Autor: MDM5 Thema: AS 440A  (Gelesen 336517 mal)

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Prototyp 4P1

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Re: AS 440A
« Antwort #260 am: 21.02.2015, 23:14:29 »
Hallo Manni,

der MAN konnte in keine besseren Hände kommen, ich bewundere Deine Arbeit und Sorgfalt.

Es ist überaus schwierig nach einer langen Pause wieder alles zusammen zu bekommen, wenn man dann
zwischendurch auch noch mit dem ganzen Krempel umziehen muss usw. usw....  ::)

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg.  8)

Gruß, Jürgen.

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #261 am: 24.02.2015, 21:34:15 »
Hallo Jürgen,

danke, es ist übrigens genau so wie du sagst, ich habe dieser Tage die Teile der Riemenscheibe zusammengesucht und musste feststellen das ich sie verlegt hatte..

Das heutige "Bilderrätsel": Wer findet das Zubehör für den Riemenantrieb. ?   8)

AS 440A - 1730.JPG


Das Sackerl hatte sich in der "Getriebekiste" versteckt, da kann ich lange suchen, nachdem alles gefunden wurde, habe ich mir einen Überblick verschafft.

AS 440A - 1731.JPG

Den Verschlussdeckel hatte ich komplett vergessen, also alten Dichtring raus, gewaschen und lackierfertig gemacht.

Einer der Seegerringe ist beim ausbauen gebrochen, ich habe mich zwar um Ersatz gekümmert, aber leider gab mir der Verkäufer einen kleineren Ring, er wackelt beim probieren,  :(  das ist jetzt etwas blöd, zum zurückgeben ist es schon zu lange her.
Da ich den Wellendichtring aber auch noch nicht habe, kann ich eh nicht fertigmachen.

Das Gussteil gibt mir Rätsel auf, es gibt fuer den unteren Ring (Außenseitig) 2 Nuten, nach vermessen des Kugellagers wird klar das die (2) richtig ist. Fuer was die andere (1) ist, hat sich mir nicht erschlossen, vielleicht gab es hier die Option auf eine andere Lagerung?
Einer der 4 Ringe ist kein 90x3 sondern ein 90x4, das ist mir beim ausbauen nicht aufgefallen, war aber kein Problem, es gibt nur eine Nut die breit genug ist. (die äußerste hinter dem Wellendichtring)

AS 440A - 1746.JPG

Ich habe mal die Ersatzteilliste befragt aber statt antworten zu bekommen gibt es noch mehr Fragen...

AS 440A - 1733.JPG

Es sind schon mal nur 3 Seegerringe verzeichnet, vom 90x4 ist nichts zu sehen. Scheinbar gibt es aber eine Art Passscheibe (ZF  21.584.0) , die fehlt bei mir.

Bevor ich heute gar nichts mehr weiterbringe konzentriere ich mich besser auf die Sachen die klar sind.

Auch diesen Anlaufring hat es schlimm erwischt.

AS 440A - 1741.JPG

Im Werkzeugschrank der Drehbank habe ich diese Spannvorrichtung gefunden (ich weiß aber nicht was der eigentliche Zweck derselbigen ist  ::) )

AS 440A - 1742.JPG

Das Abstandsrohr habe ich gleich dazu genommen. Die Schleifmatte war erfolgreich, der Ring hat schlimmer ausgesehen als es war.

Die Lagerung sieht zwar benutzt aus, aber es gibt keine Schäden an den Walzkörpern etc., ich wasche sie vor dem Montieren noch mal ab und dem Einbau steht nichts mehr im Wege.

AS 440A - 1761.JPG

Das Kugellager sitzt sehr steng auf der Welle, ich habe den Föhn verwendet um etwas Toleranz zu kriegen.

AS 440A - 1763.JPG

Der Anlaufring hingegen sitzt mir etwas zu locker drauf, ich habe ihn sicherheitshalber mit Dirko bestrichen.

AS 440A - 1768.JPG


schöne grüsse aus Tirol

manni

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Re: AS 440A
« Antwort #262 am: 24.02.2015, 22:51:50 »
Hallo manni:

zur Klärung des Gussteil-Rätsels  ::):
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #263 am: 03.03.2015, 17:49:33 »
Hallo Magne,

danke, es war mir schon fast klar das meine Ersatzteilliste hier schwächelt.

Bei der Antriebswelle gehts weiter:

AS 440A - 1771.JPG

Das Sicherungsblech ist neu die Nutmutter nicht, sie wurde scheinbar noch nie geöffnet und hat keine Beschädigungen. Es wäre auch ein Problem geworden, ich habe im Internet praktisch keine Linksgewinde Muttern dieses Typs (DIN 70852) gefunden.


Nach dem Reinigen mit Stahlwolle:

AS 440A - 1772.JPG


Das 6309 mit "Spezialnut" (siehe Antwort #202) wird endlich eingebaut, wie schon fast üblich vor dem Ofen erwärmt und per Hand aufgeschoben. Nutmutter mit Sicherungsblech auffädeln und mit Hakenschlüssel festziehen, mir fällt auf das ich keinen gut passenden Hakenschlüssel habe, um eine Delle zu vermeiden wurde ein Stück Messing untergelegt.
Die Welle dreht sich mit da der Schraubstock zu breit ist um die glatte Fläche zu greifen, ich muss die Welle hinter dem Bund spannen, nun bin ich ziemlich weit überhängend, es werden noch ein paar Holzklötze drunter gelegt.

AS 440A - 1777.JPG

Im umbiegen der Sicherungsbleche bin ich schon etwas weiter, der verwendete Kreuzmeißel wurde geschliffen um scharfe Kanten zu erhalten, dadurch reißt das Blech sauberer ein.

AS 440A - 1779.JPG

Den Sprengring (DIN 5417) vom alten Lager umzuhängen, war mit einer Spitzzange schnell erledigt.

Über das vordere Lager (6207) muss ich noch etwas nachdenken, bei uns in Tirol ist es zwar nicht so steil wie beim Schweizer Kollegen Fritz, aber ich glaube das dieses Lager durch das ständige fahren in steilen Gebieten gelitten hat.
Beim Bergauf fahren kommt an dieses Lager eigentlich kein Öl (dazu müsste es ja nach oben fließen)
Das Spritzöl was durch die Schale rechts gesammelt und durch die Bohrung hinter das 6309 geleitet wird, fließt sicher sofort wieder zurück ins Getriebe, ich überlege ob es nicht sinnvoller wäre ein abgedichtetes 6207 zu verwenden...

Heute ist noch Zeit, aber ich habe keine Lust mehr auf geistig fordernde arbeiten, ich entroste etwas.

Das Gehäuse des Allradabtriebes ist das erste Teil was ich zu fassen bekomme.

AS 440A - 1802.JPG

Lack und Rost sind mit den Drahtbürsten recht schnell Geschichte, nun sieht man aber gut wie grob das Teil gegossen wurde. Ich habe mit einer Korundscheibe schon die gröbsten Überstände beseitigt, um es aber noch gleichmäßiger hinzubekommen wird gefeilt.

AS 440A - 1806.JPG

Das Teil ist sicher einen halben Kilo leichter geworden, aber ich bin soweit zufrieden, wieder ein Teil lackierfertig
 
AS 440A - 1808.JPG

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manni

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #264 am: 14.03.2015, 23:24:17 »
Hallo MAN-Gemeinde,

dieser Jahresbeginn kann sich sehen lassen, ich arbeite fast ausnahmslos Normalzeit und kann so recht viel Zeit in die Projekte stecken.

Als nächstes hätte ich vorgehabt die Dichtringe in den Flanschen der Hinterachse zu montieren, die Fotos erinnern mich an ein Blech welches vorher eingelegt werden muss.

Das Ding sieht ja besch... aus, umso mehr man putzt desto weniger gefällt mir was ich sehe....

AS 440A - 1816.JPG

Im inneren Bereich wo der Abstandhalter anliegt hat das Blech nur noch ein paar Zehntel, die große Kronenmutter vor der Bremstrommel, war ja nicht ordentlich fest (und hochprofessionell mit Nagel gesichert) vermutlich hat sich hier Spiel entwickeln können, mit der zerquetschten Scheibe als Ergebnis.

Das Teil ist aus 1er Schwarzblech, das sollte ich doch hinbekommen.
Blechstreifen besorgt, aufgezeichnet und versucht mit der Blechschere auszuschneiden, beim ersten habe ich mich gleich verschnitten also nächster Versuch, der ist schon besser aber das Teil wellt extrem, ich klopfe es flach aber das endet in einigen Dellen. Es gibt danach noch ein paar Aktionen welche aber alle samt im Schrottcontainer enden.

Muss den alles so schwierig sein ?? im Werk haben sie die Scheibe ziemlich sicher einfach ausgestanzt...

Ich habe aber eine andere Idee, Akkuschrauber mit Lochsäge.

AS 440A - 1820.JPG

Außen mit Blechschere grob auszwicken, ich bleibe 2mm weiter weg um das verzogene Material noch entfernen zu können.

AS 440A - 1821.JPG

Drehen von solch dünnen Material ist sehr schwierig, besonders wenn man nur Drehmeißel hat die ihre besten Zeiten schon hinter sich haben, es bleibt viel Grat stehen welchen ich mit dem Schaber beseitige.

Umspannen:

AS 440A - 1822.JPG

Nach einigen Fehlversuchen habe ich endlich 2 Stück die halbwegs ansehnlich sind, sie wurden mit Stahlwolle behandelt um die Kratzer vom drehen und festspannen zu verringen.

AS 440A - 1826.JPG

Die B2 Ringe haben den enormen Vorteil das ich beim eindrücken nicht so genau sein muss, ich verwende einen Ring vom Lagereinbauwerkzeug.

AS 440A - 1838.JPG

Ich muss recht oft umdrehen und nachsehen ob die Dichtmasse ordentlich rauskommt, auch will ich nicht riskieren den Gussring durchzubrechen.

AS 440A - 1839.JPG

Der 2te Flansch läuft gleich ab wie der erste, aber mit dem Unterschied das ich mir schon wieder auf die Finger schlage. (irgendwas ist mit diesem schwarzen Schonhammer faul)
Demnächst steht wieder eine gröbere Entrostaktion an, also werden auch diese Teile vorerst wieder eingepackt.

AS 440A - 1847.JPG


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manni

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Re: AS 440A
« Antwort #265 am: 15.03.2015, 09:43:08 »
Hallo..

Von der Sorgfalt die hier bei Arbeit aufgewiesen wird, kann man schnell ein schlechtes Gewissen bekommen. :-[  Selber schmeisse ich bei jedem WeDi-Wechsel, wenn noch vorhanden, die sogenannten Ölstaubleche immer weg.  Meiner Meinung nach haben sie für jeden gelösten Kronenmutter immer schuld, denn sie bestehen von zu weiches Material.  In meinen Augen haben sie nur eine Funktion nachdem ein WeDi Öl leckt.  Wichtiger finde ich die Bohrungen für eventuelles Lecköl immer offen zu halten bzw. nachprüfen.  Eure Meinungen dazu würden mich klar interessieren. ::)

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #266 am: 20.03.2015, 21:21:55 »
Hallo Magne,

die Leckölbohrungen habe ich zuerst mit einem Bohrer dann mit Preßluft gereinigt, jetzt sollte ich nur noch beim montieren nicht vergessen sie nach unten stehn zu lassen...  ::)

Ich hätte vorgehabt die Kronenmutter 1-2 mal nach Inbetriebnahme zu kontrollieren um Setzungen auszugleichen.
Auf der anderen Seite sah das Ölstaubblech besser aus, es hatte zwar auch Spuren aber nicht so gravierend.

"Ring-wo-der-Wellendichtring-darauf-läuft" gibt an diesem Traktor mehrere, jetzt sind die von der Hinterachse dran.

Ich habe mir den linken geschnappt und begonnen mit Polierpaste zu rubbeln, das ging nur sehr langsam also Ring in die Drehe gespannt und einen langsamen Gang geschaltet.

AS 440A - 1843.JPG

Während der Ring sich dreht habe ich die Paste aufgetragen und dann die Bohrmaschine mit der "Huttenscheibe" drangehalten.

Das hat ziemlich gut funktioniert.

Vergleich Links mit Rechts:

AS 440A - 1844.JPG

Den rechten auch eingespannt und das selbige Spiel wiederholt, doch wie ich das Ergebnis genauer betrachtet, sieht man das hier ein tiefer gehendes Problem lauert.

AS 440A - 1846.JPG

Der Ring ist zwar sehr glatt geworden aber der Rost hat ordentlich Löcher gefressen, ich glaube nicht das der Simmering darauf dichten wird. Beim Rückblick in die Fotodoku werden die Erinnerungen wieder wach, (siehe Antwort #129) hier hatte sich Wasser zwischen Lager und Dichtring gesammelt.

Ich statte dem Maschinenbauer im Nachbardorf einen Besuch ab, nach kurzem Gespräch sind wir uns einig: eine Neuanfertigung.

AS 440A - 1972.JPG

Der neue Ring ist zusätzlich oberflächengehärtet, wieder was abgehakt.   8)

Nebenbei habe ich noch die aussenliegenden Lager auf die Halbachsen montiert, das übliche Spiel: Lager vor den Ofen, Welle in den Schraubstock und rauf rutschen lassen.

AS 440A - 1860.JPG


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manni


Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #267 am: 20.03.2015, 22:21:47 »
Admin: Doppelposting gelöscht
« Letzte Änderung: 22.03.2015, 12:40:29 von kokett »

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #268 am: 20.03.2015, 22:25:50 »
Hallo zusammen,

lang habe ich mich dagegen gewehrt, nun hilft es nicht mehr, eine 3M 6000 Schutzmaske fuer die extremen Aktionen wurde angeschafft.

Es gibt auch schon die perfekten Kandidaten um sie zu testen.  :D

AS 440A - 1878.JPG

Die Bremstrommeln + Grundplatten, sehen auf den ersten Blick nicht wirklich besonders aus, aber auf der linken Seite hat sich der Rost bereist weit unter die Farbe gefressen.

Wie ich so mit der Zopfbürste über 2 Nieten fahre merke ich das sich auf der anderen Seite etwas verabschiedet hat.

AS 440A - 1882.JPG

Das Schildchen wird gleich in Sicherheit gebracht.

Die Außenseite habe ich komplett gemacht, innen wurden nur rostige Stellen behandelt, der Rest etwas aufgeraut.
Der Unterschied ist gut sichtbar, rechts habe ich nur den Ring machen müssen und links praktisch alles.

AS 440A - 1890.JPG

Da die Schildchen jetzt weg sind könnte es schwierig werden die beiden Teller auseinander zuhalten, Schlagbuchstaben liegen schon bereit.

AS 440A - Foto.jpg

Kurzfristig habe ich mich doch entschlossen die Trommeln zu zerlegen, dabei werden die halbhohen Muttern als "Verlierer" davongehen.
(Das nehme ich in Kauf) Bolzen sind hinten mittels Körnerschlag gesichert, aber gegen den Schlagschrauber haben sie keine Chance.

AS 440A - 1895.JPG


Ein Schlag mit dem Gummihammer und die Nabe fällt heraus, die Radbolzen werde ich später noch gesondert entrosten.
Auch hier habe ich eine Markierung gesetzt damit ich nach dem lackieren weiß wie es zusammen war.

Bei den Naben setzte ich die Zopfscheibe als nächstes an, ein bekanntes Gussemblem taucht auf:

AS 440A - 1907.JPG

Zum Schluss noch die Trommeln selbst, bei der linken ist arg viel Rost vorhanden, zwischenzeitlich habe ich bei der Staubwolke die eigenen Hände kaum noch gesehen.

AS 440A - 1945.JPG

Die flache Scheibe verwende ich für den gröbsten Dreck und die Topfscheibe zum nacharbeiten, das hat bis jetzt gut funktioniert.
Jetzt erst ist die erste fertig (siehe Foto) auch das ganze Getriebe hab ich mit dieser Scheibe gemacht, ich denke das waren gut investierte 13€ 

Als nächsten Schritt muss ich jetzt mal alles staubsaugen, und danach geht der Kampf gegen den Dreck zuhause unter der Dusche weiter   ;)

schöne grüsse aus Tirol

manni

Offline Lef.

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Re: AS 440A
« Antwort #269 am: 21.03.2015, 07:58:20 »
Moin Manni,
da hast du schwer geackert. Meine Zopfbürsten haben es nie so weit geschafft.
Vorher haben sich immer die Drähte verabschiedet und u. a. schöne Muster auf
Hose und Pullover hinterlassen.
Bei den Arbeiten ist die Nutzung einer Schutzbrille Pflicht.

Ansonsten.... perfekt, wie immer! Auch die Illustration ist klasse.

Ein Tipp von mir für später:
Ich habe einen Extrakt meines "AS440A mit Bagger"-Berichtes zusammen gestellt.
Die DIN-A4-Seiten habe ich laminiert und zu einem kleinen Buch klammern lassen.

AS 440A - DSC04744.jpg

Ab und an sehe ich da mal rein und auf Treckertreffen kann man den Besuchern
zeigen, daß es etwas mehr braucht, als ein wenig Farbe, den Trecker wieder
in einen guten Zustand zu versetzen.

Gruß
Jörg

Offline H.Petersen

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Re: AS 440A
« Antwort #270 am: 21.03.2015, 08:44:12 »
Moin Jörg,

klasse Idee.


Mfg
Heiko

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #271 am: 04.04.2015, 23:00:23 »
Hallo Jörg,

ich verwende aktuell Bürsten der Fa. Lessmann, damit habe ich bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht, davor hatte ich welche vom Baumarkt, (vermutlich aus Fernost Produktion) da brechen die Drähte sehr schnell ab und so viel billiger waren sie dann auch wieder nicht.

Die Idee zum Restaurationstagebuch gefällt mir sehr gut, da kann man auch "offline" mal drin blättern (und auch fuer die Kollegen die noch nicht so mit dem digitalen Zeitalter vertraut sind) 

Nun zu den Kleinigkeiten der letzten Tage.

Das Führungsrohr aus der Kupplung wurde entlackt und gesäubert.

AS 440A - 2017.JPG

Die Original verwendete Dichtmasse ist ja hartnäckig, besonders da auch noch mit "der großen Kelle" aufgetragen wurde.
Ein abgebrochener Schraubenzieher, scharf angeschliffen, eignet sich recht gut fuer diesen Fall. Den Rest habe ich nach üblichen vorgehen auf der Drehbank gemacht.

Die Bremsklötze sind als nächstes dran.

Beschriften:
AS 440A - 2021.JPG

Ausbohren der Nieten auf der Ständerbohrmaschine, dabei ist mir aufgefallen das es sich nicht um Kupfer sondern um Messingnieten handelt.

AS 440A - 2025.JPG

Beläge sind noch Original vom Hersteller also vermute ich mal das die Messingnieten auch Original sind.
Der kurze Belag ganz oben, war an einem Ende so ungleichmäßig abgenutzt das er beim runternehmen gebrochen ist.

AS 440A - 2029.JPG

Mit der Flex habe ich dann den Rost attackiert.

AS 440A - 2034.JPG

In die Fuge zwischen den Schweißraupen kommt aber nur schlecht rein, deswegen wurde noch eine Runde mit dem Sandstrahler gemacht.

AS 440A - 2036.JPG

Lackierfertig würde ich sagen, also nächste Baustelle.
 
Die Radbolzen stehen immer noch rum. Ich hätte vorgehabt sie grob zu entrosten und dann elektrolytisch zu reinigen aber nach genauerer Betrachtung bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Alle Bolzen des rechten Rades haben Dellen im Gewinde, meiner Meinung nach kann dies nur mit einer falschen Felge oder falschen Muttern passiert sein. Danach habe ich die Bolzen optisch auf Rundlauf geprüft, auch hier ist das Ergebnis sehr ernüchternd: 5 Stück haben einen Schlag drinnen das mir ganz übel wird.

Das muss ich erst mal verdauen, Fotos demnächst.


schöne grüsse aus Tirol

manni

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #272 am: 11.04.2015, 20:36:00 »
Hallo,

es hat sich wieder was getan, doch zuerst das in letzten Beitrag fehlende Foto.

AS 440A - 2011.JPG

Gut sichtbar sind die von der Felge verursachten Druckstellen, es sieht auf den ersten Blick schlimmer aus als es ist.
Theoretisch könnte man die kaputten Stellen überarbeiten und die Bolzen weiter verwenden, ich weiß noch nicht so Recht.
Habe am Freitag diese Baustelle mit meinem Dreher besprochen und sollte demnächst ein Angebot bekommen, dann wird es eine Entscheidung geben.

Die Teile der Schaltung habe ich zwischendurch mal bearbeitet, abbürsten hat gereicht.

AS 440A - 2008.JPG

Die Schienen dazwischen haben auch schon bessere Tage gesehen, da ich aber beim probehalber zusammenstecken nur sehr geringes Spiel sehen konnte, denke ich das es die alten noch tun.

Das 2000ste Foto:

AS 440A - 2000.JPG

Es haben sich in den letzten Wochen viele Teile angesammelt, es wird Zeit die Kleinigkeiten abzuschließen und lackierbereit zu machen.

In den Naben stecken teilweise noch die Zylinderstifte fuer die Verdrehsicherung der Radbolzen, ein oder zwei sind schon raus gefallen, ich habe versucht mit einer Kombizange die restlichen zu kriegen war aber nur mäßig erfolgreich, einige sind reingrostet.

Ich habe es danach noch mit einer Beißzange versucht aber das ging gar nicht, also jetzt die harte Tour.
5mm Rundstab anschweißen, mit kleiner Pumpenzange wackeln und gleichzeitig ziehen, so ging auch der Rest raus.

AS 440A - 2046.JPG

AS 440A - 2048.JPG

Bei dem Flansch des Allradabtriebs musste die Dichtmasse noch entfernt werden, mir fällt auf das es einen (scheinbar von der Produktion, ausstanzen ?) ungleich vorstehenden Bund gibt.

AS 440A - 2052.JPG

Ist zwar nur ein Schönheitsfehler, aber ich brauche ja immer wieder mal ein Übungsteil auf der Drehbank.  :D

AS 440A - 2055.JPG

Grauguss ist das keiner, das Material macht sehr lange scharfkantige Späne.
« Letzte Änderung: 12.04.2015, 16:36:31 von MDM5 »

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #273 am: 11.04.2015, 20:49:15 »
Den Lenkhebel musste ich noch mal abbauen, spätestens bei der Montage kriege ich die Lenkung sonst nicht durch den Bock gefädelt.
Der Enddeckel (Differentialsperre) der Ritzelwelle ist auch entlackt.

AS 440A - 2075.JPG

Endreinigung mit Nitro und Silikonentferner.

AS 440A - 2039.JPG

Das Abkleben kann beginnen.

AS 440A - 2059.JPG

Ich bin schon ein geduldiger Mensch, aber diese Arbeit bereitet mir Kopfschmerzen.

AS 440A - 2066.JPG

Nach 4 geschlagenen Stunden abkleben bin ich soweit.

Vor der Lackierkammer:

AS 440A - 2076.JPG

Norwegische Teile:

AS 440A - 2078.JPG

Bremstrommeln:

AS 440A - 2079.JPG

Die Lenkung ist Recht schwierig da ich sie nicht zu stark neigen darf.

AS 440A - 2080.JPG

Ablage zum trocknen:

AS 440A - 2082.JPG

Damit habe ich in den Nächsten Wochen wieder etwas zum Montieren.  ;)


schöne grüsse aus Tirol

manni

Offline Luci

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Re: AS 440A
« Antwort #274 am: 11.04.2015, 21:43:26 »
Hallo Manni, es ist einfach schön deinen Bericht zu lesen und zu sehen wie genau und exakt Du arbeitest!
KOMPLIMENT! Weiter so. ;)
Gruß Alex
Alex fährt MAN 2P1
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Offline bolzendreher

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Re: AS 440A
« Antwort #275 am: 12.04.2015, 14:08:41 »
Hallo Manni,

die Abdrücke im Gewinde könnten auch von nicht korrekt angezogenen oder sich gelösten Radmuttern kommen, dann arbeitet die Felge auch auf den Bolzen...

Viel Erfolg noch.

Grüße

Clemens

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #276 am: 03.05.2015, 19:49:06 »
Hallo Clemens,

das wird sogar ziemlich sicher die Ursache gewesen sein, (genau zu dieser Thematik gibt es eine Anekdote von meinem Opa) ich habe meinem Dreher grünes Licht fuer die Neuanfertigung aller 16 Bolzen gegeben, damit ist dieses Problem auch aus der Welt.

@Alex : Danke fuer die Blumen.

Trotz Stress in der Arbeit hat sich auch beim MAN ordentlich was getan.
 
Die Teile des Allradantriebes nach dem zusammensuchen.

AS 440A - 2083.JPG

Schon beim suchen ist mir aufgefallen das ich einige Sachen erfolgreich verlegt habe,
den Einschalthebel sowie die Öleinfüllschraube muss ich noch finden, der Halter der Exzenterschaltwelle hätte auch lackiert werden sollen. (wurde übersehen)

Die bogenförmigen Sicherungsbleche sind teilweise schon durchgerostet und werden nicht mehr verwendet, ich habe aber keine Lust jetzt sofort dafür eine Lösung zu finden >>> wird hinten angestellt.


Vorbereiten bzw. entrosten:

AS 440A - 2084.JPG

AS 440A - 2086.JPG

Die 2 noch eingebauten Lager werden rausgeklopft, der Flansch in die Drehmaschine gespannt und die Dichtmasse abkratzt.

AS 440A - 2096.JPG

Die Passscheiben sauber zukriegen ist sehr langwierig.

AS 440A - 2101.JPG

AS 440A - 2102.JPG

Die 3 beteiligten Lager sind noch brauchbar, aber stark verschmutzt/ angerostet, nach der Behandlung mit Stahlwolle wird noch einmal gewaschen und die Partikelreste mit Druckluft entfernt.

AS 440A - 2106.JPG

Diesen Schaden sehe ich heute zum ersten mal.

AS 440A - 2109.JPG

Alles rumdrücken und überlegen wie das passiert sein könnte hilft nichts, ich brauche eine Lösung.
Die Welle neu anzufertigen wegen eines fehlenden Zahnes scheint mir zu hochgegriffen, ich lasse es auf eine Lösung mit "Hausmitteln" ankommen.
Sollte sich der Rest noch dazu entschließen plötzlich abfallen zu müssen könnte ein schwerer Schaden entstehen, ich habe ihn mit der Korundscheibe entfernt.

AS 440A - 2110.JPG

Das Schrägringlager kommt wieder an seinen Platz, das Kegelrad ließ sich nach etwas einölen mit der Hand eindrücken.

AS 440A - 2111.JPG
« Letzte Änderung: 03.05.2015, 20:11:12 von MDM5 »

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #277 am: 03.05.2015, 19:56:23 »
Die Welle wird fest zwischen den Holzklötzen eingespannt.

AS 440A - 2114.JPG

Anziehen der Kronenmutter und versplinten:

AS 440A - 2116.JPG

Weiter bei der Abtriebseite: Das Zylinderrollenlager ist schon drin, die Abstandbüchse muss vor dem Einbau des zweiten Lagers rein, außerdem ist die Einbaulage zu beachten.

AS 440A - 2124.JPG

Noch etwa vorölen.

AS 440A - 2126.JPG

Er geht zwar recht gut rein per Hand aber ich möchte sicherstellen das ich die "Luft" heraussen habe, also auf die Presse damit.

Messingstreifen damit der Druck nur auf den Innenring des Lagers wirkt.

AS 440A - 2128.JPG

Wie gedacht gehen noch ein paar Milimeter.

AS 440A - 2129.JPG


Einbau der ersten Seite:

AS 440A - 2130.JPG


Alle Ringe werden dünn mit Dichtmasse bestrichen...

AS 440A - 2133.JPG

...dann gleich den Einsatz rein, Deckel bestreichen und Schrauben ansetzten. Ich musste diese Arbeit in zwei Schritten machen da ich den Deckel nicht gesäubert hatte, und die Zeit dafür hat man bei Dirko aber nicht.

AS 440A - 2139.JPG

Wie am Anfang schon angesprochen bleiben die Sicherungsbleche jetzt noch weg, ich muss aber ordentlich festschrauben damit die Dichtmasse in die Ritzen gedrückt wird.

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #278 am: 03.05.2015, 20:00:52 »
An dieser Stelle wurde eine Woche pausiert, damit in der Zwischenzeit nicht zuviel Dreck eindringt wurde alles verpackt.

AS 440A - 2142.JPG

Ich verwende nach Möglichkeit Wellendichtringe mit zusätzlicher Staubschutzlippe, auf jeden Fall aber die Metallgehäuseausführung. Original habe ich bis ca. 80mm die Variante B1, darüber die Variante B2 (Bezeichnungen nach Simrit) vorgefunden.

Dirko wurde bereits aufgetragen, dann fällt mir auf das der Flansch den WDR sehr weit abdeckt, nach kurzem nachmessen wird klar das dies so nicht läuft, die Staublippe würde eingedrückt werden.

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Entweder die Dichtlippe opfern oder den Flansch ausdrehen ? ich entscheide mich fuer letzteres.

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Die inzwischen hartgewordene Dichtmasse wird entfernt und neu aufgetragen, der B2 Ring (Original wäre B1 gewesen, war aber mit Lippe nicht lagernd) ist sehr steif und braucht ein paar ordentliche Schläge um reinzugehen, passt dann aber perfekt.

AS 440A - 2148.JPG

Bei der arbeit an der Abtriebseite habe ich mich an die Debatten hier im Forum erinnert, ich denke das ich schon einen Fehler gemacht habe, also wird die Welle noch mal ausgebaut.
Sollte die Welle leicht unrund sein oder kleine Defekte haben, könnte das Öl später den Innenring des Schrägringlagers überwinden und über die Keilnuten in die Kupplung vordringen.
Der Lagerinnenring wurde mit Dichtmasse bestrichen und die Welle wieder einbaut.

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Der Distanzring wird auf den Innenring des Lagers geklebt.

AS 440A - 2153.JPG

Wenn ich alles richtig im Kopf habe, dann sollte der Montage nun nichts mehr Wege stehen.
Passcheiben sind bereits dran.

AS 440A - 2157.JPG

Das Einschieben geht leicht, ich treffe auch auf Anhieb die Zahnlücke, der Rest ist Formsache.

AS 440A - 2160.JPG


Das wars vorerst, beim nächsten mal dann der Bericht über die Sicherungsbleche.


schöne grüsse aus Tirol

manni

Offline MDM5

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Re: AS 440A
« Antwort #279 am: 12.05.2015, 21:10:03 »
Hallo zusammen,

die "offiziellen Geschichten" haben derzeit Vorrang.  :(

Es geht nur schleppend weiter da ich schon wieder aufarbeitungswürdige Teile entdeckt habe, aber hier mal mein Bericht über die Nachfertigung der Sicherungsbleche:

Ich werde hier vom Original abweichen und kein Schwarzblech verwenden, ein uraltes "Einser" Verzinktes wirds werden.

AS 440A - 2162.JPG

Das übliche Leiden: bei Verwendung der Blechschere verzieht sich der Rand stark (jedenfalls bringe ich es nicht besser hin) also wieder drehen...

Aber erst mal ein größeres Futter montieren und einen Halter basteln.

Aussenbearbeitung:

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Während der erste Schritt noch halbwegs mit ein paar Tricks machbar ist, ist der zweite einfach nur noch Wahnsinn, wie kann man auch nur auf die Schnapsidee kommen 1mm Blech zu drehen...   ::)

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Irgendwie hat es dann doch funktioniert, das am besten erhaltene Blech wird als Vorlage zum anzeichnen genutzt.

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"Sprengen" des Ringes.

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Ankörnern und bohren der Löcher, ich habe mit 3,5 begonnen und schäle danach auf 10mm auf, einen Spiralborer habe ich mich wegen den dünnen Blechen nicht verwenden getraut.

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Der Stufenbohrer kann aber nur gerade Maße, ich brauche aber 10,5, also müssen alle Löcher vorsichtig nachbearbeitet werden.
Nachdem alle Löcher noch angesenkt wurden, wird auf dem Bandschleifer die grobe Kontur erzeugt.
 
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Fuer den letzten Schliff habe ich eine Feile verwendet, danach mit Zinkspray drübergegangen, ist zwar sinnfrei aber sieht aktuell mal gut aus.

Bei der Montage bin ich auf das Problem gestoßen das sich die Bleche anfangen zu wellen, eines wollte sich mitdrehen, dem entgegne ich mit einer Schraubzwinge.   

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Die Enden wurden mit dem Zangeschlüssel vor der Montage schon etwas angehoben, das erleichtert das hochbiegen mit dem Kreuzmeissel erheblich.

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Die ersten sechs sind montiert, die anderen sind fuer später (Vorderachse).   

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schöne grüsse aus Tirol

manni