Autor: FrontMAN Thema: Restaurierung 4R3  (Gelesen 64050 mal)

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Offline mancit

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #140 am: 04.09.2012, 18:33:10 »
Hallo MAN Freunde,

erstmal Danke für die Bilder und Zeichnungen der Achsabstützung. Ich denke jetzt steht dem Nachbau nichts mehr im Weg.

Wer kennt das Problem nicht? Kaum hat man den frisch restaurierten Schlepper wieder zusammen gebaut und eine ausgiebige Testfahrt absolviert, schon zeigen sich die ersten Probleme und Leckagen.
dieser Kelch ging an uns auch nicht vorbei.

Die komplette Hydraulikanlage wurde nochmal demontiert und an den undichten Stellen neu abgedichtet, bis alles dicht war.
In diesem Zug wurde gleich die hydraulische Kupplungsunterstützung verbaut. Der Kraftheber und die Ölpumpe wurden ebenfalls nochmal neu abgedichtet. Mal schauen ob die Tröpfelei nun endlich ein Ende hat.

Eine weitere Baustelle war die Wasserpumpe, welche undicht war und einiges an Wasser verlor. Nachdem die Pumpe demontiert und zerlegt war, wurde die Pumpenwelle überdreht. Nach dem Einbau einer neuen Gleitringdichtung ist bis jetzt alles dicht.

Auch der Dieseltank wurde nochmal abgedichtet.

Das größte Problem war, die immer noch geringe Leistung des Motors und die blauen Wolken, die auch bei warmen Motor nicht weniger wurden.
Deshalb wurden die Einspritzpumpen nochmal ausgebaut und dort lag auch der Fehler. Der Förderbeginn der linken Pumpe hatte eine Abweichung von ca. 15 grad. Durch die passenden Beilagscheiben wurde dies aber nun behoben.

Die nächste Testfahrt wird zeigen ob all die Reparaturen erfolgreich waren.

MfG

Christian
grüße aus´m eichsfeld

Offline mancit

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #141 am: 06.11.2012, 19:53:45 »
Hallo MAN´ler

2 Monate lang wurde hier nichts mehr über die Restauration des 4R3 geschrieben, geschraubt wurde aber trotzdem.
Die Hydraulikanlage ist nun endlich dicht und wurde erweitert. Hinzu kamen eine 2. Hydraulikpumpe, hydr. Lenkung und hydr. Kupplung. Jedoch konnte die Funktionsprobe und Feineinstellung auf Grund des Wetters noch nicht vorgenommen werden.

Die Einspritzpumpen wurden auch nochmal neu eingestellt. Wenn der 4R3 nun auf Betriebstemperatur ist, schmeißt er auch keine Wolken mehr.

Jedoch lief der Motor immernoch nicht so wie er sollte. Schlechte Gasannahme und die Maximaldrehzahl erreichte er auch nie.
Die Ursache ist nun auch gefunden. Anbei die Bilder

MfG Christian
grüße aus´m eichsfeld

Offline mortl

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #142 am: 06.11.2012, 22:33:55 »
Hallo, Christian
wenn du die Reglerfedern brauchst ich hab sie nachfertigen lassen.

Gruß Martin

Offline lukas

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #143 am: 07.11.2012, 09:46:50 »
Hallo Christian,
erstmal Gratulation zu deinem sehr feinen 4R3!!!
Kannst du nochmal genauer beschreiben was du mit der "hydraulischen Kupplungsunterstützung " meinst, was hast du da eingebaut?

Gruß L.

Offline Felix

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #144 am: 08.11.2012, 00:05:08 »
Hallo Christian,
da ich die Heckhydraulik wohl auch von der hydr.Lenkung (Orbitrol) trennen muß, muß ich an meinem 4P1 wohl auch eine weitere Hydr.pumpe einbauen.
Wie hast du dies gemacht? Ist die zweite Pumpe direkt am Getriebe angeflanscht (so soll es wohl bei Güldner sein) oder auch vorne angebaut und mit Keilriemen angetrieben?
Könntest du ein Bild einstellen und evtl auch den Typ und die Quelle angeben?

Vielen Dank
Gruß
Felix

Offline mancit

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #145 am: 08.11.2012, 21:59:45 »
hallo

ich habe mir noch ein paar bilder schicken lassen.

die 2. hydraulikpumpe wird über keilriemen angetrieben. dies hat sich angeboten, weil unser schlepper eine doppelte riemenscheibe an der kurbelwelle hat. noch ein überbleibsel von der drulu.

an der ersten pumpe sind kraftheber, seilwinde, frontlader und anhängeranschluss angeschlossen.
die zweite ist nur für die hydraulische lenkung und kupplung zuständig.

es handelt sich dabei auch nicht um eine vollhydraulische lenkung, sondern nur um eine hydraulische lenkunterstützung.

zur funktionsweise der hydr. kupplung:

eine direkte verbindung zwischen kupplungspedal und kupplung besteht nicht mehr. beim treten des pedals wird ein hydr. steuerorgan betätigt, welches einen kleinen hydr.- zylinder ausschiebt, welcher mit dem kupplungshebel an der kupplungsglocke verbunden ist.
lässt man das pedal los, wird durch die federkraft der kupplung der hydr. zylinder wieder eingeschoben.

die geschwindigkeit des einrückens der kupplung, kann man durch verschieden große durchflussreduzierungen im rücklauf variieren.

weitere bilder von der hydr. kupplung werden folgen


mfg christian
« Letzte Änderung: 08.11.2012, 22:03:26 von mancit »
grüße aus´m eichsfeld

Offline NicNic

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #146 am: 08.11.2012, 22:39:57 »
Hallo Christian
Die doppelte Riemenscheibe war Serienausrüstung.
Lass uns aber nicht zu lange auf weitere Info warten. ;)

Offline Daniel

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #147 am: 09.11.2012, 06:01:18 »
Hallo Christian

sehr schöne Spielerei gefällt mir gut.

Gruß
Daniel
Gruß
Daniel

Offline mancit

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #148 am: 10.11.2012, 21:16:32 »
Hallo MAN´ler,

hier die Funktionsweise und Bilder der hydr. Kupplung.

Beim betätigen des Kupplungpedals wird das Steuerorgan geöffnet und das Öl gelangt zuerst in ein Überdruckventil. Mit reduziertem Druck wird der Arbeitszylinder ausgefahren und über eine Wippe der Kupplungshebel gezogen.

Lässt man das Kupplungspedal los, ist das ganze System drucklos. Durch die Federkraft der Kupplung wird der Arbeitszylinder wieder eingefahren. Das Öl fließt zurück ins Steuerorgan, wo es über einen Bypass in den Rücklauf gelangt.

Über eine Stellschraube am Arbeitszylinder und mehreren Bohrungen an der Wippe, kann man den Kupplungsweg variieren.

An der Bypassleitung können Durchflussreduzierungen eingebaut werden, um die Einrückgeschwindigkeit zu regulieren.
Bei der Mittelstellung des Pedals rückt die Kupplung langsamer ein.

An sich vom Ein- Ausrückeverhalten kaum ein Unterschied zur mechanischen Variante, halt nur relativ geringer Kraftaufwand.


Nun nur noch auf die Federn für den Drehzahlregler warten und bei einer Probefahrt schauen wie hydr. Lenkung und Kupplung funktionieren.


MfG Christian



Ps     Ich hoffe ihr erkennt ein bisschen was auf den Fotos, es geht dank der ganzen Hydraulikleitungen relativ eng zu.
grüße aus´m eichsfeld

Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #149 am: 12.11.2012, 07:03:43 »
Guten Morgen , we hat denn diese Kupplungsbetätigung verbaut? War sie bereits in dem Schlepper als ihr ihn bekommen habt oder ist das eine eigen Innovation von Euch? Auf jedenfall sehr ! interessant !
Gruss Jürgen
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline mancit

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #150 am: 12.11.2012, 09:39:03 »
moin, die idee und umsetzung stammt von meinem vater. Funktionsprobe steht jedoch noch an.
grüße aus´m eichsfeld

Offline FrontMAN

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #151 am: 16.11.2012, 21:10:43 »
HalloLeute,

Habe in dieser Woche neue Federn für den Regler von unserem Mortl bekommen. Hab sie gestern eingebaut und heute nun endlich ein Probelauf gestartet. Nachdem der Motor endlich lief, ist mir sofort aufgefallen, das er keinerlei mehr blaue Wolken macht. Ausserdem läuft er jetzt schön rund und sauber, und hält seine Drehzahl. Im Vollgas dreht er jetzt konstant 1963 U/min, das heist, das ich den blöden  Deckel vom Regler nochmal abschrauben muss und die 10er Mutter noch ein wenig rausdrehen werde. Ich möchte, das der Motor dann ca. 2150- 2200 U/min macht. Auch die neue H-Pumpe für die Lenkhilfe und für die hydraul. Kupplung funktioniert tadellos. Nur das Steuerventil für die Kupplung werde ich ersetzen müssen. Das jetzige ist für so hohe Drücke (ca.40 bar) nicht ausgelegt. Werde wohl ein Dreiwegeventil entsprechend um-und einbauen.
Grüße aus dem Eichsfeld

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Offline M.A.N

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #152 am: 16.11.2012, 22:55:59 »
Hallo Armin,

ich interessiere mich für Deine Messmethode der Motordrehzahl. Erklärst Du mir bitte, wie Du solche präzise Messwerte ermittelst. Mein 4R2 ist eigentlich viel zu schnell, ein erster Einstell-Vergleich der Einstellschraube an der ESP mit anderen Schleppern brachte keine Auffälligkeiten. Ich würde gerne wissen, welche Motor-Drehzahl genau anliegt.  :)
Freundlicher Gruß

Stefan

Offline FrontMAN

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #153 am: 16.11.2012, 23:22:36 »
Hallo Stefan,

ichhabe mir einen elektronischen Drehzahlmesser zugelegt, der misst mit Laserstrahl die Reflektionen pro Umdrehung von einem Reflexstreifen, den ich auf die Schwungscheibe geklebt habe. Grösse ca. 1x1cm. War anfangs etwas skeptisch, ob das wohl funktioniert. Habe an anderen Motoren vorher Versuche gemacht und verglichen, aber man kann sich drauf verlassen. Die max. Drehzahl stell ich an dem Gabelbolzen ein, der mit der Reglerwelle oder Regelstange verbunden ist. Weil 2 Federn an den Fliehkraftgewichten gebrochen waren, konnte ich die Drehzahl auch nicht ermitteln. Ausserdem hatte der Motor wenig Leistung, wei der Regler zu früh abgeregelt hatte. Ich hoffe, du weisst, was ich meine. So genau kann ich es nicht beschreiben, da müsste ich mich noch mehr mit der Materie befassen.
Grüße aus dem Eichsfeld

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Offline M.A.N

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #154 am: 17.11.2012, 18:09:43 »
Hallo Armin,

ich denke ich weiß was Du meinst. Solche von Dir angesprochenen Geräte gibt es in der Bucht für ca. 35 Euro. Gut zu wissen daß die recht genau gehen.

Danke Dir.  :)
Freundlicher Gruß

Stefan

Offline mancit

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #155 am: 24.11.2012, 14:20:33 »
Hallo MAN´ler,

der Regler wurde nun richtig eingestellt und der Motor läuft nun endlich so wie er soll. :)

Die Steuerstange für die hydr. Lenkung ist auch fertig gebogen und Lackiert.

Auch die hydr. Kupplung funktioniert 100%ig. Das Steuerventil war jedoch zu schwach für den hohen Druck und wurde gegen ein größeres Ventil getauscht. Die nächste Funktionsprobe wird zeigen ob das System nun endlich dicht ist.

Wenn das Wetter mitspielt ist sogar eine Probefahrt möglich.

Als nächstes wird wahrscheinlich die Seilwinde umgebaut und restauriert.

MfG

Christian
grüße aus´m eichsfeld

Offline FrontMAN

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #156 am: 28.11.2012, 21:44:49 »
Hallo MANler,

habe heute nun endlich den Ulli-Test gemacht, zweckes Ermittlung der Voreilung. Also Reifenkombination vorne 10,5x18 BKT neu
hinten 14,9x30 Lassa neu.
Nachdem ich den schweren Bock soweit geschoben habe, bis die 6 Umdrehungen der Kardanwelle rum waren, hatte ich folgendes Ergebnis. Es ist ein halber Lochabstand am Flansch Voreilung. Ich denke, damit kann ich leben. Schließlich schaltet ich den Allrad ja nur im rutschigen Gelände zu, und selbst bei null Voreilung ist noch ausreichend Zugkraft vorhanden.
Ausserdem habe ich auch die Spur der Vorderachse mal vermessen. Es sind im Moment nur 2mm Vorspur, ich denke aber, bis 5mm wären normal. Den Spurstangenkopf kann ich ja noch reinschrauben.
Da ich nun einmal die Kardanwelle abgeschraubt ist, werde ich auch die Rutschkupplung noch überprüfen. Ich glaube, Ulli schrieb mal, 80kg an einem 2m langen Hebel.
Grüße aus dem Eichsfeld

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Offline NicNic

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #157 am: 28.11.2012, 22:27:38 »
Hallo Armin
Bei einem halben Lochabstand ist die Voreilung auf Werkseinstellung!!
Für die Rutschkupplung sind es 60kg bei einem 2m Hebel.

Offline FrontMAN

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #158 am: 28.11.2012, 23:00:59 »
Danke dir Ulli, für die Berichtigung.
Grüße aus dem Eichsfeld

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Offline M.A.N

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Re: Restaurierung 4R3
« Antwort #159 am: 29.11.2012, 11:40:10 »
Hallo Armin,

dann passt ja eigentlich alles bestens bei Dir und wir haben alle ein wenig dazu gelernt.  :)
Freundlicher Gruß

Stefan