auf Metall läuft.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 01.03.2015, 22:26:09
Hallo Karl-Ernst,

mit der wackeligen, weichen Originalkonstruktion der Pumpenhalterung hat man schnell kein richtiger Winkel zur Kurbelwelle.  Soll man ein Vorteil von einer doppelten Riemenscheibe haben, muss die Pumpe immer stabil parallel zur KW stehen...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 01.03.2015, 22:30:05
Hallo Magne,

die komische Konsole ist auch noch so ein Punkt, da hast du durchaus recht.
Warum die bei MAN eine solche Konstruktion gemacht haben ist durch aus nicht zu verstehen???
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 01.03.2015, 22:52:59
Hallo MANler
Ich würde auch Abstand nehmen von dieser Konstruktion, wenn man an den Durchmesser
und die Lagerbreite der Hauptlager denkt ( Kurbelwelle ).
Eine Möglichkeit währe ev. noch die zweite Pumpe auf der linken Seite zu verbauen, damit sich
die Spannkräfte gegenseitig aufheben.
Habe mir das aber noch nicht am Schlepper angesehen und vermute das es aus Platzgründen
nichts wird.
Der Gedanke mit der Tandempumpe, kann auch nur bei Schleppern ohne Frontlader umgesetzt
werden. Mit Frontlader scheitert es an der Baulänge. Hinzu kommt noch, das bei der Originalen
Pumpe die Anschlüsse nach hinten gerichtet sind und bei der Tandempumpe nur seitliche
Anschlüsse angeboten werden, was vom Platz auch nicht gerade prickelnd ist.
Außerdem wird der Zugang zum Spaltfilter nicht gerade besser.
Dann bleibt noch zu bedenken das auch mit Doppelriemen bei einer Tandempumpe mindestens
die alte Riemenspannung bleibt. Von der Optik will ich mal absehen.
Bei meinem habe ich selbst von dem Kompressor an der Stelle abgesehen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 01.03.2015, 23:11:42
Hallo Ulli

nach links geht definitiv nichts.
Hier ist die ESP und das Verbindungsrohr vom Kühler zu WaPu im Weg.

In dieser Angelegenheit hatten Güldner und Eicher wirklich mal die Nase vorne.
Ich kann es mir nur so erklären das diese Wackelkonsole eine erzwungene Sparmaßnahme war, da diese bestimmt billiger war wie ein Abtriebsgehäuse vom Getriebe.
Schade das MAN in der letzten Phase solche peinlichen Fehler eingebaut hat.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 02.03.2015, 07:00:06
Hallo zusammen,

mal ne Frage, wieso wollt Ihr bei einer Tandem-Pumpe eigentlich einen Doppelriemen verwenden?

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Lenkungspumpe UND die Arbeitshydraulik genau im gleichen Augenblick maximale Leistung benötigen?!? die Arbeitspumpen läuft doch normalerweise 99% leer mit, außer bei vollem landwirtschaftlichen Einsatz, dann sind es vielleicht 80%. Und bei den restlichen 20% benötigt sie vielleicht 50-70% der Leistung, wie oft kommt Ihr im Normalbetrieb ans Überdruckventil UND seid dabei noch im der Lenkung so am würgen, dass die auch ans Überdruckventil kommt?!? Tandempumpe und einfacher Riemen reicht in meinen Augen aus. Alternative wäre ein Zahnriemen, der würde weniger Radialkräfte auf die KW ausüben aber mehr Drehmoment.

Andere Alternative, ein Mengenteiler mit Vorzugsmenge für die Lenkung und der "Rest" für die Arbeitshydraulik, meist kommt es bei der Arbeitshydraulik doch nicht auf Geschwindigkeit an, und wenn kann man ja noch bissel Gas geben.

Getriebepumpe ist in meinen Augen auch nicht so der Brüller, jedes Mal wenn Du auf die Kupplung stehst, geht keine Hydraulik mehr. Bin so schon mal mit nem Eicher unterwegs gewesen, da verzweifelst ja...

Wenn ich es richtig sehen, hat Fritz ja sowieso nicht mehr die Originale Pumpe drinnen, die sieht auch schon größer aus, also wäre das Mengenteiler-System vermutlich die einfachste Lösung.

In diesem Sinne

Grüße Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 02.03.2015, 07:54:24
Oho, liebe Kollegen!

Ich sehe: Hier gehen die Emotionen hoch - fast wie der Druck in der Hydraulik!  :D :D Aber so soll es sein - anders wird man nicht schlau!

Zur Sache selbst: Eigentlich habe ich genau an all den von euch erwähnten Punkten herumstudiert und die JWD-Konsole (janz weit draussen) ist eigentlich das Ergebniss rein empirischer Befunde am Objekt. Und um es vorneweg zu nehmen: Ich bin von der Sache auch nur halb begeistert! Die Lösung des Problems find ich auch nicht so toll. Aber das ist offenbar nicht anders zu realisieren.

Zum Standort:
Eigentlich hatte ich geglaubt, dass man die Pumpen auf einem verlängerten Fundament Schnauze an Schnauze montieren kann. Ich habe aber sehr schnell merken müssen, dass der vordere Keilriemen nicht so flach verlegt werden kann, weil er sofort mit dem Gussteil des Vorderachsbocks kollidiert. Magne hat das sehr gut beschrieben und die jetzige Lösung ist "arschknapp" sowohl nach oben zum Venti hin alsauch nach unten zum Vorderachsbock.  ;)

Nach links raus wäre für die einseite Zugbelastung ein Vorteil. Aber da gibt's dann wirklich Probleme mit dem Arbeitsraum des Lenkzylinders und dem des Lenkhebels! Diese Bauteile sind rechts nicht im Wege. Und weil die Ingenieure von MAN die rechte Seite als Standort für den Druckluftkompressor so vorgegeben haben, hab ich - ohne mir lange einen Kopf deswegen zu machen - genau diese Lösung gewählt.

Auch hier gibt es noch räumliche Probleme genug! Der Ventilator begrenzt die Höhe nach oben und der Vorderachsbock nach unten und die Befestigungsmutter des Antriebsrades der Haupthydraulikpume nach innen. Und so wandert die zweite Hydraulikpumpe immer weiter nach draussen...  :o

Das einzige, was nicht so opimal ist und wo noch "Luft" wäre, ist der Durchmesser der Riemenscheibe an der Pumpe. Wenn ich dort ein kleineres Pulley hinsetzen würde, könnte man noch etwas nach innen rücken 

So: Und jetzt habe ich dort vorne rechts die Mords-Installation für das "Pümpli" und ich habe deshalb die Idee, den Tank gleich noch dort vorne draufzupacken, damit ich dort nicht noch zu allem dazu noch eine Schlauch und Röhrchen-Wirtschaft habe.

Und nochmal: Ich will auch noch eine hydraulische Bremse montieren. Da kommt dann ein Mengenteiler auf das Haupthydraulik-System. Ich weiss nicht, ob es so schlau gewesen wäre, alle drei Systeme nur mit der jetzt vorhandenen Pumpe antreiben wollen. So bremst die Haupthydraulik mit 100% oder sie hebt mit 100% die Dreipunkthydraulik. Und die Lenkhydraulik arbeitet derweilen immer für sich selbst!  ;)

Und zu allen anderen Vorschlägen mit dem Direktanbau von Pumpen am Getriebe am Getriebe kann ich nur eines sagen: Das ist was für Profis und irgendwo muss man als Leie auch mal den Pflock einschlagen und zugeben: Bis hierher und nicht weiter!  ;) Und von Standpunkt den Denkmalpflegers aus gesehen argumentiert: Wenn der MAN technisch so ein mieser Traktor ist, dass man den dermassen abändern und nachbessern und aufmotzen muss, dann hätte ich mir ja gleich einen neuen New Holland kaufen können. Im Gegensatz zum MAN hat der dann sogar ne Kabine mit Heizung und Klima... Das war bei mir aber nie die Frage! Ich wollte einen alten Traktor. Dass man da Abstriche bei der Leistung und beim Komfort und den technischen Möglichkeiten machen muss, war mir zumindest von Anfang an klar! Ich freue mich schon jetzt darauf, dass einer hier im Form seinen 2F1-Umbau auf ein lastschaltbares stufenloses Getriebe vorstellt!  :(         

Gruss

Fritz  8)
   

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 02.03.2015, 08:12:55
Hallo Clemens
Ich kann Dir fast zustimmen, nur in dem Punkt mit der Getriebepumpe absolut nicht.
Die Getriebepumpe wird über den Zapfwellenstrang angetrieben und auch nur wenn
die Doppelkupplung voll durchgetreten wird, um die Zapfwelle zu schalten bleibt die
Pumpe kraftlos.
Ich habe seit 1961 den ersten Güldner und seit Ende 70 zwei Emmas mit Getriebe-
pumpe. Wobei ich da keine Probleme erkennen konnte.
Habe aber auch seit 3 Jahren einen 4R3 mit Frontlader und neuere Keilriemengetriebene
Hydraulikpumpe (mit Vorsatzlager). Das arbeiten damit bringt keinen Spaß, immer wenn
es etwas schwerer wird, bleibt die Pumpe stehen! Den Keilriemen in gutem Zustand mag
ich aber nicht mehr spannen. Bei guter Spannung (mit der Wackelbefestigung der Pumpe)
lässt er sich ca. 7,5mm durchdrücken in der Mitte.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 02.03.2015, 08:50:41
Hallo Ulli,

dann ist "normalerweise" die Getriebepumpe vor dem Zapfwelle ein- / ausschalten, richtig?

Dann stimme ich Dir zu, das was ich an dem Eicher erlebt habe, war halt unter aller Kanone, oder ich blickst nicht Traktor zu fahren...

Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 02.03.2015, 09:09:32
Hallo Clemens
Nein, Parallel zur Zapfwelle.
Erste Stufe der Kupplung, ist die Fahrkupplung und die zweite Stufe trennt dann Zapfwelle und
Hydraulikpumpe.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 02.03.2015, 09:17:36
Es muss also die Zapfwelle eingeschaltet sein, damit die Pumpe funktioniert, oder?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 02.03.2015, 09:20:06
Hallo Clemens
Da hab ich dich wohl falsch verstanden, die Zapfwelle braucht nicht eingeschaltet sein.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-ler am 02.03.2015, 09:34:15
Hallo,
zu 3 Aussagen aus diversen Antworten möchte ich etwas ergänzen.

a.) Es gibt sehr wohl auch Tandempumpen an welchen die hintere Pumpe mit Anschlüssen von hinten bestückt ist.

b.)Ein Doppelriemen ist für mich deswegen notwendig,
weil ich persönlich mich gut an quietschende und durchrutschende Keilriemen erinnern kann, wenn eine Hy-Pumpe
mit Einfachkeilriemen einen vollgepackten Frontlader hochstemmen soll.
Erst als die Hy-Pumpen per Zahnrad vom Stirnradtrieb angetrieben wurden, hörte auch das gequietsche auf.

c.) Wenn ich Recht informiert bin, darf in Deutschland eine Hydraulikpumpe die für eine Hy-Lenkung bestimmt ist,
nicht durch eine plötzliche und zugleich unkontrollierte Panik Bremsung (dabei tritt man ja auch die Kupplung voll durch)
abgeschaltet werden und somit die Lenkfähigkeit des Fahrzeugs in diesem Panikmoment wegen Ausfall der Hydraulik
total einschränken.
Deshalb sind nach meinem unmaßgeblichen Kenntnisstand Getriebepumpen für Hy-Lenkungen unzulässig.
Ich persönlich finde diese gesetzliche Vorgabe auch absolut zweckmäßig und daher sinnvoll und Fahrzeuge wo das nicht so sein sollte, dürfen die nächste HU n.m.E. nicht mehr bestehen.

Lieben Gruß an alle MAN-ler
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 02.03.2015, 10:44:23
Liebe Kollegen

Gestern war ein herrlicher Tag! So richtiges Werkstattwetter und ich war entsprechend fleissig. Ihr erinnert euch. Wir hatten bei meinem Trakti die Pendenz mit den Fendt-Felgen und den viel zu kleinen Kugelbundmuttern. Es wurden mehrere Lösungsvorschlähge ausprobiert, ohne dass ich damit das Problem befriedigend hätte lösen können. Die Kugelbundmutter mit dem dickeren Kugelbund M18 x 1.4 W28 gibt es zwar noch zu kaufen, aber der Kugelbund hängt so windig in dem Felgenloch, dass ich Schiss habe, die Felgen könnten bei Belastung einfach durchbrechen. Und ausserdem lassen sie sich nicht richtig festziehen, weil der Kugelbund innen an der Radnabe anstösst und die Felge noch immer Spiel hat. Und die Lösung mit den Kugelscheiben wurde von sowohl von Magne als auch von Jens so heftig kritisiert, dass ich mich damit schleunigst aus dem Schussfeld bringen wollte.  ;)  Auf der anderen Seite wollte ich die Felgen aber auch nicht in den Müll schmeissen... >:(

Letzthin stand ich in der neuen Lagerhalle des ortsansässigen Eisenwarenhändlers und musste warten, bin ich an die Reihe kam. Während ich da so zuschaue, wie die einen LKW beladen, fällt mir eine Palette mit dicken Sechskant-Prügeln auf. Auf meinen Frage, was die damit machen, bekam ich zur Antwort, die würden für die Befestigung von vorgehängten Glassfassadenelementen benutzt.

Sechskant! Vielleicht liessen sich damit auch Kugelbundmuttern für meine Fendtfelgen basteln!!!  ::) Im Büro ging dann das Theater los! Was wollen sie damit? Kugelbundmuttern...? Grundgütiger! Aber nicht mit Baustahl!!! Da müssen sie hochfesten Stahl nehmen... Moment, ich schau mal schnell nach.... doch, die gibt es auch hochfest... Und so habe ich 16 kleine Knüttel bestellt, SW 36!!!! Das muss so sein, weil die Fendt-Löcher aussen 31-32 mm massen. Dann habe ich die Sechkant-Dinger durchgebohrt, die Löcher angefast und dann mit dem Gewindeschneider bearbeitet. Anschliessend habe ich die Dinger noch rundgeschliffen und dabei den Sitz in den Felgen als Mass genommen.  ::)

War zwar eine etwas eintönige Arbeit- aber dafür preislich gut zu vertreten...  ;D  Und jetzt sitzen die doofen Fendtfelgen auf den Radnaben wunderbar drauf. Ich denke, es war ganz im Sinn von Magne, wie schön sich die Felgen Dank des Kugelendes zentriert haben und nachher festziehen liessen! Einziger Wermutstropfen: Ich musste zur Befestigung die Kiste mit dem groben Ratschenset hervorkramen und dort passt dann der Drehmomentschlüssel nicht mehr.  :P

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So, damit wäre das Problem technisch gelöst. Bleibt die Frage nach der Oberflächenbearbeitung: Am besten hochglanz-verchromen!  :)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-ler am 02.03.2015, 11:30:40
Hallo,
da warst du aber echt fleißig.

Wie hast du nun die Kugel auf dies Sechskante gedreht ?
Hast du eine CNC-Drehmaschine mit welcher du die exakte Kugel programmieren  konntest,
oder hast du noch diesen Kugeldrehapparate, die früher in der Steinzeit  der manuellen Drehtechnuk,
für das Drehen von Kugelansätzen verwendet wurden ?

Alles ist/wird gut!

PS:Ich persönlich würde die Muttern  noch etwas kürzen, denn wozu sollen die länger sein als das vorhandene Bolzengewinde


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 02.03.2015, 11:32:46
 ;D ;D ;D Was nicht passt, wird passend gemacht. ;D ;D ;D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 02.03.2015, 13:05:46
Hallo Ludger

Die Muttern lass ich extra so lange. Ich habe die extra so lange gemacht, weil ich Schiss hatte, die kürzeren Werkstücke nicht richtig handhaben zu können. Und jetzt hab ich so viel Zeit damit vertrödelt, dass ich zu einem weiteren Arbeitsaufwand keine Lust habe. Ausserdem: Erst die Muttern einkürzen und dann das fehlende Gewicht mit Radgewichten wieder draufhängen?!  ;)

Zum Runddrehen der Muttern: Das will ich hier lieber nicht zum Besten geben. Denk an die Steinzeit, pack noch einen drauf und los geht's. Handschuhe und Schutzbrille nicht vergessen, gell!  :P

Gruss aus der kugelbunten Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 02.03.2015, 20:30:59
Hallo Ludger
Ich glaube Du verstehst uns nicht.

Eine Tandempumpe mit Anschlüssen hinten gibt es schon, aber nur für die Zweite und dort ist es bei
Frontladermaschinen wegen der Baulänge wieder hinderlich, außerdem sehr teuer.
Bei der ersten Pumpe ist es nicht möglich und der linke Anschluss stört am Spaltfilter.
 
Getriebepumpe.
Dann würde wohl jeder bei Zahnradgetriebenen Pumpen, diese Pumpe wegen der besseren Kraftschlüssigkeit
für die Arbeitshydraulik verwenden und die Originale, Keilriemengetriebene für die Lenkung.
Egal ob Unterstützung oder Vollhydraulisch kann die Lenkung dann mit einem geringeren Druck gefahren
werden, was zur Folge hat, das auch der Keilriemen nicht mehr so vorgespannt werden muß, dadurch
wiederum die Pumpe, der Riemen und das Hauptlager geschont werden.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: FrontMAN am 02.03.2015, 21:49:37
Hallo,

möchte euch meinen Beitrag nicht  vorenthalten. Kurz zur hydr. Lenkhilfe an meinem 4R3. Wird betrieben mit der originalen Bosch-Pumpe auf der wackeligen Konsole mit einem Riemen. Funktioniert im Standgas, das ich mit einer Hand am Lenkrad drehe, ohne zu schwitzen. Das eingebaute Überdruckventil schaltet schon bei 70 bar, so dass die Pumpe gerade mal zu Hälfte an ihre Leistungsgrenze kommt. Zum Thema Kurbelwellenlager muss ich Magne rechtgeben. Ich habe vor kurzem die Kurbelwelle aus meinem 2N1 ausgebaut. Während das KW-Lager an der Schwungscheibe fast null Spiel hatte, so war der Lagerring hinter der Riemenscheibe mächtig eingelaufen. Und zwar genau an der Stelle, an der die Spannung vom Keilriemen zur H-Pumpe bestand.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.03.2015, 10:05:08
Liebe Kollegen

Ich verfolge mit grossem Interesse eure Ausführungen. Und rein fachlich gesehen, sind eure Bemerkungen absolut richtig und durch zahlreiche Revisionsbefunde (z.B. die Lagerschalen von Armins 2N1) erhärtet. Aber ich darf euch doch auch bitte, bei aller Berechtigung zur Kritik eines nicht zu vergessen:

Kein Mensch in den Konstruktionsbüros von MAN hatte damals einen Traktor konzipiert, der "ewig" laufen sollte. Niemand von den Herren hatte im Sinn, eine Maschine zu bauen mit dem Anspruch, dass das Ding 60 Jahre später noch vorhanden und sogar seinen Dienst (wie auch immer) versieht! Ich bin überzeugt, die "Jungs" würden sich sehr wundern, dass überhaupt noch welche vorhanden sind!  ;)

Insofern relativiert sich für mich die einseitig abgenutzte Lagerschale. Man muss sich doch auch fragen, wieviele Stunden dieses Teil trotz zugegebenermassen einseitiger Belastung dort vorne seinen Dienst getan hat. Waren das 20 oder gar 30 Jahre? Wer weiss das schon? Ich glaube nicht, dass mein Getriebe jemals revidiert wurde und es funktioniert noch immer. Wenn ich mir da die neuesten Horrorstories aus dem Hause Fendt anhöre, wo nach ein wenigen tausend Betriebstunden das gesamt Getriebe zur Gesamt-Revision ausgebaut werden muss und das Ganze dann locker 25'000.-- Franken kosten soll... Ja, du heiligs Blechle! Welche von diesen technischen Wundermaschinen wird in 60 Jahren wohl noch ihren Dienst versehen?   

Herzliche Grüsse

Fritz  8)   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 03.03.2015, 10:16:29
Keine mehr Fritz, egal ob Fendt, John Deere, Claas oder was es sonst noch so gibt.
Schon alleine durch die viele eingebaute Elektronik stellen sie sich alle ein Bein.

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.03.2015, 12:41:16
Ja, Karl-Ernst, wo du recht hast, hast du recht!  :D

Und wenn ich mir vorstelle, wir ich an der Neuverkabelung der Elektrik rumgedoktert habe, da freu' ich mich schon jetzt auf die ersten neurologischen Berichte von Psychiatern aus den Klappsmühlen, die von Akkuteinlieferungen von völlig traumatisierten Hobby-Bastlern schreiben, die mit der schrottreifen Elektronik und Elektrik ihrer Schätzchen nicht mehr zu Rand kamen...  :o

Und dann kommt ein Nervenarzt aus dem Oberschwäbischen und verpasst dem Ganzen dann auch einen medizinischen Namen: Das Fendt-Syndrom!  ;D ;D ;D

Da haben wir's doch wirklich gut!  8)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-ler am 03.03.2015, 13:16:53
Passt 100%  ;D ;D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: ali am 03.03.2015, 13:38:49
Hallo,
von mir noch ein paar Tipps vom Umbau auf hydr. Lenkung.
Ich war vor Umbau beim TÜV. Soeine Vorabfrage kann ich nur empfehlen.
Die Vorgaben waren für vollhydr. Lenkung:
Lenkhilfepumpe mit zwei ! Keilriemen aus Sicherheit, falls einer reisst.
Betriebsdruck max. 70 bar bei Verwendung von Hydraulikteilen aus der leichten Reihe. Kontrolle ist über Minimessanschluss leicht möglich.  Es wird dreifache Sicherheit in der Anlage gefordert (3x70=210 bar)
Es muss ein Nachsaugeventil im Orbitrol vorhanden sein, das bei Ausfall der Pumpe die unterschiedlichen Ölmengen aus dem Lenkzylinder ausgleicht und Kavitation verhindert.
Der Vorratstank muss den Ablauf unten haben (es gibt auch Tanks mit Ablauf zur Pumpe etwas höher, um Verunreinigungen aufzufangen).

Eintragung in die Papiere war danach problemlos.

Gruß ali
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 05.03.2015, 08:32:52
Hallo Ali

Besten Dank für den Hinweis.  :D
 
Ich bau mir kein Lenkorbitrol ein, sondern "nur" eine hydraulische Lenkhilfe. Und beim "TüV" war ich deswegen auch. Weil es für den MAN 4R3 in der Schweiz keinen Typenschein gibt (der Traktor wurde nie in einer Serie importiert und ich glaube auch nicht, dass überhaupt je ein 4R3 seinen Weg in die Schweiz gefunden hat), wird das sowieso eine sogenannte Einzelabnahme. Das heisst, jedes Bauteil wird einzeln begutachtet. Drum ist es enorm wichtig gewesen, die "Original-Plaketten" für den Verstellbock und die Anhängerkupplung, etc. an ihrem Platz zu montieren und vor allem müssen die Dinger lesbar sein und mit den Daten im Fahrzeugbrief übereinstimmen. Sonst kannst du gleich wieder einpacken... :o  Die Lenkhilfe ist da nur ein kleiner Nebenschauplatz. Dieses Teil kennen die Herren bestens von zahllosen anderen nachgerüsteten Traktoren anderer Marken.

Aber du hast natürlich vollkommen recht. Das von dir aufgezeigte Vorgehen erachte auch ich als goldrichtig. Wenn man die Herren vom TüV rechtzeitig begrüsst, helfen die eigentlich immer sehr gerne und damit spart man oft sogar Geld und Umtriebe - zumindest ist das meine Erfahrung.  ;)

Also: Nochmals herzlichen Dank für den Hinweis.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)

PS: Was sind das plötzlich für hässliche Männlein  :) ;) :D ;D >:( :( :o 8) ??? ::) :P :-[ :-X :-\ :-* :'( (würg!), die hier aufgeschaltet wurden? Sind die überhaupt TüV-konform? Vor allem: Ich fand die Alten schöner!

       
Das hat sich ja Gott sei Dank erledigt! :)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 14.04.2015, 08:29:04
Liebe Kollegen

Es hat zwar lange gedauerte, bis ich mich wieder dem Trakti widmen konnte, aber jetzt gibt es endlich Neuigkeiten! Einerseits kamen die gesamten Frühjahrsarbeiten in Feld und Flur, dann noch etwas Grippe und ein paar Knacknüsse im Büro dazwischen. Aber über Ostern war das Wetter schlecht und so wurde doch einiges möglich.

Wie schon besprochen haben ich mich dazu entschlossen, die gesamte Tank-Pumpe-Überdruckventil-Geschichte für die Lenk-Hydraulik draussen beim rechten Vorderrad unterzubringen. Um die Teile zu schützen, hab ich sie in ein "Häuschen" eingebaut. Die Konstruktion erfolgte nach dem Prinzip vom Versuch und Irrtum ;D und das Häuschen wurde so lange modifiziert, bis alle Teile Platz hatten.  ;)

[attach=1]  [attach=2]  [attach=3]

Kopfzerbrechen bereitete mir die Frage, wie ich die Verschiebung der Pumpe zum Spannen des Keilriemens in den Leitungen auffangen sollte. Zum Glück bewegt sich ja nur die Druckleitung, denn die Rückführungsleitung hängt ja am Tank und wandert nicht mit der Pumpe.

Die Lösung des Problems fand sich im S-förmigen Verlauf der Hydraulikleitungen auf der anderen Seite der Kühlerhaube. Dort kann die Leitung den Weg der Pumpe auffangen, ohne dass nochmals ein Schlauch eingebaut werden muss.

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Damit ich in diesem Bereich nicht zu ausladend werde und auch die Leitung in Teilen montiert werden konnte, entschloss ich mich, den Richtungswechsel mit Hilfe von jeweils zwei 90-Grad-Stücken zu vollziehen. Hardliner werden jetzt sicher den Kopf schütteln, den jede Verschraubung birgt das Risiko, undicht zu werden. Aber so folgt die Leitung satt dem Hilfsrahmen und es hängen keine Kutteln raus, die mit ein Ast eventuell abreisst. Mal sehen...

Am Hilfsrahmen habe ich die Leitung dann mit Schellen befestigt und in den Bereich der Getriebe-Glocke geführt. Dort habe ich mit zwei Schlauchstücken dann zackig die Richtung gewechselt und bin "aussen hoch" auf den Lenkzylinder. Ursprünglich dachte ich, ich würde die Leitung weiter nach hinten führen und dann die Schläuche u-förmig von hinten her auf den Lenkzylinder nehmen. Aber das wurde mir zu eng. Einerseits ist dort die Kupplung und andererseits kollidiert man dort mit dem Aufstieg. Und jedes Mal ein Tritt an den Schlauch ist auch nicht so toll.  :)

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Die Inbetriebnahme erfolgte gestern Abend und war eigentlich erfolgreich. Alle Verschraubungen sind dicht und die Lenkung funktioniert soweit sehr gut. Einzig einen Schlauchschelle für die Rückführungsleitung muss ich wechseln. Die bringt nicht den notwendigen Druck und dort schwitzt etwas Hydrauliköl hervor. :P

So, jetzt geht es an die Begrünung der neuen Teile und dann an den Zusammenbau. Und dann kommt der grosse Moment der Wahrheit: Die MFK, resp. der TüV! Schaun m mal...

Mit herzlichen Grüssen aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 14.04.2015, 09:46:22
RÄÄSCHPÄKT !!!!!!!
Also wirklich ein Tüftli vor dem Herrn der feine Herr Fritz !
Astrein , ich bin beeindruckt von deiner Lösung die Pumpe vor die andere zu setzen .Klasse
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 14.04.2015, 11:19:57
Hallo Fritz,

schön, dass Du wieder weiter machen kannst .. und Respekt vor Deiner Arbeit.

Die Leitungen im Bild 5 sehen etwas geknickt aus .. oder habe ich den Knick in der Optik und es ist einfach die Perspektive, welche die Dinger so "geknickt" aussehen lässt .. ??? ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 14.04.2015, 13:20:23
Hallo Jürgen
Hallo Rudi

Danke für die Belobigung - ich's gebrauchen. Ehrlich gestanden war die Sache mit dem Pumpen-Häuschen schon nervtötend. Der Leitungsbau war aber zum Davonlaufen weil wesentlich schwieriger, als ich gedacht habe! Vor allem das Biegen der Leitungen. Klar: Es gibt für alles Werkzeug. Aber was will man da gross Kosten für Werkzeug haben, wenn man nachher zwei Röhrli biegt. Und weil die Röhrlis ja auch unterschiedliche Durchmesser haben, kämen gleich doppelte Kosten auf einem zu. Also ohne Werkzeug, mit Improvisation und viel Geduld. Das erste 1.5 mm dicke Rohrli habe ich nach der Biegung gleich wegschmeissen können. So wie Uri Geller: Löffel verbiegen und dann wegschmeissen!  ;D

Dann traten da noch weitere Überraschungen zu Tage: Der Zylinder hat M14 x1.5 mm Bohrungen. Im Bausatz sind aber 1/4 Zoll Schwenkverschraubungen... Und lauter so Zeug! Und weil mir eindeutig die Routine fehlt, hat man entsprechend Mühe, das wirklich Passende zu besorgen. Die Jungs im Hydraulik-Laden haben schon jedesmal gejubelt, wenn ich wieder rein kam und so ein "Ding" benötigte  ::). Wenn man's dann erklärt hat, sagten die ganz cool: "Ja, eine einstellbaren Schwenkverschraubung, M14 x 1.5..." Da stand man dann da wie der letzte Depp  ;)! Aber ich hab mich durchgewurstelt. Ein grosses Vergnügen war's aber nicht!  :P

Zu dem Knick in der Leitung: Rudi, du musst nicht zum Augenarzt! Die 1.5 mm leitung hat nach der Konsole wirklich einen Knick. Ich hab den aber über ein Pulley gebogen. Der Knick sorgt für einen besseren Verlauf des Schlauchs, damit der nicht so weit raussteht. Ich hätte da auch noch so ein 90-Grad-Ding zwischenschrauben können - aber das war mir dann doch zu blöd, weil das wieder viel mehr Platz braucht. Und Platz hast du dort hinten nur begrenzt. Insofern ist die Methode von Armins Lenkzylinder einfacher und wenn ich mir sein Kupplungs-Gewusele an seinem Trakti ansehe, ist seine Lösund die absolut Richtige :) So ich muss.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8) 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 14.04.2015, 15:34:24
Hallo Fritz
Das sieht gewohnt gut aus, etwas ungewöhnlich mit der zweiten Pumpe, aber
das Optimale daraus gemacht.
Nur, wozu ist der Fettnippel (auf den letzten beiden Bildern) in der Kardanwelle??
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 14.04.2015, 17:18:17
Hallo Ulli,

dem Faltenbalg nach zu urteilen, handelt es sich um eine in der Länge verschiebbare Kardanwelle (ähnlich der Zapfwellengelenkwelle). Deshalb gibt es hier die Möglichkeit die Verzahnung im Rohr zu Schmieren. Ich hätte den Schmiernippel aber weiter oben, beim Faltenbalg, vermutet.

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 14.04.2015, 19:11:04
Hallo Rudi,

die Kardanwellen sind ja alle verschiebbar. Ein Schmiernippel befindet sich ja immer an dem kleinen Verschiebestück der Welle.
Hier wüsste ich die Funktion auch nicht, ausser man drückt das ganze Rohr voll Fett und hat in dem Verzahnungsstück Löcher ::)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 14.04.2015, 19:53:10
Hallo,

genau aus diesem Grund hätte ich ihn eher im oberen Viertel der Welle erwartet. Da unten bringt er meines Erachtens nichts, nur dass man eine Menge Fett reinpumpen muss, um die richtigen Stellen zu erreichen ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 14.04.2015, 22:32:51
Hallo..

Ulli's Frage ist interessant; ich denke aber Fritz seine Kardanwelle mal repariert/umgebaut worden ist. ::)  Sie haben ein vorderes Gelenk aus dem hinteren verschiebbaren Stück zum Kardanrohr angepasst und somit ist der Fettnippel eigentlich überflüssig.  Die Kardanwellen mit gesteuerter Rutschkupplung hatten ja innen im Kardanrohr eine Welle mit Verzahnung im vorderen Gabel des Rohres und waren wahrscheinlich dort mit Fettnippel ausgerüstet.  Diese Gelenke waren dann aber immer von verstärkter Ausführung...

Gruss
Magne 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.04.2015, 09:26:29
Liebe Kollegen

Ullis Frage ist wirklich interessant. Tatsächlich hat die Kardanwelle zwei Schmiernippel. Einen unten und einen oben. Der obere dient zur Schmierung des Schiebe-Gelenks. Die Funktion des unteren ist mir auch unklar. Eines ist aber gewiss: Der Schmiernippel war dran, als ich den Traki gekauft habe!  ;D Möglicherweise haben die von MAN aus Kostengründen nur einen Sorte Kardan-Gabeln gekauft - und die hatte alle Schmiernippel. und so hat die Welle auch unten einen, obwohl es den garnicht braucht.   

Ich habe gestern mal ausprobiert, was passiert wenn man dort die Fettpresse ansetzt. Da geht es wirklich wohin... Aber nicht ins Kardangelenk! Schade, die Schmiernippel im Kardangelenk sind deutlich schwerer zu bedienen, als die beiden Schmiernippel auf dem Rohr. Es wäre so elegant gewesen... :'(

Nun, der Trakti stammt ja aus Ostfriesland. Vielleicht handelt es sich dabei um etwas richtig "Innerfriesisches", was wir "Ausserfriesischen" einfach noch nicht begriffen haben! :D :D :D 

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 15.04.2015, 10:02:14
Guten Morgen , hier ist Platz für Mutmassungen aller Art :-) .. sind es die Friesen deren unendlicher Ideenreichtum hier in der Entwicklung weit nach vorn geprescht sind ? Oder war es vielleicht doch " nur" ein findiger Landwirt der mal eben fix in allerdings sehr sauberer Arbeit ein Kreuz vom oberen Schiebestück auf die untere Welle geschweisst hat. Der Fritz ( der Fuchs) , hat die Bilder aber auch so geschickt eingestellt , das nur das geschulte Auge Tremsbüttels oder der Adlerblick von Hvittingfoss dieses Detail erkennen.............
J.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.04.2015, 11:09:54
Hömma Jürgen

Mehr als jeden Schmiernippel mit einem weit herumleuchtenden Rotkäppchen zu versehen, kann man wohl schwerlich bieten! Von wegen geschickt einstellen... ;)

Is aber trotzdem lustig: Als ich die alte Farbe von der Welle abgedrahtbürstet habe, dachte ich über den Sinn dieses Schmiernippel nach. Ich habe dann so bei mir gedacht: "Was soll's?!! Dann ist da halt ein funktionsloser Schmiernippel!" Nachher hab ich das aber wieder völlig vergessen und als es um die Verteilung der Rotkäppchen ging, und alle schrien, dass sie auch eines haben wollten, hat auch die Attrappe ein Rotkäppchen verpasst bekommen! Du siehts, wie das Leben so spielt: Manchmal findet auch ein blindes Huhn ein Korn! :D

Vielleicht ist's ein früher Vorläufer von Traktor-Piercing??? Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen, gell! Die Schmiernippel sind nicht auch Chirurgenstahl und können nach dem Eindrehen in die Haut wegen des Nickelgehaltes zu allergischen Reaktionen führen!  :P

Gruss aus dem Rotkäppchenland

Fritz  8)

   
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 15.04.2015, 12:47:10
Hallo Fritz,

durch den nicht benötigten Schmiernippel auf der Kardanwelle hast du wenigstens immer einen Ersatz dabei wenn der untere Nippel der Achsverstrebung sich mal verflüchtigt hat.

Am 35er der in jede Ecke des Waldes darf erneuere ich diese in Regelmäßigen Zeitabständen. Hier würde es sich fast lohnen eine Schutzhaube dafür an zu fertigen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 16.04.2015, 12:12:23
Hallo Karl-Ernst,

das Problem mit dem immer beschädigten/verflüchtigten Schmiernippel ist ohne grösser Aufwand möglich zu beseitigen.  Wenn du ihn in der Kugelpfanne höher, schräg nach hinten anbringst, ist meiner Erfahrung nach das Problem weg - es sei denn man bei Rückwärtsfahren wirklich Pech hat...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 16.04.2015, 17:16:33
Danke Magne für den guten Tipp!
Wenn alles glatt geht soll der 35er diesen Sommer überholt werden.
Im genaueren bedeutet das die Zapfwelle wieder auf eine Wegzapfwelle um bauen die Vorderachse überholen und die Kupplung überprüfen, denn sie trennt nicht mehr Stufenweise, sondern die Fahrkupplung und Zapfwellenkupplung gleichzeitig. Das Problem muß am Automaten insgesamt liegen, denn das Spaltmaß an den drei kleinen Hebelchen stimmt mit 1,7 mm. Das wäre dann auch eine gute Gelegenheit die Position des Schmiernippels zu ändern.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 20.04.2015, 14:48:36
Liebe Kollegen

Ich krieg hier Pickel!!!!  :o :o :o :o

Das Problem:
Die Riemenscheibe der neuen Hydraulikpumpe ist zu gross. Ich komme mit dem Keilriemen gerade so über den Hilfsrahmen und unter den Ventilatorflügeln durch. Aber bei etwas grösserer Drehzahl flattert der Keilriemen und kollidiert halt doch mit dem Vetilator. Und je wärmer der Motor und le länger sich der Riemen streckt, desto bimmel!  >:( >:(
 
Das Resultat: Der Ventilator hat aussen keinen Frabe mehr, der Keilriemen sieht auch zeimlich mitgenommen aus, es stinkt nach Gummi und überall hat es Gummi-Mehl.  ::)

Der Lösungsansatz: Ganz einfach! Ich kauf mir eine etwas kleinere Riemenscheibe und erst noch eine für nen 13-er Keilriemen. Die mitgelieferte Scheibe ist für einen Dünnbändel und der Dünnbändel eiert dort vorne im Antriebspulley des Motors herum und deshalb vibriert das Ding auch derart!  ???

Das Resultat: Ich hab mir unterdessen die Hacken abgelaufen um eine 13 er Riemenscheibe zu ergattern - von Pontius bis Pilatus! Fehlanzeige!!! Es gibt schon 13-er Riemenscheiben - und auch kleinere - aber nur mit Taperlock-Anschluss! Und der ist immer zylindrisch. Die Antriebswelle der Pumpe ist aber konisch mit Keilbahn!  :o :o

Es ist also wirklich zum Davonrennen! Das Einzige was ich ergattern konnte war ein Pulley-Rohling A 13 95 x 1! Das wär das richtige Rädchen, muss aber auf der Drehbank total überarbeitet werden. Die andere Möglichkeit bestünde darin, den Keilriemen mit einem Laufrad (wie ein Kettenspanner) von oben so weit runterzudrücken, dass der Riemen nicht mehr mit dem Ventilator kollidiert. Oder den Venti abstrafen!?! Oder die niegelnagelneue Pumpe wegschmeissen und einen mit zylindrischer Achse kaufen. Der reine Irrsinn! :-[

Passt mir alles nicht! Das mit dem kleineren Pumpen-Pulley ist der richtige Lösungsansatz. Alles andere ist nur Krampf!!  :P Doch wo gibt es noch die alten Riemenscheiben mit konischem Keilbahnloch?  ::)

Gerne wüsste ich, was Ihr darüber denkt und wisst.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
         
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 20.04.2015, 15:39:19
Hallo Fritz,

interessehalber war ich gerade bei einem 4R3 um die Drehrichtung genau festzustellen.  Der Keilriemen ist oben unter Belastung immer dort meist gespannt, so das Flattern müsstest Du, wie ich es beurteilen kann, von unten an mit der eventuellen "Kettenspanner"-Alternative beheben.  Nur so als Denkanstoss...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 21.04.2015, 08:19:43
Hallo Fritz,

hast du keinen Dreher an der Hand der dir aus Alu eine passende Riemenscheibe anfertigen kann?
Bei meinem 4P1 war die originale Riemenscheibe ausgebrochen. Zuerst hatte mein Bekannter versucht das Bruchstück zu kleben und mit zwei Schweißpunkten zu sichern was aber nicht lange gehalten hatte. Dann ist er hin gegangen und hatte mir eine neue aus einer Aluscheibe gedreht. Diese verrichtet nun Ihren Dienst schon einige Jahre mit Bravur.


Vielleicht ist für solche Fälle wenn man einen zweiten unabhängigen Ölkreislauf aufbauen muß eine Tandempumpe doch die bessere Lösung?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 21.04.2015, 10:45:12
Moinsen, nun bin ich grad selbst am "frickeln" um meinem B18A eine Hydraulik zu verpassen , aber hat denn niemand eine originale Riemenscheibe vom 4R3 für Fritz  im Regal ? Fritz sonst frag doch bitte mal bei Ali nach , der müsste eigentlich so etwas haben.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 21.04.2015, 10:52:39
Hallo Jürgen,

wenn ich die Sache richtig verstanden habe ist die jetzige Riemenscheibe ja genau so groß wie die originale, und dadurch kommt der Keilriemen in Kontakt mit dem Lüfterflügel und dem Halbrahmen.
War die Riemenscheibe des Kompressors kleiner?
Wenn ja dann würde Fritz diese benötigen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 21.04.2015, 10:58:02
ahh ! , dann hat Fritz das gleiche Problem das ich grad am B18 habe dort muss ich auch eine Druckrolle setzen damit der Riemen nicht am Gussblock schleift
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 21.04.2015, 13:20:16
Hallo Jürgen
Hallo Karl-Ernst

Wir reden schon vom selben Problem. Im Bausatz für die Lenkhilfe war ein Gussrad mit 120 mm Aussendurchmesser enthalten.
Um nicht mit dem Halbrahmen zu kollidieren, musste ich die Pumpe ziemlich hoch ansetzen, so dass der Keilriemen gerade so um haares Breite unter dem Venilator passieren konnte. Diese Riemenscheibe hat einen "Schlitz" der in etwas 8 mm breit ist. Die Riemenscheibe am Trakti fasst aber eigentlich einen 13-er Riemen. Bei hoher Drehzahl und Erwärmung (sei es durch den Motor oder die Friktion des Bändels selbst) lässt die Spannung etwas nach und der Riemen torkelt in der zu Breiten Riemenscheibe am Motor hin und her. Das äussert sich durch Vibrationen des Keilriemens. Unten rum kann er vibrieren so viel er will. Aber oben kollidiert der hochschnellende Riemen mit den Ventilatorflügeln. Im Standgas merkt man von all dem überhaupt nichts, aber sobald du etwas aufs Gas tritts, geht dass elende Gebimmel los und es stinkt nach Gummi!

Natürlich kann ich zu einem unserer hilfsbereiten Drehbankbesitzer gehen. Aber ich dachte, dass es eigentlich kein Problem sein sollte, für die 0815-er Pumpe eine etwas kleinere Riemenscheibe zu organisieren - und zwar für einen 13-er Keilriemen und nicht für den neumodischen Dünnbändel. Das erweist sich zu meiner Überraschung als ein grosses Problem! Es gibt gar keine Riemenscheiben mehr mit fester Nabe für eine keilförmige Welle. Wer hätte das gedacht? Vor ein paar Jahren waren solche Gussscheiben in jeder Eisenwarenhandlung wohlfeil.

Heute glotzen dich die leute an, als seist du von nem andern Stern. "Noch nie gesehen, hab isch nischt, kann nischt organisieren, du kuckt du wo anders du!" Und wenn einer wirklich auf Zack ist, kommt er mit einer Reimenscheiben mit Taperlock! Toll! Das tollste sind die Jungs von "Faie". Die bieten Pumpen mit keilförmiger Welle (Steigung 1:8) an, haben aber keinen Ahnung, dass sie solche Pumpen im Sortiment haben und Riemenscheiben für diese Pumpen haben sie auch nicht.  :D :D :D Also ich find das Super! Und Meister Üzgün von AHS HYDRO hat auch keinen Ahnung. Der bietet besagten Bausatz speziell für den 4R3 an - mit der falschen Riemenscheibe für den zu schmalen Keilriemen und andere Riemenscheiben hat er nicht - sagt er. Bei der Bestellung wurde aber abgefragt, ob es eine 95 mm oder eine 100 mm oder eine 120 mm sein soll!  >:(

Ihr merkt: Ich bin etwas genervt... Vermutlich ist das eine Alterserscheinung  ::)?!
 
Tja, also werde ich wohl oder übel meine Schritte in Richtung einer Drehbank-Hütte lenken...  ::) Die werden sich über Keilriemenrohling und den Auftrag sicher freuen. Das geld ist ja nicht verlohren! Es gehört nur einem anderen...

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Herzliche Grüsse

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 31.05.2015, 17:19:12
Liebe Kollegen

In letzter Zeit werde ich etwas oft von meinem Hobby abgelenkt und drum zieht sich alles elend in die Länge. Manchmal kommt es mir selber wie ein Käsefondue vor: Alles zieht schon Fäden!  :D Aber etwas geht bekanntlich immer. Und so kann ich doch mit Freude verkünden, dass die Lenkhilfe installiert, justiert, funktionstüchtig und begrünt ist.

Die Konstruktion der für beide Pumpen dienenden Schutzabdeckung war etwas knifflig. Aber auch das war hinzubekommen!  ;)   

Der Sturzbügel der Firma "Binger Seilzug" ist auch wieder an seinem Ort. Allerdings hab ich alle Teile neu gefertigt und nur das "Innenleben" in Form von rechteckigen Vollstahl-Prügeln ist Original. Die Original-Holme waren so verrostet, dass man sie als Knäckebrot-Ersatz hätte benutzen können.

Und für das obligatorische Pannendreieck habe ich eine Halterung am Kotflügel installiert. Die Warnweste - ich weiss gar nicht, ob es die überhaupt braucht - steckt im Batteriekasten. Und für den Fahrzeugbrief und die Bonbons wird eine alte Munitionstasche an den rechten Kotflügel montiert.   

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Sogar die Steckdose für den Anhäger habe ich getestet. Funktioniert ebenfalls. Uff!!! :D Fehlt nur noch das 20 km Schild hinten auf dem rechten Kotflügel und die 55 mm Katzenaugen in den Halterungen am hinteren Ende der Kotflügel. Ob der TüV die akzeptiert? Ich habe das Gefühl, die sind zu klein...   ::)

Am 7. Juni geht der Trakt nochmals in Karosseriewerk. Dann bekommt er den weissen Rand, die PS-Zahlen und die drei weissen "MAN" verpasst. Und dann geht einen Monat später zum TüV. Für den Zusatzaufwand wegen der Einzelzulassung und der Beschaffung der notwendigen Unterlange habe ich die Rechnung bereits erhalten (da sind sie fix, die Jungs! Bei der Vergabe des Prüftermins eher nicht...)  :P

Etwas Gedanken mache ich mir wegen der Rückspiegel. Erstens weiss ich nicht recht, ob ich für den Termin beim TüV überhaupt welche brauche. Praktisch wären die jedoch alle Mal und mit meinem grossen Hänger benötige ich sie später ohnehin. Ich wäre euch dankbar für ein paar informative Rückspiegel-Konstruktionen am Trakti ohne Kabine. Besten Dank im Voraus.

Da sehr schönes und heisses Wetter angesagt ist, wird es dauern, bis ich mich wieder melde. Ich bin nächste Woche sozusagen "im Heu".

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 31.05.2015, 17:46:45
Hallo Fritz,

schön wieder einmal von dir zu hören. Bezüglich Rückspiegel kann ich dir sagen, dass wenn du den Traktor als Veteranen (max. 60 Betreibsstunden pro Jahr) immatrikulierst und keine Rückspiegel montiert hast, du keine Anhängelast im Ausweis eingetragen bekommst. Wenn du den Traktor normal Einlöst (nicht als Veteran) musst du Rückspiegel montiert haben.

Wie läuft den jetzt eine MFK (TüV) ab? Wohin musst du mit dem Traktor? Machen Sie das ganze Programm mit Lärmmessungen usw.?

Wünsche dir viel Glück bei der Einzelabnahme!

Grüsse

Fabian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 31.05.2015, 22:31:38
Hallo Fritz,
sieht sehr gut aus was sich in der letzten Zeit getan hat.
Wie kommst du jetzt Platz-mäßig mit dem zweiten Keilriemen klar?
Die Rückspiegel werden, wenn kein Verdeck montiert ist mit einem kleinen Halter am Kotflügel befestigt.
Ich werde meinen mal raussuchen und dir ein Bild davon einstellen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 01.06.2015, 15:54:53
Hoi Fabian
Hallo Karl-Ernst

Ich habe keine Ahnung, was da auf mich zukommt. Das mit den Rückspiegeln hab ich unterdessen verstanden und ich hoffe, Karl-Ernst hat da was Brauchbares für mich. Lärmmessung? Also ich weiss nicht. Das scheint mir doch des guten zu viel. Immerhin stehen diese Angaben ja auf dem Deutschen Fahrzeugausweiss drauf. Wir haben zwar einen DRall zum Chauvinismus, aber grad so...??? Das wär' ein Bitzli sehr arg!!!  ;)

Die schlechte Nachricht: Eigentlich wollte ich den Trakti bei mir zu Hause prüfen lassen. Da kommen die mit der "Fliegenden". Aber das wäre erst im August möglich gewesen. Drum muss ich mit dem Trakti nach Bützberg zur MFK. Das ist natürlich eine ganz schöne Strecke. Aber immerhin: Ich muss nicht verladen. Der Trakti darf aus eigener Kraft mit einer "Tagesnummer" auf die Gasse...  :)   

Die Experten beim TüV: Meine Erfahrung ist eigentlich die, dass die immer eine Saufreude haben, wenn irgend eine alte Schwarte auf den Hof eiert. Aber das ist auch eine Sache des Objektes und der Tagesform. Ein Alfa Romeo Alfasud Krümelmonster haun' die glatt weg in die Tonne! Aber sonst sind sie mit Altertümern ziemlich kulant. Ich hoffe, dass bei mir der Fachtechnische Leiter des Strassenverkehrsamtes kommt. Der ist als Bauernbub aufgewachsen und freut sich sicher, wenn er mit meinem MAN mal um den Block tuckern kann. Ich halt euch auf dem Laufenden.  :P

Rückspiegel! Hört das eigentlich nie auf? !!!? Ich weiss schon was dann folgt: Mit den flatternden Kotflügeln wird man nach dem ersten Blick in den Spiegel seekrank!  :D :D   

Du Fabian: Ich suche einen Bläsi-Winker fürs Linksabbiegen. Hast du einen, den du mir verkaufen könntest? Oder unter welcher Bezeichnung werden die gehandelt (z.B. bei Ricardo)? Ich finde im Internet unter der Originalbezeichnung rein garnichts dergleichen und das finde ich doch etwas befremdlich... ::)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8) 

   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 02.06.2015, 06:56:45
Salü Fritz , anbei einige Möglichkeiten .............schöne und weniger schöne . Aber mit einem gemütlichen Sessel einer Schoki und viel Zeit ( die hast du ja :-) ) wirst Du bestimmt eine excellente  Lösung finden
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 02.06.2015, 09:55:38
salü   das meint Fritz mit  20kmh Schild   , 40mm Rückstraler  und Halterung  für den Warndreieck     8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 03.06.2015, 17:55:55
Hallo Fritz,
heute habe ich es endlich geschafft mal den Halter für den Spiegel auf dem Kotflügel zu fotografieren.
Er müßte sich eigentlich recht leicht nachbauen lassen. Sollte dir ein Spiegel ausreichen, kannst du diesen auch gerne von mir bekommen.

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 03.06.2015, 19:53:40
Hallo,

warum nachbauen ?? Fertige Spiegelhalter gibt's für relativ kleines Geld bei den einschlägigen Teile-Shops. Bei der Teckergarage gibt's zum Beispiel einen Halter mit Stange für 25.- € .. Wenn ich die Zeit für einen Nachbau mit einrechne, bin ich mit einem Nachbau nicht viel billiger ..  ;)

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 12.06.2015, 12:03:29
Liebe Kollegen

Erst mal herzlichen Dank für die Lösungsvorschläge zum Thema Rückspiegel (fast hätte ich doch Aussenspiegel geschrieben  :D). Die längere "Sendepause" war dem Umstand geschuldet, dass letzte Woche gutes Wetter herrschte und ich zumindest auf den flacheren Kunstwiesen-Stücken des Betriebes ins Heu musste. Das war ein ziemliches Stück Arbeit und leider existieren keine Bilder - es war wirklich eindrücklich... Weiss der Schinder weshalb, aber dieses Jahr war ein mehr als ungewöhnlicher Graswuchs zu verzeichnen.

Es fing schon mit dem Mähen an! Das Gras stand so hoch, dass ich zeitenweise im "Urwald" untergetaucht bin und nur noch am oberen Rand der Windschutzscheibe den blauen Himmel sah. Das nächste Problem bestand darin, dass der Graswalm, den das 180-er Scheibenmähwerk dem Metrac zwischen die Räder legt so hoch wurde, dass der mit seinen "Beinchen" nicht mehr drüber kam und deshalb zeitweise den Walm mit dem Differnzial vor sich hinschob! Das hatte ich nun auch noch nie erlebt  :o.

Entsprechend war der Dieselverbrauch!  >:( Und zwischendurch dachte ich, jetzt sei der Motor hin, weil der Motor keine Kraft mehr hatte und nur noch schwarzer Rauich aus dem Auspuff quoll. Ursächlich für dieses Phänomen war das lange Gras. Es hatte offenbar damit begonnen, dass sich ein paar Halme trotz Zapfwellenschutz um das traktorseitige Kreuzgelenk gewickelt hatten. Von da aus nahm das "Unglück" seinen Lauf. Die Zapfwelle wickelte immer mehr Gras auf und dieses würgte den Zapfwellenschutz völlig nach vorne und zusammen. Am Schluss hing ein riesengrünes Dönerkebab an der Zapfwelle und wurde vorn am Mähwerk regelrecht komprimiert. Die Wirkung auf die Technik war als ob man mit angezogener Handbremse rumfährt... Zum Glück waren es am Schluss nur ein paar Quadratmeter, die noch fehlten! Doof, dass man das nicht sieht! Erst als es nach Grastrocknungsanlage roch, wurde mir klar, woran es lag...  :-[

An ein reguläres Abhängen der Zapfwelle war nicht mehr zu denken: Viel zu heiss!! Dreipunktaufhängung lösen und dann rückwärts. Zum Glück blieb das Meiste des Krautwickels auf dem vorderen Teil der Welle hängen und ich konnte den hinteren Teil der Zapfwelle vom Stummel lösen. Wo war bloss der Zapfwellenschutz und die Ketten geblieben...?  ???

Keine Zeit zum Suchen. Jetzt den Kreiselheuer angehängt und hopp... geht's weiter! Es gab nur zwei Probleme: Ich habe noch nie in so kurzer Zeit so viel Zinken durch Bruch verloren und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wo ich wohl das ganze Gras zur Trocknung hinstreuen soll. Es waren wirklich absolut idiotische Mengen...  :P

Beim Schwaden gings dann ganz ordentlich - mit der Einschränkung, dass es bei einmal hin und zurück mit dem 180-er Bandrechen einfach eine richtige Monster-Schwade gab. Aber das war mir und dem Metrac für's erste noch egal... Das Theater ging erst am Abend richtig weiter, als der Lohnunternehmer des Bauern aufkreuzte, dem ich das Heu ab Schwad verkauft habe. Ich hielt das zwar für keinen gute Idee aber mein Nachbar wollte unbedingt Quaderballen gemacht haben...

Was dann folgte, war bühnenreif... Nach spätestens drei Ballen brach jeweils der Scherbolzen in der Presse. Anhalten, Deckel an der Presse auf... Volles Programm!!! Dann begann der Traktor (ein grosser ziemlich neuer New Holland mit etwa 120 PS) zu jammern. Bei jeder Kompression des Presskolbens ist der völlig von der Drehzahl runter. Der Fahrer war kurz vor einem Nervenzusammenbruch und wurde ziemlich hysterisch. Das wurde auch nicht besser, als der Oberboss auf dem Acker aufkreuzte. Da standen dann zwei so Ritalinkandidaten und haben rumgemotzt. Dann wurde der Trakti gewechselt, worauf das Drehzahlproblem zwar gelöst war, das mit den Scherbolzen jedoch fröhlich weiterging... bis tief in die Nacht!!

Am nächsten Morgen traute ich meinen Augen kaum! Auch nach mehrmaligem Nachzählen blieb die Anzahl der Ballen gleichhoch: Es waren 49 Stück auf einer Fläche von 1.4 ha! Klar, die Dinger waren extra kürzer gemacht, als üblich. Aber wir haben ein paar von den Dingern gewogen und der Schnitt lag dabei bei gut 300 kg. Also hat diese Wiese dieses Jahr 10.5 to Heu produziert. Es nimmt mich Wunder, was beiden Emdschnitte ergeben werden...

Zur Erläuterung: Auf 800 Metern über Meer rechne ich mit 7.5 - 8.5 to Ertrag für das gesamte Jahr (Heu und 2 Emdschnitte)!!  :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P

Immerhin: Der Metrac mit seinen 33 PS hat's gepackt, was man von New Holland nicht behaupten kann. Es ist halt wie mit so vielem im Leben: Es kommt nicht auf die Grösse an... :D :D :D ;) ;) ;)

So, und nun zurück zu unseren Lieblingen: Gestern abend durfte ich den Trakti im Karosseriewerk abholen. Doch seht selbst...

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Ja, ich weiss, die Fotos sind nicht ganz optimal. Sobald ich etwas Zeit finde, geht's raus an die Sonne und dan gibt's hoffentlich besseres Bildmaterial!

Und jetzt zum eigentlichen Thema: Den Rückspiegeln!  :D

Ich bin unterdessen mit meiner Mähwerkzapfwelle und ihrem völlig zermatschten und verformten Zapfwellenschutz zu meinem Landmaschinen-Mechaniker gefahren. Er hat mir sechs neue Kreiselheuerzinken als Reserve mitgegeben und als wir von der Zulassung meines Traktis und dem Spiegelproblem sprachen, meinte er, er hätte da vielleicht noch was in seinem Fundus:

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Teleskopierbare Rückspiegel mit Flügelmutter zum Verstellen! Einfach geil!!  :) Und runde Spiegel- damit der artertümliche Eindruck stimmig bleibt. Das Einzige was mich stört ist die Tatsache, dass die Spiegel aus Plastik und flach sind. Da müssen bombierte Metallspeil dran - später! Aber für den Moments taugt's...

So, jetzt kommen noch die letzten Feinheiten: Die Blinkanzeige geht nicht, auf der linken Seite sabbert es noch immer bei den Dieselpumpen und unten ist er auch etwas inkontinent. Ja, Ulli, ich weiss: Das sind die harten Kupferdichtungen. Hast ja recht! Ich hab mir gleich bei Faie ein grosses Dichtring-Sortiment bestellt. Aber die haben ein Lieferengpass. Ich warte seit 2 Monaten auf das Päckchen.  :(

Und das Bremslicht funktioniert zwar am Traktor aber im 7-Pol-Stecker fehlen die Drähte, weil ich Hirsch vergessen habe, die Litzen dorthin weiterzuziehen.

So, ich muss...  ;)

Ganz herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)     


 
 
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.06.2015, 07:28:23
Liebe Kollegen

Ich habe eine Frage betreffend der Blinkerei:

Ich habe festgestellt, dass die Kontroll-Lampe im Kombi-Instrument nicht blinkt, obwohl die Blinker allesamt richtig funktionieren. Die Glühbirne ist intakt, die Fassung neu und wenn ich die Lampe wo anders her mit Strom versorge, brennt sie...
Aber am Stecker C ist tote Hose. Da kömmt nix raus!  :(

Darüber hinaus habe ich den Anhänger simuliert, indem ich eine "Beleuchtungs-Garnitur" an die Steckdose gehängt habe. Blinker und Standlicht funktionieren einwandfrei, Bremslicht fehlt - was ich aber schon wusste.  ;)

Wenn ich den Blinker betätige, müsste nun nicht nur die kleine Blinkerkontrolle für den Trakti im Kombi-Instrument blinken, sondern auch die grossen Blinker-Kontrollampen. Tatsächlich: Wenn man nach links oder rechts den Blinker stellt, leuchtet kurz die grosse Lampe links (die an C1 angestöpselt ist) kurz auf - aber nur einmal!  ::)

Wohlgemerkt, die Blinker am Traktor und am Anhänger blinken tadellos, hell und klar - also nicht das schummrige Geflacker bei Massefehler. Was meint ihr? Ist der Blinkgeber futsch?   

Wenn ich es recht verstanden habe, blinken die grossen Kontrolllampen nicht "links oder rechts", sondern die Lampe an C1 blinkt bei Anhänger-Betrieb link und rechts. Das heisst, ob ich mit dem Anhänger nach rechts oder links abbiege, spielt keine Rolle, es blinkt immer die selbe Kontrollampe. Erst wenn ich einen zweiten Wagen anhänge, meldet sich die zweite Kontrollampe rechts (= C2) zum Dienst. Ist das so?

Ich wäre froh, wenn ihr mir schnell auf die Sprünge helfen würdet. Besten Dank im Voraus.

Gruss aus der buckligen Welt.
     
Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 17.06.2015, 08:47:29
Hallo Fritz
Es ist so wie Du es beschreibst!
Nur es gibt Blinkgeber für 3 X 18W und andere für 3 X 21W Leuchtmittel,
wenn jetzt eine Birne/Sofitte zu klein sein sollte, wird der Blinkgeber nicht
genug gefordert und gibt wie in deinem Fall nur einmal beim einschalten
Strom zur Kontrolle.
Es ist jetzt möglich, das eine Birne/Sofitte mit etwas zu wenig Watt verbaut
ist, oder das der Blinkgeber seine beste Zeit hinter sich hat.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 17.06.2015, 09:35:07
Hallo Fritz,

Ulli hat Dir ja schon die richtige Antwort gegeben. Wenn Du an einen 3x21 Watt-Blinkgeber nur 18 Watt Birnen hängen hast, wird der Blinkgeber nicht genug gefordert und dadurch kann es sein, dass die Kontrollleuchte keinen Saft bekommt. Der 21W BG verträgt keine schwächeren Birnen. Umgekehrt funktioniert es aber, an einen 18W BG kannst Du schon 21W Birnen hängen, wobei sich nur die Blinkfrequenz unmerklich verlangsamt. Ich hab noch einen 21 Watt Blinkgeber mit Metallgehäuse zu liegen .. die Dinger sind sauteuer .. Wenn Du also einen brauchst kannst Du ihn gerne haben, falls Dein BG doch den Geist aufgegeben hat. Allerdings ohne Funktionsgarantie, aber für lau ..  ;) ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 17.06.2015, 10:39:06
                              Hallo Fritz
Ich vermute auch die Ursache in der Wattzahl der Birnen,(ist richtig was Ulli und Rudi geschrieben haben).
Jedoch stört mich die Bezeichnung 3x21Watt(2+1),es ist dann z.b. eine Auto mit einen Anhänger Blinkanlage,
deswegen möchte ich die Beschriftung der Bg noch mal aufklären.
Die Kontrolllampe C3 in Antwort 652 vermisse ich auch  :-\ .

Üblicher Blinkgeber für Trecker + 1 Anhänger + 1 Anhänger =
http://www.ebay.de/itm/Hella-Blinkrelais-Blinkgeber-zu-Blinker-Lanz-Fendt-Guldner-IHC-Traktor-Schlepper-/111635617933?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item19fe00588d#ht_410wt_915

Beschriftung des BG = 12V 21W 2 +1+1 ( 8 )
12v   = 12Volt (ist wohl klar  ::)
21W = Für 21Watt Birnen ,(nicht 18Watt wie von Ulli und Rudi schon Beschrieben).
 2     = 2 Blinker an Zugfahrzeug                                           = Konntrollampe C/C1
+1    = für einen zusätzlichen Anhänger geeignet                    =     "                  C2
+1    = und es kann noch ein Anhänger dran (=2Anhännger)  =    "                   C3
( 8 )    = Für Warnblinker mit 8 (x 21Watt) Birnen geeignet,(wozu nur ein WarnblinkSCHALTER
           erforderlich ist). 4 Birnen Zugfahrzeug + 2 Birnen erster Anhänger + 2Birnen zweiter Anhänger,
              ergiebt 8 Birnen.

Was mir sonst noch einfelt,die C-Anschlüsse geben Plus ab,= Masse an der Birne  :-* .

Was mir an dein Trecker fehlt,sind zwei zusätzliche Rückstrahler in 60cm Höhe von Boden(die Kleinen),
ich meine es ist in DEUTSCHLAND Flicht.An Achstrichter halbwegs sichtbahr befästigt .

             SONST ALLES SUUUPER,weiter so.
                         Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.06.2015, 13:00:07
Meine Lieben

Das ist ja wieder mal ein Service! Super!!

In der Tat: Auf meinem Blinkgeber steht 120V 21W 2 + 1 + 1 (8)P. Jens, herzlichen Dank! Ich hoffte dich mit der Frage aus dem Busch zu locken. Deine Erklärungen in Sachen Stromerei sind Gold wert. Das begreift auch so ein Doofchen wie ich!  ;)

Um die Watt's habe ich mir wirklich keine Gedanken gemacht! Ich mach' mich gleich auf die Suche und schaue, wo die Watts abgeblieben sind - oder heisst das heute What's up-geblieben sind?  :D

Das mit dem Rückstrahlern ist so einen Sache... Die, welche am Trakti dran sind, sind die, welche schon in Ostfriesland im Dienst standen. Andere hat der nicht. Bei uns heisst es irgendwas von maximal 40 cm von der Aussenkante nach innen... Über die Höhe ab Boden steht glaub' nichts. Dafür macht mir der Durchmesser etwas Sorgen. Die auf dem Bild sind 55 mm. Heute bauen die überall Katzenaugen mit 80 mm Durchmesser an. Aber ob das so sein muss? Ich werde mal gleich fragen und gebe Bescheid.

Herzliche Grüsse

Fritz  8)
 

Und hier kommt die Antwort der Gesetzeshüter aus dem Kanton Bern:
Der Durchmesser ist egal, maximal 40 cm vom äusseren Rand weg und höchstens 90 cm ab Boden. Muss ich messen bei meinem Trakti. Sonst muss ich mal die Methode von Martin mit dem MAN-grünen "Pendel" kopieren. Allerdimngs frage ich mich jetzt schon, wie hoch die Lebenserwartung für so ein filigranes Bauteil wohl sein mag. ::) 

Bei uns tuckern viele Oldtimer Traktis mit den Katzenaugen an der innenseite Der Kotflügel und/oder Achstrompete herum. Diese Lösung mag ja dem Gesetzestext entsprechen... Mir wäre es auf jeden Fall mit den Rückstrahlern aussen irgendwie wöhler - zumal ja die Rücklichter auch nicht gerade riesig sind!  :P 

Gruss

Fritz
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.06.2015, 08:01:58
Liebe Kollegen

Blinkgeber
Die Kontrolle der Glühbirnen hat ergeben, das überall die geforderten 21 Watt eingebaut wurden. Das ist schon mal erfreulich...
Jetzt scheint es also am Blinkgeber zu liegen. Ich gehe heute mal mit dem Ding zum Fachmann. Vielleicht kann der das Ding prüfen... Allenfalls gibt es dann halt einen neuen Blinkgeber.

Rückstrahler
Ich habe gestern Abend noch die Höhe der Rückstrahler ausgemessen. Je nach dem, wie mann misst, sind die zwischen 3 - 6 cm zu hoch. Wenn das "Pendel" ein paar Zentimeter länger wäre, würde ich damit beim TüV vermutlich durchschlüpfen. Aber so muss ich halt längere Pendel machen. Schade! Die jetzigen schienen mir betreffen Beschädigung sehr praktisch zu sein. Die neuen kommen dem Original zwar näher, lassen sich aber sehr leicht verbiegen...

Von einem Neukauf von Rückstrahlern in längeren "Gummipendeln" werde ich absehen. Das Zeug taugt nichts mehr. Ich habe mit Schrecken festgestellt, dass sich die Gummi/Kunststoffhalterungen für die zahlreichen weissen und roten Rückstrahler am Motrac (das kleinen rote "Etwas" mit dem hölzernen Brückenaufbau) nach drei Jahren in Brösel auflösen. Das schlägt in Bezug auf Haltbarkeit die Halbwertszeit meines ersten Autos. Und das war ein Alfa Romeo!  ;D ;D ;D

Gesabber an der linken Dieselpumpe
Die beiden Abgänge für die Hochdruckleitungen sind dicht. Die obere Verbindungsleitung (Zulauf) ist auch dicht. Erst hatte ich noch den Überfüll-Knopf in Verdacht. Aber nach mehrmaligem Abblasen und eingehender Kontrolle scheidet der aus. Also ist es der untere Leitungsanschluss mit der Verbindungsleitung zwischen den beiden Dieselpumpen. Gestern Abend habe ich die Kupferdichtringe ausgeglüht und neu montiert. Heute in der Früh war wieder alles nass. Langsam habe ich das Gefühl, dass der "Leitungs-Knopf" (da, wo die Hohlschraube durchgeht) einen Riss hat.  >:(

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 18.06.2015, 08:24:14
Hallo Fritz
Entsorge mal die Kupferringe und verwende Aluringe, manchmal bewirken die kleine Wunder.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Weltmeister am 18.06.2015, 09:49:08
Aluminium-Dichtringe setzen sich und sind noch lange nicht so gut wie Kupfer-Dichtringe, vorausgesetzt sie sind ausgeglüht.

Gruß
Lars
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 18.06.2015, 11:28:34
                                  Hallo Fritz
Rückstrahler= 3-6 cm,ich glaube nicht das der Prüfer drüber stolpert,
         aber sicher ist sicher,auch wenn der Hund tot ist,festbinden wollen wir ihn trotzdem  ;D .

Gesabber= Magne hatte das Thema vor Jahren angesprochen,und er hat recht  :)  :'( .
Der Ringlötnippel,der auf den Rohr aufgelötet ist,ist häufig aus Messing.
Die Planflächen,wo die Cu-Ringe anliegen,sind häufig durch zu festes anziehen konisch gedrückt,
und haben dann Risse.
Die aus Stahl sind Besser,man muß sie nur neu hartlöten,dabei könnte man das Rohr auch gleich ändern.
War doch 10er Rohr und 14er Schraube ?  :-*
          BestellNr. 6019
 http://www.lkw-restauration.de/index.htm?http://www.lkw-restauration.de/ersatzteile/kraftstoffversorgung.htm

                                       Gruß Jens

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.06.2015, 10:35:09
Liebe Kollegen

Besten Dank für die angeregte Diskussion betreffend der Vor- und Nachteile von Kupfer- und Aluminium-Dichtringen. Ich werde jetzt einen Versuch starten, das Problem mit Alu-Dichtringen zu lösen. Wenn's nicht klappt, werden die Leitungen und die Hohlschrauben ersetzt.

Jens:
Danke für den Hinweis wegen der Leitungen. Allerdings: Ich hab nicht recht verstanden, was "mit dem Rohr" ist. Sei so gut und schieb noch ein paar Zusatzinformationn nach, damit ich's besser verstehe.

Blinkgeber:
Das Ding treibt mich zur Weissglut! Beim Autoelektriker hat das Dink funktioniert. Die haben einen Kasten, das stöpseln die den drauf. Erst spielen sie Traktor alleine, dann mit einem Anhänger und dann mit zwei Anhängern. Und immer blinkt alles fröhlich und so wie es der Erfinder im Sinn hatte. Kaum ist das Ding beim Trakti eingebaut, blinkt die Anhänger-Kontrolle nicht mehr und nach einem halben Tag meldet sich die Blinkkontrolle des Anhängers auch ab. Dafür blinken die Blinker hervorragend!  :D

Neu: Wenn man die Warnblinkanlage einschaltet, blinkt am Anhänger erst die eine Blinklampe nicht. Erst wenn man den Blinkerhebel betätigt und wieder zurückstellt, blinken alle Blinker.  :'( :'( :'(  Langsam holt mich die Vergangenheit wieder ein: Ich war das Kind, an dessen Fahrrad das Licht nie funktionierte! ICH HASSE ELEKTRIK!  :o :o :o :o

Vermutlich ist am Blinkerhebel auch etwas morsch...

Dafür geht es sonst flott weiter. Vor geraumer Zeit hat unserer Firma ihren Fundus ausgemistet und dabei einen alten Bolex Projektor entsorgt. Zum Projektor gehörte ein gigantischer Trafo, der in einer massiven Metallkiste eingeschraubt war. Diesen Trafo habe ich mir geschnappt und ausgeweidet. Die Kupferwicklungen und den Rest des eigentlichen Trafos gingen in die Altmetallsammlung. Aber die Transportkiste habe ich jetzt am Batteriekasten angeschraubt - als Werkzeugkiste.

Ist zwar nicht original, aber praktisch. So habe ich oben auf der Plattform volle Beinfreiheit und das Werkzeug ist trotzdem mit dabei. Und man kann erst noch mal was mittnehmen (z.B. ein Pausenbrot, oder so). Fehlt nur noch Martins Bierhalter. Du Martin? Wie steht's damit?  ;D

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Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 22.06.2015, 10:39:02
Sauber Fritz , wenn der für Frühstücksbrot ist komm ich vorbei , das ist genau das Maß was ein Bröckler benötigt zwischen 8 und 12 Uhr ..... oder wie wir selbst über uns sagen " Hunger ist schlimmer als Heimweh für einen aus Bröckel"
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.06.2015, 11:19:23
Mensch Jürgen, du verfressene Unke!!!  :) :) :)

Wegen dir soll ich an der Kiste wohl noch 'nen Toilettenpapierhalter anbringen!!!

Aber im Ernst. Am Samstag war ich in der Werkstatt auf der Walze um die Bremsen zu justieren und das im Anschluss daran haben wir auch das Licht schön eingestellt. Ich hatte etwas MAN-Grün vorbestellt und der Werkstattmensch drückt mir den Becher mit der Farbe (samt Deckel) einfach in die Hand. Nirgendwo auf der Maschine hast du Platz, um dergleichen einigermassen sicher zu transportieren. Die Heimfahrt war entsprechend lustig! Ständig den Becher in Händen, schalten, lenken und aufpassen! So mach ich den Deckel auf, stell' den Becher unten rein und los geht's.  :D

Ich freu mich schon jetzt auf den 7. Juli und die Fahrt zum TüV. Aktenkoffen mit Bundesordner mit Fahrzeugunterlagen, Bücher mit MAN-Traktoren als Orientierungshilfe (für alle Fälle, man weiss ja nie!), MAN-Technik-Buch, ETL, Betriebsanleitung, Regenschutz, Kappe. Wo kommt das hin? Am besten in einen Pilotenkoffen mit Rollen und den hängt man dan mit ausgezogenen Griff hinten an die Anhägerkupplung... ;D ;D ;D

Ich muss mir ein paar Gummispanner kaufen, damit ich den Koffer irgendwie am Trakti anbinden kann. Oder ich nehme die Heckschaufel mit. Da hat ne Menge drin Platz.  ::) :P 

Gruss

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 22.06.2015, 11:27:11
ach Fritz . ihr Eidgenossen habt zwar "Ricola " erfunden aber sonst tut ihr euch ja noch schwerer als der Deutsche Michel ...........
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.06.2015, 13:02:16
Ach Jürgen

Wenn ich einen alten MAN hätte, der schon 10 x beim selben TüV-Experten geprüft worden ist, würde ich mich auf leichter tun. Das ist er aber nicht! Ich hab vor ein paar Jahren mal ne Einzelprüfung an einem alten Engländer erlebt, der als Umzugsgut aus  Frankreich in die Schweiz kam und zum TüV musste. Vermutlich rührt mein Trauma daher...  ???

Was sagtes du gleich, möchtest du als Belag in dein Pausenbrot..........?  ;)

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 22.06.2015, 13:05:45
KÄSE !!!!!!!!!! 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 22.06.2015, 16:58:28
Hallo!

Zitat von Jens in Antwort 884:  "..., dabei könnte man das Rohr auch gleich ändern".  Die Äusserung machte mich gleich etwas stutzig, denn haben auch andere die selbe Erfahrung gemacht ::):  Besonders das Verbindungsrohr der rechten ESP eines 8614-Motors haben alle bei mir eine Lötreparatur-Stelle aufweisen können, nach Konflikten mit der Wasserpumpenriemenscheibe (Ausf. gross).  Bin gespannt auf was Jens ev. dazu schreiben will. :P

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 22.06.2015, 22:52:32
                                        Hallo
Zum Rohr,damit ich nichts falsches schreibe,hatte ich mir die vorigen Bilder noch einmal angeschaut.
In Antwort 845 Bild 7 sieht das Rohr unliebvoll gebogen aus,so hingehauen  ::) ,
jedoch nach jetzigen vergrößern von Bild 6 ist es gar nicht sooo schlecht  :-[ ,Bild 7 teuschte mich.

Jedoch von Werk war es noch etwas mehr gebogen.Antwort 357 Bild 3
http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=3205.340
 
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Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: kobbi am 22.06.2015, 23:20:11
Bei meiner Pumpenleitung ist aber kein Beispiel zu nehmen  :D ,davon das Wort könnte. .......

Fritz,vertausche doch mal die Kabel von C1 zu C2,vielleicht liegt es an den Birnen,verschiedene Wattzahl,
aber ob 1,2 oder 2,0 Watt sollte egal sein.

Blinkschalter,der von dir verwendete Schalter ist doppelt aufgebaut = Zweikreis.
Wenn du jetzt den Kreis für vorne (oben) verwendest,so könntest du ihn jetzt von
hinten (unten) nehmen  ;),wenn man den Schalter aufschraubt sieht man es,so aus den Kopf geschrieben.

Nachblinken von Anhänger,die betroffene Birnenfassung könnte verdreckt sein,
oder der 7polige Stecker/Dose hat eventuell schlecht kontakt,dazu die Männlichen Kontakte
etwas aufbiegen,und was flüssiges öliges ran.
Die Kabelschue könnten es auch sein.
So meine erste Vermutung.
                        Vorerst Gruß Jens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.06.2015, 10:02:00
Guten Morgen Magne
Guten Morgen Jens

Besten Dank für die Hinweise. Ich habe gestern Abend die Kupferdichtungen gegen Aludichtringe ersetzt. Solange der Motor lief, sah es dicht aus. Nach der nächtlichen Standzeit fiehl die Kontrolle heute Morgen ziemlich ernüchternd aus. Eine einzige Safterei! Ich denke, es reicht! Ich werde heute Abend die beiden Leitungen ausbauen und damit zu Diesel-Fritz gehen (der heisst wirklich so), um die Leitungen neu bauen zu lassen.

Mit dem Leitungsverlauf der Verbindungsleitung zwischen den beiden Pumpen bin ich eigentlich ganz zufrieden. Die schlängelt sich brav unter der Wasserpumpe durch und ist so kurz gehalten, dass sie mit dem Ventilator und dem Keilriemen eigentlich nicht in Konflikt geraten kann. Auch die beiden feste Teile liegen glatt an und stehen nicht heraus. Insofern kann ich mir nicht erklären, wieso es auf dem Bild so aussieht, als ob die Leitung "den Ellenbogen" nach draussen" streckt.

Jens: Ich kann dich zu deiner Beobachtungsgabe und zu deinem Gedächtnis nur beglückwünschen.

Und was die Blinkerei betrifft, so werde ich den Blinkschalter mal öffnen und die Kontakte putzen. Vielleicht hilft's.

Herzliche Grüsse

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.07.2015, 13:08:24
Liebe Kollegen

Das mit dem ständigen Wechsel der Dichtungen hat nichts gebracht. Die Anschlüsse der Pumpe waren und blieben undicht. Also habe ich die Leitungen ausgebaut und bin damit losgezogen und hab die Dinger zu Dieselfritz gebracht. Erst gab es Gemaule wegen der Kombination von fester Leitung und Schlauch. Aber dann verflogen sich die Wolken und am nächsten Tag konnte ich die beiden Teile abholen.

Bei der einen Leitung (die von oben vom Filter zur Pumpe führt) sind alle Teile ersetzt, d.h. neuer Schlauch und neue Ringnippel (wie heisst das gleich??). Bei der Traversenleitung wurden die festen Leitungen wiederverwendet, der Schlauchteil ersetzt und neue Ringnippel auf die Leitungsteile gelötet.

Natürlich habe ich die Leitungen sofort eingebaut. Dabei habe ich neue Kupferdichtringe verwendet - und was soll ich sagen...   .. die Anschlüsse sind dicht! Das war doch wieder mal eine gute Neuigkeit!!!  :P Offenbar waren die alten Ringnippel völlig verquetscht und deshalb unbrauchbar geworden.  >:( Es war also keine Glaubensfrage zwischen Kupfer- oder Aluminium-Dichtringen. Darüber bin ich eigentlich froh, denn so kann jeder dichten, womit er mag, ob mit Kupfer, ob mit Aluminium oder mit Papier und Bleistift...  ;)
   
Der Blinker treibt mich in den Wahnsinn! Immerhin soviel: Wenn ich den Traktor blinken lassen, blinken alle Blinker wie sie sollen, links, rechts... Prima! Wenn ich die Warnblinkanlage einschalte, blinken drei Blinkerlampen (vorne links und rechts und hinten rechts). Links hinten ziert sich!!! Wenn ich dann den Blinkerhebel kurz nach links ziehe und wieder zurückstelle blinkt es auch hinten links im Rhythmus mit!! Toll!

Und die Kontrollampen? Alleine nur mit dem Traktor tut sich dort vorne im Instrument garnichts! Wenn ich die Anhänger-Elektrik an die Steckdose stöpsele, blinkt die Traktorkontrolle perfekt und die Anhängerkontrolle blinkt einmal kurz auf... Aber was soll's!?! Ich muss es jetzt halt so hinnehmen und bring den Trakti deswegen mal zum Fahrzeugelektriker. So verplämpere ich damit Stunden und Tage und es hilft eh nichts!  ;D ;D Und weil ich noch nie gesehen habe, dass die beim TüV die Funktion der Kontrollampen überprüft hätten, lasse ich es jetzt mal drauf ankommen.

Morgen haben der Trakti und ich den grossen Tag beim TüV. Auweihja!!! Ich habe eigentlich nicht so schnell Bammel. Aber in diesem Falle...  Mein Grossvater pflegte in solchen Situationen zu sagen, er sei gespannt wie ein alter Regenschirm! Genau das trifft's  :P :P :P :P  Ich werde euch schreiben, wie die Sache ausgegangen ist!  :o :o :o

Auf etwas freu ich mich jedoch sehr! Morgen um 0600 klettere ich auf den Trakti und dann "brausen" (!!!) wir eine Stunde lang durch die schöne Sommer-Landschaft zu meinem Arbeitsplatz. Das kann dann nicht jeder sagen, dass er mit dem Traki zu Arbeit fährt! Und bei den Temperaturen, wie sie im Moment herrschen, ist das sogar ein richtiges Vergnügen! Mehr Cabrio und Fahrtwind geht nicht!! Nun ja: Schliesslich ist der TüV am gleichen Ort grad über die Gasse! Um 1255 sind wir dran!  ::)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8) 

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 06.07.2015, 17:45:04
Hallo Fritz ..

dann drück ich Dir mal ganz fest die Daumen bis die Knöchel weis werden ..

Bei mir hat der TÜV-Mensch nicht mal die Beleuchtung geprüft, der saß nicht mal selbst auf dem Traktor. Der hat nur nach den Gelenken und der Bremse geschaut "Fahren Sie mal ein Stück und dann voll auf die Bremse". Naja, das Ergebnis kennst Du ja .. Bremse zieht einseitig und der Motor ölt. Was die bei der Nachprüfung gemacht haben, weiß ich nicht, denn da war ich nicht dabei, aber die haben ja nur das kontrolliert, was auf dem ersten Prüfbericht angegeben war .. Meines Erachtens sind die Deutschen Prüfer eher harte Hunde gegen die Schweizer, hab ich mir mal sagen lassen ..  ;)

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.07.2015, 07:41:25
Liebe Kollegen

Die morgentliche Spazierfahrt habe ich hinter mir. Es war wunderschön! Mit 20 kmh sieht man Dinge, die einem sonst entgehen! Und weil man so schön hoch oben sitzt, bekommt man Sachen mit, die man vom Auto aus nie gesehen hätte. Naja, und ein paar Adrenalinstösse gab's ebenfalls!

Die Temperaturanzeige blieb die ganze Zeit so tief unten, dass ich mir ernstlich Sorgen machte und ich mich fragte, ob ich wohl noch genügend Kühlwasser im System habe und der Temperaturanzeiger mangels Flüssigkeit ins leere fühlt. Zum Glück gibt es bei uns in den Dörfern überall Brunnen und neben einem Gartentürchen stand dann auch ne Giesskanne. Doch nein : Alles in bester Ordnung...  :)

Der Beifahrersitz (ohne Beifahrer) scheppert unerträglich! Ich denke, den muss ich mit einem Gummistraps nach unten binden. Das mit der Fixierung mittels Federsplint schaut auf dem Papier ganz nett aus - in der Praxis ist nach meinem Ermessen  untauglich! Am Besten wäre es, man bedient den Traktor vom Beifahrersitz aus...  :D
 
Die Bremse links kreischt jämmerlich bei der Betätigung! Schön peinlich!!!  :-[ Aber nach etwa 200 Metern Fahrt mit leicht getretener Bremse liess sich aus dieses beheben.  ;D

Scheinwerfer rechts hat einen Wackelkontakt.... :o

Der Traktor stinkt nach heisser Chemie - aber das ist das schwarze Auspuffrohr...  :P

Alles in allem im grünen Bereich und trotzdem steigt der Nervositätsspiegel!!! Schaun ma mal!  ;)

Herzliche Grüsse aus dem TüV-Vorfeld

Fritz  8) 8)


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 07.07.2015, 08:01:51
Moin Fritz,
viel Erfolg beim TÜV, wird schon klappen.
Du hast ja wirklich reichlich Arbeit und Zeit aufgebracht um den MAN fit zu machen.
Das MUSS belohnt werden.

Gruß
Jörg

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.07.2015, 15:16:12
Jubel!
Freude herrscht!!


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Alles gut gegangen! Aber ein Spaziergang war's nun wirklich nicht. Die wollten es dann schon noch etwas genauer wissen! Interessant war zu sehen, wie unterschiedlich die Informationsbedürfnisse zwischen Deutschland und der Schweiz sind. Bei uns interessiert die Bereifung und die Felgengrösse kein Aas! Als ich den Experten darauf ansprach, ich hätte da noch 30-Felgen mit 16.9-er Bereifung und die breiteren 10.5 - 18-er Vorderräder meinte er, dass man das nicht eintragen müsse. Man könne montieren was man wolle, es müsse zum Fahrzeug passen und was passt, stehe in der Betriebsanleitung. An die müsse ich mich halten.

Dafür haben die sich wegen der maximalen Anhängelast fast ins Hemd gemacht. Im deutschen Fahrzeugbrief steht nur die Stützlast drin. Das reicht bei uns aber überhaupt nicht! Gnädigerweise haben die mir 6000 kg Anhängelast zugestanden. Das ist das Maximum, was ein Traktor bei uns heute ohne hydraulisches Bremssystem oder Druckluftbremsen herumschleppen darf - mit Auflaufbremsen am Hänger! Für den grossen Anhänger muss ich also die Hydraulikbremsen haben und dann gibts auch eine höhere Anhängelast.  ;)

Die Lenkhilfe war überhaupt nicht Gegenstand der Debatte! Eigenartig: Ich hatte mich deswegen auf eine wilde Nörgelei gefasst gemacht und hatte die TüV-Dokumente und die Einbauanleitung dabei... Aber nein, es sei schon recht... Dafür musste die Motornummer gefunden und im Ausweis eingetragen werden.

Und am Leergewicht hat er rumgemeckert! Der Trakti wiege 230 kg mehr, als im deutschen Brief steht! Aber wir haben es dann schon heraus gefunden. Hier sass der Besitzer auf dem Bock, der Sturzbügel wiegt auch idiotisch und die Lenkhilfe ist auch nicht aus Seidenpapier.

Egal: Der Trakti hat jetzt die offizielle Schweizer Zulassung und ist somit regelrecht eingebürgert worden! Und was mich sehr erstaunt hat: Ich durfte die deutschen Fahrzeugpapiere des Traktors im Original behalten. Als Archäologe und Historiker freut einem das ganz besonders! Tja...

Dann bleibt mir nur, mich für eure Geduld, die vielen guten Ratschläge und die treue Leserschaft ganz herzlich zu bedanken! Und keine Angst, es geht ja noch weiter...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8) 8) 8)  Der mit dem 4R3...  :o 8) :o

   
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 07.07.2015, 15:23:42
Hallo Fritz
Gratuliere, habe aber auch nichts anderes erwartet!
Jetzt darfst Du dann auch mit deiner Herzdame ein Fass aufmachen,
falls Sie Dich nach sooooo langer Zeit noch wieder erkennt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 07.07.2015, 16:04:29
Glückwunsch!
Ich kenne das..... bei der Bauratabnahme meines AS440A hatte ich auch Puls.

Allzeit gute Fahrt.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 07.07.2015, 18:29:22
Hallo Fritz,

auch von mir einen herzlichen Glückwunsch!  Wir müssen wohl nun alle erkennen, dass einer der besten und lustigsten Restaurierungsberichte überhaupt, beendet wird  :'(, die Hoffnung ist immer noch viele Einsatzbilder, wo der schöne 4R3 an seiner Grenze arbeitet, sehen zu dürfen.  Ich habe soeben Deiner Bericht durchgeblättert, einfach Wahnsinn die Vielfalt von Themen und wilden Abschweifungen es hier geben! :D  Es war unterwegs wirklich eine schöne Zeit und vor allem war es für mich toll einigermassen teilnehmen zu können; Deine Kommentare und Antworten haben uns sehr häufig zum laut auflachen gebracht! ;)

Schöne Hardcore-Heuer-Grüsse aus Norwegen - über Deiner Titel eines bescheidenen, norwegischen "Wild-Heuer" habe ich manchmal schmunzeln müssen. 8) 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 08.07.2015, 06:24:56
Salü Fritz , auch von mir Herzlichen Glückwunsch zum Eidgenössischen Segen des Schweizer TÜV - Heiligen :-) .....
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 08.07.2015, 11:11:25
Gratuliere Fritz  ,  mit 6000kg Anhängelast  kannst Du ja richtig Heu ernten , aber es gibt auch noch ein Gesetz 200 habe ich gesehen .
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.09.2015, 09:26:00
Liebe Kollegen

Es herrschte ja nun doch eine Weile Funkstille! Aber ich freue mich, dass ich jetzt wieder etwas Zeit finde, um mit euch etwas zu fachsimpeln. Die Gründe für die Ruhe im Aether waren vielfältig.

1. Der MAN war ja fertig und bei der MFK geprüft.
2. Während der Heuernte kam der MAN nicht zum Einsatz.
3. Beruflich hatte ich auch einiges um die Ohren. Unter anderem musste ich mir mal eben schnell eine neue Stelle suchen. :P 

Rückblende (das wird v.a. Ulli interessieren):
Die Gerstenernte 2015 war ein richtiger Schuss in den Ofen! Mir ist letzten Herbst schon aufgefallen, dass die Pflanzen zwar hervorragend aufgelaufen aber sehr gelb in den Winter gegangen sind. Nachdem meine Nachbarn aber ebenfalls sehr gele Gerstenfelder hatten, nahm ich das locker und dachte, das werde wohl so sein müssen. Im Frühling kam die Gerste sehr schön unterm Schnee hervor, kein Schneeschimmel, keine Mäuseschäden, praktisch kein Unkraut... Nach der Grunddüngung sah alles noch bestens aus, die Pflanzen gediehen sehr schön.

Als ich mit dem "Bauchladen" zu Fuss die Stickstoffdüngung zu Schossen gab, sind mir "Nester" aufgefallen, in denen die Gerste einfach nicht weitergemacht hat. Die Pflanzen sind einfach dort stehen geblieben, wie sie im Frühling unterm Schnee hervorgekommen waren. Und bei Düngung zum Ährenschieben wurde es mir richtig mulmig. Da kamen zwar Ähren aus dem Halm. Aber die waren nur etwa einen Drittel so lang, die Grannen standen fast waagerecht ab und alles war dunkel verfärbt.
Geblüht haben diese Ähren auch nicht.

Das Ende vom Lied: Bei einer normalen Strohmenge war der Körnerertrag nur halb so gross wie er normalerweise sein sollte. Auch die Verteilung innerhalb des Feldes war bemerkenswert. Es war wie mit dem Linieal gezogen: Oben gut, d.h. etwa 70 kg/a, unten Totalverlust! Das gab dann 3300 kg Körner von 95 a. Ich war ein wenig geschockt!  :o

Meine Abklärungen haben ergeben, dass ich eigentlich alles richtig gemacht hatte und auch nicht viel hätte ändern können. Offenbar handelte es sich dabei um das Gelbverzwergungsvirus. Mein Meisterlandwirt (da wo ich vor Jahren im Praktikum war) bestätigte mir, dass er bei sich sogar im Weizen damit zu kämpfen hatte.  ::)

Also gut! Schwamm drüber und weiter geht's. Dafür war die diesjährige Raufutterernte sensationell - sowohl betreffend Menge als auch betreffend Ertrag. Ich war sehr froh, dass ich schon vor Jahrem mit Luzeren herumexperimentiert hatte. Die hat mich dieses Jahr nach dem ersten Schnitt - als es dann so heiss und trocken wurde -buchstäblich aus dem Schlamassel geholt. Bei meinen Nachbarn wurde es rot und braun wie in Afrika. Bei mir stand die Luzerne bis zu einem 1.20 m hoch! Einfach genial!

Nun: Die Raufutterernte ist so gut wie abgeschlossen. Die Zwetschgen und Mirabellen sind ebenfalls versorgt. Also steht dem Einsatz der schweren Maschinen nichts mehr im Wege!

Zur Erinnerung: Ich bin durch die Direktzahlungsvorschriften gewungen, auf 50% der Betriebsfläche "Vollgas-Landwirtschaft" zu betreiben. Und weil ich keine raufutterverzehrenden Tiere halte, muss ich eine Fruchtfolge mit Kunstwiese und Getreidebau ausweisen, sonst werde ich finanziell abgestraft. Also folgt auf Umbruch Weizen, Gerste, Gerste und dann 3 Jahre Kunstwiese mit viel Luzerne. Bisher ging das ganz gut. Jetzt galt es, die letzte Parzelle meiner flachen Vollgasflächen wieder unter den Pflug zu nehmen. Weiss der Schinder, wann dort zum letzten Mal ein Pflug vorbei kam. Vermutlich während der Anbauschlacht im 2. Weltkrieg!  ;) Andererseits lautet die Flurbezeichnung für dieses Stück ausgerechnet "Brotkorb"!  ;D   

Die Herausforderung: Das Gelände ist zum Teil steil bis sehr steil, es liegt konkav und hat die Form eines Dreiecks. Zum Pflügen ein absoluter Reisser! Doch seht selbst:

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Oben ging es noch einigermassen. Dann sind die Pflugschollen wieder zurück in die Pflugsohle gefallen. Möglicherweise wären sie geblieben, wenn ich mich getraut hätte, mit mehr Tempo zu fahren. Aber ich gebe zu, mir war das nicht mehr geheuer. Deshalb entschloss ich mich, den ganz steilen Teil in der Falllinie zu pflügen. Das habe ich nun auch hinter mir. Jetzt muss ich nur noch den flachen Teil fertig pflügen.

Fazit: Der Trakti ist bestens geeignet für ins steile Gelände. Ich hatte nie das Gefühl, das es "kippelig" geworden wäre. Die Temperatur lag stehts im unteren Bereich, was angesicht der "Langsamkeit" der Arbeit aber auch nicht verwundert. Das Pflugergebnis ist für meine Begriffe - was überhaupt kein Massstab ist - erstaunlich. Ja, auf dem Foto, wo der Trakti mit der Nase nach unten man Berg steht, gucken Grasbüschel raus! Das war der Moment, als die Schollen immer wieder zurück in die Furche purzelten und ich beschloss, ab da in Fallinie zu pflügen. Der Allradantrieb ist sehr wirksam und macht sich gut bemerkbar. Was mir zu denken gibt: Wenn man sehr steil mit der Nase nach unten am Berg steht, beginnt die Oeldrucklampe zu leuchten und der Oeldruckmesser sackt zusammen. Wuih!!! Magne hatte recht mit seinem Tipp für die Installation eines Oeldruckmessers!!! :P :P :P

Ein weiteres Problem ist, den Halt im Sattel nicht zu verliehren! Man muss sich wirklich anklammern wie der Affe am Schleifstein.
Nur schon deshalb muss man sehr vorsichtig agieren, sich jede Bewegung überlegen. Irgendwelche zackigen Bewegungen muss man einfach sein lassen! Ich habe es vermieden, mehr als eine Bewegung gleichzeitig zu machen. Also: Am Ende der Furche während der Fahrt den Pflug ausheben und gleichzeitig zu wenden geht garnicht. Ein Schlag, ein Ruck und es folgt ein länger Arbeitsunterbruch. Man muss in der Furche anhalten, den Pflug ganz langsam ausheben und dann Pflug kehren. Erst dann kann man mit dem Traki das Wendemanöver machen - in Zeitlupe!

Wir sind uns einig: Eigentlich ist es totaler Quatsch, so etwas zu machen. Nur schon der Zeitaufwand ist gigantisch. Durch die Steilheit des Geländes verlangsamt sich alles unendlich! Wenn ich die Stunden zusammenzähle, werde ich für die 50 Aren sicher einen ganzen Tag gebraucht haben. Für heutige Verhältnisse unerträglich. Wenn ich mir allerdings überlege, wie lange die früher mit den Pferden und dem Selbsthalterpflug dafür gebraucht haben und das zu zweit (einer bei den Pferden, einer am Pflug), dann relativiert sich das Ganze.

Um eines bin ich sehr froh! Dadurch das der Trakti kein Häuschen hat, kann der Angstschweiss ungehindert abfliessen und man sitzt nicht im Nassen!  ;D ;D

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)         

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 08.09.2015, 10:51:06
Salü Fritz´, immer wieder bemerkenswert deine Berichte , ein klarer Fall für einen Schlepperbestseller! Aber auch wenn´s arg schön ist bei Euch , ich habe schon dünnes in der Hose wenn ich den Maisberg in 10-11m planiere , da kann ich dich nur bewundern :-)
gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 08.09.2015, 10:51:34
Hallo Fritz,

sehr schöne und beeindruckende Bilder die du uns hier wieder abgeliefert hast.
Für das Arbeiten in den Hanglagen ist der 4R3 schon eine sehr gute Maschine durch die doch relativ große Breite und den niedrigen Schwerpunkt. So steil das allerdings die Öldruck Lampe angeht habe ich noch nicht geschafft, und habe es auch nicht unbedingt vor.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 08.09.2015, 12:47:30
Hallo Fritz,

mal ne Fragen von nem Flachland-Ahnungslosen, wieso hast ihn hinten nicht "breit" bestellt? (Felgen gedreht) dann steht er doch auch einig cm breiter, hilft für die Psychologie enorm :)

Fährst mit mehr Öl, damit er den Öldruck zukünftig nicht verliert?? Dürfte ja eigentlich bei dem langsam laufenden Motor nicht dazu führen, dass das Öl sich aufschäumt.

Neuer Job?! klingt nicht so toll...

Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 08.09.2015, 13:50:08
Hallo Fritz,

wir wünschen dir,dass wieder alles in geregelte Bahnen kommt und du deine letzten Jahre noch absolvieren kannst bis zur Rente.

Was das Pflügen angeht, kann ich mir schon vorstellen wie es dir dabei erging.

Du musst aber ein gutes vertrauen in deine Bremsen haben,denn in den letzten beiden Bildern sieht man wie es bergab geht, ich hätte hier den Pflug abgesenkt um sicher zu gehen,dass er nicht weg rollt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.09.2015, 13:53:19
Liebe Kollegen

Es ist so, wie Clemens sagt. Man könnte die Räder breiter stellen. Ich hätte auch die IHC Felgen mit den dicken 16.9-30-er Schlappen montieren können. Aber - ich geb's gerne zu - ich war halt zu faul dazu. Irgendwo hat bei mir alles auch mal eine Grenze. Ausserdem: Wo doch die Felgen vorne rum grad so schön sind, werd' ich den Teufel tun und mir nen grünen Naben-Abdruck ins schöne Elfenbein vibrieren... Und da es sich damit wie mit dem Rest des Lebens auch verhält - man kann nicht alles haben - muss man halt dort auf dem roten Sitzkissen hocken und etwas bibbern!  ;D Grad ganz so schlimm und "dünn" wie Jürgen es beschreibt, war's übrigens nicht. Da kann man mit etwas Schweizer Schoggi sehr gut vorsorgen. ;) Du, Jürg, das war ein Wink mit der dicken Toblerone!  ;D

Karl-Ernst und Clemens: Ja, dass die grüne Lampe zu leuchten begann, hat mich sehr irritiert und noch mehr beunruhigt. Ich glaub auch nicht dass das Öl zu schäumen begann. Ich denke eher, dass die Brühe bei dieser Hangneigung ganz nach vorne fliesst und der Ansaugstutzen trocken fällt. Nimmt mich Wunder, was unser Steilfjordfahrer Magne dazu sagt! ;)   

Clemens: Deine Bedenken betreffend dem neuem Job verstehe ich gut. Mit 56 nochmals wo anderes anzufangen, ist nicht jedermanns Sache und im Allgemeinen wird die Berufs-Luft in diesem Alter ziemlich dünn. Aber es gibt im Leben Situationen, da muss man einfach auf den roten Knopf wo "Schleudersitz" drauf steht drücken. Ich will die Sache hier nicht unnötig ausbreiten und nur so viel sagen: Seit unser Juniorchef ins Geschäft eingetreten ist, hat sich das Betriebsklima bösartig verschlechtert. Er hat so das Gefühl, wir seien so eine Art Leibeigene. Darüber hinaus hatte ich das Gefühl, der Thronfolger sah mich zunehmend nur noch als lästigen alten Sack und Kostenfaktor! Aus seiner Sicht der Dinge hat er vielleicht sogar recht. Egal: Um mich nicht weiter verbiegen zu müssen und um irgend welchen Überraschungen vorzugreifen, habe ich mich Anfangs Mai auf die Suche nach einer anderen Stelle gemacht.

Es dauerte 2.5 Monate, ich schrieb 4 Bewerbungen, wurde zu zwei Vorstellungsgesprächen aufgeboten und dann hatte ich den neuen Job. Mitte Juli war der neue Arbeitsvertrag unterschrieben. Jetzt muss ich die 6 Monate Kündigungsfrist abhocken und meinen Kollegen einfuchsen. Dank der vielen Urlaubstage höre ich zu Weihnachten hier auf und am 1. Februar fange ich am neuen Ort an. Was will man mehr? 8) 8) 8)

Vor allem: Das ich dieses Wagnis eingegangen bin, hat sich auf alle Art und Weise mehr als rentiert! Und meine Frau ist glücklich, denn die hatte in letzter Zeit regelrecht Schiss um mich... :-*

Wichtig:
Ich beginne, die Sachen "Geschäft / Privat" zu entflechten. Ich werde euch "Hauptleidtragenden" in Kürze eine neue Email-Adresse zuschicken, damit ihr mir auch in Zukunft erhalten bleibt! :D Und sonst bin ich ja nach wie vor über das Forum erreichbar. Da ändert sich ja vorerst nichts. Ich will mich da aber noch schlau machen...   

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 08.09.2015, 14:16:26
Kleiner Nachtrag:

Ich habe soeben mein Benutzerprofil geändert. Eure Mitteilungen erreichen mich nun schon über die neue Email-Adresse.

Gruss

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 08.09.2015, 21:47:51
Hallo!

Fritz, solche herrliche Aufnahmen setzen einem schnell zurück zu den schönen 60'ern!  Die Bilder könnten gern wie damalige Werbung für den MAN 4R3 gedient haben. ;)

Das Angehen der grünen Öldrucklampe kommt wohl nicht soo häufig vor (?), meiner Erfahrung nach erlebt man das normal nur sporadisch wenn man ganz an der Grenze arbeitet.  Ist es so steil kann man das Rückwärtsfahren und das Fahren bergauf, auf jeden Fall mit abgesenktem Pflug, einfach vergessen.  Ist es aber ratsam mit erhöhtem Ölstand zu fahren?  Ich meine nicht, der Ölstau wird so zu heftig bei den Kurbelwellenabdichtungen sein, oder was meint Ihr dazu?  Ich weiss nicht genau, aber kann Motoröl eigentlich schäumen?

Breiter Spur ist ja in Hanglagen für die Stabilität sonst effektiv, passt aber schlecht wenn man mit Wendepflug schön pflügen will..  Eine Alternative ist links mit Doppelbereifung und Beetpflug nur einen Weg immer passend schräg zu fahren, dann kann man fast problemlos mit 3 Scharen arbeiten (wenn es nicht allzu steinig ist)...

Gruss der Steilfjordfahrer 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: michaelman am 08.09.2015, 22:07:09
Abend Magne.

Ja, Motoröl kann schäumen, wenn die Gewichten der Kurbelwelle ins Öl rumhauen entsteht schaum.
Aber nur bei einen zu höhen Ölstand oder wenn teilweise Luft angesaugt wird.

Gr. Michael.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.09.2015, 08:32:22
Liebe Kollegen

Magne: Das mit der Spurverbreiterung hatte ich mir eben auch überlegt, war mir aber nicht sicher, ob das stichhaltig ist, weil ich es selbst bei uns noch nie gesehen habe. Das mit den Doppelrädern habe ich einmal beobachtet und fand es sehr unbefriedigend, denn das bergseitige Doppelrad läuft ja dann auf der frisch gepflügten Furche und das Hauptrad hat keinen sauberen Schluss am Pflugsohlenrand. Breitere Felgen und breitere Reifen währen da ein Kompromiss. Ich habe allerdings letztes Jahr mit der 16.9-30-er Bereifung das Gefühl, die Reifen seien zu breit und der Traktor lief nicht schön in der Spur, verhielt sich schwammig und neigte zu ständigen "Ausbruchsversuchen" um die Furche zu verlassen. Ohne Lenkhilfe war das ein schreckliches Erlebnis. Drum habe ich es diese Jahr mit den "Fahrradreifen" versucht. Das Ergebnis hat mich überzeugt. Zudem habe ich das Gefühl, die schmalere Bereifung bringt die Kraft besser auf den Boden und ich hatte etwas weniger Schlupf. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Ich habe im Vergleich viel zu viele Parameter geändert, um hier wirklich etwas objektives verzapfen zu könne... :P 

Das mit dem Oeldruck lässt mir keine Ruhe. Ich finde es ziemlich beunruhigend, dass die grüne Lampe zu leuchten beginnt, sobald sich der Trakti nach vorne beugt. Die Anzeige mag ja mehr oder weniger genau sein. Aber der Oeldruckzeiger verhält sich synchron und ich denke, dass dies kein Zufall sein. Der Oelstand ist normal etwas über dem unteren Strich. Ich meine, dass damit eigentlich alles bestens sein müsste.  ::)

Das mit dem schaumigen Motoröl gibt mir zu denken. Was Michae schreibt macht Sinn. Ich habe jedoch keine Ahnung, ob und ab welchem Neigungswinkel das Oel so zusammenläuft, dass die Kubelwelle zum Schaumschläger wird. Und wenn das Kurbelwellengehäuse voll Schaum wäre müsste der doch zu sehen sein. Am Oelpeilstab ist nichts zu sehen und aus dem Entlüftungskamin quillt auch nichts raus. Ich habe auch fleissig am Spaltfilter gekurbelt... :(

Ich werde in den nächsten Tagen sowieso einen Oelwechsel machen und dann auch nochmals die Deckel auf der rechten Motorseite entfernen. Bei dieser Gelegenheit werde ich ach noch ein paar sabbernde Kupferdichtringe an der Unterseite des Motors wechseln. Die haben dem MFK-Experten (TÜV) auch nicht so recht gefallen wollen... ;)

Zum Pflügen an sich möchte ich auch noch ein paar Bemerkung machen:
Ein Fehler, den ich gemacht habe und der mit Sicherheit dazu beigetragen hat, dass ein Teil der Schollen nicht richtig gewendet wurden bestand darin, dass ich den Unterlenkern offenbar zu viel Spiel gegeben habe. Ich habe gelernt, dass der Pflug ganz locker sich "selbst überlassen hinter dem Traktor herzuckeln muss". Das hat den Vorteil, dass die Unterlenker und vor allem die Spanner nicht vermurxt werden. Solange man sich im ganz flachen und moderat geneigten Gelände bewegt, ist das richtig. Am Steilhang ist das anders, denn jetzt rutscht der Pflug so weit zur Seite, dass die Scholle viel zu breit wird. Im schlimmsten Fall ist die neue Furche nicht bündig mit der vorherigen und dann murxt der Pflug eine überbreite Scholle um die eigene Achse und der Teil zur vorherigen Furche ist überhaupt nicht vom Boden gelöst. Es entsteht damit also eine Art Christstollen, der die Tendenz hat, wieder aufzuklappen. Also: Am Hang die Unterlenker so weit fixieren, dass der Pflug durch die Schwerkraft nicht zu weit aus der Bahn gezogen werden kann.

Weil unsere Schätzchen ja keine Regelhydraulik haben, hatte ich das Gefühl, ich müsste unbedingt ein Stützrad am Pflug anbauen oder mir einen Pflug mit Stützrad besorgen zu müssen. Aber der hydraulische Oberlenker macht das völlig überflüssig. Klar: In dem extrem kupierten Gelände wäre das Stützrad eine Erleichterung gewesen. Aber wenn man sich die "Eintauchtiefe" des Vorschälers als Orientierung nimmt, kann man mit der Oberlenkerhydraulik Stützrad spielen und der Pflug läuft am Traktor in Schwimmstellung. Der Vorteil: Wenn man den Oberlenker beim Anfahren ganz kurz macht, geht der Pflug im Sturzflug auf Arbeitstiefe. Dann verlängert man den Oberlenker und fährt die Furche zu Ende. Der Vorteil: Mit etwas mehr Routine spare ich mir das Vorgewände.

Letztes Jahr habe ich ja den Pflug nicht in Schwimmstellung gefahren sondern "getragen". Das hat sich nun wirklich nicht bewährt und man darf ja auch in fortgeschrittenem Alter noch etwas dazulernen! Dieses Jahr - mit dem Pflug in Schwimmstellung - konnte ich zum ersten Mal die Funktion des Raddruckverstärkers ausprobieren. Also ich beim Restaurieren das "Hebelchen" so anschaute, lächelte ich etwas ungläubig und dachte so bei mir: "Ach ja..."  :D Dem ist aber überhaupt nicht so! Ich war tief beeindruckt, als der Traktor bei Bergaufahrt etwas zu wühlen begann und ich an dem Hebelchen zog. Dolle Sache! Schade ist das Hebelchen nur an der rechten Seite. Wenn der Pflug nach links dreht, sollte man auch dort...  ;)
So, genug der Klugscheisserei...!  :)

Nächstes Jahr pflüge ich dann eine etwas weniger hysterische Parzelle und werde versuchen, das mit dem Zweischarpflug zu machen. Mal schauen...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

       

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.09.2015, 08:35:07
Liebe Kollegen

Magne: Das mit der Spurverbreiterung hatte ich mir eben auch überlegt, war mir aber nicht sicher, ob das stichhaltig ist, weil ich es selbst bei uns noch nie gesehen habe. Das mit den Doppelrädern habe ich einmal beobachtet und fand es sehr unbefriedigend, denn das bergseitige Doppelrad läuft ja dann auf der frisch gepflügten Furche und das Hauptrad hat keinen sauberen Schluss am Pflugsohlenrand. Breitere Felgen und breitere Reifen währen da ein Kompromiss. Ich habe allerdings letztes Jahr mit der 16.9-30-er Bereifung das Gefühl, die Reifen seien zu breit und der Traktor lief nicht schön in der Spur, verhielt sich schwammig und neigte zu ständigen "Ausbruchsversuchen" um die Furche zu verlassen. Ohne Lenkhilfe war das ein schreckliches Erlebnis. Drum habe ich es diese Jahr mit den "Fahrradreifen" versucht. Das Ergebnis hat mich überzeugt. Zudem habe ich das Gefühl, die schmalere Bereifung bringt die Kraft besser auf den Boden und ich hatte etwas weniger Schlupf. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Ich habe im Vergleich viel zu viele Parameter geändert, um hier wirklich etwas objektives verzapfen zu könne... :P 

Das mit dem Oeldruck lässt mir keine Ruhe. Ich finde es ziemlich beunruhigend, dass die grüne Lampe zu leuchten beginnt, sobald sich der Trakti nach vorne beugt. Die Anzeige mag ja mehr oder weniger genau sein. Aber der Oeldruckzeiger verhält sich synchron und ich denke, dass dies kein Zufall sein. Der Oelstand ist normal etwas über dem unteren Strich. Ich meine, dass damit eigentlich alles bestens sein müsste.  ::)

Das mit dem schaumigen Motoröl gibt mir zu denken. Was Michael schreibt macht Sinn. Ich habe jedoch keine Ahnung, ob und ab welchem Neigungswinkel das Oel so zusammenläuft, dass die Kubelwelle zum Schaumschläger wird. Und wenn das Kurbelwellengehäuse voll Schaum wäre müsste der doch zu sehen sein. Am Oelpeilstab ist nichts zu sehen und aus dem Entlüftungskamin quillt auch nichts raus. Ich habe auch fleissig am Spaltfilter gekurbelt... :(

Ich werde in den nächsten Tagen sowieso einen Oelwechsel machen und dann auch nochmals die Deckel auf der rechten Motorseite entfernen. Bei dieser Gelegenheit werde ich ach noch ein paar sabbernde Kupferdichtringe an der Unterseite des Motors wechseln. Die haben dem MFK-Experten (TÜV) auch nicht so recht gefallen wollen... ;)

Zum Pflügen an sich möchte ich auch noch ein paar Bemerkung machen:
Ein Fehler, den ich gemacht habe und der mit Sicherheit dazu beigetragen hat, dass ein Teil der Schollen nicht richtig gewendet wurden bestand darin, dass ich den Unterlenkern offenbar zu viel Spiel gegeben habe. Ich habe gelernt, dass der Pflug ganz locker sich "selbst überlassen hinter dem Traktor herzuckeln muss". Das hat den Vorteil, dass die Unterlenker und vor allem die Spanner nicht vermurxt werden. Solange man sich im ganz flachen und moderat geneigten Gelände bewegt, ist das richtig. Am Steilhang ist das anders, denn jetzt rutscht der Pflug so weit zur Seite, dass die Scholle viel zu breit wird. Im schlimmsten Fall ist die neue Furche nicht bündig mit der vorherigen und dann murxt der Pflug eine überbreite Scholle um die eigene Achse und der Teil zur vorherigen Furche ist überhaupt nicht vom Boden gelöst. Es entsteht damit also eine Art Christstollen, der die Tendenz hat, wieder aufzuklappen. Also: Am Hang die Unterlenker so weit fixieren, dass der Pflug durch die Schwerkraft nicht zu weit aus der Bahn gezogen werden kann.

Weil unsere Schätzchen ja keine Regelhydraulik haben, hatte ich das Gefühl, ich müsste unbedingt ein Stützrad am Pflug anbauen oder mir einen Pflug mit Stützrad besorgen zu müssen. Aber der hydraulische Oberlenker macht das völlig überflüssig. Klar: In dem extrem kupierten Gelände wäre das Stützrad eine Erleichterung gewesen. Aber wenn man sich die "Eintauchtiefe" des Vorschälers als Orientierung nimmt, kann man mit der Oberlenkerhydraulik Stützrad spielen und der Pflug läuft am Traktor in Schwimmstellung. Der Vorteil: Wenn man den Oberlenker beim Anfahren ganz kurz macht, geht der Pflug im Sturzflug auf Arbeitstiefe. Dann verlängert man den Oberlenker und fährt die Furche zu Ende. Der Vorteil: Mit etwas mehr Routine spare ich mir das Vorgewände.

Letztes Jahr habe ich ja den Pflug nicht in Schwimmstellung gefahren sondern "getragen". Das hat sich nun wirklich nicht bewährt und man darf ja auch in fortgeschrittenem Alter noch etwas dazulernen! Dieses Jahr - mit dem Pflug in Schwimmstellung - konnte ich zum ersten Mal die Funktion des Raddruckverstärkers ausprobieren. Also ich beim Restaurieren das "Hebelchen" so anschaute, lächelte ich etwas ungläubig und dachte so bei mir: "Ach ja..."  :D Dem ist aber überhaupt nicht so! Ich war tief beeindruckt, als der Traktor bei Bergaufahrt etwas zu wühlen begann und ich an dem Hebelchen zog. Dolle Sache! Schade ist das Hebelchen nur an der rechten Seite. Wenn der Pflug nach links dreht, sollte man auch dort...  ;)
So, genug der Klugscheisserei...!  :)

Nächstes Jahr pflüge ich dann eine etwas weniger hysterische Parzelle und werde versuchen, das mit dem Zweischarpflug zu machen. Mal schauen...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)

       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 09.09.2015, 09:23:29
Hallo Fritz , das mit dem "festketten" der Unterlenker will mir nicht in den Kopf, nun habe ich es bereits geschafft beim Pflügen in der Tiefebene eine Spannkette abzureissen wegen der enormen Seitenführungskraft vom Pflug und kann mir nicht vorstellen das man an einem "sanften" Hügelchen wie bei dir den Pflug anketten muss.....ich muss mal suchen irgendwo hab ich Bilder vom Pflügen im Gebirge und meine das das Stützrad der Schlüssel zum Erfolg ist ......

grübel grübel und studier ........


da isser der ""Lukas"" . den hab ich gesucht
https://www.youtube.com/watch?v=ZihKzvNuTyw
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: michaelman am 09.09.2015, 09:43:47
Morgen Fritz,

Bei etwas über dem unteren Strich wird bei uns sofort nachgefüllt bis zum oberen Strich.
Das Öl ist nicht nur zum schmieren da.
Wenn du Ölwechsel machst füll Bitte auf bis zum oberen Strich und hol den Spaltfilter mal komplett raus zum saubermachen und reinschauen.
Ich vermute das im steilen Hang gerade etwas zu wenig drin war und die Pumpe etwas Luft mitgenommen hat.

M.fr.Gr.

Michael.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 09.09.2015, 09:57:10
Hallo Fritz,

ich habe mich bestimmt wieder unklar ausgedrückt:  Ich meinte man kann alternativ einen Beetpflug bis 3 Schare statt einen 1 Schar Wendepflug einsetzen.  Man montiert Doppelbereifung nur links am Trecker (nur wegen der Stabilität), pflügt immer passend schräg talwärts und fährt mit angehoben Pflug rückwärts zurück.  Mit einem hydraulischen Oberlenker besteht auch die Möglichkeit 4 Schar zu nutzen, somit wird der Zeitverbrauch schön gering. :P

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 09.09.2015, 14:09:04
Hallo Magne

Du hast dich völlig klar ausgedrückt und ich habe dich gut verstanden. Das Problem: Ich habe hier bei uns noch nie jemanden mit einem Beetpflug arbeiten gesehen. Beetpflüge haben hier überhaupt keine Tradition - woran das liegt, weiss ich eigentlich nicht!  ::) Seit Urzeiten habe die bei uns schon an Kehrpflügen rumgewerkelt. Schon die alten Aargauerplüge, die noch praktisch aus Holz gebaut waren, hatten ein fixes gerades Messersech und eine fix montierte gerade Pflugschar. Zusätzlich hatten die einen "mobil augehängten Riester, den du durch hochheben des Pfluges mit einem eleganten Unterschwung entweder rechts oder links von der Pflugschar fahren konntest. Damit hat sich entschieden, auf welche Seite die abgestochene Krume abgelegt wird - links oder rechts. Wenn es dich interessiert: Geh mal im Internet unter "Selbsthalterpflug", da gibt es mehrere Seiten, welche die Entwicklung der in der Schweiz geläufigen Pflüge zeigen. Und es gibt sehr informative Bilder!  ;)

Eigenartig: Als ich auf den Internetseiten des Deutschen Schrotthandels zwischen den gebrauchten Landmaschinen zu surfen begann, ist mir das sofort augefallen. Es gibt unglaublich viele Beetpflüge zu kaufen. Bei uns: Absolut nix oder extrem selten. Aber das sind dann so antike Zwergwerkzeuge mit einer Schar für Gärtnereien...

Für nackten Wahnsinn habe ich die Entdeckung des Grenz-Pfluges gehalten! Nie gehört, nie gesehen! Aber dass man sich so etwas ausdenkt und offenbar praxisreif produziert, finde ich einfach toll!  :)

Zur deiner Idee des 4-Scharpfluges: Ich fürchte, das wird sich nicht realisieren lassen. Wenn ich mit so einem Möbel daherkomme, erreicht das Frontgewicht des Traktis schon den gegenseitigen Feldrand bevor die vierte Pflugschar hinten richtig losgefahren ist.  ;) ;) ;) Und meine Nachbarn werden mich entmündigen wollen und bieten das "gelbe Wägelchen" auf. Das ist die Ambulanz vom Irrenhaus!  :) :) :P :P   

Jürgen: Die Filmdemonstration ist eindrücklich. Aber mir kommt vor, die Unterlenker sind in diesem Fall extrem satt angezogen. Sonst würde der Pflug beim Wenden richtig frei interm Traki hin- und her pendeln. Das tut er aber nicht, er macht ganz genau die selben Bewegungen wie der Trakti - und zwar zeitgleich. Das einzige, was ich "rumbaumeln" sehe ist die Kette zwischen den Unterlenkern. Und um zu fahren, wäre es mir eindeutig zu nass.  :(  Aber offenbar ist das eine Demonstrationslustbarkeit! Insofern...  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M.A.N-Hausen am 09.09.2015, 22:32:36
Hallo Fritz und MAN Freunde
Tolle Einsatzbilder  :D Du hast ja ein ähnliches Gelände wie wir ! Wir fahren schon seit langem mit 1-2cm erhötem Ölstand über Max am Berg  8)
Früher als mein Vater den Motor vom 4p1 überholen lies ,füllte der Mechaniker das Öl nach Vorschrift auf ,mein Vater zog aber den Ölstab nicht mehr bevor er an den Berg ging ,da bekam der 4p1 ab und zu kein Öl und starb den Heldentot es ging nicht lange!! :'(
Am 4r3 ist es noch kritischer als am 4p1 durch die größere Ölwanne
Wenn man am 4r3 das Öl auf Max auf füllt und quer zum Berg fährt so das der Ölansaugstutzen oben ist leuchtet schnell die Warnlampe  :o
Deshalb rat ich dir füll ruhig 2cm über Max auf ,mit aufschäumendem Öl hatte ich noch nie Probleme! ;)
Soviel ich weiß wurden an den ersten 35ern die Ölstäbe von MAN ausgetauscht und die Markierung erhöht ,hat jemand vielleicht ein Kundendienstrundschreiben dazu ??
Ich habe mich mal mit einem MAN Kollegen unterhalten und der sagte als die ersten 35er rauskamen gingen sie der Reihe nach am Berg Kaputt wegen zu wenig Öl  ::)
Gruß aus dem Buckligen Schwarzwald
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 09.09.2015, 23:28:00
@ M.A.N-Hausen

Demnach müßte es ja unterschiedlich hohe Markierungen an den Ölmeßstäben geben, je nach dem Baujahr wenn die Markierung später höhe angesetzt wurde.
Wir könnten ja mal alle an den Ölmeßstäben nachmessen und hier übers Forum vergleichen.
Auf jeden Fall ist deine Schilderung sehr interessant und auch nachvollziehbar.


@ Swissfritz,

Zum Filmbeitrag kann ich nur sagen, wenn ich mich recht erinnere, wurde da eigentlich ein Schlüter Feldtag ausgerichtet.
Als es zu regnen begann wurde es den Leuten mit den schweren Schlüter Traktoren zu nass und sie hatten Bedenken weg zu rutschen.
Lukas hatte dann den Rest mit dem 4R3 fertig gepflügt.

Ich habe die seitlichen Ketten auch immer recht lose, (es ist hier natürlich bei weitem nicht so steil wie bei euch) ganz ohne Ketten geht ja nicht, denn sonst würden die Unterlenker bei angehobenem Pflug ja gegen den Talseitigen Reifen Schlagen.

Zitat aus BA vom 4R3 Seite 128:
 Keinesfalls dürfen beim Pflügen die Pendelbegrenzungen angezogen sein und so die nötige seitliche Bewegung des Pfluges verhindern, da sonst beim Abweichen des Schleppers von der Pflugspur (vor allem am Vorgewende ) Schäden auftreten können. Der Pendelausschlag soll dabei mindestens 140 mm, von der Mittellage nach beiden Seiten, betragen.

Ob man das nun wirklich so genau auf den mm halten muß?
Ich gebe ihm immer so um die 30 cm Luft seitlich.

Ich freue mich schon darauf, demnächst darf ich auch wieder mal etwas Erde umgraben :D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 10.09.2015, 08:25:32
Liebe Kollegen

M.A.N.-Hausen: Interessanter Hinweis! Ich werde das mit dem Ölmessstab nachmessen und euch mitteilen. Das mit dem zusätzlichen Schluck Motoröl klingt logisch, hört sich aber auch ein wenig nach einer "Verzweiflungstat" an.  :D

Gestern Abend bin ich nochmals ganz bewusst in meinen Steillagen herumgekurvt und habe versucht, das grüne Lämpchen und den Öldruckanzeiger "zu ärgern". Aber die haben sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Ich bin an eine ähnlich steile Stelle gefahren, hab den Trakti mit der Nase nach unten "aufgehängt", den Motor abgestellt und habe 5 Minuten gewarten und dann erneut gestartet. NIX! Grünes Lämpchen erlischt, Oeldruck im Leerlauf 1.5 - 2.0 bar, bei mehr Gas 3 bar. Besser geht's doch wohl nicht?

Vielleicht ist es doch eine Frage der Einsatzdauer? Das würde uns dann zur Frage bringen, was kann dem Motor oder dem Motoröl nach längerer Zeit wiederfahren, dass der Öldruck am Hang so in den Keller absackt? Vielleicht schäumt das Zeug mit der Zeit erst auf? Ich werde mich heute mal mit den Experten bei der Firma MOTOREX darüber unterhalten. Vielleicht ist das 20W20, das ich einfüllt habe, wirklich suboptimal und ich hätte gescheiter SAE 30 genommen. Aber von "Dauer-Aussentemperaturen über 25 Grad" sind wir doch weit entfernt. So what? Ganz schön spannend... ::)

Karl-Ernst: Du willst mir offenbar mitteilen, dass Schlüter im Gelände nichts taugt und nur bei schönem Wetter zu benutzen ist. Gut dass du mir das sagst!!!!!!! Nicht auszudenken, wenn ich am Ende doch in die Versuchung kommen wäre, Magnes Experiment mit dem 4-Scharpflug mit Hilfe eines Schlüters in die Tat umzusetzen!  :D :D :D :D :D :D :D :D Zum Glück sind wir hier im MAN-Forum völlig unter uns!  :P :P Da darf man so was sagen. Aber stell dir mal vor, die "Schlütis" wüssten das! Die würden aus nackter Verzweiflung ihre Traktis glatt anzünden!  ;)

Aber im Ernst: Das mit dem Pendelweg habe ich genauso gemacht, wie du es schreibst. Aber 30 cm sind aber am Steilhang wirklich zu viel. Und zwar wegen des Rucks, den dir der Pflug mit diesem Spiel verpassen kann. Das kann dir den Traktor glatt über den Haufen werfen! Eine häufige Ursache mit umgestürzten Traktoren sind die Kreiselschwader mit Dreipunkt-Anbau. Wenn man die im Hang am Ende des Feldes einfach anhebt, schnellen die mit einer Rückholfeder in die Ausgangsposition, d.h. in die Mitte zurück. Das reicht, um einen leichten Trakti glatt auf den Rücken zu legen!   

Denk dran. Du fährst ja mit einem 2-Scharpflug. Ich bin ein "Schisser" und drum fahr ich nur mit dem Einscharpflug - nicht, weil der Trakti das nicht könnte. Nur wegen der Masse und der Hebelwirkung beim Wenden! Ich wünsch dir jedenfalls viel Vergnügen "beim Pflügen der Felder gross und klein um Greifenstein!"  :)

Oh Mann, Karl-Ernst! Du hast mir mit deinem Urteil über Schlüter einen echten Schlag versetzt! Ich brauch' jetzt echt 'nen Kaffee...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8) 
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 10.09.2015, 08:45:51
Salü Fritz ..... da iss mir doch etwas in den Sinn gekommen ..... in der Schweiz gibt's es kaum Beetpflüge?? Eine Marktlücke ?? Ach nee ,.da gabs ja schon den Patron Hans Hürlimann Traktorenfabrik Wil SG der sich mit seinen Schwitzer Hürlimännli Ruhm und Ehre verdiente ......


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 10.09.2015, 09:19:18
Hallo!

Fritz, besten Dank für die ausführliche Antwort (919) und den Internet-Hinweis!

Hier ein Denkanstoss betreff verschiedene Ölsorten:  Das rote Zeug ATF-Öl, damals u.a. für MAN mit Hydrolenkung vorgeschrieben, hat die besondere Eigenschaft das es nicht aufschäumen kann.  Bestimmt aus sicherheitsrelevanten Gründen... :o  Normales Hydrauliköl wird ja schnell wie "geschlagene Eier mit Zucker" wenn eine Pumpe Falschluft saugen darf.  Hat Motoröl eine ähnliche Eigenschaft wie ATF-Öl, denn in Motoren ist Schleuderöl auch zur Kühlung der Kolben gemeint.  Vielleicht eine passende Frage an den MOTOREX-Experten?! :P

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 10.09.2015, 09:26:56
Salü Jürgen

Interessante Bilder zu denen ich dir Folgendes mitteilen kann:
Der Beetpflug war der erste und der letzte, den Hürlimann fotografiert hat - von irgendwelchen Verkäufen garnicht zu sprechen!
Das wirklich Interessante an den Bildern sind die Rütteleggen im Seitenanbau. Die Superidee war, hinten am Trakti den Pflug laufen zu lassen und mit der setlichen Rüttelegge das Saatbett gleich fertig zu machen. Dass die Maschinen dafür zu schwach waren, zeigen die Bilder nicht. Es gibt bei uns den geflügelten Spott vom Hürlimann-Gruss: Während der Fahrt streckt man den den Arm aus und macht entweder das Victory-Vau oder die Schwurfinger-Hand (Daumen, Zeige- und Mittelfinger hoch). Das heisst bei V: Ich habe das zweite Getriebe drin und beim ... Weisst du ja selbst! Und von der Traumatisierung des Fahrers, der von der Rüttelegge auf seiner Kiste gut geschüttelt, nicht gerührt wurde, reden wir erst garnicht!  :D Ein richtiger Seich!

Gruss

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 10.09.2015, 14:54:30
Hallo,

ein Hürlimann ist zu schwach für beides ??? Letztes Jahr in Nordhorn habe ich einer Dame beim Pflügen zugesehen::

[attach=1]

Sie hat mit Beidem gearbeitet und anscheinend hat ihr die Rüttelei auch Spaß gemacht ..  ;) .. Ich will jetzt nicht behaupten, dass sie ein seliges Lächeln auf den Lippen hatte  ;D ;D

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 10.09.2015, 16:27:56
Hallo Rudi!

Schau dir die Blumenerde doch mal an. Das hat doch mit der Realität deiner odenwälder Böden und mit meinem Geröllhaufen überhaupt nichts zu tun! Aber ich gebe zu, es sieht zu schön um wahr zu sein aus. Und es ist vielleicht kein Zufall, das eine holde Maid am Bock oben sitzt... (Uih, das war politisch völlig unkorrekt!)  :o :o :o

Und noch was: Die hätten g'scheiter mal Trakis mit Allrad gebaut als solchen Firlefanz für die Flachlandtiroler!!! Und als sie endlich 6 oder 7 Jahre nachdem MAN die Traktorproduktion eingestellt hatte, eine ungefederte ZF-Antriebsachse vorne einbauten, war es eh schon zu spät. Die ganzen Hangbetriebe mechanisierten mit kleinen Traktoren von Fiat, Steyr, Carraro, Same, Agrifull.

Du merkst: Ich ärgere mich heute noch darüber!  :P

Gruss

Fritz   

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 14.09.2015, 14:06:35
Liebe Kollegen

Wir haben noch immer die Pendenz vom flackernden Ölwarn-Lämpchen und dem Absacker im Öldruckmesser...

Zum Ölmessstab:
Der Messstab ist 14 cm lang und die Markierungen liegen bei 10.4 cm resp. 8.4 cm ab Griff. Anders herum gesagt, liegt die untere Marke 3.6 cm und die obere Marke 5.6 cm über dem unteren Ende. Bleibt die Frage, ob ich nochmals 2 cm zusätzlich einfüllen soll. Für ne prima Sauerei langt das alleweil... ;)

Auch nach intensiver Diskussion mir unseren "Schmierfinken" hat sich eigentlich nichts Grossartiges ergeben. Das 20W 20-er Öl ist das Mittel der Wahl. Viel G'scheiteres gibt es nicht (na immerhin das). Meine Frage, ob sich das Öl mit der Zeit schaumig rührt und es deshalb in der Oelwanne zu einem Mangel an Flüssigöl kommt oder ob die Pumpe Schaum ansaugt und es deshalb zu den beobachteten Druckwechseln kommt, wurde mit einem "eher nein" quittiert. 20W20 neigt eigentlich nicht zu Schaumbildungen und hätte ausserdem die Eigenschaft, sehr schnell von Schaum zu Flüssigöl zu werden. Von der Zugabe von einem Antischaummittel ist mir explizit abgeraten worden. E voilà! ::)

Tja... Hüstel... Der nächste Termin ist demnach der Ölwechsel und der neugierige Blick in die Oelwanne.  :o Ich halt euch auf dem Laufenden.

Bin am Samstag wieder Loopings und Immelmannrollen geflogen - keinerlei Probleme mit dem Oeldruck!  :P

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)   

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: michaelman am 14.09.2015, 18:02:49
Tag Fritz,

Könnte es vielleicht sein dass im Ansaugrohr unter der Oberfläche eine undichte Stelle ist?
Leider muss die Wanne dan runter, aber eine Kontrolle ist es Wert.

Gruß,

Michael.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.09.2015, 07:36:10
Moin Michael

Danke für den Hinweis. Ich bin mir nicht sicher, ob wir vom selben Trakti reden. Soweit ich es verstanden und gesehen habe, besitzt der 4R3 gar keine Ölwanne... ::) Unsere Profis nennen den Motor deshalb "Tunnelmotor". Also: Das mit der Oelwanne wird definitiv nichts.

Aber die beiden Seitendeckel am Kurbelwellengehäuse aufmachen, das werde ich auf jeden Fall machen. Im Bedienungshandbuch steht drin, man darf das Erdgeschoss des Motors mit Diesel auswaschen!  :P Schaun ma mal.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 15.09.2015, 10:02:56
Hallo Fritz,

habe die Markierungen schnell bei vier Ölmessstäben kontrolliert.  Die MIN-Markierungen stimmen alle mit Deinen Werten überein.  Die MAX sind ausser einem auch gleich, also einen Abweicher gab es.  Er hatte die Markierung um 7 mm tiefer eingeschlagen.  Alle haben aber laut den Unterlagen die richtigen Teilenummern eingeschlagen :o , entweder 9731 E 2249 (eine Kombination von alt/älter) oder 51 05805 5039.

Die Ausführung des Ölsaugrohres finde ich in dieser Zusammenhang interessant, das hat einseitig zwei Einlaufsbohrungen.  Wo sich diesen tatsächlich bei angeschraubter Zustand befinden, kann um einiges ausmachen... ::)

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: michaelman am 15.09.2015, 11:44:29
Tag Fritz,

Du hast ganz Recht, da bin ich mit meine Gedanken voll daneben gegangen, Tschuldigung.
Dass mit den 2 Löchern finde ich eher ein bisschen komisch, 2-Löcher damit die Pumpe genug Öl bekommt kann ich verstehen,
aber warum nicht gegenseitig?
Guck mal ob dieses Rohr auch gut festgeschraubt ist.

Grüße aus dem Holländischen Flachland.
Michael.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 15.09.2015, 11:49:46
Hoi Michael  die wereld  bij jou toch ook  enigsinds  Bücklich ??    ;D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: michaelman am 15.09.2015, 15:37:16
Hey hallo Bas,

Ja, dat klopt wel, maar vergeleken bij hun is dit hier natuurlijk niks.
Als je hier jeuk hebt ben je tijdens het krassen al over de berg heen.
Hoe is het met jouw trouwens?

Groetjes, Michael.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.09.2015, 14:03:12
Liebe Kollegen

Ich hoffe, Bastian und Michael haben ihren "Anfall" überstanden und sind auf dem Weg zur Besserung...  :D :D :D

Zurück zum Problem mit dem Öldruck.
Ich hab mir eine Arbeitshypothese zurechtgelegt, die ich anlässlich des bevorstehenden Ölwechsels überprüfen werde. Ich denke, es liegt daran, dass der Traktor sein Öl in der Mitte des Motors und zur linken Seite hin versetzt ansaugt. Dort ist ja das grosse Filtersieb, dass verhindert, dass Nachbars Katze oder ein Tourist in die Oelpumpe gesaugt wird. Wenn der Traktor mit der rechten Seite talwärts rückwärts schräg einen steilen Hang hochgefahren wird und das ganze auch noch mit etwas Schwung geschieht, dann schwappt das Oel nach vorne auf die rechte Seite und das kann dazu führen, dass die Pumpe in den Mitte links oben kurz Luft ansaugt.

Tatsächich bin ich mit der rechten Seite talseits im Rückwärtsgang mit Schwung den Berg hoch gefahren und jedesmal hat die Warnlampe kurz geleuchtet und der Oeldruck ist zusammengesackt. Das sind offenbar Sachen, die man einfach nicht machen darf  :o :o :o

Nach dem Magne mir mit seinen Fotos von seinen verschiedenen Ölmessstäben die Illusion über die Existenz eines speziellen Alpinmesstabes genommen hat, bleibt die Frage, ob da ein oder zwei Zentimeter mehr Öl im Gehäuse das Problem lösen? Denkbar wäre das.

Jetzt nimmt's mich Wunder, wie das dort drin im Motorkeller effektiv aussieht. Ich habe damals die Deckel zwar offen gehabt, entsinne mich jedoch beim besten Willen nicht mehr, wie die Ansaugleitung dort unten drin verläuft. Alterskalk... ;)

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)         


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 16.09.2015, 17:59:29
Hallo,

meistens sind in den Unterlagen Schnittzeichnungen vorhanden und da kann man die Leitungen verfolgen, unter andrem auch die Ölleitung.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 16.09.2015, 20:16:39
Ich habe mir gerade mal die Schnittzeichnung des Motors angesehen.
Wenn ich das richtig erkenne taucht die Kurbelwelle auf jeden Fall in das Motoröl ein, und daher dürfte es auch nicht aufschäumen wenn etwas mehr eingefüllt wird, evtl. 1-1,5 Liter über max.
Dann dürfte auch keine Kontrolllampe mehr angehen wenn er mal etwas ungünstig steht.
Auf jeden Fall würde ich es vermeiden den Motor mit flackernder oder gar brennender Öldrucklampe auch nur kurzfristig zu betreiben.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-ler am 16.09.2015, 22:16:52
Bravo....
es ist bestimmt sehr gut für die Gleitlagerschmierung,
wenn die Kurbelwelle das Öl schön schaumig schlägt.

Oh man....
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M.A.N-Hausen am 16.09.2015, 22:53:15
Hallo Fritz
Wenn du die Deckel öffnest dann schau doch auch gleich nach den Pleuellagern ,wenn du am Pleuel wackelst und merkst  das es übermäßiges Spiel hat würde ich das Pleuel aufschrauben und das Lager ansehen ! Ich habe erst am 8613 auch 2 Pleuellager gehabt die in drei Stücke zerbrochen waren ! beim fahren hat man nicht mal viel gehört !  :o
Der Öldruck könnte nämlich auch noch mit eine Rolle spielen ,wenn du steil den Berg abfährst und das ganze Öl in den Stirnraddeckel läuft erwischt die Pumpe kurz kein Öl da der Ansaugstutzen weit hinten ist bei guter Kurbelwellenlagerung fällt der Druck nicht so schnell ab wie bei einem ausgelaufenem Motor ,da du geschrieben hast es war bei warmen Motor .
Meine Ölstäbe muss ich erst mal noch begutachten ;)
Gruß Hans-Jürgen 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 16.09.2015, 23:05:17
Hallo!

Aus Eigeninteresse habe ich der Abstand von der Mittellinie des Motors bis nächster Einlaufsbohrung des Saugrohres gemessen.  Es liegt zwischen 2-2,5 cm - sollte eigentlich nicht tragisch viel sein...  Der Gusswand unter der Lagertonne ist auch wie eine Schwallwand konstruiert.

Gruss Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 16.09.2015, 23:24:50
Hallo,

mehr als einen halben Liter zu viel würde ich nicht einfüllen, denn da bei zu viel Öl in der Ölwanne kann der Öldruck ansteigen, was wiederum den Dichtungen nicht gut tut. Ich schreibe bewusst "kann", nicht wird, aber ich würde es mir trotzdem überlegen .. Ein Restrisiko bleibt immer vorhanden ..

@Ludger
Auch auf die Gefahr hin, einen Troll zu füttern: Was soll beim Eintauchen der Pleuellager aufschäumen ??? Die Kurbelwelle läuft bei warmem Motor nicht komplett im Öl, da sich das Öl mittlerweile im Motor verteilt hat. Außerdem läuft sie statisch in den Kurbelwellenlagern .. einzig die Pleuellager bewegen sich um die Kurbelwelle, aber das tun sie immer, auch bei kaltem Motor tauchen sie immer wieder in das Öl ein und da schäumt auch nix auf ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.09.2015, 09:07:44
Guten Morgen, liebe Kollegen

Danke für die zahlreiche Info und das mehr als informative Foto vom Magne. Ich denke, damit haben wir die Ursache für die Druckaussetzer eigentlich schon erklärt. Durch die Schräg-Fahrt am Hang und die zunehmende Beschleunigung schaut offenbar das Ansaugrohr kurze Zeit aus dem "Ölsee" heraus. Das war's.

Magne: Tatsächlich sollte man meinen, dass die Stege als Schwallwände funktionieren und deshalb auch bei Beschleunigungen immer genug Öl über dem Ansaugrohr bleibt. Dass einer den Traktor über den Steuerbordbug abgesenkt rückwärts den Berg hoch beschleunigt, damit haben die Konstrukteure nicht rechnen können. Was bin ich aber auch ein Schlimmer!! ;)

Hans-Jürgen: Danke für den Hinweis. Ich werd mal schauen, ob ich was sehe. Das mit der höheren Betriebstemperatur des Traktors nehme ich zurück. Das war offensichtlich eine Fehlinterpretation meinerseits. Es müsste eigentlich "mit zunehmender Betriebstemperatur des Fahrers" heissen. Will sagen: Je länger ich mit dem 4R3 am Hang tätig war, desto sicherer fühlte ich mich und desto mehr habe ich der alten Technik zugemutet. Merke: Der 4R3 ist am Hang ein Super-Traktor. Er hat aber eine Schwachstelle: Er hat keine Ölwanne! Das führt zur Erkenntnis, dass man da etwas vorsichtig sein muss - vor allem bei Beschleunigungen. Kurz und gut: Das schont den Trakti und die Nerven des Fahrers - was nun sicher kein Fehler ist!  :) Darüber hinaus habe ich noch etwas gelernt, worüber ich mir früher mal Gedanke gemacht habe und wofür ich mir keine Erklärung geben konnte.

Ich habe mal an meinem Oldtimer-Auto die Oelwanne runtergenommen und zu meiner Verwunderung festgestellt, dass diese einen Zwischenboden mit einem ganz kleinen Loch hat. Das Loch ist so eng bemessen, das man bei der kleinsten Verkantung der Wanne das Sieb am Ende des Ansaugstutzens nicht aus der Oelwanne bekommt. Grosses Angstschwitzen und Gefluche damals... solche Deppen... ...nur A..chlöcher unterwegs...!!  >:( :o

Jetzt ist mir natürlich klar, was das Gefummel sollte: Der Zwischenboden sorgt dafür, dass bei Beschleunigungen (z.B. bei zügigen Kurvenfahrten) das Öl in den Wanne bleibt und die Pumpe ausreichend versorgt wird! Ganz schön clever, was die Alten sich da haben einfallen lassen. Ich nehme das von den Deppen, A..chlöchern und Nashörnern gerne zurück!  :-[ :-[ :P :P

MAN-ler: Ob die Teile der Kurbelwelle ins Oel eintauchen, kann ich mit Sicherheit nicht sagen. Ich hab mit in der Betriebsanleitung den Motorquerschnitt besehen und mir vorgenommen, den darin eingezeichneten Ölmessstab mit den Ölstandmarken zu versehen und dann weiss man, ob die unteren Enden der Pleuel durchs Öl gezogen werden. Ich vermute schwer, dass das so ist, denn in der Betriebsanleitung steht, dass die Zylinder und Kolben durch Spritzölung geschmiert werden. Ich bin mir nicht sicher, ob genau dieser Ausdruck verwendet wird. Aber im Prinzip geht es darum, dass die rotierenden Teil ständig Öl nach oben schleudern. Ich kenne Maschinen, die haben unten an den Schrauben mit denen dass "Schloss" an die Pleuel angeschraubt ist sogar extra "Löffelchen" angeschraubt, damit die Menge des verspritzten Oels maximiert wird. Der Trick besteht also nicht darin, das Eintauchen der Kurbelwelle "ums Verrecken" :) zu vermeiden, sondern darin, ein Oel zu nehmen, das sich nicht sofort zu Mayonnaise schlagen lässt. Für alle, die es genauer wissen wollen, darf ich an dieser Stelle die Hompage von Bucher-Motorex wärmstens empfehlen. Unter Tribologie und bei Produkte "klassische Fahrzeuge" kann man sehr gute Beschreibungen nachlesen. So, das war zwar etwas Schleichwerbung... Aber ich versichere euch, dass ich bei denen weder Aktien noch eine Umsatzbeteiligung habe!  ;)

Aber: Du hast mit deinen Bedenken durchaus recht und deshalb bin ich dem Chef-Ingenieur dort ziemlich auf den Hals gekniet. Der hat mir feierlich versichert, dass es für den 4R3 nichts besseres als Extra 20W 20 gibt und dass dieses Öl sich sehr schnell von Schaum zu flüssig zurück verwandelt. Und eben deshalb kann man dieses Öl auch in der Hydraulik des Traktors verwenden. Denn wenn das nicht so wäre, würde man es in der Hydraulikanlage schon bemerken, bevor einem der Motor ärger macht. 

Bevor ich jedoch etwas mehr Öl in den Motor einfülle, muss ich mit Sicherheit noch Folgendes machen: Das Gummiringli auf dem Oelmesstab muss ersetzt werden. Sonst läuft mir beim nächsten Manöver übern Steuerbordbug ganz sicher die Brühe dort raus! Muss ja auch nicht sein.  :P

Herzliche Grüssse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
           
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 17.09.2015, 12:06:37
Hallo Fritz    niedrige Öldruck  ist kennmerkent für 20w20  Öl  ,  schon  wenige Minuten nach den Kaltstart   fällt die Druck mit diesem Öl stark ab , Hauptsache ist das es fliesst   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Felix am 17.09.2015, 13:01:51
Hallo Fritz,
mein Öl-Händler hatte mit schon empfohlen SAE 25 herzustellen. Also gleiche Teile vom 20 er und 30 er zu mischen.
Ob's hilft?
Gruß
Felix

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 17.09.2015, 15:01:40
Moin Fritz,
wenn der Öldruck bei vorgeschriebenem Öl zu gering ist, hilf auch kein dickeres Öl.
Der mangelnde Öldruck zeigt z.B. zu großen Leckfluß an verschlissenen Lagern auf.
Alle Schmierstellen, die hinter der Leckage liegen, werden nicht mehr richtig versorgt.

Mit dickerem Öl änderst du daran nichts.
Das Öl fließ nur schwerer im Kreislauf. Das erhöht den Druck.
Möglicherweise "schwimmt" das verschlissene Lager etwas besser auf dem dicken Öl.
Das "Leck" ist aber immer noch da.
An die nachfolgenden Stellen kommt kein bißchen mehr Öl an.

Auf Dauer hilft es nur, die Ursache für den mangelnden Öldruck zu beseitigen.

Gruß
Jörg



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 17.09.2015, 16:57:49
Hallo Jörg,

soweit ich die Geschichte richtig verstanden habe kam es ja nur zum Problem mit dem fehlenden Öldruck wenn sich der Schlepper in einer extrem ungünstigen Neigung befand.
Darum denke ich das hier kein Problem mit einer defekten Lagerstelle vorliegt an der sich der Öldruck abbaut, sondern einfach an zu wenig Ölmenge im System unter diesen Bedingungen.
Ich würde auf jeden Fall mal etwas mehr auffüllen und dann die Geschichte noch mal beobachten.
Man kann da ja in kleinen Schritten voran gehen, und nicht gerade 1,5 Liter mehr rein schütten.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 17.09.2015, 17:26:23
Ja Karl-Ernst,
da kommt Luft in den Kreislauf.
Da kann eine tiefere Entnahmehöhe helfen.
Kann man diese nicht durch ein Rohr weiter nach unten setzen?

Mir ging es darum zu schreiben, daß es nicht der Druck, sondern das Öl ist was schmiert.

Gruß
Jörg

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 17.09.2015, 17:54:20
Hallo Jörg,

ob man das rohr noch etwas tiefer ansetzen kann weis ich jetzt nicht, vielleicht hilft es ja auch schon mal zu kontrollieren wie rum das Saugrohr befestigt ist, da es ja zwei Löcher von einer Seite her hat. Wenn die nach oben stehen verliert man auch schon wieder was an Öl.

Ganz klar, das Öl schmiert und nicht der Druck des Öles.
Wenn meiner mal richtig heiß ist, dann ist der Öldruck im Leerlauf auch nur noch bei 0,5 bar, sobald man Gas gibt Steigt er auf 1,5 bis 2 bar an. Das ist auch nach meinem Befinden so ganz in Ordnung, oder ich sollte vielleicht mal 10W40 statt 15W30 probieren.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 17.09.2015, 18:02:10
Ich nehme immer 15W40.
Das ist am günstigsten und wird den alten Motoren allemal gerecht.

Wenn man sich die Drehzahlen und die Kolbengeschwinigkeiten heutiger
Motoren ansieht, kommen unsere alten Maschinen nicht annähernd auf das Niveau.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M.A.N-Hausen am 17.09.2015, 22:48:22
Hallo Fritz
Ich muss dir rechtgeben der 4R3 ist wirklich sehr gut am Berg zu fahren wenn du noch die Bereifung 14.9-30 hast und die Räder umgedreht hast oder Zwillingsräder hast dann fährst du noch an ganz anderen Gegenden als jetzt schon  :D
Deshalb füll etwas mehr Öl auf ,1cm macht auf jeden Fall nichts sonst währe einer von meinen schon  lange kaputt gegangen . :P
Wir machen das schon seit 1975  und sind schon viele 1000 de Stunden so gefahren !!
Ich weiß noch von anderen bei mir in der Umgebung die auch so fahren  ;)
Wichtig ist am MAN das das Öl regelmäßig nach 80-100 Stunden bevor es richtig schwarz wird rauskommt !!
Gruß Hans-Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.09.2015, 08:44:17
Liebe Kollegen

Eigentlich wollte ich euch Bilder vom Ölwechsel und einen allfälligen Befund aus dem Kurbelwellengehäuse einstellen. Aber wie es im Leben so geht: Unverhofft kommt oft!

Vorgeschichte:
Zur Zeit werden auf unserem Betrieb alle Saaten durch ein Lohnunternehmen vorgenommen. Das ist eigentlich ganz praktisch und bequem und von den Kosten her völlig in Ordnung. Allerdings musste ich ein paar Abstriche machen. Getreide können die Jungs super gut. Aber bei der Ansaat von Luzerne hapert es. Was mich so richtig nervt ist der Umstand, dass mit dieser Riesenmaschine nicht breit gesät werden kann - zumindest wird das mir gegenüber so behauptet. Ich habe in grauer Vorzeit noch gelernt, dass man Grünzeug und vor allem Luzerne und Klee so ansät, dass die Scharen der Sämaschine hochgezogen wurden und das Saatgut von oben breit auf dem platten Boden fiel. Die Sämaschine hatte dafür hinten einen Hebel. Bei den Riesen-Saatbett-Kombinationen braucht es dafür sicher zwei Hydraulik-Zylinder und die haben die nicht.  :P

Also wachsen die Luzerne und das Knaulgras schön brav in einer Reihe. Das Problem: In dem kupierten Gelände mit der riesigen Maschinen kommt es vor, dass die Scharen der Sämaschinen wie ein U-Boot durch die Bodenwelle gezogen wird und dass das Saatgut dabei etwas zu tief abgelegt wird. Getreide und Gräsersamen vertragen das. Luzerne offenbar garnicht!  >:(

Also muss man das halt selbst machen. Das mit dem Pflug klappt ja inzwischen ganz gut. Stellt sich die Frage nach der weiteren Bodenbearbeitung. Kreiselegge mit dem 4R3? Der Kraftbedarf ist ja ziemlich hoch...  ::) Ulli meinte, ich solle es mit einer Rüttelegge probieren. Die hätte einen geringeren Kraftbedarf. Das Problem (Ja, ich weiss: Ich wiederhole mich!!): Bei uns gibt es diese Maschinen nicht und die einseitige Zahnbürste, die als Anbaugerät an die roten Hürlimänner geliefert wurde, taugt am Hang überhaupt nichts. Es muss unbedingt ein Gerät sein, das den Traktor symetrisch belastet, sonst hat man am Berg regelrecht verschi..en. Also einen Rüttelegge für den Heckanbau, am Besten von Amazone oder Kuhn... Unterdessen haben ich mich auch mal über die Wirkungsweise der Rüttelegge schlau gemacht und bin eigentlich sehr zuversichtlich, dass diese Maschinen eigentlich genau das Gerät ist, welches ich bräuchte. Nur: Bei uns gab und gibt es diese Gräte praktisch nicht. Ich finde das merkwürdig, denn es gibt im Internet einen sehr interessanten Testbericht, in welchem die unterschiedlichen Geräte ausführlich getestet und verglichen wurden. Die Rüttelegge hat das sehr gut abgeschnitten...

Is ja auch egal. Ich habe mich also schon seit langem mit dem Kauf eines solchen Gerätes befasst und kam eigentlich immer zum Schluss, dass sich das - bei der aktuellen Sachlage - überhaupt nicht lohnt. Die meisten dieser Geräte werden in Norddeutschland angeboten und die Preise für diese Maschinen sind erstaunlich hoch. Rechne ich da noch die Transportkosten, die Grenzspesen und die Mehrwertsteuer dazu (von allfälligen Revisionskosten ganz zu schweigen), kann man die Sache glatt vergessen. Doch manchmal hat irgendjemand ein Einsehen und siehe da: Bei Ricardo (so wie EBAY) wurde hier in der Schweiz eine REV-30 von Amazone angeboten! Die Steigerung war etwas nervig und ein Schnäppchen war der Kauf nun wahrlich auch nicht. Aber immerhin: Das Ding gehört mir! Letzten Samstag habe ich die Egge bei Schaffhausen abgeholt.

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Blöderweise fehlt die Antriebswelle und deshalb habe ich gestern Morgen mit Ulli telefoniert. In der Betriebsanleitung steht, es müsse da eine W2400 mit vollelastischer Kupplung montiert werden. Wenn man die PS-Leistung für die W2400 Wellen raussucht, bekommt der 4R* den hellen Grössenwahn!!! ;D ;D ;D Eine kleinere und von den Kosten her tragbare Welle tut's auch. Sobald ich die habe, wird gerüttelt und geeggt. ;)

Ulli meint, ich solle den Hitch demontieren und eigentlich hat er recht damit. Andererseits: Mit Hitch sieht das Ding schon wesentlich eindrucksvoller aus! Nächsten Samstag fahre ich mit der Rüttelegge am Traktor 2 x durchs Dorf - damit die wieder was haben, worüber sie sich das Maul zerreissen können. Viel Feind, viel Ehr! ;) 

Als Vorbereitung dazu habe ich gestern noch die Parzelle gepflügt, auf der die Rüttelegge das erste Mal zum Einsatz kommt - weil es dort so flach ist - relativ! :) :)

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Schaun ma mal...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)


 

   

   

   

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 22.09.2015, 08:58:12
Sauber Fritz , das entwickelt sich ja zum Großagronomischen Betrieb bei Dir ! Wahrscheinlich kannst du damit noch auf Lohnarbeiten gehen wenn das deine Mitstreiter sehen welch wundersames Werkzeug den gewünschten Effekt bringt. Meinst du das auf Dauer ein 4 R3  reicht? Oder ist das " Säuli" schon etwas angefüttert für einen weiteren MAN ?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.09.2015, 09:35:06
Moin Jürgen

Arbeit als Lohnunternehmer? Nein danke!
Zusätzlicher Trakti? KAKFIF (Kommt auf keinen Fall in Frage)!
Jetzt wollen wir doch erst mal sehn, ob die Rüttelegge auch tut, was man von ihr erwartet. Am Ende bleiben die Zähne im Boden stecken und der Traktor und ich bekommen good vibrations, but no satisfaction!  :o

Einige Anmerkung zum 4R3 im Gelände.
Ich bin wirklich begeistert. Der Kleine krabbelt unverdrossen den Hügel hoch und runter, lässt sich auch an Steilstellen problemlos wenden. Seit ich die Lenkhilfe montiert habe, geht einem die Arbeit sehr flott von der Hand und man kann so einigermassen entspannt auf dem Bock sitzen.

Etwas problematisch ist der Sitz: Beim Pflügen sitzt man ja ziemlich verdreht im Sessel und beim Anstützen des Unterarms auf der Rückenlehne hat es mir schon ein paar Mal die Haut zwischen der Hohlfeder und der Scheibe der Sitzaufhängung eingeklemmt. Für Knutschflecken ist also gesorgt.  ;)

Von der Technik her nervt mich, dass der Traktor kein Wendegetriebe (vorwärts-rückwärts) hat. Ich fahre den Pflug im 4 Gang mit der langsamen Untersetzung. Legt man dann den Rückwärtsgang ein um zu wenden, ist der Motor ziemlich überfordert. Aber eben: Das ist bei einem Trakti mit Baujahr 1961 nun wirklich Jammern auf hohem Niveau. ;D

Mit der Schalterei komme ich auch immer besser klar. Trotzdem haben ich es gestern im Gefuschel wieder fertig gebracht, die Schaltkulisse zu blockieren. Aber auch da werde ich immer routinierter. Ersten kommt es kaum noch vor und zweitens kann ich den Fehler innert 15 Minuten beheben. Aber nochmals. Mir ist nicht klar, wie ich das fertigkriege. Das muss doch sicher nicht so sein. Was kann man dagegen machen?

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 22.09.2015, 12:47:40
Hallo Fritz,

falls Du doch noch einen 4R3 möchtest so wird
gerade bei Ebay-Kleinanzeigen ein Liebhaberstück
mit besonderer Ausrüstung zwischen Basel und Zürich
angeboten.

Gruß, Jürgen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 22.09.2015, 16:07:00
Hallo Jürgen

Meinst du den Forsttraktor mit der Seilwinde und dem Frontlader aus Wehr? Nein, danke! Erstens hab ich schon einen 4R3 und bin ganz happy damit. Zweitens gehe ich ganz sicher nicht selber holzen! Und wenn schon, wollte ich was ganz Uraltes. Eine Zeit lang stand dort in der Nähe ein 325-er Baujahr 1948 mit Allrad und nachgerüstetem Kraftheber zum Verkauf ausgeschrieben. So was würde mir gefallen... Aber seien wir realistisch: Der 4R3 ist ein Sammlerstück mit einer unglaublichen Alltags-Zweckdienlichkeit (aber auch erst mit der Lenkhilfe). Das zu übertreffen dürfte sehr schwierig werden. Ulli meinte vorletzt auch: ""Der Trend geht eindeutig zum Zweittraktor!" ;D

Insofern gebe ich dir auch ein Stück weit recht: Der 325-er und auch alle anderen Eckhauber imponieren mir zwar, sind aber in dem Gelände kaum einsetzbar und wären nur dazu da, zu irgend einer Ausstellung zu tuckern. Ich find das nicht lustig.  ;) Also lassen wir's mit dem 4R3 in Wehr. Soll sich ein Anderer daran freuen und schauen, wie der das Monstrum in seiner Garage unterbringt! :D

Trotzdem besten Dank für den Hinweis.

Herzliche Grüsse
 
Fritz  8)
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 22.09.2015, 20:02:50
Hallo Fritz,

ja genau den aus Wehr meinte ich.
Einen Eckhauber für Deine bucklige Welt
macht wohl nur Sinn mit Moorbereifung,
so wie auf unserem 430er.

Gruß, Jürgen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 23.09.2015, 09:39:47
Ich habe mir die Anzeige auch mal neugieriger weise angesehen, was hat der denn für eine seltsame Frontladerkonstruktion da angebracht?
Das wäre das erste was ab käme.
Ansonsten sieht er optisch ja nicht schlecht aus, und auch die Winde ist eine Augenweide für mich, allerdings möchte ich garnicht wissen wieviel Euros er dafür haben will.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 23.09.2015, 09:45:39
Moin Karl Ernst , das ist ein Unimog Frontlader der Fa. Schmidt wie er gern am 406 montiert wurde, die Frontplatte ist ebenfalls von Schmidt
Gruss Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 23.09.2015, 10:11:02
Ahja, so etwas in der Art hatte ich mir auch schon gedacht.
Gut, beim Unimog geht es nicht anders, aber beim Schlepper sieht diese Konstruktion irgendwie unmöglich aus, und ist auch recht ungünstig, da der Schwerpunkt viel zu weit vorne liegt.
Ist übrigens nach meiner Meinung auch ein großer Nachteil beim Unimog.

Aber besten Dank für die Aufklärung Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 23.09.2015, 10:21:40
Nun bin ich eingefleischter Unimog Fan und Fahrer und dennoch gebe ich dir Recht .........es ist eine " Not" Lösung für den Unimog , das arbeiten mit dem Lader macht nicht wirklich Spass.Ich denke mal das der 4R3 das nur dran hat weil es da war und der Besitzer eine schnelle An und Abbauvariante haben wollte. Alles andere ist wie du schon schreibst Suboptimal. Allerdings gab es die Variante auch von anderen Herstellern  die wohl gleichfalls nicht toll waren
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 23.09.2015, 17:43:27
Hallo Jürgen,

toll, wieder mal richtig interessante und ausgefallene Bilder von dir.
Wenn bei dem Frontlader die nach hinten abstützenden Gewindestangen noch als Zylinder ausgeführt wären, könnte er auch über den Fahrersitz nach hinten abkippen :D
Es ist schon manchmal verwunderlich was sich schon alles ausgedacht wurde und was alles probiert wurde um sich die Arbeit erleichtern zu können.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 24.09.2015, 05:58:51
Moin Karl Ernst , die wildeste Konstruktion habe ich mal an einem MAN gesehen , dort hatte man einen Überkopflader angebaut , der konnte das was du meinst ,,,,,,,,,

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 24.09.2015, 08:00:12
Das war aber bestimmt nicht solch eine stabile Konstruktion?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 24.09.2015, 08:37:26
Liebe Kollegen

Könnt ihr statt des "Überkopfladers" nicht endlich mal etwas Vernünftiges erfinden?? Wie wär's mit einem "Untenrumfummler"?  :D   

Ohhh! Ölwechsel bei einem Zusammengebauten 4R3 ist nicht lustig! Auf das Öffnen der Seitendeckel werde ich verzichten. Der hintere Deckel wird durch den Startermotor perfekt abgedeckt, der vordere ginge zur Not. Aber ich weiss nicht, ob ich mit meinen Wurstfingern die Schrauben in der unteren Reihe wieder eingesetzt bekomme!

Mit der Ölablassschraube des Spaltfilters hatte ich gestern auch so meine liebe Mühe! Der Rahmen verdeckt das Imbusloch derart, dass man garnicht richtig dran kommt. Ich hab meinen 12-Imbus-Schlüssel abändern müssen, damit die Schraube überhaupt öffnen konnte.  :'(

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Wie sieht das Originalwerkzeug von MAN für diesen operativen Eingriff aus?  ::) Ausser etwas Silikondichtungsmasse von den Seitendeckeln kam beim Spaltfilter aber auch nichts Beunruhigendes heraus.  :-\

Karl-Ernst: Deine Beschreibung über das Verhalten des Öldrucks deckt sich exakt mit meiner Beobachtung. Unmittelbar nach dem Starten des Motors ist der ziemlich hoch und geht mit moderatem Gas locker auf 3 bar. Sobald der Motor richtig warm ist, geht der Zeiger bei Vollgas noch auf 2.3 - 2.5 bar. Im Leerlauf liegt die Nadel bei unter 1. Lassen wir es vorerst damit bewenden.

Etwas mehr Kopfzerbrechen bereitet mir folgender Anblick:

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Im richtigen Einsatz kommen kleine Schlampereien halt sofort ans Tageslicht!!! Das ist so wie mit den Weidezäunen und den Ziegen oder den Stalleinrichtungen und den Schweinen.

Und der Anlasser wird auch etwas wunderlich. Gestern musste ich ihm mit dem Hammer gut zureden. Und beim Bergabfahren ertönt ein wirklich hässliches Geräusch. Erst dachte ich, jetzt ist der Motor hin, aber ich glaube, dass es das Ritzel vom Anlasser ist, das am Zahnkranz des Schwungrades streift.  >:(  Ist das möglich? Wer kennt das?   

Aber sonst ist alles Bestens! Alles Murphy oder was!?!  ;)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 24.09.2015, 08:53:12
Also zum Sitz .mein lieber Fritz :-) ,, etwas weniger Bergkäse du das Ding hält   hahahaha......... nein im Ernst , sei froh das hier nict die Konsole abgerissen ist!
Das Thema Anlasser , ja das kenne ich , das Innenleben ist dann meistens verharzt und Bedarf einer Reinigung und etwas Fett und Zackarsch sollst mal sehen spurt er wieder ...... und ein ...............
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 24.09.2015, 09:32:42
Hallo Fritz,

ich weis ja, dass Hedi echt lecker kocht, aber so was...

*duck-und-weg*

Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M.A.N-Hausen am 24.09.2015, 22:25:51
Hallo Fritz
Der Ölablassstopfen am Spaltfilter ist normal eine Sechskantschraube mit Vertiefung innen das sich der Schlamm absetzen kann !  ;)
Der Stopfen den du hast gehört mitten unter den Motor, er verschließt die Inbusschrauben wo die Tonnenlager halten (Hauptlagerböcke) 
Nur ein Sechskantstopfen ist in der Mitte und einer am Spaltfilter ,die Inbusstopfen werden nur geöffnet wenn die Kurbelwelle ausgebaut wird . 8)
Dann geht es auch mit einem geraden Ringschlüssel ohne Probleme das Öl am Spaltfilter abzulassen.
Am Anlasser hängt wahrscheinlich der Magnetschalter würde alles zerlegen ,reinigen und fetten und am Anker die Rillen sauber kratzen und nochmal probieren sonst den Magnetschaler und den Freilauf (Ritzel ) wechseln . ;)
Gruß Hans-Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.09.2015, 13:55:59
Liebe Kollegen

Ja, ja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen! Es ist immerhin erstaunlich, wie dankbar viele Menschen auf solche Zwischenfälle abfahren und "aus dem Busch" kommen!

@Jürgen und Clemens: Wer andern in der Nase bohrt, ist auch ein Schwein! Wir sprechen und noch!!!!!  ;D ;D ;D

Man muss sich das mal vorstellen, wenn dieses blöde Röhrli zur Gänze durchbricht! Im besten Fall haust du dir die Rübe am "Beifahrer-Traversalrohr" an und wenn's böse geht, verabschiedest du dich mit einem gehockten Salto rückwärts in die Botanik.
Donnerwetter!  :P :P Die Röhrli sind aber auch mickrig dimensioniert! Und meine sind total verrostet und in dem Bereich nur noch Blätterteig!

Damit ich mir deswegen keine Gedanken mehr machen muss, hab ich die Sache nicht nur Repariert sondern auch gleich die Dimensionierung der Röhrchen massiver ausgelegt. Das reicht wohl auch für Fahrer vom Kaliber Tamme Hanken...  :)

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Grundierung und Begrünung kommt noch.

@ Hans Jürgen: Danke für die Erklärung. An meinem Trakti hat es unten rum nur die Imbus-Stopfen und aus den Zeichnungen der ETL bin ich nicht schlau geworden. Die habe da zwar andere Nummern und Bezeichnungen aber die Bilder selbst sind nicht sehr informativ. Mal sehen, wo ich einen besseren Stopfen herkriege. Als der Motor noch nicht im Rahmen verschraubt war, ging das Öffnen der Ablassschraube unterm Spaltfilter völlig problemlos. Der Anlasser muss noch etwas warten...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Felix am 25.09.2015, 14:53:05
Hallo Fritz,
wenn ich mich nicht irre, hat Ulii mir mal empfohlen von unten ein kleines Löchle in das Röhrle zu bohren, dass eindringendes Wasser oder Schwitzwasser (vom Fahrer ..) leichter verdunsten kann.
Gruß
Felix
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: michaelman am 25.09.2015, 15:06:22
Gutentag Fritz,

Es kann sogar möglich sein dass das Ritzel beim nächsten Start des Traktors im Zahnkranz hängen bleibt, und dan wird der
Anlasser warm, sehr warm sogar.
Im schlimmsten Fall hast du eine extra Lichtmaschine im wahrste Sinne des Wortes, schade wenn etwas durch- oder abbrennt, ich hoffe ich schreib das jetzt gut.
Um auf Nummer sicher zu gehen wurde ich den Anlasser komplett demontieren und irgendwo an einen BOSCH-dienst anbieten.
Wenn du irgendwo mit dem Traktor stehst und der Anlasser funktioniert nicht, hat man nur Ärger.
Ich Weiss bei dir ist es buckling und du kannst im leicht anlaufen lassen, aber ganz ohne Risiken ist dass auch nicht.
Was du machst musst du selber wissen.
Wenn ich sehe wie ordentlich und schön du dass mit dem Sitz gemacht hast, wurde ich dass mit dem Anlasser genau so machen.

Viele schöne Grüße,
Michael.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: bolzendreher am 25.09.2015, 20:41:36
Hallo Fritz,

ich han zwar kei Plan, was mir so wichtigs z schwätze hän, aber ich schwätz immer gern mit dir.  ::) Was ich immer faszinierend finde, wie schnell Du zwischen Berner-Dütsch und Schriftdeutsch hin und her springen kannst...

Eigentlich wollte ich nur die Kochkünste von Hedi in den Raum werfen, was Ulli und Inken sicher bestätigen können.  ;D

Grüße

Clemens
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 25.09.2015, 21:43:13
Hallo Fritz und Clemens
Ich hatte es mir gedacht, aber eine Äußerung dazu verkniffen. ???
Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen! ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 01.10.2015, 11:14:09
Liebe Kollegen

Glashäuser und Wintergärten werden in einem anderen Forum verhandelt, gell! :D

Nach dem Ölwechsel am Trakti musste ich noch die Ankunft der neuen Gelenkwelle für die Rüttelegge abwarten. Das Gerät war nähmlich ohne dieses Teil verkauft worden. Dann ging's los.

Ich hatte vorher die beiden Parzellen für Gerste und Futterweizen bereits gepflügt. Jetzt kam die Rüttelegge zum Einsatz. Leider habe ich davon keine Bilder. Aber meiner Fotografin war es eindeutig zu kalt. Bei uns geht die Bise und es ist so schon ar...kalt!
Da die Egge eine REV (= Vario = zwei Zapfwellenstummer für 540 und 1000 U/min) aufweist, habe ich es erst mal mit dem 540-er Anschluss und der entsprechenden Zapfwellengeschwindigkeit am Trakti probiert. Aber das hat mir überhaupt nicht gefallen. Der Trakti wird arg herumgeschüttelt und man muss aufpassen, dass die Kotflügel nicht wie zwei Hände zusammenschlagen und man am Ende noch dazwischen gerät!  :D

Also habe ich versuchshalber die 1000-er Zapfwelle aktiviert und siehe da: Die Vibrationen und die Schüttelei hörten sofort auf, bzw. hielten sich plötzlich im erträglichen Rahmen. Aber dafür wurde das Saatbett defacto pulverisiert!  >:( Also nochmals nach Hause und die Zapfwelle auf den 1000-er-Stummel der Egge rauffummeln und wieder zurück ins Gelände. Und jetzt war ich betreffend Lärm, Fahrkomfort und Bearbeitungsergebnis sehr zufrieden.

In den Steillagen macht sich das Gewichte der Rüttelegge sehr bemerkbar. Einen Teil der Fläche konnte ich noch in Höhenlinie befahren. Aber da wo's richtig steil wird, muss man sich über den linken Kotflügel wegsacken lassen und etwas in die Falllinie gehen. Den Rest der Parzelle musste ich in Falllinie von oben nach unten bearbeiten. Anders ging's nicht.

Rein kräftemässig stösst der 4R3 mit der 3 Meter-Egge an seine Grenzen. Ein paar Mehr-PS wären sicherlich hilfreich. Viel problematischer ist das unglaulichen Gewicht, wozu der Hitch natürlich beiträgt. Die Heimfahrt den Berg hoch gings zum Teil nur noch auf der Hinterhand und mit Einzelradbrems-Lenkung. Der Trakti ist vorne eindeutig zu leicht. Da muss noch was zugelegt werden.   

Mit der Sämaschine meines Nachbarn kam der Trakti jedoch sehr gut zurecht. Das ist ja auch ein 3 Meter-Möbel. Sobald ich das Problem mit der Frontbelastung gelöst habe, werde ich aus Jux die Sähmaschine an den Hitch hängen und das Gespann so auf den Parkplatz stellen. Meine Nachbarn werden sicher im roten Bereich drehen, wenn die das sehen!  :) :) :)

Hier noch einige Bilder vom Einsatz mit der Sämaschine. Die Aufnahmen stammen von der "flachen" Gerstenparzelle. Der Steilwandweizen kommt heute Abend dran.  :o

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Ja, ich weiss! Ihr werdet euch fragen, wie so hat der Mensch beim Sähen die Spuranreisser oben! Weil ich Schiss habe, dass es mir die am Hang abmurxt und weil die mir nichts nützen. Da wo ich abgerutscht bin, muss ich sowieso überlappend fahren... ;) 
Und die Wendemanöver im Steilen halten mich so auf Trab, dass ich mich nicht noch um diese beiden Teller kümmern kann - vor lauter Schiss! :P Wenn ich mich dann dran gewöhnt habe und garnichts mehr anderes weiss, werde ich sicher mit den Spuranreissern zu spielen beginnen.   

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 02.10.2015, 07:50:24
Liebe Kollegen

Gestern Abend hätte nicht viel gefehlt und ich hätte den Motor ruiniert! Wieder lag's am Öldruck!  >:( >:( >:(
Bei steiler Bergabfahrt und leichter Neigung nach rechts läuft die Ölpumpe sofort trocken, das grüne Licht leuchtet auf und der Öldruck geht effektiv auf Null! Und mit der Sämaschine hinten dran kann man dann nicht ganz so schnell reagieren, wie man vielleicht sollte oder möchte.  :P

Noch bevor meine Wallung abgeklungen war, stand der Trakti wieder auf ebenen Boden in der Scheune. Ich hab den Ölmessstab rausgerissen und durfte feststellen, dass das Restöl in der Wanne bei laufendem Motor den unteren Strich gerade noch berührte. Es war also wirklich genug Öl vorhanden und dass im Gelände ein solch tödliches Problem auftauchen kann, macht mich ziemlich sprachlos!  :-X 

Ich denke, da hätten sich die Herren Ingenieure bei MAN unbedingt etwas Schlaueres einfallen lassen müssen. Ich habe dann etwa 2.5 Liter Öl nachgeschüttet, so dass der Ölstand bei laufendem Motor etwa 5-7 mm über der oberen Marke zu liegen kam. Und schon standen wir drei - der Trakti, die Sämaschine und ich - wieder vor der Steilwand. Und siehe da: Diesmal blieb der Öldruck auf 2.5 bar und die grüne Lampe leuchtete nicht auf!

Hans-Jürgen, resp. sein Vater hatten also mit der zusätzlichen Ölgabe fürs Gebirge völlig recht! Mein lieber Schwan! Ich hoffe
nur, der Motor hat von gestern keinen Schaden davon getragen! So ein Mist!!!!! 

Hans-Jürgen: Herzlichen Dank für den Hinweis!  :) Jetzt nimmt mich Wunder, wie hoch der Ölstand ist, wenn der Motor 24 Stunden gestanden ist und ob jetzt das Öl tatsächlich als Schaum aus dem Entlüftungsstutzen rausfliegt: Das müsste dann aber eine Höllensauerei geben! Mein Grossvater sagte in solchen Situationen: Ich bin gespannt wie ein alter Regenschirm!

Euch allen, die Ihr den Weg zu Leo auf euch nehmt, wünsche ich viel Vergnügen beim Treffen. Es tut mir Leid nicht teilnehmen zu können. Aber ich habe draussen noch so viel zu erledigen, dass ich das schöne Wetter unbedingt nutzen muss. Bei uns auf 800 Meter kann einem der Winter sehr schnell und plötzlich einen Strich durch die Arbeitsplanung machen.

Marita und Leo: Herzlichen Dank für die Organisation. Super Sach!

Als Anregung für weitere Treffen möchte ich beliebt machen, dass der Termin erst Ende Oktober, lieber sogar Anfang November anberaumt wird. Dann wären wir aus dem Gröbsten raus...  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8) (da müsste jetzt eigentlich einen Taucherbrille hin - wegen des Ölschaums!)



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 02.10.2015, 09:36:34
Hallo Fritz   gut das mehrere Forumsmiglieder aus dem Bückligen Welt gibt  und dir mit gute Rat beistehen können , ich als Flachlandbewohner kennen solche ÖlProbleme nicht
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M.A.N-Hausen am 02.10.2015, 22:06:43
Hallo Fritz
Nichts zu danken ich helfe gerne ,und hoffe das dein MAN nichts abbekommen hat . ;)
Wir MAN Fahrer müssen zusammenhalten  :D
Gruß Hans-Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.10.2015, 08:25:31
Liebe Kollegen

Es hat mir richtig Leid getan, dass ich nicht zum Treffen kommen konnte. Aber das Wochenende war wettermässig so schön, dass ich diverse Dinge noch unbedingt erledigen musste, bevor uns der Winter einholt. Auf 800 Metern weiss man nie...

Und tatsächlich haben wir seither grandios scheussliches Wetter und meine Kollegen, die den Winterweizen noch nicht gesät haben, kratzen sich mitlerweilen am Allerwertesten! Auch wenn es mal nicht regnet: Der Boden ist so nass, dass man einfach nicht aufs Feld kann. Nach ein paar Metern zu Fuss im Feld hatte ich richtig dicke Schlammbrote an den Stiefelsohlen. Lecker!  :D

Rausgefunden habe ich das, weil ich am letzten Samstag zu Fuss ein paar Wackersteine aus dem Winterweizen-Steilhang zum Feldrand getragen und noch ein paar Quadratmeter nachgesät habe, weil mir das Saatgut in der Sähmaschine soweit nach vorne gerutscht ist, dass keine Körner mehr in den Drillapparat gelangten. Merke: Steilstücke immer mit möglichst voller Sämaschine und deshalb zuerst säen! :P   

Mein Problem:
Die diversen Feldarbeiten waren für die Teile der Hubstreben sichtlich des Guten zu viel. Die Verbindungsglieder zwischen Hubstrebe und Kraftheber haben erneut den Belastungen nicht Stand gehalten. >:(  Aber seht selbst...

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Wie Ihr vielleicht noch wisst, war von der originalen Hubstreberei so gut wie nichts mehr vorhanden, so dass ich alles so gut wie möglich nachgebaut habe. Dazu gehören auch die Verbindungsglieder, wobei das Stück bei der Hangausgleichskurbel mit dem Originalteil wenig zu tun hat und den Gegebenheiten der Kurbel folgen musste.

Die erste Fassung dieser Bauteile hat nicht mal eine Hektare am Pflug überstanden. Die zweite Fassung hat den Pflug, die Rüttelegge und die Sämaschinen überstanden - allerdings mit erheblichen Blessuren!  :(

Nun: Ein Oberhirsch im Schweissen bin ich nun wahrlich (noch) nicht und ich werd' auch nicht depressiv, weil ich die Teile  nochmals "nachbauen" muss. Aber so auf mittlere Sicht wäre ich schon froh, wenn sich das Zeug da mal stillhalten würde. Deshalb grüble ich so etwas dran rum, wie ich das Problem wohl am Besten in den Griff bekommen kann.


Ich wäre froh, wenn ihr mir mal einen Wink mit der Hubstreben geben könntet!  ;) 

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 19.10.2015, 09:44:33
Hallo Fritz,

die originale Gelenke sind auf jeden Fall aus Vollmaterial gebaut, ob gehärtet oder nicht weiss ich leider nicht.  Wie Du vermutet hast, kann Deine Aufhängung nur funktionieren mit abgesenkten Geräte, ist der Hubarm schräg nach oben werden gleich Konflikte entstehen.  Du hast sicherlich auf der Unterseite des Arms abgekratzte Farbe oder weitere "Narben" entdeckt (?)  Das Gelenk originalgetreu nachzubauen ist in meinen Augen mit Schweiss nicht so einfach, s. im übrigen mein Detailfoto.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 19.10.2015, 11:17:28
Hallo   wie wäre es  mittels Wasserschneiden  aus ein Stück  nach zu bauen ?   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.10.2015, 16:43:08
Hallo Magne
Hallo Bastian

Dass ich dieses Teil verkehrt herum montiert habe, ist reiner Zufall. Ich habe vom linken Hubarm noch ein Originalteil und dieses habe ich nachgebaut, damit ich immer eines in Reserve habe. Ich dachte mir nähmlich damals schon, dass ich mit diesen Teilen Ärger haben würde. Aus welchen Gründen auch immer (ich weiss es einfach nicht mehr) habe ich am Hangausgleich die langen Schenkel nach unten angeschweisst und die kurzen nach oben. Eigentlich dachte ich mir, dass es eigentlich piep-egal sein müsste, zumal ich die Gängigkeit am Hubarm geprüft habe.

Insofern muss ich dich, lieber Magne, leider enttäuschen. Auch in der obersten Position kollidiert das Zwischenstück nicht mit dem Hubarm. Die Ohren sind auch nicht einseitig von hinten her weggebrochen sondern sie werden durch die Links-Rechtsbelastungen immer weiter aufgebogen - und dies, obwohl sich gerade darunter ein Auge befindet, welches diese Bewegung eigentlich auffangen, resp. ermöglichen sollte. Ich finde das genauso eigenartig wie ärgerlich....  :'( :'( >:( >:(

Der Trick besteht vermutlich darin, dass die langen Enden am Hubarm besser "federn" können und deshalb nicht aufgewürgt werden. Ich meditiere noch etwas an dem Problem herum und melde mich dann wieder.

Bastian: Das mit dem Wasserstrahl gefällt mir. Ich mache dir mal ein paar Zeichnungen.

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 19.10.2015, 18:27:16
Hallo Fritz,

das Verbiegen der Ohren ist wirklich eigenartig..., - dass Du als Praktiker die Gängigkeit am Hubarm schon geprüft hatte, hätte ich auch voraussehen können. :-[  Nach meinem Verständnis ist das Gelenk oben mit tieferem Gabelkopf ausgerüstet um die fünf Verstellmöglichkeiten der Hubstrebe am Unterlenker ausgleichen zu können.  Deine Idee mit besser "federn" können, finde ich durchaus interessant.  Wie ist die Bohrung im Hubarm in Bezug auf Spiel?, ist der Splintbolzen wackelig?  Selber neige ich zu Schrauben mit selbstsichernden Muttern hier zu verwenden, dann hat man die Möglichkeit die Verbindung je nach Verschleiss stabiler zu machen.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 19.10.2015, 19:31:02
Hallo,

nur mal so eine Überlegung. Auf Grund der Bauform wäre ja eigentlich ein vierkant Stahl
die Grundform, nur mit zwei Einfräsungen am Ende.
Kennst Du nicht eine Fräser ? Wenn möglich wäre ein Stahl der Güteklasse 42CrMoV4 hier
die beste Alternative, daraus werden zB. Achsschenkel von LKW's geschmiedet.
Ist eine Schmiede in der Nähe könnte nach einem Reststück in vergleichbarer Güte gefragt werden.

P.S.: Ein normaler Baustahl ist hier nicht ausreichend !

Gruß, Jürgen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 19.10.2015, 20:12:26
Hallo MANler
Jürgen ist mir Teilweise zuvor gekommen!
Habe mal die Feile angesetzt und bin auch zu der Überzeugung gelangt das
hier eine bessere Qualität im Spiel ist.
Hinzu kommt noch die Frage, ob die Bohrungen alle durch den Zahn der Zeit
schon Oval ausgearbeitet sind, so das der Bolzen darin pendeln kann und keine
Führung bekommt. In diesem Fall wirst Du auch nicht lange Freude an der
Ausführung in besserer Qualität haben.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Peer am 20.10.2015, 13:21:45
Also ich glaube ja auch dass es vermutlich reichen dürfte das Teil zu reparieren und "richtig herum" einzusetzen.

Wenn sich das Gestänge bewegt und der Kraftheberarm gegen die Lasche drückt wirkt da immerhin die gesamte Länge ab dem Unterlenker als Hebel. Der Heberarm selbst dürfte gegossen oder zumindest gesenkgeschmiedet sein. Da dreht sich dann so schnell gar nix. Guss macht nur irgendwann "knack".
Im Originalzustand dürften das so 4-5cm vom Berührungspunkt des Kraftheberarmes bis zum Ansatz der Lasche sein. Jetzt ist das vielleicht 1cm? Dementsprechend wäre die Belastung auf das kurze Stück proportional höher. Auf der Innenseite reißt es dann halt mit einem Vielfachen der Kraft.
Und kann es sein dass die Schweißnähte nicht komplett bis nach innen durchgeschweißt waren? Dann hast du auf der Innenseite, die beim auseinanderbiegen auf Zug belastet wird auch gleich noch eine Sollbruchstelle.

Ich würde das Ding auftrennen, neu verschweißen, umdrehen und schauen was passiert ;-)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 20.10.2015, 21:30:57
Hätte der liebe Gott doch nur das Gen
"Schuster bleib bei Deinen Leisten"
Auch für Elektriker gemacht !   :o
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 23.10.2015, 13:45:06
Liebe Kollegen

Hei! Ihr schreibt ja wie wild!! Kaum dreht man dem Forum den Rücken, kommen alle aus den Löchern geschossen! Super Sach!  :D
Besten Dank!

Zur Sache selbst:
Ihr habt im Prinzip alle recht...

Ja, die Löcher am Ende der Kraftheberarme sind etwas ausgelutscht.
Ja, ich habe normalen Baustahl verwendet und ich bin auch der Meinung, dass man da etwas Stabileres nehmen muss.
ja, ich denke Peer hat es eigentlich auch auf den Punkt gebracht und ich pflichte seinen Ausführungen bei, indem ich noch schnell eine Skizze gemacht habe.

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Ich denke, dass der kurze Hebelarm hauptursächlich für die aufgebogenen "Ohren" ist. Ich werde mich also nach einer Möglichkeit umschauen, wo man mir zwei so Teile aus dem Spezialstahl herstellt.

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Peer am 23.10.2015, 15:18:46
also ich hätte das Ding jetzt auch erstmal aus normalen ST37 gemacht und geschaut obs hält.
Wenn die Laschen aus 5x30mm sind und nen 20mm Loch haben, bleibt beidseitig ein Steg von 5x5mm.
MIt 235N/mm^2 sind das das dann rund 1,2t pro Verbinder.
Und wenn es vom Material zu schwach ist, reißen dir die Augen aus, dann siehste es ja. Hier war es ja offenbar nicht die Materialfestigkeit.

Achtung - wenn du anderen Stahl nimmst und das Zeug nicht fräsen/lasern/strahlen lässt, achte drauf dass das Material sich auch gescheit schweißen lässt. Wenn du z.b. Automatenstahl bekommst ist der zwar super zum drehen und fräsen, aber die Nähte halten nicht.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Lef. am 23.10.2015, 15:47:29
Hallo Peer,
5x5mm als tragender Querschnitt bei normalem Baustahl ist völlig unterdimensioniert.
Da kannst du auch gleich Draht nehmen ;)

Hier treten hohe dynamische Belastungen auf. Da ist gesenkgeschmiedetes Material
angebracht.

Wenn keine MAN-Teile verfügbar sind kann man auch bei anderen Herstellern suchen.
Beim Eigenbau sollte in den Ecken eine schöne, runde Schweißnaht sein,
damit es dort nicht zu Spannungsspitzen kommt.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Prototyp 4P1 am 23.10.2015, 18:06:24
Ich verabschiede mich dann mal.
Und Tschüss.  :-X
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 24.10.2015, 17:47:18
Was ist denn hier los :o
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 24.10.2015, 20:59:54
Ich habe gerade bei mir mal nachgesehen,
den linken Halter hatte ich sogar verkehrt herum mit der langen Öffnung nach unten eingebaut.
Diesen Fehler habe ich dann mal schnell behoben. Hier hat sich jetzt der Lange Schenkel etwas aufgebogen, es ist aber zum Glück nichts eingerissen.
Generell gefällt mir diese Konstruktion nicht so besonders, beim 4P1 ist es schöner gelöst mit den Kugeln und dem Seitlichen Bolzen in den Hubarmen.
Wurde hier beim R3 diese Konstruktion gewählt um die einseitige Belastung auf die Hubärme der Hydraulik zu vermeiden, da er ja um einiges mehr hebt?
Eventuell sollte man die beiden Bolzen in den Verbindungsgliedern immer mit reichlich Öl oder Fett versehen damit alles leichtgängig ist und sich keine Verspannungen aufbauen können.

Die Original Teile sind bestimmt aus Stahguß in einem Stück gegossen und nicht verschweiß.
Es sollte aber auch eigentlich kein Problem sein diese zu schweißen wenn man das Stück Vollmaterial in der Mitte etwas größer läßt um eine kräftigere Schweißnaht anlegen zu können.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 24.10.2015, 21:21:09
Hallo Karl-Ernst,

ich denke du hast u.a. mit der günstigeren Belastung auf die Hubarme schon recht.  Aber die Lösung ist nicht nur 4R3 typisch, sie ist von den grossen Eckhaubern geerbt.  Der AS 542A hatte diese Gelenke schon in 1953.  Die Gelenke sind typisch für die Kat. II Dreipunktaufhängung und ihre besondere Hangverstellung mit Kurbel.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Peer am 25.10.2015, 21:10:39
@Lef: Ja, es wäre eine sehr blöde Idee diese Dimensionen "in echt" zu benutzen. ;)
Ich glaube das ist hier falsch übergekommen. Die angegebenen Dimensionen würden je nach Geometrie des Krafthebers z.b. gerade ausreichen ein Gerät anzuheben, bei dynamischer Belastung aber sehr schnell versagen und Sicherheitsfaktoren sind da auch keine berücksichtigt. Immerhin kommt allein durch die Unterlenker ja ein Vielfaches des Gerätegewichtes auf diese Teile. Die Dimension war auch nur beispielhaft geschätzt und nicht irgendwo vermessen.


Also der Disclaimer: Da es sich hier um Sicherheitsrelevante Bauteile handelt, deren Versagen neben dem reinen Verlust des Arbeitsgerätes auch Unfälle und mehr zur Folge haben kann, müssen neben der reinen Zugfestigkeit des Materiales natürlich noch mehr Parameter berücksichtigt werden. Meinem begrenzten Wissen nach wären das mindestens ein Sicherheitsfaktor und ein Faktor für dynamische Belastung. Zudem wäre auf die Verformung der Löcher für die Bolzen und bei auf Biegung belasteten teilen auf die Durchbiegung zu achten. Daraus ergibt sich eine erforderliche Festigkeit des Werkstoffes, die man durch Materialwahl, Dimensionen und Verarbeitung (z.b. das erwähnte Gesenkschmieden) erreichen kann. Wenn das einfacher Stahl sein soll, werden die Teile im Vergleich zu anderen Materialien und Methoden sehr massiv.
Es ist also folglich überhaupt keine Option die Bauteile für eine ernsthafte Anwendung in den angegebenen Dimensionen aus normalem unvergüteten Material herzustellen.

Die Dimensionierung eignet sich allenfalls um als Dummy eingesetzt zu werden und zu ermitteln wie sich die potentiell falsche Einbaulage auf die Verformung auswirkt.
Auch meine Aussage "Schauen was passiert" heißt hier nicht "probieren, ob das Anbaugerät auf dem Weg zum Acker runter fällt", sondern eine eventuelle Spreizung der Laschen zu vermessen. Das müsste ja bei verschiedenen Stellungen des Krafthebers einen durchaus messbaren Unterschied ergeben und sollte sich - gesetzt dem Fall, dass unsere Überlegungen korrekt sind - bei richtiger Einbaulage auf praktisch Null reduzieren.
Sofern sich das bestätigt, sollte auch nichts gegen den Einsatz eines fachgerecht reparierten Teiles sprechen. Bei geschmiedeten oder gegossenen Teilen ist das durch eine Schweißung natürlich nicht möglich.


Ich hoffe dass damit der Kontext der beiden vorherigen Beiträge ausreichend klar geworden ist.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 25.12.2015, 20:26:54
Liebe Kollegen

Ich wünsche euch allen, euren Lieben und euren Maschinen ein frohes Fest und zum Jahreswechsel einen guten Rutsch.

Eigentlich wollte ich mit der Geschichte niemand langweilen. Aber nachdem sich bei Martin die Geschichte zu wiederholen scheint und es sich (Jo mei - scho wieder a 4R3!!!) trotzdem spannend liest (nix für ungut, gell Martin), geb' ich hier auch noch einen kleinen Beitrag zum Besten.

Wie ihr ja wisst, hab ich den Motor meines Trakti im Inneren so belassen, wie er war. Er hat so seit Herbst 2014 seinen Dienst versehen und eigentlich war es auch gut so. Vor ein paar Wochen kam es dann anders! Ich hatte den Motor gestartet und fuhr den Traki zwecks Rangierarbeiten aus der Scheune. Er stand dann mit laufendem Motor auf dem Hof und als ich wieder hinschaute rauchte er gewaltig aus dem Schornstein und er roch entsetzlich vor sich hin - wie ein Fritten-Bude an der Kirmes. Als ich dann genauer hinschaute, sabberte er aus allen Auspuffverbindungen eine grausam schwarze Brühe und ich hab ihn dann blitzartig noch zur Werkstatt hochgefahren. Motor abgestellt - das war's dann! Aus die Maus!! :P :'( :'( :'( :'(

Nach dem ich mich vom ersten Schreck erholt hatte, hab ich es meiner Frau gebeichtet. Die hat die Sache noch fast mehr hergenommen, als mich! "Und jetzt?" fragte sie mich? "Keine Ahnung! Nur so viel: Trakti auseinanderrupfen, Motor ausbauen, dann schaun ma weiter!" Dass wir den Trakti retten würden, stand für uns beide ausser Frage! Was würde das wohl kosten? Wie schaut das mit den Ersatzteilen aus?

Noch mehr als die Kosten und die Ersatzteilproblematik machte mir das Zeitproblem zu schaffen! Im Hinblick auf meine neue Stelle muss ich meinen Fuhrpark jetzt auf Vordermann bringen und kann keine "Baustellen" ins neue Jahr mitziehen. Ich hab mich dann erst mal ans MAN-Sorgentelefon gehängt und mit Ulli telefoniert. Ulli meinte, dass es unter diesem Gesichtspunkt das einfachste wäre, wenn ich mir bei Wolfgang Stenzel einen komplett revidierten Motor im Austausch holen würde. Soweit er wisse, habe der einen neu aufgebauten 4R3 Motor bei sich "rumliegen". Wie schön...!!! ::) Und wo wohnt der? Och, so! Im Sauerland! Is ja nich weiter schlimm!!!  :o   :o

Wolfgang Stenzel und ich haben dann den Termin vereinbart und ich hab den Motor rausgerupft und für den Landrover ein Transportbrett konstruiert, mit welchem ich den Motor wie ein Brot auf einer Bäckerschaufel in den Ofen, respektive in das Auto    schieben konnte. Das Mass aller Dinge war die Bauhöhe des Motors! Das wird zum neuen Kaufkriterium für einen allfälligen Neuwagen! Der Motor mit der Dreischichtplatte sind so hoch, dass sie mit Ach und Krach durch den Heckklappenrahmen passen. Aber man muss die Schrauben aus dem Ventil-Deckel herausschraube. Sonst geht im Türrahmen der Bezug des Himmel flöten!  >:(

Und dann... 580 km brumbrumm. Wolfgang Stenzel hatte zur Erbauung seiner Nachbarn den neuen Motor auf einem Prüfstand in seiner Garage aufgebaut, schmiss das Ding an und liess den Motor unverdrossen vor sich hinröhren! Ich war froh und dankbar, als er das Spektakel beendet hat, bevor die Eingeborenen auf uns losgegangen sind!  :P       

580 km zurück und jetzt bin ich am Einbauen. Leider hatte Wolfgang Stenzel den Motor mit einer Farbe begrünt, die blöderweise überhaupt nicht zum MAN-grün meines Rest-Traktis passt. Aber so langsam wir es...

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Ich schreib bei Gelegenheit, wie es weitergeht...

Herzliche Grüsse aus den buckligen Welt

Fritz  8)



   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 25.12.2015, 22:19:44
Hallo Fritz
Und nach den Bildern (Fortschritt) zu urteilen ist am Neujahrstag nichts mehr
von dem zwischen Stopp zu sehen.
Bei diesen Temperaturen steht dann einer Cabrio fahrt nichts mehr im Weg. ;)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 26.12.2015, 16:43:02
Hallo Ulli

In der Tat machen die Arbeiten ganz ordentliche Fortschritte. Das Zusammenfummeln hat mich zwar ordentlich Nerven gekostet! Erst wollten die beiden Antriebsachsen des Getriebes ums Verrecken nicht in die Kupplung rutschen. Also hab ich wieder alles aufgedröselt, die Kupplung von der Schwungscheibe abgeschraubt und lose auf die Antriebswellen geschoben. Dann alles wieder zusammengeschoben und verschraubt. Leider liess sich jetzt die Kupplung gegenüber der Schwungscheibe nicht mehr verdrehen, damit die Schraubenlöcher übereinstimmten. Also wieder alles lösen... Als es mir endlich gelungen war, die Schraubenlöcher der Kupplung mit denen der Schwungscheibe zu synchronisieren und der Traktor wieder beisammen war, ist mir vor lauter Begeisterung eine der Schrauben ins Kupplungsgehäuse gefallen!!!!!  :o >:( >:( >:( :o :o :o!!!!! Ich war kurz davor, wie das HB-Männchen in die Luft zu gehen. Zum Glück schaufelte die Kupplung durch fleissiges Drehen besagte Schraube wieder auf Höhe des Fensters, wo ich sie mit dem Magneten in Empfang nehmen konnte und zu meiner Freude feststellte, dass sogar der Federring Dank Kupferpaste auf der Schraube haften geblieben war. Uffff...

Heute habe ich alles soweit zusammengebaut, dass ich den Motor anschmeissen konnte. Läuft wirklich super. Nur die Dichtungen am Auspuffkollektor sind nicht das Wahre. Aber das Problem lässt sich am Montag bestimmt lösen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Betreffend Cabrio-Ausfahrt gebe ich dir recht. Das Wetter ist fantastisch! Es ist warm und es herrscht strahlender Sonnenschein. Nur ha auch diese Medaille eine Kehrseite. Bei uns wird das Wasser knapp. Bei mir läuft der Brunnen zum Glück noch, aber ein paar Häuser weiter sieht es nicht so gut aus und auf der anderen Seite vom Dorf schleppen sie schon jeden Tag 8 Kubikmeter Wasser, weil die liegenschaftseigenen Quellen den Geist aufgegeben haben. Was wird das wohl im nächsten Sommer werden?

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
       
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 26.12.2015, 17:58:26
Fritz, ich verwende Stehbolzen je nach Länge wenn es geht um solche Teile besser zu führen.

Die Kupplung mache ich immer erst zum Schluss und diese zentriere ich mit einem passenden Dorn,so das sie in der Mitte sitzt.

Ich bin der Meinung, dass dies der richtige Schritt war, denn Wolfgangs Motoren laufen alle gut.
Nicht nur bei euch fehlt das Wasser auch bei uns.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 27.12.2015, 08:58:10
Sali Leo

Das mit den verlängerten Stehbolzen habe ich vom letzten Mal her schon gewusst und hat mir die Sache enorm erleichtert. Und der Rest ist halt fehlende Routine - was angesichts der Tatsache, dass ich "nur" einen Trakti besitze nicht weiter wundert. Es soll ja Leute geben, die mehrere...  ;) Ulli meinte zwar letzthin: "Der Trend geht eindeutig zum Zweit-Traktor." Mir reicht der eine!  :D

Deine Aussage über die Qualität von Wolfgang Stenzels Arbeit beruhigt mich. Sie denkt sich mit Ullis Urteil und der Probelauf in Wolfgangs Garage hatte mich so oder so schon überzeugt. Gestern lief der Motor ohne lang zu zögern sehr brav an! Ich bin soweit zufrieden.

Was mich an der Art der Lösung stört, ist dass der Trakti den in den Dokumenten aufgeführten "Original-Motor" verloren hat. Aber soweit ich es begriffen habe, spielen "matching numbers" in unserem Bereich des Oldtimer-Enthusiasmus keine Rolle und nachdem der Trakti bei mir zu über 50% als "Arbeitstier" weiterhin seinen Dienst versehen muss, soll mir das recht sein. Ein leichtes "Unwohlsein" bleibt jedoch...  ::)

Und dies zu Recht! Die MFK (TüV) tut saublöd wegen des neuen Motors!  >:( >:( >:(

Ich müsse da vom Hersteller eine Bestätigung beibringen, dass der ausgebaute und der neue Motor identisch sind! Na toll! Das wird lustig! Ich red' nach Neujahr nochmals mit denen. In der (h)eiligen Zeit hab ich die damit offenbar auf dem falschen Fuss erwischt.  ;D ;D ;D  Schaun ma mal...

Zur Trockenheit: Wenn das so weitergeht, werden wir wohl mal ins Archiv steigen müssen um zu sehen, was die ominösen MAN-Grosstrecker (STH und wie die alle genannt werden) zur Auslieferung an den Shah von Persien an "Wüsten-Equipment" aufwiesen. Evtl. muss ich meinem Trakti dann auch Sandbleche anschnallen. :P

Herzliche Güsse aus der furztrockenen buckligen Welt

Fritz


     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 27.12.2015, 10:24:07
Hallo Fritz,

freut mich, dass der "neue" Motor läuft, aber schade um den Alten. Klar ist, dass Du als Perfektionist (Schweizer eben .. ;) ..), den Orischinoal-Motor behalten wolltest. Sieh es einfach mal als Leihmotor und wenn Herr Stenzel den Original-Motor revidiert hat, holst Du den einfach wieder zurück und baust ihn in den Trakti ein.

Dass sich die Tüv(MFK)-Heinis sich so haben müssen. Bei uns schaut keiner nach dem Motor, es sei denn, er ist inkontinent .. dann plustern die sich auf von wegen Umweltschutz und so, vergessen aber, dass die Schlepper meist über 50 Jahre alt sind .. die Kerle sind mit über 50 auch nicht mehr ganz dicht ..

Wie Trockenheit ??? Bei uns haben wir das Gegenteil und wenn das Dorf nicht über 500 Meter hoch liegen würde, müsste man Deiche ums Dorf bauen. Hier hat es die letzten drei Wochen fast jeden Tag geregnet und erst die letzten Tage war es nur bewölkt. Heute ist mal der erste Tag seit ca. 4 Wochen, an dem mal die Sonne scheint. Du kannst Dir gerne etwas Wasser bei uns holen, das ist sogar nach Glaubensrichtung Evangelisch und katholisch getrennt. Der Ort, in dem ich wohne, ist überwiegend evangelisch. Als damals hier ein Sammelbecken für Trinkwasser gebaut wurde, sollte sich der überwiegend katholische Nachbarort beteiligen. Diese lehnten ab, sie wollen das evangelische Wasser nicht und haben direkt neben unserem ihr eigenes Sammelbecken gebaut ..  :o

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 14.04.2016, 10:36:05
Liebe Kollegen

Es ist ja nun schon etwas länger her... Und als Martin mich anfangs der Woche angeschrieben hat und fragte, was eigentlich mein 4R3 macht, kam ich zum Schluss, euch wieder mit ein paar Neuigkeiten vertraut zu machen.

Nach den Feldarbeiten im letzten Herbst begann der Trakti an der Zapfwelle zu sabbern. Das musste behoben werden und ausserdem hat es sich gezeigt, dass mir ein paar entscheidende Kilos auf der Vorderachse fehlen. Mit der Rüttelegge bergauf neigte der Trakti zu permanenten Levaden und das ist nun wirklich etwas für die Spanische Hofreitschule. Auf dem Acker mag ich das nicht leiden. Wobei: Man gewöhnt sich an alles. :D

Nun: Im Januar war Bastian wieder auf Schweiz-Tour und kramte aus seinem klitzekleinen Citroen ein zusätzliches Frontgewicht hervor. Das Auto wuchs nach dieser Entlastung um stattliche 10 cm! Bastian meinte, er habe vorher noch zwei Kotflügel ausgeliefert. Erst dachte ich, er meint Vorderrad-Kotflügel. Er insistierte jedoch, dass es Hinterradkotflügel gewesen seinen. Und ausserdem fährt auch noch seine Frau mit! Wie geht der Spruch: Platz ist in der kleinsten Hütte??! Mensch Bastian, du hat hast ja Nerven!!!!! :P

Und auf dem Rückweg von einem Wienaufenthalt nahmen wir einen Umweg über den Osten der Tschechei und Prag. Ein Teil meiner Familie stammt dort her, wanderte allerdings schon um 1890 nach Wien aus. Dazu kann ich nur eines sagen: Ich bin meinem Urgrossvater unendlich dankbar, dass er dort abgehauen ist! Dort ist einfach nur tote Hose, Verwahrlosung und in den Dörfern riecht es derart nach miesen Kohlefeuerungen, dass man ständig das Gefühl hat, gerade sei ein Dampflok-Treffen im Gange! Wenn mir einer erzählen würde, dass dort nachts die Wölfe durch die Gassen traben, ich würde das sofort glauben. Nix wie weg!  ??? ??? ::) ::)

Von Prag aus haben wir dann die Heimreise angetreten und nutzten die Gelegenheit, um bei Martin eine Kaffee-Pause einzulegen und ein paar Ersatzteile an Bord zu nehmen. Wer immer die Gelegenheit hat, Martin einen Besuch abstatten zu können, dem kann ich es nur empfehlen! Von MAN-Standpunkt aus gesehen ist das dort ein absolutes Highlight und dass Martin saubere Arbeit liefert, wissen wir ja unterdessen alle aus seinen Bild-Berichten. Das ganze einmal vor Ort zu sehen, hat mich sehr beeindruckt. Dass es dann auch noch Kaffee gab, war das i-Tüpfelchen oben drauf. Danke Martin. ;)

Hier muss ich kurz unterbrechen. Es geht gleich weiter und Bilder gibt's dann auch...
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 14.04.2016, 10:59:17
.......... er lebt !!!!!!!!!!!  Salü Fritz ........
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: man leo am 14.04.2016, 11:58:44
Hallo Fritz,

jetzt hast du nicht nur in der Süd-Nord Verbindung eine Anlaufstelle, sondern auch noch in der Ost-West.
Und sollte es auch sein, denn auch wir praktizieren dies so.

War schön mal wieder was von dir zu hören.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 14.04.2016, 14:23:11
...und schon geht's weiter!

Zusätzliches Frontgewicht:
Dass Bastian mir ein Frontgewicht besorgt hat, habe ich ja schon erwähnt. Ulli erwähnte, dass die Frontgewichte nicht aufeinander passen, resp. sich nicht ohne Zwischenstück kuppeln lassen. Nachdem
ich das vorhandene Frontgewicht demontiert und das neue davor ausgerichtet hatte, wurde mir klar, das Ulli (wie bei allem anderen auch) recht hat. Es braucht eine Adapterplatte - ich habe diese mit der Dicke auf 30 mm dimensioniert und so gross gemacht, dass die vier Gewindestangen gut durchpassten. Die Montage war nachher völlig problemlos und der Trakti sieht jetzt entschieden bulliger aus und ich hoffe, er behält mit der Vorderachse nun bessern Erdkontakt. :D

Breitere Vorderräder:
Wie ihr auf den alten Fotos noch nachsehen könnt, war der Trakti mit beiden Vorderrad-Dimensionen geliefert worden: 6.50-20 und 10-18. Leider waren die Felgen der 10-18-er Reifen sehr rostig und zudem rot lackiert. Nun sind die rote Farbe und der Rost weg und die Felgen erstrahlen im schönsten hell-elfenbein. Etwas Stirnrunzeln bereitete die Erkenntnis, dass zwischen den Felgen und den Naben der rost schon wieder zu wirken begann. Ich habe deshalb die Naben ordentlich gefettet. Ob's was bringt? ::)

Nachtrag: Mann bin ich ein Doofchen!!! Aber nicht weitersagen...! Beim Durchsehen der Bilder in Vergrösserung sehe ich die schönen schwarzen Trennlinien bei den Blattfedern!! Statt Schmierfett hätte ich eigentlich besser Zahnrad-Lubrikose genommen! Die wär viel besser geeignet gewesen! Ihr erinnert euch: Zahnrad-Lubrikose nennt man das schwarze Zeug, dass die bei uns bei den Zahnradbahnen auf die Zahnstange schmieren. Das Zeug ist nicht klebrig, bleibt elastisch, schmiert gut und ist wetterfest, d.h. der Regen wäscht die Pampe nicht von der Zahnstange und damit etwa ins Grundwasser. Bei Gelegenheit werde ich das wechseln! 

Zapfwelle:
Den Zapfwellendeckel habe ich ausgebaut und den Dichtring gewechselt. Die Demontage war etwas knifflig, weil der Deckel mit ordentlich Dichtmasse in den Hintern des Getriebes eingeklebt worden war. Die blödeste Arbeit bestand darin, das zuvor abgelassene Getriebeöl wieder in das Getriebe "zu löffeln". Wohl dem, der eine Pumpe dafür hat... :P   

Drallzerstörer:
Der Austauschmotor wurde mit einem Drallzerstörer geliefert, den ich jedoch nicht bedienen kann, weil der dazu notwendige Bowdenzug fehlte. Martin hat mir einen dafür passenden Zug mitgegeben - allerdings mit rotem Plastik-Griff, wo STOP drauf steht. Das Teil ist nun auch in Betrieb genommen. Allerdings frage ich mich, wozu das eigentlich gut sein soll. Das Prinzip des Drallzerstörer habe ich so halbwegs verstanden. Aber merken tu ich davon überhaupt nichts. Ich stell das Handhebel auf Vollgas, drücke den Knopf an der Einspritzpumpe und - schrämm - der Motor läuft. Ob ich da an dem roten Bazooka-Kaugummi-Knopf rumzerre oder nicht - ich merke einfach keinen Unterschied. Nun gut, der Motor hat den Drallzerstörer und der guten Ordnung halber funktioniert der auch. Mach' ich was falsch?

Nächste Arbeiten:
Ich muss den Anlasser reinigen. Das Zahnrad fährt nicht sofort aus dem Schwungradkranz aus... Ganz hässlich!!! Und bei der Lenkhilfen-Pumpe habe ich immer etwas ATF auf dem Pumpengehäuse. Auch das muss auch abgestellt werden. Und der Oberlenker braucht eine professionelle Halterung, wenn der Oberlenker nicht benötigt wird. 

Und hier die Bilder:

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Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 14.04.2016, 17:30:55
Hallo Fritz
Schön mal wieder etwas von Dir zu lesen.
Von dem Fett der Zahnradbahn könnte ich auch etwas gebrauchen, zumindest das Rezept.

Bei dem Semi für die Zapfwelle hättest Du eigentlich Heimvorteil gehabt und das Öl nicht erst
ablassen müssen, nur rückwärts den Hang hoch fahren müssen und schon läuft da nichts mehr. ;)

Den Drallzerstörer muß Du mal ohne den Mehrmengenknopf zu nutzen ausprobieren, bei diesen
Temperaturen läuft der auch so an und dann merkst Du den unterschied, ob gezogen oder nicht. ???

Deine Lösung mit der Platte zwischen den Frontgewichten sieht sehr gelungen aus, so wie eigentlich
der ganze Trecker. ( Hut ab )

Bei dem Oberlenker verwende einen Halter mit Klemmfunktion damit er bei der Fahrt nicht klappert.

Gruß Ulli
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 14.04.2016, 17:33:19
Und den Stopaufdruck würde ich überstreichen :o.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 14.04.2016, 20:27:40
Servus Fritz,

Sauber, jetzt hat dein 4R3 die Reifen drauf die er vorne verdient. :D
Aber bitte machen roten Stopknopf ab, ich sagte doch damals du sollst dir einens chönen Aluknopf drehen lassen oder wenn
du den originalen Knopf noch hast ändere das Gewinde. ;)

Der "Drallzerstörer" merkst du auch am Rauchverhalten im Kaltstart, wenn Du ihn mal ziehst im Leerlauf.

Gruß Martin
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.04.2016, 14:01:59
Liebe Kollegen

Das mit dem Drallzerstörer gibt mir zu denken! Bei mir ist vorne am Motor eine Rückholfeder, die energisch dafür sorgt, dass der rote Kopf sofort wieder eingezogen wird, sobald man diesen loslässt. Ist das richtig?  ::)

Ich meine, es sieht etwas merkwürdig aus, dass man sich beim Start so verrenken muss, weil beide Knöpfe (Drallzerstörer und Anlasser) auf der rechten Seite des Armaturenbrettes sitzen! Und wenn ich dazu den Kopf noch nach links oben verdrehen soll, um das Russ-Verhalten des kaltstartenden Motors zu beobachten, laufe ich doch Gefahr, dass man mir den Traktor wegnimmt, denn einer mit spastischen Anfällen darf - zumindest bei uns - nicht Trakti fahren. :o

Ulli: Zahnradlubrikose kann ich dir besorgen. Das sind Sprayflaschen - sehr praktisch bei der Anwendung. Ich kann mich erinnern, dass die Streckenarbeiter bei den Bergbahnen die Pampe mit einem ganz langen dicken Pinsel auf die Zahnstangen und Weichen "anklatschen" mussten. Das mit dem Spray geht dagegen sehr einfach... (ja doch, das Ozonloch!) :D

Martin: Bei mir ist kein Originalknopf vorhanden, denn bei meinem alten Motor war gar kein Drallzerstörer drauf. Der Trakti hatte dafür das abgeänderte Kaltstartgerät. Vom nächsten Geld, das ich finde kaufe ich mir eine Drehbank und schnitze mir den Aluknopf!  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 15.04.2016, 14:46:35
Hallo Fritz,

ich muss mich den Vorrednern nur anschliessen, schön mal wieder was von dir zu lesen - der Tag ist so gerettet! 

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat den neu gemachten Motor die Drosselklappen eingebaut.  Eine Frage stellt sich dennoch, sind die Zwischenflansche (Nr. 9 in der ET-Liste) auch da?  Sie steuern für die Funktion auch bei, frage mich bitte nicht wie. :-\ 

Der Drallzerstörerknopf muss man wieder einschieben, die kleine Rückholfeder sorgt nur dafür die Klappen nach dem Start am Anschlag zu halten.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.04.2016, 16:08:08
Hallo Magne

Auch mich freut es, von dir wieder zu hören!

Was deine Frage nach dem Zwischenflansch betrifft, so muss ich dir negativen Bescheid geben. Wenn ich mich recht entsinne sind da ordentlich dicke Dichtungen drin; so schwarzes Zeug, von dem ich nicht recht weiss, das es sein soll. Zum Teil hat das eine grobe Gewebestruktur (bilde ich mir jedenfalls ein). Es hat aber nur eine Dichtung. Der dreilagige Sandwich aus zwei Dichtungen und dem Zwischenflansch war während meiner Zeit als Trakti-Halter und offenbar auch vorher nie vorhanden. Weggeschmissen hab ich da sicher nichts. Weshalb soll das Ansaugrohr den weiter nach aussen? Die Drosselklappen des Drallzerstörers senken sich doch von innen herunter?

Was mir auch gerade auffällt: Man sieht auf der Zeichnung in der Mitte des Ansaugrohres Nr. 8 so einen "Bauchnabel". Bei mir ist da ein Messinggewinde mit einer Kontermutter und es sieht eigentlich so aus, als ob da eine Drosselklappe im Ansaugrohr bedient, bzw. fixiert werden könnte. Ich hab da nie ins Ansaugrohr hineingeschaut, weiss deshalb nicht was effektiv drin ist und wozu es gut sein soll. Und in der ETL fehlen diese Teile komplett...   

Wenn ich es richtig verstehe, sollte der Bowdenzug so stramm gehen, dass er nach dem Herausziehen nicht durch die Kraft der Rückholfeder von selbst wieder in die Ausgangs-Position rutscht?  ::) Du Martin!?! Gibt das eine Möglichkeit, die Reibungskraft innerhalb des Bowdenzugs zu beeinflussen? :)

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz  8)




 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 15.04.2016, 17:55:03
Salü  Fritz     hält deiner Boden vom Schuppen es aus oder musste  Du dieser unterstutzen ?   Dir kennende geht ja nichts zu weit  , der Trakti hat vorfahrt und  soll 100% sein .. 8)  , was die Plastickknöpfe der Bowdenzuge angeht   da habe ich mir letzter Zeit  auch manchmal geärgert das mann die mit Metallknöpfe nicht oder kaum mehr bekommen kann , ich denke das ich mir welche  Metallknöpfe nachfertigen lasse  ,  Gruß vom Kurzschreiber aus dem Buckellosen Land
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 15.04.2016, 18:42:01
Hallo Fritz,

die Sachen wurden auf einmal interessant! :P  Ich habe mir die Schnittzeichnung auf der Seite 37 der BA genauer studiert und die Teile physisch unter die Lupe genommen.  Es muss so sein:  Der Zwischenflansch funktioniert wie ein Anschlag für die Drosselklappe als man den Drallzerstörer benutzt.  Das Ansaugrohr soll mit dem "Sandwich" primär nicht weiter nach aussen kommen, die drei Lagen bauen auch max. 3,5 mm...  Habe auch versucht das Ganze bei der "Arbeitsstellung" zu illustrieren.  Also, hat man die Zwischenflansche nicht, werden die Klappen leicht zu weit hinein im Ansaugkrümmer gezogen und die Drallzerstörung wird nicht so effektiv sein.  So meine Idee...

Der "Bauchnabel" kam meines Wissens nur an MANs original mit sogenannter Aerosol-Starthilfe zur Verwendung.  Es wurde dort ein kleiner Schlauchstutzen oder so montiert.

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.04.2016, 11:42:41
Hallo Magne

Nach deinen Ausführungen hat es mich sehr Wunder genommen, was an meinem Trakti Sache ist und was nicht.

1. Ansaugrohr
Die Messing-Schrauben auf dem Ansaugrohr sind tatsächlich irgend so ein "Flüssigkeits-was-auch-immer". Eigenartigerweise sitzt diese Dosiervorrichtung an einem Ort, von dem aus 50% der Zylinder nichts von diesen "Segnungen" abbekommen.  ::)

Bild Nr. 1: Bauchnabel mit Dosiervorrichtung, Bild Nr. 2: Dosiervorrichtung ausgebaut 

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2. Zwischenflansch
Bei mit besteht die Dichtung am Ansaugrohr tatsächlich nur aus einer Dichtung und nicht aus dem Sandwich. Dass der Zwischenflansch eine Art Anschlag bilden soll, damit man die Drosselklappen nicht zu weit drehen kann und damit der Drallzerstörer weniger Wirkung haben soll, glaube ich eher nicht - zumal auf der Zeichnung der "Kragen" des Zwischenflansch "oben rum" montiert wird. Ich habe die Drosselklappen so weit wie es nur geht verdreht und komme über die Senkrechte nicht hinaus. Um das zu illustrieren, habe ich ein paar Bilder gemacht. Ich weiss nicht, ob man viel drauf sieht...   

Bild Nr. 3: Drosselklappen in Ruhestellung, Bild Nr. 4: Drosselklappen maximal aktiviert

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Ich denke aber, dass du was die Effektivität der Drosselklappen trotzdem recht hast. Was hältst du von folgender Theorie. Der Motorblock ist doch ein Gussteil und die Nachbearbeitung war sehr kompliziert und teuer. Anstatt die Ansauglöcher zu bearbeiten und mit einem "Innenleben" zu versehen, war es viel einfacher, auf der plangeschliffenen Seite diese Zwischenflansche zu montieren. Die übernehmen die Funktion des "Innenlebens" und man muss nicht besonders präzise sein, weil ja mit den beiden Dichtungen alles was an fehlender Präzision vorhanden ist, ausreichend korrigiert wird. Und die Funktion des "Flansch-Kragens" ist eigentlich nicht die eines "Anschlages", sondern einer Abdichtung der Drosselklappen im oberen Bereich. Unten rum darf die Luft (auch etwas Falschluft) reinströmen. Aber oben muss das System dicht sein. Schlussendlich ist es aber "gehüpft wie gesprungen" und du hattest grundsätzlich wie immer recht. Die Drosselklappen sind bei meinem Trakti oben herum nicht dicht und ohne die Flanschklappen mit dem Dichtungskragen wird der Drallzerstörer bei meinem Trakti sicher nie so toll funktionieren.  >:( Das ist gut zu wissen und ich danke dir für den Hinweis. Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, diese Dinger mit der Zeit zu ergänzen. Immerhin: Ich glaube, es gibt Schlimmeres... ;)

3. Zahnradlubrikose
Ulli: Hier kommt ein Bild von der Sprühdose mit Zahnrad-Lubrikose

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Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Heute Nachmittag ist Generalversammlung des Motrac-Clubs (das rote Dings mit den gelben Rädern).

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 16.04.2016, 20:50:26
Hallo Fritz,

einfach beneidenswert mit welcher Akribie du immer ans Werk gehst, ist aber wie Balsam für das Forum. ;)  Ich war heute vormittag schon am überlegen ein Ansaugkrümmer einer meinen 4R3 abzubauen, um meine Idee zur Funktion der Zwischenflansche besser unterstützen zu können..., brauche ich keinerlei mehr. 8)  Ich hoffe du wieder deinen Krümmer dicht ohne Probleme bekommst!
Ja, was sollen wir sagen, deine Theorie ist meiner Meinung nach unanfechtbar.  Das Thema Drallzerstörer ist hier bisher nicht wirklich beackert worden, aber wir haben uns um folgendes einigen können:  Der Drallzerstörer behindert die starke Verwirbelung der Ansaugsluft, so dass sich der Motor mehr wie ein konventioneller Direkteinspritzer im Startmoment benimmt.  Diese Wirkung ist möglich festzustellen, auf jeden Fall an Motoren die nicht mehr perfekt in Ordnung sind.  Sie springen mit aktivierten Drallzerstörer besser an, aber sobald der Motor einigermassen rund läuft muss das System schnell deaktiviert werden, sonst neigt der Motor wieder aus zu gehen...

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 16.04.2016, 23:04:17
Hallo MAN'ler,

das Thema Drallzerstörer interessiert mich auch schon länger habe mir aber ehrlich gesagt noch keine große Gedanken
darüber gemacht bis gerade. ::).

Meine Theorie: ::)
Ich glaube das Drallzerstörer eigentlich ein falscher Begriff ist für diese "Klappen", und uns genau das Gegenteil vermuten lassen.

Startvorgang, also nur Starterdrehzahl:

Sieht man sich den Querschnitt bei geschlossener Klappe an, bleiben ca. 1/5 von der Ansaugfläche übrig, das heißt, die Luft die beim Ansaugtakt, also wenn der Kolben nach UT geht, einströhmt genau so durch den Ansaugtrakt muss wie bei geöffneter Klappe.
Das heißt: Die Strömungsgeschwindigkeit hinter der Klappe, im Ansaugtrakt des Zylinderkopfes über den Ventilteller bis zu den Kolben erhöht sich und bewirkt damit, keine Drallzerstörung sondern im Gegenteil eine Drallerhaltung beim Startrvorgang.
MAN stellt damit ähnliche  Strömungsgeschwindigkeiten her wie bei laufenden Motor und somit wird ein leichterer Start ermöglicht.
Die Anlasser damals hatten natürlich auch nicht die Drehzahlen wie die oft Heute verwendeten 9V Anker die wesentlich höhere
Starterdrehzahlen ermöglichen und damit auch die Ströhmungsgeschwindigkeit der Ansaugluft erhöhen.


Ich denke, das Mittelkugelbrennverfahren M-MOTOR lebt von dieser vorgegebenen Verwirbelung im Brennraum.
Keine Verwirbelung.= Keine Zündung oder schlechter Brennverlauf.

Dieses Drallklappensystem wird heute in vielen modernen Dieselmotoren eingesetzt, aber nicht wegen dem Startverhalten, sondern um im unteren Drehzahlbereich einen höheren Füllungsgrad, also auch höhere Ströhmungsgeschwindigkeiten zu erreichen.

Würde gerne den Drallzerstörer noch genauer "Studieren".. ;D

Gruß Martin











 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 17.04.2016, 00:12:30
Hallo MANler
Ich möchte noch ein wenig Diesel ins Feuer gießen.
Mir ist es vor einigen Jahren mal von Adolf Beetz erklärt worden.
An den Drosselklappen ist ein kleiner Winkel an geformt und eine Niete.
Die Niete stützt sich in geöffneter Stellung der Drosselklappe im Ansaugkanal
ab und hält den Winkel mit einer bestimmten Gradzahl in den Kanal, bei normalem
Motorenlauf wird die angesaugte Luft damit in Rotation versetzt wodurch es bei der
Einspritzung vom Diesel einen Schichtartigen Abbrand in der Kolbenmulde gibt.
Dadurch auch die seidenweiche Laufkultur der M-Motoren.
Beim Startvorgang fehlt die Drehzahl um mit diesem System den Motor zügig anlaufen
zu lassen, dann wurde die Drosselklappe verdreht, dadurch die Rotation aufgehoben und
der Diesel brennt nicht mehr Schichtweise, sondern wie bei jedem anderen Direckeinspritzer
ab, dadurch auch ohne Mehrmenge beim starten das etwas härtere Anlaufgeräusch.
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 17.04.2016, 10:03:35
Hallo..

Hier ist klar wenig zu ergänzen, ausser meiner obigen Formulierung etwas verbessern zu versuchen.  Ohne das richtige deutsche Sprachgefühl zu besitzen, finde ich eben der Begriff "Drallzerstörer" ein wenig verwirrend.  Mir würde eher "Drallstörer" passen...(?) :-\  Die aktivierten Drosselklappen, mit der besonderen, asymmetrischen V-Form, bewirken eine Beschleunigung (wie Martin schrieb) sowie eine Steuerung von der Verbrennungsluft, so dass sie sich geradelinieger im Brennraum "schiessen" lässt - also, die übliche Verwirbelung wird "gestört" ::)  Oh, wenn man hier bloss auf norwegisch schreiben können hätte. :D

Gruss
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.04.2016, 11:36:43
Lieber Magne

Bloss keine Angst! Mir ist soweit alles klar. Du drückst dich hervorragend, klar und verständlich aus! Und im Übrigen pflichten mir sicher alle Kollegen darin bei, wenn ich dir sage, das deine "Deutsche Schreibe" mit Sicherheit 1000 x besser ist als unsere "Norwegische Lese"...  :D :D :D :D

Mir ist im Zusammenhang mit dem Drallzerstörer noch eine Pendenz eingefallen, die ich erledigen muss. Am oberen Ende des Auspuffs muss noch ein leichter Bogen nach aussen angeschweisst werden. Oder ich schraube einen Klapp-Deckel an, der die Auspuffgase etwas nach aussen ableitet. Das Ärgernis: Jedesmal wenn ich die Kiste (mit oder ohne Drallzerstörer, mit oder ohne "Flutknopf") starte, hat man den ganzen Traktor (v.a. die Motorhaube und den Sitz) voller schwarzer Russkrümel und wenn der Motor so richtig Fahrt aufnimmt, bläst er die 100 Jahre alten Spinnweben von den Balken.  ??? Letzthin fiel sogar ein vertrocknetes altes Hühnerei auf einen der Kotflügel runter.  :o :o  :o Das Ei war offenbar von einem Marder ins Dachgebälk verschleppt worden und wir haben seit 25 Jahren keine Hühner mehr!  ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 17.04.2016, 11:43:27
Hallo zusammen , interessant wie die Spezies hier ihren gedanken hier laufen lassen bezuglich die Drosselklappen / Drallzerstörer / Kaltstartvorlage der 8614M Motor im 4R3  , anders wie beim Drosselklappe im 0024M Motor der 4R2 (der ganz geschlossen wird  aber mit enem kleinen unterdruckventil als öffnung)  bleibt bei dieser System  1/5 Teil geöffnet  womit sich , wie Martin ung Magne es beschreiben die Ansaugluft sich verschnellen kann ( wie im Vergasserventuri einer Benzinmotor)  ,  aber nun meiner gedanken : hinter der 4/5 Teil des geschlossener Klappe entsteht ein Vakum wo sich die Luft dann Wirbelt  (sowie im Herbst wen sich die Wind umd die Ecke eines Haus oder Schuppen wäht und die tote Herbtsblätter sich als ein kleine minitornado bewegen lassen) , und so dieser Wirbelung  ein leichtere Zündung entsteht ,   , bin mal interessiert wer es am richtigem end hat bei dieses Kaltstartsystem von MAN .
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 26.05.2016, 11:06:59
Hallo zusammen,

mit dem Thema Drallzerstörer habe ich mich bisher auch noch nicht so richtig befasst, finde es aber doch sehr interessant.
Ich habe bei meinem 4P1 wie auch beim 4R3 den Drallzerstörer angeschloßen.
Bei beiden Schleppern ist ein normaler Anlasser mit 12V Anker verbaut.
Beim 4R3 ist Wirkung des Drallzerstörers sher gut Spürbar beim Startverhalten, beim 4P1 hingegen merke ich fast keinen Unterschied, warum auch immer.
Am besten werde ich mal bei beiden den Ansaugkrümmer abbauen und nachsehen ob es hier Unterschiede gibt.
Mein Motorinstandsetzer, der Herr Lang meinte, das man nach dem Kaltstart den Drallzerstörer ruhig noch etwas länger gezogen lassen könnte, dies würde die Rußentwicklung in der Kaltlaufphase etwas vermindern, und ich meine auch das er dann nicht ganz so stark rauchen würde.

Ich bin mal auf eure Meinungen Gespannt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 26.05.2016, 12:30:16

Mein Motorinstandsetzer, der Herr Lang meinte, das man nach dem Kaltstart den Drallzerstörer ruhig noch etwas länger gezogen lassen könnte, dies würde die Rußentwicklung in der Kaltlaufphase etwas vermindern, und ich meine auch das er dann nicht ganz so stark rauchen würde.


Kann ich bestätigen.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 26.05.2016, 19:57:16
Hallo,

ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass es bei manchen MAN-Motoren Probleme mit dem Drallzerstörer gegeben hat. Dort haben sich eine oder mehrere Klappen gelöst und sind in den Ansaugtrakt gefallen. Es gibt Motoren, bei denen die Bedieneinrichtung des DZ noch vorhanden ist, aber die Klappen entfernt wurden. Ich habe diese bei meinem Schlepper auch noch nie gebraucht. Mein Baby sprang bisher ohne Drallzerstörer und ohne Startfüllung an der EP zu drücken immer gut an. Auch im Winter brauchte ich ihn nicht Vorzuglühen, da brauchte er lediglich ein, zwei Umdrehungen mehr bis er lostuckerte ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 06.08.2016, 09:08:12
Liebe Kollegen

Die Tage, Wochen und Monate vergehen wie im Flug! Erst standen alle Maschinen herum, weil es ununterbrochen geregnet hat und somit kein Schreibstoff verfügbar war. Danach sass ich wochenlang "ununterbrochen" im Sattel und hatte weder Zeit noch Lust zum Schreiben...  :'(

Wir hatten dieses Jahr die späteste Heuernte seit Jahren. Es regnete und regnete und regnete. Und kamen dann endlich ein paar Tage mit Schönwetter, war die Periode zu kurz um den Boden abzutrocknen und man konnte wegen des aufgeweichten Terrains einen Ausflug mit dem Mähwerk ins Steilgelände gleich vergessen! Auch mein lieber Metrac war unter diesen Umständen nicht zu gebrauchen! Und so kam es, dass ich dieses Jahr die erste Wiese mit dem Motormäher (Reform M12 mit Breitspur und Portalachsen, mechanischer Lenkung und Gitterrädern an den normalen Rädern) in strömendem Regen zu mähen begann  :o.   

Der Grasbestand war unterdessen so dick und verfilzt, dass ein Warten auf das Abtrocknen völlig zwecklos wurde. Unter diesem dicken Belag würde der Boden ohnehin nie trocken. Also abrasieren und in Schwaden legen, damit der Boden zwischen den Geleisen endlich Wind und Sonne bekam. Die Methode ist zwar etwas unkonventionell, war aber zielführend. Den Rest der Bearbeitung konnte ich dann zum Glück wieder mit dem Metrac erledigen  :P. 

Kaum waren die Kunstwiesen gemäht, musste die Gerste gedroschen werden, dann kam das Elefantenheu und dann die Weizenernte, Schlag auf Schlag, ohne Pause. Und zu allem Überdruss fingen Dank der ewigen Niederschläge auch die Drainagen in den Wiesen zu mucken an. Hier kam dann unser MAN mit einem Anbaubagger zum Einsatz. Das ging recht flott voran - nur war der Boden ein solcher Pudding, dass der Graben am nächsten Tag eingestürzt war und ich ihn erneut aufbaggern musste - diesmal  quer zur Grabenrichtung, weil der eingestürzte Graben nicht mehr zwischen die Räder passte!

Hier ein paar Impressionen:

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Zu den technischen Problemen und Fragen komme ich noch. Morgen geht's weiter...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz  8)


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 06.08.2016, 10:12:55
Hallo MAN-Fahrer Fritz,

wie immer schöne und interessante Fotos von dir eingestellt, obwohl einigen etwas gedreht.  Konntest du den Anbaubagger vom "billigen Platz" bedienen? - du hast ja der Beifahrersitz zur Mitte versetzt.  Auf dem letzten Foto erkenne ich wohl ein Heuschwanz mit Seitenzangen (?)  Ist das ein verbreitetes Gerät auch in der Schweiz?

Gruss aus Norwegen
Magne
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.08.2016, 16:10:07
Hallo Magne

Ja, mit den Fotos stimmt was nicht. Es ging gestern etwas gar schnell und ich werde mal überprüfen, weshalb es zu diesen Drehern gekommen ist.

Ja, das auf dem Foto ist eine Art Heuschwanz. Eigentlich ist es ein Heuschieber, den ich gekauft habe, damit ich in den extremen Ecken (schmal, steil, dem Bach entlang, sumpfig) das Heu zusammenstossen und an einen Platz transportieren kann, wo der Traktor des Lohnunternehmers mit der Rundballenpresse besser hinkommt.

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So wie ich die alten Heuschwänze in Erinnerung habe - damit beantworte ich dir gleich deine zweite Frage: Nein, ich glaube nicht, dass das Gerät sehr verbreitet ist, zumindest kenne ich niemanden ausser mir, der bei uns so etwas hat oder benutzt - hat der Heuschieber eine ganze Reihe von geschwungenen und abgeplatteten Zinken (fast wie Löffel), mit denen du im Gelände fahren kannst, ohne dass du gleich jede Bodenwelle durchstichst. Seitlich sind nur "fixe Geländer" und fixiert wird die Fracht mit einem hydraulischen Zylinder, der den Heupacken von oben her festpresst. Weil das Ding ziemlich stabil gebaut ist, benutze ich das Gerät auch zum Transport von Heu- und Strohballen. Man muss zwar absteigen und dem Ballen "ins Häuschen" helfen. Wenn er dann drin ist und mit der "Zange" fixiert wurde, kann er aber nicht mehr abhauen, was ich bei den einfachen "Ansteck-Nadeln" schon erlebt habe... ;D

Zum Baggern auf den billigen Plätzen kann ich nur soviel sagen: Es geht leider nicht! Aber im Gegensatz zu anderen Traktoren kann man recht bequem (es kommt halt darauf an, wie man bequem definiert) auf dem Traversenrohr sitzen und hat dabei auch eine recht gute Übersicht. Der Beifahrersitz ist einem dabei so im Weg, dass man ihn ganz nach vorne klappen muss...  >:(

Aber zurück zur MAN-Technik:
 
Öldruck
Ich bin immer noch nicht ganz zufrieden mit dem Öldruck. Wenn ich den Motor starte, erlischt das grüne Lämpchen sofort und der Öldruckmesser zeigt stolze 3 Bar an (sind das Bar???). Egal: Der Zeiger geht ziemlich bald auf 1.5 runter und wenn der Motor lange läuft und richtig warm geworden ist, bleiben mickrige 0.5 Bar übrig und dann braucht es nicht viel, bis das grüne Lämpchen zu flackern beginnt. Ich denke mal, dass ich ein dickeres Öl verwenden sollte. Im Handbuch steht, man solle 20 W20 benutzen und ab 25 Grad SAE 30. Gibt es was Gescheiteres?

Luftfilter
Letzthin wollte ich den Luftfilter reinigen. Ich klappe die beiden Verschlüsse der Ölwanne auf und stelle zu meiner grossen Freude fest, dass sich die Tasse nicht weit genug nach unten absenken lässt, um seitlich ausgefahren zu werden. Und als ganzes nach oben lässt sich der Luftfilter auch nicht verschieben, weil das obere Ende durch das Ansaugrohr des Motors vorgegeben ist. Na toll!!!  :P

Baut ihr das Ansaugrohr auch jedes Mal mit aus? Ich sehe zwar gerade in der Betriebsanleitung, dass das Ölbad eigentlich gerade abschliesst und ein seitliches Ausfahren ohne "Absenkung" möglich sein sollte. Kann es sein, dass bei meinem Filter der Einsatz (das Zeug, was auf Seite 55 von der Hand gehalten wird) bei mir am Oberteil des Filters "kleben" bleibt. Ich prüfe das morgen und melde mich nochmals...

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz



   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 16.09.2016, 08:40:59
Hallo Fritz,

hast Du das Luftfilterproblem zwischenzeitlich gelöst ??? Ich bekomme meinen Filtereinsatz auch nicht heraus, ohne den halben Schlepper zu zerlegen .. nach hinten ist die Batterie im Weg, links die Kaltstarteinrichtung, rechts das Gasgestänge und nach vorne der Motor selbst .. ich muss jedesmal, wenn ich das Öl wechseln will, den kompletten Filter mit dem Ansaugtrakt (Kaltstartgerät) ausbauen ..  :'(

Was den Öldruck betrifft, wirst Du vermutlich um eine Überholung der Ölförderpumpe nicht hinweg kommen. Es gibt zwar Motoröle mit einer Viskosität von SAE 40 bzw. SAE 50, die allerdings eher für die Tropen geeignet sind, aber dadurch hast Du die Ursache nicht beseitigt. Entsprechende Öle kaufe ich meistens bei "http://www.motor-oel-guenstig.de (http://www.motor-oel-guenstig.de)", die bieten auch unlegierte Oldtimeröle an, für Teile der Ölpumpe wirst Du wohl die einschlägigen Teile-Händler kontaktieren müssen (Streiber, Fielenbach u.a.) ..

Gruß .. Rudi ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.09.2016, 18:01:13
Lieber Rudi

Ja, das mit dem Luftfilter habe ich unterdessen hinbekommen. Tatsächlich war die Sache unnötig erschwert worden, weil sich der Einsatz der Wanne oben verklemmt hatte und ich mit der Wanne nicht ausfahren könnte. Aber auch nachdem ich den Einsatz losbekam und in der Wanne versenkt hatte, war das Ausfahren eine Zangengeburt!!! Und selbstverständlich waren mir dabei so ziemlich alle Kabel und Kabelbäumchen und Kabelbäume im Weg😳. Am Schluss musste ich noch die Hupe abschrauben!!!! Und selbstverständlich gingen die Blinkerkabel dabei drauf. 😡😡😡
Das
Kam hatte ich dieses Problem gelöst, trat das nächste auf. Unter dem Schwungradgehäuse fand sich ein kleiner Ölsee. Na toll, dachte ich, das ist die dusslige Dichtungswurst am Ende der Kurbelwelle!!! Zur Erinnerung: Bei meinem alten Motor hatte ich diese Abdichtung durch einen Dichtring neuester Bauart ersetzt. Und der Austauschmotor ist in dieser Beziehung wieder auf dem alten Stand der Technik... Ich hab innerlich ziemlich geflucht und bin wie Rumpelstilzchen um die Pfütze gesprungen. Ich war stinksauer! Noch beim Hüpfen fiel mir auf, dass das Öl von weiter oben stammte. Tatsächlich ist die Gummidichtung am Luftfilter undicht!! Das geht ja noch... Uff!!😜

Was deine Bemerkung mit der Ölpumpe betrifft: Du machst mir wirklich Freude. Der Motor ist revidiert und dazu gehört doch die Ölpumpe auch! Tatsache ist jedoch, dass mit zunehmender Motortemperatur der Öldruck völlig zusammenbricht. Anfangs liegen bei erhöhter Drehzahl satter 3 Bar an. Mit der Zeit sackt das auf 0,5 Bar ab und die grüne Lampe flackert fröhlich vor sich hin, auch mit SAE 30!!!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 17.09.2016, 19:04:04
Hallo Fritz
Der Luftfilter hat mich auch mal geärgert, nach einer technischen Anpassung geht es deutlich besser.
Schau mal.                     http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=2900.340
Antwort #354 Die letzten 4 Bilder
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 03.10.2016, 10:46:01
Liebe Kollegen

Das Landwirtschaftsjahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Das Grünland ist zum letzten Mal abgeerntet und die Getreideflächen sind angesät. Die Gerste schaut schon frech heraus - trotz Mangel an Niederschlägen. Gestern hat es zum ersten mal seit langem wieder mal geregnet und zum Glück ist der Regen schön langsam und zu Beginn als eine Art Sprühnebel gefallen. Unmittelbar nach der Saat sitze ich so ein wenig auf Nadeln wegen der Bedenken, ein Starkregen lässt die Erde und das Saatgut der Steillagen in die Tiefe rutschen... Eigentlich sollte das mit den sandigen Böden kein Problem sein, denn die schlucken problemlos unglaubliche Wassermassen. Aber eben: Don't just sit there, worry! Sitz' nicht einfach so rum, sondern fürchte dich gefälligst.

Bevor wir uns dem alten Problem des Öldruckes wieder widmen, möchte ich schnell rekapitulieren, was sich dieses Jahr am Traktor getan hat:

Zusätzliches Frontgewicht:
Die Geschichte von der Anreise Bastians mit seinem Schwertransporter kennt ihr unterdessen ja. Dass sich die Frontgewichte nicht einfach so aufeinander schieben lassen, wurde auch hinlänglich beschrieben. Wichtig ist die Erkenntnis, dass ich sehr froh bin, dass die zusätzlichen 80 kg dort vorne an meinem Traktor eine Heimat gefunden haben. Er läuft sehr satt auf losem Grund und das macht einem das Fächerpflügen wesentlich einfacher. Fächerpflügen? Die Parzellen bei uns haben alle möglichen und vor allem unmöglichen Formen. Bei zulaufenden Dreiecken muss das Vorderrad des Traktors aus der Pflugsohle und über die letzte Furche steigen, damit der Pflug langsam ins Leere gezogen werden kann. Vorher war das sehr mühsam und das Vorderrad "rutschte einfach ab". Mit dem zusätzlichen Frontgewicht krabbelt das Vorderrad brav auf die Furche hinauf... Und mit der Servolenkung macht das richtig Spass!  8)

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Schalterei
Mit der Schalterei habe ich nach wie vor Probleme - nicht oft, aber so ab und an. Und vor allem dann, wenn man es nicht brauchen kann: Beim Einlegen des Rückwärtsganges oberhalb von Böschungen, vor Zäunen (des Nachbarn ;)), wenn's eilig ist. Kurz: Überall und immer dann, wenn man es wirklich nicht erwartet und wo es wirklich nervt. Eine Ratsche und eine 17-er Nuss gehören unterdessen zum Minimalinventar der Bordwerkzeugs. Der Deckel mit den Schalthebeln ist schnell geöffnet und dann kommt der spannende Moment, bei dem die "Schaltstangen" in die Neutralposition geklopft werden müssten. Und es stellt sich die spannende Frage, ob die Handbremse den Traktor wohl halten wird, wenn man das Getriebe jetzt auf "neutral" klopft??! Für einen kleinen Satz reicht es ja immer... (s. Bild):o :o   
Ich wäre froh, wenn man mir nochmal genau erklären würde, wie ich diese Macke beseitigen kann. Es betrifft nur den Schalthebel des Gruppengetriebes (I-II-R).

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Doppelräder
Weil der Traktor vermehrt zum Einsatz kommt und das Gelände wirklich steil ist, habe ich mich entschlossen, Doppelräder zu besorgen. Erst dachte ich, ich möchte die IHC-Verstellfelgen liquidieren und Felgen anschaffen, welche dem Original entsprechen. Aber was soll's. Das kostet, ohne dass technisch ein Vorteil dabei rausschaut. Auch die Suche nach preiswerten Doppelrädern mit 42-er Felgen und Anschluss an die 30-er Felgen habe ich etwas entnervt aufgegeben. Vielmehr habe ich mich zu eine pragmatischen Lösung durchgerungen und die 16.9-30 Schlappen mit den IHC-Felgen montiert und die 12.4-36-Reifen als Doppelreifen montiert. Um diese Konfiguration fahren zu dürfen braucht der Fahrer jetzt eine Zusatzausbildung als Kapitän für Raddampfer... ;D ;D ;D

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Aber toll ist der Gebrauch der Doppelräder "im Felde" auf jeden Fall. Auch mit der schweren Rüttelegge sieht man kaum Fahrspuren und beim Ausheben der Egge oder der Sähmaschinen am Ende des Ackers sträuben sich einem die Nackenhaare nicht mehr so stark! :P  Was mich an diesem System freut, ist die einfache Montage. An dem Moment, wo der Trakti etwas aufgebockt ist, benötigt man pro Rad etwa 2 Minuten. Demontage in 30 Sekunden pro Rad und ohne Aufbocken.

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So, beim nächsten Mal widmen wir uns dem Öldruck. Da hab ich unterdessen auch ein paar Sachen erlebt... :P :P :P

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)     
   
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: mortl am 03.10.2016, 11:35:10
Servus Fritz,

schön das du so schöne Einsatzbilder von deinen Hanglagen zeigst.
Ich bin ja Steigungen auch etwas gewohnt aber bei Dir traute ich mich wahrscheinlich auch nicht mit dem MAN zu drehen. :o
Da ist natürlich der tiefe Schwerpunkt mit den Doppelrädern schon ein Vorteil.

Schalterei: Du musst deinen Schaltdeckel mal abbauen da wird der Schaltfinger und die Schaltstange abgenützt sein,
wenn ich dich richtig verstehe passiert dieses Problem immer wenn der Antriebsstrang noch auf Zug ist und da müssen die
Schaltstifte unter Druck aus dem Schaltrad gezogen werden dabei rutscht dann der Finger an der Schaltstange vorbei oder drüber.
Natürlich musst du dabei auch die Druckfedern mit den Kugeln der Schaltstangen prüfen.

Gruß Martin

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 04.10.2016, 20:11:50
Ach Martin!

Was soll man zu solchen Fotos sagen...? :-X
Ich glaub', es wird am Besten sein, wenn ich im Spätherbst den Trakti "einmotte" und dir das ganze "Gestöpsel" zur Revision zuschicke. Dann weiss ich, dass es nachher funktioniert und gut is... Ich komme deswegen gerne nochmals bilateral darauf zurück...

Noch eine Bemerkung zu MAN-Traktoren in der Schweiz. Seit es sich herumgesprochen hat, dass hier oben so ein Halbirrer einen alten MAN am Laufen hat, kommen aus allen Löchern Leute auf mich zugeschossen, die behaupten, früher hätter der und der einen MAN-Allrad-Traktor besessen und diesen (wie blöd!!!) gegen einen Fiat 500 eingetauscht... ... und nein, wo der MAN abgeblieben sei, wisse man nicht ... Und dann behauptet der "Traktorist" meines Lohnunternehmers, er habe als Junge mit dem MAN 4x4 Traktor vom Nachbarn Holzstämme aus dem Wald zur Sägemühle geschleppt... ...aber er habe keine Ahnung, was das für ein Typ war...   ...und nein, wo der Trakti abgeblieben sei, wisse er nicht...   :o ::) :o ??? ::) :'( :'( :'(

Eigenartig! Es muss offenbar doch während einer kurzen Zeit ein paar grössere MAN Traktoren bei uns gegeben haben. Aber das waren offenbar alles Einzelimporte (von wem?) und die Traktoren sind spurlos verschwunden. An den Oldtimertreffen sieht man praktisch nie welche und wenn, dann sind es Traktis, die so wie meiner sehr spät in die Schweiz gekommen sind.

Umso mehr freut mich mein Ostfriesen-Trecker! Ik se di! - Dat freit mi! ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)



 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 04.10.2016, 21:55:06
Salü Fritz

Schön wieder einmal von dir zu lesen.

Eine kleine Ergänzung zum Thema MAN- Traktoren in der Schweiz: Angeblich soll in der nähe von Freiburg (CH) ein Landmaschinenhändler  einige wenige MAN importiert haben. Wenn man heute noch einen richtigen Schweizer MAN findet, dann ist es im Berner Seeland. Mein kleiner 2F1 kommt auch aus dieser Region. Auf Treffen sind die wenigen ausgestellten MAN fast ausschliesslich durch die Oldtimerliebhaberei vor nicht allzu langer Zeit in die Schweiz gekommen. Kenne nur ganz wenige einzelne Exponate die von NEU auf in der Schweiz liefen.

Auch die vielen Erzählungen, wie z.B. "där da im Seetal, hed au en MAN gha, sogar en Allrad!" habe ich schon viele male gehört. Und wie auch  Fritz erfahren hat, kennt niemand eine Antwort auf die Frage: "was ist mit dem MAN passiert, wo ist dieser heute?" Sehr schade..

Aber Fritz, wenn du einmal einen richtigen Schweizer Scheunenfund findest, dann melde dich doch bei mir  ;)

So nun wünsche ich dir und deinem "MAN-Arbeitstier" einen schönen Winterschaf  ;)

Grüsse aus dem Nachbarkanton

Fabian


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 04.10.2016, 21:56:50
Grüzie Fritzli , in den 50er und 60er jahren sind tatsächlich  M.A.N Traktoren nach die Schweiz exportiert ( für dich importiert) werden , ich habe hier vor etwa 2 jahre her ein Tabelle mit die genaue Anzahlen plaziert ,weiss nun eben nicht wo es steht  :-\ , es sind dan nur einige 10ten Stückzähle pro jahr gewesen ; weiterhin sind deiner Geschichte und Bilder  besonderes interessant , anscheinend bist Du neben hier nun auch in deiner Heimat ein lebende Legende   8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: NicNic am 04.10.2016, 22:22:14
Hallo Fritz
Ich muß die Ausführungen von Martin ergänzen.
Auf dem ersten Bild von Martin ist rechts zwischen den Schaltstangen
das Sperrblech zu sehen ( mit einer 10 mm Schraube auf dem Gehäuse
und mit einer Zweiten unter dem Lagerbügel befestigt ).
Auf diesem Bild ist das Blech in einem sehr guten Zustand.
Bei häufigen Schaltvorgängen ist dieses Blech seitlich und im Durchgang
sehr ausgeschliffen.
Die originalen Maße lassen sich aber im unteren Bereich nachmessen,
dann ist es kein Problem das Blech wieder aufzuschweißen und mit der
Fächerscheibe wieder in seine Form zu schleifen. Meist kann man dann
den Verschleiß an den Schalthebeln vernachlässigen.

 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 07.10.2016, 06:24:18
Liebe Kollegen

Schalterei
Das mit dem Sperrblech am Getriebe werde ich mir demnächst zu Gemüte führen. Vorher muss ich erst noch ein paar Aufräumarbeiten erledigen. Dann öffne ich den Deckel...   :o
Bis dahin erst mal besten Dank, ihr Lieben.

MAN-Importe in die Schweiz
Die Aussagen von Bastian und Fabian decken sich mit meinen Erkenntnissen. Es wurde tatsächlich eine grössere Menge von F-Typen importiert. Die Menge muss so gross gewesen sein, dass der Importeur dafür sogar eine Typenprüfung beim Strassenverkehrsamt (TÜV) durchführen liess. Der Typenschein ist noch heute aktiv und kann jederzeit beim TÜV aufgerufen werden.

Fabian: Wenn du nett fragst, drücken sie dir den Typenschein sicher aus und geben ihn dir. Dann kannst du vergleichen, ob dein Trakti noch so da steht, wie er seinerzeit importiert worden ist.

Deine Bemerkung, dass man die Effchen vor allem im Berner Seeland findet, macht Sinn. Immerhin ist dort die grösste Gemüseanbaufläche der Schweiz und als Geräteträger kamen die Effchen vorteilhafter Weise genau dort zum Einsatz.

Tatsächlich müssen aber auch ein paar Allradler importiert worden sein, als Einzelstücke, ohne Typenprüfung. Zumindest einer war hier in Dürrenroth und verschwand dann in den 70-er Jahren. Der Sohn des damaligen Besitzers bestätigte mir das unterdessen. Aber was das für ein Typ war, weiss er nicht... Toll!! Da geht es ihm so, wie Bastian... ;)

Herzliche Grüsse aus der buckligen Welt

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 07.10.2016, 19:51:25
Grüezi miteinand , habe mir einige Mühe gemacht wegen die Tabelle vom Traktorimport in der Schweiz 1953-1960 auf zu finden :

 
 Jahr               1953   1954   1955   1956   1957  1958   1959  1960 

MAN                 5         15      48     71      36     31       45      37

Total           2128   2347   2959   3858   4003  3657   4683  4204



total   betrifft der Gesamtverkauf inkl. Schweizer marken .

 vermeldenswert ist das es bis März 1958 zum Schutz Einheimische  Hersteller   ein Eifuhrkontingent für Ausländische Traktorenmarken gilte , dies wurde auf 28 März 1958 aufgehoben und gleichzeitig die Zollansätze von ChFr 20 auf ChFr 100  pro 100kg erhöht .....
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 15.10.2016, 14:26:06
Liebe Kollegen

Wenn Bas recht hat - und wer wollte daran zweifeln - dann wäre der Import eines 4R3 mit einem saftigen Zuschlag von über Fr. 2'000.-- belastet worden. Das war richtig viel Geld! Was hat so ein Traktor damals wohl gekostet? Egal: Es erklärt, weshalb es in der Schweiz praktisch keine MAN-Traktoren gab.

Und nun zum Hauptproblem der letzten Zeit, dem Öldruck!
Es wurden ja diverse Ursachen erörtert. Einerseits habe ich von 20 W20 auf SAE 30 gewechselt, ohne dass dies etwas gebracht hat. Andererseits wurde auch vermutet, dass die Ölpumpe hinüber sei... Unsere Technikgelehrten, Wolfgang Stenzel und Ulli Dweger, sind nun der Ansicht gewesen, dass es sich bei diesem Problem um etwas zu lahme Federn für die Druckenlastungs-Ventile handeln könnte... ::)

Der 4R3 hat vorne beim Spaltfilter zwei Ventile, die bei zu hohem Öldruck öffnen. Das eine Ventil - es "steht" senkrecht neben der Ölablass-Schraube des Spaltfilters - schützt den Spaltfilter vor zu grossem Druck, das heisst, durch Öffnen dieses Ventils strömt ein Teil des Öls am Filter vorbei. Damit wir verhindert, dass der Motor ohne Öl läuft, wenn der Spaltfilter sich zugesetzt hat. Die Druckentlastung geht aber in den Hochdruckbereich, d.h es wird nur der Filter umgangen, der Druck im System bleibt erhalten. Selbst wenn diese Ventil-Feder zu lahm wäre, hätte dies also keinen Einfluss auf den Öldruck (In-sha-Allah  ;D ;D).

Es muss also an der Feder des Überdruckventils liegen, welches von vorne horizontal in das Filtergehäuse führt. Wenn ich die Zeichnung mit dem Schmierplan richtig interpretiere, entlastet dieses Ventil den Hochdruckkreislauf, indem es bei Überdruck "im Hochdruckbereich" Öl ins Kurbelwellengehäuse entweichen lässt. Da die Pumpe vermutlich mehr fördert, als es für 3 bar braucht, ist dieses Ventil immer etwas offen - vor allem wenn der Motor kalt und das noch Öl dick ist. Weil die Feder lahm ist, schliesst das Ventil bei warmem Motor und dünnflüssigem Öl nicht genügend. Deshalb sackt der Öldruck ins Bodenlose ab. Ich muss deshalb die Vorspannung der Feder erhöhen. :o

Vor ein paar Tagen hab ich das mittels einer Unterlegscheibe gemacht. Das hat überhaupt nichts gebracht! Nur schwarze Pfoten und total versaute Ärmel! :P Ich muss da nochmals ran und mit etwas Gröberem zu Werke gehen! Sobald ich wieder sauber bin und was weiss, melde ich mich wieder.  ;)

Ein paar Stunden später und schon geht's weiter...  8)

Das Werkeln mit Unterlegscheiben ist eine unzumutbare Fummelei. Ich fummel zwar gerne, aber nicht so!!!  >:( Ich habe mir deshalb für die Erhöhung der Vorspannung zwei Imbus-Schrauben hervorgekramt, die mit ihrem Gewindeschaft in die Feder passen. Dann hab ich in Ermangelung eine Drehbank den Schaft in die grosse Bohrmaschine gespannt und die Schraube drehen lassen. Dann hab ich mit der Fächerscheibe den Schraubenkopf so geschliffen, dass dieser in die Bohrung des Ventils passt. Anschliessend hab ich den Gewindeschaft so eingekürzt, dass die Schraube beim Montieren nicht aus der Feder "kippt".

Die folgende Abbildung zeigt die Original-Anordnung der beweglichen Teile: Recht der Ventil-Kolben, dann die Druckfeder und ganz links der "Verschluss-Zapfen" mit dem Kupferdichtring. Die modifizierte Imbus-Schraube wird auf der dem Kolben gegenüberliegenden Seite in die Feder eingesetzt.

[attach=1] [attach=2]

Wenn man den Schraubenkopf etwas "scharf" schleift, besteht die Möglichkeit, die Teile mit einem Imbus-Schlüssel einzusetzen und die Schraube so leicht zu verkanten, dass sie im Gewinde "hängenbleibt". Dann kann man den Verschlusszapfen ganz gemütlich eindrehen. Aber Vorsicht! Wenn man nicht aufpasst, kommt das Zeug wie der Teufel aus der Schachtel dahergeflogen!  :o

Und das Ergebnis? Der Öldruckanzeiger schnellt im Leerlauf auf 5 Bar und blieb dort oben. Das war nun wirklich zu viel des Guten! Wolfgang und Ulli meinten zwar, dass da nicht viel passieren könne. Aber dem Öldruckmesser tut es garantiert nicht gut, wenn der Zeiger ständig gegen den oberen Anschlag gepresst wird.

Also da capo und nochmal alles auffummeln. Die Schraube für den Spaltfilter-Bypass habe ich 3 mm herunter geschliffen und wieder eingesetzt. Dann habe ich den Trakti wieder angeworfen und - als Bestätigung der oben getroffenen Annahme - festgestellt, dass der Öldruck unverändert hoch war. Nach dem Ausbau des Druckbegrenzungsventils habe ich die Schraube auf etwas mehr als 5 mm herunter geschliffen und dann wieder alles zusammengebaut.

[attach=3] 
   
Jetzt steigt der Öldruck auf 4 Bar und dann bleibt die Nadel zitternd stehen - auch bei Vollgas. Im Leerlauf geht die Nadel jetzt auf etwas mehr als 2 Bar zurück. Damit sollte auch bei warmem Motor genügend Druck aufgebaut werden, dass dem Fahrer nicht mehr ständig wegen des "Nullers" im Messgerät und der permanent flackernden grünen Kontrolllampe die letzten Haare zu Berge stehen!  :)

Das Zittern der Anzeigenadel interpretiere ich als ständige kleine Druckentlastungen mit anschliessendem Zurückschnellen des Ventilkolbens in den Ventilsitz. Das passt mir, denn das bedeutet, dass das Ventil jetzt wieder richtig schliesst und nicht ständig auf "Durchzug" steht!!! Morgen werd' ich das schöne Wetter nutzen und mal ein paar Schritte fahren und schauen, was passiert, wenn der Motor wirklich warm wird. Aber ich denke, damit sollte die Angelegenheit erledigt sein. 

Gruss aus der buckligen Welt

Fritz 8)
     



Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: BulliBaer am 15.10.2016, 23:52:14
Moin Fritz,

ich liebe Deine Berichte .. es gibt immer etwas zu schmunzeln, auch wenn es sich um eine ernsthafte Angelegenheit geht. Das lockert das Ganze etwas auf ..  ;) ..

Da sieht man mal wieder: "Dem Inschenör is nischt zu schwör" und auch ganz klar, wie es geht .. ich als Feld-, Wald- und Wiesen-Autoschlosser wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dort mit einer Unterlagscheibe oder mit einer Inbus-Schraube zu arbeiten .. in meinem Kleinhirn hätte sich da eine Feder mit einer größeren Vorspannung festgebohrt, bzw. eine längere Feder festgebissen. Nach diesen hätte ich auch recherchiert und tief in mein Zwiebelleder-Porte­mon­naie greifen müssen, dabei hätte ich Inbus-Schrauben in allen Größen in meinem Fundus (und Unterlagscheiben natürlich auch, das wäre aber, wie Du sagst, eine Riesenfummelei, die ich mit meinen unegalen Fingern wohl kaum hinbekommen würde) .. Respekt vor Deiner Arbeit (und natürlich auch vor Deinem Ingeneur-Wissen) .. 🚜  8) ..

Gruß .. Rudi ..

PS.: Nächste Woche ist ja das Forum-Treffen .. bist Du eigentlich dabei ??? würde mich freuen, Dich mal wieder zu sehen ..
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.10.2016, 02:31:49
Grüss dich, Rudi

Danke für den "Weihrauch"  :D
Das mit der Imbus-Schraube war eine Erfindung, welche mir bei meinem Wurstfinger-Problem helfen sollte... Ich krieg's mit Unterlegscheiben einfach nicht hin.  ;)
Jetzt schaunmamal...

Zum Treckertreffen komme ich leider nicht. Sämtliche Hotels waren alle völlig ausgebucht. Und mittlerweile hat sich Besuch aus USA angesagt: Nachfahren von der Familie der Vorbesitzer unseres Hofes. Die sind um 1890 ausgewandert. In der Schweiz sind die im direkten Mannesstamm unterdessen ausgestorben. Dort drüben leben aber unterdessen über 2500 Nachkommen. :o Und ab und zu kommen welche, die sehen möchten, wo sie her sind.
Viele von ihnen meinen, wir gehören zur Familie. Und die, welches es besser wissen, wollen meine Frau und mich adoptieren... ;)

Gruss Fritz, der Wurst-Familien-Inscheniöhr
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.10.2016, 14:22:05
Liebe Kollegen

Bevor ich alle gen Osten abmarschiert und vor lauter Treckertreffen kaum mehr ansprechbar seid, will ich noch kurz berichten, wie es mit dem Öldruck weitergegangen ist.

Am Sonntag habe ich am Traktor das "Kindersitzchen" montiert, Hedy kletterte auf diesen Sozius und schon ging's los... :) Nachdem der Öldruck kurz auf 5 Bar kletterte, sackte er sofort auf 4 Bar ab und blieb eine ganze Weile dort. Dann kam er auf 3 Bar herunter und solange man flott unterwegs war, blieb er auch dort. Nach 15 Minuten ging er allmählich auf 2 Bar zurück, im Leerlauf war es dann noch 1 Bar. Nach einer weiteren halben Stunde leuchtete die grüne Lampe im Leerlauf!!!  >:( >:( >:( Ja zefix... Es ist zum Davonlaufen!

Heute habe ich den Trakti in den "Versuchsstand" gesperrt! Zuerst hab ich die Zylinderkopfhaube entfernt und dann den Ölmessstab gegen ein Präzisions-Thermometer ersetzt. Anschliessend habe ich den Motor gestartet und mit mittlerer Drehzahl laufen lassen. Mich nahm es jetzt wirklich Wunder, was der Öldruck in Abhängigkeit von der Öltemperatur macht. Das Ergebnis habe ich auf der folgenden Tabelle visualisiert.

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Bei 10 Grad war der Öldruck wie erwartet sehr hoch und lag dann eine Zeit bei 4 bar, dann ging der Öldruck linear mit der Temperaturzunahme kontinuierlich zurück. Bei 50 Grad lag er noch immer deutlich über 1 Bar. Nach meinem Öldruckmesser sollten das 1.2 Bar gewesen sein - also völlig korrekt und genügend. Oben bei den Kipphebeln saftete und sabberte es überall fleissig heraus, alle Ventilstössel waren dick mit Öl beschmiert und allmählich begann der Traktor, sich und mich richtig einzusauen. Ich sah schon beinahe aus wie "Johann, das Gespenst" aus dem Film "Das Boot"  :P :P :P

Bei 50 Grad Öltemperatur hab ich das Gas zurück genommen und den Traktor in der untersten Drehzahl laufen lassen - grad so, dass er nicht verreckt (ich mag es, wenn er so schön vor sich hin blubbert). Auch jetzt waren die Springbrunnen bei den Kipphebeln aktiv und die Sauerei wurde immer schlimmer. Unterdessen lief das Öl vorne bei der Wasserpumpe und seitlich beim Auspuff runter... Der Öldruck blieb bei 0.8 Bar. Aber die grüne Lampe brennt!!!!! Das ist völlig entnervend!

Offenbar unterbricht der Öldruckschalter erst bei 0.8 Bar und treibt mich damit in den Wahnsinn! Ich finde aber keine Angaben, welcher Typ von Schalter da eigentlich hingehört. Reicht einer mit 0.4 Bar?
Der Schalter ist am "hintersten Loch", der Öldruckmesser am "zweithintersten Loch" angehängt. Soweit ich es verstanden habe, entspricht diese Anordnung derjenigen, wie Karl-Ernst sie beschrieben hat.  Gerne würde ich mal eure Ansicht dazu erfahren...

Mit herzlichen Grüssen aus der buckligen Ölwelt

Fritz  8)
         

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.10.2016, 15:33:38
So, jetzt hab ich Karl-Ernst's Abhandlung über seinen Öldruckmesser auch fertig gelesen. Er hat einen Öldruckschalter verbaut, der bei 0.4 Bar schaltet. ::)

Ich bin schnell zum Trakti und hab meinen Öldruckschalter ausgebaut - und siehe da: Das Ding schaltet offenbar erst bei 0.8 Bar! Somit würde der also dauernd falschen Alarm auslösen...!???!  :o >:( >:( Uff, das wäre ja mal etwas Erfreuliches...

Glück im Unglück: Ich bin überrascht, dass diese Dinger so präzise sind. Bei 0.8 Bar flackert die Kontrolleuchte. Umgekehrt: Der Öldruckmesser zeigt den Druck mit 0.8 Bar ebenfalls erstaunlich präzise an. Hätte ich eigentlich nicht erwartet...  ...so über'n Daumen...  ...bin echt baff! ;)

Gleich morgen muss ein neuer Öldruckmesser her! Dann hat die arme Seele hoffentlich Ruhe! :) Es sei denn, hier käme jemand auf die Idee und würde noch etwas ganz Wildes schreiben  :o :o :o

Gruss aus der buckligen Welt der pingeligen Präsisionsmesstechnik-Freaks

Fritz 8)
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-ler am 18.10.2016, 20:08:50
Hallo Fritz, deine Bemühungen die du bisher aufgewendet hat in allen Ehren,
aber mich würde ein 0.4 Bar Öldruck(schalter) mehr beunruhigen, als einer der bereits  bei 0.8bar einschaltet.

Neue bzw. überholte Motoren haben bei 70 Grad Öltemperatur einen Leerlauföldruck von mindestens 1.5 bar.
Ein Leerlauföldruck von unter 0.8 bar würde für mich auf ein ernsthafteres Problem hindeuten,
als nur auf den Austausch des Öldruckschalters gegen einen mit 0.4bar.

Bei 2000-2500-1min ist ein Öldruck von über 4 bar im Grunde nicht erforderlich (bringt in unserer Traktorleistungsklasse nichts mehr an Schmierung und nur unwesentlich mehr an Kühlung)
und daher sollte ein Druckregulierventil ab 4 bar auch wirklich öffnen.
So eingeregelt schont es dann auch die Schmierölpumpe des Motors.

Es ist mir nun nicht mehr in Erinnerung ob du den Motor revidiert hast(wollte auch nicht so viele Beiträge von Dir nachlesen), daher nun die Frage danach, ob  alle Gleitlagerspiele der Kurbelwellenhauptlager und der Pleuelzapfen innerhalb der noch zulässigen Toleranz, bzw. diese vielleicht doch schon sehr nahe dem oberen Grenzwert liegen ?
Wurde die Schmierölpumpe auf Ihre Leistungsfähigkeit geprüft ? 
Ggf. liegt ja an dieser bereits radiales Zahnradspiel bzw, Axilalspiel der Zahnräder in der Zahnradkammer vor  und ev. rührt dein Niederdruckproblem  von diesem Verschleiß ! 

Ich würde den 0.8bar Öldruckschalter nicht austauschen, sondern vorzugsweise die Leerlaufdrehzahl etwas höher einstellen (650-800-min) und dann sehr aufmerksam beobachten wie sich das Druckproblem weiter entwickelt (verschlechtert).
Wenn Irgendwann der Öldruck bei  Drehzahlanhebung nicht mehr wirklich willig folgt,
dann würde ich mir über eine genauer Untersuchung des Motors(ggf., mit zerlegen) ernsthafte Gedanken machen.

LG 






 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 23.10.2016, 18:35:13
Hallo Fritz,

wenn ich mich richtig erinnere ist der Öldruck bei warmem Motor mit 1 Bar gut, mit 0,5 bar schlecht.
Werde aber gleich noch mal wenn das Abendessen hinter mir liegt in den Unterlagen nach sehen das es auch richtig ist.
wenn du nichts mehr von mir liest ist meine Angabe auf jeden Fall richtig

Grundsätzlich schmiert ja auch nicht der Druck, sondern das Öl was rund gepumpt wird.

Wie genau sind eigentlich die Öldruckmanometer, und wie kann man die Genauigkeit kontrollieren?

@ MAN-ler
Ich denke es ist besser wenn die Kontrolllampe dann angeht wenn der notwendige Druck tatsächlich unterschritten wird, und nicht irgend wann davor wie z.B. bei 0,8 bar. Denn dann wird schon gewarnt wenn es noch nicht notwendig ist, und ober der Druck dann wirklich in den kritischen Bereich fällt wird nicht erkannt.

So. jetzt muß ich erst mal nach den Bratkartoffel sehen!!!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Andy 4S2 am 23.10.2016, 18:41:49
Hallo Karl-Ernst,

stimmt was Du schreibst, habe geschaut.
Und unter Volllast ist 3,5 gut und 1,5 schlecht.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Karl-Ernst am 23.10.2016, 19:37:07
Hallo Andy,

ja stimmt, habe gerade noch mal nach gesehen, Leerlauf schlecht 0,5; gut 1,0; Vollast schlecht 3,5; gut 1,5.

Dann hatte ich die Werte ja noch ganz richtig im Kopf.

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 16.02.2017, 13:52:26
Salü Fritz , schade das du nicht grad "on" bist ... meine Tochter muss für die Schule eine Geschichte von schwiizerdütsch ins Hochdeutsch übersetzen :-) .... herrlich .....
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: halihalo am 16.02.2017, 22:35:27
Salü Jürgen

Das klingt ja interessant... schwiizzerdüütsch für Anfänger?!  ;) wie heisst denn die Geschichte?

Grüsse aus der Schweiz

Fabian
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 17.02.2017, 06:27:51
Guten Morgen , die Geschichte heißt "die Zugmaus ....."http://www.buecher.de/shop/abenteuer/die-zugmaus/timm-uwe/products_products/detail/prod_id/12002851/
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: lukas am 22.02.2017, 09:09:34
Wo bist du Swissfritz?
was ist aus deinem Öldruck geworden?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 16.03.2017, 12:37:39
.....scheinbar ist das Internet in der Schweiz abgeschafft worden ... wenn der Fritz sich solang nicht meldet ...oder er hat sich einen John Deere gekauft :-) ....
Gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 16.03.2017, 15:18:16
Die Emma läuft und läuft, der hat gar keine Zeit mehr zum schreiben!  :D
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.01.2024, 15:15:33
Liebe Kollegen

Nach sehr langer Zeit klemme ich mich wieder einmal hinter die Tastatur und schreibe die Geschichte unseres Traktors fort.

Eines vorweg: Der 4R3 ist noch immer bei uns!

Allerdings haben wir in den letzten Jahren nicht nur freudige Erlebnisse gehabt. Zwischendurch wurde es unerfreulich, heftig und es kostete einen Haufen Nerven, Zeit und Geld, um die Maschine am Laufen zu halten. Trotzdem freut mich der Trakti, ich arbeite sehr gerne mit ihm und er ist für unser Gelände ein sehr patenter "Mitarbeiter".

Zur Einstimmung ein paar Bilder... Allerdings ist es so lange her, seit ich dieses Schreibtool benutzt habe. Ich habe glatt vergessen, wie man Bilder einfügt.  :o

Kann mir da jemand weiterhelfen? Besten Dank!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 16.01.2024, 18:03:57
Ich glaube, ich kann mich erinnern, wie es geht... :D
Noch nicht so ganz, wie ich es möchte, aber immerhin. Das mit der 90-Grad-Drehung ist sicher auch noch zu schaffen!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Luci am 16.01.2024, 19:57:21
Hallo Fritz.
Schön wieder von dir zu lesen!  :D
Ja, so eine alte Maschine kann eine Liebe schon mal auf die Probe stellen!  ;)
Aber wie ich sehe, ist alles gut gegangen!
Schöne Einsatzbilder!
Gruß Alex.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: MAN-fantast am 16.01.2024, 20:35:36
Hallo Fritz,

willkommen zurück, wunderschöne Einsatzbilder vom 4R3!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: RMW-Gerhard am 16.01.2024, 23:56:59
Sehr schön von dir wieder etwas zu lesen!
Deine spannende Berichte sind mir in bester Erinnerung!
Das waren noch Zeiten!
Das Forum lebte vom "geben" und "nehmen! "
Gruß
Gerhard
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: SUN am 17.01.2024, 06:45:02
Guten Morgen Fritz,

habe deinen Bericht nach der ersten Meldung gestern mal ein bisschen überflogen.
53 Seiten ließt MAN ja nicht gerade in ein paar Minuten :-) Werde ich beizeiten aber mal intensiv nachholen.

Du schreibst von
"Allerdings haben wir in den letzten Jahren nicht nur freudige Erlebnisse gehabt. Zwischendurch wurde es unerfreulich, heftig und es kostete einen Haufen Nerven, Zeit und Geld, um die Maschine am Laufen zu halten"

Was genau ist den passiert, Motor-/Getriebeschaden ?

Würde mich echt interessieren wie das Problem gelöst wurde. Auch wenn ich einen anderen MAN Typ habe finde ich sowas immer spannend. Blöd wenn es richtig ins Geld dabei gehen muss. Das habe ich bei meine Restaurierung auch leidig erfahren müssen.

Vielleicht findest du ja ein wenig Zeit um näher zu berichten.

Gruß
Stefan

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.01.2024, 10:57:08
Nur Geduld! Die letzten 6 Jahren kann man nicht in 3 Sätzen wiedergeben. ;)

Ich greife den Faden dort auf, wo ich ihn damals habe abreissen lassen: Beim Öldruck!
Tatsächlich litt der Trakti daran, dass der Öldruck ziemlich schwach war und mit höherer Betriebstemperatur in einen beängstigend tiefen Bereich absackte. Es reichte zwar noch, dass das grüne Lämpchen nicht permanent zu brennen begann. Aber der Blick auf den Öldruckanzeiger verhiess nichts Gutes und sorgte immer wieder für ein mulmiges Gefühl!

Zur Erinnerung:
Der MAN ist unser Alltagstraktor und keine "Trailer-Queen"! Ich ziehe ihn für alle Arbeiten in Feld und Flur heran. Er wird gehätschelt und gepützelt. Klar: Die Hauptlast der Arbeiten (in Stunden) wird bei uns von unserem Metrac bewältigt. Aber für die schwereren Arbeiten, z.B. Bodenbearbeitung mit dem Zweischar-Pflug und der 3 m Rüttelegge muss er genau so ran, wie mit der 3 m Sämaschine, der Ballengabel oder dem Ladewagen. Auch für den Abtransport des Getreides zur Mühle wird er eingesetzt - vor allem deswegen, weil ich nur diesen Traktor habe.

2015 hab ich den Motor getauscht. Der alte war doch ziemlich ausgelutscht und fing an, das Motoröl durch den Entlüftungspilz zu blasen. Der neue Motor war zwar nach den Regeln der Kunst revidiert, hatte jedoch ein gravierendes Problem: In Ermangelung von neuen Lagerschalen wurden die ursprünglichen Lagerschalen "geflickt"??? und wieder eingebaut.

Und der neue Motor lief sehr schön! Kein Qualm aus den Auspuff, kein "Ölsprudel" aus dem Entlüftungspilz, gutes Startverhalten im Winter und mir schien es, der Traktor sei deutlich besser bei Kräften. Nur ein Problem trat nach kurzer Einsatzzeit wieder auf. Ihr erratet es sicher schon: Die Sorgen mit dem Öldruck meldeten sich zurück! 

Ab da gingen die "Turnübungen" richtig los! Und was haben wir nicht alles ausprobiert!
- andere Motorenöle
- höherer Druck bei den Federn der Öldruckventile
- mehr Öl im Motor
- Spaltfilter raus, Spaltfilter rein

Aber schlussendlich erwiesen sich alle Massnahmen als nicht zielführend! Sobald der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hatte, sackte der Öldruck schlagartig zusammen. Es war, als ob sich ein "Türchen" öffnen würde und das ganze Öl wurde am Öldruckmesser vorbeigeleitet.

Ich bin dann dazu übergegangen, den Öldruckmesser zu ignorieren und fuhr den Traktor immer mit einem zusätzlichen Liter Motoröl über dem Maximum des Ölmessstabes. Das ging eine ganze Weile recht gut - bis zum 08. August 2020!


Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: SUN am 17.01.2024, 13:06:50
Hallo Fritz,

danke schon mal für die weiteren Informationen.

Öldruckprobleme kenne ich auch nur zu gut. Bei mir hat es sich genau so verhalten wie bei dir. Die Konsequenz daraus war, alle Lagerschalen neu und die KW komplett schleifen lassen. Das ist mächtig ins Geld gegangen. Ich habe es direkt gemacht bevor irgendein schaden auftreten konnte.

Den Ölrauch aus der Entlüftung ist mir auch wohlbekannt.
Hier haben nur neue Kolben mit Ringen und Laufbuchsen
geholfen.

Gruß
Stefan
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 17.01.2024, 15:09:33
Hallo Swissfritz , schön wieder etwas von dir zu hören/ lesen , Hinweise zu den niedrigen Öldruck bei die 8614 m Motoren  liegt hauptsächlich an die niedrigen Kapazität der Olpumpe , hier wurde die gleiche Ölpumpe verbaut wie am 9422M und 8613M Motor,  stell  dich mal vor die selbe Pumpe wie im 2 oder 3 Zylinder mit dementsprechend geringere Anzahl von KW- und Pleuellager ; ich weiß nicht welche dickeres Öl  Du verwendest hat aber als Abhilfe scheint mir da dickeres Öl  wie 20w50  , ( von 20w20 im Sommer ist völlig ab zu raten , dieser öl ist ein sehr dünnflüssiger Winteröl damals entwickelt worden mit im Hinterkopf die unheimlich kalte Winters in die Kriegsjahren  lese den 40er Jahren) ein bessere Lösung wäre ein Ölpumpe mit höherem Kapazität zu montieren ,ein weiterhin guter idee im Bergischem Land  ist das höher abfüllender Ölpegel   da habe ich vorbild von ein frisch revidierter MWM AKD10V Motor wo der Kurbelwelle gebrochen ist wegen mangelnder Ölansaugung während der Traktorli (in diesem Fall ein Bucher D4000) im Schweizer Bergen im Hang arbeittete ;zu den Deutsche Traktoren der 50er oder 60 jahre  habe ich nie verstanden warum für den öldruckkontrolleuchte ein grünes Warnkontrolleuchte  genommen haben ;das  Problem mit Verfügbarkeit der KW und Pleuellager  habe ich vor etwa 8 Jahre her absolviert   , für dieser 8614M Motor  habe ich alle Lager in Semi vorhanden,  gruss in der/die/den Bucklichen Welt.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.01.2024, 16:57:19
Hallo Bastian
Du sprichst hier wahre Worte sehr gelassen aus! Tatsächlich hat im Rahmen meiner Öldruckprobleme noch nie jemand etwas über die Dimensionierung der Ölpumpe verlauten lassen! Dass die Ölpumpe des 4R3 zu wenig schöpft, ist mir heute völlig klar. Nur: Man sollte erst Kuh sein vor Kalb! Ich komme aber gerne darauf zurück!  ;)

Nun, der 08. August 2020 war ein wunderschöner Tag! Wir hatten am Vortag Emmer gedroschen und ich hatte mit der Mühle Hindelbank vereinbart, dass ich an diesem Morgen um ca. 1000 Uhr den Emmer bringen würde. Hindelbank liegt von uns etwa 30 km entfernt und die Strecke führt sehr malerisch durch die Hügellandschaft, eine Steigung von 100 Höhenmetern auf dem Hinweg und 230 Höhenmetern auf dem Rückweg inklusive. Ein Stück des Weges ist eine vielbefahrene Kantonsstrasse und um die unwirschen Reaktionen der schneller motorisierten Zeitgenossen in Grenzen zu halten, war mir der Samstagmorgen gerade recht und ich beschloss, sehr frühzeitig abzufahren. Merke: Unser MAN ist ein Langsamläufer!

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Beim Emmer-Dreschen. Was ist eigentlich los? Man kann die Bilder hochladen wie man will, sie liegen nie so, wie man sie eigentlich haben möchte. Was mache ich falsch?

Am nächsten Morgen: Licht, Blinker, Kühlwasser, Ölstand und Fahrzeugpapiere waren kontrolliert, aufgefüllt und dabei. Um kurz nach 0700 zuckelten wir los. Den Weg runter ins Tal schafften wir problemlos und der alte Anhänger mit seinen beiden auflaufgebremsten Achsen hielt die 3,5 Tonnen Emmer und sein Eigengewicht gut im Zaum. Die Steigung nach Affoltern nahmen wir im 3. Strassengang, die Drehzahl ging zwar soweit zurück, dass der Auspuff etwas zu qualmen begann. Aber das war schnell überstanden und ab Affoltern ging es in flottem Tempo bergab. Um kurz nach 0900 trafen wir ohne Probleme in Hindelbank ein.

Auf dem Rückweg begannen die Probleme. Erst wurde ich von der Polizei aufgehalten. Aber da konnte ich die Fahrt bald weiter fortsetzen, denn die wollten nur kontrollieren, ob der Traktor als Oldtimer angemeldet sei oder ob ich mit einem regulären Landwirtschaftsfahrzeug unterweg bin. Mit einem Oldtimer darf man bei uns keine gewerblichen Fahrten unternehmen und für die Lieferung des Emmers wäre ich mit einer saftigen Busse belegt worden. Aber weil unser Trakti "normal" unterwegs ist, wollten sie noch das Pannendreieck und die Warnweste sehen. Auch diese beiden Gegenstände waren an Bord und so setzten wir unsere Reise nach Hause fort.

Wer hätte gedacht, dass ich etwa 40 Minuten später die Warnweste und das Pannendreieck erneut auspacken würde. :o
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 17.01.2024, 18:53:17
Ich war froh, als ich die Kantonsstrasse in Hasle verlassen konnte und den sog. Rinderbach hinauffuhr. Der Trakti fuhr sehr stark und zog den leeren Getreidewagen im 4. Strassengang problemlos nach Affoltern hinauf. Dann ging es hinunter nach Häusernmoos. An der Kreuzung musste ich kurz den Gegenverkehr abwarten.

Als ich losfuhr gab es einen lauten Knall und es ratterte ganz erbärmlich. Ich trat erschrocken auf die Kupplung und konnte noch sehen, wie etwas Grünes vor meinem linken Knie über die Strasse flog und der Motor aussetzte. Dann wurde ich in dichten Nebel eingehüllt und es stank nach Kühlerfrostschutz. Noch immer rollte das Gespann dank der durchgetretenen Kupplung die Strasse entlang und ich versuchte, die nächste Abzweigung zu erreichen. Leider schaffte ich das nicht und so kamen wir auf freiem Feld mitten auf der Strasse zum stehen. Welch ein Scheibenkleister!  >:(

Beim Blick zurück zog sich eine etwa 50 Meter lange schwarze Spur die Strasse entlang. Unter dem Traktor tropfte und saftet es und meine Brille war dick mit Kondenswasser beschlagen. Ich zückte das Handy und meldete mich bei der Kantonspolizei und erklärte dort mein Elend. Der nette Einsatzleiter meinte, für so etwas schicke er keinen Streifenwagen vorbei. Ich solle jetzt die Warnweste montieren, das Pannendreieck aufstellen, den Unfallort sichern und den Verkehr regeln. Er schicke mir die Feuerwehr vorbei, damit die sich um die Ölspur kümmern. 

Hier die ersten Bilder vom Tatort!
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 17.01.2024, 21:09:11
Das sieht ja schrecklich aus  :o  , hoffentlich  bekommst Du irgenwo ein Generell überholtes Motor  her oder ein Motor der noch überholt werden muss , aber dann richtig überholen  mit  korrektes Lagerspiel und ein aufbearbeiter ölpumpe ,  Du schreibst das der Traktor immer auf deiner Hof ist ,noch immer in dieser Zustand?  wir werden deine Berichte weiterlesen .....
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.01.2024, 01:36:17
Ja, Bastian! Das sieht nicht nur schrecklich aus! Das war in jeder Beziehung schrecklich!
Bis nur die Strasse geputzt und das Gespann zu Hause war! Es war Hochsommer und alle waren mit Erntearbeiten beschäftigt! Und die ganze Zeit fragte ich mich: Was war passiert, habe ich was falsch gemacht, hätte ich das vermeiden können, wie geht es weiter...

Zum Glück haben mich die Kollegen von der Feuerwehr entlastet und die Reinigung der Strasse übernommen. Es sah schlimmer aus, als es war, denn das Meiste auf der Fahrbahn entpuppte sich als Kühlwasser! Viel von den Feuerwehrleuten kannte ich natürlich und die habe sich fast krumm gelacht, weil die Polizei die falsche Feuerwehr aufgeboten hatte! Statt Dürrenroth hatten sie Affoltern aufgeboten!! So kam es, dass der von mir erzeugte Flurschaden ganz unkompliziert durch die Feuerwehr des Nachbarortes beseitigt wurde.   

Als der Traktor dann endlich in der Werkstatt stand und ich mir den Schaden näher betrachten konnte, wurde mir schnell klar, dass der Motor einen veritablen Totalschaden erlitten hatte. Im hinteren Bereich vor dem Schwungrad klafften im Motorblock zwei riesige Löcher! Das "Grüne", was ich links wegfliegen sah, waren offenbar die Gehäuseteile und ich hatte Glück, dass mich in diesem Moment nicht ein Auto oder gar ein Fahrradfahrer gekreuzt hat! Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die "Geschosse" getroffen hätten!

Der Motorblock war hin. Es hatte sogar den Deckel zum Stösselraum erwischt. Die Nockenwelle war hin und hing verbogen im Loch und beim Blick ins Loch wurde klar, dass die Kurbelwelle auch was abbekommen hatte. Als ich die ersten Fotos gemacht und Ulli damit beglückt hatte, herrschte auch in in Norddeutschland erst mal betroffene Stille! Mir wurde bang und bänger...
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.01.2024, 02:14:05
Tja, rumjammern nutzt bekanntlich nichts und sobald ich die Feldarbeiten im Griff und das Stroh unter Dach hatte, begann ich , den Traktor zu zerlegen! Es gibt Schöneres...

Die Obduktion ergab folgenden Befund:
- am hintersten Zylinder hatte es das Schloss der Pleuelstange abgerissen. Die beiden Schrauben waren auseinandergerissen.
- das Verschlussstück lag am Boden des Kurbelwellengehäuses
- dort lag jede Menge Schrott
- die Kurbelwelle war verballert
- die Nockenwelle war Schrott
- der Motorblock war Schrott

Ich habe mit allen Loseteile eine Art Auslegeordnung gemacht. Drei Tage nach der Explosion brachte mir der Feuerwehrkommandant noch die "Geschossteile", welche er und "seine Jungs" auf der anderen Strassenseite in der Wiese geborgen hatten:
Die grünen Teile des Motorblocks, den Kühlwasser-Ablasshahn und den hinteren Kranbolzen!  :P 
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: SUN am 18.01.2024, 07:04:41
Guten Morgen Fritz,

Puh das ist aber wirklich blöd. Da braucht man einen neuen Motor oder Motorblock und zumindest ein paar Neuteile dazu.
Das ist wirklich nicht schön.

Sowas ähnliches muss meinem Schlepper (vor meiner Besitzzeit ) auch ereilt haben. Am Motorblock ist heute noch einen mahnendes Blech vorhanden. Das hatte ich beim kauf gar nicht richtig bemerkt.

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Es ist aber wohl scheinbar nicht so viel dabei passiert wie bei dir. Im Motorblock ist am unteren Sitz der Laufbuchse Zyl. 3 ein Stück genau in der breite des Pleuel ausgeschlagen. An diese Stelle dichtet der unterste Gummiring jetzt nicht mehr richtig. Die Kurbelwelle hat an dieser Pleuelstelle 1,5mm Untermaß gehabt. Deshalb hatte ich bei meiner Revision eine neue KW einbauen müssen.

Da deine Emma ja aber wieder läuft konnte alles gerichtet werden, dass ist schon mal das wichtigste. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses unterfangen kostspielig gewesen ist.

Gruß
Stefan
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: hobbyman am 18.01.2024, 10:37:18
Morgen Fritz,

Lese erst jetzt den Bericht, schrecklich wass da passiert is, da steht mann auf den Punkt
die Lust zu verlieren.
Verstehe ich gut dass die Emma jetzt wieder läuft?
Ich kann mich erinnern dass dieses Öldruckthema beim 4R3 hier schon Mal besprochen wurde.
Vorallem im Hang war es "gefährlich" dass der Motor nicht genug Öl bekam.
Wenn ich mich sogar richtig erinnere, aber Bitte hau mich nicht drauf fest, wurde damals gesprochen über ein doppeltes oder 2-teiliges Ansaugrohr, eins nach vorn und eins nach hinten.
Wie hast du dass gelöst, hast du da vielleicht etwas geändert in der Ölhaushalt.
Hast du extra Öl eingefüllt, wie damals auch schon besprochen wurde.
Wünsche dir weiterhin viel Erfolg und beste Grüße aus den Niederlanden.

Michael.
Übrigens, wir haben auch Mal Schnee, 15 bis 20 Zentimeter, herrlich.

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 18.01.2024, 12:54:33
Hallo ...
Fritz , ich bin sprachlos...!!!!!!!!!!!Der absolute Super Gau !!!  :o :oDavor hab ich immer Angst gehabt ....Ich hoffe Du findest eine Lösung um IHn wieder zu nutzen ..
gruß Jürgen
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: fenner200 am 18.01.2024, 12:55:54
Hallo Fritz,

ich hoffe du hast oder bekommst das alles wieder hin. Ein Trauerspiel.

Pass bitte auf mit dem extra viel Öl, auch das kann zu einem Motorschaden führen. Für Extremlagen ist der Motor halt nicht gebaut.

Viele Grüße
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 18.01.2024, 12:57:02
Hallo Michael  , mit das doppelrohr war das nicht  der 0026 Motor mit vertieften Ölwanne  ?
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 18.01.2024, 17:47:35
Also in Bezug auf den 4R3 wurde meines Wissens nie über ein geteiltes Ansaugrohr gesprochen. Das mit dem zusätzlichen Liter Öl für Arbeiten am Hang ist jedoch eine alte "Norwegische Bauernweisheit". Das hat Magnes Vater bei seinen MAN's schon gemacht. Und ganz so wild ist es ja auch nicht. Wenn der MAN über "den Backbordbug die Welle runter segelt", leuchtet kurz die grüne Lampe. Die paar Sekunden bringen den Motor nicht um. Hauptsache, der Ansaugstutzen taucht wieder ins Öl ein... Blöd wird's, wenn einer in dieser Position mit dem Holzspalter für längere Zeit zu arbeiten beginnt. Dann ist nach kurzer Zeit Feierabend...
 
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: hobbyman am 18.01.2024, 19:04:14
Hallo Bas,
Ich denke du hast Recht, der 4R3 hat keine Ölwanne.
Ob es eine möglichkeit gibt ein solches doppeltes ansaugrohr da drin zu machen, kann
ich leider nicht sagen.
Ich bin nicht bekannt mit diesem Motor.
Gr. Michael.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.01.2024, 00:37:18
Bei aller Liebe: Aber dass sich ausgerechnet ihr beiden euch dermassen um die Verbesserung der "Ansaugmodalitäten bei erhöhtem Krängungswinkel" ins Zeug legt, erstaunt mich nun doch etwas. Ich dachte, bei euch ist es flach? Beim meinem letzten Besuch in den Niederlanden war das noch so!;D  Egal: Wir sind vom Thema abgekommen.

Der Obduktionsbefund lag ja nun vor:
Offenbar hat es das Pleuelstangenschloss abgerissen und dann hat die rotierende Kurbelwelle die herunterhängenden Pleuelstange mit jeder Umdrehung so lange wie einen Glockenklöppel gegen die Wand des Motorblock geknallt, bis es dort ein Loch gab. Erst dachte ich, dass ich am letzten Zylinder einen Kolbenfresser bekommen hatte, der Kolben blockierte und es deswegen das Pleuelschloss abgerissen hat. Aber der Kolben liess sich später problemlos aus der Laufbuchse ziehen. Die Kräfte, die sich bei dem Vorgang entwickelten, waren jedenfalls verheerend! Glück im Unglück: Der gesamte Zylinderkopf und alle Anhängsel (Einspritzpumpen, Schwungrad, Starter, etc.) hatten den Crash unbeschadet überstanden und dass wir den Traktor wieder instand setzen würden, stand für uns ohnehin fest.

Uns stellten sich vier Fragen:
- wer macht den Motor?
- woher bekommen wir die Ersatzteile?
- was wird das wohl kosten?
- gibt es eine Möglichkeit, dass die Ölversorgung, resp. der Öldruck verbessert werden kann?

Die erste Frage war für uns schnell zu beantworten. Kurz vor dem Unglück mit dem 4R3 hatten wir bei der Firma Graf in Müllheim den Motor von unserem Metrac 3000 revidieren lassen und mit dem Ergebnis waren wir äusserst zufrieden. Ausserdem wussten wir, dass dort schon ein paar MAN-Motoren ein neues Leben eingehaucht bekommen hatten und dass die dort auch zu "kleinen Wundern" fähig sind. Unser Freund Clemens hatte dort vor Jahren den Riss im Motorblock seines Hanomag "nähen" lassen.

Bei den Ersatzteilen drehte sich das Problem am Ende um die Beschaffung eines neuen Motorblocks, der Nockenwelle samt Zahlräder und der Kurbelwelle. Den Motorblock, die Nockenwelle und die Zahnräder hat Ulli (nicnic) aus seinem schier unerschöpflichen Fundus beisteuern können. Wirklich mühsam wurde die Sache mit der Kurbelwelle, denn die meisten 4R3-Kurbelwellen, die irgendwo herumliegen, sind völlig ausgelutscht und unterschreiten die Toleranzmasse, welche von MAN vorgegeben werden. Die Beschaffung einer geeigneten Kurbelwelle war sehr mühsam. Aber die Firma Graf weigerte sich, eine untermassige Kurbelwelle einzubauen und dafür irgendeine Garantie zu übernehmen - zumal wir ja den Traktor wieder als Arbeitsgerät und nicht nur für Sonntagsfahrten benutzen wollten.

Als dann alle Teile endlich beschafft waren, haben wir erst den Kostenvoranschlag verdauen müssen! Zum Preis sei an dieser Stelle nur so viel gesagt: Im Internet könnte ich dafür einen ganzen MAN-Traktor kaufen. Nur: Da sind keine 4R3 dabei. Und ob deren Motoren solide revidiert wurden...? Für uns war klar: Unser 4R3 kriegt einen neuen Motor - coûte que coûte!

Für den Ersatz der schwächelnden Ölpumpe war just zu diesem Zeitpunkt auch ein valabler Ersatz bereit. Ulli hatte sich schon länger mit dem Schmier-Problemen des Vierzylinder-Motors beschäftigt und eine sehr brauchbare Lösung entwickelt. Zwar würde unser Trakti einer der ersten sein, der mit dieser neuen Pumpe unterwegs wäre. Aber nach all dem Erlebten hatte ich die Schnauze gestrichen voll. Ausserdem hatte ich hinter den Kulissen erfahren, dass es sogar bei frisch revidierten 4R3-Motoren innert kurzer Zeit erneut zu Schmier-Problem gekommen war - nur wegen dieser läppisch dimensionierten Ölpumpe! Es stand für mich deshalb ausser Frage, dass die bisher verbaute Ölpumpe mit der von Ulli entwickelten Pumpe ersetzt wird!! Dieses verdammte Ding hatte mich nun lange genug geärgert!! >:( Der Entscheid ist mir auch deswegen leicht gefallen, weil man dem Motor trotz der neuen Pumpe von aussen keine Veränderung ansieht. Und um es kurz zu machen: Mit der neuen Ölpumpe im revidierten Motor ist der Öldruck sehr kräftig und bleibt auch bei lang anhalten und starken Belastungen deutlich über einem Bar! Und das grüne Lämpchen zwinkert mir nur noch zu Beginn jeder Fahrt zu - und beim Wellenreiten über Backbordbug!!! ;) 8)   

 
     
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: M-verfahren am 19.01.2024, 06:39:59
Guten Morgen Fritz, ich darf deinem D.-Arzt Bericht entnehmen , dass der Patient wiederbelebt wurde und sich bereits in der REHA befindet ??  Auch ich hab die verbesserte Pumpe damals von Ulli bekommen und bei der Motor Überholung verbauen lassen. Die Unterschiede im Oeldruck sind schon enorm ...
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.01.2024, 09:46:51
Moin Jürgen
Ja, der Unterschied ist gewaltig! Mein Öldruckmesser schnell beim Starten kurz bis fast an den Anschlag hoch. Sobald die Überdruckventile ansprechen bin ich mit 3.5 - 4 bar unterwegs. Und wenn die Maschine richtig warm ist und im Dauerbetrieb fährt, liegt der Öldruck immer noch bei knapp unter 2 bar. Allerdings frage ich mich, ob man diese Zahlen wirklich so absolut ansehen soll - immerhin ist der Öldruckmesser ja kein geeichtes Präzisionsinstrument. Vermutlich wäre es vernünftiger, wenn man die Zahlen abkleben und einen "grünen Bereich" sowie einen "roten Bereich" angeben würde. Aber in Kombination mit dem grünen Lämpchen ergibt sich wirklich ein sehr erfreuliches Bild und es wurde höchste Zeit, dass uns 4-Zylinder-Besitzern endlich Hilfe zuteil wurde.

Für mich haben sich aus diesem Erlebnis zwei Schlussfolgerungen ergeben:

Erstens: Die ab Werk verbaute Ölpumpe war und ist für den 4 R3 deutlich zu klein und ist nicht in der Lage, dem Traktor im Dauerbetrieb die notwendige Salbung zukommen zu lassen. Statt dies klipp und klar zu kommunizieren, hatte ich eigentlich das Gefühl, dass diese Erkenntnis in unseren Kreisen - wenn überhaupt - nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert wurden.
Und obwohl ich betreffend Authentizität eigentlich eher zu den "Denkmalpflegern" gehöre, bin ich Ulli sehr dankbar, dass er sich der Sache angenommen und eine brauchbare Lösung gefunden hat.

Zweitens: Wenn man sich zu einer Motorrevision entschliesst, dann sollte man unbedingt auf Top-Qualität bestehen und sich nicht auf irgendwelche Kompromisse einlassen. Die damit erzielte Kosteneinsparungen fallen einem nach kurzer Zeit buchstäblich auf die Füsse. Ich habe diesbezüglich mein Lehrgeld bezahlt!

Übrigens: Wenn ich von Denkmalpflege spreche meine ich, dass ich an unserem Trakti nie etwas ändern würde, dass sich nicht mit wenigen Griffen wieder in der Urzustand zurückbauen liesse. Aber Verbesserungen, die der Lebenserwartung der Maschine zuträglich sind und/oder die Alltagstauglichkeit verbessern, werden von mir gerne angenommen und verwendet.

Die Wartezeit während der Motorinstandstellung habe ich genutzt und mir die Bedienungshebel des Krafthebers und des hydraulischen Oberlenkers von hinten zugänglich gemacht. Das Ankuppeln von Maschinen fällt mir damit leichter.
Ausserdem habe ich den Spaltfilter ausgebaut und eingemottet. Als Ersatz habe ich einen von Ulli neu entwickelten "Full-Flow-Filter einbaut, der genau an den Platz des Spaltfilters passt. Keine zusätzlichen Löcher, kein Leitungsbau, kein Appendix. Nur die vier Schrauben am Spaltfilter lösen, Spaltfilter raus, neuer Filtereinsatz rein, vier Schrauben anziehen, fertig! Seither fahre ich auf dem MAN ein normales 10W40 Öl. Ulli: Super Sach!!! 8)

So, ich finde, das war genug des Lobes für Ulli! Am Ende wird der uns noch übermütig!  ;D

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Swissfritz am 19.01.2024, 10:29:06
Und dann war es endlich soweit! Der neue Motor traf ein und am 3. April 2021 meldete sich zurück 4R3 zum Dienst zurück.
Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: Bastian am 19.01.2024, 12:56:11
Moin Jürgen
Ja, der Unterschied ist gewaltig! Mein Öldruckmesser schnell beim Starten kurz bis fast an den Anschlag hoch. Sobald die Überdruckventile ansprechen bin ich mit 3.5 - 4 bar unterwegs. Und wenn die Maschine richtig warm ist und im Dauerbetrieb fährt, liegt der Öldruck immer noch bei knapp unter 2 bar. Allerdings frage ich mich, ob man diese Zahlen wirklich so absolut ansehen soll - immerhin ist der Öldruckmesser ja kein geeichtes Präzisionsinstrument. Vermutlich wäre es vernünftiger, wenn man die Zahlen abkleben und einen "grünen Bereich" sowie einen "roten Bereich" angeben würde. Aber in Kombination mit dem grünen Lämpchen ergibt sich wirklich ein sehr erfreuliches Bild und es wurde höchste Zeit, dass uns 4-Zylinder-Besitzern endlich Hilfe zuteil wurde.

Für mich haben sich aus diesem Erlebnis zwei Schlussfolgerungen ergeben:

Erstens: Die ab Werk verbaute Ölpumpe war und ist für den 4 R3 deutlich zu klein und ist nicht in der Lage, dem Traktor im Dauerbetrieb die notwendige Salbung zukommen zu lassen. Statt dies klipp und klar zu kommunizieren, hatte ich eigentlich das Gefühl, dass diese Erkenntnis in unseren Kreisen - wenn überhaupt - nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert wurden.
Und obwohl ich betreffend Authentizität eigentlich eher zu den "Denkmalpflegern" gehöre, bin ich Ulli sehr dankbar, dass er sich der Sache angenommen und eine brauchbare Lösung gefunden hat.

Zweitens: Wenn man sich zu einer Motorrevision entschliesst, dann sollte man unbedingt auf Top-Qualität bestehen und sich nicht auf irgendwelche Kompromisse einlassen. Die damit erzielte Kosteneinsparungen fallen einem nach kurzer Zeit buchstäblich auf die Füsse. Ich habe diesbezüglich mein Lehrgeld bezahlt!

Übrigens: Wenn ich von Denkmalpflege spreche meine ich, dass ich an unserem Trakti nie etwas ändern würde, dass sich nicht mit wenigen Griffen wieder in der Urzustand zurückbauen liesse. Aber Verbesserungen, die der Lebenserwartung der Maschine zuträglich sind und/oder die Alltagstauglichkeit verbessern, werden von mir gerne angenommen und verwendet.

Die Wartezeit während der Motorinstandstellung habe ich genutzt und mir die Bedienungshebel des Krafthebers und des hydraulischen Oberlenkers von hinten zugänglich gemacht. Das Ankuppeln von Maschinen fällt mir damit leichter.
Ausserdem habe ich den Spaltfilter ausgebaut und eingemottet. Als Ersatz habe ich einen von Ulli neu entwickelten "Full-Flow-Filter einbaut, der genau an den Platz des Spaltfilters passt. Keine zusätzlichen Löcher, kein Leitungsbau, kein Appendix. Nur die vier Schrauben am Spaltfilter lösen, Spaltfilter raus, neuer Filtereinsatz rein, vier Schrauben anziehen, fertig! Seither fahre ich auf dem MAN ein normales 10W40 Öl. Ulli: Super Sach!!! 8)

So, ich finde, das war genug des Lobes für Ulli! Am Ende wird der uns noch übermütig!  ;D

Hallo Schwissfritz , da kann ich dir nur Recht geben , einige Zusätze :

  betrifft Präzision der ölmanometer  hasst Du hier in vergangenheit geschrieben das der grûne Warnleucht (oder anders gesagt der Ferngeber bei 0,8 Bar schaltet und ) und genau bei 0,8 Bar aufleuchtet  , gleichzeitig der Manometer 0,8 Bar anzeigt also  scheint mir das Gerät  ziemlich Präzise ;

Betrifft dieser Malheur vom Unterdemensionierter   ölpumpe der  8614M Motor , tut mir wirklich leit aber das habe ich erst vor ein halbes Jahre her , also irgendwo in 2023 entdeckt , das Problem war mir vorher nicht bekannt  sonst hätte ich es hier sicher eingetragen , ich bin ferner  kein 8613/8614 Spezi  , ich kennne mir besser aus mit den 8814G 9214G 9614M u9624m und 0024M Motoren ;

Betrifft einer Motorrevision  kann ich dir nur Recht geben , verwende Qualitätsprodukte , und  revidier alle  sachen die notwendig sind  auch bei zweifelhafte  Teilen , ferner  immer neu auf neu , das Heisst neue Ventile denn auch  neue Fûhrungen , neue Lager denn auch die KW schleifen lassen ,  neue Kolbenringe  denn auch neue  Laufbuchsen oder augebohrte und gehohnte Laufbuchsen  samt mit übermasskolben usw , Qualität  zahlt sich hier später aus , macht mann halber sachen  kommt  unglück  hinterher ,  wichtig ist auch die  einlaufphase bzw die ersten arbeitstunden , mann soll wie damals vorgeschrieben der Motor die erste 10en von Stunden nicht Voll belasten , also erst halb dann nacher 3/4 tel und dann langsam zur voller belastung .

Indertat :Original  ist in 99% die Fälle die beste Lösung aber nicht immer , bei dieser Motor also z B die bessere ölPumpe von Ulli verwenden  und auch seiner   full flow ölfilter ist vom aussicht und funktion besser dann andere Varianten die ich gesehen habe .

Wunsche dir wirklich viel erfolg mt deiner 4R3  und hoffe kein schreckliche Bilder mit Geschichte  hiervor zu erleben.

Gruss aus dem z Zeit verschneitem Land .

Titel: Re: Restaurierung eines 4R3
Beitrag von: hobbyman am 19.01.2024, 17:04:46
Hallo Fritz,
Freut mich zu lesen dass alles wieder funktioniert, ich weiss es geht richtig ins Geld
aber hinterher hat man dan doch ein gutes Gefühl dass man durchgesetzt hat.
Nur 1A Qualität benutzen und machen lassen.
Übrigens ist es ziemlich Hügelich hier im Süden von den Niederlanden, wohne kurz hinter
Grenzübergang Aachen und der Weg zu meinen Eltern, wo der Traktor steht, ist 22% Steigung.
Wūnsche dir weiterhin viel Erfolg und Spass mit dem 4R3.
Beste Grüße und gutes Wochenende, Michael.