Autor: MAN-fantast Thema: Gesteuerte Rutschkupplung  (Gelesen 21174 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Bastian

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1576
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #20 am: 02.01.2018, 22:34:07 »
So wie ich die gRK damals bestudiert habe  drücken die Lamellen sich   fester zusammen  wenn die beide Kurvenbahnen sich über die Kugeln nach aussen bewegen ,   momentan lasse ich meine damalige gedanken von die Fliesskraft der Kugeln los ,die Kraft die die Federn bewirken ist gewaltig hoch  und glaube nicht das die leichte Kugeln die Kraft überwinnen können , zumehr nicht wegen die relative niedrige Drehzahl der Kardanwelle ,  gesehen das diese gRK laut Auskunfte von Ali bei Frontlader und Tiefbau im einsatz kamen  wo ständig vorwärts und rückwärts gefahren wird  gehe ich nun davon aus das hier ein Lösung für gesucht wurde ,  kann es sein das diese Kurvenbahnen sichein  Kurzer moment  verdrehen auf  den moment das mann die Kupplung los lasst , dies ist laut Zeichnung vorwärts und Rückwärts um max 10% möglich  , möglich   was MAN hier mit gesteuert meint ,   zumindestens das ist bisher die Frage : was bedeutet MAN mit gesteuert ,  wird dieser Kupplung  wirklich so von MAN benennt oder muss auch die richtige benennung herausgefunden werden ?
« Letzte Änderung: 03.01.2018, 13:33:43 von Bastian »
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline Wipf9

  • > 100 Beiträge
  • ***
  • Beiträge: 148
  • Habt Euch lieb...
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #21 am: 03.01.2018, 08:41:32 »
Hallo,
könnte es sein das aus "gesteuerte RK"  später die bekannte "Nockenschaltkupplung" wurde?
So eine ist an meiner Kreiselegge zwischen Zapfwelle und Getriebe der Egge eingebaut und v. a. bei
steinigen Äckern sinnvoll. Sie unterbricht bei überschreiten einen eingestellten Drehmomentes die Kraft nahezu komplett und schont so Lamellen und Gerät.
Durch Ausschalten oder Aufheben und Drehzahlgleichheit rastet sie wieder ein...

LG Wilfried

Offline MAN-fantast

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 5460
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #22 am: 03.01.2018, 08:41:53 »
Guten Morgen,

für den Kraftfluss soll man auch nicht die Funktion der Welle im Kardandrohr vergessen. Sie ist nicht eine normale starre Welle, sondern eine Torsion-/Drehstabfeder; ist zumindest so in der ET-Liste benannt.  So wie ich es sehe, werden kleine Drehzahlunterschiede zwischen vorne/hinten hier ausgeglichen.  Erst wenn der Allradabtrieb diese Federkraft überwonnen hat, wird der hintere Kugelbahn aktiviert und die RK zum Abriss "gesteuert".

@ Michael:  Habe was gefunden was eine Komplettnummer der gRK angeht, ist leider nicht eindeutig als eine Ortlinghaus-Nr. zu verstehen.  Auf jeden Fall hat MAN für die gRK mit einer vermutlichen StücklisteNr. operiert :  40.1137.1  Vielleicht kannst Du damit was anfangen?  Ansonsten sind in den Unterlagen wenigen Orlinghaus-Nr. hinterlegt, es geht meistens um Lamellenträger, Innen- und Aussenlamellen.

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Bastian

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1576
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #23 am: 03.01.2018, 17:43:42 »
Hallo Ali,

Ist irgendwo auf diese Zeichnung eine Ersatzteilnummer der komplette Kupplung vermeldet, von Ortlinghaus?
Ich denke daran die anzurufen, aber dan muss ich eine ET-Nummer haben.
Vielleicht haben die noch mehr im Archiv.
Nicht geschossen ist immer daneben.

Gr. Michael

Auf Bild 1 von die Zeichnunungen von Ali  sind   Nummern  9090.34.0551  und 90D5514 do  mit ein  verbindungsstrich nach  dem/den/das  Gehause  zu sehen ....   ::)
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline MAN-fantast

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 5460
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #24 am: 03.01.2018, 18:40:21 »
Hallo,

laut der MAN Umschlüsselungsliste:  90 D 5514 do = 9090.34.05514 = 81.31501.5001 = Gehäuse = Vollständige gRK?

Fast noch interessanter fand ich gerade bei dem Text "selbstätige Nachstellung", hier ist tatsächlich ein Kugelkäfig (68 F 5531) eingebaut ::)  Vielleicht kann das noch mehr zum Verständnis beisteuern? ::)

Gruss
Magne   
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Willie 75

  • > 100 Beiträge
  • ***
  • Beiträge: 208
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #25 am: 03.01.2018, 19:41:22 »
Hallo,
darf ich, so lange die Funktion noch nicht eindeutig geklärt ist, noch ein bisschen weiter spekulieren? Bin mir nach der Info von Magne das die innere Welle ein Torsionsstab ist jetzt sicher das das grob verzahnte Teil auf dieser Welle das die Lamellen innen führt fest auf dieser sitzt bzw. eingefräst ist. Sieht man auch wenn man die Zeichnung (Bild 1) vergrößert an den Schnittlinien. Ich konnte mir das Verdrehen der beiden Kurvenscheiben gegeneinander aber nur so erklären. Mit der Info das sich die innere Welle in sich verdrehen kann ist das aber jetzt anders.
@Magne: Du hast Recht das die Kraft sowohl über den Torsionsstab als auch über das Kardanrohr übertragen wird. Wenn die Lamellen anfangen durch zu rutschen verdreht sich dieser Stab und damit auch die beiden Kurvenscheiben gegeneinander. Schon ein paar Zehntel Millimeter mehr Abstand zwischen den Scheiben reichen dann schon aus das die Federn das Druckstück und damit die Lamellen soweit entlasten das die Kupplung annähernd komplett trennt da dann die komplette Federkraft schon von den Lamellen genommen wird.
Den Kugelkäfig den du meinst mit der Nr. 68 F 5531 ist das Drucklager zwischen dem Druckring direkt an den Federn und der vorderen Kurvenscheibe. Hier dreht sich nicht viel. Höchstens nur die angegebenen 10 Grad nach rechts oder links.
Die Zeichnungen zeigen die Einbausituation. Wie man erkennen kann haben die Kugeln zwischen den Kurvenscheiben Spiel. Ebenso ist die rechte (hintere) Kurvenscheibe auf der Verzahnung des Kardanrohres um besagte 6mm Nachstellspiel verschiebbar. (In der Zeichnung liegt diese zwar an dem rechten Drucklager an hat aber nach vorne 6mm Luft bevor die Kugeln eingeklemmt werden) Der so entstandene Abstand zwischen den Kugeln und den Kugelbahnen lässt ein geringes Verdrehen des Torsionsstabes zu bevor es zum "gesteuerten Trennen" kommt sonst würden die Lamellen zu sehr verschleißen.

Gruß
Willie

Offline mortl

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 882
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #26 am: 06.01.2018, 10:42:16 »
Hallo MAN Freunde,

wie versprochen habe ich meine GRK kpl zerlegt, studiert und ich denke auch verstanden. Die Bilder sagen schon viel
und wenn man der Kraftfluß verfolgt erklärt sich die Rutschkupplung selbst.
Meine erste Vermutung, das sich die Kupplung bei Drehzahlunterschied HA+VA schließt war FALSCH :-[, wie ich es in den früheren Bericht geschrieben habe.

Es handelt sich eindeutig um eine Überlastkupplung die bei einer eingestellten Kraft (1200NM) selbstständig auslöst und wieder
verschließt und das wahrscheinlich schonender als die "einfache Rutschkupplung" wo die Kraft auf einen Schlag abreißt und auch
wieder "zuschlägt".

Ich versuche es zu erklären :):
Die Kraft kommt über die Kupplungsglocke über die Lamellen und überträgt sich auf diese
lange Welle wo hinten die Lamellenverzahnung ist und vorne die feine Verzahnung, wo das Kardangelenk geschoben wird,
wo in der ET-Liste wie Magne schreibt als Torsionswelle/Drehstab bezeichnet wird.
Bis dahin hat der Rest keine Aufgabe, Kraft zu übertragen auch nicht das Kardanrohr, ab dazu später.
Beim Auskuppeln ist der Drehstab und die eingestellte Federkraft (Platten unter 4 Schrauben unterlegen oder entfernen)
entscheident.

Auf dem Kardanrohr ist hi. eine Verzahnung, wo sich die hintere Kurvenscheibe abstützt, die vordere Kurvenscheibe ist auf
dem Kardanrohr ohne Verbindung aber über die Glocke mit den 6 "Krallen" verbunden, die Glocke ist hi. über die Verzahnung,wo
auch die innere Lamellenverzahnung greift, wiederum mit den Drehstab verbunden.

Wenn die Kraft vom Drehstab überwunden wird, verdreht sich der Stab um ein paar Grad gegenüber dem Kardanrohr das
(fast) Kraftlos ist.(nur die Kraft die die Kugeln benötigen um auf der Kurfenscheibe abzuheben)

Jetzt verdrehen sich die beiden Kurfenscheiben gegeneinander, dabei hebt die vordere Kurfenscheibe ab und drückt gegen
den Ring (dazwischen ist das Axiallager) wo die 12 Federn aufliegen.
"Dabei wirkt der Drehstab gegen die 12 Federkräfte."
Die Glocke, die ja auf der vorderen Kurvenscheibe anliegt wird somit frei und die Lamellen trennen sich, der Kraftfluß ist
unterbrochen, der Drehstab wird entspannt und die Kupplung schließt wieder.

Willie schreibt, das die Kugeln bzw. die Kurvenscheiben dazwischen Luft haben Kraftlos, dieses möchte ich noch
Untersuchen und vieleicht bestätigen, da es auch Sinn macht den Drehstab erst "vorzuspannen", da sonst die Kupplung
ständig Aus u. Einkuppeln würde und die Lamellen belasten würde.

Wie die Kupplung in der Praxis sich verhält kann ich aber auch nicht sagen, aber ich denke auch das es ein "weiches"
Aus u. Einkuppeln ist.

Ich Denke das die Kupplung so funtioniert und hoffe es verständlich geschrieben zu haben, aber die Bilder denke ich sagen
viel.

Gruß Martin


Offline mortl

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 882
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #27 am: 06.01.2018, 10:49:31 »
hier noch die Kurvenbahnen.

Offline MAN-fantast

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 5460
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #28 am: 06.01.2018, 15:33:47 »
Hallo MAN-Freunde,

besten Dank für alle Ausführungen der Mitschreibenden und besonders an Martin für die Bemühung mit der kompletten Zerlegung um genaue Verständnis zu erreichen.  Solch erlebt man gar nicht alle Tage....  Immer schön echte Interesse bei einem Beitrag zu erregen, in diesem Fall war es auch nicht ganz verkehrt.  ;)

Gruss, Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Tiggit

  • > 10 Beiträge
  • *
  • Beiträge: 16
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #29 am: 07.01.2018, 01:10:43 »
Hallo M.A.N Freunde,

ich bin soeben zufällig auf das Thema der "Torsionsrutschkupplung" im Forum gekommen. . . ich schaue alle paar Monate mal rein!
Die Ausführungen von "mortl" und "willie75" sind sehr ausführlich beschrieben. . ..

Ich hätte aber noch Wichtiges:
Diese Art von Rutschkupplung ist i.d.R. ab Werk bei den Frontlader - M.A.N Traktoren, beim besonderen Einsatzzweck verbaut gewesen. (Mein 4R2 war von einer Tiefbaufirma gekauft worden und wurde als "Baustellenschlepper" genutzt!)

Der Verschleiß der Lamellen ist bei dieser Rutschkupplungsart geringer als bei den "Standardkupplungen". Auch von sehr großer Bedeutung war das Ansprechverhalten auf 120 kpm (~1200Nm) (=mittlere Allradachse), was hiermit konstruktionsbedingt durch die Kurvenscheibenlösung lange konstant gegeben war.
D. h. fehlt bei einer Standardrutschkupplung beispielsweise 0,5mm oder gar 1,0mm Kupplungsbelag (in der Summe gesehen) ist das Ansprechverhalten, und somit das "Abrissmoment", deutlich nach "unten" verändert.

Das Ansprechen der Kupplung ist auch hörbar - es wird die Federkraft überwunden und die Kugeln "überwinden" die schiefen Ebenen der Kurvenscheiben. Es ist lautes "Tack-Tack-Tack" hörbar. > Es ist somit keine schonende Wirkung der Kupplung.
Wie aber schon geschrieben - der eingestellte Abrisswert bleibt lange konstant!


Viele Grüße
Stefan

Offline mortl

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 882
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #30 am: 07.01.2018, 13:21:31 »
Servus Stefan, (fast Nachbar) ;D

du kannst also aus der Praxis erzählen wie sich die Kupplung im Einsatz verhält?
Das würde die Vermutung von mehrern Mitgliedern im Forum Bestätigen das es ein schonendes Verhalten der Kupplung ist,
und natürlich alle Antriebsteile damit schont.

Gruß Martin

Offline Bastian

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 1576
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #31 am: 07.01.2018, 15:19:15 »
Erstmal vielen Dank am Mortl der die mühe genommen hat der gRK auseinander zu bauen , zu Fotografieren und zu beschreiben , nur auf einem Punkt ist es mir noch nicht ganz klar  , :  hier  sind die Kugel auf die Kurvenbahnen   mit 2 nebeneinander zu sehen und an die andere seite  nix ,  also können die Kurvenscheiben sich dann unbegrenzt voneinander bewegen ?  ich  errinnere mich an meiner gRK  von damals das die Kugeln  stets   pro stück an einer Seite dieser erhöhung befinden müssen , so ist es auch auf dem Bild von Ali zu sehen , und das sie sich um max. 10% bewegen könnten ....  :-\
« Letzte Änderung: 07.01.2018, 17:28:25 von Bastian »
groeten/grüsse  bas mulder  ,  as330a  as440a 2L2 B45a 4R2 , info(a)tractomania.eu .

Offline Tiggit

  • > 10 Beiträge
  • *
  • Beiträge: 16
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #32 am: 07.01.2018, 15:29:15 »
Hallo Mortl,

die Feststellung von Bastian ist korrekt - die Kugeln müssen dementsprechend "verteilt" werden. . ..
Im letzten Absatz (letzter Eintrag von mir) habe ich die Funktionsweise beschrieben - bei weiteren Fragen einfach melden, oder mal vorbei kommen. . ..


Vg
Stefan

Offline mortl

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 882
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #33 am: 07.01.2018, 16:42:46 »
Hallo Stefan und Bastian,

ihr beide habt natürlich recht, es sind Bilder dabei wo die Kugel falsch gelegt sind und in der Funktion Irreführend sind.
Ich habe ein Bild anghängt wo die Kugel richtig gelegt sind.
Ich hoffe ich habe damit keine Verwirrung bei der Funktion geschaffen. ::)

Gruß Martin

Offline Willie 75

  • > 100 Beiträge
  • ***
  • Beiträge: 208
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #34 am: 07.01.2018, 19:38:04 »
Hallo,

dann lag ich ja mit meiner (2.)Vermutung mal richtig. Danke Martin für das Auseinanderbauen und die Fotos. Die Kugeln sollten laut Zeichnung lose sein. Es ist auf dem Bild 2 von Alis Zeichnungen der runde Schnitt durch die Kurvenscheiben zu sehen. Hier haben die Kugeln eindeutig Spiel. Außerdem ist hier der "Lüftweg", also das Maß um das die Kurvenscheiben durch das Rollen der Kugeln auf den Kugelbahnen auseinander gedrückt werden, mit 1mm angegeben. Das und das Spiel von 1,25 bis 2,25mm zwischen der vorderen Kurvenscheibe und dem (vermutlich) Sicherungsring in Zeichnung Bild 1 schließen meiner Meinung nach aus das sich die Kurvenscheiben gegeneinander soweit verdrehen können das die Kugeln "überspringen" könnten oder gar die Klauen an der Druckmuffe aus dem Eingriff gehen. Außerdem gäbe der Drehstab das sowieso nicht her. Woher kommt aber das Geräusch das Stefan beschreibt?
Das Bild der Kugelbahnen von Martin zeigt auch den Verschleiß der Bahnen. Besonders am oberen Punkt sind schon Einkerbungen zu erkennen. Kann es also sein das die Bahnen und Kugeln bei dem von Stefan beschriebenen Traktor schon soweit verschlissen waren das die Kugeln übersprangen? Ich denke nein, denn dann müsste sich der Drehstab enorm verformen können was bestimmt nicht möglich ist. Wenn man aber davon ausgeht das die Kugeln und die hintere Kurvenscheibe mit Spiel eingebaut sind würde der verspannte Drehstab die Lamellen öffnen und die Entspannung lässt die Kugeln und die Kurvenscheibe wieder in ihre unbelastete Lage zurück schnellen. Daher könnte das Tack-Tack kommen. So gäbe es auch keine Vorspannung beim Einbau.

Grüße
Willie

Offline Tiggit

  • > 10 Beiträge
  • *
  • Beiträge: 16
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #35 am: 08.01.2018, 15:16:07 »
Hallo,

der Willie75 hat Recht mit den Erklärungen - die Kugeln springen nicht über und mit der Funktionsweise der Torisionswelle. . ..
(Zur Info: Meine Rutschkupplung habe ich vor ca. 15 Jahren komplett überholt!)

Das Ganze ist auch eindeutig bei den technischen Zeichnungen zu sehen, welche Bauteile wo genau einen Formschluss haben und wo nicht. Wenn die Kupplung demnach auslöst / anspricht (= die Lamellen rutschen "entspannt") dreht sich beim Allradabtrieb das Kreuzgelenk bis hin zum kompletten Kupplungsgehäuse (außen!). Innen dreht sich mit: Außenlamellen, die Federdruckaufnahmeplatte, alle Druckfedern samt Federnhalter, welches das vordere Gehäusestück der Kupplung ist, und die Axiallager.
 
"Stehen bleibt" das Kardanrohr nach vorne, das buchsengelagert in das Kupplungsgehäuse ragt, die Torosionswelle, die keilwellenverzahnte Glocke, die Kurvenscheibe, in der die Glocke eingreift, die Innenlamellen und die Kurvenscheibe, welche innenverzahnt am Kardanrohrende sitzt.

Die Torosionswelle wird für das "Ausheben" der keilwellenverzahnten Glocke benötigt, welche die Federvorspannung an die Lamellen überträgt. Bei großer Kraftübertragung verdreht sich minimal der "Drehstab" und die Kurvenscheiben stellen sich leicht auf - es wird der Federanpressdruck von den Lamellen genommen. Die kraftschlüssige Verbindung ist getrennt!

Wie ich schon bei den vorhergehenden Beiträgen geschrieben habe ist diese Ausführung durch die selbständige Nachstellung der Kupplung bezüglich Einstellwert / Drehmoment länger konstant (=höhere Standzeit). .. . Die selbständige Nachstellung ist natürlich begrenzt - bei gewissem Verschleiß müssen die Einstellbleche der Nachstellschrauben entfernt werden - siehe auch bei der Tabelle in den technischen Zeichnungen!


Viele Grüße
Stefan
« Letzte Änderung: 08.01.2018, 22:25:43 von Tiggit »

Offline hobbyman

  • > 250 Beiträge
  • ****
  • Beiträge: 470
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #36 am: 08.01.2018, 18:09:30 »
Hallo Martin,
Wie ich sehe hast du die Kupplung ganz blank gemacht.
Steht irgendwo auf dem Gehäuse, (vorne, hinten, umkreis) eine Nummer eingeschlagen.
Ich habe Kontakt mit Ortlinghaus und die sagen da soll es irgendwo eine Nummer drauf geben.
Als Beispiel gab er 64/12561
Auch andere Mitglieder die diese Kupplung haben sollten Mal versuchen eine Nummer auf dem Gehäuse zu finden.
Schönen Grüß, Michael.

Offline Willie 75

  • > 100 Beiträge
  • ***
  • Beiträge: 208
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #37 am: 08.01.2018, 18:20:29 »
Hallo Stefan,

du hast so eine Kupplung schon mal auseinander- und wieder zusammengebaut und ich kenne die nur hier aus dem Beitrag. Aber ich wage mich trotzdem mal deiner Aussage in Absatz vier, "Die Torosionswelle wird für die selbständige Nachstellung benötigt." usw., zu widersprechen.
Nach meinem Verständnis ist die Funktion der Nachstellung nicht mit dem Drehstab verbunden. Dieser löst das Öffnen der Lamellen über das Verdrehen der Kurvenscheiben aus. Damit wird auch er entlastet und "springt" in seine "ursprüngliche Form" zurück, die Kurvenscheiben drehen sich auch zurück und schließen die Kupplung wieder. Der Anpressdruck auf die Lamellen kann mit dieser Konstruktion nicht erhöht werden da nur die vordere Kurvenscheibe durch eine axiale Bewegen eine Funktion ausführen  kann. Nämlich die Federn nur nach vorne, also von dem Druckstück weg zusammendrückt. Bei Entlastung dieser Scheibe kehren die Federn wieder in die ursprüngliche Lage und damit zum eingestellten Drehmoment (1200 Nm) zurück.
Das Spiel zwischen Kurvenscheiben und Kugeln ermöglicht es den Verschleiß der Lamellen zumindest eine Zeit lang auszugleichen. Die Verdrehung des Drehstabs bis zum Auslösen wird nur immer kürzer da die Kugeln, bei geringer werdendem Spiel, schneller an die Kurvenscheiben gedrückt werden.
So zumindest habe ich das Teil verstanden, aber die Praxis hält ja manchmal eine Überraschung bereit und es ist doch anders.

Grüße
Willie

Offline mortl

  • > 500 Beiträge
  • *****
  • Beiträge: 882
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #38 am: 08.01.2018, 20:17:00 »
Hallo Michael,

ich habe beim zerlegen schon auf Nummern geachtet, ich hatte nirgends was gefunden,
aber sehe trotzdem nochmal nach.

Gruß Martin

Offline Tiggit

  • > 10 Beiträge
  • *
  • Beiträge: 16
    •  
Re: Gesteuerte Rutschkupplung
« Antwort #39 am: 08.01.2018, 22:28:30 »
Hallo Willie,

hast mit der Funktionsweise des Drehstabes Recht - habe meinen Eintrag #35 korrigiert!


Danke & viele Grüße
Stefan