Liebe Kollegen
Ich wünsche euch allen, euren Lieben und euren Maschinen ein frohes Fest und zum Jahreswechsel einen guten Rutsch.
Eigentlich wollte ich mit der Geschichte niemand langweilen. Aber nachdem sich bei Martin die Geschichte zu wiederholen scheint und es sich (Jo mei - scho wieder a 4R3!!!) trotzdem spannend liest (nix für ungut, gell Martin), geb' ich hier auch noch einen kleinen Beitrag zum Besten.
Wie ihr ja wisst, hab ich den Motor meines Trakti im Inneren so belassen, wie er war. Er hat so seit Herbst 2014 seinen Dienst versehen und eigentlich war es auch gut so. Vor ein paar Wochen kam es dann anders! Ich hatte den Motor gestartet und fuhr den Traki zwecks Rangierarbeiten aus der Scheune. Er stand dann mit laufendem Motor auf dem Hof und als ich wieder hinschaute rauchte er gewaltig aus dem Schornstein und er roch entsetzlich vor sich hin - wie ein Fritten-Bude an der Kirmes. Als ich dann genauer hinschaute, sabberte er aus allen Auspuffverbindungen eine grausam schwarze Brühe und ich hab ihn dann blitzartig noch zur Werkstatt hochgefahren. Motor abgestellt - das war's dann! Aus die Maus!!

Nach dem ich mich vom ersten Schreck erholt hatte, hab ich es meiner Frau gebeichtet. Die hat die Sache noch fast mehr hergenommen, als mich! "Und jetzt?" fragte sie mich? "Keine Ahnung! Nur so viel: Trakti auseinanderrupfen, Motor ausbauen, dann schaun ma weiter!" Dass wir den Trakti retten würden, stand für uns beide ausser Frage! Was würde das wohl kosten? Wie schaut das mit den Ersatzteilen aus?
Noch mehr als die Kosten und die Ersatzteilproblematik machte mir das Zeitproblem zu schaffen! Im Hinblick auf meine neue Stelle muss ich meinen Fuhrpark jetzt auf Vordermann bringen und kann keine "Baustellen" ins neue Jahr mitziehen. Ich hab mich dann erst mal ans MAN-Sorgentelefon gehängt und mit Ulli telefoniert. Ulli meinte, dass es unter diesem Gesichtspunkt das einfachste wäre, wenn ich mir bei Wolfgang Stenzel einen komplett revidierten Motor im Austausch holen würde. Soweit er wisse, habe der einen neu aufgebauten 4R3 Motor bei sich "rumliegen". Wie schön...!!!

Und wo wohnt der? Och, so! Im Sauerland! Is ja nich weiter schlimm!!!

Wolfgang Stenzel und ich haben dann den Termin vereinbart und ich hab den Motor rausgerupft und für den Landrover ein Transportbrett konstruiert, mit welchem ich den Motor wie ein Brot auf einer Bäckerschaufel in den Ofen, respektive in das Auto schieben konnte. Das Mass aller Dinge war die Bauhöhe des Motors! Das wird zum neuen Kaufkriterium für einen allfälligen Neuwagen! Der Motor mit der Dreischichtplatte sind so hoch, dass sie mit Ach und Krach durch den Heckklappenrahmen passen. Aber man muss die Schrauben aus dem Ventil-Deckel herausschraube. Sonst geht im Türrahmen der Bezug des Himmel flöten!

Und dann... 580 km brumbrumm. Wolfgang Stenzel hatte zur Erbauung seiner Nachbarn den neuen Motor auf einem Prüfstand in seiner Garage aufgebaut, schmiss das Ding an und liess den Motor unverdrossen vor sich hinröhren! Ich war froh und dankbar, als er das Spektakel beendet hat, bevor die Eingeborenen auf uns losgegangen sind!
580 km zurück und jetzt bin ich am Einbauen. Leider hatte Wolfgang Stenzel den Motor mit einer Farbe begrünt, die blöderweise überhaupt nicht zum MAN-grün meines Rest-Traktis passt. Aber so langsam wir es...
Ich schreib bei Gelegenheit, wie es weitergeht...
Herzliche Grüsse aus den buckligen Welt
Fritz